Yachtclub

Es war bereits früher Abend, als die drei einen kleinen Yachtclub erreichten. Schilder hatten sie hierher geführt. Das Gewitter, das sie fast den gesamten Weg verfolgt hatte, hing nun schwer über Genua. Der Himmel öffnete seine Schleusen und flutete die Erde unter ihm unnachgiebig mit Wasser. Dicke Tropfen prasselten auf das mit wasserdichtem Stoff bespannte überdimensionale Schiebedach des Fiats.

Die Fahrt ohne Navi ließ die Gruppe noch vorsichtiger agieren, als bisher, und so fuhren sie über freie Schleichwege direkt an Genua vorbei. Sie hatten die Größe der Stadt maßlos unterschätzt. Er jetzt, als sie einen freien Blick auf das Hafengelände und die dahinter emporragende Stadt erhielten, begriffen sie, welcher Gefahr sie entgangen waren. Es wäre reiner Wahnsinn gewesen, durch die Stadt und zum Hafen zu fahren.

Nun stellte sich auch heraus, dass der starke Regen und die alles erleuchtenden Blitze, zur perfekten Tarnung vor den Untoten dienten. Der Regen übertönte den kleinen Motor des Fiats und die Blitze ließen die Infizierten fasziniert in den Himmel starren. Allein dadurch war es ihnen möglich gewesen, den Weg von der Landstraße aus bis hin zum Yachtclub unbeschadet zu überstehen.

Der Club lag inmitten einer kleinen künstlichen und von Menschenhand erbauten Bucht. Ein viereckiges Areal umgeben von hohen Häusern und Mauern. Ihr schräg gegenüber türmten sich erdfarbene Wohnhäuser an der Stadtmauer entlang, die aus dem Wasser empor ragte. Die Gruppe stand mit dem Fiat direkt vor der zum Meer hin offenen Seite des Areals und vor dem kaputten Holzsteg. Sie sahen zum Yachtclub hinüber, der genau in der Mitte des Areals stand und nicht mehr war, als ein zweistöckiges Restaurant mit riesiger Terrasse. Das weiße, mit Holz vertäfelte Gebäude, ruhte zur Hälfte auf einer Plattform, dessen Pfeiler im Meer Halt suchten.

Vor der Bucht ruhte das riesige Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia auf offener See. Ihr Bug zeigte von Genua weg. Vermutlich hatte es der Kapitän nicht geschafft, rechtzeitig im Hafen abzulegen und holte sich Infizierte an Bord, die das gesamte Schiff zum Erliegen brachten.

Am Horizont konnten die drei bereits erkennen, wie die letzten Sonnenstrahlen versuchten, sich durch die dicke Wolkenschicht zu kämpfen. In wenigen Minuten würde es in der Bucht stockfinster werden.

Liz konnte ihren Blick nicht von der riesigen Schiffssilhouette lösen.

„Crazy. Dieses riesige Schiff da hinten. Irgendwie habe ich mir meine nächste Begegnung mit dem Meer anders vorgestellt. “

„Wie jetzt? Etwa nicht im strömenden Regen, mit Blitz und Donner und einem riesigen Kreuzfahrtschiff im Hintergrund?“, spottete Stefan, der vergeblich versuchte, zu erkennen, wie das Schiff hieß.

„Wir sind uns doch einig, dass das jetzt der falsche Moment für eine Bootstour ist, oder?“, fragte Helge, dem die enge Rückbank des Fiats schon mächtig auf den Geist ging.

„Naja, bei dem Wellengang kommen wir wahrscheinlich nicht einmal aus der Bucht heraus“, stellte Stefan nachdenklich fest. „Falls wir da unten überhaupt noch ein Boot finden. Ich entdecke nämlich nirgends eines.“

„Das sehen wir dann morgen. Irgendwo wird hier schon noch eines aufzutreiben sein. Also übernachten wir im Wagen?“, fragte Liz.

Helge betastete seine Wunde. Sie tat noch immer höllisch weh. Eigentlich musste sie gesäubert und genäht werden.

„Wäre vielleicht das Vernünftigste, aber um ehrlich zu sein, könnte ich etwas mehr Platz und einen richtigen Verband gebrauchen. Wie sieht es mit deinem Arm aus, Stefan?“

„Ich will es gar nicht wissen. Beim Gedanken daran, dass ich mir den Verband abmache, muss ich jetzt schon kotzen. Aber ja, ich könnte auch frische Klamotten gebrauchen. Ich rieche die Kanalsiffe immer noch an mir.“

„Also gut, Jungs. Dann sollten wir uns jetzt aber echt sputen. In spätestens einer viertel Stunde ist es hier düster. In den Yachtclub?“

„Ja, oder seht ihr eine Alternative?“, erwiderte Helge. „Am besten du fährst den Wagen direkt vor den Eingang“, sagte er zu Liz, die ohne zu zögern den Motor anwarf und den Wagen wendete. In der kleinen Bucht trieb sich nur eine Handvoll Untoter herum, die vom Gewitter so verwirrt waren, dass sie vorerst keine weitere Gefahr darstellten.

Liz stellte den Wagen direkt vor dem Eingang ab, stieg jedoch noch nicht aus.

„Da ihr beiden ja nicht gerade in bester Verfassung seid, gehe ich am besten voraus. Je nachdem, wie viele wir da drinnen finden, würde ich sagen, dass wir die Waffen nur im Notfall benutzen, okay?“

„Sag mal, Helge, wann ist Liz eigentlich zur Amazone mutiert?“

„Tja, Stefan“, erwiderte Helge augenzwinkernd. „Man sagt ja nicht umsonst, dass man an seinen Aufgaben wächst“

Stefan deckte Liz, während sie Helge von der Rückbank befreite. Der Eingang des Clubs, eine massive weiße Holztür verziert mit schönen Ornamenten, war verschlossen. Ohne zu zögern lief Liz zum benachbarten Fenster und wartete. Als der nächste Donner die Bucht zum Beben brachte, schlug sie mit ihrem Ellenbogen die Scheibe ein und stieg durch das Fenster.

Nur Sekunden später hörten Stefan und Helge die Tür klicken. Die kleine Liz hatte es geschafft. Sie waren im Trockenen. Vorsichtig sahen sie sich im unteren Geschoss des Clubs um. Geschmackvolle Möbel aus dunklem Holz, ließen den großen Raum einladend und warm wirken. Eine breite Treppe stand mitten im Raum und führte ins obere Stockwerk, wobei die Schräge unter der Treppe eine kleine Bar beherbergte.

Sie schlossen die Tür hinter sich und lauschten. Der prasselnde Regen machte es nicht gerade einfacher, etwas Verdächtiges zu hören. Liz schritt mit ihren beiden Waffen vorsichtig den großen Raum ab und gab Stefan und Helge das Zeichen, ihr zu folgen. Sie stand auf der ersten Stufe der Treppe und konzentrierte sich.

„Ich kann nichts von oben hören“, flüsterte sie. „Bleibst du unten, Helge? Wir sichern das obere Stockwerk“

Helge überlegte. Er war es nicht gewohnt, dass Liz die Initiative übernahm. Aber in Wahrheit war er froh, dass er erst einmal unten bleiben konnte. Mit seinem verletzten Bein würde er eine halbe Ewigkeit brauchen, bis er oben war. Er nickte zustimmend und lehnte sich gegen das geschwungene Holzgeländer, um sein Gewicht besser auf sein gesundes Bein zu verlagern.

Im oberen Teil des Clubs fand ein Restaurant seinen Platz. Der Raum war etwas kleiner, als der Untere, aber nicht weniger Atmosphärisch. Die Wände im hinteren Bereich des Raumes wurden durch Aquarelle verziert. Der riesige Balkon auf der Vorderseite bot einen beeindruckenden Blick auf die Bucht und das Meer. Er war über zwei große verglaste Schiebetüren zu erreichen.

Die Treppe nahm exakt die Mitte des Raumes ein und wurde durch das Treppengeländer eingezäunt. Um das Geländer herum, hatte der ehemalige Restaurantbesitzer Tische platziert.

Stefan und Liz erreichten die oberste Stufe. Liz betrachtete die zur Bucht geneigte Seite und Stefan musterte die Schwingtür, die auf der linken Seite der mit Bildern gespickten Wand, platziert war. Er bekam plötzlich Hunger, denn er war sich sicher, dass die Tür in die Küche führte. Liz gab ihm einen Stoß mit dem Ellbogen und zischte leise etwas, das er nicht verstand.

„Hier hinten, du Träumer“, flüsterte sie wieder.

Er riss seinen Blick von der Schwingtür und drehte sich zu Liz. Dann erkannte er auf einmal zwei schemenhafte Silhouetten, die vor den Fenstern standen und offensichtlich hinaus sahen. Ein Blitz durchzuckte die Gewitterwolken am Horizont und Stefan erkannte nun im plötzlich gleißenden Licht, dass es sich um zwei weibliche Untote handelte.

„Erschießen?“, flüsterte Stefan.

„Nein“, erwiderte Liz und nickte in Richtung der Wand hinter Stefan.

An der Wand hingen zwei überkreuzte Bootspaddel zur Dekoration. Liz löste sie leise aus ihrer Verankerung und gab eines davon Stefan. Dann schlichen sie zu den Fenstern, bis sie nur drei Schritte hinter den beiden untoten Frauen standen. Liz war entschlossen das Paddel einzusetzen, aber Stefan haderte noch mit sich. Er war sich nicht sicher, ob er treffen würde, wenn er das Paddel mit nur einer Hand schwang. Liz blickte zu ihm und zeigte demonstrativ auf die Waffe um ihm zu signalisieren, dass sie einsatzbereit war, wenn er den Schlag verfehlen würde. Stefan nickte und wog das Paddel solange in der Hand, bis er den optimalen Schwerpunkt gefunden hatte. Die beiden Untoten nickten mit ihren Köpfen hin und her und ließen sanft ihre Hüften kreisen, als hörten sie leise Musik.

Liz sah ein letztes Mal zu Stefan rüber und konzentrierte sich. Dann holte sie schließlich aus und schlug das Paddel mit der flachen Seite so fest sie konnte, gegen den Kopf der linken Untoten. Ihr Körper knallte vor und prallte gegen das dicke Glas der Balkontür. Stefan nutzte im Gegensatz zu Liz nicht die flache Seite des Paddels, sondern die Kante. Damit drang er problemlos bis ins Hirn der Infizierten hervor. Sie zuckte kurz und sank in sich zusammen. Die linke hatte zwar einen gebrochenen Schädel, rührte sich aber noch und gab ein feindseliges Grunzen von sich. Schneller als erwartet, drehte sie sich noch am Boden liegend und griff nach Liz, die geistesgegenwärtig aus dem Weg sprang. Bevor die Untote Liz in die Mangel nehmen konnte, trat Stefan ihr mit der Stahlkappe in seinem Stiefel gegen das Kinn und brach ihr damit das Genick. Liz wischte sich den plötzlich ausgebrochenen Schweiß von der Stirn.

„Krass, danke Stefan“, sagte Liz.

Stefan nahm ihre Worte zur Kenntnis und warf ihr stumm eine Kusshand zu. Der restliche Raum war ebenso rasch durchsucht, wie die kleine Küche, die sich tatsächlich hinter der Schwingtür verborgen hatte.

„Könnt ihr nicht mal Bescheid geben, wenn ihr Probleme habt? Ich mach mir da unten sorgen und ihr durchsucht in aller Ruhe das Restaurant“, schimpfte Helge, der die Treppe hinauf gehumpelt kam und sich nun am Empfangstischchen des Restaurantleiters festhielt.

„Ist alles in Ordnung, Helge“, versuchte Stefan seinen Kumpel zu beschwichtigen. „Nicht durchdrehen, wir haben nur zwei Kellnerinnen mit ihrer Einrichtung näher bekannt gemacht.“

Nachdem sie einen Schrank vor das kaputte Fenster geschoben hatten und sich sicher waren, dass das Restaurant nicht noch mehr Eingänge hatte, kamen sie endlich zur Ruhe. Im unteren Bereich fanden sie neben einem Lagerraum, den Toiletten und dem Technikraum, auch einen Kühlraum, von dem sie sich wünschten, sie hätten ihn nie geöffnet. Der dort gelagerte Fisch hatte in den letzten Monaten einen so beißenden Geruch entwickelt, dass sich Stefan sicher war, er würde nie wieder etwas anderes riechen können.

Die drei mussten den Lagerraum bei völliger Dunkelheit durchsuchen und fanden neben einem Ersthilfekasten ebenfalls noch ein paar Dosen Sardinen, die sie aufgrund ihres Erlebnisses im Kühlraum, dankend liegen ließen. Jemand musste schon vor ihnen hier gewesen sein und alles Nützliche geplündert haben.

Während sich Helge von Liz im Mondschein die Wunde reinigen und fachmännisch verbinden ließ, entschied sich Stefan, erst am nächsten Morgen und bei Tageslicht nach seiner Wunde zu sehen. In Wahrheit hatte er einfach nur eine scheiß Angst davor, wie sein Arm unter dem Verband aussah.


***

Die Nacht verging rasend schnell. Am frühen Morgen hatten sich die Regenwolken verzogen und machten reinigenden Sonnenstrahlen Platz, die bereits daran arbeiteten, das Wasser in den Pfützen verdunsten zu lassen.

Stefan hatte die letzte Wache und saß schlaftrunken an einem der Tische des Restaurants im oberen Geschoss. Jetzt, wo er Ruhe vor den anderen hatte, löste er die Klammern seines Verbands und wickelte vorsichtig die Mullbinde von seinem Arm. Die Vorderseite des Verbands sah grausig aus. Das Blut war vollständig auf der letzten Schicht des Mulls verkrustet und ein gelber Rand zog sich um den Stumpf. Stefan befürchtete das Schlimmste und dachte darüber nach, was weniger schmerzhaft sein würde. Ein schnelles Abziehen oder kontrolliertes Abrupfen, Stück für Stück. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, als er begann, die vordere Seite der Binde abzuwickeln. Sie löste sich nur schwer vom krustigen Blut und ließ ihn ein widerwärtiges Zwicken an den Stellen spüren, an denen die Binde festgetrocknet war. Stefan hatte den Verband nun komplett gelöst. Einzig die steife Kompresse klebte noch auf der Wunde. Er traute sich nicht, sie zu abzuziehen und untersuchte stattdessen die gezwirbelte Mullbinde, mit der sie seinen Stumpf abgebunden hatten. Er musste zugeben, dass sie gute Arbeit geleistet hatten.

Bisher kam er kaum dazu, sich sein Leben mit nur einer Hand vorzustellen. Und das gerade in dieser neuen Welt. Wie sollte das gehen? Er schluckte seine Ängste hinunter und konzentrierte sich wieder auf festgetrocknete Schicht. Er beschloss, seinen Arm vorsichtshalber weiterhin abgebunden zu lassen, während er die Kompresse herunternahm. Nicht, dass ihm noch das Blut meterweit aus seinem Stumpf spritzte. Dann wurde ihm klar, wie dämlich diese Vorstellung war und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Die Kompresse ließ sich überraschend einfach lösen. Das lag vor allem daran, dass die heilende Wunde stark nässte. Als er den offenen Bereich seines Arms sah, beschleunigte sich sein Puls und ihm wurde flau im Magen. Es war ein sauberer Schnitt, aber er war es nicht gewohnt, sein eigenes Fleisch zu sehen. Purpurfarbene Adern blickten ihm entgegen und wirkten mehr abgestorben, als lebendig. Im Verbandskasten hatte er eine Jodlösung gefunden. Zwar konnte er kein Wort italienisch, aber er erkannte die rotbraune Farbe und den metallischen Geruch wieder. Sorgfältig träufelte er einige Tropfen davon auf die Wunde, kämpfte kurz gegen das fiese Brennen an und umwickelte die frisch aufgelegte Kompresse wieder mit Mullbinde.

Er fühlte sich komisch und fragte sich, wann er das letzte Mal so empfunden hatte. Dann wusste er, was es war. Er hatte das Bedürfnis nach Zuneigung und wollte hören, dass alles wieder gut werden würde. Aber er wusste, dass sie noch ein gutes Stück vor sich hatten und sich auch erst noch herausstellen musste, dass die Insel das war, was sie alle erwarteten.

Ein greller Schrei riss ihn aus seinem Anflug von Selbstmitleid. Zuerst dachte er an Liz, aber die schlief seelenruhig eine Etage tiefer. Oder? Stefan lief zur verspiegelten Balkontür und schob sie auf. Plötzlich hallten auch Schüsse durch die Bucht. Stefan eilte auf den Balkon und beobachtete zwei Frauen, die aus derselben Straße in die Bucht liefen, aus der sie ebenfalls gekommen waren. Sie flüchteten vor einer Armee von Untoten und hatten gerade zwei der verpeilten Infizierten erschossen, die gestern so gebannt in den Himmel gestarrt hatten.

Es sah nicht gut aus für die beiden. Eine von ihnen humpelte und wurde von der anderen gestützt. Stefan starrte gebannt in den großen Innenhof der Bucht. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was konnte er tun? Es waren zu viele und außerdem hatten die Untoten sie fast erreicht. Mit Grauen verfolgte er das Spektakel und fühlte, wie sein schlechtes Gewissen wuchs, weil er nicht eingriff. Plötzlich standen Liz und Helge neben ihm und sahen ebenfalls nach unten.

Bevor sich die drei auch nur einen Blick zuwerfen konnten, war es zu spät. Die Masse der Untoten überrannten die Frauen einfach. Aus dem Gedränge waren nur noch zwei einzelne Schüsse zu hören. Keine weiteren Schreie. Sie hatten sich erschossen, bevor sie bei lebendigem Leib gefressen werden konnten. Es war ein schlimmer Anblick. Stefan musste wegsehen, weil ihn die Bilder erneut an den Tunnel erinnerten und all den Hass auf die Infizierten wieder zu Tage brachte.

Von unten drangen unwirkliche Schmatz- und Grunzgeräusche an ihre Ohren. Instinktiv schlichen die drei wieder hinein und schoben leise die Türen zu. Niemand traute sich etwas zu sagen, dann platzte es aus Liz heraus.

„Diese widerwärtigen Teufel. Am liebsten würde ich jedem einzelnen von ihnen den Schädel einschlagen.“

„Und wir würden dir sicher dabei helfen“, antwortete Helge. „Aber es sind zu viele. Die beiden haben uns, ohne es zu wissen, in die Scheiße geritten. Der gesamte Platz wimmelt nun von ihnen.“

Stefan stand noch immer vor der Schiebetür und sah aufs Meer hinaus.

„Sieh dir das an, Liz. Es werden immer mehr“, stellte Helge fest, der mittlerweile am Seitenfenster stand und von dort direkt in den Hof blickte. „Wenn das so weiter geht, sind wir gleich umzingelt.“

Liz seufzte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Ich hab so was von keinen Bock mehr verdammt! Was wollten die beiden überhaupt hier?“

„Na, wahrscheinlich dasselbe, wie wir“, antwortete Helge. „Ein Boot klauen und dann irgendwohin, wo es ruhig und sicher ist.“

Stefan konnte nicht glauben, was er sah. „Zieht euch das rein. Deshalb sind die gekommen!“

Die drei standen nebeneinander vor der Schiebetür und starrten auf das Kreuzfahrtschiff. Jemand hatte die halbe Länge des Rumpfes mit einer Nachricht versehen.

Stay here. We will pick you up!“, las Liz laut vor. „Wer das wohl geschrieben hat? Das Militär?“

„Und vor allem, wann?“, ergänzte Stefan.

„Alter Verwalter“, raunte Liz. Ihr Missmut war wie weggeblasen. „Mir gehen gerade tausend Gedanken durch den Kopf“

„Und welche wären das?“, forderte Stefan sie auf, ihnen einen Blick in ihren Kopf zu gewähren.

„Na, kurz zusammengefasst. Wer, was, wann und vor allem, kommen die wirklich wieder?“

„Nun“, setzte Helge an. „Ich bin jetzt kein Experte, aber die rote Farbe wurde wohl mit ner stinknormalen Sprühdose aufgesprüht und sieht noch sehr intakt aus. Und das mitten auf dem Meer. Bei Wind, Wellengang und Salzwasser. So lange kann die Nachricht also noch nicht auf dem Schiff sein. Vielleicht ein paar Wochen, oder vielleicht auch nur Tage. Und wer auch immer es war, ich glaube kaum, dass sich jemand so eine Mühe macht, um jemand anderen zu verarschen, den er gar nicht kennt. Also werden sie vermutlich wiederkommen. Und da wir hier wohl auch nicht mehr so einfach herauskommen, weil uns eine Quadrillion stinkender Maden umzingelt, bin ich der Meinung, dass wir hier ausharren sollten, so lange es geht und eventuell Unterstützung von diesen Fremden bekommen. Und das wiederum heißt, dass wir den Laden jetzt nochmal bei Tageslicht nach Ess- und Trinkbarem auseinandernehmen müssen, damit wir hier noch ein wenig ausharren können.“

„Na super. Ich hatte schon Hoffnung, dass ich um die Sardinen irgendwie herumkomme!“, erwiderte Stefan und wollte sich gerade die Brille mit dem Stumpf zurechtrücken, bis er merkte, dass ihm der Finger dazu fehlte. „Wie viel Munition haben wir denn noch?“

„Jeder von uns hat eine vollgeladene Waffe“, begann Helge und kramte im Rucksack. „Liz und ich haben jeweils zwei. Im Rucksack sind auch noch zwei Magazine. Bei jeweils fünfzehn Schuss, macht das knapp über hundert Kugeln. Warum? Willst du jedem da draußen eine davon in den Kopf jagen?“

„Wäre ziemlich zwecklos“, setzte Liz an. Sie stand mittlerweile auch am Fenster und versuchte, die Untoten im Hof zu zählen. „Sieht so aus, als würden hier schon über zweihundert von ihnen herumkriechen.“

„Und jeder Schuss würde zehn neue anlocken. Ich habe echt zum ersten Mal, nicht den Hauch einer Idee, wie wir hier rauskommen, ohne zu kämpfen“, sagte Stefan.

Seine Stimmung verfinsterte sich zusehends.

Helge humpelte von Fenster zu Fenster, um sich einen Überblick zu verschaffen.

„Wie erwartet. Wir sind wirklich umzingelt. Immerhin haben sie noch nicht begriffen, dass ihre Mahlzeit im Clubhaus auf sie wartet.“

Helge überlegte. Das obere Stockwerk war kleiner, als das untere. Man konnte durch die oberen Fenster auf das Dach des unteren Stockwerks steigen.

„Wir könnten versuchen, sie vom Dach aus zu erledigen. Aber dann stürmen die das Untergeschoss und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie zu uns hinauf kommen. Und abfackeln geht auch nicht, weil wir uns dann selbst den Arsch verbrennen.“

Stefan ließ nicht locker. Irgendeine Möglichkeit mussten sie haben.

„Und wenn wir den Tank des Fiats leeren, uns doch ein paar Molotov-Cocktails bauen und dann im Kühlhaus verbarrikadieren, während hier die Hütte abbrennt?“

Stefans Idee brachte Liz zum Stöhnen.

„Puhh, Stefan, das ist echt ein wenig gewagt. Ich mein, das hier ist kein Film. Nachher verrecken wir am Rauch, oder der Raum ist nicht isoliert oder, oder, oder.“

Stefan hatte die Idee kaum ausgesprochen, da wusste er schon, dass sie dämlich war.

„Jaja, ist ja gut. Hab nur laut gedacht. Kein Thema.“

Stefan rieb sich die Nasenwurzel und überlegte sich einen dummen Spruch, um die Stimmung wieder aufzuheitern.

„Wir hätten das Schiebedach des Fiats aufmachen müssen, dann hätten wir mit krassen Actionmoves vom Dach aus hineinspringen können.“

Er hörte niemanden lachen. Stattdessen schlug ihm Helge sanft gegen die Schulter.

„Gar nicht übel, Stefan.“

Stefan versuchte Helges Tonfall zu deuten. „War das ironisch? Verarschst du jetzt schon Behinderte, Helge?“, Stefan zeigte seinen Stumpf und verdrehte die Augen.

„Nein Mann! Wirklich. Einer muss in den Wagen und das Schiebedach öffnen. Bis die Untoten das kapiert haben, sind wir vom Dach aus schon in den Wagen gesprungen. Das könnte wirklich klappen.“

Auch Liz schien noch nicht ganz überzeugt von der Idee. Sie drehte sich vom Fenster weg und sah ihre beiden Strategen an.

„Und mit der sechzig PS-Gurke rammen wir dann mehrere Tonnen totes Fleisch zur Seite und fahren wohin genau? Nicht wirklich, oder?“

„Doch“, widersprach ihr Helge. „Nur, dass wir nicht durch den Hof fahren, sondern ins Meer und dann in ein Boot umsteigen.“

Aus Liz skeptischem Blick wurde ein Grinsen. „Also gut, Stefan, scheinbar sind wir doch in einem Actionfilm.“

Umso länger Stefan darüber nachdachte, umso besser gefiel ihm Helges, beziehungsweise seine Idee.

„Naja, Liz. Denk mal an all die Aktionen, die wir bisher so gebracht haben.“

Stefan lief zu ihr ans Fenster.

„Das wäre jetzt noch nicht einmal die Wildeste. Wir haben nur ein Problem, Leute. Ich sehe da draußen noch immer kein Boot.“

„Boah, das ist jetzt echt viel auf einmal“, erwiderte Liz. „Lasst uns das mal als Plan B vorsehen. Ohne Boot ist es ja sowieso ein wenig zwecklos, oder?“

„Okay“, versuchte Helge vom Thema abzulenken. „Dann lasst uns jetzt doch bitte nochmal das Lager durchsuchen und dann machen wir hier oben alles dicht, falls es sich unsere untoten Freunde da draußen doch noch anders überlegen sollten, und uns hier drin auf die Pelle rücken.“

Sie suchten stundenlang. Aber bis auf die Sardinen, eine Packung Würfelzucker, einen Kanister Wasser, verschiedene Sirup-Arten und jeder Menge Alkohol, fanden sie nichts Brauchbares. Sie schafften die Reste, die kaum zu einer Überlebensration taugten, in das obere Stockwerk des Clubs und riegelten die Treppe mit einem dicken Tau, das als Dekoration rankenartig an einer der Wände hing, ab. Sie spannten es gekonnt zwischen das Geländer der Treppe, sodass die Untoten beim Erklimmen der Stufen über das Tau stolpern mussten. Zusätzlich verbarrikadierten sie den Aufgang mit Schränken, Stühlen und jeder Menge Tischen. Nichts, was die Kreaturen außerhalb des Clubs ewig aufhalten könnte, wenn sie in den Club drangen, aber immerhin genug, um Zeit für eine Flucht zu gewinnen.


***

Zwei Tage waren vergangen, die sie in größtmöglicher Stille verbringen mussten, um die Untoten nicht auf sie aufmerksam zu machen. Wieder und wieder diskutierten sie ihre Alternativen, doch schlussendlich lief es immer auf den Wagen hinaus, der direkt vor der Tür stand. So wurde aus Plan B wieder Plan A. Sie hatten beschlossen, aber erst dann zu flüchten, wenn ihre kleinen Vorräte komplett aufgebraucht waren. Vielleicht würde in der Zwischenzeit ja doch noch Hilfe kommen und die Karten ein weiteres Mal durcheinanderwürfeln.

Liz hatte Angst. Zwar wollte sie es nicht direkt zugeben, aber die anderen konnten es spüren. Die Stimmung war angespannt, weil sie jeder Laut verraten konnte. Stefans Angst hielt sich in Grenzen, aber er fühlte sich wie ein eingesperrter Hund. Ein Gefühl, das ihm in den letzten Monaten immer wieder begegnet war. Er hasste es. Besonders jetzt, wo sie doch fast am Ziel waren. Er hatte den Eindruck, zwischen ihnen und der Insel würden unüberwindbare Hürden liegen. Dabei waren es nur knapp vierzig Meter bis zum Meer und ihrer Sicherheit. Vierzig Meter und etwa zweihundert Untote. Er dachte an die vielen Male, die sie dem Tod entkommen waren und daran, dass eine Glückssträhne immer irgendwann abriss. Helges Plan war nicht verkehrt. Im Gegenteil, dachte Stefan. Vor allem, weil ihm ja selbst nichts Besseres einfiel. Aber eine Schwäche hatte der Plan dennoch. Und sie gefiel ihm ganz und gar nicht. Sie sprachen nicht darüber, obwohl er wusste, dass sie jedem bewusst war. Und dafür hasste er den Plan. Derjenige, der zum Wagen und damit in die Reichweite der Untoten springen musste, musste beweglich und schnell sein. Zwei gesunde Arme waren ebenfalls unabdingbar. Im Grunde hieß das, dass Liz das kürzeste Streichholz gezogen hatte, ohne, dass sie überhaupt Streichhölzer verteilen mussten. Der Plan war unfair. Unfair, weil ihr Part am gefährlichsten war. Unfair, weil Helge sein Leben schon fast hinter sich hatte und Stefan selbst nur noch ein Krüppel war. Seine weiteren Überlebenschancen standen seiner Meinung nach ohnehin schlecht. Er war Realist. Mit nur einer Hand würde er immer Hilfe benötigen. Ein Anhängsel sein. Ballast. Liz war die Jüngste von ihnen und insgeheim hatte er sich geschworen, sie zu beschützen. So, wie Marty es an seiner Stelle getan hätte. Weil es richtig war. Stefan grübelte. Kurzzeitig dachte er sogar darüber nach, sich selbst zu opfern. Aber so weit war er noch nicht. Er wollte leben. Es musste auch anders gehen.

„Mann Stefan! Du starrst auf die Leichen da draußen, als hättest du Pamela Anderson unter ihnen entdeckt. Pass besser auf, dass sie dich nicht bemerken“, sagte Liz und riss ihn damit aus seinen Gedanken.

Stefan reagierte nicht, obwohl er Liz gehört hatte. Stattdessen sah er weiter aus dem Fenster.

„Keine Angst, die Fenster sind von außen verspiegelt. Und eigentlich war es Lisa Ann und ich war schon kurz davor, runter zu springen. Blöderweise ist mir dann eingefallen, dass ich nicht nekrophil bin.“

„Du Spinner!“, sagte Liz und ließ eine Flasche Hendricks Gin in der Hand kreisen. „Vielleicht kann ich dich aufheitern? Gurken sind keine da, aber dafür hab ich ne Flasche Tonic ausgegraben.“

Stefan drehte sich um und musterte die dunkle Flasche. Für einen kleinen Schluck war er immer zu haben.

„Naja, für ein, zwei Gläser bin ich dabei. Übertreiben sollten wir es aber nicht.“

„Ich weiß, ich weiß, unsere Rettung könnte jeden Moment kommen“, spottete sie.

„Wir wissen es nicht, Liz.“

Stefan machte eine Pause und sah ihr in die Augen.

„Und wir müssen auch noch einmal über die Durchführung unseres Plans sprechen. Ich bin nicht...“

Liz schnitt ihm das Wort ab. Sie wusste sofort, was er meinte.

„Stefan, ich weiß, dass ich da runter muss. Es liegt auf der Hand. Ihr passt einfach nur auf, dass mir keiner an die Wäsche geht und dann klappt das schon.“

Stefan ging vom Fenster weg und setzte sich zu Helge, der das Gespräch verfolgt hatte und mit den Schultern zuckte.

„Sie schafft das Stefan. Aber wir müssen gut auf die aufpassen.“

Sie saßen mittlerweile auf dem Boden und tranken ungekühlten Gin-Tonic. Der Alkohol schaffte es wie beabsichtigt, Stefans Laune zu bessern und stellte auch bei den anderen einen gewissen Grad an Entspannung ein. Helge gab gerade eine seiner Sauf-Anekdoten zum Besten und erzählte, wie er volltrunken in sein eigenes Bett gepisst hatte. Stefan musste plötzlich an sein Besäufnis mit Marty auf dem Militärstützpunkt denken und begann zu erzählen.

„Marty und ich sind ja in den ersten Tagen auf einen Militärstützpunkt geflüchtet, weil wir auf der Suche nach Waffen waren. Das wisst ihr ja schon. Was ihr aber nicht wisst, ist, dass wir uns dort in die Kantine eingesperrt haben, weil wir seit Ewigkeiten nichts Gescheites mehr in den Magen bekommen hatten. Und was finden wir dort? Jede Menge leckeren Fraß und Bier. Kastenweise.“

Liz und Helge lauschten erwartungsvoll. Stefan sprach leise um keinen unnötigen Lärm zu machen, aber er musste schon jetzt grinsen.

„Wir hatten seit Wochen nur Scheiße gefressen und keinen Schluck Alkohol getrunken. Aber was erzähl ich euch das. Ihr hattet ja dasselbe in grün. Und dann finden wir diese Kiste Bier und uns fällt natürlich nichts anderes ein, als uns dort zu verbarrikadieren und die Kiste wegzuknallen. Wir haben uns gefreut wie die Schneekönige. Draußen kratzen zehn Untote an die Tür und wir picheln lecker Bierchen. Blöderweise stellen wir dann fest, dass die Klos irgendwo außerhalb sein müssen und pissen den Eingang der Kantine voll.“

Liz verdrehte die Augen und rümpfte vor Ekel die Nase. Stefan beachtete sie nicht weiter. Er war voll im Redefluss und freute sich schon sichtlich auf die Pointe.

„Ist ja noch alles okay soweit, aber am nächsten Morgen geht’s mir wie erwartet hundeelend und ich kotze die halbe Kantine voll. Irgendwann ruft mich dann Stefan aufs Dach der Kantine. Ich denke noch, er will mir zeigen, wie wir über das Dach entkommen können, oder so. Aber was hat er gemacht? Er zeigt mir einen riesigen Topf, indem sein Bierschiss auf mich wartet und wir kippen das Zeug auf die Untoten, die noch immer vor der Tür stehen. Meine Fresse haben wir uns weggeschmissen vor Lachen.“

„Ihhhhh Stefan. Das ist so eklig!“, kommentierte Liz die Aktion mit wenig Begeisterung, während Helge freudig im Schneidersitz gluckste und sein Bauch dabei hoch und runter hüpfte.

„Also den Hackfressen vor der Kantine hat es gefallen. Die hätten am liebsten noch einen Nachschlag gehabt.“

Die Sonne hatte ihren Höchststand bereits überschritten. Es war deutlich nach Mittag und keine der wenigen Wolken machte Anstalten, sich vor die Sonne zu schieben. Zum ersten Mal in den letzten Tagen machte sich die südliche Lage Genuas mit seiner milden Temperatur bemerkbar. Es war um die zwanzig Grad warm. Das Meer war ruhig und die Untoten verrotteten still und leise vor sich hin.

„Eine Schande“, stöhnte Liz. Sie hatte ihre Jacke ausgezogen und war gerade dabei, auch ihr Jeanshemd loszuwerden. „Am liebsten würde ich mich jetzt in einen Liegestuhl auf dem Balkon draußen legen und aufs Meer hinaussehen.“

Stefan beobachtete das Spektakel und kam nicht umhin, sich Liz wohlgeformte Kurven im Bikini vorzustellen. Um sich abzulenken, stand er auf und lief zu den Balkontüren, um die Lage auf dem Meer zu checken. Der Gin sorgte noch immer für eine wohlige Wärme in seinem Bauch und so genoss er es, sich die Spiegelungen auf dem Meer anzusehen. Die kleinen Wellen glitzerten und funkelten im Schein der Sonne. Aber dort war auch etwas, mit dem er definitiv noch nicht so früh gerechnet hatte.


***

„Viel Glück hatten wir bisher ja nicht“, sagte Sekou, der am Steuer der Fortuna stand und die Gegend ebenso intensiv untersuchte, wie Matteo.

„Nun, wir dürfen uns nicht so schnell entmutigen lassen. Vielleicht ist die Nachricht auf dem Schiff doch nicht so offensichtlich, wie wir dachten“, antwortete Matteo und wunderte sich über die ganzen Untoten in der Bucht.

Vor ein paar Tagen, als sie die Nachricht auf dem Kreuzfahrtschiff angebracht hatten, waren sie noch nicht so zahlreich, dachte er.

„Bei unserem nächsten Ausflug an Land müssen wir unbedingt irgendwo ein paar Ferngläser auftreiben“, merkte Sekou an.

Ihm war nicht entgangen, wie schwer sich Matteo tat, etwas an Land zu erkennen.

„Ja, das wäre schon hilfreich.“

Matteo konnte seinen Blick noch immer nicht von den Kreaturen an Land lösen.

„Sekou, sag mal, diese Dinger in der Bucht, das waren doch beim letzten Mal noch nicht so viele, oder?“

„Nee Mann! Nicht annähernd. Aber was sagt uns das? Das sagt uns, dass da mit Sicherheit niemand mehr ist. Und wegen dieser Teufel dort, traut sich auch keiner mehr hin. Lass uns wieder zurückfahren. Heute ist einfach nicht unser Tag.“

Sekou startete den Motor und ließ das Boot einige Meter vorwärts gleiten, um von der Fantasia Abstand zu gewinnen. Er hatte vor, in die Bucht zu fahren, um dort zu wenden. Matteo stutze zwar, aber vermutlich hatte Sekou Recht. Warum aber, wurde er das Gefühl nicht los, dass ihm etwas entgangen war?