8

Auf dem Weg zurück zum Haus blickte Jack auf den trüben, wolkenverhangenen Himmel und wusste, die Tatsache, dass er Callie hatte dazu bewegen können, nicht zu gehen, war nur ein Teil der Lösung des von ihm heraufbeschworenen Problems.

Was in aller Welt sollte er zu Blair sagen? Die einzige Erklärung, die ihm einfiel, war, dass er die Selbstbeherrschung verloren hatte.

Was keine wirkliche Erklärung war.

Bisher hatte er kein Problem damit gehabt, Blair treu zu sein. Als sie ihn vor einem Jahr darum gebeten hatte, neben ihr nicht noch etwas mit anderen Frauen anzufangen, hatte er ihr das zugesagt und sein Versprechen bisher auch mühelos gehalten. Weil er wollte, dass sie glücklich war, und sich gedacht hatte, dass sie die Richtige für eine dauerhafte Bindung war.

Obwohl er, seit er ihr versprochen hatte, treu zu sein, häufig die Gelegenheit gehabt hätte, wieder in die alte Rolle zurückzufallen. Erst vor einer Woche hatte eine Frau ihm ein eindeutiges Angebot gemacht. Unten in New York, auf der Hall Gala, hatte ihm Candace Hanson aufgelauert und ihm vorgeschlagen, mit ihm Lift zu fahren. Bis hinauf in die oberste Etage des Gebäudes, während sie unten herum zu Werke ging.

Seltsam, dachte er. Candace war auf eine sorgfältig gepflegte Weise wunderschön. Und sie hatte eindeutig Interesse an einem Tête-à-Tête mit ihm gehabt. Und angesichts der unzähligen Männer, mit denen sie bisher zusammen gewesen war, hatte sie auf diesem Gebiet auch eindeutig Talent. Trotzdem war es ihm erstaunlich leichtgefallen, nicht auf die Offerte einzugehen.

Und Frauen wie Candace gab es überall. Zauberhafte Damen mit eindeutigen Absichten, ausnahmslos bereit, ihm zu geben, was auch immer er von ihnen wollte. Und die Tatsache, dass er auf diese Angebote niemals eingegangen war, hatte er als Zeichen für die Festigkeit seiner Beziehung zu Blair verstanden. Aber vielleicht hatte ihn einfach keine dieser anderen Frauen wirklich gereizt. Auch wenn das schwer vorstellbar war. Und ein Jahr, nachdem er alle eindeutigen Angebote abgewiesen hatte, konnte er kaum glauben, dass sein bisher ungebrochener Erfolg bei Frauen von einer Person in Frage gestellt worden war, die im günstigsten Fall nicht sicher sagen konnte, was sie für ihn empfand.

Was noch geschmeichelt war. Denn sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm hielt, und hatte alles Recht der Welt, ihm gegenüber argwöhnisch zu sein. Wenn er in ihrer Nähe war, fühlte er sich schließlich alles andere als ehrenwert.

Während er auf die vorbeiziehenden Wolken starrte, wünschte er sich, er hätte sein Image als unverbesserlicher Frauenheld nicht jahrelang derart gepflegt.

Vielleicht war auch seine Verlobung ganz einfach ein Riesenirrtum. Ein Paradebeispiel dafür, dass er sich weniger von seinen Emotionen als von sorgfältiger Planung leiten ließ. Schließlich hatte Blair ihm selbst gesagt, dass er sie nicht liebte, weshalb ihm bei seinem Antrag vielleicht wirklich ein enormer Fehler unterlaufen war.

Er hatte die Verlobung von Anfang an eher als ein praktisches Arrangement gesehen. Um Himmels willen, er hatte Blair vor Grace und ihrem Leibwächter einen Heiratsantrag gemacht, was nicht gerade eine romantische Geste gewesen war. Und er hatte auch nicht wirklich begeistert reagiert, als sie von ihm hatte wissen wollen, wann die Trauung stattfinden sollte. Oder wo.

Als ihn Blair in der Nacht im Plaza fragte, ob ihm die Verlobung leidtat, hatte er abwehrend reagiert, wahrscheinlich, weil er davon überzeugt gewesen war, mit der Heirat das Richtige zu tun. Aber vielleicht hatte er sich auch einfach nicht weiter mit der Frage befassen wollen, aus Angst, all das zu sehen, was es nicht zwischen ihnen gab.

Blair war von seinem Antrag überrascht gewesen, und das konnte er ihr nicht verdenken. Als sie zusammengekommen waren, hatte er ihr als Erstes seine Anti-Ehe-Rede gehalten und erklärt, der Weg zum Traualter wäre nichts weiter als der erste Schritt in Richtung Scheidung und deshalb schon allein aus finanziellen Gründen für ihn alles andere als attraktiv. Denn er hätte kein Interesse daran, sich von einer Exfrau ausnehmen zu lassen, da schließlich sein Reichtum das Ergebnis harter Arbeit war.

Und hatte sich seine Einstellung zur Ehe tatsächlich verändert? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber nach dem Tod seines Vaters hatte er begonnen, über seine Zukunft nachzudenken, und war zu dem Schluss gekommen, es seinen ungeborenen Söhnen und Töchtern zuliebe mit der fehlerhaften Institution der Ehe zumindest zu versuchen, wofür Blair aus seiner Sicht die mit Abstand geeignetste Kandidatin gewesen war. Verdammt, vielleicht würden Blair und er es ja entgegen aller Wahrscheinlichkeit tatsächlich schaffen, langfristig zusammenzubleiben, hatte er sich gesagt.

Vielleicht würde er sich irgendwann sogar in sie verlieben.

Nur rief der Gedanke an die durch und durch loyale Blair in diesem Augenblick nichts anderes als Schuldgefühle in ihm wach. Zwischen ihnen sprühten keine Funken, gab es keine wilde Leidenschaft, sondern nur tiefe Zuneigung.

Obwohl seine Gewissensbisse sicher etwas zu bedeuten hatten, oder nicht?

Allerdings konnte ein Mensch sich auch wie das größte Arschloch fühlen und etwas zutiefst bedauern, ohne die Person zu lieben, die von ihm hintergangen worden war.

Und was war mit Callie? Sein Gewissen zwang ihn, sich zu fragen, ob ihr Reiz für ihn vielleicht vor allem in ihrer Unerreichbarkeit begründet war. Wenn ja, hatte er keinen Grund, etwas in seinem Leben zu verändern. Oder in ihrem. Oder dem von Blair. Wenn es ihm bei Callie nur um den Reiz der Jagd nach einer Trophäe ging, gab es nur ein denkbares Resultat. Er war bekannt dafür, alles, was er haben wollte, früher oder später zu bekommen, doch sobald das Ziel erreicht war, wandte er sich umgehend der nächsten Sache zu. Mit diesem Kreislauf hatte er viel Geld verdient.

Und sich als Playboy etabliert.

Jack schüttelte den Kopf. Am besten holte er erst mal tief Luft und beruhigte sich. Er war ziemlich durcheinander, doch nachdem sein Leben plötzlich aus seiner gewohnten Bahn geraten war, war das sicher vollkommen normal. Allerdings reichte ein einziger Kuss bestimmt nicht aus, um all seine bisherigen Pläne über den Haufen zu werfen.

Auch wenn dieser Kuss einfach wunderbar gewesen war.

Er würde seine Verlobung nicht lösen. Und er würde Blair auch nicht erzählen, was geschehen war.

Es gefiel ihm nicht zu lügen, aber es gab keinen Grund, sie mit seinem Fehler zu belasten. Dann wäre sie nur verletzt, und solange er nicht vorhatte, sie noch einmal zu hintergehen, wollte er ihr den Schmerz ersparen.

Und es würde nicht noch mal passieren. Er würde nicht alles aufs Spiel setzen, nur weil ihm die Jagd gefiel. Denn das war ganz sicher alles, wobei es bei dem Kuss gegangen war.

Und was machte er mit Callie?

Er atmete zischend aus und dachte, dass es seiner Selbstbeherrschung sicher helfen würde, gäbe es in ihrem Leben einen anderen Mann.

Gray Bennett, dachte er. Er war in der Stadt, alleinstehend und durchaus attraktiv.

Vielleicht wäre ja sein alter Freund jemand, der ihr gefiel. Wenn er die zwei zusammenbringen könnte, hätte er sich nach allen Seiten abgesichert.

Dann wäre er wieder nur für seine Verlobte da. Und Callie wäre durch einen charmanten Verehrer abgelenkt.

Entschlossen ging er weiter Richtung Haus.

Callie sah, wie Jack vor der Garage stehen blieb, den Kopf in den Nacken legte und gen Himmel sah. Eine Zeitlang starrte er die Wolken an, marschierte dann aber zielstrebig weiter über den Hof.

Sie blickte wieder auf die Abstellkammer und sah, dass der Deckel des Containers, den sie geöffnet hatte, auf dem Boden lag. Sie ging hin, machte die Kiste wieder zu, versuchte die Symbolkraft dieser Geste zu verdrängen und fragte sich, ob die Entscheidung hierzubleiben richtig war. Sie ging ihr Gespräch noch einmal in Gedanken durch, und dabei wurde ihr bewusst, dass er ihr nicht versprochen hatte, der Kuss wäre ein einmaliger Ausrutscher gewesen. Der Mann hatte einen grauenhaften Ruf und war obendrein verlobt, deshalb wäre es wahrscheinlich klüger, wenn sie umgehend ihre Siebensachen packen und den nächsten Zug zurück nehmen würde.

Denn sie hatte in Bezug auf diesen Mann ein seltsames Gefühl.

Es heißt Antipathie, sagte sie sich.

»Verdammt.«

Jack Walker war ihr nicht sympathisch, doch das war nicht das Einzige, was sie über diesen Kerl dachte. Am besten gab sie einfach zu, dass er ungeheuer sexy und ein phänomenaler Küsser war.

Aber schließlich machte Übung auch den Meister, sagte sie sich und verzog grimmig das Gesicht.

Dann ging sie zurück ans Fenster und sah auf das düstere Herrenhaus. Der Gedanke, dass sie plötzlich eine Rolle in einem schrecklichen gotischen Drama spielte, brachte sie zum Lächeln, vor allem, als der treue Artie angetrottet kam.

Irgendwie wäre es nicht dasselbe gewesen, wenn er ein Golden Retriever wäre, überlegte sie.

Sie strich über Arties drahtiges Fell und versuchte, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn es im Leben dieses Mannes keine andere Frau geben würde. Was hätte sie dann getan?

Sie war eine erwachsene Frau, fühlte sich zu ihm hingezogen, und unabhängig von ihrer altmodischen, romantischen Vorstellung, dass Sex ohne Liebe eine sinnlose, rein sportliche Übung war, fragte sie sich, ob es so schrecklich gewesen wäre, nach einer Reihe heißer Küsse mit ihm ins Bett zu gehen.

Nicht, dass sie seine Fähigkeiten hätte mit denen von jemand anderem vergleichen können, aber sie wusste instinktiv, dass er ein fantastischer Liebhaber war. Er bewegte sich mit einer souveränen Langsamkeit, die sie unglaublich erotisch fand. Bereits bei der Erinnerung daran, wie er ihr Haar beiseitegeschoben und seine Lippen auf ihren Nacken gepresst hatte, fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, sich zurückzuziehen.

Okay, in Ordnung, es war geradezu erbärmlich, dass sie diesem Kerl derart verfallen war. Aber was, wenn er die Wahrheit wüsste? Was würde er denken, wenn er jemals herausfände, dass sie noch nie mit einem Mann im Bett gewesen war? Diese Nachricht hatte die Dinge weiß Gott bereits häufig genug verkompliziert.

Sie hatte nicht geplant, mit siebendundzwanzig Jahren noch Jungfrau zu sein, sondern einfach bisher keine Gelegenheit zum Sex gehabt. Jahre der Sorge um ihre Mutter, der Ausbildung und der gleichzeitigen Arbeit, um ihr Studium zu finanzieren, hatten ihr kaum Zeit gelassen, um mit Freundinnen und Freunden auszugehen. Außerdem hatte man ihr von Geburt an antrainiert, sich immer im Hintergrund zu halten, weshalb sie immer möglichst unauffällig geblieben war. Und sie wusste, dass auch die Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater eine Rolle spielte, denn diese hatte ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber Männern in ihr gesät.

Ihre bisher einzig ernsthafte sexuelle Erfahrung hatte in ein paar linkischen Verrenkungen im Dunkeln mit einem Typen bestanden, mit dem sie während ihrer Zeit am College hin und wieder ausgegangen war. Sie hatte beschlossen, mit ihm ins Bett zu gehen, weil sie ihn nett gefunden und gedacht hatte, es wäre langsam an der Zeit, aber als sie ihm erklärt hatte, dass sie nie zuvor mit einem Mann geschlafen hatte, hatte er sich so schnell wieder angezogen, als wären seine Kleider feuerfest und sie hielte einen Molotow-Cocktail in der Hand.

Später hatte sie erfahren, dass der Kerl nur mit ihr ausgegangen war, um sich an der Frau zu rächen, die ihn sitzen gelassen hatte.

Es wäre ein Fehler gewesen, mit dem Typen zu schlafen, aber ein bisschen Erfahrung auf diesem Gebiet hätte sie trotzdem gern gehabt. Bisher, weil ihr etwas vorenthalten blieb, was jede andere Frau in ihrem Alter tat, und jetzt, da sie gern hätte vergleichen können, ob Jack Walkers Kuss wirklich so phänomenal gewesen war.

Vielleicht war das, was zwischen ihnen vorgefallen war, ja gar nichts Besonderes. Für ihn ganz sicher nicht. Wahrscheinlich hatte er schon so viele erotische Erfahrungen gemacht, wie sie nachts allein im Bett gelegen hatte, überlegte sie.

Handschellen und Bondage-Masken, hahaha.

Sie runzelte die Stirn und fragte sich, weshalb sie ihre Zeit mit diesen Überlegungen vergeudete. Es gab schon eine Frau in seinem Leben. Und er hatte offenbar Gefühle für diese Frau, denn es hatte ausgesehen, als hätte es ihm wirklich leidgetan, dass er so weit gegangen war. Vielleicht war er einfach nur ein guter Schauspieler, aber sie glaubte, dass er wirklich bereute, seiner Verlobten untreu geworden zu sein.

Am besten, sie beschränkten den Kontakt auf das Berufliche, sagte sie sich. Und wenn sie sich erst an die Arbeit machte, würde die Zeit nur so verfliegen, und ehe sie sich versähe, hätte sie ihr Werk vollbracht und führe wieder nach New York.

Wahrscheinlich hatte Jack den Kuss bereits vergessen. Und das täte sie am besten auch.

Und wie sah es mit einer Freundschaft zwischen ihnen aus? Sie fragte sich, ob jemand wie Jack Walker echte Freunde hatte, die er anrief, wenn er mal Probleme hatte oder einfach einen Menschen brauchte, mit dem er sich amüsieren konnte, einen Menschen, der ihn so nahm, wie er war. Selbst die Superreichen brauchten hin und wieder Unterstützung, nahm sie an, doch es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, dass er jemals jemand anderen um Trost oder Hilfe bat. Dafür war er einfach zu kontrolliert. Und viel zu selbstbewusst.

Obwohl es auch in ihrem eigenen Adressbuch jede Menge leerer Seiten gab. Es gab nicht viele Menschen in ihrem Leben, vor allem, seit sie nicht mehr in Stanleys Galerie beschäftigt war. Es gab … wahrscheinlich Grace. Ein, zwei entfernte Cousinen. Echte Freunde aber nicht, denn sie ließ niemanden an ihrem Leben teilhaben und gab nicht viel von sich preis.

Deshalb könnten auch Jack Walker und sie, selbst wenn sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlte, niemals echte Freunde sein. Er stellte jetzt schon jede Menge Fragen, und seine wachen braunen Augen nahmen viel zu viele Dinge wahr.

Plötzlich sah sie, dass ein Lieferwagen die Einfahrt heraufgerumpelt kam und vor der Haustür hielt, und lief, froh, dass ihre Aufregung nicht länger auf Jack zurückzuführen war, zur Tür.

»Los, lass uns Nathaniel willkommen heißen«, sagte sie zu Artie, und der Hund spitzte die Ohren und rannte, stets bereit zu einem Abenteuer, glücklich los.

Als sie den Hof betrat, öffnete der Lieferwagenfahrer gerade die hinteren Türen des Gefährts. Zur gleichen Zeit erschien auch Jack, und ihr fiel auf, dass er inzwischen einen Anzug und eine Krawatte trug. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, als sie seinem Blick begegnete, denn wie nicht anders zu erwarten sah er vollkommen gelassen aus.

Die Holzkiste mit dem Porträt wurde mithilfe eines mechanischen Staplers auf dem Boden abgestellt, auf eine Sackkarre gehievt, über den Hof gerollt, und gemeinsam schoben Jack und der Lieferant die schwere Last die Treppe hinauf und wuchteten sie auf Callies Arbeitstisch.

Sobald der andere Mann gegangen war, hielt Jack ihr einen Hammer hin. »Wollen Sie sich die Ehre geben?«

Sie nahm ihm das Werkzeug ab, fing an, die Nägel aus der Kiste zu ziehen, gemeinsam nahmen sie den Deckel ab, und sie klappte das Verpackungsmaterial zurück und blickte in Nathaniel Walkers wunderschönes grüblerisches Gesicht.

Unwillkürlich entfuhr ihr ein leiser Freudenschrei, und sie beugte sich dichter über das Porträt. Mit seinem gewellten dunklen Haar und seinen sanften Augen hatte er große Ähnlichkeit mit Jack.

»Ein wunderbares Werk«, murmelte sie. »Man könnte beinahe meinen, dass man ihn atmen sieht.«

Der Held des Unabhängigkeitskriegs saß auf einem Stuhl und hatte seinen Kopf etwas gedreht, so dass es wirkte, als starre er den Betrachter an. Er trug eine schwarzen Rock und ein hochgeschlossenes weißes Rüschenhemd. Auch der silberne Spiegel in seiner linken Hand – ein Symbol seiner Arbeit als Glasmacher – war dem Betrachter zugewandt. Die rechte Hand lag elegant auf der Stuhllehne, und ihre bleiche Haut hob sich schimmernd von dem dunklen, beinahe schwarzen Hintergrund – der nach einer sorgfältigen Reinigung wohl nicht mehr ganz so düster wäre – ab.

Callie griff in ihre Werkzeugkiste, setzte ein mit einer Lupe und mit einer Lampe versehenes Stirnband auf, sah sich die Oberfläche des Gemäldes an und machte sofort die winzigen Risse in der Farbe aus, die das Alter des Porträts bestätigten. Außerdem konnte sie sehen, dass die Pinselführung einfach meisterhaft und der Übergang zwischen den Farben ohne Brüche vollzogen worden war, und konnte es kaum noch erwarten, die vergilbte Lackschicht zu entfernen und sich die ursprünglich von Copley verwendeten Töne anzuschauen.

»Sie sind wirklich in Ihrem Element«, stellte Jack mit leiser Stimme fest.

Sie blickte eilig wieder auf. Sie hatte kurzfristig vergessen, dass sie nicht alleine war. Er lehnte lässig an der Wand, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schaute sie mit einem leichten Lächeln unter nachdenklich gesenkten Lidern hervor an.

Sie erinnerte sich daran, dass die Untersuchung des Porträts Teil von ihrem Job und kein Privatvergnügen war. Trotzdem kam es ihr so vor, als könne er ihr direkt in die Seele sehen, und am liebsten hätte sie ihn deshalb aus dem Atelier verbannt.

Sie nahm das Stirnband wieder ab, warf es in den Werkzeugkasten und blickte ihren Arbeitgeber an. »Er sieht fantastisch aus und hat die Reise unbeschadet überstanden. Jetzt würde ich gern ins MFA fahren, wenn das für Sie in Ordnung ist.«

»Na klar.«

Sie gingen Richtung Treppe, als er noch mal stehen blieb. »Ich bin wirklich froh, dass Sie diese Arbeit ausführen. Weil mir die Art, wie Sie ihn ansehen, gut gefällt.«

Nachdem er sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, folgte sie ihm. Sie war überrascht, dass ein Mann, dessen Welt sich ausschließlich um Geld zu drehen schien, zu solch sentimentalen Gefühlen fähig war.

»Ihr Vater hieß auch Nathaniel, nicht wahr?«, fragte sie und legte ihre Hand auf dem Treppengeländer ab.

»Nathaniel der Sechste, um genau zu sein.« Er öffnete eine Seitentür der Garage, und automatisch gingen in dem Raum die Lampen an. Callie sah zwei Jaguare, einen Pick-up-Truck und irgendeinen Sportwagen.

»Und warum sind Sie nicht der Siebte?«

Jack blieb vor dem Sportwagen stehen. »Weil mein Bruder vor mir geboren ist und den Namen bekommen hat.«

»Ich wusste gar nicht, dass Sie einen Bruder haben.«

»Er hält sich eher im Hintergrund.« Jack öffnete die Beifahrertür für sie.

»Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht.«

Sie sah, wie er lächelnd den Wagen umrundete. »Nate ist ein toller Kerl, aber er leidet an chronischer Reiselust. Ich sehe ihn noch nicht mal halb so oft, wie ich gern würde.«

Sie glitt in den Wagen und hatte das Gefühl, als wäre der Sitz auf ihren Körper zugeschnitten. Wirklich beeindruckend. »Und womit verdient er seinen Lebensunterhalt?«

»Er ist Koch«, erklärte Jack, während er sich hinter das Lenkrad schwang.

»Sie scheinen wirklich stolz auf ihn zu sein.«

»Oh ja.«

Die Türen fielen gedämpft ins Schloss, und während sie ihren Gurt anlegte, atmete sie so tief wie möglich ein.

»Hm. Der Wagen riecht wunderbar. All das Leder … und vor allem ist er wunderschön. Was ist das für eine Marke?«

»Ein Aston Martin DB9.«

Der Motor sprang mit einem dumpfen Knurren an, das in ein leises Schnurren überging, und als sie die Einfahrt hinunterfuhren, erfüllten Mozart-Klänge das Innere des Wagens, und sie strich vorsichtig mit einer Hand über die butterweiche Armlehne.

Bevor sie eine Minute später das Ding in Todesangst umklammerte.

Nachdem Jack die Cliff Road hinuntergeschossen war, bog er mit quietschenden Reifen auf die Route 9 und überrundete die anderen Fahrzeuge, als spiele er ein Videospiel. Der Mann fuhr wie ein Irrer, und Callie konnte nur hoffen, dass es möglichst viele hochmoderne Airbags in dem Wagen gab.

Während sie schlingernd einen Lastwagen überholten, sah sie Jack entgeistert von der Seite an. Er aber war seelenruhig und pfiff sogar fröhlich die Arie mit.

Er bemerkte ihren Blick, woraufhin er besorgt fragte: »Ist Ihnen kalt? Sie sehen aus, als wäre Ihnen nicht wohl.«

Er streckte eine Hand nach den Knöpfen der Klimaanlage aus.

»Nein! Mir geht’s gut.« Sie tat alles, damit er weiter auf die Straße sah und beide Hände am Lenkrad ließ.

»So sehen Sie aber nicht aus.«

»Das liegt an meiner Todesangst«, erklärte sie und krachte gegen die Tür, als er an einem VW-Käfer vorüberzog.

Er nickte. »Es dauert eine Weile, bis man sich an den Bostoner Verkehr gewöhnt, obwohl es in New York auch nicht viel besser ist. Manche Taxifahrer dort fahren wie die Henker.«

Während er dies sagte, schnitt er einen Lieferwagen und bremste abrupt, als er zu einer roten Ampel kam.

Callie flog nach vorne und dankte Gott im Himmel für den Gurt vor ihrer Brust. Sie holte zischend Luft und sah ihn an. »Wissen Sie, es gibt auch einen Mittelweg zwischen Bremsen und Beschleunigen. Sie brauchen nicht ständig auf einem der beiden Pedale zu stehen.«

Er wirkte ehrlich überrascht. »Fühlen Sie sich bei meiner Fahrweise etwa nicht wohl?«

»Ich hätte nicht gedacht, dass man mit einem Wagen Überschallgeschwindigkeit erreichen kann.«

Er stieß ein kurzes Lachen aus, und nachdem die Ampel wieder auf Grün geschaltet hatte, stemmte sie sich beidhändig gegen das Armaturenbrett, er aber fuhr gemächlich an.

»Tut mir leid. Für gewöhnlich fahre ich allein.«

»Wahrscheinlich, weil sich niemand zu Ihnen in den Wagen traut«, gab sie trocken zurück.

Er sah sie an. Und grinste.

Sie errötete und wünschte sich, er wäre ihr egal und sein Lächeln gäbe ihr nicht das Gefühl, als teilte sie ein intimes Geheimnis mit dem Mann. Eilig sah sie aus dem Fenster. Die Straße, auf der sie fuhren, war eine seltsame Mischung aus kleiner Schnellstraße und regulärer Hauptstraße, und sie war dankbar für die Zerstreuung, die der Anblick der Wohnhäuser und kleinen Geschäfte bot.

»Also, warum sind Sie Restauratorin geworden?«, fragte er, als spüre er, dass ihr an einer Ablenkung gelegen war.

»Anfangs habe ich Kunstgeschichte studiert. Ich habe die Vorlesungen geliebt. Es war einfach toll, in einem dunklen Raum zu sitzen und vorne auf der Leinwand die wunderschönen Kunstwerke zu sehen, während der Professor leise im Hintergrund darüber gesprochen hat. Ich habe mir immer vorgestellt, eines Tages Gemälde wie die, mit denen ich mich dort beschäftigt habe, zu besitzen. Aber ich habe schnell herausgefunden, wie viel diese Bilder kosten, und wusste, der einzige Weg, ihnen jemals nahezukommen, wäre, wenn ich mit ihnen arbeite.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Wissen Sie, Sie haben in Ihrem Haus ein paar ganz besondere Kunstwerke.«

»Danke.«

»Ich meine, bereits der Canaletto in der Eingangshalle ist einfach spektakulär. Genau wie der Tizian und der El Greco im Esszimmer.«

Sie spürte, dass er sie von der Seite ansah. »Haben Sie auch schon den Rubens in meinem Arbeitszimmer gesehen?«

Sie riss die Augen auf. »Haben Sie nie Angst, dass jemand bei Ihnen einbricht und die Bilder stiehlt?«

Er schüttelte den Kopf und hielt an einer weiteren roten Ampel an. »Der Mann, der das MFA gesichert hat, hat auch die Alarmanlage bei mir zuhause installiert. Die Bilder sind mit gewichtsempfindlichen Alarmen an die Wand gedübelt. Sie gehen also nirgendwohin.«

»Hat Ihre Familie immer schon gesammelt?«

»Ja. Meine Ururgroßmutter hat sich als Erste auf die Renaissance konzentriert. Bei ihrem Tod hat sie einen Teil von ihrer Sammlung dem MFA vermacht, womit meine Urgroßmutter durchaus einverstanden war, weil sie dadurch Platz für neue Kunstwerke bekam und weil schließlich die Jagd der größte Spaß beim Sammeln ist.«

Callie rutschte in ihrem tiefen Ledersitz herum und fragte sich, wie es wohl war, wenn man so viel besaß. Allerdings hatte sie nicht die Absicht, ihn danach zu fragen, denn dann hätte sie sich wie eine Hungerleiderin gefühlt. Und schließlich war Würde praktisch das Einzige, das nicht nur Reichen vorbehalten war.

Stirnrunzelnd dachte sie an die Vergangenheit. Vielleicht hatte ihre Mutter deswegen so viele Geschenke abgelehnt. Meistens hatte sie schweigend den Kopf geschüttelt, wenn ihr Vater mit einer kleinen, hübsch verpackten Schachtel oder einem riesigen Paket mit einer Schleife drum herum in der Tür ihres Apartments erschienen war.

»Haben Sie dadurch auch Grace kennengelernt?«, fragte Jack mit einem Mal. »Durch ihre Arbeit als Restauratorin?«

Callie zögerte und wünschte sich, sie wäre eine bessere Lügnerin. »Man könnte sagen, dass wir uns durch ihre Stiftung kennen, ja.«

»Sie lobt sie immer in den höchsten Tönen.«

»Sie ist wirklich nett.«

»Allerdings. Grace ist einer der nettesten Menschen, die es gibt.«

Mit einem Mal fragte sich Callie, ob Jack jemals mit ihrer Halbschwester liiert gewesen war. Die beiden hätten ausgezeichnet zueinandergepasst.

»Und sie ist wunderschön. Macht Ihrem Titel alle Ehre«, murmelte sie.

»Ich dachte, sie und der Graf ließen sich scheiden?«

»Ich meine, dem Titel als einer der schönsten Frauen auf der Welt.«

Ohne auch nur zu blinken, vollzog Jack einen U-Turn, bog auf den Parkplatz neben den hellen niedrigen Gebäuden des Museum of Fine Arts, des Museums der Schönen Künste, ein, schaltete den Motor aus und löste seinen Gurt.

»Callie?«

»Was? Oh ja, richtig, wir sind da.«

Als sie ausstiegen, bedachte er sie mit einem eigenartigen Blick und wollte von ihr wissen: »Alles klar?«

»Ja, sicher. Alles klar.«

Nur dass sie nicht zu den schönsten Frauen auf der Welt zählte und sich fragte, weshalb ihr das plötzlich wichtig war. Schließlich war ihr ihr Aussehen, weiß Gott, normalerweise vollkommen egal.

Aber seit sie Jack begegnet war, gingen ihr eben jede Menge ungewöhnlicher Gedanken durch den Kopf.

Sobald sie im Museum waren, kamen jede Menge Leute auf sie zu. Jack schien sie alle namentlich zu kennen, und der Respekt, mit dem sie ihm begegneten, sagte sehr viel über das, was das Museum ihm und seiner Familie verdanken musste, aus.

Kaum hatten sie ihre Garderobe abgegeben, kam Mrs Walker ins Foyer marschiert. Sie gestikulierte wild und sprach mit einem Angestellten des Museums, der einen Notizblock in den Händen hielt und sich alles, was sie sagte, aufzuschreiben schien. Jacks Mutter trug ein schwarzes Kostüm, hatte eine elegante Perlenkette um den Hals und wirkte so frisch und elegant wie eins der Models aus der Vanity Fair. Der Angestellte, der ihr folgte, allerdings sah vollkommen erledigt aus.

Als sie vor ihrem Sohn zum Stehen kam, scheuchte sie den Lakaien mit einer wegwerfenden Geste fort. »Willst du zu Gerard?«

Callie wusste, sie sprach von Gerard Beauvais, dem Chefrestaurator des MFA. Sie hatte von dem Mann gehört, auch wenn sie ihm bisher noch nie begegnet war. Er war eine Legende in der Welt der Kunst und hatte Werke einiger der größten Meister wie da Vinci, Michelangelo und Rembrandt konserviert.

Jack nickte. »Ich dachte, dass Callie und er sich kennenlernen sollten.«

Mrs Walker zog die Augenbrauen hoch. »Vielleicht ist Ms Burke ja damit einverstanden, dass er ihr bei ihrer Arbeit assistiert. Vorausgesetzt, dass sie für eine Zusammenarbeit offen ist.«

Callie spürte, wie sich ihr Magen schmerzlich zusammenzog, Jack jedoch sah seine Mutter einfach reglos an. »Habe ich dir gegenüber schon erwähnt, dass Callie deiner Freundin Micheline Talbot bei der Restaurierung des angerissenen de Kooning geholfen hat?«

Mrs Walkers Augen flackerten lange genug, um Callie zu zeigen, dass sie wusste, von welchem Projekt die Rede war.

»Du kannst dich doch bestimmt an das Gemälde erinnern, Mutter«, fuhr ihr Sohn geschmeidig fort. »Es hängt im MoMA. Du hast mir erzählt, Micheline hätte ein ums andere Mal gesagt, dass sie ohne ihre Assistentin völlig aufgeschmissen gewesen wäre. Dass die junge Frau unglaublich talentiert und es eine wahre Freude gewesen wäre, mit ihr zusammenzuarbeiten, stimmt’s?«

Callie hielt den Atem an und wünschte sich, er würde das Thema beenden.

»Weißt du noch, Mutter?«

»Ja, ja, natürlich. Das Ergebnis war wirklich außerordentlich.«

»Deshalb denke ich, dass Callie auch mit Gerard hervorragend auskommen wird.«

Mrs Walker betastete ihre tadellose Frisur. »Davon bin ich überzeugt. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich fahre erst mal heim. Die Sitzung des Kuratoriums hat länger gedauert als erwartet, deshalb bin ich ziemlich erschöpft.«

Callie wurde rot, als Jacks Mutter weiterging. Die Frau hatte ihr nicht einmal ins Gesicht gesehen, als ob sie sie dadurch verschwinden lassen könnte, indem sie so tat, als wäre sie nicht da.

Doch Jack war für sie eingetreten und hatte dem alten Drachen deutlich zu verstehen gegeben, wie groß sein Respekt vor ihr und ihrer Arbeit war.

Als er seiner Mutter mit zugekniffenen Augen hinterhersah, blickte sie ihn an.

»Das war wirklich nicht nötig.«

»Doch.«

»Ich kann mich auch selbst verteidigen.«

Er wandte sich ihr zu. »Davon bin ich überzeugt, aber meine Mutter ist nicht Ihr Problem. Kommen Sie, gehen wir ins Gerards Büro.«

Jack führte sie an dem Mann vorbei, der die Eintrittskarten kontrollierte, durch eine Ausstellung afrikanischer Kunst bis zu einem Fahrstuhl, der so groß wie eine Garage war. Das Ding war wirklich riesig und mindestens sechs Meter hoch. Als es ruckelnd anfuhr, spürte Callie Jacks durchdringenden Blick.

»Was?«

Er steckte die Hände in die Taschen seines maßgeschneiderten Jacketts. »Warum darf ich Sie nicht beschützen?«

»Weil ich mich nicht daran gewöhnen sollte, mich im Umgang mit Ihrer Mutter auf Sie zu verlassen.« Doch nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Obwohl das eine wirklich nette Geste war.«

»Tut mir leid – habe ich etwa richtig gehört? Sie billigen etwas, was ich getan habe?«

»Jetzt werden Sie bloß nicht eingebildet«, gab sie zurück, und auch wenn sie selbst ein Lächeln unterdrückte, lachte er fröhlich auf.

»Darüber brauchen wir uns sicher keine Sorgen zu machen, solange Sie in meiner Nähe sind.«

Sie hob den Kopf und nahm erschrocken seine plötzlich grimmige Miene wahr.

»Sagen Sie mir, Callie, was muss ich tun, damit Sie mich mögen?«

»Weshalb interessiert es Sie, ob ich Sie mag?«, hakte sie nach, von seiner Frage überrascht.

»Ich liebe die Herausforderung«, erklärte er und setzte wieder sein charmantes Grinsen auf.

»Dann sollten Sie es vielleicht mit Bergsteigen versuchen.«

Wieder lachte er. »Ich glaube, Sie sind wesentlich interessanter, und vor allem leide ich an Höhenangst. Und jetzt beantworten Sie meine Frage.«

»Warum beantworten Sie nicht erst meine?«, gab sie schlagfertig zurück.

»Okay.« Er behielt sein Lächeln bei, sein Blick aber verfinsterte sich leicht. »Als ich Ihnen Ihr Schlafzimmer gezeigt habe, war Ihnen die Freude deutlich anzusehen, aber ich weiß, Sie hätten auch kein Problem damit gehabt, weiter in der Kammer zu hausen, die Ihnen von meiner Mutter zugewiesen worden war. Sie haben mich mit keinem Wort danach gefragt, wann Sie das Geld von mir bekommen, das ich Ihnen für die Arbeit versprochen habe. Und mein Hund ist vollkommen vernarrt in Sie.«

»Vielleicht bin ich ja einfach eine unkomplizierte, in finanziellen Dingen verantwortungslose Person, die ständig Hundekuchen in der Tasche hat.«

»Ich bin einfach total von Ihnen fasziniert.«

Der Fahrstuhl hielt.

»Das kann ja wohl unmöglich Ihr Ernst sein«, murmelte sie und versuchte, das plötzliche Pochen in ihrer Brust zu ignorieren.

Als die Tür zur Seite glitt, hielt er sie höflich auf, ließ ihr den Vortritt und stieg hinter ihr aus.

»Doch«, erklärte er. »Und zwar, weil Sie wirklich ungewöhnlich sind.«

Sie spürte die Hitze, die ihr in die Wangen stieg.

»Wo ist Gerards Büro?«

Zu ihrer Erleichterung ging er wortlos an ihr vorbei und zeigte ihr den Weg.

Sie hatte es nicht eilig damit, ihm zu sagen, dass er sich in etwas völlig anderes als einen betörend schönen, wohlhabenden Mann, der sie anders geküsst hatte als je ein Mann zuvor, verwandeln müsste, um ihr sympathisch zu sein.

Dazu müsste aus dem menschlichen Pendant eines Aston Martin DB-sonstwas so etwas werden wie ein klappriger Chevy Chevette.