Theater, Konzert, Kino und Kulturfestivals

Kabarett und Kleinkunst

In kaum einer anderen europäischen Hauptstadt gibt es so viele Kabarett- und Kleinkunstbühnen wie in Wien, wo die später im gesamten deutschen Sprachraum geschätzten Kabarettisten Helmut Qualtinger, Georg Kreisler oder Werner Schneyder ihre Karriere starteten. Dabei sind die Grenzen zu anderen Gattungen fließend, sodass dort nicht allein (politisch) Kabarettistisches, sondern auch dem humoristischen Zeitgeist entsprechende Comedy die Lachmuskeln strapaziert.

Ein Haus der ersten (Kabarett-)Stunde ist das Simpl in der Wollzeile, das aus dem 1912 gegründeten Bierkabarett Simplicissimus hervorgegangen ist. Jün-geren Datums, aber ebenso bekannt, ist das Niedermair in der Josefstadt, wo regelmäßig bissige Kommentare zum Stadt-, Land- und Weltgeschehen abgegeben werden, während ein paar Straßen weiter das Programm von Klettenheimers Kleinkunstcafé amüsiert. In allerjüngster Vergangenheit (2010) hat sich das traditionsreiche Schrebergartengasthaus Schutzhaus zur Zukunft im eher abgelegenen 15. Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus als prominent bespielte neue Kabarettbühne profiliert. Klassisches Kabarett und Kleinkunst aller Art bieten darüber hinaus die Bühnen- und Beislkombinationen Spektakel (Hamburger Straße) und Kulisse (Rosensteingasse), das Theater am Alsergrund (Löblichgasse) und gelegentlich das Metropol (Hernalser Hauptstraße). An der Peripherie lästert man im Vindobona im 20. (Brigittenau), Gloria-Theater im 21. (Florisdorf) und ORPHEUM im 22. Bezirk (Donaustadt) über Gesellschaft und Politik.