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Gefährtin der Schatten

Band 5

Liebespaar

Nikolai

Renata

Kurzbeschreibung

Der Auftrag, einem Mörder das Handwerk zu legen, der es auf die ältesten Mitglieder des Stammes abgesehen hat, führt den Vampirkrieger Nikolai nach Montreal. Dort trifft er auf die einzige Frau, die ihn bezwingen kann – und unvermutet zu seiner Verbündeten wird.

Handlungsorte

Verschiedene Orte in Montreal, Kanada

Sergej Jakuts Jagdhütte nahe Montreal

Eines der Labore von Dragos nahe Montreal

Die Kommandozentrale des Ordens an einem nicht näher bezeichneten Ort in Boston

Meine Playlist

Bring Me to Life von Evanescence

Ghostflowers von Otep

Time of Dying von Three Days Grace

REV 22:20 von Puscifer

The Bird and the Worm von The Used

Woman von Wolfmother

Closer von Nine Inch Nails

Personal Jesus von Marilyn Manson

Hintergrundgeschichte

Es war Nervenkitzel pur, Gefährtin der Schatten zu entwerfen. Nie zuvor hatte ich über eine solch aufregende Superheldin geschrieben, eine in schwarzer Lederkluft und Stilettos mit Pfennigabsätzen plus ein Arsenal von todbringenden Waffen, die locker jedem Alphamann des Ordens Paroli bieten konnte. Und übersinnliche Fähigkeiten besaß diese toughe Stammesgefährtin auch noch! Damit konnte sie selbst den tödlichsten aller Gen-Eins-Krieger ausschalten.

Liebes Publikum – hier ist Renata!

Natürlich musste eine so starke Frau sich mit einem gleichwertigen Partner messen können. Infrage kam für mich also nur der den Kampf liebende Adrenalinjunkie und Waffenexperte des Ordens – der aus Sibirien stammende Nikolai.

Wie die Musiktitel, die ich während des Schreibens hörte, schon vermuten lassen, ist die Geschichte von Niko und Renata knallhart, schnell, düster und voller Action. Aber eben auch sexy, geheimnisvoll und manchmal sehr zärtlich. Mein Ziel war es, jedem Buch der Serie eine eigene Stimmung zu geben, die es von den anderen absetzt und dennoch den Zusammenhang wahrt. Gefährtin der Schatten unterscheidet sich sicherlich von den übrigen Bänden, weil es einen Wendepunkt darstellt. Es leitet die Handlungsstränge des zweiten Teils der Serie in die Wege und stellt die Weichen für das, was ich damals nicht ahnen konnte: Im Roman wird der Grundstein für einen weiteren großen Bogen gelegt, der sich über die gesamte, noch folgende Serie spannt und das Ende des zehnten Bands zum Anfang einer neuen Generation von Vampirkriegern macht.

Kommen wir damit also zu Mira.

Ich konnte nie wirklich besonders gut mit Kindern. Ich habe auch nie eigene gehabt, vielleicht weil ich als Teenager zu oft als Babysitter gejobbt habe oder so – keine Ahnung. Doch bei dem Entwurf für dieses Buch wurde mir klar, dass meine Superheldin Renata zum Ausgleich für ihre knallharte Art und ihre Unbezwingbarkeit eine weiche Seite brauchte. Sie musste an einer Stelle verletzlich sein, und damit meine ich nicht nur die unerträglichen Migränerückkopplungen, unter denen sie nach dem Einsatz ihrer übersinnlichen Fähigkeiten regelmäßig leidet. Renata brauchte etwas, was ihr nicht gleichgültig war; jemanden, um den sie sich kümmern konnte.

Und dieser Jemand war ein achtjähriges Waisenmädchen (eine kleine Stammesgefährtin, in deren Augen die Zukunft zu sehen ist). Renata hatte sie aus einem Blutclub in Montreal gerettet, einem Club, dessen Chef Renatas künftiger Auftraggeber war: der ruchlose Gen-Eins-Vampir Sergej Jakut.

Sergej Jakut hatte auch Nikolai nach Montreal bestellt, um für den Orden eine Mission durchzuführen. In den Augen der kindlichen Seherin kann Nikolai aber erkennen, dass ihm eine Zukunft an der Seite des scharfen weiblichen Bodyguards bestimmt war, die ihn allerdings bei ihrem ersten Zusammentreffen ziemlich fertiggemacht hatte.

Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Schreiben dieses Buchs. Das merkt man dem Text hoffentlich an. Es stellte mich aber auch vor große Herausforderungen, neben der aufregenden Liebesgeschichte von Niko und Renata und der rasanten Action dauernd neue Figuren einzuführen und Spannungsbögen zu entwickeln, die sich über die gesamte Serie erstrecken.

In Gefährtin der Schatten wird auch der Grundstein für die Ereignisse im nächsten Band, Gesandte des Zwielichts, gelegt. Seit Andreas Reichen, der Anführer des Dunklen Hafens in Berlin, mit Geschöpf der Finsternis Einzug in die Serie gehalten hatte, wollte ich ihm irgendwann auch eine Hauptrolle geben. Das hängt einmal mit meinen deutschen Wurzeln zusammen, zum anderen gibt es in der gängigen US-amerikanischen Belletristik kaum deutsche Protagonisten. Schon gar nicht in Liebesromanen, es sei denn, irgendwo taucht ein alter Nazi auf oder man braucht einen extrafiesen Typen für die Geschichte. Aber ich fand Reichen einfach super!

Es fiel mir deshalb nicht leicht, seine Welt so erbarmungslos in die Brüche gehen zu lassen. Er führte seit Jahren eine wundervolle Beziehung mit der Menschenfrau Helene. Die Familie im Dunklen Hafen Berlins schien glücklich und zufrieden, vor allem die beiden blutsverbundenen jungen Leute mit dem Baby, die Reichen erst vor Kurzem zum Paten ihres Kindes erkoren hatten. Ich fand sein Leben in Berlin wundervoll, und ich fand diesen charmanten, entspannten Mann wundervoll.

Doch unter Schriftstellern gibt es ein ungeschriebenes Gesetz. Es lautet: Töte deine Lieblinge!

Tatsache ist, dass Reichens Leben, so wie es bisher verlaufen war, einfach perfekt war. Sein Handlungsstrang trug nichts zur Weiterentwicklung der Geschichte bei. Er hatte keine Streitigkeiten mit jemandem, machte nie Fehler und hatte auch keine Feinde … oder etwa doch?

Um ihn zum Helden eines fesselnden Romans zu machen, musste ich erst alles zerstören, was mir an ihm lieb und teuer war. Das klingt grausam, aber wenn ich während meiner schriftstellerischen Laufbahn eins gelernt habe, dann dies: Glückliche Menschen ergeben öde Romane. Also setzte ich alles daran, Reichen sehr sehr unglücklich zu machen. Und sehr sehr wütend! Wenn seine Geschichte einsetzt, brennt er vor Wut – nicht nur im übertragenen Sinne.

Der Älteste tritt in Gefährtin der Schatten zum ersten Mal direkt in Erscheinung, nämlich in Dragos’ Labor, in dem er, seit er die Überwinterungskammer verlassen hat, eingesperrt ist. Zudem lernen wir den goldäugigen Hunter kennen, einen von Dragos’ genetisch gezüchteten Killern. Hunter ist einer der zahllosen Gen-Eins-Krieger, die vom Ältesten abstammen und zu gefühlskalten Mordmaschinen erzogen wurden. Diese tödlichen Krieger verhalten sich nicht nur aus Pflichtgefühl oder wegen ihrer Ausbildung absolut ergeben gegenüber Dragos, sondern auch, weil sie durch ein UV-Licht-Halsband ständig unter seiner Kontrolle stehen.

Am Ende befreit sich Hunter aber mithilfe des Ordens aus Dragos’ Herrschaft. In den Augen der kleinen Seherin Mira erkennt auch er seine Zukunft und verlässt daraufhin Montreal, um sich auf die Seite des Ordens im Kampf gegen seinen bösartigen Herrn und Meister zu schlagen.

Gefährtin der Schatten erschien im Dezember 2008 in den USA und war mein erster Roman, der sich ganze vier Wochen lang auf den Bestsellerlisten von New York Times und USA Today halten konnte.