Kleidung
Genau wie Körpersprache und Sprechweise ist auch die Kleidung zunächst nur eine Äußerlichkeit. Aber: Jeder, der behauptet, dass die sogenannten „inneren Werte“ viel wichtiger seien, liegt falsch. Das gilt zumindest dann, wenn es zu einem ersten Zusammentreffen zwischen zwei Menschen kommt.
Der erste Eindruck, den man von
einem Menschen bekommt, ist zwangsläufig äußerlich.
Die Art wie jemand sich kleidet und bewegt, entscheidet innerhalb
von Sekunden, ob uns die Person sympathisch ist, ob wir der Person
vertrauen und wo wir sie in der Rangordnung einstufen.
Sie können also durch gute, modische Kleidung schon einen guten Eindruck machen, bevor Sie auch nur ein Wort mit jemandem gesprochen haben.
Menschen mit einem geringen
Selbstbewusstsein neigen auch bei Äußerlichkeiten wie Kleidung oder
Frisur dazu, möglichst unauffällig erscheinen zu wollen. Im
Zweifelsfall wählen sie eher die Variante „Understatement“, nur um
nicht aufzufallen.
Damit schaden sie sich aber gleich doppelt: Sie sehen auf diese
Weise nicht nur unwichtiger aus, sie fühlen sich auch so!
Tipp
Kleiden Sie sich immer so, wie Sie von anderen wahrgenommen werden wollen. Sie werden feststellen, dass Sie viel selbstsicherer auftreten können, wenn Ihre Kleidung diesen Eindruck unterstützt.

Kleider machen Leute!
Das ist der Titel einer Novelle, in der der Schweizer Dichter Gottfried Keller bereits am Ende des 19. Jahrhunderts das Phänomen beschrieb, dass die Kleidung maßgeblich dafür ausschlaggebend ist, wie ein Mensch wahrgenommen wird, und was man ihm zutraut.
Seitdem hat man dies in vielen großen Untersuchungen belegen können. Testpersonen ordnen wildfremde Menschen blitzschnell und automatisch entsprechend deren Kleidung ein.
Die Kleidung hat in unserer Gesellschaft eine wichtige kommunikative Funktion. Sie dient schon lange nicht mehr nur dazu, den Körper vor Kälte zu schützen.
Vielmehr soll unsere Kleidung auch anderen etwas über uns mitteilen.
Das beginnt bereits sehr früh. Der erste Schritt zu einer eigenständigen Persönlichkeit führt bei vielen Jugendlichen über die Kleidung. Mit Kleidung lässt sich sehr viel ausdrücken. Von Anpassung bis Rebellion ist alles möglich.
Unterschiedliche Kleidung zeigt auch an, in welcher Rolle oder Funktion wir gerade unterwegs sind. Für Viele ist es selbstverständlich, bei der Arbeit andere Kleidung zu tragen als in der Freizeit oder etwa beim Sport.
Auch der gesellschaftliche Status eines Menschen lässt sich häufig von der Wahl seiner Kleidung ablesen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für
die sogenannten Accessoires, also die Dinge, die nicht direkt zur
Kleidung gehören, die aber trotzdem Teil des optischen Eindrucks
sind, den jemand macht.
Dazu zählen zum Beispiel Schmuck, Handtasche, Aktenkoffer, Brille,
Haarspange und so weiter.
So machen Sie mit Hilfe Ihrer Kleidung einen selbstbewussten Eindruck:
Die Kleidung muss sauber
sein.
Das gilt, ganz gleich, was Sie tragen. Ihre Kleidung muss immer
sauber und gepflegt aussehen.
Das gilt im Übrigen auch für die Schuhe. Insbesondere Männer
vernachlässigen ihre Schuhe häufig. Das macht keinen guten Eindruck
und beeinträchtigt das selbstbewusste Auftreten.
Beim Thema Kleidung gilt das Gleiche wie für die Körperpflege.
Ungepflegte und/oder unsaubere Kleidung schadet dem
Selbstbewusstsein.
Zum Beispiel geht es gar nicht, am Morgen die selben
Kleidungsstücke anzuziehen, die man bereits am Abend vorher in
einer verräucherten Kneipe getragen hat.
Auch der Aufenthalt in einer „Pommes-Bude“ macht einen
Kleiderwechsel erforderlich. Der „Duft“ von Fett gefällt nur den
allerwenigsten Menschen.
Die Kleidung muss für Sie bequem
sein.
Klar, man kann sich auch mal für einen Abend in ein Ballkleid
quetschen, das „nur“ gut aussieht, ansonsten aber völlig unbequem
ist.
Generell sollten Sie sich in Ihrer Kleidung aber ganz unabhängig
vom Kleidungsstil wohl fühlen.
Das ist die Voraussetzung dafür, dass Sie entspannt und sicher
auftreten können.
Die Kleidung muss passen.
Das klingt selbstverständlich, ist es aber leider nicht.
Insbesondere Kleidungsstücke, die im Laufe der Zeit zu klein
„geworden“ sind, sollten Sie aussortieren.
Ein Pullover, ein Hemd oder eine Bluse, die über dem Bauch spannt,
ist denkbar schlecht dazu geeignet, Ihr selbstbewusstes Auftreten
zu unterstreichen.
Die Kleidung sollte von guter Qualität
sein.
Vielen Kleidungsstücken sieht man es von weitem an, dass sie aus
einer fernöstlichen Billigproduktion stammen. In solchen
Kleidungsstücken können Sie sich nicht selbstsicher fühlen. Eine
bessere Lösung ist, weniger, aber dafür hochwertigere Kleidung zu
kaufen. Die muss auch nicht aus einer teuren Boutique kommen. Auch
große Kauf- und Versandhäuser bieten qualitativ hochwertige
Kleidung zu moderaten Preisen an.
Die Kleidung sollte zum Anlass
passen
Wer in Bermudashorts im Büro sitzt, muss sich nicht wundern, wenn
er bei der nächsten Beförderung „übersehen“ wird.
Wer im Smoking sein Auto wäscht, muss sich nicht wundern, wenn die
Nachbarn über ihn lachen.
Darum ist saubere und gepflegte Unterwäsche so wichtig
Das bisher Gesagte, betrifft in gleichem oder noch höheren Maße die Unterwäsche.
Und das gilt nicht nur dann, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, vorhat, sich seiner Kleidung zu entledigen. (Neben erotischen Anlässen gilt das ja auch für die Untersuchung beim Arzt, bei der Massage etc.)
Nein, auch wenn man sicher ist, den Tag über vollständig bekleidet zu bleiben, macht es einen großen Unterschied, ob die Unterwäsche sauber ist oder nicht.
Mit sauberer Unterwäsche fühlt man sich einfach wohler und sicherer. Und das trägt wiederum erheblich zum eigenen Selbstbewusstsein bei.
Anzug, Krawatte und Co.
Der Anzug ist für den Angestellten das, was der Kittel für den Arzt ist. Ein Anzug strahlt Seriosität und Sicherheit aus.
Der selbe Mensch (in diesem Fall der selbe Mann) wirkt in einem Anzug immer seriöser und vertrauenswürdiger als der gleiche Mensch in Freizeitkleidung.
Dazu gehört natürlich das passende Oberhemd und vielen Fällen auch eine Krawatte.
Schmuck
Schmuck ist insbesondere für Frauen eine schöne Ergänzung zum passenden Outfit. Auch hier gilt, dass die Wahl des Schmucks einen Einfluss darauf hat, wie Sie von anderen wahrgenommen werden.
Grundsätzlich gilt: Nicht übertreiben! Etwas weniger und dezenter macht meist einen besseren Eindruck als auffällig und protzig.
Aber auch kleine bunte Modeschmuck-Accessoires können sehr gut wirken, wenn sie zu Ihrer Persönlichkeit passen.
Schmuck ist aber durchaus nicht nur etwas für Frauen. Je nach Alter, Beruf etc. können auch Männer Schmuck tragen.
Eine unauffällige Kette ist für einen Mann ebenso in Ordnung wie eine schöne Armbanduhr.
Ohrringe sind für Männer im Berufsleben nach wie vor kaum akzeptiert. Insbesondere in Berufen, bei denen Seriosität eine wichtige Rolle spielt, kommen Ohrringe für Männer nicht in Frage.
Eine Krawattennadel und die passenden Manschettenknöpfe passen auch zum Anzug und sind für Männer immer akzeptiert.
Brille
Die Brille ist ein Mittelding zwischen Sehhilfe, Kleidung und Schmuck. Grundsätzlich macht eine schöne, zum Gesicht passende Brille einen klugen und selbstbewussten Eindruck.
Übrigens:
Auch die sogenannten „Kassengestelle“ müssen heute nicht mehr klobig und unmodern sein.
Lassen Sie sich beim Optiker beraten. Er wird Ihnen passende Modelle zeigen, aus denen Sie Ihre Brille auswählen können.
Sollten Sie Bedenken haben, dass eine Brille nicht zu Ihnen passt oder Sie älter erscheinen lässt, können Sie über Kontaktlinsen oder eine Laser-Augenkorrektur nachdenken. Diese ist in vielen Fällen von Fehlsichtigkeit möglich und Sie können danach auf die Brille und auf Kontaktlinsen verzichten.
Nicht jeder hat ein gutes Gespür für Mode.
Das macht aber nichts!
Wenn Sie selbst diesbezüglich unsicher sind, lassen Sie sich beraten. Als Berater kommt jeder in Frage, auf dessen stilsicheren Geschmack Sie sich verlassen können. Das kann eine modebewusste Freundin sein oder auch die Verkäuferin in Ihrer Lieblingsboutique oder z. B. bei einem seriösen Herrenausstatter.
Tipp: Style wechseln
Insbesondere Frauen verbinden Veränderungen in ihrem Leben manchmal mit einem Style-Wechsel. Das heißt, sie verändern ihr Äußeres in Bezug auf Kleidung, Haarfarbe, Frisur, Schmuck und so weiter.
So ein Style-Wechsel kann sehr befreiend sein. Man macht dadurch ein Statement, das jeder auf den ersten Blick sieht:
„Schaut her, ich bin nicht mehr die alte!“
„Ich habe mich verändert, nehmt das bitte zur Kenntnis!“
„Ich bin jetzt so, wie ich wirklich sein will.“
„Behandelt mich ab sofort anders/besser als bisher!“
Obwohl Frauen im Allgemeinen ein größeres Modebewusstsein haben, als Männer, würde ich bei einem kompletten Wechsel des eigenen Styles auch als Frau eine Fachfrau oder einen Fachmann zu Rate ziehen.
Das lohnt sich in jedem Fall, und insbesondere dann, wenn man selbst nicht ganz sicher ist, wie das neue Outfit zur eigenen Persönlichkeit und zum eigenen Aussehen passt.
Übrigens, da mit einem Stilwechsel meist auch der Kauf neuer Kleidung einhergeht, kann man das Shoppen auch sehr schön als Belohnung für ein erreichtes Selbstbewusstseinsziel einsetzen.
Sie haben sich heute getraut, einen wildfremden Menschen auf der Straße anzusprechen? Super, als Belohnung gibt es eine kleine Shopping-Tour!
Wichtig:
Umso mehr Sie durch Ihre Kleidung positiv auffallen, wird es einige Menschen geben, die Ihnen das verübeln. Das geschieht häufig durch negative Bemerkungen über Ihre Kleidung oder Ihr Aussehen.
Bereiten Sie sich darauf vor, dass so etwas passieren kann. Nehmen Sie es als Signal dafür, dass Sie die gewünschte Wirkung bereits erzielt haben!
Übrigens:
Die Wahl Ihrer Kleidung sagt auch etwas darüber aus, wie Sie selbst über sich denken. Menschen, die ihre Kleidung vernachlässigen, signalisieren damit auch, dass sie sich selbst nicht wichtig genug fühlen, um sich korrekt und vorteilhaft zu kleiden.
Dabei geht es nicht darum, möglichst immer in Abendgarderobe herumzulaufen. Auch „coole“ Freizeitklamotten können gepflegt und sauber oder vernachlässigt aussehen.
Kleider machen Leute - Die Novelle
Wie bereits erwähnt, ist der Titel
dieses Abschnitts der Name einer Novelle des schweizer Dichters,
Gottfried Keller, die absolut lesenswert ist.
In ihr beschreibt der Dichter bereits im Jahr 1874 sehr
anschaulich, wie ein armer Schneidergeselle nur aufgrund seiner
guten Kleidung für einen polnischen Grafen gehalten wird. Die
Menschen in der Stadt sind allein aufgrund der Kleidung so sehr
davon überzeugt, dass es sich bei dem Schneider um einen Adeligen
handelt, dass selbst seine Versuche, den Irrtum aufzuklären kein
Gehör finden.
Sie sehen, wenn es Ihnen gelingt, schon mit Ihrer Kleidung einen guten und selbstbewussten Eindruck zu erwecken, können Sie danach kaum noch etwas falsch machen.
Sie sollten also auf dieses Hilfsmittel auf keinen Fall verzichten!
