Kapitel 11

 

Ich hatte es satt, ständig herumzuschleichen. Es war mir egal, wer das war: Wenn er den Alarm ausgelöst hatte, war er hier nicht willkommen, und ich würde ihm den Arsch aufreißen. »Kommt mit, diesmal schleichen wir nicht in unserem eigenen Garten herum.« Ich stieß die Küchentür auf, dass sie gegen die Wand krachte, und lief nach draußen, gefolgt von Camille und Delilah. Der Mond stand noch am Himmel und tauchte den Garten in sein Licht.

»Wo sollen wir suchen?« Das war das Einzige, was die Banne uns nicht sagen konnten - wo sie durchbrochen worden waren. Camille und Morio arbeiteten daran, auch dafür eine Lösung zu finden, aber vorerst mussten wir den Eindringling noch selbst aufspüren.

»Wo auch immer wir Ärger erahnen.« Camille lief hinter mir klappernd die Treppe hinab. Es war jetzt schon eine lange Nacht gewesen, und ich merkte ihr und Delilah an, dass sie müde wurden. »Teilen wir uns auf. Ich gehe ums Haus. Delilah, du nimmst den Weg zum Birkensee. Menolly, wie wäre es, wenn du dir die südwestliche Ecke vornimmst? «

»In Ordnung«, sagte ich und ging nach links. Wir hatten an der südwestlichen Ecke unseres riesigen Grundstücks nicht viel getan, sie bestand aus wucherndem Gestrüpp. Inzwischen hatten wir entschieden, sie auch so verwildert zu lassen, damit die Naturgeister und Tiere hier Nahrung fanden. Mittlerweile war ein Teil davon mit Besen ginster zugewuchert, und ein gigantischer Brombeerstrauch mit dicken Blütenknospen begann ihm Konkurrenz zu machen. Das Gras war kniehoch und saftig. Zwei Eichen ragten über dem Gebüsch auf, ihre Stämme waren mannshoch darin verborgen.

Der Regen ließ in dieser Gegend alles üppig wachsen, und Camille sagte, die Pflanzengeister hier fühlten sich sehr wohl. Als ich vorsichtig eine fiese Dornenranke beiseiteschob, die sich über den kaum erkennbaren Trampelpfad neigte, fiel eine Spinne von einem Ast über mir herab. Erschrocken trat ich beiseite. Die Radnetzspinnen hier waren zwar groß und gestreift, aber nicht giftig. Außerdem hätte auch Gift mir nichts ausgemacht.

Seit unserer Begegnung mit den Werspinnen war Delilah recht zimperlich geworden, was Spinnen im Allgemeinen anging. Camille mochte sie auch nicht gerade, aber sie hatte noch keine echte Angst vor ihnen entwickelt.

Ich persönlich mochte die Tierchen irgendwie. Sie waren hartnäckig, spannen ihre Netze beharrlich immer wieder neu, wenn sie zerstört wurden, und warteten geduldig auf ihren Fang. Sie tranken Blut - na ja, Blut und alle anderen Körperflüssigkeiten -, und ich trank Blut. Sie wurden von großen Teilen der Bevölkerung gefürchtet. Vampire ebenfalls. Wir hatten so einiges gemein, diese Spinne und ich.

Ich half der Argiope sicher auf ein nahes Blatt und schlug mich weiterhin durch das Gestrüpp aus Büschen und wuchernden Farnen. Der schmale Pfad endete an einem Ginsterdickicht. Die Pflanzen waren riesig, über drei Meter hoch, und ihre Blüten schimmerten golden im Mondlicht. Der Besenginster hatte Hülsen, die mit einem leisen Knistern auf brachen und die Samen der nächsten Generation in den Wind streuten.

Ich duckte mich zwischen zweien dieser riesigen Büsche hindurch und schob mich durch ein Labyrinth graugrüner Stengel. Ich wusste nicht so genau, wohin ich eigentlich wollte, ich folgte einfach meinem Instinkt. Und dann, ein paar Schritte weiter, spürte ich etwas vor mir. Oder vielmehr hörte ich es. Einen Herzschlag. Und ich witterte etwas - den Duft von Delfalien. Und diese Blumen gab es nur in der Anderwelt.

Ich schlich weiter und suchte nach dem Ursprung des Geräuschs. Dann sah ich im Schatten der Ginsterbüsche den Umriss einer Wärmequelle. Zweibeinig, konnte ein Mensch sein, aber auch eine Fee oder ein Elf. Ich glitt weiter, lautlos wie die Nacht. Was zum Teufel sollte das? Wo war unser Besuch hergekommen? In diesem Moment bemerkte ich, dass die beiden Eichenstämme glommen. Oder vielmehr schimmerte da etwas zwischen ihnen. Ein Portal. Wir hatten ein verfluchtes wildes Portal auf unserem Land!

Heilige Scheiße, so hatte vermutlich auch der Blähmörgel vor ein paar Wochen hergefunden. Und wen zum Teufel hatte es jetzt ausgespuckt? Ich kniff die Augen zusammen, um unseren Besucher schärfer zu sehen. Wer auch immer er sein mochte, er war uns offenbar nicht freundlich gesinnt, sonst hätten die Banne nicht angeschlagen.

Ein paar Schritte weiter blieb ich stehen. Er gehörte zu den Feen, so viel war sicher, und er war in Blau und Gold gekleidet, die Farben Y'Elestrials. Ein Mann von der alten Garde? Unsere abgesetzte Königin war mit einer Handvoll treuer Gefolgsleute immer noch auf der Flucht, und regelmäßig gab es Berichte über Massaker und Scharmützel, das hatte Vater uns erzählt, der ja nun Zugang zu sämtlichen Informationen hatte.

Aber was wollte dieser Mann hier? War er ein Meuchler, den Lethesanar auf uns angesetzt hatte? Die ehemalige Königin musste unsere Familie inzwischen abgrundtief hassen. Nicht nur, dass unser Vater und unsere Tante entscheidenden Anteil daran gehabt hatten, sie zu stürzen - meine Schwestern und ich hatten ebenfalls die Seiten gewechselt.

Wer auch immer das war, ich durfte ihn nicht durch das Portal entkommen lassen, ohne herauszufinden, warum er hier war. Ich wartete einen günstigen Augenblick ab, und als er kurz wegschaute, sprang ich vor und packte ihn um den Hals.

»Wer zum Teufel bist du, und was hast du auf unserem Land zu suchen?« Ich drückte ihm das Knie ins Kreuz. »Antworte gefälligst, denn ich könnte dir mit einer einzigen Bewegung das Rückgrat brechen. Das möchtest du doch nicht, oder?«

Er stammelte etwas und wehrte sich gegen mich. Ich beschloss, das auf die praktischste Art zu erledigen, und schmetterte ihm die Faust auf den Kopf, so dass er das Bewusstsein verlor. Dann warf ich mir den Mann und die Tasche, die er bei sich trug, über die Schulter und ging zum Haus zurück.

Camille sah mich, als sie von den Blumen- und Gemüsebeeten kam. »Wer ist das? «

»Ich weiß es nicht, aber ich habe ihn bei den zwei Eichen gefunden. Ach, übrigens, hinter dem Besenginster versteckt sich ein Portal zwischen den beiden Bäumen. Wir werden Königin Tanaquar oder Königin Asteria bitten müssen, u eine Wache zu schicken. Es geht nicht, dass Fremde so nach Lust und Laune auf unser Grundstück gehüpft kommen, vor allem, solange wir nicht wissen, wo es hinführt.« Ich wies mit einem Nicken zum Haus. »Hol bitte etwas Seil und einen Knebel. Falls er Magie beherrscht, darf er keinen Spruch herausbringen.«

Wortlos lief sie voraus und sprang die Stufen zur Hintertür hinauf. Gleich darauf kam sie zurück, gefolgt von Rozurial, mit einem aufgerollten Seil über der Schulter und einem Geschirrtuch in der Hand.

»Ich dachte, Roz könnte vorerst das Portal für uns bewachen«, sagte sie.

»Gut. Helft mir, ihn zu fesseln, dann zeige ich Roz, wo es ist.« Während Rozurial und Camille Arme und Beine des Mannes zusammendrückten, fesselte ich ihn, drehte dann das Geschirrtuch zu einem festen Strick zusammen und knebelte ihn, wobei ich darauf achtete, dass er nicht an seiner Zunge ersticken konnte.

Als er fest verschnürt war, trug ich ihn zu dem Schuppen, den wir erst kürzlich zu einem kleinen Gästehaus für Roz, Vanzir und unseren Cousin Shamas ausgebaut hatten. Fragwürdige nächtliche Besucher wollte ich lieber nicht in unserem eigentlichen Haus haben. Umstandslos ließ ich ihn aufs Sofa fallen. Als Camille mir einen schrägen Blick zuwarf, zuckte ich nur mit den Schultern.

»He, er hat die Banne ausgelöst, er ist vermutlich gefährlich, und ich habe keine Lust, nett zu jemandem zu sein, der hier ist, um uns umzubringen. «

»Schon kapiert«, sagte sie. »Nur zu. Ich passe auf ihn auf. Zeig Roz, wo das Portal ist. Morgen überlegen wir uns, was wir damit machen.« Sie winkte mich hinaus.

Mit einem letzten Blick zurück auf den Schuppen führte ich Roz auf den Rand unseres Grundstücks zu. Als wir uns der überwucherten Ecke näherten, starrte er auf das Gestrüpp.

»Entzückend. Habt ihr schon mal was von Heckenscheren gehört? Oder vielleicht einer Motorsense? Selbst eine Ziege könnte diesem Dschungel ein bisschen zuleibe rücken, den ihr hier habt wuchern lassen.« Er schüttelte den Kopf.

»Naturfreunde. Ihr seid doch ein Haufen Ökofreaks.« Die Tatsache, dass er bei diesen Worten lächelte, hielt mich davon ab, ihn mit dem Gesicht voran durchs Gestrüpp zu schieben.

»Camille und Iris wollten diese Ecke wild lassen, für die Devas, und ich finde, ehrlich gesagt, dass sie eine hübsche Abwechslung zu den manikürten Rasenflächen in den anderen Gärten sind.

Rindenmulch ist doch albern. Ich habe dieses Bedürfnis noch nie verstanden, die Natur in ein hübsches, ordentliches Kunstwerk zu verwandeln. Sogar zu Hause in der Anderwelt zum Beispiel in der Stadt der Seher - neigen viele dazu, alles sofort zu beschneiden, das auch nur ein bisschen zu wuchern droht.«

Ich hielt die Besenginsterzweige auseinander, damit Roz hindurchschlüpfen konnte. Die Kratzer und kleinen Schnittwunden, die alle möglichen Dornen und Zweige mir beigebracht hatten, störten mich überhaupt nicht, aber Roz konnte, obwohl er ein Incubus war, sehr wohl verletzt werden.

Er schlüpfte durch die Lücke, und wir gingen zwischen den dichtgedrängten Büschen hindurch. Gleich darauf standen wir vor dem Eichenportal.

»Ich frage mich, wo es hinführt«, bemerkte er.

»Das wüsste ich auch gern. Aber wenn ich da durchgehe und auf der anderen Seite zufällig gerade die Sonne scheint... Willst du vielleicht mal nachschauen?« Ich dachte daran, die Hand durchzuschieben. Das dürfte mir schon sagen, ob es für mich sicher war oder nicht, aber ehe ich es ausprobieren konnte, trat Roz durch das Portal und verschwand.

Ich wartete. Eine Minute. Zwei Minuten. Eine Eule rief weich in der Ferne, während ich dastand und mit den Fingern auf den anderen Arm trommelte. Drei Minuten. So langsam machte ich mir Sorgen. Was, wenn Roz in eine Falle getappt war? Oder Schlimmeres ? Es gab ein paar Orte in der Anderwelt, neben denen sogar die Unterirdischen Reiche aussahen wie ein Picknick im Park. Vier Minuten. Wo zum Teufel steckte der Kerl? Vielleicht sollte ich es einfach riskieren und durchgehen? Als ich mich gerade für mein mögliches, plötzliches Ende wappnete, kam Roz wieder aus dem Portal gehüpft.

»Wo zur Hölle warst du denn? Ich habe schon befürchtet, du hättest dich da drüben umlegen lassen.« Ich gab nicht gern zu, wie nervös ich gewesen war; das passte nicht zu meinem Image. Roz legte mir einen Arm um die Schulter, ein riskantes Unterfangen. Er wusste, dass ich meistens nicht gern berührt werden wollte, aber wir hatten ein paarmal herumgeknutscht, und ich konnte ihn nicht einfach ein- und ausschalten, je nachdem, wonach mir gerade war.

Ich sperrte mich gegen seine Berührung. Sein Pulsschlag war warm, die sexuelle Energie und das Blut wirkten berauschend. Diese Kombination konnte tödlich sein, wenn er es mit dem falschen Vampir zu tun bekam. Allerdings war er ein Incubus und konnte es sich daher leisten, ein bisschen was zu riskieren.

»Du hast dir Sorgen um mich gemacht? Wie süß von dir«, murmelte er und beugte sich vor, um meinen Hals zu küssen.

Ich erschauerte, wand mich und bog den Nacken seitwärts, damit er nicht noch daran knabbern konnte. »Hör auf«, flüsterte ich. »Nicht jetzt. Wir haben wichtigere Dinge zu besprechen als deinen Penis und seine Marotten. «

»Du würdest seine ... Marotten ... lieben, wenn du mir nur eine Chance geben würdest«, sagte Roz mit einer Stimme so glatt wie Seidenlaken. »Komm schon. Du weißt, dass es mit uns beiden phantastisch wäre.«

Das war ja das Problem. Er hatte recht, und ich wusste es. Aber ich hatte meine Zweifel daran, ob ich wirklich eine zweite Beziehung anfangen wollte. Roz mochte mit den Menschen und anderen Feen, die er verführte, ziemlich beiläufig umgehen, aber er besaß das Potenzial, mich tief in seine Welt hineinzuziehen. Und ich war einfach nicht bereit, mich in seiner Lust zu verstricken.

»Wenn du nicht aufhörst, werde ich dich überhaupt nicht mehr küssen.« Ich stieß ihn von mir, verschränkte die Arme und schwieg vielsagend.

Er räusperte sich und zuckte ergeben mit den Schultern. »Schon gut, schon gut. Ich werde ganz brav sein. Das Portal führt ins Windweidental, soweit ich feststellen konnte. Da lauern weder Goblins noch sonstige Horden. Ich habe mich rasch umgesehen, und ich glaube, es kommt in der Nähe des Wyvernmeers heraus. «

»Das wäre an der nordwestlichen Grenze des Tals. Auf der Silofel-Ebene.« Ich war noch nie dort gewesen, erinnerte mich aber gut an den Geographie-Unterricht. »Hast du dort irgendjemanden gesehen? Einhörner vielleicht?«

Roz schüttelte den Kopf. »Nein. Überhaupt niemanden, was mich offen gestanden wundert. Der Mann, der hierher durchgekommen ist - bist du sicher, dass er Ärger machen will? Im Windweidental halten sich nämlich nicht viele Feen auf, außer jenen, die im Einklang mit den dortigen Kryptos leben. Das ist ein wildes Land, nicht gerade aufgeschlossen gegenüber zivilisierter Herrschaft oder Politik, obwohl ich gehört habe, dass der König der Dahns-Einhörner in Dahnsburg einen sehr strengen Hof führt. «

»Er hat die Farben von Y'Elestrial getragen«, sagte ich und biss mir auf die Lippe. Das verstand ich nicht. Ich wollte gerade zum Gästehaus zurückkehren, als Delilahs Schrei die Nacht zerriss.

»Heilige Scheiße, das ist Delilah. Lass das Portal, komm mit!«

Wir rasten durch das Ginsterdickicht, drängten uns grob durch die Büsche und zertrampelten die Schösslinge. Als wir den offenen Teil des Geländes erreichten, konnten wir unser Kätzchen an dem Trampelpfad sehen, der durch den Garten zum Wald verlief. Sie kämpfte mit etwas, das einem dunklen Kraken verdächtig ähnlich sah.

»Scheiße - das ist einer von diesen Dämonen. Der hat die Banne ausgelöst! Komm, schnell, wir müssen sie von dem Ding wegschaffen. Es hält sich zwischen der Astralebene und der physischen Welt auf. Wir können es im Moment nicht bekämpfen.«

Ich raste durch den Garten, Roz an meiner Seite. Er sprang vor mich und verschwand urplötzlich außer Sicht. Ich blieb abrupt stehen und sah mich hektisch um. Wohin zum Teufel war er jetzt schon wieder gegangen? Aber Delilahs Schreie rissen mich aus meiner Verwirrung.

Das Wesen hielt sie mit seinen Tentakeln gepackt, und eines davon arbeitete sich zu ihrem Kopf vor. Verdammt! Das konnte nicht gut sein. Ich sprang hoch und versuchte, einen Tritt anzubringen, aber wie schon im Avalon Club prallte ich einfach an einem unsichtbaren Kraftfeld ab und flog rücklings durch die Luft.

Als ich wieder aufsprang, bemerkte ich, dass sich in der Nähe von Delilahs Kopf etwas tat. Das Tentakel, das es auf ihren Schädel abgesehen hatte, kämpfte nun mit etwas, das ich nicht sehen konnte. Roz! Das musste Roz sein!

Ich wollte ihr unbedingt helfen und überlegte verzweifelt, was ich tun konnte. Dann fiel mir etwas ein: Ich konnte das Ding nicht berühren, aber meine Schwester konnte ich mir schnappen. Ich sprang ins Getümmel der Tentakel und schob mich hinter Delilah. Ich schlang die Arme um ihre Taille und zog. Der Dämon umklammerte sie, aber ich hatte den Vorteil, dass ich vollständig bei ihr auf der physischen Ebene war, und ich schaffte es, Delilah seinen Tentakeln zu entreißen. Sie lösten sich mit einem lauten, schmatzenden Geräusch.

Delilah blutete leicht. Ich warf sie mir über die Schulter und rannte mit ihr davon.

»Menolly, geh in Deckung und schließ die Augen!«

Camilles Stimme hallte durch den Garten. Ich fragte nicht, warum, ich tat einfach, was sie sagte. Ich hechtete hinter ein dichtes Gebüsch aus Farnen, die knapp einen Meter hoch waren, drückte mich neben Kätzchen an den Boden und schloss die Augen.

Ein lautes Krachen ertönte, wie ein kurzer Donnerschlag, und ich spürte, wie die Woge von Licht, die über mich hinwegrollte, mir den Rücken versengte. Ich hielt vollkommen still, bis sie über uns hinweggefegt war und sich schließlich aufgelöst hatte.

»Er ist weg«, sagte Rozurial, trat aus der Twilight Zone hervor und streckte mir die Hand hin.

Dieses eine Mal nahm ich seine Hilfe dankbar an und rappelte mich hoch. Von dem starken Licht fühlte ich mich ganz schwach. Ich wollte nicht einmal daran denken, was es bei mir angerichtet hätte, wenn ich ungeschützt im Garten gestanden hätte. Delilah stöhnte, und wir halfen ihr auf, doch sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.

»Das war derselbe ... der Dämon, der mich in dem Club angegriffen hat«, sagte sie, als sie wieder sprechen konnte. »Ich habe gespürt, wie er versucht hat, in meinen Kopf einzudringen. Es war ein komisches Gefühl, wie eine Verbindung, hier.« Sie rieb sich die Schläfen. »Verflucht, ich habe gewaltige Kopfschmerzen. «

»Wie zum Teufel hat er dich gefunden?«, fragte ich. »Und wenn der Dämon die Bedrohung war, die unsere Banne gebrochen hat, dann ist dieser Mann ... «

»Aus Y'Elestrial hierher geschickt, ja, aber von Tanaquar persönlich«, sagte Camille, stapfte herbei und funkelte mich böse an. »Wir haben es tatsächlich geschafft, den Sekretär des ranghöchsten Ratgebers von Hof und Krone zu fesseln und zu knebeln. Ich kann dir sagen, der ist vielleicht sauer.«