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|121|Karriere-Navigator 11

Drei mögliche Berufsbilder

Kennen Sie die Regeln für ein Brainstorming? Das ist eine Methode zum Sammeln von möglichst vielen Ideen, Gedanken und Anregungen. Ein Einfall hilft dem nächsten auf die Sprünge und so tauchen – wenn Sie die Regeln befolgen – immer wieder neue Ideen auf. Viele von Ihnen sind sicher schon beruflich oder privat damit konfrontiert worden, doch für manche Menschen ist es sehr ungewohnt, die üblichen Denkmuster zu überwinden und so viele verrückte Ideen und Gedanken wie möglich zu produzieren. Ein Brainstorming sollte am besten nicht länger als 30 Minuten dauern. Erfahrungsgemäß entstehen die guten Ideen nach einer Anlaufzeit von etwa zehn Minuten.

 

Und so geht’s: Sie laden zwei bis drei Personen ein, die Sie kennen und mögen, mit denen Sie aber nicht eng befreundet sind. (Enge Freunde sind meist zu voreingenommen, es funktioniert einfach besser mit Bekannten und natürlich schadet es nicht, wenn Sie ein Gläschen Sekt dazu reichen.) Schreiben Sie Ihre fünf Lieblingstätigkeiten beziehungsweise Begriffe aus der letzten Übung auf ein möglichst großes Blatt (mindestens DIN A3 oder besser noch auf ein Flip-Chart, wenn Sie eines zur Verfügung haben) und hängen es für alle gut sichtbar auf. Erklären Sie sicherheitshalber noch einmal die Brainstorming-Regeln und wählen Sie eine Person aus der Gruppe, die alle Ideen, die genannt werden, kommentarlos mitschreibt.

 

Die wichtigsten Regeln beim Brainstorming sind:

  • Alle Ideen werden spontan ausgesprochen.

  • Alle Ideen werden aufgeschrieben.

  • |122|Die Ideen dürfen ruhig unrealistisch oder schräg sein, je mehr desto besser.

  • Und das Wichtigste: Kritik oder Bewertung der Antworten ist absolut verboten!

Erinnern Sie sich an dieser Stelle auch noch einmal an die Disney-Technik: Kreativer – Macher – Kritiker. Beim Brainstorming bewegen Sie sich wieder nur auf der kreativen Ebene; bewertet wird später.

Die Frage, die Sie Ihren Bekannten und sich selbst beim Brainstorming stellen, ist: Welchen Beruf könnte ein Mensch mit Ihren fünf Lieblingstätigkeiten ausüben? Bitte hören Sie erst auf, wenn Sie mindestens 20 – besser noch mehr – verschiedene Berufsbilder gesammelt haben beziehungsweise zwei Seiten voll geschrieben sind. Das folgende Beispiel können Sie wieder als Anregung nehmen.

 

Beispiel: Tobias hat diese fünf Lieblingstätigkeiten ausgewählt:

  • Kommunizieren

  • Motivieren l Bestimmen

  • Erfinden

  • Intuition haben

Das Brainstorming für mögliche Berufsbilder brachte folgende Ergebnisse:

  • Manager, Lehrer, Wissenschaftler, Erfinder, Techniker, Coach

  • Trainer, Ausbilder, Politiker, Redner, mit Menschen arbeiten, in einer Beratungsstelle, Trend-Scout, Unternehmensgründer, Berater, Unternehmensberater, Verkäufer, Eventmanager, Organisationsentwickler, Gutes tun, Medium, Mediator, Vermittler, Schriftsteller, Verleger, Verkäufer, Topmanager

 

|123|Wenn Ihnen die Ideen ausgehen, konzentrieren Sie sich auf einen oder zwei der Begriffe und stellen Sie sich die Frage erneut. Schreiben Sie auch hier wieder alle Ideen auf, die genannt werden. Je mehr es werden, desto besser. Haben Sie zwei Seiten voll? Sind Sie der Meinung, dass es reicht? Dann hören Sie auf, legen Sie die Seiten mit den gefundenen Berufen in die Schublade – und genießen Sie einen entspannten Abend mit Ihren Bekannten.

Es ist wichtig, dass Sie mindestens eine Nacht über Ihre Ergebnisse schlafen. Schließlich geht es hier um Ihr Leben! Frühestens am nächsten Tag nehmen Sie die Liste mit den möglichen Berufen also wieder zur Hand. Ihr Verstand darf Ihnen an dieser Stelle schon ein wenig über die Schulter sehen, bitte entscheiden Sie aber trotzdem – wie auch bisher – vor allem nach Ihrem Gefühl. Wählen Sie nun aus den vielen Ideen wieder drei aus, die Sie am meisten ansprechen. Das können Berufsbeschreibungen sein oder auch Kombinationen aus mehreren Begriffen.

 

Beispiel: Tobias hat sich für die Begriffe »Trend-Scout«, »Unternehmens-/Organisationsberater« (in Kombination mit »mit Menschen arbeiten«) und »Unternehmensgründer« entschieden.

 

Bitte entscheiden Sie jetzt für sich, welche Berufe und Kombinationen Sie aus dem Gefühl heraus am meisten an sprechen, und notieren Sie sie. Was bringt ein Lächeln auf Ihr Gesicht?

Und nun bringen Sie die drei bitte in eine Rangfolge, das heißt, der Beruf, den Sie am liebsten, am zweit- und am drittliebsten hätten. Noch immer ist Ihr Verstand nur Zaungast, der Realitätscheck folgt erst später.

 

Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu Ihrer Berufung haben Sie jetzt getan. Bleibt noch das Zusammenfügen der einzelnen Puzzleteile zu einem Gesamtbild.