Kapitel 8

 

Ich. wusch mir das Gesicht, nahm mich zusammen und fand Camille bei Smoky und Morio im Warteraum wieder. Chase war mir nicht gefolgt, und ich hatte das zwar nicht erwartet, wünschte aber trotzdem halb, er wäre mir nachgelaufen.

»Seid ihr fertig? Wir müssen weiter.« Abgesehen von meiner Stimme, die ein wenig heiser klang - als hätte ich zu viel Zigarettenrauch abbekommen oder die ganze Nacht lang mit den Nachbarskatzen herumgejodelt -, konnte man mir eigentlich nichts anmerken, und so wollte ich das auch haben. Camille würde ich alles erzählen, sobald sie sich besser fühlte, aber mir war nicht danach, meine Probleme mit Chase vor Smoky oder Morio zu erörtern.

Camille warf einen einzigen Blick auf mich und kniff die Augen zusammen. »Was ist los...«

O gute Götter, ihre verdammte Intuition. Ich warf ihr einen flehentlichen Blick zu und hoffte, dass sie auch diesen Gesichtsausdruck lesen konnte.

Sie räusperte sich. »Ich bin so weit. Der Verband muss eine Woche lang dranbleiben, aber Sharah sagt, die Wunde würde verheilen. Allerdings kann ich dann mit einer neuen Narbe angeben. Und sie wird nicht besonders hübsch aussehen.«

»Du bist wunderschön, Narben hin oder her«, sagte Morio und half ihr auf.

Als Smoky sie auf die Arme nehmen wollte, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin nicht verkrüppelt. Ich habe es satt, herumgetragen zu werden, als hätte ich mir das Bein gebrochen. Vorhin habe ich etwas Hilfe gebraucht, aber Sharah hat die Wunde gereinigt und mit Heilpuder behandelt, und sie hat mir einen dringend benötigten Energieschub in Form eines Zaybarz gegeben.«

Zaybarz... lecker... die feinen Elfenwaffeln gaben dem Körper blitzartig neue Energie, die allerdings nicht lange anhielt. Großartig für diese plötzliche Erschöpfung mitten im Kampf. Ich überlegte, ob Sharah vielleicht noch ein paar davon herausrücken würde, entschied aber dann, dass ich mich nicht länger hier aufhalten sollte als nötig. Ich wollte Chase nicht zufällig begegnen.

Smoky widersprach ausnahmsweise einmal nicht, sondern trat zurück, als Camille sich etwas wackelig zum Ausgang aufmachte. Er folgte ihr mit zwei Schritten Abstand, und ich ertappte mich bei einer gewissen Gereiztheit. Sie war meine Schwester - ich sollte an ihrer Seite sein, nicht er. Ich bohrte einen fiesen Blick in seinen Rücken und sah dabei aus den Augenwinkeln, wie Morio mich beobachtete. Er ließ sich ein wenig zurückfallen und ging neben mir her.

»Alles in Ordnung, Delilah? Hat Smoky irgendetwas getan, das dich geärgert hat?«, fragte er mit kaum hörbarer Stimme.

Ich runzelte die Stirn und seufzte dann schwer. »Nein, nein. Es ist etwas passiert - es hat nichts mit ihm zu tun, und auch nichts mit dir oder Camille. Ich wollte wohl an irgendjemandem Dampf ablassen.« Ich schluckte gegen die Tränen an und zuckte mit den Schultern. »Es macht mir eben zu schaffen. Ich muss dringend mit Camille reden, aber sie ist so mitgenommen, dass ich sie nicht zusätzlich belasten will.«

Der Fuchsdämon schüttelte den Kopf, und seine dunklen Augen blitzten verständnisvoll.

»Das wird ihr sicher nichts ausmachen. Wenn wir sie nach Hause gebracht haben, fahren Smoky und ich noch mal los und holen etwas zu essen für alle, dann kannst du dich in Ruhe mit Camille unterhalten. Wäre das in Ordnung?« Er lächelte mich so nett an, dass es mir schon wieder die Kehle zuschnürte.

Vielleicht hatte Camille doch recht. Vielleicht sollte ich mich nicht mit VBM einlassen.

Ein Teil von mir mochte menschlich sein - allzu menschlich -, aber vielleicht brauchte ich jemanden, der meine Feenseite verstand. Oder die Werseite, dachte ich, und plötzlich stand mir Zachary vor Augen. Auch er hatte meiner Liaison mit Chase ein deprimierendes Ende prophezeit, aber ich hatte das damals für reine Eifersucht gehalten.

Jetzt fragte ich mich, ob er nicht eher versucht hatte, mir Kummer zu ersparen.

Ich brachte ein Lächeln zustande. »Danke, Morio. Camille kann sich wirklich glücklich schätzen. Ich hoffe, das weiß sie auch.«

Seine Augenwinkel legten sich in Fältchen, und er schnaubte belustigt. »O ja. Glaub mir.

Camille gibt Trillian, Smoky oder mir nie das Gefühl, nur Schaufensterdekoration zu sein.

Sie zeigt diese Seite von sich nicht der ganzen Welt, aber sie hat eine unglaublich romantische Ader.«

Ich nickte, atmete dann tief durch und beschleunigte meinen Schritt, bis ich an Camilles rechter Seite ging. Smoky warf mir einen Blick zu. Ob er unsere Unterhaltung doch gehört hatte oder nur meine Not spürte, er ließ sich zurückfallen und erlaubte mir, meine Schwester zu stützen, während wir auf den Parkplatz hinausgingen.

Auf dem Weg zu ihrem Lexus warf Camille mir einen Blick zu. »Irgendetwas ist passiert.

Ich sehe es dir an. Möchtest du darüber reden?«

»Ja«, antwortete ich, »aber nicht hier. Morio hat gesagt, er würde mit Smoky Essen holen, wenn wir dich nach Hause gebracht haben. Vielleicht können wir uns dann unterhalten, wenn du nicht zu müde dazu bist.« Manchmal brauchte ich eben doch noch den Rat meiner großen Schwester. Menolly und ich hatten uns seit dem Tod unserer Mutter stets auf Camille verlassen. Camille hatte die Verantwortung übernommen, die Scherben aufgesammelt und wieder zusammengesetzt. Sie war der Leim, der unsere Familie zusammenhielt. Vielleicht gaben wir deshalb verständnisvoll jeder ihrer Launen nach.

» Kein Problem«, sagte sie und verzog das Gesicht, als ich ihr auf den Beifahrersitz half.

»Nur gut, dass Morio einen Führerschein hat. Ich mag gar nicht daran denken, was Smoky hinter einem Lenkrad veranstalten würde.« Sie grinste mich breit an.

»Vermutlich würde er hinter Gittern landen.« Ich lachte, wurde aber gleich wieder ernst.

»Danke, ein bisschen Kichern hat gut getan.« Ich küsste sie auf die Wange, ehe ich zu meinem Jeep hinüberging, wo Rozurial und Vanzir sich an einer Art Game Boy abwechselten. Ich sprang auf den Fahrersitz, bat die beiden, sich anzuschnallen, und ließ den Motor an.

»Wird sie wieder?«, fragte Roz leise, als spürte er meine bedrückte Stimmung.

Ich nickte. »Ja, so weit alles in Ordnung. Aber ich bin ziemlich erschöpft - wenn es euch beiden also nichts ausmacht, verschieben wir die Unterhaltung auf ein andermal. Ich bin müde und fertig und fühle mich nicht besonders.«

»Natürlich«, sagte Vanzir. Wir legten die Fahrt nach Hause in völligem Schweigen zurück.

Als wir ankamen, war Iris noch nicht aus der Bibliothek zurück. Roz verstand meinen Wink, mit dem ich ihn bat, sich rar zu machen. Er nuschelte etwas von einer Idee dazu, wer die Toxidämonen herbeigerufen haben könnte, und nahm Vanzir mit, um ihr angeblich nachzugehen.

Ungeduldig wartete ich ab, bis Smoky es Camille auf dem Sofa bequem gemacht hatte.

Erst dann erlaubte er Morio, ihn wieder aus dem Haus zu schleppen, um Essen zu holen.

Der Drache hasste Einkaufen, aber er gewöhnte sich allmählich daran.

Sobald sie gegangen waren, ließ ich mich in den Schaukelstuhl fallen und starrte Camille an, die sogleich die Decke von sich schob, sich halb aufrichtete und in ihre Kissen lehnte.

»Man könnte glauben, ich läge im Sterben«, schimpfte sie. »Ich liebe diesen Kerl, aber er ist wirklich eine Glucke.«

»Wart's nur ab, bis ihr Trillian wiedergefunden habt.« Ich zwinkerte ihr zu. Mir war eigentlich nicht nach einem Schwätzchen zumute, aber ich spürte, dass auch sie ihren Mann schmerzlich vermisste, wenn auch aus völlig anderen Gründen als ich. »Ich kann das Feuerwerk kaum erwarten, das abgehen wird, wenn er erfährt, dass du Morio und Smoky geheiratet hast. Und dass du von ihm erwartest, sich mit ins Vergnügen zu stürzen.«

Sie rümpfte die Nase. »Du weißt genau, dass Trillian rein heterosexuell orientiert ist. Und Smoky ebenfalls.«

»Und Morio?« Ich schob es hinaus, und das war mir auch bewusst.

»Die Frage hat sich noch nie ergeben. Aber eines kann ich dir sagen: Falls er versuchen sollte, sich an Trillian oder Smoky heranzumachen, würden sie ihn bei lebendigem Leib auffressen, und zwar nicht im erotischen Sinne.« Sie zuckte mit den Schultern. »Würdest du mir jetzt sagen, was zum Teufel vorhin passiert ist? Du siehst sterbenselend aus.«

»Zwei Dinge, um genau zu sein. Erstens, und darüber sollten wir später reden, wenn Menolly aufgewacht ist, hat der Herbstkönig mir einen Befehl erteilt. Ich soll in die Anderwelt reisen und in den Wäldern von Finstrinwyrd nach einer Pflanze suchen, die mir helfen wird, die Verwandlung in einen Panther zu kontrollieren. Er besteht darauf, dass ich das sofort mache - am besten gestern.« Ich rechnete damit, dass sie diese Idee niedermachen würde, doch stattdessen leuchteten ihre Augen, und sie setzte sich auf.

»Nach Hause?« Camilles Stimme zitterte. »Wenn ich nach Hause zurückginge, könnten Morio, Smoky und ich unser Band prüfen und feststellen, ob es uns tatsächlich zu Trillian führen kann. Wir haben daran gearbeitet, die Seelenverbindung noch zu stärken. Als ich die beiden mit diesem Binderitus geheiratet habe, hatte ich ja keine Ahnung, was für eine starke Kraft die Kette ist, die uns aneinanderbindet. Kätzchen, ich kann es fühlen, wenn sie sich zu weit von mir entfernen. Es ist, als wäre ein Teil von mir überdehnt, zu weit auseinandergezogen. Ziemlich unheimlich, um ehrlich zu sein.«

»Das würde mir auch den letzten Nerv rauben. Du hast also gegen diese Reise nichts einzuwenden?« Es war gut zu wissen, dass sie mich begleiten würde, und Morio und Smoky dabei zu haben, war auch beruhigend.

»Teufel, nein. Ich bin dabei. Menolly wird vermutlich nicht mitkommen können. Ich würde lieber nicht bei Nacht im Finstrinwyrd herumlaufen, also wird sie wohl hierbleiben müssen.« Camille rieb sich den Kopf und ließ sich wieder in die Kissen sinken. »Von dem Schmerzmittel, das Sharah mir gegeben hat, ist mir ein bisschen schwindelig. Und jetzt erzähl mir, was noch passiert ist - denn deswegen musstest du sicher nicht weinen.«

Mit zitternder Stimme erzählte ich ihr die ganze Geschichte. »Nicht zu fassen, dass ich mich so betrogen fühle. Sol te das Blut unseres Vaters uns denn nicht vor Eifersucht schützen?«

Camille lachte. »Ach, Kätzchen, Liebes, nein. Nein. Das Blut unseres Vaters gibt uns nur das Potenzial, aber Gefühle sind so viel komplexer als der Einfluss der Gene allein. Und vergiss nicht, dass du zum Teil auch eine Katze bist. Du hast territoriale Ansprüche. Das ist der einzige Grund, weshalb ich noch nicht losgezogen bin und uns ein paar Hauskätzchen geholt habe. Ich wusste, dass wir keine andere Katze in den Haushalt aufnehmen können, weil du fauchen und spucken und einen Aufstand machen und auf den Boden statt in deine Katzentoilette pinkeln würdest. Und da wir gerade davon sprechen, Iris hat sich mal wieder darüber beklagt.«

»Oje.« Ich verdrehte die Augen. Zu Hause hatten wir Dienstboten gehabt, die sich um solche Dinge kümmerten. Allerdings hatte Mutter uns zu Lebzeiten immer kleine Aufgaben im Haushalt übertragen, damit wir lernten, auch allein zurechtzukommen. Mutter hatte nie etwas gegen die bezahlten Haushaltshelfer gehabt, wohl aber gegen nichtsnutzige Faulenzer, wie sie die untätigen Reichen stets bezeichnet hatte. »Man sollte doch meinen, dass ich das irgendwann mal lernen würde, aber ich benutze es eben nicht jeden Tag... «

Sie erhob mahnend den Zeigefinger. »Ja, aber wir haben schon öfter darüber gesprochen.

Ich schlage vor, du raffst dich endlich auf und machst es heute sauber, sonst wird sie das Ding einfach rauswerfen, und du kannst sehen, wo du bleibst, wenn du dich das nächste Mal verwandelst. Zurück zu deinem Territorialverhalten - draußen freundest du dich vielleicht mit anderen Katzen an, aber das Haus ist dein Revier. Ebenso wie Chase dein Revier ist. Erika ist ein Eindringling, und es passt dir nicht, dass sie in dein Gebiet eindringt. Zum Teufel, es wundert mich ehrlich, dass du ihn nicht markiert hast.«

Ich blinzelte. Revier? Das war ein Begriff, mit dem ich viel anfangen konnte. »Habe ich deshalb das Gefühl, dass ich uns mit zweierlei Maß messe? Denn ich habe mit Zach geschlafen und von Chase erwartet, dass er das versteht. Na ja, ich habe im Grunde gar nicht erwartet, dass er Verständnis dafür hat. Ich habe es mir nur gewünscht. Aber bei ihm... «

»Du bist die Königin des Rudels. Dein Gefährte kann nur jemand Neues mit nach Hause bringen, wenn du zuvor dein Einverständnis gibst. Chase hat dir dieses Recht vorenthalten. Und vergiss nicht, dass er dich belogen hat. Ich wusste doch, dass man diesem Johnson nicht trauen kann - schon von Anfang an, als er noch mir an die Wäsche wollte.« Sie machte schmale Augen. »Möchtest du, dass Menolly und ich uns mal ein bisschen mit ihm unterhalten?«

Ich fuhr zusammen. Wenn Menolly Chase zu dieser Unterredung einbestellte, würde er bei lebendigem Leib gehäutet und gut durchgebraten wieder nach Hause gehen. Da war ich ganz sicher.

Menolly hatte immer noch einen übertriebenen Beschützerinstinkt, was mich anging. Camille hatte ihre Naive-kleine-Delilah-Nummer fast abgelegt, seit ich den beiden vor ein paar Monaten deswegen ordentlich die Meinung gesagt hatte. Sie hielt sich zurück und ließ mich meine Kämpfe selbst austragen, wenn es um die Liebe und das Leben im Al gemeinen ging. Im Augenblick war ich nicht sicher, ob mir das besser gefiel, als verwöhnt und behütet zu werden. Es war schon angenehm, wenn einem jemand die harten Knüffe und Püffe des Lebens ein wenig abpolsterte.

»Nein! Ich meine, noch nicht. Lass mir ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Menolly hat gleich gesagt, meine Beziehung zu Chase würde auf Dauer nicht funktionieren, und damals habe ich mich gefragt, warum. Aber ich bezweifle, dass sie diese Wendung vorhergesehen hätte.« Im Gegenteil, sie hatte höchstwahrscheinlich damit gerechnet, dass ich mit einer ausschließlichen Beziehung auf Dauer unglücklich sein würde.

Camille seufzte und ließ sich zurücksinken. Sie schloss die Augen. »Verdammt, meine Hand tut immer noch weh. Diese Höllenhunde sind wirklich Mistviecher. Aber zumindest wissen wir jetzt, worauf wir achten müssen, falls wir irgendwann wieder einem begegnen sollten.«

Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Hör mal, Kätzchen. Lass dich von Chase nicht aus der Bahn werfen. Du bist schön, du bist leidenschaftlich, du hast alles, was sich ein Mann nur wünschen könnte. Entweder ist er charakterlich ein Arschloch, oder er hat gewaltigen Mist gebaut, weil er mit dem Schwanz statt mit dem Herzen gedacht hat. Wir wissen doch beide, dass bei Männern sämtliches Blut gen Süden strömt, wenn sie ein hübsches Gesicht und einen attraktiven Körper sehen. Ob das in seinem Charakter liegt oder er einen Fehler gemacht hat, wissen wir noch nicht -aber du musst entscheiden, was du akzeptieren kannst.«

»Da hast du wohl recht«, sagte ich und ließ mir das alles durch den Kopf gehen. »Meinst du, Chase und ich sollten mal eine Auszeit einlegen, um in Ruhe nachzudenken?«

»Tja, wir müssen weiterhin mit ihm zusammenarbeiten, also bleibt euch beiden nichts anderes übrig, als höflich miteinander umzugehen.« Sie lächelte. »Wenn du meine ehrliche Meinung hören willst: Ich finde, du solltest jetzt mehr Zeit mit jemandem verbringen, der eher deiner Art entspricht, wenn du verstehst, was ich meine. Vielleicht stellst du dann fest, dass eine Beziehung mit einem VBM nicht das Richtige für dich ist. Oder du erkennst, dass du Chase wirklich liebst - dann werdet ihr eine Möglichkeit finden müssen, mit dem umzugehen, was heute passiert ist. Komme, was da wolle, du bist es dir und auch ihm schuldig, beiden Seiten deines Wesens eine Chance zu geben. Ein sehr bereitwilliger und umwerfend gutaussehender Mann wartet in den Kulissen auf dich, wie du weißt.«

Sie sprach von Zachary. Zachary Lyonnesse, der unmissverständlich klargemacht hatte, dass er mich immer noch begehrte. Es kribbelte in meinem Bauch. Sol te ich es riskieren, einen Keil zwischen mich und Chase zu treiben? Oder war er schon da, der Schaden bereits angerichtet? Würde ich mich mit Zachary besser verstehen? Würde zwischen uns eine Bindung auf einer Ebene entstehen, auf der Chase und ich uns nie hätten finden können - auf der Wer-Ebene, obwohl sein Rudel mich wegen meiner gemischten Abstammung nicht als echtes Werwesen betrachtete? Ich ging zur Küche.

»Wo willst du hin?« Camille zog sich die Decke zurecht und schloss schläfrig die Augen.

»Ich will telefonieren«, antwortete ich. Sie hatte recht. Es war an der Zeit, Alternativen auszuprobieren.