Ralph Morgenstern

«Es gibt Tage, an denen meine Initialen gar nicht auftauchen.»

Ralph Morgenstern wurde am 3. Oktober 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren.

Er ist Moderator, Schauspieler, Popstar und Gastronom. Für uns ist er ein guter, treuer Freund, mit dem ich (Hella) auch schon diverse Bühnen- und TV-Schlachten gewinnen durfte. Wir spielten mit Dada Stievermann zusammen in der Filmdose «Kaiserschmarrn», saßen gemeinsam bei «Blond am Freitag» (schon, als es noch «Blond am Sonntag» hieß … meiner Meinung nach eine Fehlentscheidung des Zentrums Der Finsternis, die Sendung damals nicht weiter als Alternative zu «Christiansen» laufen zu lassen …) und moderieren immer wieder gerne das eine oder andere schwullesbische-bi-transgender Event zusammen.

Da ich ja die Macke hab, Menschen grundsätzlich neu zu taufen, würde ich ihn wahrscheinlich nur dann «Ralph» rufen, wenn ich ihn vor etwas warnen wollte … Er heißt «Rapaaaala» oder auch «Rappalla», manchmal auch «Rohrfunzel» und seit neustem «Ralle», da er letztens feststellte, dass auf Ibiza die Vogelart «Ibiza-Ralle» ausgestorben ist, sodass er jetzt in seinem Feriendomizil die Erinnerung an den bunten Vogel allein bewässern muss.

Sein hinreißender Freund Oliver muss auch nicht nur mit einem Namen auskommen. Im Freundeskreis wird er neben «Oli» auch «Olive» gerufen und wir nennen ihn zudem «Winnie Puh». Wir haben keine Ahnung, warum. Wenn einer unserer Freunde aussieht wie Winnie Puh, ist es Dicki. Na, vielleicht, weil Oli so süß und lieb ist … oder mal erschöpft «Puuuuh …» gehaucht hat.

Unvergessen ein Karnevalsbesäufnis in der inzwischen renovierten und leider nicht mehr in ihrem Ursprung erhaltenen «Centrumsstuben», in der sowohl der schwule Wirt Hans als auch die sanitären Anlagen aus den 50er Jahren unverändert erhalten geblieben waren. Oli kam irgendwann ol(i)faktorisch gebeutelt an den Tisch zurück und jubelte: «Ich habe das lange verschollene Harnsteinzimmer gefunden!»

Ich (Conny) habe bei Oliver die feste Gewissheit, dass wir bei der Geburt getrennt worden sind. Die Beweisführung geschieht gerne ab dem 15. Bier, wenn wir unsere Hände ineinanderfalten und den anwesenden Kumpanen damit auf die Nerven gehen, welche Finger zu welchem Zwilling gehören. Hat noch niemand rausbekommen. Wie Sie lesen, hamm wir ’ne Püngel Freud miteinander und sollten wirklich mal nach all den Jahren gemeinsam Urlaub machen. Einen weiteren Grund erfuhren wir am Dreikönigsnachmittag, der ab jetzt Vierkönigsnachmittag heißt, da Twiggy, die kleine schwarze Möpsin der beiden, mit an unsrem Tisch saß.

 

HvS: Lieber Rappalla, du bist für mich heimlich der Pate dieses Projekts! Weil du mir vor vielen Jahren mal erzählt hast, dass du – wenn du im Auto sitzt oder auch über die Straße gehst – auf die Nummernschilder der vorbeifahrenden Autos guckst. Und wenn deine Initialen auf einem Nummernschild sind, dann ist das ein gutes Omen für den Tag.

 

RM: Ja, genau. Da gibt es allerdings verschiedene Variationen, sogenannte Joker! Das sind zwei XX, wie zum Beispiel K – XX 123. Wenn man die sieht, dann hat man für den Tag einen Joker, der Dinge oder Vorhaben zum Guten wendet. Wenn ich ein RM sehe, dann ist das für den beruflichen Bereich sehr gut. Und wenn ich ein RN sehe, weil ich ja ein geborener Morgenstern-Nolting bin, dann ist das im privaten Bereich ein gutes Omen.

 

Wie pfiffig.

 

Und dann gibt es die ganze Nummer natürlich noch mit XM oder XR.
Aber der höchste Joker ist natürlich XX.

 

CS: Der ist also mehr wert als deine Initialen?

 

Ja. XX das ist der ABSOLUTE. Deswegen sorge ich immer dafür, dass alle meine Autos XX auf ’m Nummernschild haben. Und dann bringt mir persönlich die «9» am Auto immer sehr viel Glück. Also habe ich immer XX 999 oder RM 9 oder Ähnliches.

 

Wie praktisch! Wenn du selber das XX-Nummernschild hast, dann brauchst du ja nur einmal um dein Auto rumlaufen und hast gleich einen Joker für den Tag!

 

Sooooo einfach ist das nicht! Ich muss so ein Joker-Nummernschild im Vorbeifahren entdecken!

 

Was sind das denn für Joker? Sind das «nur» Glücksjoker oder bekommst du, wenn was verpatzt ist, nochmal eine neue Chance?

 

Nein, das sind eigentlich nur «Glücksjoker». Nach dem Motto «Alles wird gut» oder es geht jetzt «positiv weiter». Was ich aber auch noch mache: Wenn ich ein Auto zum Beispiel mit euren Initialen, also HS oder CS, sehe, kann ich diese «Joker» an euch «weitergeben». Dann denke ich an euch und schicke positive Gedanken in eure Richtung.

 

Wie schön ist das denn?!

 

Ja. Ich muss allerdings auf Zack sein. Auf der Autobahn zum Beispiel muss ich flott die Initialen zuordnen, denn wenn das Auto außer Sichtweite ist, ist auch die Wirkung des Jokers verflogen. Und vor allen Dingen gelten keine stehenden Fahrzeuge. Die Motoren müssen laufen. Also: Die an der Ampel funktionieren. Aber geparkte Nummernschilder gelten nicht.

 

Okeee …

 

Und so habe ich immer zu tun, wenn ich unterwegs bin.

 

Wie bist du darauf gekommen?

 

Ich weiß nicht, irgendwann … War das Langeweile? Oder Erfahrung? Wenn ich so ein XX gesehen habe, dann dachte ich: «Ach, guck mal! So viele X’e müssen ja Glück bringen …»

 

Jetzt drängt sich mir aber eine Frage auf: Gibt es irgendein Negativ-Kennzeichen, wo du denkst: «Ach, du grüne Neune! Den Termin verschiebe ich mal besser?»

 

Nein, gibt es eigentlich nicht. Aber es gibt Tage, an denen meine Initialen überhaupt nicht auftauchen …

 

Was hast du denn so für Toi-toi-toichen und Rituale, bevor du auftrittst?

 

Ja, das musste ich irgendwann sehr einschränken … ich wurde ja wahnsinnig! Das ging so weit, dass ich Angst hatte, eine Bühne zu betreten, wenn ich mich nicht 1000-mal bekreuzigt oder irgendetwas bespuckt hatte. Diese ganzen Rituale! Und dann im Fernsehen auch noch. Eines Tages hab ich mir gesagt: «Du musst das mal reduzieren! Du versklavst dich ja!»

 

Erzähl!

 

Aaaalso, was ich heute immer noch mache: Unter uns Kollegen schenken wir uns ja meistens zur Premiere die Toi-toi-toichen: kleine Püppchen, Anhänger, Kärtchen und so weiter. Die stehen natürlich alle auf meinem Garderobentisch. Und nach der Vorstellung werden die eingepackt. Wenn ich in einem Theater en suite spiele, kann alles stehen bleiben – und das bleiben sie dann auch bis zur letzten Vorstellung. Oder ich baue alles vor jeder Vorstellung wieder auf. Als ich damals hier am Schauspielhaus sechs, sieben Stücke gleichzeitig gespielt hab, hatte ich sechs, sieben Plastiktüten, wo immer alles drin war. Je nachdem, was abends gegeben wurde, wurde das wieder aufgebaut. Das mache ich heute noch. Also, die Toi-toitoichen bleiben bis zur letzten Vorstellung bei mir.

 

Toi-toi-toichen sind ja eher putzig. Das machen ja viele, mich eingeschlossen. Was waren denn die rinderwahnsinnigen Aktionen, wo du sagst: «Das war inzwischen so schlimm geworden, ich konnte schon fast nicht mehr auftreten?»

 

Ich konnte auf der Hinterbühne unter keinem Gerüst durchgehen – unter keiner Leiter. Dann haben Theater ja manchmal verschiedene Ein- oder Ausgänge. Bühnen-Eingänge, Bühnen-Ausgänge, die nebeneinander liegen. Da gibt es eine rote Tür und eine grüne Tür. Oder eine rote und eine blaue Tür. Und ich musste immer die eine Tür, die ich als Erste benutzt habe, auch weiterhin benutzen. Meine Wasserflasche musste immer an der gleichen Stelle stehen – bis das Stück abgespielt war, da ich mir einbildete, nur dann wird der Abend ein Erfolg. Früher konnte ich nicht anfangen, bevor ich nicht sämtliche Kollegen bespuckt hatte. Und es gibt viele Kollegen, die finden das überhaupt nicht toll. Die sagen: «Lass mich bloß in Ruhe!» Ich musste viele Sachen in die Hand nehmen und bespucken. Die «extra» Toi-toi-toichen, die «besonderen», die wollten nicht nur bespuckt, sondern auch geknuddelt werden. Und zwar mit der rechten Hand und nicht mit der linken Hand. Und da habe ich mich weitgehend von freigemacht. Ich sage heutzutage: «Jetzt machen wir mal das Stück, und dann ist gut!» Der Rinderwahn behinderte mich. Der machte mich ja nicht ruhiger, sondern hysterischer. Mich davon zu befreien hat richtig Überwindung gekostet. Und manchmal wird die Vorstellung dann auch nicht so schön, da muss ich ganz tapfer sein und sagen: «Es lag nicht unbedingt an der Madonna, die ich jetzt nicht in der Hand hatte!» Wobei … die Madonna … ich habe von einer meiner Kaffeeklatschfrauen eine handgeschnitzte, kleine Madonna aus der Ukraine geschenkt bekommen, die muss immer dabei sein. Ich dachte, irgendetwas muss es ja sein. Du musst dich jetzt konzentrieren auf ein Teil. Und die Madonna ist es geworden. Ich hatte ja 5000 Püppchen, Eulen, Schweinchen … ich weiß nicht was alles. Damit musste einfach mal Feierabend sein. Und da habe ich einiges entsorgt.

 

Die Gerüste-Zille haben wir ja auch. Von Connys Mama Mildred geerbt … da kommen wir manchmal aus der Nummer raus, indem wir vorher dreimal spucken. Dann gehen wir drunter her, und nach dem Gerüst müssen wir erneut dreimal spucken.

 

Wir sind dankbar, dass wir nicht noch drei Flickflacks schlagen müssen.

 

Ich habe auch mal versucht, mir das abzugewöhnen. Aber wenn irgendwas Wichtiges bevorsteht, gehe ich da lieber nicht drunter her! Weil: Ein Gerüst ist ja nicht nur eine Leiter – da sind ja Tonnen von Leitern oben drauf. Nein, das geht nicht. Oder schwarze Katzen. Früher bin ich ja Kilometer Umwege wegen einer schwarzen Katze gefahren! Das mache ich jetzt nicht mehr. Heute denke ich: «Die Tiere wollen mir ja nichts Böses!»

 

Ja, so abergläubische, magische Rituale. Wir Künstler haben ja alle einen Spleen. Aber du hast da, glaube ich, nochmal ein Brikett mehr im Ofen als unsereiner.

 

Ja, aber wie gesagt, diverse Briketts sind ja jetzt schon verbrannt. Ich weiß nicht, von wem ich das habe. Ich bin da sehr anfällig für.

 

Wie sieht es aus mit Freitag, dem 13.?

 

Die 13 war immer eine gute Nummer. Aber ich würde nicht im 13. Stock wohnen wollen. Es gibt neumodische Flieger, die haben die Reihe 13 – das gab’s früher nicht. Da möchte ich nicht sitzen.

 

Gibt es denn richtig schlechte Omen? Was weiß ich, eine tote Krähe?

 

Nein. Das habe ich komischerweise nicht. Also so schlechte Omen … Omi … Omä … gibt’s da einen Plural?

 

Wie wär’s mit Omen?

 

Okay. Nein, das habe ich nicht. Das muss ich ehrlich sagen. Wiewohl: Unken! Das kann ich nicht gut haben. Wenn jemand immer alles schlechtspricht: «Ach, das geht so und so schief! Ach, das weiß ich schon, das wird nix!» Dann sage ich: «Bitte hör auf!» Ich glaube, da ist was dran, Sachen schlechtzureden. Ich glaube, das funktioniert, wenn man Sachen schlechtreden möchte.

 

Deshalb bist du auch so positiv.

 

Ja. Negativ zu sein und immer schlecht drauf zu sein, ist mir auch zu anstrengend. Ich bin ungern schlecht gelaunt. Auch weil ich meine, ich ertrage «Unglück» besser, wenn ich gut drauf bin. Wenn ich das nicht so verinnerliche. Ich lasse mir ungern etwas schlechtreden. Ich will es positiv sehen. Das ist wohl wahr.

 

Hast du eigentlich beim Essen Angewohnheiten, die du eher originell findest, oder die andere Menschen nicht mit dir teilen?

 

Nein. Abgesehen davon, dass mein Mann Oliver oft sagt, ich kaue zu laut, und dann den Tisch verlässt. Er mag es zum Beispiel überhaupt nicht, wenn ich zu Hause Äpfel esse. Das macht er aber nicht an mir fest, sondern er hasst dieses knackende Geräusch. Ich liebe auch frischgeknackte Nüsse. Da könnte Oli durchdrehen, das ist ihm auch zu laut, er dreht dann meist den Fernseher lauter.

Äpfel und Nüsse?

Nein, ist nicht dran zu denken. Ich darf auch kein Eis mit Schokostückchen drin essen, weil das knackt. Aber wir ergänzen uns da immer ganz gut, weil ich sage: «Ich rauche nicht mehr und muss deinen Zigarettenqualm einatmen, zum Ausgleich darf ich dabei ’ne Tafel Schokolade ‹knacken›.» Ich liebe natürlich Schokolade aus dem Kühlschrank. Und die knackt.

 

(Lacht.) Das ist so lustig! Die Conny macht auch so einen Krach beim Essen. Die Conny isst überhaupt nichts, was leise ist. Und ich liege im Bett und verstehe mein eigenes Wort nicht, weil so ein Höllenlärm ist. Möhren!

 

Darf ich auch nicht!

 

Wenn die Conny eine Möhre schreddert! Da habe ich eine Stunde was von!

 

Ja, wie bei uns.

 

Gestern löffelte sie eine Papaya. Dieses Geräusch! Wenn der Löffel in diesem harten Fruchtfleisch stochert …

 

Die war etwas unreif, die Papaya …

 

Ich habe mir den Ohrhörer vom Fernseher über die Ohren gezogen, weil ich dachte, ich kriege einen über mich. Das Geräusch! Als würde sie ein Wildschwein ausweiden.

 

Ich lach mich kaputt!

 

Ich verstehe Oli sehr gut! Wir sollten gemeinsam in Urlaub fahren! Oli und ich, wir lutschen nur Päppchen und Pudding. Und Conny und du – ihr macht Krach.

 

Ach, wie lustig. Ja, genau so!

 

Gibt es was von «früher»? Speisen, Situationen, Feiern, Feste? Wo du heute als großer Mann noch ein Kinder-Glücksgefühl verspürst?

 

Muss ich überlegen. Ich bin zwar Einzelkind, aber ich bin in einer Riesenfamilie groß geworden. In den 50er Jahren ging man ja nicht essen, es wurde zu Hause gekocht, und alle Familienfeste waren immer riesig. Wir waren immer ganz viele Leute. Es wurde von morgens bis abends gekocht und gegessen und getrunken und gebacken. Ich bin in Küchen groß geworden. Das hat mich sehr geprägt. Ich koche auch gerne. Ich fühle mich in Küchen immer wohl, wenn gekocht, wenn lamentiert wird, wenn Sachen geschnitzelt, Fleisch gebrutzelt oder irgendwelche Eintöpfe gekocht werden. Das bereitet mir ein wohliges Gefühl.

 

Du bist ja nun auch Caféhaus-Besitzer. Und auch bei dir zu Hause ist alles immer sehr, sehr schön dekoriert. Du legst sehr viel Wert auf schöne Gegenstände, die dich umgeben. Hast du da so Angewohnheiten: «Also, die Lampe, die darf da einfach nicht stehen, sonst kriege ich die Krise!»

 

Ja, das gibt es. Wir haben uns zu Hause auf ein Zimmer, das Wohnzimmer, geeinigt, wo ich die Flasche da stehen habe, das Glas da, die Tasse hier. Und so soll das bitte auch bis in alle Ewigkeit stehen, bis dann neu dekoriert oder neu eingerichtet wird.

 

Du hättest das wie Annie Wilkes in «Misery» sofort bemerkt, wenn der Pinguin 15 Grad in die andere Richtung geguckt hätte?

 

Sofort! Meine Tochter und Oli, die hassen mich dafür. Ich merke sofort, wenn jemand im Zimmer war. Ich bin aber auch ein sehr visueller Typ. Ich merke mir auch jetzt wieder, wo alles bei euch im Regal steht. Ich habe sofort gesehen, dass die Krone, als ich das letzte Mal da war, nicht da war.

 

Na gut, die ist ja auch nicht wirklich zu übersehen. Liebe Lesenation, wir sprechen von einem 1,20 Meter mal 1,20 Meter großen Bild.

 

(Lacht.) Ja, gut, nicht gerade dezent, aber, ich meine, diese ganze Wand ist nicht gerade dezent … Nein, aber wenn ich nach Hause komme, dann ist mein Kopf meistens so voll. Ich brauche dann Luft. Ich will mich hinsetzen und nicht darüber nachdenken: «Ich muss da noch aufräumen. Und da auch. Und da müsste ich das noch wegbringen. Und das Kissen muss genäht oder gereinigt werden!» Das hasse ich. Ich will mich hinsetzen und Frieden haben. Und wenn dann meine Augen über die Einrichtung wandern und ich denke: «Ach, guck mal, wie schön alles ist!», dann habe ich meine Ruhe.

 

Bist du jemand, der sich schnell vor etwas ekelt?

 

Nein, mir ist nichts Menschliches fremd.

 

Du bist ja viel auf Reisen und musst die Koffer dafür packen. Gibt es da irgendwas Originelles?

 

Ja, ich hatte früher die Lutschmunda, meine alte Stoff-Ente. Die musste immer obendrauf in den Koffer und hat auf den Koffer und alle Sachen darin aufgepasst. Die wurde aber auch irgendwann mal abgeschafft.

 

Was hat sie in Rente geschickt?

 

Die ist auch der «Brikettreduktion» zum Opfer gefallen, als ich sagte: «Nein, jetzt ist aber mal gut mit all den abergläubischen Ritualen!» Wenn ich früher Lutschmunda nicht im Koffer hatte, war ich auf der ganzen Reise verspannt. Wenn die nicht unten im Flieger mitflog, habe ich gedacht: «Boa, der Koffer springt auf! Oh Gott, der Koffer! Wenn der mal gut ankommt!» Lutschmunda fristet jetzt ihr Dasein auf dem Kleiderschrank und wird auch öfter mal gewaschen, aber sie hat keinen Kofferdienst mehr.

 

Ich finde das süß!

 

Lutschmunda ist eine platte Ente?

 

So eine platte Stoff-Ente, die hat so einen platten Schnabel. Wenn ihr sie seht, wisst ihr, warum die so heißt.

 

Da könnte ich jetzt vielleicht zum Abschluss auch eine Klatsche von mir zum Besten geben: Ich könnte meinen Bär PETZI nicht im Koffer transportieren, weil ich glaube, er erstickt. Ich muss ihn mit bei mir haben. Und das habe ich dann auch irgendwann nicht mehr getan, weil ich Angst hatte, im Flieger kippt der Tomatensaft über PETZI. Und dann ist PETZI am Ende. Den kann ich nämlich nicht mehr in die Waschmaschine stecken und das NASA-Programm machen. Er hat schon zu viele Haare verloren. Das war allen Ernstes der Grund dafür, warum PETZI nicht mit nach Hawaii durfte. Unter anderem dachte ich, wenn wir mit dem Flieger abstürzen, ich im Meer strample, und der PETZI dümpelt auf ’ner Welle an mir vorbei, würde ich eher versuchen, PETZIS Leben zu retten als mein eigenes.

 

Und warum werde ich nicht gerettet?

 

Wahrscheinlich, weil du wieder so laut Wasser geschluckt hast!
Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur
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