Spaziergang 6: Rund ums
Belvedere

Die allein durch hohe Mauern vom großstädtischen Getriebe dreier Hauptverkehrsadern abgeschirmte, als Sommerpalais für Prinz Eugen von Savoyen geschaffene barocke Schloss- und Parkanlage Belvedere macht ihrem Namen alle Ehre. Sie bietet tatsächlich eine gute Aussicht auf die Skyline der Wiener Altstadt und den dahinter aufsteigenden Wienerwald, einen imposanten Einblick in die hauseigenen Kunstsammlungen und zeigt in spektakulären Sonderausstellungen schöne Bilder aus der ganzen Welt.
Nur eine (Landstraßer) Gürtelbreite vom äußeren Vorplatz des Oberen Belvedere entfernt schließt sich der Schweizer Garten an, hinter dem sich die maurisch-byzantinisch anmutenden Backsteinbauten des Arsenals inklusive dem Heeresgeschichtlichen Museum ausbreiten. Der raumgreifende historische Kasernen-, Waffen- und Munitionsfabrikkomplex liegt mitten im Stadtentwicklungsgebiet „Bahnhof Wien-Europa Mitte – Erdberger Mais“, dessen städtebauliche Erschließung für Handel, Dienstleistung, Verkehr und Wohnen aus der Errichtung des neuen Wiener Hauptbahnhofs am Standort des alten Südbahnhofs resultiert. Zu dem gehört auch das eher unwirtliche, derzeit für seine zukünftige Nutzung durch Betriebe der Hochtechnologie, Medien- und Kreativbranche strukturgewandelte Gewerbegebiet St. Marx, in dem sich der St. Marxer Friedhof versteckt, auf dem Wolfgang Amadeus Mozart seine letzte Ruhe fand.
Der letzten Ruhe und der „schönen Leich“, was übersetzt so viel wie Beerdigung heißt, ist auch das trotzdem amüsante Bestattungsmuseum in der Goldeggasse gewidmet, in dem man dem spezifisch wienerischen Verhältnis zum Tod auf die Spur kommt.