11. KAPITEL

Als Sara Gideons Finger an ihrer intimsten Körperstelle spürte, zuckte sie erschrocken zurück. „Nein“, flüsterte sie, als sie ihren Mund seinem entzog. „Nein, das dürfen Sie nicht!“

Die Hand flach an sie geschmiegt, verringerte er die Spannung, die sich in ihr aufgebaut hatte. „Aber ich muss es tun“, flüsterte er. Sein Blick war dunkel vor Verlangen . „Du möchtest es doch auch. Lass mich dich berühren, Sara. Lass dir von mir zeigen, wie es zwischen uns sein kann.“ Er streichelte sie so, dass sie sich feucht und heiß anfühlte.

„Ja“, hauchte sie trotz ihrer Vorbehalte. Sie schloss die Augen, um den wissenden Ausdruck auf seinem Gesicht nicht mehr sehen zu müssen, das Wissen um ihre Schwäche. Ein fast unwiderstehliches Verlangen, sich seinen geübten Händen hinzugeben, überkam sie, und gleichzeitig wollte sie ihn berühren und für ihn tun, was er für sie tat.

Sie strich mit den Fingern über seine muskulöse Brust und die dichten, gekräuselten Haare. Wie fest sich seine Haut anfühlte. Scharf atmete er ein und führte ihre Hand weiter hinunter, über seinen breiten Gürtel hinweg, bis sie seine harte Männlichkeit umfasste.

Sie öffnete die Augen wieder, und sie sah die ungezügelte Leidenschaft, die sich in seinem Gesicht spiegelte. Stöhnend presste er seinen Unterleib gegen ihre Hand. Gleichzeitig rieb er mit den Fingern über die empfindsame Stelle zwischen ihren Schenkeln.. Wellen der Lust durchfluteten sie und ließen sie erbeben.

„O Gideon“, flüsterte sie. Sie zitterte am ganzen Körper, Wie sehr verlangte sie nach ihm. Erregt stieß sie gegen seine Hand, um dieses Wonnegefühl wieder zu spüren.

Seine Augen glitzerten. „Ja, Liebste, genauso. Genieße es nur.“ Er tastete mit dem Finger zur feuchten Öffnung über den Locken, deren Geschmeidigkeit ihm das Eindringen erleichterte. „O Sara, du fühlst dich so gut an.“ Leidenschaftlich presste er seinen Mund auf ihren, so als könnte er nie genug von ihr bekommen.

Plötzlich hörte Sara ein Geräusch über ihnen, ein Schrammen von Holz über Holz, doch sie beachtete es nicht weiter. Im nächsten Moment rief eine Stimme von oben: „Cap'n? Cap'n, sind Sie dort unten?“

Fluchend warf Gideon den Kopf zurück. „Ja, Silas, ich bin hier. Ich komme sofort zu dir.“

Scham überfiel Sara, als der Nebel der Begierde und Wollust sich hob. Lieber Himmel, ihre Hand berührte noch seine Männlichkeit! Und er hatte sie in einer Weise liebkost, die nur einem Ehemann zustand!

Als sie die Hand fortzog, hörten sie Schritte herunterkommen. „Ich muss mit Ihnen sprechen“, sagte Silas, und seine Worte wurden von dem polternden Geräusch seines Holzbeins auf den Leitersprossen unterstrichen. „Es geht um diese Frau Louisa . . .“

„Wenn du noch weiter herunterkommst“, rief Gideon erzürnt, „werde ich dich zusammenschlagen, das schwöre ich dir!“ Unvermittelt hörte das Poltern auf. Sara zerrte ihre Röcke verzweifelt herunter, doch als sie Anstalten machte, von der Truhe zu gleiten, hielt Gideon sie zurück. Besitzergreifend packte er sie an der Taille.

Er blickte Sara an, während er Silas zurief: „Geh in meine Kajüte. Ich komme sofort nach. Ich muss hier noch etwas regeln.“

Ihr Herz hämmerte in dem Takt, in dem Silas die Sprossen wieder hinaufstieg. Sie war das „Etwas“, und wenn sie zuließ, dass Gideon das hier „regelte“, dann konnte sie damit rechnen, dass er sie unbekümmert beiseite schob, wenn er mit ihr fertig war.

Das würde sie nicht zulassen. Nicht bei diesem skrupellosen Piraten. Nachdem der Lukendeckel krachend geschlossen worden war, beugte sich Gideon zu ihr, um sie wieder zu küssen, doch diesmal war sie vorbereitet. Sie drückte die Hände gegen seine Brust und drehte ihr Gesicht fort. „Nein“, flüsterte sie. „Nicht mehr.“

Sein heißer Atem streifte ihr Ohr, als er ihr den Arm um die Taille legte. „Warum nicht?“

Was konnte sie ihm als Begründung angeben? Wenn sie sagte, dass sie nicht verheiratet seien, würde er sie zur Frau nehmen, und das wäre entsetzlich.

Dann erinnerte sie sich an Peteys Plan. „Weil ich schon einem anderen mein Jawort gegeben habe.“

Eine bedrückende Stille breitete sich zwischen ihnen aus, in der nur das entfernte Anschlagen der Wachglocke zu hören war. Da er sich nicht von ihr entfernte, dachte sie erst, dass er sie nicht gehört hätte.

„Ich sagte . . .“

„Das habe ich schon verstanden.“ Jetzt rückte er von ihr ab und musterte sie scharf. „Wen meinen Sie mit, einem anderen“? Jemand in England?“

Rasch dachte sie daran, einen Verlobten in London zu erfinden. Doch das würde ihn nicht weiter stören. „Nein. Einen Matrosen. Ich . . . ich habe zugestimmt, ein Mitglied Ihrer Besatzung zu heiraten.“

Seine Miene wurde hart. „Sie machen Scherze.“

Heftig schüttelte sie den Kopf. „Peter Hargraves hat mich gestern Abend gebeten, seine . . . seine Frau zu werden. Und ich habe Ja gesagt.“

Gideon blickte sie erst verblüfft und dann ärgerlich an. Er stützte sich mit beiden Hände neben ihren Hüften ab und kam ihrem Gesicht bis auf wenige Zentimeter nahe. „Er gehört nicht zu meiner Besatzung. Haben Sie deshalb seinen Antrag angenommen . . . weil er nicht einer meiner Männer ist? Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, dass Sie etwas für ihn empfinden?“

Die letzten Worte hatte er so spöttisch geäußert, dass sie sich schämte. Sie konnte kaum behaupten, dass sie tiefere Gefühle für Petey hegte, nachdem sie sich Gideon fast hingegeben hatte. Doch das war die einzige Erklärung, die ihn von ihr fern halten würde.

„Ja, ich . . . ich mag ihn“, brachte sie stockend hervor. „Genauso wie Sie mich ,mögen“?“ Als sie den Blick senkte, weil sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, griff er nach ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. Trotz der spärlichen Beleuchtung sah sie noch immer den verlangenden Ausdruck in seinen Augen. Und als er wieder sprach, klang seine Stimme gepresst. „Es interessiert mich nicht, was Sie in der vergangenen Nacht getan haben. Alles hat sich verändert.

Sie können ihn doch sicherlich nicht mehr heiraten, nachdem Sie gerade so auf meine Berührungen reagiert haben.“

„Das war ein Fehler“, flüsterte sie und wappnete sich gegen seinen Zorn. „Petey und ich passen gut zusammen. Ich habe ihn schon auf der Chastity kennen gelernt. Da er ein ehrenwerter Mann ist, habe ich noch immer die Absicht, ihn zu heiraten.“

Ein Muskel zuckte in Gideons Wange. „Sie meinen wohl, dass er kein Grobian ist, kein gewalttätiger Pirat wie ich.“ Fluchend stieß sich Gideon von der Truhe ab und wandte sich der Leiter zu. „Nun, er ist nichts für Sie, Sara, auch wenn Sie anderer Meinung sind. Und ich werde dieser Werbung um Sie jetzt sofort ein Ende setzen!“

Entsetzen packte sie. Er konnte Petey alles antun, alles! „Nein!“ rief sie, sprang von der Truhe und eilte Gideon hinterher. „Nein, Gideon! Warten Sie!“

Doch er war schon die Leiter hinauf gestiegen. Hilflos sah sie zu, wie er durch die Luke verschwand.

Zum Teufel mit allem! dachte sie. Wenn sie nicht sofort nach oben an Deck kam, würde Gideon Petey sicher über Bord werfen oder ihm noch Schlimmeres antun. Und das durfte sie nicht zulassen. Petey war ihre einzige Hoffnung auf eine Flucht, und dieser schreckliche Pirat durfte ihm kein Leid zufügen!

Petey hatte gerade seinen Wachdienst beendet, lag in seiner Hängematte und schnitzte die Silhouette eines Schiffs in ein Stück altes Elfenbein. Die Unterkünfte der Besatzung waren verwaist, weil die Männer entweder den Frauen den Hof machten oder Wachdienst hatten. Wenn er die Wahl gehabt hätte, würde er jetzt oben nach Ann suchen.

Er wusste, dass dies unmöglich war, und der Gedanke, irgendein Pirat würde gerade jetzt um Anns Zuneigung buhlen, machte ihn wütend. Er hatte den einzig möglichen Weg gewählt, doch es gefiel ihm gar nicht, dass er die süße Ann Morris nicht haben konnte.

Plötzlich wurde die Tür zu den Besatzungsunterkünften aufgerissen und so kräftig gegen die Wand gestoßen, dass Petey vor Überraschung fast aus seiner Hängematte gefallen wäre. Der Piratenlord stürzte mit wütend funkelnden Augen herein und sah wie der Teufel persönlich aus. Der Blick, mit dem er ihn musterte, war so hasserfüllt, dass Petey von Angst gepackt wurde.

Vorsichtig glitt er aus seiner Hängematte und zog sich hinter sie zurück, als Captain Horn auf ihn zukam. „Guten Abend, Cap'n. Ist alles in Ordnung?“

Grob packte Gideon ihn bei den Schultern. „Du kannst sie nicht haben, hörst du? Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Niemals!“

Aschfahl fragte Petey: „Wen meinen Sie, Cap'n?“

„Du weißt, wen ich meine, Engländer.“ Gideon kniff sie Augen zusammen. „Es sei denn, es war gelogen, dass sie dich als Ehemann ausgewählt hat.“

Also darum ging es. Um Miss Willis. Petey schluckte krampfhaft. Was für ein schrecklicher Albtraum. „Miss Willis hat nicht gelogen, Cap'n. Ich . . . ich habe sie gebeten, meine Frau zu werden, und sie hat zugestimmt.“

Als der Captain ihm jetzt an die Kehle fuhr, schloss sich Peteys Hand fester um sein Schnitzmesser. Wenn ein anderer Mann ihn so gepackt hätte, hätte Petey ihm das Messer in den Bauch gejagt. Doch hier hatte er es mit dem Captain zu tun, und deshalb musste er sich zurückhalten.

„Lassen Sie ihn los!“ befahl jemand hinter dem Captain. Miss Willis stand mit wirrem Haar und blassem Gesicht da. „Lassen Sie ihn los“, wiederholte sie, als Gideon nicht sofort reagierte!

„Halten Sie sich da raus, Sara!“ sagte der Captain scharf, während er Peteys Hals noch fester umschloss. Petey bekam kaum noch Luft.

Miss Willis ignorierte die Worte des Captains. Zornig trat sie hinter ihn und schlug ihm auf den Arm. „Sie tun ihm weh! Lassen Sie ihn los!“

„Ich erteile ihm nur eine Lektion“, erwiderte Captain Horn. „Ihm muss sein Stand auf diesem Schiff vor Augen geführt werden - und der reicht nicht einmal an den eines Kabinenstewards heran!“

„Müssen Sie ihn deshalb erwürgen?“

„Ja, und dafür, dass er sich erlaubt, Ihnen den Hof zu machen.“ Verächtlich blickte der Captain Petey an, der jetzt hörbar nach Luft rang. „Er hat nicht die gleichen Rechte wie meine Männer. Das hätte ich von Anfang an klarstellen sollen. “

„Aber ich habe ihn doch ausgewählt!“ Sie hängte sich wie eine Klette an Gideons Arm. „Sie sagten, dass wir uns die Ehemänner selbst aussuchen dürfen! Das habe ich getan! Ich habe den gewählt, den ich wollte!“

Eine unangenehme Stille senkte sich herab. Nur das Geräusch der hin und her schwingenden Hängematten war zu hören. Captain Horn lockerte seinen Griff um Peteys Hals nur ein wenig und drehte sich dann zu Miss Willis um. Durchdringend sah er sie an. „Wollen Sie mir weismachen, dass Sie sich einen einfachen Matrosen zum Ehemann ausgewählt haben?“

„Ja, wenn sonst nur ein Pirat infrage käme!“ stieß sie aufgebracht hervor. Als der Captain sie zornig ansah, fügte sie mit festerer Stimme hinzu: „Ich habe mich entschieden. Und wenn Sie ihm verbieten, mich zu heiraten, dann brechen Sie Ihr Wort.“ Sie holte tief Luft. „Wenn ich mir nur den Mann aussuchen kann, der Ihnen zusagt, habe ich doch überhaupt keine Wahl, oder?“

Finster blickte der Captain sie an. Dann stieß er Petey fluchend zu Boden und schlug ihm dabei das Elfenbein und das Schnitzmesser aus den Händen. Petey schnappte nach Luft, als Captain Horn sich über ihn beugte. Seine Miene war die eines Mannes, dessen Kopf gerade von einer Rahnock getroffen worden war und den es nun in den Fingern juckte, den Schuldigen in Stücke zu reißen.

Als Gideon erst seine Finger spielen ließ und die Hände dann zu Fäusten ballte, rappelte Petey sich hoch. Er wollte nicht mit dem Captain kämpfen, weil seine Devise war, sich möglichst unauffällig an Bord zu verhalten. Doch er würde es tun, wenn er damit sich selbst und Miss Willis schützen könnte. „Hört beide auf damit!“ schrie Sara.

Captain Horn ignorierte sie. Er sah Petey geringschätzig und spöttisch zugleich an. Mit einer Handbewegung reizte er ihn. „Dann mal los, Hargraves. Worauf wartest du noch!“ Aufgestachelt von der herablassenden Art des Piraten, machte Petey eine rasche Armbewegung, womit er seinen Gegner niederstrecken wollte. Doch im nächsten Moment lag er selber flach auf dem Fußboden, und der Captain stand über ihm.

Ein grimmiger Ausdruck erschien auf Gideons Gesicht, als er den Fuß auf Peteys Brust stellte. „Eigentlich nicht schlecht,

Hargraves. Doch wer immer dir diese Kampfart beigebracht hat, hätte dich auch lehren sollen, den Hohn deines Gegners zu ignorieren. Wenn man asiatischen Kampfsport betreibt, muss man auch wie ein Asiat denken. Und das bedeutet, dass man seine Gefühle so weit wie möglich zu beherrschen lernt.“ Petey blickte ihn mit neu erwachtem Interesse an. Noch nie war er einem Seemann begegnet, der etwas über diese Dinge wusste. Aber Captain Horn war eben kein gewöhnlicher Seemann, sondern der Piratenlord.

Zu Peteys Überraschung nahm der Captain plötzlich den Fuß weg und reichte ihm die Hand. Petey zögerte einen Augenblick und ließ sich dann doch beim Aufstehen helfen.

Rasch ging Sara zu Petey. Ihr Gesicht drückte Besorgnis aus, als sie die Hände leicht über seine Arme und die Brust gleiten ließ. „Er hat dich doch nicht verletzt, oder?“

„Nein, Miss Willis, nur meinen Stolz.“ Kläglich lächelte er sie an.

Erst als er Captain Horns forschenden Blick sah, wurde ihm klar, dass er sich wie ein Diener verhielt und nicht wie ein Verlobter. Als er den Arm um Miss Willis Taille legte und dabei ihre überraschte Miene ignorierte, sah er, dass Gideon sie scharf beobachtete.

„Was für ein rührender Anblick.“ Captain Horns Miene zeigte Misstrauen und Ärger. „Und wenn ich bedenke, dass ich gar nicht gemerkt habe, welch große Leidenschaft sich direkt vor meinen Augen entwickelt hat.“

„Wie Miss Willis schon sagte: Sie hat mich gewählt.“ Petey straffte die Schultern. „Sicherlich hat Sie Ihnen erzählt, dass sie und ich uns auf der Chastity angefreundet haben.“ Auf diese Darstellung hatten sie sich am Vorabend geeinigt, obwohl sie gewusst hatten, dass sie nicht überzeugend war.

Offensichtlich fand der Captain das auch. „Sie hat so etwas behauptet.“ Daraufhin warf Gideon Sara einen begehrlichen Blick zu, unter dem sie in Peteys Arm erbebte. „Sie und ich sind uns in den vergangenen zwei Tagen auch recht nahe gekommen, nicht wahr, Sara?“

Als Petey sie anschaute, überraschte es ihn, dass sie heftig errötete. Sie sah ihn schuldbewusst an und blickte dann angestrengt auf ihre Hände. „Ich . . . ich habe keine Ahnung, wovon Sie . . . sprechen.“

„Natürlich nicht“, sagte der Captain erbost. „Ich hätte wissen müssen, dass eine doppelzüngige englische Dame wie Sie die Wahrheit über unser Verhältnis leugnen würde. Sie können sie ja vor mir und vor Ihrem Matrosen bestreiten. Doch es wird Ihnen schwer fallen, es auch vor sich selbst zu tun.“ Nach dieser seltsamen Bemerkung machte Gideon auf dem Absatz kehrt, schritt aus dem Vorderdeck, schlug die Tür hinter sich zu und ließ Petey ratlos zurück. Dass es etwas zwischen dem Captain und Miss Willis gab, war allerdings offensichtlich.

Verlegen wandte Sara sich von Petey ab. „Dieser Schuft! Dieser abscheuliche Kerl!“

Jetzt erst fiel Petey auf, wie aufgelöst sie aussah. Der Spitzenstreifen, der den Ansatz ihrer Brüste verdeckt hatte, war verschwunden, und eine der Schnüre ihres Unterhemds hing aus ihrem Mieder heraus. Ihn fröstelte. „Was meinte er mit ,nahe gekommen“. Was hat dieser verdammte Pirat mit Ihnen getan?“

Einen Moment lang schwieg sie. „Nichts, was ich ihm nicht erlaubt habe“, erklärte sie schließlich.

Er stöhnte auf. Wenn er jemals Miss Willis von hier fortbringen sollte, würde ihr Stiefbruder ihn umbringen. „Also hat er sich Ihnen genähert? Hat er . . . ich meine, war er . . .“ Petey fehlten die passenden Worte. Wie kam er bloß dazu, der Stiefschwester eines Earl solch eine taktlose und verletzende Frage zu stellen?

Sie errötete, straffte die Schultern und blickte ihn eine Spur zu munter an. „Er hat mich nicht. . . entjungfert, wenn Sie das wissen wollten. Und das wird er auch nie tun.“ Als Petey die Augenbrauen hochzog, fügte sie hinzu: „Sie brauchen sich um mich keine Sorgen zu machen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“

„Das sehe ich. Deshalb schleicht der Captain ja auch wie ein Kater hinter Ihnen her. “

Scharf blickt sie Petey an. „Ich kann mit Captain Horn umgehen, Petey. Sie müssen sich nur etwas einfallen lassen, wie wir von hier wegkommen. “

Daraufhin eilte sie davon, und er fragte sich, wie er ihre Flucht bewerkstelligen sollte, wenn er sie nicht einmal vor dem Piratenlord - oder vor ihr selbst - schützen konnte.