Dichtung und Wahrheit
Als mir vor einigen Monaten die alten, in den Siebzigern höchst erfolgreichen Romane von Eric Malpass »Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung« und »Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft« wieder in die Hände fielen, dachte ich an die Filmproduktionen dieser Geschichten und besorgte mir in einem kleinen Anflug von Nostalgie und Jugenderinnerungen die entsprechenden DVDs.
Und wie staunte ich, als sich herausstellte, dass die Filme, die den Alltag um die Familie des fiktiven englischen Schriftstellers Jocelyn Pentecost und seiner Familie zum Thema haben, im Bergischen Land gedreht wurden - obwohl sie auf der britischen Insel spielen. Der Regisseur Wolfgang Liebeneiner gab sich wenig Mühe, den Drehort zu verbergen: In »Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft« holen die Pentecosts in einer Szene Verwandte an einem angeblich englischen Vorortbahnhof ab. Die Station heißt - das Schild ist im Film deutlich zu erkennen - »Tente«. Sie liegt kurz vor Wermelskirchen - dort, wo man heute nur noch den überwucherten alten Bahndamm findet. An einer anderen Stelle ist ein Auto mit Wuppertaler Kennzeichen zu sehen. Als ich das entdeckte, hatte ich mir Tente als Handlungsort für diesen neuen Rott-Krimi schon ausgesucht. Ich nahm die Begebenheit als Zeichen und befand, dass dieser Bezug des Bergischen zur Filmgeschichte unmöglich unbeachtet bleiben durfte.
Vieles in diesem Buch hätte ich mir kaum selbst ausdenken können. Ich verdanke es Hinweisen von Menschen, denen ich hier ausdrücklich danken möchte: So brachte mich Elke Fuge - ein Rott-Fan der ersten Stunde - auf die Knochenmühle an der Kleinen Dhünn, deren Umgebung inklusive des Grabes von Hildegard Maria Klingenburg und dem alten Schacht wir gemeinsam mit Hans Ulrich Schückhaus erkundeten und die ich natürlich ganz nach der Wirklichkeit geschildert habe.
Ohne die Journalistin Ira Schneider hätte ich Rott niemals mit einer guten Köchin konfrontieren können. Ira Schneider, im Gegensatz zu mir (und Rott) in kulinarischen Dingen atemberaubend bewandert und selbst Anhängerin der Slow-Food-Bewegung, hat mir dankenswerterweise allerlei über Bergische Küche, über Burger Brezeln, Panhas und Pillekuchen beigebracht. Sie und ihre Mitautorin Margret Wehning haben mir sogar die Fahne ihres Buches »Bergische Kräher, Dröppelmina und Kronenbaum -Feste und Bräuche im Bergischen Land« (Wartberg Verlag) schon vor der Veröffentlichung zur Information überlassen. Vieles erfuhr ich auch auf www.slowfood.de.
Carolin Sturm verdanke ich es, einmal eine Rallye durchs Bergische erlebt zu haben. Sie ereignete sich bereits 2003, hatte allerdings eine andere Route als im Roman und verlief wahrscheinlich deshalb ohne Leichenfund. Sie war allerdings trotzdem so aufregend, dass ich mir schon damals vornahm, so etwas eines Tages in einen Rott-Krimi einzubauen.
Die Idee, dass unser Detektiv endlich mal eine Freundin bekommen soll, stammt von einer ganzen Reihe von Lesern - beziehungsweise vorwiegend Leserinnen. Ich war damit nicht nur einverstanden, sondern der Vorschlag entzündete meine Phantasie -na ja, zumindest ein bisschen.
Danken möchte ich natürlich auch meinen bewährten Helfern im Emons Verlag - allen voran Stefanie Rahnfeld und Christel Steinmetz, die immer offen für meine Ideen sind.
Und meiner Frau Claudia für den ersten entscheidenden Korrekturdurchgang.
O.B.