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Der Stamm

Der Stamm sind die Mischlingsnachkommen und späteren Nachfahren eines Ältesten und einer Stammesgefährtin. Wegen der genetischen Dominanz ihrer außerirdischen Väter sind die Nachkommen des Stammes immer männlich. Stammesvampire erben die Körpergröße und Kraft ihrer außerirdischen Väter, und im Zustand emotionaler Erregung (durch Hunger, Wut oder Lust – jede extreme Emotion), glühen ihre Augen außerirdisch bernsteingelb, und ihre Pupillen werden schmal wie die einer Katze.

Die mächtigsten Mitglieder des Stammes sind die der Ersten Generation (Gen Eins); ihre körperliche und mentale Kraft geht jedoch mit wilderem Hunger und größerer Anfälligkeit durch die Dinge einher, die Stammesvampire töten können, so wie Sonnenlicht und Blutsucht. Damit haben zwar auch die späteren Generationen des Stammes zu kämpfen, aber Gen-Eins-Vampire tragen die schwerste Last.

Alle Vampire müssen frisches Blut aus der Ader eines Menschen (oder einer Stammesgefährtin) trinken, um zu überleben. Keine Blutbeutel, Transfusionen, Tiere oder synthetische Lösungen. Blut ist lebensnotwendig, aber während ihre Erzeuger, die Ältesten, keine Einschränkungen bei der Quantität kennen, gibt es für alle Angehörigen des Stammes einen gefährlichen Punkt, an dem Überleben in Exzess umschlägt. Wenn ein Stammesvampir zu viel oder zu häufig Blut konsumiert, riskiert er, der Blutgier zu verfallen, der Sucht nach Blut.

So wie schwere Drogenabhängigkeit bei Menschen ist auch die Blutgier zerstörerisch und tödlich. Der Süchtige wird immer tiefer in den Abgrund seiner Sucht gezogen, bis alles Gute in ihm verschwunden ist. Sobald ein Stammesvampir der Blutgier verfällt, ist er meistens verloren. Ohne Behandlung wird zuerst sein Blutkreislauf verseucht, gefolgt von seinem Verstand, und er wird zu einer Tötungsmaschine ohne Hoffnung auf Heilung. An diesem Punkt wird er als Rogue bezeichnet. Näher kann ein Stammesvampir seinen wilden außerirdischen Wurzeln nicht kommen.

Die Stammesvampire im Vergleich
zu klassischen Vampiren

Ähnlichkeiten: Sie müssen Blut zu sich nehmen, um zu überleben; lange Lebensdauer von vielen Jahrhunderten, aber keine echte Unsterblichkeit, da sie durch diverse Methoden getötet werden können (siehe Älteste); extreme Lichtempfindlichkeit der Augen und der Haut; Fähigkeit, sich schneller zu bewegen, als Menschen wahrnehmen können; können geistige Kontrolle auf Menschen ausüben; Telekinese.

Unterschiede: Keine Abneigung gegen Knoblauch oder Weihwasser; müssen nicht eingeladen werden, um ein Gebäude oder einen Raum betreten zu können; keine Probleme mit geweihtem Boden oder Kirchen, da es sich bei ihnen nicht um Untote oder Verdammte handelt; kein Problem, ihre eigenen Spiegelbilder zu sehen, da sie real aus Fleisch und Blut sind; haben nicht die Fähigkeit, sich in Luft aufzulösen oder zu verwandeln; können nicht durch einen Holzpflock ins Herz getötet werden.

Physische Eigenschaften des Stammes

Während Stammesvampire den Blutdurst und die übernatürlichen Kräfte ihrer außerirdischen Väter erben, wird die physische Erscheinung eines Stammesvampirs – seine Haar-, Haut- und Augenfarbe – vom Aussehen seiner Stammesgefährtinnen-Mutter bestimmt. Stammesvampire sind groß und muskulös wie ihre außerirdischen Väter, immer kerngesund und körperlich fit.

Dermaglyphen: Farben und Bedeutungen

Ebenfalls von ihren außerirdischen Vätern erben die Stammesvampire die tarnenden und von der Stimmung beeinflussten Hautmuster, die Dermaglyphen genannt werden. Gen Eins haben die kunstvollsten und meisten Glyphen. Die Hautmuster späterer Generationen, deren außerirdische Gene zunehmend durch die ihrer mütterlichen Seite verwässert sind, sind weniger dicht und treten an weniger Stellen ihres Körpers auf. Die Farbschattierungen der Dermaglyphen verändern sich entsprechend der emotionalen Verfassung ihres Trägers:

– Zufriedenheit/Normalzustand: eine Schattierung dunkler als die eigene Hautfarbe

– Von kürzlich erfolgter Nahrungsaufnahme gesättigt: tiefer, rötlicher Bronzeton

– Hunger generell: blasses Scharlachrot und blasses Gold

– Wilder, krampfartiger Hunger: tiefe Purpur- und Rottöne, die zu Schwarz changieren

– Sexuelles Verlangen: Weinrot, Indigoblau und Gold.

Übersinnliche Kräfte und Fähigkeiten

Jeder Stammesvampir hat eine individuelle Fähigkeit, die auch Fluch oder Schwäche sein kann und ihm von seiner Stammesgefährtinnen-Mutter vererbt wird. Für einige ist es eine konkrete Gabe, wie die Fähigkeit zu heilen oder zu töten. Bei anderen ist es eine übersinnliche Kraft, wie Vorausahnung oder eine telepatische Verbindung zu Tieren.

Mit der Ausnahme der Fähigkeit, andere in Trance zu versetzen, auf mentale Weise kleinere Gegenstände zu bewegen und Türen und Schlösser etc. zu öffnen sowie übernatürlicher Schnelligkeit besitzen nur die ältesten oder mächtigsten Stammesvampire wirkliche übersinnliche Fähigkeiten. Sie können zu einem gewissen Grad die Gedanken von Menschen beeinflussen, aber Angehörige späterer Generationen als Gen Eins kostet dies schon mehr Anstrengung, sodass diese Fähigkeit nur selten eingesetzt wird. Es gilt als unehrenhaft für jeden Stammesvampir, eine Stammesgefährtin in Trance zu versetzen oder ihre Gedanken zu beeinflussen.

Die mächtigsten Stammesvampire, besonders Gen Eins, besitzen die Fähigkeit, sich Lakaien zu erschaffen, was die Stammesgesetze (und auch die Stammesehre) ausdrücklich verbieten.

Schwächen

Wie ihre außerirdischen Väter ist der Stamm durch ultraviolettes Sonnenlicht gefährdet. Gen Eins ertragen maximal zehn Minuten direkter Sonneneinstrahlung, und ihre Haut beginnt schon vorher zu brennen. Spätere Generationen haben eine etwas längere Verweildauer, aber kein Angehöriger der Spezies kann sich länger als eine halbe Stunde in der Sonne aufhalten.

Wie auch die Ältesten so sind auch die Stammesvampire schwer zu töten. Enthauptung ist die schnellste und sicherste Methode (aber versuchen Sie das erst mal!). Andere Methoden sind massive Verletzungen oder Nahrungsentzug (was nur sehr selten vorkommt).

Der Stamm ist immer anfällig für die Blutsucht (Blutgier), und wenn ein Stammesvampir zum Rogue mutiert, kann er relativ einfach und sicher durch eine Titanklinge getötet werden. Das Metall wirkt auf den verseuchten Blutkreislauf der Rogues wie Gift. Schon durch eine einzige Schnittwunde dringt es in den Blutkreislauf des Rogue und zersetzt ihn von innen. Sollte ein Rogue seiner Ergreifung und Tötung entkommen, treibt ihn sein Wahnsinn oft in den Selbstmord, meistens durch Sonnenlicht.

Die Stammesgesellschaft

Die generelle Vampirbevölkerung lebt in zivilen Gemeinschaften, die Dunkle Häfen genannt werden. Sie befinden sich in Groß- und Kleinstädten, Dörfern, im ländlichen Raum und auf Inseln – praktisch überall, außer in den Tropen oder Gegenden mit hoher UV-Strahlung. Jeder Dunkle Hafen, vom schicksten Hochhaus zum idyllischsten Landhaus, hat etwas mit den anderen gemeinsam: Zugang zu einem gesicherten Raum oder Bunker, wo die Stammesvampire sich vor dem Tageslicht schützen können, notfalls auch für längere Zeit. Ein Dunkler Hafen wird meistens von einer einzelnen Familie oder Großfamilie bewohnt, mit einem Haushaltsvorstand, dem Anführer des Dunklen Hafens. Dieser Stammesvampir, gewöhnlich der älteste oder hochrangigste der Familie, ist für die Sicherheit und das generelle Wohlergehen der Bewohner seines Dunklen Hafens verantwortlich.

Die zivile Stammesgesellschaft wird weitgehend von einer Organisation geschützt, die »die Agentur« genannt wird. Die Mitglieder der Agentur sind eine Kreuzung zwischen Polizeitruppe und Regierung, mit all der üblichen Korruption und Vetternwirtschaft. Die Agentur begann ihre Arbeit vor Jahrhunderten mit guten Absichten, wurde aber mit der Zeit zu einer ineffektiven, oft gefährlichen Organisation mit inneren Zerfallserscheinungen.

Außerhalb der Dunklen Häfen und der Agentur existiert ein weiteres, kleineres geheimes Lager der Vampirgesellschaft: die Ordenskrieger. Diese Jungs sind die stärksten, fittesten, tödlichsten Mitglieder des Stammes. Für gewöhnlich Außenseiter aus diversen Gründen und viel zu unabhängig, um sich den gesellschaftlichen Konventionen der Zivilbevölkerung unterzuordnen, haben sie ihr Leben dem Schutz ihrer Spezies verschrieben, auch wenn das bedeutet, sich regelmäßig mit der Agentur anzulegen. Der Orden ist das Vampir-Äquivalent zu einer Scharfschützen-Spezialeinheit der US-Streitkräfte. Sie operieren außerhalb der regulären Ordnung, oft verdeckt und immer tödlich.

Dann gibt es noch die Rogues, Gesetzlosen, Gangmitglieder und anderen degenerierten Abschaum der Vampirwelt. Sie sind Junkies, die in Anarchie leben und jedem Impuls nachgeben – dem nach Nahrung und dem, zu töten. Rogues lauern wie Ungeziefer in menschlichen Siedlungen, vor allem größeren Städten, die ihnen reiche Jagdgründe bieten. Wie menschliche Drogensüchtige haben der Blutgier verfallene Rogues keinen persönlichen Stolz, ihnen ist egal, wie sie leben. Als Konsequenz leben sie generell in Dreck und Verfall. Sie töten Menschen auch auf offener Straße, nur eines ihrer unverzeihlichsten Verbrechen, da sie auf diese Weise die Sicherheit des ganzen Vampirvolkes gefährden.

Zentrale Lebensereignisse der Stammesvampire: Geburt, Blutsverbindungen und Tod

Der Schwangerschaftszyklus des Stammes beträgt neun Monate, wie bei den Menschen. Anders als bei den Menschen jedoch nähren sich die neugeborenen Stammesvampire vom Blut ihrer Mutter statt von Milch oder Babynahrung. Das Baby wird mit winzigen Fängen geboren und trinkt das Blut seiner Mutter (die es üblicherweise am Handgelenk nährt, nicht an der Brust), bis es alt und stark genug ist, um alleine Blutwirte zu jagen – meistens im Alter von vier oder fünf Jahren.

Mit der Pubertät werden die Nahrungsgewohnheiten eines Stammesvampirs komplizierter. Jetzt führt die Nahrungsaufnahme eines Vampirs von einer Stammesgefährtin in einer Blutsverbindung zu ihr – einer physischen und seelischen Verbindung, die nur durch den Tod aufgelöst werden kann.

Ein Stammesvampir ist praktisch unsterblich, wird oft viele Jahrhunderte alt. Wenn er eine Stammesgefährtin nimmt, erlaubt seine Blutsverbindung ihr, so lange zu leben wie er – es sei denn, sie wird ermordet oder stirbt bei einem Unfall. Bei Verletzungen beschleunigt sich die Wundheilung von Stammesvampiren (oder Stammesgefährtinnen) dramatisch, wenn sie das Blut des Partners trinken. Manchmal können sie auf diese Weise sogar an der Schwelle des Todes wiederbelebt werden.