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|65|Karriere-Navigator 2

Ihr bisheriger Weg

Auch im Karriere-Navigator gibt es den Blick auf das, was Sie bisher getan haben und im Moment tun. Nicht immer, aber oft, steckt in der Ausbildung, die wir gewählt haben, bereits ein Hinweis auf bestimmte Anlagen. Interessant ist vor allem, was Sie von den Dingen, die Sie gelernt, studiert oder durch learning by doing erworben haben, wirklich gerne und am liebsten tun. Sie finden nachfolgend Fragen zu Ihrer Ausbildung, Ihren weiteren Qualifikationen, Ihrer aktuellen Tätigkeit, den Umständen, unter denen Sie arbeiten, und den Dingen, die andere Menschen für Ihre Stärken halten.

Zuerst listen Sie alle Aus- und Weiterbildungen auf, die Sie gemacht haben, beispielsweise Ihre Berufsausbildung, ein Studium oder eine Doktorarbeit. Denken Sie hier bitte auch an die Dinge, die nicht direkt etwas mit Ihrem Beruf oder Ihrer aktuellen Tätigkeit zu tun haben, etwa ein Trainerschein, eine Ausbildereignungsprüfung oder die Qualifikationen, die Sie als Vereinsvorstand brauchten. Schreiben Sie bitte alles auf, was Ihnen dazu einfällt.

Über welche weiteren besonderen Qualifikationen verfügen Sie? Vielleicht können Sie außergewöhnlich gut thailändisch kochen, mehrere Fremdsprachen sprechen, beherrschen besondere PC-Programme, spielen leidenschaftlich gern Theater oder haben als Schöffe bei Gericht Erfahrungen gesammelt. Denken Sie auch an Jobs und Praktika, die Sie während Ihrer Schulzeit, Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums gemacht haben. Oft vergessen meine Kunden diese Dinge, obwohl viele gerade in ihren Nebenjobs den meisten Spaß hatten. Auch das sind Qualifikationen, selbst wenn Sie dafür kein Zeugnis bekommen haben. Bitte listen |66|Sie jetzt auf einem separaten Blatt alle weiteren Qualifikationen auf, über die Sie verfügen.

Betrachten Sie jetzt Ihre aktuelle Tätigkeit. Wo und was arbeiten Sie? Also in welchem Unternehmen, welcher Branche, Abteilung und Bereich und wie würden Sie Ihre Tätigkeit selbst genau bezeichnen? Lesen Sie bitte noch das folgende Beispiel und schreiben Sie dann Ihre Antwort auf.

 

Beispiel: Ein Beispiel von Markus: Ich bin im XYZ-Versand in der Abteilung Kundenbetreuung tätig. Dort bin ich zuständig für den Bereich Beschwerdemanagement, wobei ich mich vor allem um Reklamationen von Großkunden mit mehr als 30000 Euro Jahresumsatz kümmere. Ich bin Teamleiter und habe drei Mitarbeiter, die mich bei meiner Tätigkeit unterstützen.

 

Was halten Ihre Kollegen/Ihr Vorgesetzter/Ihre Freunde für Ihre größten Stärken? Erinnern Sie sich zum Beispiel an Ihr letztes Feedback-Gespräch im Büro oder die Organisation einer Party, für die Sie von Ihren Freunden viel Lob bekommen haben. Viele meiner Kunden behaupten an dieser Stelle, sie wüssten keine Stärken und können dafür auf Anhieb alle ihre Schwächen aufzählen. Nachdem Sie den Schritt Nummer 10 des Karriere-Navigators absolviert haben, können Sie garantiert mehr als genug Stärken von sich nennen. Falls Ihnen hier also zu wenig einfällt, lassen Sie die Antwort noch offen und gehen Sie zum nächsten Punkt.

Unter welchen Bedingungen arbeiten Sie? Wie sehen Ihr Arbeitsplatz und Ihre Umgebung aus? Haben Sie ein Büro für sich oder teilen Sie sich mit Ihren Kollegen ein lautes Großraumbüro? Können Sie ins Grüne blicken, auf die Skyline einer Stadt oder sehen Sie auf grauen Asphalt? Bitte notieren Sie, wie sie arbeiten.

 

Beispiel: Sabine hat nach ihrem Abitur und ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau ein Übersetzungsstudium und anschließend ein |67|MBA-Aufbaustudium gemacht. Dabei war sie auch an verschiedenen Universitäten im Ausland, unter anderem in Australien. Als weitere Qualifikationen hat sie Fotografieren, Theater spielen und Leistungssport notiert. In ihrem aktuellen Job ist sie vor allem allein tätig, wünscht sich aber, mehr mit jungen motivierten Kollegen zu arbeiten. Die drei Begriffe, die Sabine markiert hat, sind »Australien«, »mit Menschen« und »international«.

 

Bitte markieren Sie mit einem farbigen Stift die drei Begriffe, Ausbildungen, Stärken oder Beschreibungen, die Sie am meisten ansprechen. Das können wie bei Sabine auch Begriffe sein, die vordergründig nichts oder wenig mit Ihrem Beruf zu tun haben. Gehen Sie nur nach Ihrem Gefühl und markieren Sie die drei Begriffe spontan! Halten Sie diese Begriffe anschließend noch einmal schriftlich fest.

 

Oft sind es nicht die Dinge, die Sie gelernt oder studiert haben, die Ihnen etwas bedeuten, sondern äußere Umstände, Kontakte mit Kollegen oder besondere Erfahrungen während eines Auslandsaufenthalts – und genau auf die kommt es an. Sind Sie zufrieden mit den drei Begriffen, die Sie für sich markiert haben? Ihre bisherige berufliche Laufbahn ist damit hinreichend beleuchtet. Der nächste Schritt geht ein ganzes Stück weiter zurück – in Ihre Kindheit.