10

»Wo sind wir hier?«

Savannah stand neben Gideon in einer ruhigen Straße mit alten Wohnhäusern, etwa eine Meile von der South Station entfernt. Vor ihnen ragte eine schmale zweistöckige Stadtvilla aus Klinkersteinen auf. Sie war solide gebaut, fiel aber trotzdem neben ihren stattlicheren, freundlicheren Nachbarn kaum auf.

Im Haus brannte kein Licht, kein Geräusch drang hinter den Mauern hervor. Die Fenster waren dunkel, die schwarzen Fensterläden geschlossen. Die schmiedeeiserne Laterne an der Tür brannte nicht, die Treppe war unbeleuchtet, als sie und Gideon zu der schweren Holztür hinaufgestiegen waren.

Obwohl man sich offenbar darum bemüht hatte, dass das Haus genauso aussah wie die anderen, wirkte es in seiner völligen Stille abweisend.

Savannah rieb sich die Gänsehaut fort, die ihr die Arme hinaufschoss, als sie den stoischen Ziegelbau und die Dunkelheit in sich aufnahm. »Wohnt hier jemand? Es ist so still wie in einer Gruft.«

»Ich war noch nie hier«, sagte Gideon. Mit gesenktem Kopf starrte er konzentriert auf den Riegel, der in die dicke Eichentür gebohrt war. Obwohl sie nicht bemerkt hatte, dass Gideon einen Schlüssel hatte, sprang das Schloss innerhalb von Sekunden auf und Gideon öffnete ihr die Tür. »Gehen wir rein.«

Sie folgte ihm und blieb in dem fremden Haus unsicher stehen, immer noch erschüttert von dem Vorfall am Bahnhof. »Es ist so dunkel hier.«

»Bleib wo du bist.« Seine tiefe Stimme mit dem tröstlichen Akzent war ein tiefes Knurren neben ihr, seine warmen Fingerspitzen streichelten ihr das Gesicht. »Ich mach dir Licht.«

Sie wartete, während er zielstrebig den Raum durchquerte und eine kleine Lampe anknipste.

In ihrem warmen Schein sah sie ein fast leeres Wohnzimmer. Ein einsamer Stuhl – roh gezimmert und mindestens hundert Jahre alt – stand neben dem einfachen Holztisch, wo jetzt die Lampe schien. Aus dem kalten, schwarzen Schlund eines offenbar lange nicht benutzten Kamins, der auf der anderen Raumseite gähnte, drang würziger, alter Holzrauch in die abgestandene Luft.

Savannah folgte Gideon vorsichtig, als er das Wohnzimmer verließ und nach nebenan ging. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und presste ihre nackten Finger an den Körper, um nicht aus Versehen irgendetwas zu berühren, das ihre übersinnliche Gabe wecken würde.

Sie vermutete, dass dieses Haus nie mit Leben, einer Familie oder Gelächter erfüllt gewesen war. Sie brauchte ihre Gabe nicht zu wecken, um es sich zu bestätigen.

Nein, sie hatte jetzt für eine Weile genug Dunkelheit gehabt.

»Wir sind hier sicher, Savannah.« Gideon schaltete drüben im anderen Zimmer eine zweite Lampe an. Er zog seinen schwarzen Ledertrenchcoat aus und legte ihn auf das Bett. Um den Bund seiner schwarzen Drillichhose trug er einen dicken Gürtel, gespickt mit jeder nur erdenklichen Art von Waffen – zwei Pistolen, diverse unterschiedlich lange Messer, inklusive der schrecklichen Klinge, die er vorhin im Bahnhof geschwungen hatte. Er legte den Gürtel ab und deponierte ihn auf seinem Mantel. »Savannah, ich gebe dir mein Wort, ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, nicht?«

Sie nickte und trat in das bescheidene Schlafzimmer, registrierte sofort das Fehlen von Dekoration oder persönlichen Gegenständen. Das Bett war gemacht, aber nur mit schlichter weißer Bettwäsche bezogen, und es gab nur ein Kissen.

Die Art von Schlafstatt, wie man sie eher in einer Armeebaracke erwartete als in so einem Wohnhaus.

Das Haus hatte etwas Trauriges an sich.

Da war ein tiefer, trauriger Kummer.

Und Wut.

Schwarz, wild … verzehrend.

Savannah fröstelte unter dem Ansturm dieser düsteren Gefühle. Aber es war die Erinnerung an das, was sie vorhin mit angesehen hatte, die ihr jetzt beinahe die Knie nachgeben ließen.

»Gideon, was ist da vorhin passiert?« Gott, schon indem sie es nur ansprach, wurde ihr wieder sterbenselend. Sie hatte so viele Fragen, und jetzt brachen sie aus ihr heraus. »Woher hast du gewusst, wo du mich suchen solltest? Woher konntest du wissen, wo ich war – dass ich hinter dieser geschlossenen Toilettentür war und in Gefahr? Wie konntest du tun, was du mit diesem … diesem Monster getan hast? Ich habe alles gesehen. Du hast ihn erstochen, und er …« Sie stieß einen zittrigen Seufzer aus, wollte leugnen, was sie mit angesehen hatte, und war doch sicher, dass es real war. »Du hast ihn erstochen, und er hat sich aufgelöst. Du hast ihn getötet, einfach so. Als hättest du diese Art Monster schon hundertmal gesehen.«

»Noch öfter, Savannah.« Gideon kam zu ihr hinüber, und sein gut aussehendes, ernstes Gesicht beunruhigte sie noch mehr. »Ich habe Hunderte wie ihn getötet.«

»Hunderte«, murmelte sie und schluckte benommen. »Gideon, dieser Mann … diese Kreatur … das war kein Mensch.«

»Stimmt.«

Savannah starrte ihn an, hatte Mühe, seine ruhige Antwort zu verarbeiten. Sie hatte gehofft, dass er ihr irgendeine logische Erklärung geben würde, was hier los war, dass er es irgendwie leugnete und sich die Panik wieder legen würde, die gerade in ihr aufstieg.

Aber die Schlagfertigkeit und die beruhigende Selbstsicherheit, die sonst in seinen blauen Augen blitzten, waren fort. Jetzt zeigte er einen ruhigen Ernst, der ihn zugleich sanft und tödlich wirken ließ. Zwei Eigenschaften, die sie selbst an ihm erlebt hatte in der Zeit, die sie ihn jetzt schon kannte.

Sie holte Atem, versuchte, die Hysterie niederzukämpfen, die in ihrer Kehle aufzusteigen und ihr die Luft abzuschnüren drohte. »Genau so ein Monster hat Rachel getötet. Und diese kleinen Jungen, die ich gesehen habe, als ich das alte Schwert in der Kunsthistorischen Sammlung angefasst habe – sie wurden von einer Gruppe solcher Monster abgeschlachtet. Das habe ich versucht, dir zu sagen, als du gestern Abend zu mir in die Wohnung kamst, um nach mir zu sehen. Ich wollte es damals nicht glauben. Das will ich auch jetzt nicht.«

»Ich weiß.« Er streckte die Hand aus und strich ihr sanft über die Wange. »Und wie ich dir schon gestern Abend gesagt habe, ich bin für dich da, Savannah. Ich will dir helfen, das alles zu verstehen.«

Sie starrte zu ihm auf. »Vampire«, sagte sie leise, ihre Stimme brüchig, ihr Hals zugeschnürt vor Angst. »Darüber reden wir hier doch, nicht? Der Mann im Bahnhof. Die anderen, die ich gesehen habe, als ich das Schwert und Rachels Armreif berührt habe … das waren Vampire.«

Jetzt flackerte etwas in seinen Augen auf, und in seiner ruhigen Stimme war ein untypisches Zögern. »Nach der einfachsten Definition, ja. Das waren sie.«

»Oh mein Gott.« Es war schwer genug gewesen, mit dem Gedanken klarzukommen, als er nur in ihrem Kopf existierte. Aber als sie es ihn jetzt aussprechen hörte – und dass sie selbst mit angesehen hatte, wie Gideon eine der Kreaturen direkt vor ihren Augen erstochen hatte –, brach die Realität wie eine erstickende Flutwelle über ihr zusammen. »Du sagst mir, dass es Vampire wirklich gibt. Es gibt sie, und irgendwie weißt du, wie man sie töten kann.«

»Ich und einige andere wie ich, ja.« Jetzt musterte er sie irgendwie, als wäre er nicht sicher, ob sie seine Antworten auch ertragen konnte. »Nicht alle Angehörige des Stammes sind wie der, der dich auf dem Bahnhof angegriffen hat. Oder der, der deine Freundin ermordet hat. Oder die, die diese unschuldigen Jungen ermordet haben. Das tun nur Rogues, Savannah. Die verkommensten, kränksten Vertreter der Spezies.«

»Das ist doch Wahnsinn, Gideon. Ich will jetzt nichts mehr davon hören. Ich kann nicht.«

»Savannah, du musst verstehen, dass es in dieser Welt Gefahren gibt. Gefahren, die nur wenige Menschen wirklich erfassen können. Nach heute Abend – nach allem, was du mit angesehen hast, kannst du nicht zu deinem alten Leben zurück. Vielleicht nie mehr. Du bist jetzt Teil von etwas Größerem und Dunklerem, und es gibt Dinge, die du wissen musst, um zu überleben …«

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf und zog sich von Gideons tröstlicher Berührung zurück. Alles passierte viel zu schnell. Sie war verwirrt und erschüttert, zu überwältigt, um noch mehr verarbeiten zu können. »Ich habe vorerst genug gehört. Ich will nicht noch mehr hören über Monster oder Gefahren oder Tod. Ich tue mein Bestes, um nicht auszuflippen, Gideon, aber ich habe einfach so eine Scheißangst.«

Sie vergrub das Gesicht in den Händen in dem Versuch, jetzt nicht vor ihm die Fassung zu verlieren, versagte aber kläglich. Ein Schluchzen schüttelte sie. Dann legte Gideon den Arm um sie und zog sie an seinen starken, warmen Körper. Er sagte nichts, hielt sie einfach nur fest, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte.

»Ich bin so verwirrt«, murmelte sie an seiner Brust. »Ich hab solche Angst.«

»Musst du nicht.« Er streichelte ihren Rücken, seine Berührung war ein willkommener Trost und nahm ihr etwas von ihrer Anspannung. Sein Körper fühlte sich so mächtig und schützend an, umschloss sie mit seiner ruhigen Kraft. »Das Allerletzte, was ich will, ist, dass du verwirrt bist«, flüsterte er an ihrer Schläfe. »Du sollst keine Angst haben. Schon gar nicht vor mir.«

»Angst haben vor dir? Nein.« Sie schüttelte langsam den Kopf, dann drückte sie die Stirn gegen seine Brust, spürte seinen kräftigen, regelmäßigen Herzschlag. »Du bist das Einzige, was sich für mich real anfühlt, Gideon. Von allem, was in den letzten paar Tagen passiert ist, bin ich mir nur bei einer Sache wirklich sicher – dass ich gern mit dir zusammen bin.«

Er antwortete mit einem tiefen Knurren, das tief in seiner Brust vibrierte. Sie spürte, wie seine Muskeln sich anspannten, als er sie so in den Armen hielt; fühlte seine gespannte und tödliche Kraft, und doch hielt er sie mit dieser unglaublichen Sanftheit.

Savannah hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Sie waren im trüben Lampenschein dunkler geworden, doch schien in den Tiefen dieses stürmischen Blaus ein hypnotisierendes Feuer zu knistern. Sie konnte seine Hitze spüren, sie strahlte in sie hinein, überall, wo sie sich berührten.

»Du hast dich gestern Abend so gut angefühlt, Gideon, als du mich geküsst hast. Da hatte ich auch Angst, aber du hast dich so gut angefühlt.« Sie legte die Hand an seinen angespannten Kiefer. »Wie kam es nur, dass du in mein Leben gekommen bist, als ich dich am meisten gebraucht habe?«

Er sagte ihren Namen, ein heiseres Flüstern aus zusammengebissenen Zähnen. Plötzlich schien er innere Qualen zu leiden, jeder Muskel und jede Sehne spannte sich an, als sie zusammen im Schlafzimmer, dieser kargen Zuflucht, standen.

»Wenn mir etwas an dir Angst macht«, gestand sie leise, »dann das, wie sehr ich mir wünsche, deine Arme so um mich zu spüren. Bei dir fühle ich mich sicher, Gideon. Auf eine Art, wie ich sie nie gekannt habe. Du gibst mir das Gefühl, dass mir nichts Schlimmes passieren kann, solange ich bei dir bin.«

»Kann es auch nicht. Das erlaube ich nicht. Nicht, solange ich am Leben bin.« Seine Stimme war wie tiefes, dunkles Donnergrollen. »Dir wird nie etwas Schlimmes passieren, Savannah. Das schwöre ich dir bei meinem Leben.«

Sie lächelte, bewegt von seiner Wildheit. »Gesprochen wie einer von Artus’ noblen Rittern. Ich hatte nie meinen eigenen Helden.«

Er stieß einen leisen, erstickten Fluch aus. »Nein, nicht nobel. Und definitiv kein Held. Nur jemand, dem du wichtig bist. Ein Mann, der nicht will, dass dir je etwas passiert. Ein Mann, der möchte, dass du das Glück findest, das du verdienst. Ein Mann, der will … ach, Scheiße.« Sein Blick war hitzig, als er sie ansah. »Ich bin ein Mann, der viel zu viel will, was dich betrifft.«

Savannah sah die Anspannung auf seinen schmalen, kantigen Wangen und seinem breiten Mund, die sich noch vertiefte, als ihre Blicke sich kreuzten. »Was willst du, Gideon?«

Seine sengenden Augen nahmen gierig ihren Anblick in sich auf, und als er redete, war seine Antwort ein kehliges, fast tierhaftes Knurren. »Ich will das«, sagte er und zog sie mit einer fast unmerklichen Bewegung noch fester an sich. Er strahlte solche mühelose Kraft aus, sie spürte seinen Pulsschlag überall, wo ihre Körper sich berührten.

»Und das.« Langsam fuhr er mit den Fingerspitzen über ihre Wange, dann strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Er senkte den Kopf so tief, bis ihre Lippen sich fast berührten. »Und ich will das.«

Er küsste sie.

Nicht langsam und gemächlich wie gestern Abend, diesmal nahm er sich ihren Mund mit einem hungrigen Kuss, seine fordernde Zunge stieß fiebrig an ihren Zähnen vorbei. Er knurrte etwas Unverständliches, als er sie heftig an sich presste, sein Atem kam schnell und wild, heiß an ihrem Gesicht.

Sein Mund verzehrte sie. Trank sie mit einer Wildheit, die sie verblüffte und entflammte.

Gideon hielt sie noch fester. Seine Erregung war unverkennbar, eine harte, schwere Präsenz, die den animalischsten Teil in ihr weckte. Savannahs Körper reagierte, warmes Begehren sammelte sich in ihrer Mitte. Sie stöhnte, als Gideon sie noch leidenschaftlicher küsste. Suchend, fragend. So nackt vor Begehren, dass es ihr den Atem nahm.

Jetzt riss er sie an sich und schloss seine große Hand um ihren Nacken. Seine Finger brannten ihr auf der Haut, markierten sie als sein Eigentum.

Genauso wie sein Kuss.

Ihr Puls schlug heftiger überall, wo er sie berührte, schwoll an zu einem Tosen, das ihre Ohren erfüllte, als seine Lippen und Zunge sie entflammten. Sie tat es ihm gleich, parierte seine Zungenstöße und zog ihn tief in sich hinein. Ein lustvolles Knurren entfuhr ihm, tief wie Donner, vibrierte an ihren Brüsten und ihrem Bauch.

Savannah bäumte sich ihm entgegen, als er mit der freien Hand den Saum ihres Pullis fand und hinunterfuhr. Seine harten, heißen Finger strichen ihre Rippen hinauf und über ihren zarten Spitzen-BH. Sie stöhnte vor Lust, verloren an seine Berührung, als er ihre Brüste streichelte und dabei mit seinem Kuss ihre Sinne in Aufruhr versetzte.

»Ich muss dich haben, Savannah«, keuchte er an ihren Lippen, atemlos, mit seltsam belegter Stimme. »Oh Gott … ich habe noch nie etwas so sehr gewollt wie dich. Alles von dir.«

Er wartete nicht auf Erlaubnis. Er riss ihr Pulli und BH herunter, und dann bückte er sich zu ihren nackten Brüsten. Ihre Brustwarzen wurden hart unter seinen köstlich heißen Lippen, und das nasse Verlangen zwischen ihren Beinen schwoll zu einem feurigen Lavafluss an, je länger er an ihr biss und saugte.

In der gierigen Verzweiflung, ihn zu berühren, griff sie zum Reißverschluss seiner schwarzen Drillichhose und spürte, wie die harte Beule unter ihrer Handfläche und ihren Fingern noch größer wurde. Sein Schwanz war reine, geballte Kraft, pulsierte fordernd in ihrer Hand.

Auch sie war für ihn entflammt, hungerte vor demselben Verlangen, derselben Dringlichkeit, seinen harten Schwanz an sich, in sich zu spüren. Sie packte ihn durch den Stoff, und er riss sich mit einem heiseren Knurren von ihren Brüsten los. Er senkte den Kopf und küsste eine Feuerspur über ihre Rippen und ihren Bauch, dann ging er vor ihr in die Hocke. Sein suchender Mund wanderte noch tiefer, neckte ihre sensible Haut über dem Bund ihrer tief sitzenden Jeans.

»Gideon, ja«, keuchte sie zitternd vor Lust, ihre eigenen Worte nur wenig mehr als ein Keuchen. »Oh Gott, ja. Ich brauche das auch. Ich brauche dich jetzt.«

Sie keuchte auf, als er den Knopf ihrer Jeans öffnete und ihr mit einer raschen Bewegung Jeans und Unterhose herunterzog. Sie spürte kühle Luft an ihren nackten Oberschenkeln und dem seidigen Nest dazwischen. Im nächsten Augenblick war da nur noch Hitze, als Gideon sein Gesicht an ihren Venushügel presste und ihre intimste Stelle küsste.

Savannah ließ die Hände auf seine Schultern fallen und klammerte sich an ihn, als sein Mund sich auf ihrem Geschlecht schloss. Seine Zunge teilte nass und heiß ihre Schamlippen. Er saugte an ihr, nahm ihre harte kleine Perle zwischen die Zähne, spielte mit ihr, ließ seine Zungenspitze auf ihr kreisen und brachte sie vor Lust zum Wimmern.

»Du schmeckst toll, Savannah«, sagte er zwischen seinen sinnlichen Küssen. »Ich könnte dich auffressen. Ich will jeden Zentimeter von dir lecken. Dich meinen Namen schreien hören.«

Oh Gott, ist gleich so weit, dachte sie, schloss die Augen und ließ den Kopf auf ihre Schultern zurücksinken, als er ihren nackten Po packte und sein Gesicht zwischen ihren Beinen vergrub. Er reizte ihre Klitoris mit peinigenden Zungenstößen, während er ihre nassen, geschwollenen Schamlippen mit seinen Fingerspitzen spreizte, glitschig von ihren Körpersäften.

»So eng«, murmelte er und drang langsam mit nur einem Finger in sie ein. Ihre Scheide zog sich sofort gierig um ihn zusammen, ihre Schenkel zuckten, als er sie leckte und gleichzeitig den Finger tiefer schob. »Gott, Savannah … ich wusste, dass du außergewöhnlich bist, aber verdammt … Das hätte ich mir nie träumen lassen. Du bist so süß, wie du auf mich reagierst. So wunderschön.«

Sie stöhnte über seine lustvolle Huldigung, die einzige Antwort, die sie schaffte, als ihr Blut immer fiebriger durch ihre Adern schoss und jedes Nervenende entflammte.

Und Gideon kannte keine Gnade. Sein Finger vögelte sie meisterlich, sein Mund war gnadenlos, seine Zunge so geschickt.

Ihr gaben die Beine nach. Sie packte seinen Kopf, vergrub die Finger in seinem seidigen blonden Haarschopf, als ihre Lust zu ihrem Höhepunkt aufbrandete. »Gideon«, keuchte sie. »Ich kann nicht mehr. Bitte … du musst aufhören …«

»Nie«, knurrte er. »Lass es geschehen, Baby. Lass mich dich zum Kommen bringen.«

Ihre Knie wurden weich, und ihre Oberschenkelmuskeln bebten, als ihr Orgasmus in ihr aufbrandete.

»Gut so, Savannah«, sagte er. »Komm für mich. Lass mich dich hören.«

Sie stieß einen erstickten Aufschrei aus, als er sie härter saugte und sie immer höher trieb, als ihr Orgasmus auf seinen Höhepunkt zuraste. Sie konnte ihn keinen Augenblick länger zurückhalten.

Und dann schrie sie tatsächlich seinen Namen. Er brach mit einem abgehackten Keuchen aus ihr heraus, als ihr ganzes Wesen an Gideons Mund zersplitterte. Sie spürte immer noch das Nachbeben, als er aus der Hocke aufstand und schnell seine Hosen auszog.

»Hemd auch«, murmelte sie, an die Lust verloren, aber sie wollte seine nackte Haut spüren. Er zögerte einen Augenblick, wandte das Gesicht ab – eine seltsame Pause, die sie vielleicht deutlicher registriert hätte, wenn sie nicht gerade den unglaublichsten Orgasmus ihres Lebens gehabt hätte.

Gideon zog sein Hemd aus, und sie erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf kunstvolle Tattoos auf seiner Brust, in dem Augenblick, bevor er mit einem fiebrigen Kuss auf sie herunterstieß. »Ich muss in dir sein«, knurrte er dunkel und ausgehungert, seine tiefe Stimme so heiser, dass sie sie fast nicht wiedererkannte. »Jetzt gleich, Savannah.«

»Ja«, stimmte sie ihm zu, musste auch mehr von ihm spüren. »Jetzt.«

Er küsste sie so wild und gierig, dass es sie erschütterte. Dann spürte sie, wie sie sich rasch nach hinten bewegte, wobei ihre Füße kaum den Boden berührten. Sie prallte hart mit dem Rücken gegen die Schlafzimmerwand, Gideons riesiger Körper an ihr. Sein Mund lag immer noch auf ihrem, seine starken Hände wanderten zu ihrem Po und packten ihn besitzergreifend, sein Schwanz drückte sich heiß und stolz an ihre Hüfte. Er verlagerte das Gewicht, um sie anders halten zu können. Dann hob er sie so einfach hoch wie eine Feder und legte ihre Beine um sich.

Er fühlte sich so gut an ihr an, warm, hart und hungrig.

So real.

Inmitten von so viel Schrecken und Verwirrung war hier mit Gideon der einzige Ort, wo sie sich wirklich sicher fühlte.

Noch nie in ihrem Leben hatte sich etwas so gut und richtig angefühlt.

»Nimm mich jetzt«, murmelte sie. »Nimm alles, was du willst, Gideon.«

Er antwortete nicht. Jedenfalls nicht mit Worten.

Er hielt sie mit den Händen in der Luft, schob sein Becken nach vorne und ließ sie auf seinen mächtigen Schwanz hinuntergleiten. Er bewegte sich drängend, hinein und heraus, tiefer und tiefer, vögelte sie mit seiner ganzen Länge.

Savannah spürte, wie seine Anspannung stieg, als er sein Tempo zu einem fiebrigen Rhythmus steigerte. Seine Schultern, in die sie ihre Finger verkrallt hatte, fühlten sich an wie Granit, seine Muskeln traten hervor wie Seile, als sie sich an ihn klammerte und ihn seinen eigenen Orgasmus jagen ließ.

Er kam schnell, seine Hüften zuckten wild, sein Schwanz stieß tiefer und besitzergreifender in sie. Auch Savannah kam schon wieder und zersplitterte vor Lust, als Gideon einen wortlosen Fluch brüllte und sein heißer Samen in sie hineinschoss.