KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG 

Als Vera ihr Büro betrat, war Joe so aufgedreht, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. «Lesen Sie die letzten paar Seiten.» Er räumte den Schreibtischstuhl, damit sie sich setzen konnte, und blieb selbst an der Tür stehen.

Vera vertiefte sich wieder in die Geschichte. Beschrieben wurde ein Garten, in dem die entführte junge Frau gefangen gehalten wurde, ein verwahrloster Garten Eden, Bäume mit fleischigen Blättern und überreifen Früchten, riesige Blumen. Vera fand das alles beklemmend, sie sehnte sich nach Szenen, die irgendwo in den Bergen spielten, an einem Ort mit viel Horizont, einem Ort, an dem ein leichter Wind ging, und dachte sich, dass sie dieses Gefühl eigentlich bereits seit Anbeginn des Falles hatte. Je weiter sie las, desto angespannter wurde sie. Sie rief sich in Erinnerung, dass es ja nur eine Geschichte war, hätte das Buch aber trotzdem am liebsten weggeworfen, um wieder in ihre Wirklichkeit mit forensischen Untersuchungen zurückzukehren, eine Wirklichkeit, in der zumindest meistens der gesunde Menschenverstand zählte. Doch da Joe sie beobachtete, blieb ihr nichts anderes übrig, als weiterzulesen. Und schließlich kam sie zum unvermeidlichen Ende. Die junge Frau wurde erdrosselt. Parr beschrieb den Akt des Mordens wie eine Umarmung, eine zärtliche Berührung. Der Mörder blieb weiterhin gesichtslos, seine Beziehung zu dem Opfer ungeklärt. Im letzten Absatz lag die Tote in einem Teich, umgeben von Seerosen.

«Also?», fragte Ashworth. «Was glauben Sie? Eigentlich muss es doch Parr gewesen sein.»

Vera gab keine Antwort. «Ich weiß, wo die Geschichte spielt», sagte sie. «Ich war da schon.»

Ihr Vater Hector war Mitglied des Komitees gewesen, das seinerzeit die Beobachtungsstation in Deepden gegründet hatte. Vera hatte keine Ahnung, wessen Schnapsidee es gewesen war, ihn dazuzubitten. Und natürlich war sein Flirt mit dem populäreren Zweig der Vogelbeobachtung auch nicht von Dauer gewesen. Hector war einfach ein Einzelgänger, er kam nicht mit den anderen Komitee-Mitgliedern zurecht und ertrug auch die endlosen, öden Besprechungen über Drittmittelbeschaffung und die Organisationsstruktur der Beobachtungsstation nicht. Außerdem galt seine Begeisterung vor allem den illegalen Aktivitäten rund um seine eigentliche Leidenschaft: Er wollte nächtliche Streifzüge durch die Berge unternehmen, nach Raubvogeleiern suchen, Tiere am Küchentisch ausstopfen. Das wenig abenteuerliche, wissenschaftliche Studium der Zugvögel interessierte ihn im Grunde nicht. Und so hatte er schon nach einem halben Jahr ein ätzendes und beleidigendes Rücktrittsschreiben verfasst.

Trotzdem hatte man ihn später dann zu dem Fest eingeladen, mit dem das zehnjährige Bestehen der Beobachtungsstation gefeiert wurde. Vera vermutete ein Versehen dahinter. Wahrscheinlich stand er auf irgendeiner Liste, und keiner der Entscheidungsträger hatte sich die Mühe gemacht, die Namen durchzugehen. Der Vorstand hätte ihn sonst ganz sicher nicht dabeihaben wollen. Damals wusste schließlich bereits die ganze Vogel-Szene Northumberlands von seinen Verstößen. Es hatte ihn zwar nie jemand angezeigt, doch die Gerüchte über seine Eiersammlung kursierten schon seit Jahren in dem kleinen Zirkel, und wenn er betrunken war, prahlte er auch selber damit. Dann erklärte er, die beste Amateursammlung von Raubvogeleiern im ganzen Land zu haben. Wenn nicht sogar die beste der ganzen Welt.

Hector war natürlich ganz aus dem Häuschen gewesen, als er die Einladung bekam, und hatte sofort beschlossen hinzugehen. Und Vera hatte gar nicht erst versucht, ihn davon abzubringen. Er war immer schon ein alter Sturkopf gewesen und genoss es einfach, unangenehm aufzufallen. Damals war er bereits schwerer Alkoholiker, und so war Vera als eine Art Kindermädchen mitgekommen, um die schlimmsten Szenen zu verhindern und ihn hinterher wieder nach Hause zu fahren. Es war um dieselbe Jahreszeit gewesen, ein trockener, windstiller Mittsommerabend. Vermutlich waren damals unter den Anwesenden auch einige der vier verdächtigen Vogelfreunde gewesen.

Im Gedächtnis geblieben war ihr vor allem der Ort selbst. Der Garten war prächtig gewesen, üppig und grün, eine Oase inmitten der ausgetrockneten Ebene ringsum. Es gab eine Führung durch den Beringungsschuppen, die Fangnetzstationen und den Garten mit den Obstbäumen. Anschließend postierte Vera sich am Rand des Teichs und behielt Hector im Auge, um jederzeit eingreifen zu können, falls er ausfallend wurde. Doch er war an dem Abend ganz brav. Ein bisschen laut vielleicht, aber insgesamt recht unterhaltsam und umgänglich. Je weiter der Abend fortschritt, desto lockerer wurde sie. Irgendwann hatte ihr die Veranstaltung sogar Spaß gemacht.

All das erzählte sie Ashworth jedoch nicht. «Ganz sicher bin ich natürlich nicht», sagte sie. «Aber ich würde doch vermuten, dass es Deepden sein muss. Das ist nicht weit von dem Leuchtturm, wo die junge Frau gefunden wurde, und nur einen Katzensprung von Seaton, wo die Familie Armstrong wohnt.»

«Worauf warten wir dann noch? Wenn Parr mit dem Mädchen dort ist, müssen wir auch Verstärkung anfordern. Soll ich mich darum kümmern?» Die Sorge um seine Frau war offenbar vergessen. Eine triumphale Festnahme wollte Ashworth dann doch nicht verpassen.

«Wir sollten es einstweilen nicht übertreiben. Wir müssen vorsichtig sein. Wenn er mitbekommt, dass wir ihm auf den Fersen sind, wird er sie sofort töten. Was hat er schon zu verlieren?» Doch im Grunde sorgte Vera sich vor allem um ihren Stolz und weniger um das Mädchen. Stolz war Veras größte Schwäche. Falls sie sich doch irrte, wollte sie nicht, dass alle das mitbekämen. Für sie gingen die Morde nicht auf Samuel Parrs Konto. Sie hatte jemand ganz anderen im Sinn. Außerdem konnte Laura schon längst tot sein. Vera malte sich aus, was es für ein Gerede geben würde, wenn sie die Sache vor aller Augen vermasselte. Die Chefin hatte den Hinweis aus einem Buch. Die glaubt tatsächlich noch an Märchen. Langsam dreht sie völlig durch. Dann konnte sie sich ja wohl schlecht damit herausreden, dass es ursprünglich Joe Ashworths Idee gewesen war. Sie war keineswegs so überzeugt von seiner Theorie, dass sie die Leute von ihren Posten abziehen würde: dem See in Seaton, dem Tyne-Ufer in North Shields, Fox Mill. Die mussten weiterhin unter Beobachtung bleiben.

«Einstweilen belassen wir es dabei, dass wir beide einer abwegigen Spur nachgehen», sagte sie zu Ashworth.

Sie spürte, wie sicher er war, das Mädchen in Deepden zu finden; er war dem Zauber der Geschichte verfallen, den Blumen und dem Wasser.

Vera nahm eine großformatige Generalstabskarte aus dem Büroregal und faltete sie auf dem Schreibtisch aus. «Wir werden genau hier parken.» Sie tippte mit einem breiten Finger auf die Karte. «Falls er tatsächlich dort ist, sollten wir nicht so nah ans Haus heranfahren, dass er den Motor hört.»

Vor dem Aufbruch schaute sie noch einmal in der Einsatzzentrale vorbei, setzte sich auf die Kante von Charlies Schreibtisch und erteilte ihm ein paar Anweisungen. «Sie setzen jetzt mal Ihren Hintern in Bewegung. Ein bisschen frische Luft wird Ihnen guttun, und außerdem will ich, dass Sie etwas für mich überprüfen.»

Auf der Fahrt nach Deepden versuchte Vera, sich den Grundriss der Beobachtungsstation wieder in Erinnerung zu rufen. Der Bungalow stand zur Straße hin, dahinter erstreckte sich der Obstgarten. Das verwilderte Gartenstück mit dem Teich lag zwischen dem Haus und den ebenen Feldern zur Küste hin.

Eigentlich wollte Vera vermeiden, dass irgendwer erfuhr, wo sie hinfuhren, doch Ashworth bestand darauf, sein Handy so lange anzulassen, bis sie bei der Beobachtungsstation waren. «Sarah muss mich schließlich erreichen können.» Am liebsten hätte sie ihn angeschrien: Und was machst du, wenn bei deiner Frau die Wehen einsetzen? Lässt du mich dann einfach dort allein und fährst weg, um glückliche Familie zu spielen? Oder bleibst du vielleicht doch bei mir, um da zu sein, wenn wir diesen Fall lösen, und lässt deine Frau alleine gebären? Sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was er darauf geantwortet hätte. Vielleicht waren ihm ja ähnliche Gedanken gekommen, denn sie spürte, wie nervös er da neben ihr auf dem Beifahrersitz saß, im Schein seiner kleinen Taschenlampe die Karte las und mit dem Finger der Fahrstrecke folgte.

«Heute übernachtet niemand in der Beobachtungsstation», sagte er. «Ich habe eben noch die Sekretärin angerufen.» Das hatte er ihr bereits erzählt. Offenbar konnte er ihr Schweigen nicht gut ertragen. Das sah ihm gar nicht ähnlich; sonst war er eher ein gelassener Zeitgenosse. Vielleicht hätte sie ihn ja doch in der Einsatzzentrale lassen sollen, wo er alle zehn Minuten mit seiner Frau telefonieren konnte. Doch Vera war es gewohnt, ihn in den entscheidenden Situationen bei sich zu haben. Und sie war froh, nicht alleine rausfahren zu müssen. Jetzt räusperte sich Ashworth. «Am Montag war anscheinend einiges los. Sie hatten einen seltenen Vogel gesichtet. Sonst kommen um diese Jahreszeit eigentlich nur an den Wochenenden Leute.»

Vera hielt am Straßenrand und stellte den Motor aus. Hier draußen gab es keine Straßenlaternen, es war so still, dass man sogar das Ticken des abkühlenden Motors hörte. Weil es zudem schon fast dunkel war, konnte man weder Farben noch Einzelheiten erkennen, doch Vera machte den Umriss der Hecke aus, die neben ihnen die Straße säumte.

«Ich gehe ein Stück die Straße hoch», sagte sie. «Mal sehen, ob Licht im Bungalow brennt, ob ein Wagen dort steht.»

Ashworth antwortete nicht.

Als Vera aus dem Wagen stieg, war es draußen so heiß, dass man meinen konnte, in Spanien zu sein. Es hätte sie nicht weiter gewundert, Grillen zirpen zu hören und den Duft von Rosmarin zu riechen. Während sie die Straße entlangging, dicht an der Hecke, um gegebenenfalls einem Auto ausweichen zu können, das von der Hauptstraße abbog, musste sie erneut an ihren Vater denken. Bis sie alt genug war, sich zu weigern, hatte er sie immer auf seine Raubzüge mitgenommen. Sie hatte sich in Gräben verstecken müssen, hinter Büschen und Trockenmauern, und für ihn nach Polizisten oder Aufsehern des Vogelschutzbunds Ausschau gehalten. Ihr war das Ganze in jedem einzelnen Augenblick zuwider gewesen. Das Gefühl von Panik, diese Angst, verhaftet und eingesperrt zu werden, irgendetwas falsch zu machen. Was hätte sie denn tun sollen, wenn tatsächlich jemand gekommen wäre? Doch es war auch aufregend gewesen. Vielleicht, dachte sie, bin ich ja deshalb Polizistin geworden. Ich war einfach schon als Kind adrenalinsüchtig.

Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, sie sah das Tor mit den fünf Querstreben, das in den Garten führte, bereits, bevor sie es erreichte, und erkannte dahinter den mattschwarzen Schatten des Hauses. Ein Auto war nicht zu sehen. Zumindest nicht hier auf der Straße. Möglicherweise war es ja in die Einfahrt gefahren worden und stand hinter Bäumen und Brombeersträuchern verborgen. Das konnte Vera von hier aus nicht erkennen. Sie ging noch ein Stück weiter die Straße entlang, um einen besseren Blick auf die Vorderseite des Hauses zu bekommen, wo die Fenster waren. Ob er wohl das Risiko eingehen würde, Licht zu machen? Ob er überhaupt hier war?

Anfangs sah sie nichts, dann flackerte ganz kurz ein Lichtschein auf. Als wäre ein Streichholz angezündet oder eine Taschenlampe ein- und wieder ausgeschaltet worden. So kurz, dass Vera es sich möglicherweise nur eingebildet hatte. Aber dafür war sie eigentlich nicht phantasievoll genug. Vielleicht hatte Joe ja doch recht. Vielleicht war Parr tatsächlich hier. Vera stellte sich Joes Triumph vor, wenn sie ihm erzählte, dass wirklich jemand im Bungalow war. Sie gab sich kurz einem schönen Gedanken hin: Sie stand in Julies Küche, den Arm um Laura gelegt. Hier bringe ich Ihnen Ihr Kind zurück, Herzchen. Und obwohl nichts darauf hindeutete, dass Laura überhaupt noch lebte, wünschte Vera sich diesen Moment so sehr herbei, dass sich etwas in ihrer Brust schmerzhaft zusammenzog.

Sie drehte sich um, ging zurück zum Wagen und öffnete die Fahrertür. Als sie sie gerade wieder geschlossen hatte, klingelte Ashworths Handy. Vera erschrak, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.

Ashworth nahm das Gespräch gleich nach dem ersten Klingeln an. «Ja?» Nach der Stille draußen klang selbst sein Flüstern ohrenbetäubend. Dann spürte Vera, wie seine Anspannung nachließ, und war sich sicher, dass nicht seine Frau am anderen Ende war. Die saß wahrscheinlich immer noch mit einer heißen Schokolade zu Hause. Noch musste er nicht zu ihr zurückeilen, um bei der Geburt dabei sein zu können. «Charlie ist dran», sagte Ashworth. «Er will Sie sprechen.»

Sie nahm ihm das Handy ab. «Und, Charlie? Was haben Sie für mich?»

«Ich habe Parr gefunden.»

«Wo war er?»

«Gleich dort, wo Sie meinten. Auf dem Friedhof. Am Grab seiner Frau. Heute ist es genau zwanzig Jahre her, dass sie sich umgebracht hat. Er saß dort im Gras, als ich ankam. Sah aus, als hätte er geheult.»

«Haben Sie seine Autoreifen mit dem Abdruck von der Straße in Seaton vergleichen lassen?»

«Ja, und die stimmen nicht überein», sagte Charlie. «Er fährt einen ganz neuen Wagen. Billy Wainwright sagte doch, der Abrieb an dem Reifen, von dem die Spur stammt, ist fast nicht mehr zulässig. Außerdem scheint mir Parr auch nicht in der Verfassung zu sein, ein Mädchen zu entführen. Für mich hat sich das eher so angehört, als hätte er seit dem frühen Morgen auf dem Friedhof gehockt. Er gibt es zwar nicht zu, aber ich würde mal tippen, die Leiche beim Leuchtturm hat die Erinnerungen wieder hochkommen lassen. Er hat es ja kaum geschafft, sich zusammenzureißen, als ich ihn auf dem Friedhof gefunden habe. Ich habe ihn nach Laura Armstrong gefragt, ob er wüsste, was da passiert ist, aber er schien nicht einmal zu kapieren, wovon ich rede. Er hat die ganze Zeit nur wiederholt, dass er seine Frau im Stich gelassen hat. Ich habe ihn nach Hause gebracht. Keine Spur von dem Mädchen.»

«Danke, Charlie.» Vera gab Joe Ashworth das Handy zurück. «Sie haben Samuel Parr ausfindig gemacht. Er hat nichts mit Lauras Entführung zu tun.»

«Na, dann war’s das ja wohl. Fahren wir zurück nach Kimmerston.» Vera konnte nicht recht sagen, ob Ashworth froh war, dass seine Theorie sich doch als falsch erwiesen hatte, oder sich einfach nur darüber freute, zu seiner Frau zurückzukommen.

«Aber da ist jemand im Haus. Ich habe Licht gesehen.»

«Sind Sie sicher?»

«Absolut. Ich neige nicht zu Hirngespinsten.»

«Vielleicht doch ein Vogelkundler. Die Mitglieder haben alle einen eigenen Schlüssel. Eigentlich sollen sie der Sekretärin zwar vorher Bescheid geben, wenn sie hinfahren, aber das tun sie anscheinend nicht immer.»

Vera sah, wie er heimlich einen Blick auf die Uhr warf, versuchte, das nicht weiter zu beachten, und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.

«Warum gehen wir nicht einfach rein?», schlug Ashworth vor. «Dann sehen wir ja, wer dort ist und was da vorgeht.»

Vera kümmerte sich nicht um ihn. Ihr war es wichtig, alles ganz genau durchzudenken. Vielleicht war Samuel Parrs Kurzgeschichte über die Entführung ja bedeutungslos. Ein seltsamer Zufall. Sie war so verzweifelt darauf aus gewesen, Laura Armstrong zu finden, dass sie sich in die Irre hatte führen, von Joes Begeisterung hatte anstecken lassen. Und doch waren die Ähnlichkeiten so frappierend, so stimmig. Vera vergegenwärtigte sich das Bild auf dem Schutzumschlag, ineinanderfließende Grün- und Blautöne, wie stilisierte Wellen. Der Buchtitel hob sich weiß vor diesem Hintergrund ab. Und unten stand Parrs Name. Sie hatte sich die gebundene Ausgabe aus der Bücherei ausgeliehen. Hunderte von Menschen hatten dieses Buch gelesen.

Doch als Vera die Augen wieder öffnete, wusste sie, wie es gewesen war. Sie hatte die ganze Zeit über recht gehabt. Was sie nicht weiter überraschte. Eigentlich hatte sie doch meistens recht.