So gehen Sie selbstbewusst mit Kritik um
Sicher kennen Sie das auch. Jemand macht eine dumme oder abschätzige Bemerkung über Sie und es fällt Ihnen in dem Augenblick gar nichts ein, was Sie erwidern könnten.
Man könnte dann vor Wut platzen und das gleich doppelt. Ein Mal wegen der unfairen Bemerkung und direkt noch einmal weil man keine schlagfertige Antwort parat hatte.
Meist ist es dann so, dass man später nach der Auseinandersetzung viele gute Ideen für, gekonnte und elegante Antworten hätte. Aber leider kommen die zu spät!
Tipp:
„Cool-Down-Wort“ installieren
Manche
Kritiken oder Angriffe sind so respektlos oder verletzend, dass
man, ohne lange zu überlegen, zurück schlägt oder mit einer
aggressiven Antwort kontert.
Nicht selten ärgert man sich hinterher darüber. Es kommt auch vor,
dass man in der ersten Hitze Dinge sagt, die unangemessen, unfair
oder persönlich verletzend sind. Nur kann man sie dann leider nicht
mehr zurück nehmen. Selbst, wenn man sich zähneknirschend
entschuldigt, ist der entstandene Schaden oft nicht mehr zu
„reparieren“.
Aus diesem Grund ist es äußerst sinnvoll, eine „Notbremse“ zu installieren, die einen davor bewahrt, unbedacht Dinge auszusprechen, die man später vielleicht bereut.
Eine Möglichkeit dazu ist das Einüben eines Cool-Down- oder eines Stop-Wortes. Dabei kann es sich um ein einfaches Wort wie zum Beispiel „Stop!“, oder „Halt!“ handeln. Auch „Na und!“ oder „Ganz langsam!“ können funktionieren.
Wichtig ist,
dass Sie es schaffen, dieses Wort immer dann aufzurufen, wenn Sie
verbal attackiert werden.
Das Stopp-Wort verschafft Ihnen die ein oder zwei zehntel Sekunden,
die Sie brauchen, um nicht spontan etwas Unüberlegtes, Aggressives
zu sagen.
Kritik kann durchaus auch nützlich sein!
Es fällt viel leichter, auf Kritik gelassen zu reagieren, wenn man sich vor Augen hält, dass man Kritik auch sehr gut dazu verwenden kann, das eigenen Handeln zu überdenken und zu optimieren.
Zitat
„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“
(Erich KästnerI
Sachliche und begründete Kritik kann äußerst hilfreich sein. Wofür andere teure Coaches und Berater bezahlen, liefert Ihnen ein Kritiker völlig kostenlos ;-)
Kritik gehört im Berufsalltag einfach dazu
Trotz gradueller Unterschiede lässt es sich im Berufsleben grundsätzlich nicht vermeiden, kritisiert zu werden. Überall, wo Sie mit Kunden ,Kollegen, Vorgesetzten oder Untergebenen zu tun haben, werden Sie von Zeit zu Zeit oder - je nach Job - auch häufiger von irgendjemand kritisiert.
Wenn Sie sich darüber klar werden, dass das nichts mit Ihnen persönlich zu tun hat, sondern einfach normal ist, fällt es viel leichter, Kritik zu ertragen.
Kritik von Vorgesetzten dient in der Regel dazu, Ihnen Hinweise zu geben, wie Sie besser werden können.
Betrachten Sie das als Zeichen dafür, dass man es Ihnen auch zutraut. Wäre das nicht der Fall, würde man sich die Mühe nicht machen.
Kritisiert wird nur der, dessen Leistungen überhaupt wahrgenommen werden!
Machen Sie sich klar, dass es
Millionen von Menschen gibt, die nie kritisiert werden, weil es
niemanden gibt, der sich überhaupt dafür interessiert, was sie
tun.
Betrachten Sie Kritik als Hinweis darauf, dass Sie und Ihre
Handlungen so wichtig sind, dass sich andere die Mühe machen darauf
zu reagieren.
Dazu passt auch sehr gut das folgende Zitat von dem Musikproduzent Frank Farian, der mit der Produktion von Bands und Musikern wie Boney M., Meat Loaf oder Milli Vanilli weltweit erfolgreich war.
Zitat
„Besser kritisiert als ignoriert. Ich kann wunderbar leben mit schlechter Kritik.“
(Frank Farian, deutscher Musikproduzent und Komponist)

Kampf oder Flucht - oder doch etwas ganz anderes?
Im Blog eines Kollegen las ich vor einiger Zeit, dass man auf Kritik entweder mit Flucht oder mit Kampf reagieren müsse.
Ich habe darüber nachgedacht, ob das wirklich zutrifft und bin zu dem Schluss gekommen, dass es einen dritten Weg gibt, der meiner Meinung nach viel stressfreier ist.
Man kann auf Kritik nämlich auch mit Souveränität und Selbstbewusstsein reagieren, ohne sich auf einen Kampf einzulassen, oder zu flüchten.
In vielen Fällen ist es besser, nach außen zu demonstrieren, dass man die Kritik und/oder den Kritiker durchaus ernst nimmt.
Man zeigt in diesem Fall nicht,
dass man persönlich getroffen ist, oder dass man sich über die
Kritik ärgert. Stattdessen behandelt man den Kritiker wohlwollend
und gibt ihm das Gefühl, dass seine Kritik ernst genommen
wird.
Man regt sich nicht auf, und man greift den Kritiker auch nicht
an.
Stattdessen bedankt man sich für die Anmerkungen und teilt mit,
dass man diese zwar nicht teile, sie aber bedenken werde.
Damit können Sie das Thema abhaken
und geben dem Kritiker keine Chance, seine Vorwürfe zu vertiefen
oder die Kritik zu wiederholen.
Gleichzeitig wirken Sie so souverän und selbstbewusst.
Zitat:
„Mittelmäßige Geister kritisieren gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.“
(François de La Rochefoucauld, französischer Schriftsteller)

Umgang mit aggressiven Gesprächspartnern
Es lässt sich leider nicht immer vermeiden: Manchmal trifft man einfach auf besonders schwierige oder gar aggressive Gesprächspartner. Wenn Ihnen das passiert, heißt die Regel: „Ruhe bewahren!“. Das ist das aller Wichtigste.
Den Angreifer ins Leere laufen lassen:
Diese Methode hat oft verblüffende Effekte. Sie besteht darin, dem Angreifer keine Angriffsfläche zu bieten und ihm stattdessen zuzustimmen oder ihm zumindest nicht zu widersprechen.
Mögliche Antworten könnten dann lauten:
„Vielen Dank, dass Sie mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht haben.“
„Da haben Sie vollkommen recht!“
„Stimmt, der Fehler liegt bestimmt bei mir.“
Den Angreifer beschwichtigen:
Mögliche Antworten:
„Sorry, das tut mir leid. Wir bringen das sofort in Ordnung.“
„Das ist mir sehr unangenehm. Wie kann ich das wieder gutmachen?“
„Ich kann gut verstehen, dass Sie sich aufregen.“
„Aus Ihre Sicht stimme ich Ihnen zu.“

Umgang mit Besserwissern
Besserwisser gibt es überall. Ganz gleich zu welchem Thema oder in welchem Zusammenhang: Ein Besserwisser hat zu Allem und Jedem etwas zu sagen.
Gerne vertritt er dann auch eine Meinung, die der, der anderen Gesprächsteilnehmer, entgegensteht.
Interessanterweise tun sich am allermeisten die Besserwisser hervor, die nur wenig oder gar keine Ahnung von dem aktuellen Gesprächsthema haben. Wirkliche Experten sind da meist zurückhaltender. Sie haben es in der Regel nicht nötig, sich mit Besserwisserei in den Vordergrund zu spielen.
Wenn Sie auf einen Besserwisser treffen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Der Besserwisser hat keine Ahnung, wovon der spricht.
Der Besserwisser hat tatsächlich Fachkenntnisse.
In beiden Fällen können mit der gleichen fairen Methode vorgehen:
Bieten Sie dem Besserwisser einfach die Möglichkeit, sein tatsächliches oder nur eingebildetes Fachwissen zum Besten zu geben. Fordern Sie Ihn auf:
+ „Herr Meyer, wenn Sie sich so gut auskennen, erklären Sie uns doch einmal …“
+ „Ah, wir haben einen Experten in unserer Runde: Herr M. Sie wissen doch sicher …“
Kennt er sich wirklich gut aus, haben Sie einen kompetenten Gesprächspartner, von dem Sie vielleicht noch etwas lernen können.
Hat er keine Ahnung, werden Sie auch das schnell bemerken.
