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|150|Von der Berufung zum Beruf: Spezifikation Ihres Traumjobs

Am Ende des Karriere-Navigators haben Sie drei mögliche Berufsziele formuliert und auf Übereinstimmung mit Ihren wichtigsten Wesensanteilen überprüft. Sie haben Ihre Berufung in drei Aspekten formuliert und im letzten Kapitel für den Bereich Beruf/Karriere drei Ideen notiert, wie Sie Ihre Berufung im Beruf am besten zum Ausdruck bringen können. Bitte sehen Sie sich Ihre Antworten und Notizen aus den verschiedenen Übungen nun noch einmal in Ruhe an. Jetzt gilt es, eine Entscheidung zu treffen, was nicht unbedingt bedeutet, dass Sie Ihren Job wechseln müssen, um glücklich zu sein. Manchmal genügt es, dort wo Sie sind, mehr von dem zum Ausdruck zu bringen, was Ihnen wirklich wichtig ist. Sie haben mehrere Möglichkeiten:

  • Sie können die Firma wechseln.

  • Sie können die Umstände verändern.

  • Sie können die Stufe wechseln.

  • Sie können den Beruf wechseln.

Die Firma wechseln: Wenn Ihr Beruf gut zu Ihnen passt und das Richtige für Sie ist und Ihre Unzufriedenheit daher kommt, dass Ihre Lebensmotive sich nicht mit der Philosophie Ihres Arbeitgebers in Einklang bringen lassen, machen Sie den gleichen Job in einem Unternehmen oder einer Branche, die besser zu Ihnen passt!

 

Die Umstände verändern: Wenn das Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, wunderbar zu Ihnen passt, Sie aber mit Ihrer Tätigkeit |151|nicht mehr zufrieden sind, könnten Sie versuchen, in Ihrem aktuellen Job mehr von Ihrer Berufung zum Ausdruck zu bringen oder innerhalb des Unternehmens, wenn es möglich ist, eine neue Stelle zu finden. Und wenn Sie sich zum Beispiel mehr Internationalität wünschen, fragen Sie nach, ob Sie für Ihr Unternehmen einige Zeit ins Ausland gehen können!

 

Die Stufe wechseln: Möglicherweise ist Ihnen klar geworden, dass Sie nur unzufrieden sind, weil Sie eigentlich schon lange einen Schritt auf der Karrieretreppe nach oben gehen wollten, sich aber bisher immer mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben haben. Jetzt möchten Sie mehr Verantwortung und sind sicher, dass Sie auf die nächste Ebene gehören. Dann machen Sie den nächsten Karriereschritt!

 

Den Beruf wechseln: Vielleicht haben Sie auch erkannt, dass Sie dort, wo Sie sind, nicht hingehören. Nicht in das Unternehmen, die Branche, die Tätigkeit und zu den Menschen, die Sie umgeben. Dann hilft nur eines: Ein Neustart! Machen Sie eine Weiterbildung, bewerben Sie sich als Quereinsteiger auf Ihren Traumjob oder machen Sie sich mit einer Idee, die zu Ihnen und Ihrer Berufung passt, selbstständig!

 

Welches der richtige Weg für Sie ist, können nur Sie allein entscheiden. Doch ganz egal, wofür Sie sich entscheiden, eine Veränderung wird es auf jeden Fall für Sie geben. Und egal, in welche Richtung Sie gehen: Zu jedem Schritt gehört Mut. Um sich die Entscheidung zu vereinfachen, machen Sie sich nun als Nächstes klar, wie die genauen Umstände Ihres Traumjobs aussehen sollen.

Wenn Sie einen Job gefunden haben, der Ihnen und Ihrer Berufung entspricht, dann fühlen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz wohl, haben Kollegen, mit denen Sie gerne zusammenarbeiten, mögen Ihre Kunden und die Leute, mit denen Sie täglich zu tun haben und empfinden Ihren Job als sinnvoll.

|152|Mit den folgenden Fragen können Sie herausfinden, was für Sie im Berufsleben – zusätzlich zu den Informationen aus dem Karriere-Navigator – noch zum Wohlfühlen wichtig sein könnte. Es geht nicht nur darum, was Sie arbeiten, sondern auch wie, mit wem, wo und unter welchen Bedingungen. Die nachfolgenden Fragen beziehen sich vor allem auf Menschen, die in Unternehmen angestellt sind. Falls Sie überlegen, sich selbstständig zu machen, übertragen Sie die Fragen bitte einfach auf Ihre mögliche Selbstständigkeit.

Bitte beantworten Sie sich möglichst spontan die folgenden Fragen:

 

In welchem Land (Kontinent, Land, Bundesland) und in welcher Stadt (Großstadt, Kleinstadt, auf dem Land, Name der Stadt) möchten Sie am liebsten arbeiten?…………………………

 

Wie wollen Sie zu Ihrem Arbeitsplatz kommen und wie weit soll der Weg dorthin maximal sein (Kilometer, Anfahrtszeit, Auto, Bahn, Fahrrad)?…………………………

 

In was für einem Unternehmen (Profit, Non-Profit, eigenem Unternehmen, Start-up, National/International) wollen Sie arbeiten? Und in welcher Branche soll es sein?…………………………

 

|153|Wollen Sie lieber allein oder mit Kollegen arbeiten, wenn ja, mit wie vielen, wie eng?…………………………

 

Welche Art von Kontakt bevorzugen Sie mit Kollegen oder Kunden (persönlich, Telefon, E-Mail) und wie häufig wollen Sie Kontakt mit anderen haben? …………………………

 

Wollen Sie Mitarbeiterverantwortung (für wie viele) oder lieber Mitarbeiter sein? Wie soll dann Ihr Chef sein? …………………………

 

Mit wem oder was wollen Sie arbeiten (zum Beispiel mit Menschen, Tieren, Werkzeugen, Gegenständen oder dem PC)? …………………………

 

Wie viel Macht und Einfluss wollen Sie haben (Budget, Entscheidungsgewalt, Verantwortung)? …………………………

 

|154|Wie viel Zeit wollen Sie mit Ihrer Arbeit verbringen (am Tag, in der Woche, im Jahr)? Wollen Sie lieber feste Zeiten oder sich Ihre Zeit frei einteilen können? …………………………

 

Wie viel wollen Sie verdienen? Wie wichtig sind Ihnen Sozialleistungen und Vergünstigungen? …………………………

 

Vielleicht haben Sie an der einen oder anderen Stelle noch gezögert oder waren um eine klare Antwort verlegen. Das ist vollkommen normal. Wie auch bisher schon, ergänzen Sie die fehlenden Antworten oder ändern solche, mit denen Sie noch nicht vollkommen glücklich sind, wann immer Ihnen etwas Neues oder Stimmigeres dazu einfällt.

Passen Ihre Antworten wirklich zu Ihren Lebensmotiven, Ihren Interessen und Ihrer Persönlichkeit oder sind Antworten dabei, die früher für Sie richtig waren und von denen Sie geträumt haben, die aber heute bereits überholt sind? Bitte schauen Sie sich Ihre Antworten noch einmal genau an und stellen sich diese Frage jedes Mal neu. Falls nötig, korrigieren Sie Ihre Ergebnisse.

 

Erst wenn Sie wirklich zufrieden sind, machen Sie bitte den nächsten Schritt. Schauen Sie auf Ihre Antworten und markieren Sie drei Dinge, die Ihnen besonders wichtig sind, auf die Sie auf keinen Fall in Ihrem Job verzichten möchten. Bitte halten Sie diese goldenen Drei wieder auf einem extra Blatt fest.

|155|Jetzt haben Sie eine ganze Menge an Informationen über den Job, der Sie glücklich macht, zusammengetragen. Bitte ergänzen Sie Ihren Karriere-Navigator um die Dinge, die Ihnen in Ihrem Job besonders wichtig sind und die drei wichtigsten Ausdrucksmöglichkeiten Ihrer Berufung im Bereich Beruf/Karriere, damit Sie alles auf einen Blick haben.

 

Wenn Sie nun auf das Gesamtbild schauen, haben Sie eine klare Vorstellung davon, welchen Weg Sie als Nächstes gehen wollen? Was Sie wirklich glücklich machen kann? Können Sie eine Entscheidung treffen, zu der Sie von Herzen »Ja!« sagen?

Sollten Sie jetzt noch kein klares Bild haben oder aber auch zu viele Möglichkeiten sehen und sich nicht für einen Weg entscheiden können, ist das der Zeitpunkt, um sich Unterstützung von außen zu holen. Sprechen Sie mit einem Menschen Ihres Vertrauens oder ziehen Sie einen professionellen Coach zurate. Im Moment der Entscheidung für einen neuen Weg ist ein abschließender, möglichst neutraler Blick Gold wert!

Eine wiederentdeckte Leidenschaft kann ansonsten zum Beispiel so stark sein, dass Sie den Eindruck haben, sie zum Beruf machen zu wollen. Um sicher zu sein, dass eine Berufsidee wirklich zu Ihnen passt, haben Sie im Karriere-Navigator zwar bereits den Abgleich mit den wichtigsten Bereichen Ihrer Persönlichkeit gemacht, in der ersten Begeisterung kann es aber passieren, dass Sie über Dinge »großzügig« hinwegsehen, die einem Außenstehenden leichter auffallen.

Wenn Sie für sich als Leidenschaft das Kochen wieder entdeckt haben und nun überzeugt davon sind, dass es Sie glücklich machen würde, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, seien Sie kritisch mit sich selbst (Der Kritiker aus der Disney-Technik ist an dieser Stelle durchaus hilfreich.) und fragen Sie sich, ob Ihnen das Ganze Drumherum ebenso viel Spaß machen würde. Mit einem eigenen Restaurant hätten Sie nicht nur mit Kochen, sondern auch mit Einkauf, Buchhaltung, Werbung und Personal zu tun. Ein neutraler Blick auf |156|Ihre Lebensmotive Ruhe, Familie und Freude lässt vermuten, dass dies nicht der richtige Weg für Sie ist. Entscheiden Sie sich dann lieber für einen exklusiven Kochkurs, planen Sie mehr Zeit fürs Kochen im Privaten ein und finden Sie ein anderes berufliches Ziel, das noch besser zu Ihnen passt.

Die Leidenschaft am Kochen steht vielleicht für Ihren Wunsch, andere Menschen zu verwöhnen oder aber auch Ihre beste Seite zu zeigen und mehr in der Öffentlichkeit zu stehen. Finden Sie den Kern, den Hintergrund Ihres Wunsches, und gehen Sie in Ihren Überlegungen über die klassischen Berufe hinaus. Wenn nötig, kreieren Sie selbst einen eigenen neuen Beruf. Seien Sie erfinderisch und mutig. Setzen Sie sich über all die inneren und äußeren Stimmen hinweg, die Ihnen sagen, dass Sie das sowieso nicht schaffen werden. Als ich begonnen habe, meine Kunden in Sachen Berufung zu beraten, hat meine Umgebung es auch nicht für möglich gehalten, dass man damit Erfolg haben könnte. Aber ich habe an meinen Traum geglaubt und bin mit meiner Arbeit glücklicher denn je.

Damit auch Sie Ihre Berufung zum Beruf machen können, bringen Sie Ihr Ziel im nächsten Schritt auf den Punkt. Dann überprüfen Sie es mit der Wunderbar-Methode und erstellen einen Projektplan für den Weg, der vor Ihnen liegt.