1994 – mit James Nye in London

 

 

F: Was denkst du momentan über das Phänomen der Entführung durch Außerirdische?

 

A: Jeff Mishlove hat ein umfangreiches Buch mit dem Titel The Roots of Consciousness herausgebracht, welches alle klassischen parapsychologischen Studien der letzten hundert Jahre untersucht. Jeff hat einen Master in Kriminologie und den einzigen Ph.D. in Parapsychologie, den die University of California jemals vergeben hat. Er brachte also eine Studie über dieses Phänomen heraus und schloss, dass es verschiedene Ebenen besitzt.

Es gibt Personen, die denken, dass sich „Besucher“ an ihnen zu schaffen gemacht haben. Andere denken, dass Angehörige sie zu satanischen Ritualen mitgenommen hätten, bei denen sie sexuell missbraucht wurden und Opferungen stattfanden. Andere denken, dass sie von Verwandten missbraucht wurden.

Jeffs Konklusion bedeutet, dass sie in der Kindheit wahrscheinlich sexuell missbraucht wurden und dies dann eine Situation erschuf – eine Antwort auf das Trauma –, in welcher ihr Fantasieleben genauso „real“ ist wie ihr gewöhnliches Leben. Sie arbeiten an Variationen ihrer traumatischen Erinnerung. Die Missbraucher – „real“ oder „eingebildet“ – werden Aliens, Teufel, Incubi oder Succubi. Das ist eine Art dieser Fälle.

Bei anderen, so denke ich, beginnt es mit Paralysen im Schlaf – ein Zustand, den ich in meinen 62 Jahren zweimal erlebte. Bei der reinen Schlafparalyse fühlt man sich einfach nur gelähmt und weiß nicht, ob man wach ist oder schläft. Bei anderen Fällen gibt es zusätzlich alptraumhafte Fantasien. Bei meinen beiden Erfahrungen bestand dies bloß aus einer Angst, etwas Schreckliches befinde sich im Raum. In beiden Fällen erwachte ich, bevor sich dies weiterentwickeln konnte. Doch ich denke, dass dies in manchen Fällen eskaliert und zu „echten Halluzinationen“ führt – ein schönes Oxymoron. Das „irgendwie Schreckliche“ wird zu einer Art Monster, das man aus seiner fantastischen Bibliothek des Geistes kennt – Aliens, Dämonen, was auch immer.

 

F: Was ist mit offensichtlich physikalischen Phänomenen, die mit diesen Erscheinungen in Verbindung stehen – spontane Selbstverbrennung, rückende und polternde Möbel? Der elisabethanische Magus John Dee berichtete von fremdartigem Klopfen, welches bei seinen Engelserscheinungen auftrat und auch Strieber behauptet, Muster in Klopfgeräuschen gehört zu haben …

 

A: In meinem Buch The New Inquisition beschreibe ich Persingers Theorie, dass es vorübergehende Energiefluktuationen im elektromagnetischen Feld und im Gravitationsfeld der Erde gibt, die eventuell verantwortlich für Poltergeiststörungen, plötzlich abgewürgte Automotoren, sich selbst an- und ausschaltende Fernseher, Kugelblitze usw. sind – und ebenfalls eine große Menge der Erfahrungen mit UFOs. Persinger beschreibt auch, welche Effekte dies auf das Gehirn hat und wie dadurch Halluzinationen verursacht werden können. Ich denke, Persinger liefert eine Erklärung für viele dieser Phänomene, aber sicher nicht für alle. Wir sind alle von Anlagen und Apparaturen umgeben, deren Effekte auf uns nicht vollständig geklärt sind. Eines der Lieblingsthemen von Philip K. Dick war: Woher wissen wir, dass unsere Gehirne und unser Verstand nicht ständig verändert werden und dass die Realität, die wir wahrnehmen, nicht vollständig programmiert wurde? Die Gewalt in dem Film Total Recall ist nicht PhilDick’sch, aber wirklich gut in Szene gesetzt war, wie der Held die Wahrheit über seine angeblichen Erlebnisse auf dem Mars erfährt, die ihm tatsächlich in einem Labor auf der Erde implantiert wurden.

 

F: Ich hatte einmal eine Traummitteilung von Philip K. Dick: „Die Erfahrung von Telepathie deutet nicht notwendigerweise auf eine Psychose hin!”

 

A: Das hört sich ganz nach Phil an! Ray Nelson wollte mit Phil zusammen an einem Roman arbeiten, als Phil plötzlich starb. Nelson bekam dann Träume, in denen ihm Phil die Handlung diktierte – also arbeitete Nelson weiter an der Geschichte und veröffentlichte sie als gemeinsame Arbeit131. Ein anderer Freund von Dick ist D. Scott Apel, der meinen Trajectories-Newsletter mit herausbrachte. Er arbeitet ebenfalls in einer Traumkooperation mit Phil zusammen an einem Roman. Im ersten Traum erzählte ihm Phil, dass „das Geheimnis im Zentrum von Disneyland liegt“. Das Kuriose daran ist, dass ein anderer Freund einmal im Jahr nach Disneyland geht, LSD nimmt und mit Mickey Mouse redet. Wer auch immer das Kostüm trägt, beantwortet die Fragen dieses Burschen auf eine Weise, die profund genug erscheinen, um ihn wirklich zu befriedigen. Er ist der einzige, den ich kenne, dessen Gott sichtbar, greifbar und ansprechbar ist.

 

F: Dick dachte einmal, dass er vielleicht Schläfenlappenepilepsie hätte – eine Form, die zu prompten Visionen führen kann. Auch Strieber wurde (negativ) auf TLE getestet. Ich verstehe es als den Teil des Gehirns, an dem Persinger Interesse hatte.

 

A: Einer von Phils Therapeuten vermutete, dass vielleicht sexueller Missbrauch durch seinen Großvater die Ursache seiner Probleme gewesen wäre. Das brachte Phil mit den Theorien über das Phänomen der Entführungen in Zusammenhang. Aber Phil hatte einen wesentlich weiter entwickelten Verstand als die meisten dieser Opfer und zog eine ganze Kosmologie daraus – eine der faszinierendsten Weltanschauungen, die ich jemals studiert habe. Ich dachte oft, dass seine Ideen mehr Sinn ergeben würden als das Christentum oder Hinduismus oder Atheismus, und dann dachte ich wiederum, dass es „die irren Ansichten eines Verrückten wären, wie bin ich da bloß rein gezogen worden!“ Aber dann lese ich weiter und staune wieder …

 

F: Ich frage mich oft, wie viel soziale Isolation damit zu tun hat. Dabei denke ich nicht nur an biblische Propheten und Eremiten, sondern auch an Leute in Einzelhaft, die manchmal stundenlang halluzinieren …

 

A: Einige Menschen kommen alleine und abgesondert sehr gut klar. Timothy Leary sagte, dass das eine der produktivsten Perioden seines Lebens war. Er sagte, dass die einzige Person in dieser Zeit, mit der er reden konnte, die intelligenteste war, die er kannte. Er verbrachte eine großartige Zeit damit, über das Universum und seine Rolle darin zu philosophieren.

Es ist sehr seltsam, dass sich Learys Bücher nicht gut verkaufen, obwohl er auf Lesereisen Erfolg hatte. Wir waren ein Double: die Laurel und Hardy der zukünftigen Intelligentia – oder die Weltraumkadetten, wenn man so möchte. Learys Bücher über Psychologie und Kosmologie sind unglaublich brillant. Allgemein aber hält man sie für den Beweis, dass er sich mit den vielen Drogen sein Gehirn weggepustet hat. Nur wenige Leute, die ich kenne, verstehen diese Bücher – wir denken zwar, dass diese Werke genial sind, aber vielleicht haben auch wir uns mit solchen Drogen um den Verstand gebracht. Leary schrieb auch sehr erfolgreiche Computerprogramme. Für jemanden, dessen Verstand angeblich durch Drogen beschädigt wurde, war er ein verdammt guter Softwareentwickler.

Leary und ich waren einmal zusammen auf einer Tagung der Liberalen in Chicago. Als wir mit dem Flugzeug zurückflogen, trafen wir Guns N´ Roses, die ihn sehr verehrten – wirklich jeder kennt Leary. Tim hatte eine Flasche Scotch und wurde immer betrunkener. Schließlich sagte er: „Scheiß drauf! Ich will eine Zigarette rauchen!“ Es war auch schon damals nicht erlaubt, auf Flügen der US-Airlines zu rauchen. Also versammelte sich die gesamte Crew von Guns N´ Roses um ihn herum, um ihm Deckung zu geben. Einer der Stewards sah Leary dann dennoch rauchen und kam herüber. Er sagte zu Tim: „Ich wollte Ihnen nur sagen, ich glaube, dass Sie mit allem recht haben!“ Als wir aus dem Flugzeug kamen, entdeckte Leary einen Rollstuhl und wurde dann von einem gewissen Joyce-Gelehrten durch den Flughafen geschoben. Auch ich war mittlerweile etwas betrunken. Als wir durch die Menge rasten, zeigte ich immer wieder auf Leary und rief: „Chromosomschaden, Chromosomschaden!“ Wundervolle Nacht, wundervoll …

 

F: Was hast du mit der Church of the SubGenius und ihrer Gottheit J.R. „Bob“ Dobbs zu tun?

 

A: Tja, Rev. Ivan Stang erzählte mir, ich wäre einer seiner Hauptinspirationen gewesen – doch das erzählt er vielleicht allen Schriftstellern, die er zum Guten bekehren will. Eine Menge meiner Ideen haben Zugang zum Mythos von SubGenius gefunden, vielleicht wurde „Bob“ also nach mir benannt … Sollte ich vielleicht damit anfangen, die Anführungszeichen in meinem Namen zu verwenden?

 

F: Im zweiten Band deiner Autobiografie, Cosmic Trigger 2, gibt es Hinweise auf einen endgültigen Abschied. Du sagst, dass du nach deinem Tod ins Weltall geschossen und dazu Scarlatti hören willst. Hast du die Menschheit aufgegeben?

 

A: Das Buch war ein Versuch, verschiedene Aspekte meiner Persönlichkeit zu präsentieren und wie sich diese im Laufe der Zeit entwickelt haben. So wurde dann die Vergangenheit mit der Gegenwart vermengt.

Die Vergangenheit entfaltet sich dabei nicht immer chronologisch. Das Gleiche gilt für Ideen – manche erhalte ich mir für eine lange Zeit, andere nur für einen Abend. Das Buch ist ein Versuch zu zeigen, dass es kein konsistentes Ego gibt. Es ist ein buddhistisches Buch. Der Rücktritt war nur eine Stimmung, die ich George Bush Sr. während des Golfkrieges zu verdanken habe.

 

F: Eine der immer wiederkehrenden Ansichten in deinen Texten …

 

A: Nicht an irgendetwas zu glauben und an nichts nicht zu glauben – das ist wohl eine der wichtigsten Ideen in meinen Büchern, obwohl ich sie nicht selbst entwickelt habe.

Für moderne Physiker ist diese Einstellung charakteristisch. Das zeigt sich auch in Forts Bemerkung, dass sich die Produkte des Verstandes nicht als Gegenstand eines Glaubens eignen – lediglich vorübergehend.

CSICOP – das Komitee für wissenschaftliche Untersuchungen von Behauptungen über das Paranormale – sind beispielsweise profunde Gläubige an konventionelle Paradigmen. Sie nennen sich selbst „Skeptiker“, doch Katholiken sind ebenso skeptisch – nur bezüglich anderer Dinge. Jeder hat einen Bereich des Glaubens und einen Bereich des Skeptizismus. CSICOPs Dogmen sind so rigide wie die jedes anderen. Im Radio hörte ich einmal einen Typen von CSICOP, der Chiropraktiker denunzierte. Ich war davon so angewidert, dass ich anrief und das Büro für technische Verfahren des National Science Institute in Washington zitierte. Dort wird etwas als wissenschaftlich bestätigt erachtet, wenn es diesbezüglich eine Reihe von zufälligen Doppelblindexperimenten gab, über die in verschiedenen sachverständigen Wissenschaftsmagazinen berichtet wurde. Geht man von diesem Standard aus, so sind 85% der amerikanischen Medizin nicht überprüft. CSICOP befindet sich also keineswegs in einer Position, um Steine nach Chiropraktikern zu werfen.

 

F: Viele deiner früheren Schriften wurden von Aleister Crowley beeinflusst. Hast du ihm gegenüber auch irgendwelche Vorbehalte?

 

A: In Cosmic Trigger 1 sagte ich, dass Crowleys Philosophie eine Kombination aus Anarchismus, Faschismus und antichristlicher Propaganda sei, was meiner Form des Liberalismus nicht sehr zuträglich ist. Ich habe immer versucht, zwischen seinen Methoden und seiner Philosophie zu unterscheiden. Zum Teil ist er Anarchist, zum Teil Faschist – und ich mag den anarchistischen Teil.

 

F: Ein Crowleyaner erzählte mir, dass Crowleys Magick „qliphotische Sprengfallen“ enthalte.

 

A: Ich habe davon gehört – und stimme ndem nicht zu. Ich habe eine Menge von Crowleys Ritualen durchgeführt und bisher kein Anzeichen dafür gesehen, dass ich von irgendwelchen qliphotischen Energien oder Entitäten besessen wäre. Das ist eine paranoide Idee von Gegnern Crowleys und wie sehr viele andere Dinge auf diesem Gebiet wurde es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Wenn man sich Sorgen macht, Crowleys System würde Sprengfallen enthalten und diesbezüglich Flausen in den Kopf bekommt, dann wird man wahrscheinlich unter Halluzinationen leiden, von Dämonen angegriffen zu werden. Gleichermaßen kann die Angst vor den Gefahren von LSD zu einem schlechten Trip führen.

 

F: In Cosmic Trigger 1 stellst du Hypothesen über eine scheinbar telepathische Kommunikation mit Sirius auf. Wie siehst du diese Erlebnisse heute?

 

A: Zu dieser Zeit schien es auf Sirius sehr ausgelassen zuzugehen. Doris Lessing132 schrieb ungefähr zur gleichen Zeit, als ich meine Erfahrungen mit Sirius machte, The Sirian Experiments133. Phil Dick hatte seine extraterrestrischen Erlebnisse (die er aus dem einen oder anderen Grund mit Sirius in Verbindung brachte) auch zur gleichen Zeit. Ich wollte anfangs glauben, dass er diese Idee hatte, nachdem er Cosmic Trigger 1 gelesen hatte. Kürzlich las ich jedoch eine der neueren Biografien über Phil und dort wurde klargestellt, dass er seine Erfahrungen mit Sirius in Verbindung brachte, bevor er Cosmic Trigger gelesen hatte. Das macht es sogar noch interessanter …

 

F: Der Komponist Karlheinz Stockhausen könnte seine Ansichten über Sirius von Edgar Varèse haben, der beim Wiederaufleben der Pariser Rosenkreuzer im späten 19. Jahrhundert beteiligt war und seine Ansichten vielleicht von dort hatte – oder von Paracelsus‘ Schriften, von denen er fasziniert war. Ich frage mich, ob die Rosenkreuzer die Quelle für Varèse waren – vor allem bezüglich der Bedeutung von Sirius für okkulte Gruppen wie dem O.T.O. und dem A.A., wie du aufgezeigt hast?

 

A: Nun gut, es gibt eine Menge okkulter Traditionen, die mit Sirius in Verbindung stehen. Unter anderem ist Sirius der hellste Stern am Himmel. Wenn Leute sich mit irgendetwas da draußen beschäftigen – vor allem in alten Tagen war das so -, wird Sirius eine wichtige Rolle einnehmen. Insbesondere in Ägypten, wo Sirius zur gleichen Zeit aufsteigt wie das jährliche Hochwasser des Nil. In Cosmic Trigger 1 erwähne ich etwas, das ich aus der Theosophie aufgegriffen habe: Wie im Yoga aktiviert man sein Herzchakra und bringt die Energie dann hoch in das Kronenchakra. Genau das geschieht auch dem „kosmischen Wesen“, das versucht, die Energie von unserer Sonne zu Sirius zu bewegen.

In Dublin traf ich jemanden, der mir erzählte – auf der Grundlage, dass es neben seiner eigenen Vorstellungskraft nur Gottes Autorität gebe –, dass es über dem 33. Grad der Freimaurer einen, der Welt unbekannten illuminierten inneren Zirkel gebe, der mit Sirius in Kontakt stehe. Ich dachte, dass ich es war, der dies erfunden hatte, doch der Typ erzählte mir dies so, als wenn es ein inneres Geheimnis der Freimaurer wäre! Doch vielleicht war dies genau das, was Hugh Kenner eine „irische Tatsache“ nennt, die sich komplett von einer englischen, amerikanischen und französischen Tatsache unterscheidet und auch keine Ähnlichkeit mit einer wissenschaftlichen Tatsache besitzt. Eine irische Tatsache hat den wundervollen, daliesken und flüssigen Zustand einer schmelzenden Uhr und die joycesche Ungewissheit von zwei Zentimeter Kautschuk.

 

F: Wann erschien Robert Temples Buch The Sirius Mystery134 im Verhältnis zu deinen Erlebnissen?

 

A: Es erschien, nachdem ich meine Erlebnisse hatte (die ich anfangs Sirius zurechnete – später dann dem Pookah, einem riesigen weißen Hasen aus dem County Kerry – abhängig davon, welche Metapher mir zu dieser Zeit gerade behagte). Sein Buch erschien nach diesen Erfahrungen und genau zu dem Zeitpunkt, als ich Sirius als eine Erklärung für meine Erlebnisse aufgab und mehr dazu tendierte, die Erklärung in Begriffen von Gehirnprozessen zu suchen. Die linke und die rechte Hemisphäre reden miteinander. Sie lernen, miteinander zu kommunizieren. Also hatte ich mit dem Sirius-Modell beinahe abgeschlossen, als Temples Buch erschien und aufzuzeigen versuchte, dass es seit ungefähr 4000 Jahren Verbindungen zwischen der Erde und Sirius gab. Also blickte ich zurück und überdachte noch einmal den Aspekt Sirius. Und dann kam Phil Dicks Roman VALIS heraus!

 

F: Also könnte das Sirius-Modell eine Projektionsfläche für etwas Persönlicheres gewesen sein?

 

A: Die meiste Zeit denke ich genau das. Hin und wieder erfahre ich von irgendwoher etwas über Sirius und überlege mir dann: „Wer weiß, vielleicht sollte ich es doch wortwörtlich nehmen?“ Doch das ist in nur 5% der Fälle so; 95% der Zeit tendiere ich dazu, es als neurologische Evolution zu sehen.

 

F: Wie erklärst du dir dann, dass der Stamm der Dogon auf Mali von Sirius B wusste, dem kleinen Satelliten von Sirius, der mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist – und erst in den frühen 70er Jahren von den stärksten Teleskopen fotografiert wurde?

 

A: Ich erkläre mir das nicht. Ich halte es für ein Mysterium. Ich erinnere mich daran, dass ein Schreiber in CSICOPs Journal The Skeptical Inquirer darauf verwies, die Dogon könnten davon von einem jesuitischen Missionar oder einem Reiseforscher erfahren haben oder einem Kaufmann, der sich in Astronomie auskannte – und ich dachte, ja, das ist alles möglich. Doch dann schloss er daraus, dass wir das deshalb nicht ernst nehmen sollten. Verdammt, seine Mutter könnte vom Krämer oder dem Botenjungen, dem Eismann oder dem Postboten geschwängert worden sein – deshalb müssen wir nicht die Vermutung in Betracht ziehen, dass er seine Anschauungen dem Typen zu verdanken hat, der tatsächlich sein Vater ist!

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, ihnen diesen Happen Skeptizismus zuzusenden, da ich wusste, sie würden ihn sowieso nicht drucken. Was ihre Zweifel angeht, sind sie sehr selektiv.

 

F: Temple scheint sich auch große Mühe gegeben zu haben, darauf hinzuweisen, dass die Dogon ihre Informationen genauso gut aus alten ägyptischen Quellen erhalten haben könnten – die Frage ist dann, woher wussten die Ägypter von Sirius B?

 

A: Ich stehe diesen Dingen sehr offen gegenüber und habe auch keine Dogmen. Ich erwarte weitere Aufklärungen.