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Geliebte der Nacht

Band 1

Liebespaar

Lucan Thorne

Gabrielle Maxwell

Kurzbeschreibung

Eine junge, talentierte Fotografin gerät mitten in die Fronten einer eskalierenden Fehde der Stammeskrieger und von dort in die Arme des ebenso geheimnisvollen wie verführerischen Anführers des Ordens.

Handlungsorte

Eine alte, abgelegene Nervenheilanstalt am Rande von Boston, Massachusetts

Nachtclub La Notte im Bostoner Stadtteil North End

Gabrielles Wohnung in der Willow Street in Boston

Die Kommandozentrale des Ordens an einem nicht näher bezeichneten Ort in Boston

Weitere Orte in Boston und Umgebung

Meine Playlist

Save Yourself von Stabbing Westward

Tourniquet von Evanescence

Falling von Lacuna Coil

The Lunatics Have Taken Over the Asylum von Collide

Predator von Collide

Too Sick to Pray von A3

Possession von Sarah McLachlan

Hintergrundgeschichte

Historische Liebesromane zu schreiben hat mir zwar viel Spaß gemacht, aber das Genre erlegt einem auch große Beschränkungen auf, besonders im Hinblick auf Figuren und Schauplätze, und das wurde mir mit der Zeit eine Spur zu langweilig. Als ich mich dann an die Planung der Geschichte von Lucan und Gabrielle machte (die in der ersten Fassung noch Kiss of Darkness hieß), fühlte ich mich deshalb unglaublich befreit. Ich konnte die Schauplätze frei wählen und Figuren aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten einführen. Meine Helden – und auch die Heldinnen! – durften brutale Waffen einsetzen, coole Autos fahren, Mobiltelefone benutzen und sogar nach Herzenslust fluchen, wenn es die Umstände erforderten.

Allerdings sollte daraus möglichst eine Geschichte werden, die ich einem Verlag erfolgreich anbieten konnte. Ich hatte nämlich kurz zuvor erfahren, dass mein alter Vertrag aufgelöst worden war – und das, nachdem ich gerade mein erstes Haus gekauft hatte! Doch dieser herbe Rückschlag stachelte mich nur noch mehr an, alle Hemmungen abzulegen, die ich mir beim Schreiben von historischen Liebesromanen antrainiert hatte. Ich wollte endlich das Buch schreiben, das ich selbst gern lesen würde, was mir aber im Rahmen des Genres Romance damals nicht realisierbar schien. Ich stellte mir eine düstere, geheimnisvolle, angst- und lustvolle Vampirgeschichte vor, die in meiner Lieblingsstadt Boston spielen sollte.

Ich tendierte allerdings weniger in Richtung Dracula, als vielmehr hin zu Underworld.

Oder noch besser, eine hoch erotisch aufgeladene Mischung aus den beiden Filmen Blade und Predator.

Die Geschichte floss mir förmlich aus der Feder, ich hatte schon ewig nicht mehr so viel Spaß am Schreiben wie damals. Auf einmal hielt ich einen Vertrag von einem renommierten New Yorker Verlag für eine Roman-Trilogie in den Händen und jonglierte mit einer verwickelten Geschichte, die locker für drei Bände reichte und am Schluss in ein Riesenfinale münden sollte.

Doch bereits auf den letzten Seiten des ersten Bandes stellte ich plötzlich fest, dass das von mir angedachte Ende der Geschichte von Lucan und Gabrielle einfach … Mist war. Der Bösewicht (Marek) musste erst mal einen Abgang machen, um als noch größerer, fieserer Schweinehund in den folgenden beiden Bänden zurückzukehren. Doch so, wie ich seine Flucht angelegt hatte – als ziemlich lahme Szene nach dem Motto »Geht ab von Bühne linker Hand« … Konkret: Er rennt hinten aus der Lagerhalle raus, während Lucan vorne reinrennt, um Gabrielle zu retten –, also, das kam mir dann doch vor wie eine faule Ausrede, weil mir sonst nichts einfiel.

Ich schickte meiner Lektorin das Manuskript trotzdem mit der Bemerkung, dass ich selbst mit dem Ende unzufrieden sei und es noch einmal überarbeiten wolle. Nachdem sie es gelesen hatte, gab sie mir recht. Und dann geschah, was heutzutage in Verlagen mit ihren knapp bemessenen Zeitplänen undenkbar scheint: Sie ließ mir einen weiteren Monat Zeit zum Überarbeiten!

Meine Manuskripte sind in der Regel schon vor der Abgabe mehrfach redigiert, weshalb ich mich nun voll und ganz aufs Feilen und Polieren des Textes konzentrieren konnte. In einem Monat konnte ich das ganze Buch noch einmal durchgehen und so versuchen, auch andere Stellen ordentlich funkeln zu lassen.

Und das ist nun der Moment, in dem mein Mann auf den Plan trat und verkündete, dass er mal wieder der Retter in der Not sei. Was vermutlich stimmte. John ist mein bester Freund seit nunmehr dreißig Jahren. Er ist auch mein bester Partner beim Ersinnen von Handlungsbögen und eine verlässliche Prüfinstanz hinsichtlich der Glaubwürdigkeit meiner Figuren, besonders in punkto Männer. Als ich ihm also mein Leid klagte wegen des äußerst schwachen Abgangs meines Bösewichts und erklärte, dass das irgendwie packender werden müsste, nickte er weise und meinte: »Da muss ein Hubschrauber her.«

Also gut. Wir erarbeiteten gemeinsam einen Fluchtplan für Marek, und ich fügte in einem früheren Kapitel bereits eine kleine Hubschrauberszene ein, damit es am Ende nicht total abwegig wirkte, dass der Böse ausgerechnet im dramatischsten Moment in einem solchen Ding abhauen konnte.

Außerdem ergänzte ich kurze Passagen, in denen sich meine beiden Protagonisten besser kennenlernten, und bettete mehr Nebeninformationen über Figuren ein, die in den beiden folgenden Bänden wichtig werden sollten.

Auch das Ende wurde noch einmal umgestaltet. Anstelle eines einfachen »Ich liebe dich, lass uns fortan gemeinsam durchs Leben gehen« wollte ich, dass Lucan sich Gabrielle gegenüber emotional öffnet und sich von einer verletzlicheren Seite zeigt, die er bis dahin vor ihr (und uns) verborgen hatte. Weg vom Typ »Pulverfass«, das jederzeit explodieren kann, hin zum Typ zärtlicher Liebhaber, der sie bittet, sein Blut zu trinken, um sich mit ihm zu verbinden und für immer seine Gefährtin zu bleiben.

Das überarbeitete Manuskript habe ich dann wieder eingeschickt und war ganz überrascht, als ich schon nach wenigen Tagen einen Anruf erhielt. Die Lektorin war begeistert! Sie sagte in etwa Folgendes: »Das Buch hat mir schon beim ersten Lesen sehr gut gefallen, aber nun hat es wirklich eine ganz neue Qualität erreicht.« Es war wundervoll, das zu hören. Auch über acht Jahre später erinnere ich mich gern an ihre Worte und freue mich über das Kompliment.

Kurz darauf erhielt ich erneut einen Anruf von ihr. Im Verlag war man einhellig der Meinung, es sei ein großartiges Buch geworden, und anstatt es als Einzeltitel zu bewerben, wollten sie nun den Folgeband abwarten, um beide Romane im ersten Halbjahr 2007 unmittelbar nacheinander auf den Markt zu bringen.

Die Serie hatte also einen denkbar guten Start hingelegt!