21

Ich folgte Gemma und ließ mich lautlos aus der Specter fallen. Sie verschwand in der dickflüssigen, dunklen Planktonmasse, doch in ihrem Kielwasser blieb eine Linie aus grünem Licht zurück. Ich entdeckte, dass auch um mich herum helle Leuchtspuren entstanden, verursacht von Fischen, die an mir vorbeihuschten. Mist! Wenn das Plankton aufgewirbelt wurde, begann es zu leuchten. Ich schwamm schnell hinter Gemma her und hinterließ mit jedem Schwimmzug schimmernde grüne Wirbel in der Dunkelheit. Der Anblick war wirklich wunderschön – er verriet aber auch unser Versteck. Ich sandte ein paar Klicks über meine Schulter. Soweit ich feststellen konnte, waren noch keine Outlaws hinter uns her.

Wir tauchten auf und schwammen an dem Wall aus Schutt entlang, bis wir den Durchlass im Zaun entdeckten, den Pretty erwähnt hatte. Der Schutt war glitschig vor lauter Schlamm und Felsenrotz, was das Klettern ziemlich erschwerte, doch schließlich erreichten wir das obere Ende der Mauer und schlüpften durch das Loch im Stacheldraht.

Auf der anderen Seite des Zaunes hing eine Seilbrücke über dem Wasser, die von der Schuttmauer bis zu den Überresten eines eigentlich dreistöckigen Gebäudes führte. Die unteren beiden Etagen waren jedoch überflutet. Wir kletterten über die Seilbrücke bis in das verlassene Gebäude.

Es gab weder Scheiben in den Fenstern noch Innenwände. Wahrscheinlich waren die Wände schon vor langer Zeit eingerissen worden, um an die Holzbalken zu kommen. Während wir durch große Pfützen zur anderen Seite des Gebäudes wateten, fragte ich mich, was es früher einmal gewesen war. Vielleicht eine Bank oder ein Rathaus. Dem kunstvollen Marmorfußboden nach zu urteilen, musste es etwas Wichtiges gewesen sein. Jetzt wuchs hohes Unkraut aus allen Ritzen und Ratten huschten durch die Gegend.

»Warte«, sagte ich und verlangsamte meinen Schritt. »Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich dachte … Mir war nicht klar, dass du sie anschwindelst. Auf der Specter, meine ich.«

Sie hob eine Augenbraue. »Du hast wohl vergessen, wie sehr ich deine Eltern mag und dass ich sie finden will?«

»Ich …« Ich wollte ihr versprechen, dass ich nie wieder an ihr zweifeln würde. Doch ich war nicht sicher, ob sie mir das glauben konnte. »Es tut mir leid.«

»Vergiss es.« Sie schien nicht beleidigt zu sein. »Ich bin eine gute Lügnerin und du bist darauf hereingefallen. Genau wie mein Bruder, dabei kann er Menschen gut durchschauen.«

»Ich bin schlecht darin«, gab ich zu.

Sie lächelte. »Wir sollten uns lieber ein bisschen beeilen. Inzwischen werden sie herausgefunden haben, dass wir nicht mehr an Bord sind.«

Sie lief durch das zerfallene Gebäude und ich folgte ihr, fühlte mich dabei aber immer noch schuldig, weil ich nicht an sie geglaubt hatte.

Vor uns war ein Teil der Wand herausgeschlagen. Eine Strickleiter baumelte vor der Öffnung. Wir würden auf das Dach klettern müssen, um zu einer weiteren Seilbrücke zu gelangen, die über die Lagune gespannt war.

»Findest du, dass das sicher aussieht?« Sie rüttelte an der Leiter und runzelte die Stirn. »Die ist schon mal ganz und gar nicht sicher.«

Ich folgte der provisorischen Brücke mit den Augen, bis sie an einer Plattform bei den verankerten Booten endete. »Kein bisschen«, stimmte ich ihr zu. Das Wasser sah dagegen viel einladender aus – es war kristallklar und nicht mehr als sechs Meter tief.

Ich lehnte mich über den Rand des Gebäudes und entdeckte eine ehemalige Straße mit verrosteten und von Algen bedeckten Autos unter der Wasseroberfläche. »Es würde schneller gehen, wenn wir schwimmen.«

Ich drehte mich zu Gemma um, die gerade dabei war, das Netz aus Seilbrücken genauer unter die Lupe zu nehmen, das über die Überreste der gesamten Stadt gespannt war. »Die Brücken führen alle zum Markt«, stellte sie fest.

»Lass uns versuchen, noch vor Sonnenuntergang dort zu sein.« Uns blieb also nicht mehr viel Zeit. Wenn wir uns bei Nacht durch das Labyrinth aus halb überschwemmten Ruinen schlängeln müssten, wäre das selbst mit meiner Dunklen Gabe eine Herausforderung.

»Also gut«, sie griff nach hinten, um ihren Helm überzuziehen, »lass uns schwimmen.«

»Das würde ich euch nicht raten«, warnte eine Stimme hinter uns. »Ihr seid jetzt innerhalb des Walls.«

Ich wandte mich um und sah einen groben Kerl mit einem schweren Sack durch die Pfützen stapfen. Das war eindeutig ein Surf. Im ersten Moment wirkte er überrascht, als er meinen Schein wahrnahm, doch dann verfinsterte sich sein Blick.

»Warum nicht?«, fragte ich trotz seiner offensichtlichen Feindseligkeit.

»Dort im Wasser könnte euch was beißen«, knurrte er und schwang sich auf die Leiter.

Überall im Ozean gab es Lebewesen, die beißen konnten. Warum sollte diese Lagune so viel gefährlicher sein? Doch als mir die vielen Surfs mit den Narben einfielen, beschloss ich, den Rat des Mannes zu befolgen. Also kletterten wir nach ihm die Leiter hinauf. Gemma beäugte die ganze Zeit argwöhnisch das Wasser.

Vom Dach aus sah die Brücke sogar noch wackliger aus. Teile des Geländers waren mit Draht zusammengebunden und neigten sich in merkwürdigen Winkeln. Bretter von alten Türen lagen willkürlich über den Sprossen und dazwischen klafften immer wieder große Lücken. Der Surf überquerte die Brücke trotzdem ziemlich problemlos, also wagten wir uns weiter vor und griffen nach dem Stahlseil, das an einer Seite entlanglief.

Auf halbem Weg zu den Booten sah ich nach unten und entdeckte die Überreste eines Spielplatzes unter der Wasseroberfläche. Etwas Rundes und Verrostetes drehte sich im Kreis. Schaukeln bewegten sich in einer leichten Strömung. Dann glitt ein Schatten am äußersten Ende des Spielplatzes vorbei. Ich konnte nicht sehen, was den Schatten verursachte, aber mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was auch immer es war, es musste riesig sein, mindestens fünf Meter lang. Es gab zwar einige Fische dieser Größe, aber irgendetwas an der Art, wie sich der Schatten bewegte, sagte mir, dass das kein Fisch war.

»Was ist da unten?« Gemma blieb stehen und klammerte sich mit beiden Händen an dem Stahlseil fest.

Da fielen mir die alten Holzbretter zu ihren Füßen ins Auge. Eins der Bretter war kürzer als die anderen und der gezackte Rand hatte eine hellere Farbe, was bedeutete, dass dieser Teil des Holzes noch nicht so lange den Elementen ausgesetzt war. Ich kniete mich hin und schob ihren Fuß zur Seite.

Gleichzeitig schnappten wir nach Luft. Im Holz steckte ein Zahn. Ich ruckelte so lange daran, bis ich ihn frei bekam, und hielt den dolchartigen Fangzahn in die Höhe.

»Ist der von einem Hai?«, fragte Gemma alarmiert.

»Der größte Haifischzahn, den ich jemals gesehen habe, war sieben Zentimeter lang. Der hier ist fast doppelt so groß. Und sieh dir die Form an. Ich habe keine Ahnung, woher der stammt.« Ich spähte hinunter zum Wasser und spürte, wie sich meine Nerven spannten. »Irgendetwas dort unten ist in der Lage, sich fast vier Meter in die Luft zu werfen«, sagte ich. So schätzte ich zumindest die Höhe der Brücke ein.

»Lass uns jetzt zu den Booten gehen.«

Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Wir eilten zu der Plattform auf der anderen Seite der Lagune und kletterten an einer weiteren Strickleiter hinunter. Unten angekommen standen wir auf einem schwimmenden Steg, der aus zusammengebundenen Fässern bestand und zwischen den Booten verlief. Er sah sogar noch wackeliger aus als die Hängebrücke. Wenigstens waren die Boote immer an Bug und Heck miteinander vertäut und bildeten damit so etwas wie eine Abzäunung auf jeder Seite. Einige waren kaum mehr als ein Floß, während andere Pontons und Katamaranen ähnelten. Doch alle hatten etwas gemeinsam. Die Schiffsrümpfe waren aus vielen verschiedenen Schiffs- und U-Boot-Teilen zusammengezimmert, die offensichtlich aus unterschiedlichen Epochen stammten. Knallbunte Moskitonetze hingen ausgebreitet von den Masten, um Schatten zu spenden.

Ich mochte schon immer natürliche Schönheit lieber als die von Menschen gemachte künstliche, aber ich musste zugeben, dass diese zusammengeflickten Boote etwas Reizvolles hatten.

»Also, wo beginnen wir mit der Suche?«, fragte Gemma.

»Gleich hier.« Ich nickte zu den Booten hinüber.

»Gut, jeder nimmt sich ein anderes Boot vor. Aber halt die Augen nach Gabion offen, für den Fall, dass das nur ein abgekartetes Spiel war.«

Um ihn machte ich mir am wenigsten Sorgen. Ich betrat das Boot, das mir am nächsten lag, duckte mich unter das Moskitonetz und sah drei Frauen, die in dem behelfsmäßigen Zelt hinter Stapeln aus Kleidungsstücken saßen, die aus gefiederter Vogelhaut gemacht waren.

Als sie mich erblickten, verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. Wahrscheinlich wegen meines Scheins. »Hallo«, sagte ich und versuchte, höflich zu lächeln.

Sie antworteten mit gähnendem Schweigen. Ich trat näher. »Ich versuche, ein Township ausfindig zu machen. Die Drift. Haben Sie gesehen …«

»Wir machen mit Leuten wie dir keine Geschäfte!«, schrie die älteste der Frauen, obwohl ich direkt vor ihr stand. Entweder war sie schwerhörig und hatte mich nicht verstanden … oder sie hasste die Pioniere abgrundtief.

»Ich bin nicht hier, um Geschäfte zu machen.« Ich hob meine Stimme in der Hoffnung, dass es ein Hörproblem war. »Ich versuche herauszufinden …«

»Raus hier!«, kreischte sie. »Wir kaufen nichts von Pionieren. Niemals!«

»Okay, hab schon verstanden«, sagte ich und zog mich schnell zurück.

Gemma sprang kurze Zeit nach mir auf den Schwimmsteg. »Glück gehabt?«, fragte ich sie.

»Das war vielleicht merkwürdig«, erwiderte sie verwirrt.

»Und dabei hast du nicht mal einen Schein.«

»Der Kerl war ganz normal – also für einen Surf –, bis ich ihn nach der Drift gefragt habe. Dann hat er mir gedroht und gesagt, dass ich von seinem Boot verschwinden soll, sonst würde er mich in die Lagune werfen.«

»Stimmt«, fügte ich hinzu. »Das ist seltsam.«

»Nein, das wirklich Merkwürdige daran war, dass er Angst hatte.«

»Wenn du die Surfs von der Drift mit eigenen Augen gesehen hättest, würde dich das nicht wundern.«

»Ty, er hatte Angst vor mir. Als würde ich ihm etwas antun wollen.«

»Was? Nein, das kam sicher nur, weil du die Drift erwähnt hast.«

Sie zuckte die Schultern, weil sie keine Erklärung hatte, aber mir auch nicht meine Theorie abkaufen wollte.

Ich dachte darüber nach und fragte mich, ob die alte Frau mich auch aus Angst und nicht aus Wut angeschrien haben könnte. Sie hatte gewusst, dass ich ein Pionier war. Konnte es sein, dass die Surfs Angst vor uns hatten? Dann betrachtete ich Gemma mit ihren Sommersprossen, dem Pferdeschwanz, dem geliehenen Taucheranzug, der viel zu groß war, sodass sie darin wie ein Kind wirkte, das Verkleiden spielte. Selbst Seemöwenküken sahen Angst einflößender aus.

Wir ließen uns von den ersten Versuchen nicht entmutigen und betraten ein Dutzend weiterer Boote, auf denen Surfs von verschiedenen Townships die unterschiedlichsten Waren verkauften: Perlen aus Muscheln, Ton und Heilbuttwirbeln, handgefertigte Kleidungsstücke aus behandelter Fischhaut. Aber auch Ahlen und Nadeln aus Knochen, Beutel aus Walrossmägen und Blasen sowie Walsehnen, die aufgespalten und zu feinem Garn gekämmt waren.

So verschieden ihre Handwerksgegenstände auch waren, die Surfs reagierten alle gleich, sowie sie meinen Schein erblickt hatten oder die Drift zur Sprache kam. Angst machte sich in ihren Gesichtern breit und wir mussten augenblicklich von Bord gehen.

»Gut«, sagte ich schließlich, obwohl nichts gut war. »Was auch immer Gabion mir zeigen wollte, ich glaube nicht, dass wir es hier finden. Lass uns zum Hauptgebäude rübergehen.«

Die Sonne verschwand gerade am Horizont, als wir das Marktgebäude über eine andere Seilbrücke erreichten. Zwischen den freiliegenden Tragbalken waren Planen gespannt, die die Marktstände voneinander abtrennten. Sie erinnerten mich an die Zelte der Fischhändler, die die Promenade der Handelsstation säumten, nur dass diese bunt und einladend aussahen, während die halb zerrissenen Segeltücher und Fischernetze einfach nur traurig wirkten.

Nachdem wir eine Etage des offenen Gebäudes durchquert hatten, hatte sich meine Angst, auf Gabion zu stoßen, in Luft aufgelöst. Viele Menschen waren auf dem Markt. Und nicht nur Surfs. Die Marktstände wurden von Fischereiunternehmen, Kurzwarenhändlern und anderen Firmen betrieben. Was mich jedoch am meisten verblüffte, waren die Preise.

»Die nehmen hier für Meersalat das Dreifache von dem, was wir mit dem Häuptling der Drift ausgehandelt haben.« Ich blieb an einem Stützbalken, der einmal zur Außenwand gehört hatte, stehen und betrachtete den dunkler werdenden Himmel. »Und mehr als zehnmal so viel, was es laut Staatenbund wert ist.«

Gemma hielt sich vom Rand des Gebäudes lieber fern. »Das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn. Warum sollte der Markt mit der ärmsten Kundschaft die Waren am teuersten verkaufen?«

»Weil die Surfs nirgendwo sonst etwas einkaufen können«, vermutete ich. »Entweder sie zahlen diese Preise oder sie gehen mit leeren Händen.«

»Warum können sie nicht an der Küste einkaufen gehen wie die Siedler?«

Das war einfach zu beantworten. »Weil es den Townships nicht erlaubt ist, sich der Küste zu nähern, außer rund um Rip Tide.« Ich sah mich zwischen den schäbigen Ständen um. »Das hier ist wirklich der einzige Ort, an dem sie etwas einkaufen können.«

Gemma näherte sich langsam dem Balken, an dem ich stand, um ebenfalls auf die Lagune hinauszusehen. »Die dahinten gehören aber nicht den Surfs.« Sie zeigte auf ein paar kleine Jachten und Segelboote in der Ferne, die außerhalb der Ruinen vor Anker lagen, genau dort, wo der Schuttwall an ein Stadion grenzte.

»Die kommen wahrscheinlich von der Küste«, stimmte ich ihr zu. Von dem Stadion ging ein Leuchten aus. »Da ist irgendwas im Gange.«

»Und die da sind auf dem Weg dorthin.« Gemma deutete hinunter auf eine Flotte aus zusammengeflickten Booten, die voller Surfs waren und lautlos auf das Stadion zufuhren. »Vielleicht findet dort ein weiterer Boxkampf statt.«

In diesem Moment machte es bei mir Klick. »Gabion hat nicht nur gesagt, dass ich zu den Hardluck Ruinen kommen soll. Er sagte: am Abend. Was auch immer er mir zeigen wollte, es muss im Stadion sein.«

Dorthin gelangte man wieder über eine Hängebrücke, doch die konnte man nur ein Stockwerk tiefer betreten. Ich nahm Gemmas Hand. »Lass uns nachsehen, was dort vor sich geht.«

Wir kletterten eine weitere Strickleiter hinunter und machten uns auf den Weg zur Brücke. Doch als wir an einem ausladenden Marktstand vorbeikamen, der fast die gesamte Etage einnahm, blieb ich noch einmal stehen. Dieser Stand war nicht nur zehnmal größer und ausgefallener als die anderen, die wir gesehen hatten, hier war es auch noch brechend voll.

Ich schlüpfte durch die flatternde Plane hinein und sah Körbe und Eimer voller Meeresfrüchte, aber auch Tische, die mit zahlreichen anderen Waren überhäuft waren – Stoffballen, Werkzeuge, sogar Maschinenteile.

Im hinteren Bereich warf ein untersetzter Mann mit Schürze Thunfisch auf einen Hackblock und trennte mit einem Filetiermesser das Fleisch des Fischs mit nur einem Schnitt von den Knochen.

»Was ist so interessant?«, fragte Gemma hinter mir.

»Nichts.« Meine Neugierde war befriedigt und ich wandte mich zum Gehen. Da bemerkte ich einen Trog neben mir. Die Meeresalgen darin waren frisch geerntet. Die hauchdünnen Farnwedel hatten eine bräunlichgrüne bis violettschwarze Färbung. Als Sohn unterseeischer Farmer kannte ich mich gut aus mit Meeresalgen. Das hier war Seetang, der gekocht oder in Essig eingelegt richtig gut schmeckte und auch zum Brotbacken geeignet war. Viel wichtiger war aber, dass er auf dieser Seite des Atlantiks normalerweise nicht wuchs. Viele Siedler hatten Seetangfelder auf ihren Grundstücken angelegt, aber keiner von ihnen hatte so viele Hektar angebaut wie meine Familie. Jetzt, da ich die drei langen, fast überquellenden Tröge betrachtete, war ich mir absolut sicher, dass dies der Seetang war, den Dad und ich vor zwei Tagen geerntet hatten.

»Wer betreibt diesen Stand?«, erkundigte ich mich.

Der korpulente Mann legte sein Messer zur Seite und kam hinter dem Hackblock hervor. Er war viel zu wohlgenährt, um ein Surf zu sein. »Was willst du?«

»Woher haben Sie diesen Seetang?«

»Was geht dich das an?«

»Er ist frisch, also muss er hier in der Nähe gewachsen sein. Woher kommt er?«

»Komm her und ich zeige es dir.« Er griff nach seinem Messer und kam auf mich zu.

»Lauf!«, rief Gemma und rannte in Richtung Hängebrücke. Ich folgte ihr dicht auf den Fersen.

»Du läufst in eine Sackgasse, Bürschchen«, schrie der Mann. »Der einzige Weg zurück führt über diese Brücke und ich werde genau hier warten, damit du dir deine Antwort abholen kannst.«