9

Sechseinhalb Jahre früher

Kairo

»Ich wasche eine Woche lang deine Wäsche, wenn du mich zuerst unter die Dusche lässt.«

Kat kicherte über Shannons Bitte, als sie am Freitagabend ihr Zeug in der Grabungsstätte zusammensuchten. Sie waren beide mit einer zentimeterdicken Staubschicht bedeckt, erhitzt und verschwitzt von der Arbeit unter der Erde, aber vor Aufregung ganz aus dem Häuschen. Dr. Latham hatte Kat endlich eine neue Aufgabe zugeteilt. Er hatte ihr und Shannon die zuletzt entdeckte Grabkammer übertragen. Nach dreieinhalb Monaten bekam sie endlich einen Vorgeschmack darauf, was die Arbeit an der Ausgrabungsstätte wirklich bedeutete. Und sie war noch nie so aufgeregt gewesen. Und noch nie so müde.

»So verlockend das auch klingt«, sagte sie mit einem Grinsen, während sie die letzte Treppe erklommen, die sie ans nachlassende Tageslicht führte, »ich muss leider passen. Du schuldest mir noch etwas dafür, dass du mich überredet hast, mit Pete auszugehen. Schon vergessen?«

Shannon schnaubte hinter ihr. »Ich bin immer noch der Meinung, dass du ihn mit irgendetwas vergrault hast. Er war verrückt nach dir. Hast du dir in den Zähnen rumgepult oder zu viel über deinen Ex oder über Nofretete schwadroniert? Du hast nämlich manchmal die Angewohnheit, das zu tun, weißt du.«

Im schwachen Licht warf Kat ihrer Wohnungsgenossin einen verdutzten Blick zu. »Ich habe die Angewohnheit, mir in den Zähnen herumzupulen?«

Shannon verdrehte die Augen und drängelte sich an ihr vorbei. »Über ägyptische Geschichte zu schwadronieren. Es nutzt sich langsam ab.«

»Das mache ich gar nicht.«

»Doch, das machst du. Hätte ich geahnt, dass du dich lächerlich machen würdest, hätte ich dir vorher ein paar Tipps gegeben.«

»Ich kann’s gar nicht erwarten, deine Tipps zu hören«, murmelte Kat und trottete hinter ihr her. Shannon zog die Männer an wie ein Magnet, und das wusste sie auch. Schulterlange blonde Locken, grüne Augen, die die Kerle verrückt machten, und die unbeirrbare Fähigkeit, ohne jede Hemmung mit so gut wie jedem Typ zu flirten. Sie wusste, wie man mit Männern umging, und sie war gut darin, doch sie war gleichzeitig auch die reizendste Person, der Kat je begegnet war.

»Ich bin Ägyptologin«, brachte Kat zu ihrer Verteidigung vor. »Natürlich will ich mich über ägyptische Geschichte unterhalten. Und er ist Kunsthändler. Glaub mir, er war sehr interessiert.«

»An dir oder an dem Zeug, mit dem du ihn gelangweilt hast?«

Kat machte den Mund auf, schloss ihn aber wieder, als ihr klar wurde, dass ihr keine Antwort darauf einfiel. Hatte sie ihn gelangweilt? Sie wusste genau, dass sie sich nicht in den Zähnen herumgestochert und ganz bestimmt nicht über Marty gesprochen hatte, also lag Shannon vielleicht richtig. Vielleicht hatte Pete, als das Abendessen vorüber war, festgestellt, dass er schlicht und einfach das Interesse an ihr verloren hatte.

Dieser Gedanke machte sie niedergeschlagener, als ihr recht war. Sie hatte in den letzten zwei Wochen mehr Zeit, als gut für sie war, damit verbracht, darüber nachzudenken, wie er ihr nachgestellt hatte, wie sie ein, ihrer Meinung nach, wunderbares Abendessen mit ihm verbracht und er sich danach so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht hatte.

»Okay«, sagte Shannon, als sie die letzte Stufe erreichten. »Ich gebe zu, dass mein mangelnder Nachhilfeunterricht möglicherweise zum Scheitern deines missglückten Dates beigetragen hat. Da er auf und davon ist und es keine zweite Chance gibt – es gibt doch keine, oder?«

»Nicht die geringste.« Verdammt!

»Also gut, als Entschädigung biete ich dir an, heute Abend mit mir einen draufzumachen. Wie wär das?«

Kat konnte nicht anders, als über Shannons armseliges Angebot zu lachen. »Und ich darf nicht nur als Erste die Dusche benutzen, sondern auch noch dein Date mit Sawil ruinieren? Ich nehme an.«

»Es ist kein Date. Es ist nur ein Kinobesuch. Du weißt doch, dass er nicht mein Typ ist. Und die Sache mit dem Badezimmer war eigentlich nicht Teil der Abmachung, du Sadistin.«

»Du kannst trotzdem nicht als Erste unter die Dusche, Shannon. Du warst das letzte Mal dran.«

Shannon blieb direkt hinter dem Ausgang stehen, und ihre Stimme nahm einen zuversichtlichen Tonfall an. »Bist du dir da sicher? Wie wär’s mit einer kleinen Wette?«

»Ich bin mir ganz sicher«, sagte Kat, trat neben ihre Zimmergenossin und bemerkte, wie Shannons Augen in die Ferne schweiften. »Wo zum Teufel guckst du hin?«

»Ach, nirgendwohin«, sagte Shannon mit einem leichten Lächeln. »Nur noch ein Tourist.«

Kat folgte Shannons Blick in die Wüste hinaus und blinzelte, während ihre Augen sich wieder an das Licht gewöhnten. Und erstarrte, als sie den silbern glänzenden Landrover sah, der fünfzig Meter entfernt stand und an dessen Motorhaube ein Mann lehnte und in ihre Richtung blickte.

Es dauerte einige Sekunden, bis ihr klar wurde, wer es war, aber dann hüpfte ihr das Herz in der Brust.

»Nur ein kleiner Rat«, murmelte Shannon ihr ins Ohr. »Langweile ihn diesmal nicht zu Tode.« Mit einem Rippenstoß setzte sie Kat in Bewegung und ging dann auf den Container zu, der als Kommandostation der Grabungsstätte diente und bei dem sich Latham und Sawil in der beginnenden Dämmerung unterhielten.

Kats Gefühle purzelten wie Würfel in ihrem Magen herum, doch sie zwang ihre Füße weiterzugehen. Sie war sich nur allzu bewusst, dass Pete frisch geduscht und mit sauberen Hosen und einem blütenweißen, bis zu den Ellenbogen hochgekrempelten Hemd bekleidet war, während sie aussah wie ein wandelnder Zombie, bedeckt mit mehreren Schmutzschichten aus den Gedärmen von Mutter Erde.

Nicht gerade der Anblick, den sie ihm gerne bei einem Wiedersehen geboten hätte.

Was zum Henker machte er hier?

Sie blieb einen Schritt von ihm entfernt stehen, fuhr sich mit der Hand durch ihr staubiges Haar, und ihr ganzer Mut ging flöten. Da durch seine teure Revò-Sonnenbrille hindurch seine Augen nicht zu erkennen waren, konnte sie nicht in ihnen lesen, und das verunsicherte sie erst recht. »Wenn du hier bist, um noch eine Führung mitzumachen, kommst du leider zu spät.«

Er nahm die Sonnenbrille ab und steckte sie in seine Brusttasche. »Ist dein Outfit der letzte Schrei unter Fremdenführerinnen?«

Sie sah auf ihre dreckige Jeans und das T-Shirt hinunter. Und wünschte, sie hätte heute irgendwas anderes gemacht, sosehr sie diese Arbeit auch liebte. Verlegen hob sie ihren Blick und bekam die volle Wucht dieser ungestümen Augen ab. Sie funkelten belustigt, während sie auf sie hinabsahen.

Wärme breitete sich in ihrem ganzen Leib aus. »Ähm. Nein. Ich mache keine Führungen mehr.«

Um seinen Mundwinkel zuckte es, aber er lächelte nicht, und sie sehnte sich danach, dieses Grübchen wieder auftauchen zu sehen, wie es so oft während ihres einzigen gemeinsamen Abendessens geschehen war. »Da habe ich ja Glück, dass ich die Führungen vorher mitgemacht habe.«

Dann stieß Shannon zu ihnen, und forsch wie sie war, streckte sie ihm die Hand hin. »Ich bin Shannon Driscoll, Kats Mitbewohnerin. Wir hatten noch nicht das Vergnügen.«

Pete löste sich vom Wagen und richtete sich auf, um ihr die Hand zu geben. »Peter Kauffman.«

»Der Typ mit dem Führungs-Fetisch. Ich hab alles über Sie gehört.«

»So, haben Sie das?« Petes Augen fielen wieder auf Kat. Sie versuchte vergeblich, wegzusehen. »Bist du für heute fertig?«

Kat brachte ein Nicken zustande.

»Morgen hat sie auch frei«, mischte Shannon sich ein. »Nur für den Fall, dass es Sie interessiert.«

»Shannon«, ermahnte Kat sie.

»Was denn?«, sagte ihre Zimmergenossin schnell. »Stimmt doch.« Sie sah Pete an. »Sie hat letzten Monat nicht viel freigehabt, also wird es Zeit. Ich könnte notfalls auch am Sonntag für sie einspringen, falls sie noch einen Tag mehr braucht. Hat sie Ihnen von diesem anderen Kerl erzählt, mit dem sie eine Weile zusammen war, bis sie sich vor nicht allzu langer Zeit getrennt haben?«

»Meine Güte, Shannon«, murrte Kat. Es gab Demütigungen, und es gab Shannon.

»Nein«, sagte Pete mit einem eindeutigen Lächeln in der Stimme. »Das hat sie mir nicht erzählt.«

Kats Wangen erhitzten sich, als sie Petes Augen auf sich spürte und Shannon weiterplapperte. »Es war nichts Ernstes oder so. Und sie sind immer noch Freunde. Er kommt ab und zu vorbei. Ich persönlich bin der Meinung, dass er immer noch was von ihr will. Apropos, sagte Marty nicht etwas davon, dass er heute Abend vorbeikommen wollte, Kat?«

Kat stöhnte und schloss die Augen. Sie wusste genau, was Shannon bezweckte, aber es würde nicht funktionieren. Wenn Pete wirklich interessiert war, hätte sie schon früher etwas von ihm gehört.

»Zu blöd, dass sie heute Abend schon etwas anderes vorhat.«

Kat riss die Augen auf. Shannon grinste.

»Guter Junge«, murmelte Shannon. »Ich fürchte, dein Ex wird enttäuscht sein, dich nicht anzutreffen.«

»Ach ja?«, fragte Kat im Flüsterton, während ihr Herz zu pochen begann.

Es knisterte förmlich zwischen ihnen, und Kat wartete darauf, dass Pete die Hand nach ihr ausstreckte und sie berührte, aber das tat er nicht. Er stand nur da und musterte sie mit seinen verführerischen Augen.

»So«, brach Shannon das Schweigen. »Ich nehme an, ich kann dann doch als Erste unter die Dusche, was?«

»Ähm –«

Endlich riss Pete seinen Blick von Kat los und sah Shannon an. »Ich kümmere mich um die Sache mit der Dusche.« Er setzte die Sonnenbrille wieder auf. »Sie wird morgen zurück sein. Wenn sie sich entschließt, am Sonntag freizunehmen, wird sie es Sie wissen lassen.«

»Moment mal«, sagte Kat, die es zwar genoss, dass er einfach hier vorbeischneite und sie überraschte, aber nicht ganz sicher war, ob es ihr gefiel, dass er Entscheidungen für sie fällte. Ehe sie weiter protestieren konnte, schob er sie um das glänzende Fahrzeug herum und öffnete ihr die Tür. »Ich sehe furchtbar aus, Pete. Ich muss –«

»Mach dir deswegen keine Gedanken.« Er schubste sie hinein. »Du siehst toll aus. Und da, wo wir hinfahren, spielt es keine Rolle, was du anhast.«

Ihr Magen zog sich zusammen. Was sollte das denn heißen?

Er schloss die Tür, umrundete den Landrover und sah Shannon an. »Sie wird Sie morgen anrufen.«

»Das will ich hoffen.«

Kats Herz hämmerte, als Pete neben ihr auf den Fahrersitz schlüpfte und noch betörender roch, als sie es in Erinnerung hatte. Sie blickte durch die Windschutzscheibe hindurch ihre Mitbewohnerin an, die sich ihre Hand wie ein Telefon ans Ohr hielt und mit den Lippen die Worte Du kannst dich später bedanken formte.

Kat sah ihre Freundin bloß finster an.

Pete legte den Gang ein. »Fertig?«

Sie drehte sich langsam zu ihm um und ließ seine breiten Schultern und starken Arme auf sich wirken, die Kontur seines Kinns und das blonde, zerzauste Haar. Er war ein Mann, der machte, was er wollte, und alles um sich herum in Beschlag nahm, als gehörte es ihm. Eine böse Vorahnung zerrte an ihren Nerven. »Was, wenn ich Nein sage?«

Sein Lächeln war siegesgewiss, als sie vom Gelände preschten und eine Staubwolke zurückließen. »Dann würde ich sagen, braves Mädchen.«

»Nie im Leben.«

Kat starrte geradeaus, als Pete den Motor abstellte und die Fahrertür aufstieß. Eine Hitzewelle schoss in den Innenraum, während ein mit dem traditionellen muslimischen salwar kameez bekleideter Mann vor ihrem Wagen vorbei und durch den Eingang des Mena House im Kairoer Stadtteil Giseh schritt.

»Komm schon!« Pete stieg aus und gab seine Schlüssel einem herbeieilenden Pagen, ging um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür.

Kat packte augenblicklich den Türgriff, zog die Tür mit einem Ruck zu und verriegelte sie von innen, sodass weder Pete noch der verwirrte Page hineinkonnten.

Pete sah sie mit gehobenen Augenbrauen an. »Mach die Tür auf, Kat.« Als sie nicht gehorchte, klopfte er so lange an die Scheibe, bis sie sie einen Spaltbreit herunterließ.

»Was ist los?«, fragte er

»Das ist ein Fünfsternehotel.«

»Ich weiß.«

»Ich kann da nicht reingehen.«

»Warum nicht?«

»Weil ich furchtbar aussehe!«

Er schmunzelte und beugte sich dichter ans Fenster. »Wir sind in der Wüste. Die Leute erwarten, dass man staubig ist.«

»Nicht im Mena House!«

Seine Augen und seine Stimme wurden sanfter. »Komm aus dem Auto heraus, Kat. Ich verspreche dir, niemanden wird es stören, wie du aussiehst.«

Aber sie störte es. Jetzt noch mehr als zu dem Zeitpunkt, da sie törichterweise in dieses Fahrzeug gestiegen war.

»In meiner Suite bekommst du eine bessere Dusche, als deine Mitbewohnerin sie bei euch in der Wohnung bekommen wird, das wette ich.«

Oh ja! Als wenn das bei ihr funktionieren würde.

Kat biss unschlüssig auf ihrer Lippe herum. Es war nicht nur, weil sie voll Staub und Schmutz aus der Grabkammer war, sondern auch, weil er sie in ein Hotel brachte. Ein sauteures, stinkvornehmes, romantisches Hotel am Fuße der Pyramiden. Dieser Schachzug war ganz klar berechnet und eindeutig erotischer Natur, und sie wusste genau, wohin es führen würde, wenn sie aus dem Auto stieg. Geradewegs in seine Suite und in sein Bett, ohne dass sie auch nur eine Sekunde zögern würde.

Obwohl sie innerlich Feuer und Flamme war und nichts lieber tun würde, als mit ihm zu gehen, war der Teil von ihr, der vom St.-Thomas-Waisenhaus geprägt war, misstrauisch. Zwei Wochen lang hatte sie sich eingeredet, dass es, im Nachhinein betrachtet, sein Gutes hatte, dass er verschwunden war. Eine solche Anziehungskraft wie die seine hatte sie bisher noch nie erlebt. Eine, die heiß brannte und alles vernichtete, was ihr in den Weg kam. Kat hatte schon von Liebe auf den ersten Blick gehört, aber sie hätte nie erwartet, dass ihr so etwas passieren könnte. Und dann: Ein Abendessen, und schon war es um sie geschehen. Er war in ihr Leben gefegt und hatte ihre Welt auf den Kopf gestellt, und auch wenn es feige war, fürchtete sie sich geradezu davor, herauszufinden, wie es weitergehen würde.

Sie spähte aus dem Fenster, und als sich seine Lippen allmählich zu einem Lächeln verzogen, spürte sie, wie sich ihr Magen verkrampfte. Und in diesem Moment wusste sie, dass sie verloren war.

Sie entriegelte die Tür und stieg langsam aus dem Fahrzeug. Als sie vor ihm stand und seine bronzene Schönheit betrachtete, schluckte sie. »Ich habe nichts anderes zum Anziehen.«

Sein Lächeln vertiefte sich so, dass ihr das Grübchen wieder zuzwinkerte und ihr Inneres in Lava verwandelte. »Mach dir ­darüber keine Gedanken. Wir werden schon etwas für dich finden.«

Sie betraten das Hotel. Er nahm nicht ihre Hand, wie sie erwartet hatte, dennoch spürte sie seine gebieterische Gegenwart neben sich, während sie die prunkvolle Lobby zu den Aufzügen am anderen Ende durchschritten. »Die Leute starren mich an«, murmelte sie.

»Das liegt daran, dass du so herumzappelst.«

Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Und das hast du aus Pretty Woman

»Den Film hab ich nie gesehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Frau hübscher ist als du.«

Ihre Wangen begannen zu glühen, während sie sich den Fahrstühlen näherten. Er hatte sie immer noch nicht berührt, und doch kribbelte es sie am ganzen Körper. Als sich die Tür öffnete und sie in die Kabine einstiegen, wurde ihr erneut bewusst, wie schmutzig sie war und wie frisch und sauber er dagegen roch.

Sie fuhren schweigend nach oben, und Kats Nerven schlugen Purzelbäume. Dann gingen die Türen auf, und Pete ließ ihr mit einer Geste den Vortritt. »Ganz bis zum Ende durch.«

Der Flur war pompös und beeindruckend, mit vornehmen Teppichen und vergoldeten Wandleuchtern, doch er erblasste im Vergleich zu dem, was als Nächstes kam.

Sobald Kat die Suite betreten hatte, fühlte sie sich augenblicklich in eine Welt des Luxus versetzt. Goldene und burgunderfarbene Teppiche, Holzmöbel mit Handschnitzereien, schwere Stoffe und enorme Fenster mit Blick auf die Pyramiden, die so nah waren, dass man den Eindruck hatte, man könnte die Hand nach ihnen ausstrecken und sie berühren.

»Meine Güte!«

»Gefällt’s dir?«, fragte er hinter ihr.

Sie drang weiter in den Raum vor, wurde in diese Üppigkeit förmlich hineingesogen und fühlte sich wie Kleopatra. »Es ist atemberaubend.«

Seine Schritte näherten sich ihr von hinten, und dann war er vor ihr und ging auf eine schwere, geschnitzte Doppeltür am anderen Ende des riesigen Wohnzimmers zu. »Zum Bad geht es hier lang.«

Das Schlafzimmer war noch prachtvoller, mit einem gewaltigen Himmelbett und einem üppigen Haufen goldener Kissen. Kat schnürte sich voller Erwartung der Magen zusammen, als sie das Bett betrachtete und sich vorstellte, mit Pete darauf zu liegen, doch der schenkte ihm kaum Beachtung.

Er durchquerte den Raum und stieß eine Tür auf. Vor ihm schien sich eine Landschaft aus Marmor und Gold aufzutun. »Alles, was du an Kosmetikartikeln brauchst, müsste da drin zu finden sein.« Er zeigte auf Schranktüren an der gegenüberliegenden Wand des Raumes. »Und da drüben sind ein paar Sachen, die du anziehen kannst.« Er ließ seine Augen über sie gleiten. »Ich musste raten bei der Größe. Wir werden sehen, ob ich richtiglag.«

Er ging an ihr vorbei, wieder auf die Eingangstür des Schlafraums zu, und ließ sie inmitten all dieser verschwenderischen Pracht stehen. »Ich habe noch ein wenig Papierkram zu erledigen. Lass dir Zeit!«

Und weg war er.

Als sie allein war, zogen sich Kats Augenbrauen zusammen. Was ging hier eigentlich vor?

Sie dachte, er hätte sie hergebracht, um mit ihr zu schlafen, aber er hatte sie nicht ein einziges Mal berührt. Abgesehen von der Bemerkung in der Lobby, dass sie hübsch sei, hatte er tatsächlich nichts getan, was darauf hindeutete, dass er irgendwelche anderen Gefühle für sie hegte als freundschaftliche. Wenn sie darüber nachdachte, hatten sich auch seine Berührungen an dem Abend, als sie essen waren, darauf beschränkt, dass er ihr die Hand gegeben und ihr gute Nacht gewünscht hatte. Klar, er hatte ihr feurige Blicke zugeworfen, aber sie konnte sie ja genauso gut fehlgedeutet haben.

Von Minute zu Minute verwirrter, kratzte Kat sich am Kopf, mit dem Ergebnis, dass es um sie herum rieselte. Wüstensand. Sie wandte sich dem Badezimmer zu, schaltete das Licht an und stellte fest, dass sie recht gehabt hatte. Der ganze Raum war mit weißem Marmor verkleidet und hatte die Größe des Wohnzimmers der Wohnung, die sie sich mit Shannon teilte. Während auf der Ablage Toilettenartikel für Frauen in Hülle und Fülle standen, gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass je ein Mann seinen Fuß in dieses Bad gesetzt hatte. Kein benutztes Handtuch, Rasierzeug oder auch nur einen Kamm. Im Auto hatte Pete ihr erzählt, er sei schon im Lauf des Tages in Kairo eingetroffen, habe im Hotel eingecheckt, geduscht und sich umgezogen. Aber danach sah es überhaupt nicht aus.

Was spielte er bloß für ein Spiel?

Mit wachsendem Unbehagen zog Kat sich aus, drehte das Wasser an und betrat die mit Glas umgebene Dusche. Hitze und Dampf entspannten sie sofort, und mit jeder Minute, die verstrich, versuchte sie sich davon zu überzeugen, dass sie überreagierte. Vielleicht wollte er sie einfach nicht anfassen, ehe sie sauber war. Das ergab mehr Sinn als die Annahme, dass er irgendwelche Hintergedanken hatte. Und es war sehr wahrscheinlich, dass das Zimmermädchen nach seiner Dusche aufgeräumt hatte.

Zwanzig Minuten später, als ihre Finger schrumpelig und ihre Haut warm und taufrisch war, kletterte sie heraus und wickelte sich in einen luxuriösen Frotteebademantel. Die Baumwolle schmiegte sich weich an ihre Haut, und sie fühlte sich unendlich viel besser als noch kurz zuvor. Barfuß tappte sie ins Schlafzimmer hinaus auf den Schrank zu, um nach etwas zum Anziehen zu suchen.

Was sie darin fand, verschlug ihr den Atem. Zwei Paar Hosen – eine schwarz, eine braun –, seidene Blusen in den verschiedensten Farben und passende flache Sandalen. Jedes Kleidungsstück aus kostbarstem Material, mit den Namensschildchen teurer Designer versehen, die jeder Idiot kannte.

Sie schluckte schwer, weil sie wusste, dass allein die paar Outfits in diesem Schrank wahrscheinlich mehr gekostet hatten als ihre gesamte Garderobe – hier in Kairo und zu Hause.

Aber irgendetwas stimmte hier nicht.

Kat wich zurück, bis ihre Beine an die Bettkante stießen und unter ihr nachgaben. Und während sie auf die extravagante Kleidung und die Protzigkeit des Zimmers starrte, fiel ihr sein aus dem Handgelenk geschütteltes Pretty Woman-Zitat aus der Lobby wieder ein.

Allmählich fügte sich eins zum anderen. Jedes der Stücke im Schrank war schön, aber keineswegs übertrieben sexy. Nicht die Art von Dingen, die ein potenzieller Liebhaber für eine Frau kaufen würde. Ein Verdacht keimte in ihr auf, und allmählich wurde ihr klar, dass er sie nicht hierher gebracht hatte, um Sex mit ihr zu haben, wie sie gedacht hatte, sondern weil er etwas anderes von ihr wollte. Und zwar so sehr, dass er bereit war, sie mit schicken Klamotten und noblem Luxus zu ködern statt mit seinem Körper.

Augenblicklich schoss ihr wieder in den Kopf, wie er bei seinen ersten Führungen die Artefakte in dem Grab beäugt und alles um sich herum mit Argusaugen beobachtet hatte.

Ihr drehte sich der Magen um, als die Realität sie wie ein Schlag ins Gesicht traf. Auch heutzutage gab es natürlich Grabräuber. Und es gab einen gewaltigen Schwarzmarkt, auf dem mit Antiquitäten gehandelt wurde. Sie hatte sogar schon Geschichten über zwielichtige Händler gehört, die Gräber auskundschafteten, indem sie sich als Touristen ausgaben und alles taten, um aus den Mitarbeitern etwas herauszubekommen. Und wenn man bedachte, dass von ihrer Ausgrabungsstätte Stücke verschwunden waren

Oh Gott! Sie war so furchtbar naiv gewesen. Sein gutes Aussehen und sein Charme hatten sie so in Bann geschlagen, dass sie nicht einmal auf die Idee gekommen war, er sei auf etwas ganz anderes aus.

Mit klopfendem Herzen erhob Kat sich auf die noch etwas unsicheren Beine und öffnete die Schlafzimmertür. Das Wohnzimmer schien auf den ersten Blick leer zu sein, und obwohl sie am liebsten so schnell wie möglich hinausgestürmt wäre aus dieser widerlich schönen Suite, die sie anfangs als Liebespalast angesehen hatte, wollte sie jetzt in erster Linie Antworten auf ihre Fragen.

Sie biss die Zähne zusammen, als sie Pete erblickte, der an einem Schreibtisch am Fenster mit Blick auf die Pyramiden saß, ihr den Rücken zukehrte, und dessen Hand geschäftig über ein Blatt Papier huschte. Die Dämmerung senkte sich über die Wüste, und gerade gingen die Scheinwerfer an, die die massigen Steindreiecke vor dem Abendhimmel beleuchteten.

»Was zum Teufel ist hier eigentlich los?«

Wegen des dicken Teppichs hatte er sie wohl nicht kommen gehört, denn er drehte sich überrascht um und sah sie an. Einen Moment lang war sie wieder wie vor den Kopf gestoßen, aber diesmal von jener vertrauten Begierde, die sie seit dem Moment verspürt hatte, als er aufgetaucht war. Er trug immer noch dasselbe wie vorhin, doch er hatte noch eine Brille mit Drahtgestell hinzugefügt, die ihn aus unerfindlichen Gründen noch heißer und wilder aussehen ließ, als es ohnehin schon der Fall war.

Er schwenkte auf dem Stuhl herum und lehnte sich zurück, während sein Blick über sie glitt und er alles an ihr – vom nassen Haar bis hin zu den nackten Füßen – auf sich wirken ließ. »Nichts Passendes dabei?«

Sie ballte die Fäuste und ignorierte seinen spielerischen Tonfall. »Ich habe nichts davon anprobiert.«

»Gefallen dir die Sachen nicht?«

»Ich bin nicht irgendeine Nutte, die du kaufen kannst.«

Mit langsamen Bewegungen legte er den Stift, den er in der Hand gehalten hatte, auf den Blätterstapel zu seiner Seite und betrachtete sie wie ein Löwendompteur, der über die Torheit nachdachte, seinem knurrenden Kuscheltier ein frisches Steak abspenstig zu machen. »Du wirst mir das näher erklären müssen. Ich bin ein bisschen schwer von Begriff.«

»Ich spreche von dem da.« Sie zeigte in Richtung Schlafzimmer. Dann hob sie den Arm, um auf den ganzen Raum zu deuten. »Und dem hier. Warum hast du mich hierher gebracht? Es ist ziemlich eindeutig, dass du es nicht getan hast, weil du es nicht abwarten kannst, mit mir ins Bett zu springen.«

»Oh, halt, halt! Einen Moment mal!« Er rieb sich mit einer Hand über das Kinn und besaß die Unverfrorenheit, amüsiert auszusehen. »Ich glaube, du hast eine ganz falsche Vorstellung.«

»Oh nein, ich habe genau die richtige Vorstellung. Eine Frau weiß, wenn ein Mann sich nicht von ihr angezogen fühlt, also sprich nicht mit mir, als wäre ich bescheuert. Pack einfach aus und sag mir, was du wirklich von mir willst. Und hör auf, diese Spielchen mit mir zu spielen!«

Er stand von seinem Stuhl auf, das Leder knirschte unter ihm, und zögernd machte er ein paar Schritte auf sie zu. »Warum glaubst du, dass ich mich nicht von dir angezogen fühle?«

»Eine Frau weiß das.«

»Woher?« Seine Augen wirkten durch diese Gläser hindurch weich und hypnotisierend, und sie kämpfte um ihr letztes bisschen gesunden Menschenverstand. »Sag mir, wieso du glaubst, dass ich nicht an dir interessiert bin, Kat!«

Sie verschränkte die Arme über der Brust. »Erstens hast du mich heute noch nicht ein Mal angefasst.«

»Ich wollte dich nicht erschrecken. Du schienst ein bisschen nervös zu sein.«

»Du hast mich auch an dem Abend, als wir essen waren, so gut wie gar nicht berührt.«

»Das stimmt. Aber nicht aus dem Grund, den du annimmst.«

Sie kniff die Augen zusammen. »Es gibt nicht ein Stück in diesem Schrank voller Designerklamotten, die du gekauft hast, das sexy aussieht.«

»Also, erstens habe ich sie nicht gekauft. Ich habe nur zufälligerweise eine Freundin, die einen Draht zu einigen von diesen Designern hat. Und zweitens stimme ich dir nicht zu. Die Sachen wirken auf der Stange vielleicht nicht sexy, aber ich würde jede Wette eingehen, dass sie an dir umwerfend aussehen.«

Er versuchte sie mit diesen zweideutigen Worten abzuspeisen, aber sie wusste, dass sie recht hatte. Irgendetwas an Peter Kauffman war einfach nicht stimmig. »Ein Typ, der sich für eine Frau interessiert, verhält sich auch so.«

Da lächelte er, ein langsames, zuversichtliches Lächeln, das ihr Inneres in Wackelpudding verwandelte, doch er erwiderte nichts.

Ihr Magen verkrampfte sich. »Und es ist offensichtlich, dass du das Schlafzimmer gar nicht bewohnst, in das du mich geschubst hast, denn dort sind überhaupt keine Sachen von dir.«

»Willst du denn, dass Sachen von mir dort sind?«

Kat geriet ins Stocken, und er merkte es. Sie verabscheute es, dass er sie so verwirrte. Sie hob das Kinn. »Darum geht es nicht.«

»Doch, ich glaube, genau darum geht es.« Er kam näher, bis sie die Wärme spürte, die sein Körper verströmte, doch sie weigerte sich, sich von ihm einschüchtern zu lassen, und wich nicht zurück. »Ich glaube, in Wirklichkeit geht es darum, dass ich anders bin als die Männer, mit denen du bisher zusammen warst, und das beunruhigt dich.«

Damit lag er vollkommen richtig. Er war ganz anders, aber das würde sie ihm nicht auf die Nase binden.

»Ich weiß, das sollte mich nicht so faszinieren«, fuhr er fort, »aber ich kann es nicht ändern. Denn du bist ebenfalls völlig anders als die Frauen, für die ich mich bisher interessiert habe, und zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nicht genau weiß, wie ich damit umgehen soll.«

Wie in Zeitlupe sah sie zu, wie er ihr mit einem Finger die ganze Länge ihres Ärmels entlangstrich. Selbst noch durch den dicken Frotteestoff hindurch prickelte es ihr auf der Haut.

»Und dazu, dass ich dich nicht angerührt habe.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin vor Verlangen fast gestorben, dich zu berühren, seit dem Augenblick, als ich dich zum ersten Mal sah.«

Mit dem Finger, mit dem er ihr gerade den Arm gestreichelt hatte, deutete er hinter sich auf eine Tür, die ihr bisher nicht aufgefallen war. »Diese Suite hat zwei Schlafzimmer. Mein Koffer ist da drin. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.«

Er nahm seine Brille ab, und als er auf sie hinabblickte, traf sie die ganze Wucht jener sturmgrauen und plötzlich sehr ernsten Augen. »Ich wohne nicht hier, Kat. Meine Galerie hat ihren Sitz in Miami und wächst im Moment wie ein Kleinkind langsam heran. Ich habe nur oft in Kairo zu tun, vielleicht drei-, viermal im Jahr, wenn ich auf Erwerbsreise bin oder ein Kollege etwas Interessantes für mich hat. Ich hatte nicht geplant, vor dem Herbst noch einmal herzukommen.«

Sie holte Atem, denn die Luft kam ihr auf einmal heiß und schwül vor, und sie hatte das seltsame Gefühl, dass sie viel zu überstürzt die falschen Schlüsse gezogen hatte.

»Und unser Abendessen? Nach dem du überzeugt warst, dass ich dich nicht mehr wiedersehen will? Weit gefehlt. Ich schlug einen Spaziergang vor, weil ich dich noch nicht nach Hause bringen wollte, und als wir bei deiner Wohnung ankamen, konnte ich an nichts anderes denken, als dich an mich zu ziehen und dich besinnungslos zu küssen. Ich hätte meinen linken Arm dafür gegeben, mit dir raufzukommen, aber stattdessen zwang ich mich zu gehen, denn ich wollte nicht, dass du nur ein One-Night-Stand wirst.«

Ein One-Night-Stand? Oh nein! »Und warum bin ich dann hier?«

Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, hinunter zu ihren Lippen und wieder zurück zu ihren Augen. »Weil ich seit diesem Abend damals nicht aufhören konnte, an dich zu denken. An deine zarte Haut, deinen süßen Duft, den Klang deiner sexy Stimme. Schon allein die Erinnerung daran treibt mich langsam in den Wahnsinn.«

Ihre Zehen bohrten sich in den Teppich.

»Ich muss in drei Tagen in Barcelona sein«, sagte er. »Ich habe einen Haufen unerledigten Papierkrams von meiner letzten Reise, und ich habe einen Käufer sitzen lassen, um letzte Nacht hierher zu fliegen. Ich habe keine Zeit für das normale Ausgehritual mit Abendessen, Kino und einem Gutenachtkuss mit dem Versprechen, dich anzurufen. Ich habe dich heute hierher gebracht, weil ich etwas Zeit mit dir alleine verbringen wollte, damit wir uns besser kennenlernen können, ehe ich wieder wegmuss. Um herauszufinden, ob dieser Funke zwischen uns echt ist oder nur Einbildung. Und mein Gepäck ist in dem Raum dort, weil ich nicht wollte, dass du dich zu etwas gedrängt fühlst, wozu du nicht bereit bist.« Seine Stimme wurde etwas tiefer. »Aber glaube nicht, dass ich nicht dafür sterben würde, in dir zu sein, auf jede Art, die du mir erlauben würdest, auf der Stelle. Denn ich sage dir, dass du dich da gewaltig irren würdest.«

Wie eine Flüssigkeit durchströmten seine Worte Kats Blutbahnen und sammelten sich in ihrem Bauch, bis sie das Gefühl hatte zu platzen. »Und, ähm, zu welcher Erkenntnis bist du gekommen?«

Seine Brauen zogen sich zusammen und bildeten eine sanfte Falte über seinen umwerfenden Augen. »Worüber?«

»Über uns. Dieser Funke. Ist er ist er noch da, nachdem ich mich vor ein paar Minuten wie eine Närrin aufgeführt habe?«

Sein Mundwinkel verzog sich zu dem verführerischen Halblächeln, das sie schon während ihres gesamten Abendessens am liebsten von seinem Gesicht geküsst hätte. »Oh ja! Für mich ist er jedenfalls noch da. Und für dich? Was meinst du?«

Jetzt schnappte sie nach Luft. »Ich meine, wenn du mich nicht bald küsst, sterbe ich.«

Seine Arme waren so schnell um sie geschlungen, dass sie um Atem rang. Und als sein langer, schlanker Körper sich gegen den ihren presste, wusste sie, dass sie ihm Unrecht getan hatte. Er war knüppelhart und ganz offensichtlich erregt.

Zwischen ihren Schenkeln breitete sich Wärme aus, und obwohl sie sich tadelte, eine Idiotin zu sein, hüpfte ihr Herz im Takt mit seinem Pulsschlag.

Er beugte sich zu ihr herab, aber er küsste sie nicht. Sein Mund schwebte über ihrem, bis sie glaubte, schreien zu müssen. Ihre Finger gruben sich in sein Hemd und versuchten ihn näher an sich heranzuziehen.

»Das wird kompliziert«, flüsterte er.

»Das sind gute Sachen immer.«

Er strich mit seinem Daumen über ihre Unterlippe und schickte Funken der Begierde geradewegs in ihre Mitte. »Ich will nicht nur eine Nacht mit dir. Ich warne dich, Kit-Kat, ich will noch viel, viel mehr.«

Oh, das wollte sie auch! Sie kannte ihn kaum, doch eines war ihr jetzt schon klar: Er würde ihr Leben verändern.

Seine Lippen legten sich auf ihre, erst sanft, aber dann mit zunehmendem Drängen. Als seine Zunge in ihren Mund glitt und das Verlangen in ihrem Unterleib explodierte, antwortete sie mit allem, was sie hatte.

Als sie beide völlig atemlos waren und sich sein Mund schließlich von ihrem löste, fuhr sie ihm mit der Hand durchs Haar, starrte in seine glühenden Augen und wusste, dass es für sie kein Zurück gab. »Also, ähm, du hast mir mein Zimmer gezeigt, aber nicht deins. Ich bin neugierig, wie der Rest der Suite aussieht.«

Seine Antwort war ein lustvolles Stöhnen, worauf seine starken Arme sie mit einem Schwung vom Boden hochhoben und quer durch den Raum trugen.