25
Jack parkte seinen Wagen unter dem One Financial Center und nahm den Fahrstuhl hinauf zu den Büros des Walker Fund. Während eine elektronische Glocke anzeigte, an welchen Stockwerken der Lift vorüberfuhr, ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass ihm seine Kandidatur im Augenblick völlig gleichgültig war. Er musste Anrufe erwidern, Dokumente durchsehen, den Deal mit den McKays zum Abschluss bringen, doch auch alle diese Dinge waren ihm momentan vollkommen egal.
Er war vollkommen erschöpft, und zwar nicht nur, weil er letzte Nacht nicht ins Bett gekommen war.
Als er von Callies verschlossener Tür zurück in sein Arbeitszimmer gegangen war, hatte er gedacht, dies wären die ersten Schritte in Richtung seines Lebens ohne sie, und hatte sich eingeredet, früher oder später wäre auch das wieder normal. Aber auf der Fahrt hierher war ihm bewusst geworden, welch langer Weg dabei noch vor ihm lag. Es würde nicht einen Tag, eine Woche oder einen Monat dauern, sondern deutlich länger.
Vielleicht sogar die sprichwörtliche Ewigkeit.
Aber das war vollkommen absurd, sagte er sich. Nicht einmal im schlimmsten Fall hielt Trauer ewig an. Schließlich gab es fünf, nein vier Schritte zur Bewältigung von Trauer, oder etwa nicht? Wobei er – so grauenhaft, wie er sich fühlte – das Leugnen des Verlusts übersprungen zu haben schien.
Also lägen jetzt nur noch drei Schritte vor ihm, dachte er, und dann ginge es ihm vielleicht wieder halbwegs gut.
Die Tür des Lifts glitt auf, und er trat vor die Dame, die am Wochenende hinter dem Empfangstisch saß. »Ich erwarte ein paar Damen und Herren. Die Namensliste müsste Ihnen vorliegen. Würden Sie sie bitte in den großen Konferenzraum führen?«
»Selbstverständlich, Mr Walker. Ich habe ein Frühstück für Sie alle bestellt.«
»Gut gemacht, Latasha. Vielen Dank. Aber ich gehe davon aus, dass die Besprechung auch noch über Mittag dauern wird.«
Er ging den Gang hinab und winkte ein paar von seinen Leuten, die in Freizeitkleidung an ihren Computern saßen, zu. Als er zum Konferenzraum kam, stieß er die Flügeltür entschlossen auf. Aus Gründen der Vertraulichkeit waren die Innenwände dieses Raumes alle fensterlos, doch er trat vor die breite Fensterfront, durch die man auf die anderen Hochhäuser der City sehen konnte, und blickte hinaus.
Wie ginge es ihm wohl in einem Jahr? Dächte er dann wohl noch immer an sie?
Gray kam kurz nach ihm an, und dann tauchten auch die anderen Komiteemitglieder nacheinander auf.
Als alle um den schimmernden Glastisch versammelt waren, beugte sich Gray zu ihm herüber und raunte ihm leise zu: »Wirst du deine Ankündigung als Erstes machen?«
Jack sah die anderen Leute an. Sie deckten sämtliche politischen Bereiche des Staates Massachusetts ab, und zwei der Leute hatten sogar landesweite Beziehungen, was auf Dauer sicherlich von Vorteil war. Es war ein einflussreiches Team und durchaus in der Lage, ihm bei der Erreichung seines Ziels behilflich zu sein.
Seltsam, dass er bereit gewesen war, das alles aufzugeben und es keinen Augenblick lang zu bereuen.
»Jack?«, drängte ihn Gray. »Bist du bereit?«
Er nickte und zwang sich, mit dem Rest seines Lebens zu beginnen.
Gerade als er sich erhob, ertönten laute Stimmen in der Eingangshalle, und jemand machte die Tür des Konferenzraums einen Spaltbreit auf.
»Verzeihung. Ich glaube nicht, dass Sie zu der Besprechung eingeladen sind!«, stieß Latasha zornig aus.
Jack wollte gerade fragen, was das Durcheinander zu bedeuten hatte, als Callie hereinplatzte und angesichts der überraschten Blicke all der Menschen an dem großen Tisch erschrocken wieder stehen blieb.
Seltsamerweise war das Erste, was ihm durch den Kopf ging, dass sie ihre Haare offen trug, so wie es ihm gefiel. Und dann tat er sich selbst einen Gefallen und erinnerte sich daran, dass ihr Aussehen nicht länger von Interesse für ihn war.
Allerdings ging es ihn durchaus etwas an, dass sie einfach bei ihm eingedrungen war.
»Dies ist eine private Besprechung«, sagte er, ohne ihr ins Gesicht zu sehen. Denn das ganz besondere Blau ihrer Augen brächte ihn wahrscheinlich aus dem Gleichgewicht.
»Ich rufe am besten die Security«, murmelte Latasha und griff bereits nach einem Telefon.
»Schon gut. Ich bin sicher, dass Ms Burke auch so gleich wieder gehen wird.«
»Das werde ich ganz sicher nicht.«
Er zog die Augenbrauen hoch, denn er war ganz sicher nicht auf einen Streit mit ihr erpicht. Doch als sie die Hände in die Hüften stemmte, hatte er das deutliche Gefühl, dass sie den Raum nicht eher verlassen würde, als bis man sie gewaltsam auf die Straße setzte oder sie die Chance zu einem Gespräch mit ihm bekam.
Jack zuckte mit den Schultern. Er riefe ganz bestimmt nicht die Security. Doch genauso wenig spräche er sich vor drei Richtern, einem Abgeordneten sowie dem Sprecher des Repräsentantenhauses, einem Generalstaatsanwalt, den Vorstandsvorsitzenden vier großer Unternehmen und einem Vertreter der Kirche mit ihr aus.
Dabei gäbe Vater Linehan wahrscheinlich einen guten Moderator ab.
»Meine Damen und Herren, würden Sie uns wohl bitte kurz entschuldigen?«
Gray bedachte ihn mit einem amüsierten Blick, als er zusammen mit den anderen den Raum verließ.
Endlich war Callie mit Jack alleine. Sie verschränkte die Hände vor dem Bauch und atmete tief durch.
»Also«, fragte er gedehnt, »was kann ich für dich tun?«
»Es tut mir leid, dass ich einfach so bei dir hereingeplatzt gekommen bin, aber es ist wirklich wichtig. Ich muss mit dir reden.«
»Möchtest du dich vielleicht setzen?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Jack, ich habe gestern Abend einen schrecklichen Fehler gemacht. Es tut mir furchtbar leid. Ich habe die falschen Schlüsse aus der Ankündigung deiner Mutter gezogen, aber ich hätte wissen müssen, dass du dein Versprechen halten würdest. Weil du schließlich noch nie dein Wort gebrochen hast.«
Er selbst nahm wieder Platz und starrte sie über den langen Tisch hinweg durchdringend an. Sollte sie doch denken, dass ihn das am meisten störte, überlegte er. Er hatte ein für alle Mal genug von all den Missverständnissen, und jetzt ging es ihm nur noch darum, über sie hinwegzukommen – ganz egal, auf welche Art.
»Danke für die Erklärung«, sagte er und sah auf seine Uhr.
»Ich habe einfach nicht richtig nachgedacht. Ich war total hin und her gerissen.«
Er nickte, sagte aber nichts, da es einfach nichts zu sagen gab, und die Stille dehnte sich fast schmerzlich zwischen ihnen aus.
»Falls das alles ist …« Müde stand er wieder auf.
Himmel, hatte er sich tatsächlich noch etwas anderes erhofft? Was war er doch für ein Idiot.
»Jack, ich bin nicht mit der Erwartung gekommen, dass du mir, wenn ich sage, ich liebe dich, einfach verzeihst.«
»Gut.«
»Denn die Worte ›ich liebe dich‹ wären nicht genug.«
Er kniff die Augen zu und wandte sich ihr zu. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie um Worte rang.
Sie räusperte sich vorsichtig. »Kurz bevor meine Mutter starb, kam mein Vater zu uns in die Wohnung. Er hatte ihr ein Dutzend Rosen mitgebracht, und in dem Moment, in dem ich sein Gesicht sah, wurde mir bewusst, dass er gekommen war, um sich von ihr zu verabschieden. Ihr Zustand wurde immer schlimmer … und er wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war.«
Jack setzte sich langsam wieder hin, denn er hatte das Gefühl, dass sie ihm etwas sagen wollte, was für sie sehr wichtig war.
»Ich wusste, dass sie allein sein wollten, also ging ich ins Wohnzimmer. Aber das Apartment war so klein, dass ich, obwohl er mit leiser Stimme sprach, jedes Wort verstand.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Ich hörte, dass mein Vater sagte, er hätte sie geheiratet. Hätte seine Frau verlassen und sie geheiratet. Hätte sie nicht mich gehabt.«
Sie holte zitternd Luft.
»Er, ah, erklärte ihr, meinetwegen hätte er das nicht gekonnt. Denn er hätte schließlich unmöglich eine Frau heiraten können, die bereits eine über zwanzigjährige Tochter hatte, die ihm derart ähnlich sah. Denn dann hätte alle Welt erfahren, wie lange sie schon seine Geliebte gewesen war. Ich …« Sie klopfte sich vor die Brust. »Ich war es, die seiner Meinung nach ihrer beider Glück verhindert hat. Ich.«
Jack stand wieder auf, denn angesichts des unglücklichen Klanges ihrer Stimme hielt es ihn nicht mehr an seinem Platz. Er wollte sie in die Arme nehmen, aber sie drehte sich um und lief nervös im Zimmer auf und ab.
»Nachdem er wieder gegangen war, bin ich wieder ins Schlafzimmer zurückgekehrt. Meine Mutter sah mich an, und da wurde mir Folgendes klar: Nicht nur er bedauerte, dass es mich gab. Ich meine, Himmel, davon hatte sie die ganze Zeit geträumt. Seine Frau zu sein. Ich sage dir, ich habe die beiden an dem Tag gehasst. Habe sie und das, was sie einander und vor allem mir angetan hatten, gehasst.«
Sie blieb wieder stehen und blickte ihn an. »Ich wollte dir aus verschiedenen Gründen nicht erzählen, was damals geschehen war. Einer davon war durchaus nobel, denn dabei ging es mir um den Schutz von meiner Halbschwester. Aber vor allem …« Sie straffte ihre Schultern und brach ihm mit ihrem Bemühen, stark zu sein, beinahe das Herz. »Aber vor allem ging es mir um mich.«
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Oder wischte vielleicht auch eine Träne fort. »Ich wollte all das nicht noch mal durchmachen und hatte mir eingeredet, dass ich das auch nie mehr müsste, denn schließlich sind die zwei inzwischen tot. Es war schon schwer genug, dir diese Geschichte zu erzählen. Aber durch die Nennung seines Namens hätte ich mich selbst mit alldem noch mal konfrontiert. Ich habe diese Dinge bereits damals nur mit Mühe überstanden und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich …«
Ihre Stimme brach.
»Callie.« Er ging zu ihr und atmete erleichtert auf, als sie sich von ihm in die Arme nehmen ließ. Er wollte ihr Elend mildern, hatte aber keine Ahnung, was er machen sollte, und schüttelte deswegen unglücklich den Kopf.
Er hätte nie gedacht, dass die Wahrheit derart schmerzlich für sie war.
Plötzlich hörte er ein leises Schniefen, und dann trat sie einen Schritt zurück, hob den Kopf und sah ihm ins Gesicht.
Als sie wieder sprach, war ihre Stimme völlig ruhig. »Ich bin nicht hergekommen, um dir meine Liebe zu gestehen, sondern um dir zu sagen, wer mein Vater war.« Sie atmete tief ein. »Sein Name war Cornelius Woodward Hall.«
Jack spürte, wie sich seine Brust zusammenzog.
Er hatte sich bestimmt verhört.
Wieder räusperte sie sich und wiederholte ruhig: »Cornelius Woodward Hall.«
Als wolle sie sich daran gewöhnen, den Namen auszusprechen, dachte Jack.
»Oh mein Gott«, entfuhr es ihm. Er sah in ihr Gesicht und auf ihr rotes Haar. Bisher war ihm die Ähnlichkeit nicht aufgefallen, aber da er mit dem Mann recht gut bekannt gewesen war, konnte er sie plötzlich überdeutlich sehen.
»Grace ist meine Halbschwester. Soweit ich weiß, sind sie und ich die Einzigen, die die Wahrheit kennen. Das heißt, ihr Verlobter weiß sie auch.« Sie atmete hörbar aus. »Sie ist die einzige Familie, die ich noch habe, und ich hatte Angst … ach, ich weiß gar nicht genau, wovor. Ich dachte, sie würde sich darüber aufregen, wenn ich es dir sage, obwohl ihr gut befreundet seid. Es war immer ein Geheimnis, Jack. Mein Vater wollte nie, dass irgendwer etwas von mir erfährt. Erst nach seinem Tod habe ich mich aus Verzweiflung und aus Einsamkeit an Grace gewandt.«
Jacks Gedanken überschlugen sich. Er hatte Hall gekannt und respektiert, doch bei dem Gedanken daran, wie sehr Callie unter ihm gelitten hatte, löste sich dieser Respekt in Wohlgefallen auf.
»Wie zum Teufel konnte er so etwas tun?«
»Diese Frage habe ich mir selbst jahrelang gestellt.«
Wieder streckte er die Arme nach ihr aus, zog sie an seine Brust und sagte sich, er ließe diese Frau nie wieder los.
Dann dachte er an Hall, wie er lächelnd mit seiner Frau und Tochter durch den New Yorker Congress Club geschlendert war. Der Mann hatte immer in den höchsten Tönen und vor allem äußerst überzeugend von seiner Familie geschwärmt. Und nichts von alldem hatte gestimmt.
Dieses verdammte Schwein.
Am liebsten hätte Jack den Grabstein dieses Typen umgestürzt.
»Erst gestern Abend wurde mir bewusst«, murmelte Callie dicht an seiner Brust, »dass ich nicht nur Grace beschützt habe. Deshalb beschloss ich, dir alles zu sagen. Aber dann kam die Ankündigung deiner Mutter, und ich verlor alles … aus den Augen. Was du mir versprochen hattest, wer du wirklich bist. Ich wünschte, ich könnte die Uhr zurückdrehen und die Tür noch einmal aufsperren, Jack. Wirklich.«
»Schon gut.«
Es war so einfach zu verzeihen, erkannte er. Das reinste Kinderspiel.
»Als ich heute Morgen hörte, dass du deine Mutter rausgeworfen hast, wurde mir plötzlich klar, dass ich die Situation vollkommen falsch verstanden hatte. Deshalb habe ich mit Grace gesprochen.« Sie legte ihren Kopf zurück und sah ihn an. »Aber eins möchte ich klarstellen. Ich habe sie nicht um Erlaubnis gebeten, es dir zu erzählen. Ich habe ihr gesagt, dass ich dir alles erklären würde, weil ich sonst den Mann verlieren würde, dem all meine Liebe gilt. Und nichts wäre ein solches Opfer wert.«
Er umfasste zärtlich ihr Gesicht, und als ihre Lippen sich begegneten, hätte er alles getan, um sie zu rächen, nur dass das schon lange nicht mehr möglich war. Jetzt blieb ihm nur noch, sie zu schützen. Und das ginge einzig durch eine Rücknahme seiner Kandidatur.
Sie hatte völlig recht. Irgendein Journalist fände bestimmt auf irgendeinem Weg heraus, wer ihr Vater gewesen war, bliese die ganze Geschichte furchtbar auf und raubte ihr auf diese Weise die Privatsphäre, an der ihr so viel lag.
Sie atmete tief ein. »Und auch die arme Anne geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.«
Jack runzelte die Stirn. »Anne?«
»Gestern Abend habe ich einen Brief gefunden, den General Rowe an Nathaniel geschrieben hat. Wir hatten recht. Die Frau im Spiegel ist tatsächlich Anne. Allerdings hätte ihr Vater eine Verbindung zwischen den beiden unterstützt.« Sie schüttelte unglücklich den Kopf. »Weshalb Anne die letzte Chance, den Mann, den sie liebte, zu sehen, völlig unnötig verstreichen lassen hat. Und ich beschloss, nicht denselben Fehler zu begehen, aber dann dachte ich, dass sich zwischen uns alles geändert hätte. Dachte, es wäre bereits endgültig vorbei.«
Er dachte, welches Glück sie zwei doch hatten, und legte dankbar seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Weil sie sich gefunden hatten und es ihnen obendrein gelungen war, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, obwohl das, vor allem für Callie, sehr schmerzhaft gewesen war.
Es war wirklich knapp gewesen, dachte er und lachte erleichtert auf.
»Dein Timing war wirklich gut«, erklärte er. »Ich wollte gerade offiziell meine Kandidatur bekannt geben, aber das werde ich jetzt natürlich …«
»Nein. Zieh sie bitte nicht zurück!«
Er sah sie kopfschüttelnd an. »Großer Gott, wie soll ich denn jetzt noch kandidieren?«
»Ich werde mich nicht mehr verstecken. Ich werde ihn nicht länger schützen, und das wird Grace genauso wenig tun. Ich wäre gern an deiner Seite, wenn du kandidierst, außer du denkst, dass das für dich von Nachteil ist. Ich möchte nicht, dass du, ich selber oder Grace diesem Mann noch irgendwelche Opfer bringen. Die hatte er schon nicht verdient, als er noch am Leben war. Und jetzt – ich weigere mich einfach rundheraus zu glauben, dass all das auch jetzt noch irgendeine Rolle spielen soll.«
»Callie, bist du sicher, dass es das ist, was du willst? Es wird bestimmt nicht leicht.«
»Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde. Ich wünschte nur, ich wäre keine Belastung«, fügte sie hinzu.
Er starrte sie ungläubig an. »Wie könntest du für mich wohl je eine Belastung sein? Und vor allem sollen die Wähler für mich stimmen, weil meine Vision für diesen Staat sie überzeugt. Ich habe, weiß Gott, genügend eigene Skandale produziert, und wenn mein Programm und meine Überzeugungen nicht reichen, um meine eigene Vergangenheit zu überwinden, wird es nicht die geringste Rolle spielen, was dein Vater getan hat oder wer er war.«
Nach einer kurzen Pause sah sie ihn mit einem sanften Lächeln an. »Dann wirst du also kandidieren? Denn ich denke, du wärst ein fantastischer Gouverneur.«
Jack konnte nicht glauben, wie ihn Callie ansah. Sie war völlig ruhig und überzeugt, das Richtige zu tun, obwohl sie sicher wusste, was das für sie hieß.
»In Ordnung. Ich werde es tun.«
Draußen im Flur blickte Gray Bennett hinter sich, als der Staatsanwalt von Suffolk County ihm vorsichtig auf die Schulter klopfte und erklärte: »Hören Sie, Bennett, ich muss heute Nachmittag zu einem Football-Spiel von meinem Sohn, und wir vergeuden hier draußen im Flur nur unsere Zeit. Was meinen Sie, wie lange es da drin noch dauern wird?«
Gray zog die Tür des Konferenzraums einen Spaltbreit auf, warf einen Blick auf Jack und Callie, die sich innig küssten, und drückte sie lächelnd wieder zu.
»Ich glaube, dass es noch eine Weile dauern kann. Warum rufe ich Sie nicht einfach nachher an?«
Der Mann setzte ein wissendes Grinsen auf und nickte zustimmend. »Klingt gut. Verdammt, wenn diese Frau mich hätte sprechen wollen, hätte ich sie auch nicht schon nach fünf Minuten wieder weggeschickt.«