|9|Vorwort zur überarbeiteten Auflage

Pünktlich zu meinem Geburtstag erschien im August 2005 die erste Auflage der Peperoni-Strategie. Das war ein sehr schöner Auftakt für das, was danach geschah. Denn mit der Resonanz, die das Buch erfahren hat, hatte ich nie gerechnet: 33 Wochen auf Platz 1 der Wirtschaftsbuch-Bestenliste der Financial Times Deutschland, sehr schöne Verkaufszahlen und viele, viele Vortragsreisen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Das war sehr erfreulich und auch überraschend – aber im Grunde nicht wirklich erstaunlich: Denn das Thema der positiven Aggression, die Frage, wie man sich beruflich durchsetzt und gegen Angriffe wehrt, das bewegt viele Menschen. Im ICE von Frankfurt nach Hamburg, im Flugzeug von Berlin nach Zürich werden wir oft Ohrenzeugen von Gesprächen, die Kollegen und Netzwerkpartner miteinander führen – sei es per Handy oder direkt von Angesicht zu Angesicht. Oft reden sich die Gesprächspartner so in Rage, dass sie kaum bemerken, in welcher Lautstärke sie pikante Details, Firmeninterna und sogar Namen hinausposaunen – so vertieft sind sie in die Analyse von Machtstrukturen, so eifrig darauf bedacht, Klatsch und Tratsch auszutauschen, um dies an anderer Stelle strategisch einzusetzen.

Die Peperoni-Strategie hilft Ihnen, diese Dinge etwas diskreter zu handhaben. Sie will – das möchte ich an dieser Stelle |10|noch einmal ausdrücklich betonen – keinen Machiavellismus, kein Machtstreben um jeden Preis propagieren. Im Gegenteil: Sie möchte diese Mechanismen durchschaubar machen. Es geht um die interaktionistischen Geheimnisse, um das, was zwischen Menschen passiert, die miteinander (und gegeneinander) arbeiten. Dabei entzaubert die Peperoni-Strategie im positiven Sinne das naive Denken vieler Berufstätiger, die noch immer davon überzeugt sind, dass ausschließlich Fleiß und Teamgeist zum Erfolg führen. In einer besseren Welt wäre das so. Wir haben aber nur diese eine, machen wir also das Beste daraus.

Ohne unnötige Blauäugigkeit haben Sie größere Karrierechancen, können klarer Grenzen setzen und werden nicht das Opfer der Intrigen anderer.

»Wenn ich dieses Buch vorher gelesen hätte, wäre ich gar nicht erst darauf hereingefallen«, lautete der oft geäußerte Kommentar von Lesern und Gesprächspartnern zur ersten Auflage. Damit Sie das von vornherein vermeiden können, hilft Ihnen dieses Buch auch in seiner überarbeiteten Version dabei, Ihrem Berufsleben mehr »Biss« zu verleihen.

 

Ihr

Jens Weidner