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Optimales Zeitmanagement mit den goldenen Drei

In den Kinderschuhen des Zeitmanagements freuten sich vor allem Manager über die Methoden, um in noch kürzerer Zeit, noch mehr Dinge noch effektiver bearbeiten zu können, um dann noch mehr Zeit für noch mehr andere Dinge zu haben, die Ihnen noch mehr Arbeit machten. Darum soll es hier natürlich nicht gehen. Ich möchte Sie aber ausdrücklich ermuntern, sich ein eigenes, für Sie passendes Zeitmanagement-System zuzulegen. Vielleicht haben Sie bereits einen Kalender, in den Sie Ihre beruflichen und/oder privaten Termine eintragen. Möglicherweise nutzen Sie bereits eines der vielen PC-Programme oder Sie haben einen Kalender in Ihrem High-Tech-Handy. |177|Wo Sie Ihre Termine notieren, ist weniger von Bedeutung, wichtig ist, dass Sie sie notieren. Wenn Sie also schon ein gut funktionierendes System haben, nutzen Sie es weiter. Dort eingetragene Termine werden eingehalten oder zumindest erinnert und bewusst verschoben. Was nicht aufgeschrieben ist, wird oft im Eifer des Alltags einfach vergessen. Die meisten Menschen neigen allerdings dazu, nur ihre beruflichen Termine und ihre privaten Verabredungen in ihrem Kalender zu notieren. Aber was ist mit Ihren Verabredungen mit sich selbst? Wie oft steht in Ihrem Kalender »eine Stunde Buch lesen«, »einen Spaziergang machen« oder »Massagetermin«? Wie oft steht darin, »eine halbe Stunde entspannen«, »zehn Minuten Tagträumen« oder zur Erholung von der Bildschirmarbeit »am PC Augengymnastik machen«?

Die meisten Menschen, die sich schwer damit tun, Ihren eigenen Weg zu gehen, sind es nicht gewöhnt, sich bewusst um sich selbst zu kümmern. Gerade darum geht es aber beim Leben Ihrer Berufung: In jedem Augenblick das zu tun, was Ihnen und Ihrer Berufung am ehesten entspricht und Sie am besten zu Ihrem Ziel bringt. Und dazu gehört vor allem, dass Sie auf sich selbst, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlergehen achten. Oder glauben Sie, dass Sie all die tollen Anlagen und Fähigkeiten bekommen haben, um sich zu verausgaben? Also beginnen Sie am besten gleich und tragen Sie sich bewusst Zeiten für Entspannung, Erholung und Genuss in Ihren Terminkalender ein. Ich habe mir angewöhnt, an allen Wochenenden, an denen ich keine Workshops leite, mit einem dicken Filzstift FREI in meinen Kalender zu schreiben. Es kommt natürlich trotzdem oft vor, dass ich sonntags arbeite, aber zumindest sind diese Sonntage dann nicht mit zehn verschiedenen Aufgaben gespickt, sondern ich erledige nur ausnahmsweise Dringendes. Probieren Sie es aus, ich bin sicher, dass es auch für Ihr Leben hilfreich sein kann!

Wenn Sie Ihre Ziele erreichen wollen, müssen diese erstens hoch genug sein, um Sie zu motivieren und anzuspornen und zweitens so niedrig, dass Sie sie auch tatsächlich erreichen können, sonst fangen |178|Sie nämlich gar nicht erst an. Das richtige Maß herauszufinden, kann eine Weile dauern, aber es gibt eine gute Methode, um Sie dabei zu unterstützen. Für Ihren Weg zum Ziel haben Sie sich bei Ihrer Projektplanung viele kleine Teilziele gesetzt und mit Terminen versehen. Und natürlich haben Sie die Termine, an denen Sie diese Ziele erreicht haben wollen, in Ihren Terminkalender eingetragen. Aber wann werden Sie diese Dinge tun? Allein durch das Eintragen in Ihrem Kalender haben Sie sich ja noch nicht mit der Umsetzung beschäftigt.

Ich habe für mich selbst eine Methode entwickelt, die auf den ersten Blick etwas aufwändig aussieht, sich aber bestens bewährt hat. Die meisten Menschen – außer gut organisierte Manager und Mütter – haben nur einen großen Terminkalender, in den sie ihre Termine einmal eintragen. Ich habe nicht nur einen Terminkalender für das Jahr, sondern noch drei weitere: einen für jeden Monat, einen für jede Woche und einen für jeden einzelnen Tag. Ich beginne damit, mir alle Ziele für das kommende Jahr zu notieren (meist beim Jahreswechsel, aber natürlich können Sie jederzeit damit beginnen). Dann entscheide ich, in welchem Monat ich welche Teilziele erreicht haben will und trage sie in der entsprechenden Monatsübersicht ein. Jeweils am Ende eines Monats übertrage ich dann die zu erreichenden Teilziele für den nächsten Monat auf meine Wochenpläne. Größere Teilziele lege ich in einen Zeitraum, in dem ich etwas weniger feste Coaching- und Workshop-Termine geplant habe und kleinere verteile ich gleichmäßig über den Monat. Das Gleiche mache ich am Ende jeder Woche für die kommende Woche und am Ende jeden Tages für den kommenden Tag.

Die Termine zur Kontrolle meiner Ziele trage ich ebenfalls ein. Wenn ich den nächsten Tag, die nächste Woche oder den nächsten Monat plane, nutze ich die Gelegenheit zu überprüfen, ob ich meine Ziele erreicht habe, und falls nicht, um mir klar zu werden, woran es gelegen hat. Dann vergebe ich einen neuen Termin für das Erreichen des Ziels.

|179|Wenn Sie diese Methode für Ihre Zielplanung ebenfalls nutzen möchten, kommt jetzt noch das Entscheidende: die goldenen Drei. Um die Dinge, die für Ihre Berufung und den Job, der Sie glücklich macht die wichtigsten sind, auch wirklich zu tun, schreiben Sie sich die drei wichtigsten Prioritäten für den einzelnen Tag, die Woche, den Monat und das Jahr auf und legen Sie Ihre anderen Termine darum herum. Nur so planen Sie für die wichtigsten Dinge Ihres Lebens von Anfang an ausreichend Zeit ein. Das ist simpel, aber wirkungsvoll.

Notieren Sie bitte jetzt die drei wichtigsten Ziele oder Teilziele für Ihre nächsten 12 Monate. Verfahren Sie dann genauso mit Ihren Monats-, Wochen- und Tageszielen.