Brenda öffnete mir die Tür. Hinter ihr in der Küche brannte Licht und so konnte ich sie zum ersten Mal wirklich gut sehen.
Seltsamerweise hatte ihre Haut auch jetzt einen bläulichen Schein, als ob sie vor einem Fernseher säße, genau wie an dem Abend, als ich sie kennengelernt hatte. Trotzdem wirkte irgendwas an ihr heute ein bisschen wärmer.
»Alex«, sagte sie mit ihrem typischen Brenda-Maunzen, machte die Tür ganz auf und trat zur Seite, damit ich eintreten konnte. »Ich wusste gar nicht, dass Cole dich erwartet. Komm rein.«
»Tut er auch nicht«, sagte ich und betrat das Haus. »Ich hab ihn nach dem Basketballtraining verpasst. Er ist also da?« Ich hörte mich so lässig an, dass ich beinahe selbst das Gefühl bekam, alles wäre nicht weiter schlimm, meine Handflächen wären nicht schwitzig und ich würde mich nicht davor fürchten, dass Cole in den nächsten Minuten wahrscheinlich Schluss mit mir machen würde.
Sie nickte, wandte sich ab und ging zurück in die Küche. Ich folgte ihr. »Er ist oben in seinem Zimmer«, sagte sie. »Ich mach uns gerade was zu essen.«
Ich blinzelte sie an. Sie schien ein ganz anderer Mensch zu sein als beim letzten Mal. Hinter ihr auf dem Herd köchelte ein Topf Suppe vor sich hin, das Backofenlicht erleuchtete ein Blech Muffins. Aus einem Radio oben auf dem Kühlschrank kam Musik, zu der sie sich beim Reden ein wenig hin und her bewegte.
Anscheinend war Brenda nur in Gegenwart von Coles Vater ein Zombie. Wenn er nicht da war, blühte sie auf.
Wieder einmal tat es mir leid, dass Cole all das ertragen musste. Brenda war alles andere als eine perfekte Mutter und sein Dad war so barsch und böse. Sogar im Vergleich zu meiner eigenen Familie wirkte die von Cole irgendwie … eigenartig. Als würde sein Dad mit seiner miesen Ausstrahlung alle hier überschatten und als wäre er zugleich trotzdem die treibende Kraft in der Familie. Als gäbe es in Coles Familie nur einen Weg, um lebendig zu bleiben … gemein zu sein und anderen Angst zu machen. Kein Wunder, dass Cole sein Handy meistens ausgeschaltet hatte. Kein Wunder, dass er die meiste Zeit nicht zu Hause sein wollte. Kein Wunder, dass er manchmal so angespannt und unberechenbar war.
Brenda wandte sich um und rührte in der Suppe, während ich unschlüssig neben ihr stand und mich fragte, ob sie Cole wohl herunterrufen würde oder ob sie fand, ich könnte einfach zu ihm hochgehen.
»Möchtest du zum Abendessen bleiben, Alex?«, fragte sie über die Schulter hinweg. »Es ist genug da.«
Das überrascht mich nicht, dachte ich und beäugte ihre schmalen, vogelgleichen Handgelenke und ihr Rückgrat, dessen Wirbel sich deutlich unter ihrem Rollkragenpullover abzeichneten. Sie sah aus, als hätte sie seit Monaten nichts mehr gegessen.
»Ja, gut«, sagte ich und ignorierte meinen vollen Magen, in dem Avocado-Dip und Tortilla-Chips rumorten. Vielleicht war das der ideale Weg, um mich mit Cole zu versöhnen – ein Abendessen mit ihm und seiner Mom. So wie sie heute drauf war, würde das vielleicht sogar richtig nett werden.
»Kann ich einfach hochgehen?«, fragte ich.
Sie warf mir einen Blick zu und für einen winzigen Moment kam es mir vor, als sähe ich hinter ihren Brillengläsern wieder diese unendliche Leere. Aber dann verzog sie ihre dünnen Kinderlippen zu einem Lächeln und nickte. »Natürlich.«
Ich stieg die Treppe hoch. Die Tür zu Coles Zimmer stand offen, und als ich in den Türrahmen trat, sah ich ihn neben dem Verstärker sitzen und auf seiner E-Gitarre spielen, die aber nicht eingesteckt war. Ich blieb in der Tür stehen, die Fingerspitzen auf den Rahmen gelegt, und beobachtete ihn.
In Jeans, barfuß und mit nacktem Oberkörper saß er da. Seine Haare waren nass, ein Rinnsal Wasser lief ihm den Nacken hinunter. Er musste gerade erst aus der Dusche gekommen sein.
Einen Moment lang war ich wie betäubt. Er war so schön, wie er da saß mit seiner Gitarre. Und ich fühlte mich wie die schrecklichste Freundin der Welt. Ich hatte versprochen, für ihn da zu sein, und hatte ihn dann doch im Stich gelassen. Wir waren schon länger verabredet gewesen, aber ich hatte ihn wegen Zack und Bethany am Ende einfach sitzen lassen, und das, obwohl er sich bemüht hatte, Verständnis für meine Bedürfnisse aufzubringen.
Meine Hand streifte mein Schlüsselbein, ich drückte die Finger gegen die winzigen Perlen meines Traumfängers.
»Mach die Tür zu«, sagte Cole. Ich schrak zusammen. Er hatte sich nicht zu mir umgedreht, sondern einfach weiter Gitarre gespielt, und trotzdem hatte er gewusst, dass ich da war. »Ich hab gesagt, du sollst die Tür zumachen«, wiederholte er, als ich nicht reagierte.
Ich machte einen Schritt nach vorne und tat, was er verlangte, blieb aber unsicher im Türrahmen stehen. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Er drehte sich immer noch nicht zu mir um, hörte immer noch nicht auf zu spielen. Wollte er, dass ich zu ihm kam? Oder war es besser zu warten, bis er sich mir zuwandte? Dieser Teil unserer Beziehung ging mir immer mehr gegen den Strich – dass ich dauernd versuchen musste zu erraten, was ihm gefiel und was nicht. Oder was ich tun musste, damit er nicht ausrastete – das traf es genauer.
»Ich bin später losgekommen als gedacht«, sagte ich und bemühte mich, meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen. »Ich bin zur Schule gefahren, aber da war keiner mehr.«
Endlich drehte er sich um. Sein Gesichtsausdruck signalisierte, dass er meine Äußerung total lächerlich fand und kaum fassen konnte, wozu ich überhaupt den Mund aufgemacht hatte. »Ja. Wir waren weg. Das ist immer so, wenn das Training schon seit Stunden vorbei ist.«
Er zog den Gurt über den Kopf und legte die Gitarre neben sich auf den Boden. Dann setzte er sich so auf seinem Stuhl zurecht, dass er mich direkt anschauen konnte, lehnte sich zurück, streckte die Beine aus und legte die Hände mit verschränkten Fingern in den Schoß. Als könnte ihn nichts auf der Welt aus der Ruhe bringen. Als wäre er nicht stinkwütend auf mich.
Auf einen Schlag schien es kalt zu werden im Zimmer. Jeder Hauch von Freude war verschwunden. Wie im Tutorenzimmer, kurz bevor Cole mein Handgelenk gepackt hatte.
»Hör mal«, sagte ich so selbstsicher wie möglich. Als wäre das alles keine große Sache. Als könnte ich die Atmosphäre im Zimmer dadurch wärmer machen. »Es tut mir leid. Ich weiß nicht …«
»Es tut dir leid?« Seine Stimme dröhnte durch das stille Haus. »Du hast mich versetzt wegen einem andern Kerl, Alex. Zum zweiten Mal versetzt. Und wieder wegen dem gleichen Typen. Wieso gibst du nicht zu, dass du scharf bist auf ihn? Und er ist scharf auf dich. Warum tut ihr zwei euch nicht zusammen und werdet glücklich miteinander? Da scheiß ich drauf. Mach’s einfach mit ihm.«
»Ich bin nicht scharf auf ihn«, sagte ich und ging einen Schritt auf ihn zu. »Und er nicht auf mich. Ich will nur dich, Cole, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.«
»Weißt du was? Das ist mir nicht aufgefallen. Dazu bin ich gar nicht gekommen. Hatte genug zu tun mit der Tatsache, dass sich meine sogenannte Freundin nicht von dem Nachbarsjungen losreißen konnte und darum nicht wie versprochen bei meinem Training war. Oh, Entschuldigung, ich meinte natürlich von ihrem besten Freund. Nachbarsjunge, das klingt ja, als wäre sie eine Hure, echt. Bester Freund, das klingt bloß nach … Schlampe.«
Ich erstarrte. »Ich bin keine Schlampe und ich hab nichts mit ihm. Und er ist wirklich mein bester Freund.« Meine Stimme klang jetzt hoch und schrill. »Außerdem ist das nichts, was man noch nie im Leben gehört hätte: dass Jungen und Mädchen befreundet sein können, ohne dass zwischen ihnen was läuft.«
Er nickte höhnisch und guckte, als müsste er sich anstrengen, um nicht laut loszulachen. »Was soll’s, Schlampe«, sagte er. »Habt ihr ihm denn ein nettes kleines Geschenk gemacht, Bethany und du, dafür, dass er diese Hauptrolle gekriegt hat?«
Auf einmal war meine ganze Reue verpufft. Ich war nur noch wütend. Cole ging wirklich zu weit. Welcher Junge sagt seiner Freundin ins Gesicht, sie wäre eine Schlampe? Wie konnte er sich nur so benehmen? Ich liebte ihn, aber manchmal war diese Liebe wie eine Achterbahnfahrt, die so schnell nach unten und um die Kurven raste, dass ich kaum mehr Luft bekam.
»Nenn mich nicht so, Cole. Wenn du zu dämlich bist, um zu begreifen, dass …«
»Dämlich?« In seinen Augen flammte Zorn auf und ich sah, wie seine Bauchmuskeln hart wurden, doch das war mir egal. Ich war stinksauer.
»Jedenfalls benimmst du dich so. Dämlich und eifersüchtig und dumm und gemein.«
»Halt’s Maul, Schlampe«, keuchte er, aber ich machte einfach weiter.
»Und wenn du nicht so verdammt dickköpfig wärst und dich wirklich bemühen würdest –«
Bevor meine Lippen die nächste Silbe formen konnten, war er aufgesprungen und durchs Zimmer gejagt. Seine Hand umklammerte meinen Hals. Meiner Kehle entwich ein winziger Laut der Überraschung, aber er drückte so fest zu, dass ich nichts mehr sagen konnte. Meine Hand griff nach seiner, doch bevor ich seine Finger von meinem Hals lösen konnte, landete seine andere Hand zur Faust geballt auf meinem Wangenknochen, und zwar mit voller Wucht, und dann gleich noch mal. Es blitzte vor meinen Augen und eine Welle von Schmerz brandete durch meinen Kopf. Diesmal schrie ich laut auf.
»Schreib du mir nicht vor, was ich zu tun habe.« Cole schäumte vor Wut, und zwar buchstäblich. Spuckeblasen sammelten sich in seinen Mundwinkeln. »Mach mir keine Vorschriften, niemals. Verdammt noch mal, Alex. Denk nicht mal im Traum dran. Tu das nie wieder! Nie wieder, hörst du?« Er schüttelte mich bei jedem Wort, mein Kopf schlenkerte hin und her wie der von einer Lumpenpuppe.
Und plötzlich war meine Wut weg, er hatte sie aus mir herausgeschüttelt. Jetzt kam es mir gar nicht mehr so schlimm vor, Schlampe genannt zu werden. Mir war überhaupt nichts mehr wichtig, außer meinem Auge, das nur noch Glibber zu sein schien, und meinen Knien, die unter mir einzuknicken drohten.
»Okay«, rief ich. Mit einem mühsamen Krächzen bahnte sich meine Stimme einen Weg durch den Klammergriff um meinen Hals. Ich hob meine Hand an mein Gesicht, weil mir nicht einfiel, was ich tun könnte, außer mich zu schützen und ihm zuzustimmen. Ich war zu allem bereit, nur damit er aufhörte. »Okay, okay, okay, okay, tut mir leid«, heulte ich. Tränen strömten aus meinem Auge, obwohl ich es fest zukniff. Mir drehte sich der Magen um und ich musste die Zähne fest zusammenpressen, um mich nicht zu übergeben.
Er ließ mich los und ich sackte auf dem Boden zusammen, hielt mir das Gesicht und schluchzte. Ich hatte viel zu viel Angst, um wegzurennen. Konnte vor lauter Überraschung nicht aufstehen. Konnte vor Schmerz und Verletztheit nicht mehr mutig oder aufgebracht sein. Konnte überhaupt nichts anderes mehr, als gebrochen am Boden zu liegen. »Tut mir leid«, winselte ich und drückte die Stirn fest in den Teppich. Ich wünschte mir mit aller Kraft, dass mein Auge endlich aufhörte zu tränen und dass mein Gesicht und mein Hals endlich nicht mehr so wehtun würden. »O Gott, es tut mir so leid …«
Ich hörte Cole keuchen und hektisch hin und her laufen. Hörte die Saiten surren, als irgendwas Hartes mit der Gitarre zusammenprallte. Hörte die Federn in der Matratze quietschen, als er sich aufs Bett warf, und Sekunden später das gleiche Geräusch, als er sich wieder aufsetzte. Er brummelte etwas vor sich hin, sagte, ich wäre selbst an allem schuld. Ich hätte mein Versprechen halten müssen. Und niemand dürfte so mit ihm reden. »Wieso schreibst du nicht eins von deinen bekloppten kleinen Gedichten darüber?«, fragte er schließlich.
Ich antwortete nicht. Ich hatte viel zu viel Angst, um das Gesicht zu heben und ihn anzusehen.
Das machte alles keinen Sinn. Mein Handgelenk war immer noch nicht ganz verheilt. Ich war so stolz darauf gewesen, dass ich ihm diese Sache verziehen hatte. Ich hatte mir eingeredet, so was würde nie mehr vorkommen. Wie hatte es nur noch mal passieren können?
Cole hatte mir versprochen – mich auf dem Parkplatz eng an sich gedrückt, mich geküsst und mir versprochen –, dass er mir niemals mehr wehtun würde. Und doch hatte er diesmal noch etwas viel Schlimmeres getan, als nur mein Handgelenk gequetscht. Er hatte mich geschlagen. Mich ins Gesicht geschlagen, mit der Faust. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er geplatzt, wie eine heiße, klaffende Höhle, in der der Schmerz hämmerte, als wäre er ein lebendiges Wesen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich weinte so sehr, dass ich kaum Luft bekam. So heftig und so lange weinte ich, dass ich Cole darüber beinahe vergaß. Die Zeit vergaß ich jedenfalls. Und als ich spürte, wie er von hinten die Arme um mich schlang, schreckte ich zusammen. Panik packte mich und ich überlegte, was er mir wohl diesmal antun würde. Konnte es sein, dass er mich umbrachte, hier in seinem Zimmer, während unten seine Mutter vor sich hin summte und in der Suppe rührte?
Aber der Cole, der mich in die Arme nahm, war der warme Cole. Die Anspannung war aus seinem Körper gewichen und die Wut in seiner Stimme war versiegt.
»Mein Gott, Alex. Meine Alex.« Genau wie vorher. »Verzeih mir. Du musst mir verzeihen. Ich wollte nicht … Ich wollte das nicht tun müssen … ich war so verdammt eifersüchtig … Herrje, ich will dich nicht verlieren … bitte … bitte verlass mich nicht … geh nicht weg … ich mach’s wieder gut … Gott, ich schwör dir …«
Ich sagte nichts, sondern weinte nur noch mehr. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich konnte nicht einfach aufstehen und weggehen, als wäre nicht gerade die ganze Welt eingestürzt. Wie sollte ich das hinkriegen? Wie konnten meine Beine und Füße und Lungen es schaffen, nach all dem noch normal zu funktionieren? War das überhaupt möglich?
Wir blieben lange so sitzen. Er flüsterte mir Sachen zu. Entschuldigungen. Rechtfertigungen. Versprechen. Sie prallten an mir ab, ich konnte sie nicht annehmen. Ich hasste ihn und hasste ihn nicht. Ich liebte ihn und liebte ihn nicht. Ich hasste mich und ich tat mir leid. Worte bedeuteten nichts. Es gab keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es kam mir vor, als bliebe mir nichts anderes übrig, als diesen Moment irgendwie durchzustehen, und später würde dann alles wieder in Ordnung sein.
Ich ließ mein Gesicht so lange unten am Boden, dass es mir am Ende fast vorkam, als hätte ich alles nur geträumt. Als könnte ich die Augen aufschlagen und die Welt wäre hell und schön.
Doch als er mich irgendwann auf den Rücken drehte und ich blinzelnd in die Wirklichkeit schaute, war es ganz anders. Vor meinem rechten Auge sah ich alles verschwommen und ich war überwältigt von einer Taubheit, die alles andere verschlang.
Die Nase lief mir bis in den Mund hinein, das Licht war so grell, dass ich die Augen zusammenkneifen musste, die Haare klebten mir im Gesicht. Und Cole sah genauso aus. Wir trauerten gemeinsam und irgendwie fühlte sich das richtig an. Besser jedenfalls. Immerhin ging es mir nicht alleine beschissen. Immerhin hatte er sich selbst auch wehgetan.
Ich beobachtete, wie sich sein Mund bewegte und sich seine Wangen verzogen, als er sich entschuldigte, aber seine Worte kamen nicht bei mir an. Ich beobachtete, wie er sich vorbeugte, um mein Gesicht, meine Haare, meine Augen zu küssen, was wehtat, aber die Verbindung zwischen dem Schmerz und meinem Gehirn schien gekappt zu sein, sodass ich es kaum richtig merkte. Es war, als würde dieser Schmerz zu jemand anderem gehören. Alex war da, aber sie war nicht ich. Sie war jemand anderer, jemand, der nach und nach dichtmachte.
Ich hörte auf zu weinen.
Ich sah mir nur noch zu.
Völlig taub.
Ich sah zu, wie ich langsam auf die Beine kam. Ich sah zu, wie ich die ersten Schritte machte. Ich sah zu, wie ich die Treppe hinunterstapfte, die Haustür öffnete, mir mit dem Handrücken über die Augen wischte. Ich sah zu, wie ich ins Auto einstieg, den Motor anstellte, ausparkte und wegfuhr. Und ich sah zu, wie ich nach Hause kam, in mein Zimmer ging und die Tür hinter mir schloss. Wie ich mich auszog und in meinen Schlafanzug schlüpfte, ohne Licht anzumachen, wie ich mich im Bett zusammenrollte und an die Decke starrte, wobei mir Tränen hinunterliefen und vor meinem inneren Auge in Endlosschleife immer wieder die Szene von eben ablief.
Aber es war, als würde ich mich selbst vom Ende eines langen, dunklen Tunnels aus sehen. Dieses bedauernswerte Mädchen am anderen Ende war geschlagen worden, sie war verwirrt, verwundet und tat mir furchtbar leid. Wer auch immer sie sein mochte.