E L F

 

 

Ich reiße mich zusammen, als wir auf das sich senkende Tor zufahren. Jetzt ist es zu spät, um umzudrehen, und zu spät, um in die Bremsen zu treten. So, wie diese schweren, verstärkten Eisenstäbe aussehen, mit ihren Zinken am Ende, habe ich keine Ahnung, wie wir das eventuell durchfahren könnten. Ich glaube, unsere einzige Chance ist es, schneller zu sein, schnell genug, um durchzukommen, bevor es vollständig abgesenkt ist. Also rase ich, das Auto heult und schüttelt uns durch. Als wir ganz kurz davor sind, springen die Wachen aus dem Weg, und ich bereite mich auf den Aufprall vor.

Es gibt ein entsetzliches Geräusch von Metall, das auf Metall schmettert, und das Geräusch von splitterndem Glas. Es ist ohrenbetäubend, als ob eine Bombe direkt neben meinem Auto explodieren würde. Es klingt wie eine von diesen Verschrottungsmaschinen für Autos, die es zerdrücken, bis es flach ist.

Durch unser Auto geht ein heftiger Ruck und einen Moment lang fühle ich mich, als müsste ich sterben. Glasscherben fliegen überall durch die Luft, und das Beste, was ich tun kann, ist es, das Lenkrad gerade zu halten und zugleich eine Hand auf meine Augen. Und dann, eine Sekunde später, ist es vorbei. Zu meinem Schock fahren wir immer noch, fliegen über die Brücke, nach Manhattan rein.

Ich versuche, herauszufinden, was passiert ist. Ich sehe zu unserem Dach hoch, und über meine Schulter, und mir wird klar, dass wir tatsächlich schneller als das Torgitter waren – obwohl es sich weit genug abgesenkt ab, um unser Dach zu perforieren, es in Stücke zu reißen. Es sieht aus, als hätte man es in eine Brotschneidemaschine gelegt. Auch das obere Ende unserer Windschutzscheibe hat es erwischt, die nun so viele Risse hat, dass ich nur noch schlecht sehen kann. Ich kann immer noch fahren, aber es ist nicht einfach.

Überall liegen Glasscherben und Stücke von herausgerissenem Metall. Gefrorene Luft kommt herein und Schneeflocken landen auf meinem Kopf.

Ich schaue hinüber und sehe, dass Ben erschüttert ist, aber unverletzt. Ich habe gesehen, wie er sich in letzter Sekunde geduckt hat, genau wie ich, und das hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich sehe über meine Schulter und sehe die Gruppe von Wächtern, wie sie verzweifelt versuchen, sich zu sammeln und uns zu verfolgen, aber das eiserne Tor hat sich vollständig gesenkt, und sie scheinen nicht in der Lage zu sein, es wieder nach oben fahren. Wir fahren so schnell, wir haben ohnehin einen großen Vorsprung. Wenn sie es geschafft haben, sind wir hoffentlich schon weit weg.

Ich konzentriere mich wieder auf die Straße vor uns und in der Ferne, vielleicht eine Viertelmeile vor uns, sehe ich die anderen Sklaventreiber, die durch Manhattan rasen. Wir sind jenseits des Point of no return. Ich nehme kaum wahr, dass wir uns jetzt auf der Insel Manhattan befinden, tatsächlich die Brücke überquert haben – wahrscheinlich die einzige Brücke, die noch funktioniert, über die man überhaupt hinein oder herauskommt. Es gibt keinen Weg zurück.

Bis jetzt hatte ich die Vorstellung, Bree zu retten und nach Hause zu bringen. Aber jetzt bin ich nicht so sicher. Ich bin immer noch entschlossen, sie zu retten – aber ich bin mir nicht sicher, wie ich uns hier rausbekommen soll. Mein Gefühl der Angst wird tiefer. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass dies eine Mission ohne Wiederkehr wird. Ein Himmelfahrtskommando. Aber alles, was zählt, ist Bree. Wenn ich für den Versuch sterben muss, dann werde ich es tun.

Ich trete wieder aufs Gas, schaffe es über 140. Aber die Sklaventreiber beschleunigen auch, sie wollen uns immer noch entgehen. Sie haben einen guten Vorsprung, und solange nichts schiefgeht, wird es nicht einfach werden, sie einzuholen. Ich frage mich, wo sie hinwollen. Manhattan ist riesig, und sie könnten überall hinwollen. Ich fühle mich wie Hänsel und Gretel bei ihrem Aufbruch in den Wald.

Die Sklaventreiber biegen scharf rechts auf einen breiten Boulevard ab, und als ich hochsehe, erkenne ich ein verrostetes Schild, auf dem „125th Street“ steht. Ich folge ihnen und begreife, dass sie nach Westen wollen, einmal quer durch die Stadt. Ich schaue mich um und sehe, dass die 125th wie eine Postkarte für die Apokalypse aussieht: Alles ist verlassen, ausgebrannte Autos, die verbogen auf der Straße liegen. Alles ist schon lange auseinandergenommen, alles Verwertbare geborgen worden. Die Gebäude wurden alle geplündert, die Geschäfte zertrümmert, nichts als Glashaufen auf den Gehwegen haben sie übriggelassen. Die meisten Gebäude sind nur noch hüllen, ausgebombt. Andere sind eingestürzt. Auf der Fahrt muss ich willkürlich in der Gegend herumliegenden Müllhaufen ausweichen. Unnötig zu sagen, dass es keine Zeichen von Leben gibt.

Die Sklaventreiber biegen scharf links ab, und als ich ihnen folge, steht auf einem Schild „Malcolm X Boulevard“. Es ist eine weitere breite Straße, in Richtung Süden, direkt durch das Herz von Harlem. Downtown. Ich frage mich, wo sie hinwollen. Wir biegen so schnell ab, dass unsere Reifen quietschen, es riecht nach brennendem Gummi. Das Geräusch ist jetzt noch lauter, weil unser Dach offen ist. Auf den Straßen liegt immer noch Schnee, und unser Auto rutscht gut zehn Meter, bevor es wieder gerade fährt. Weil ich die Kurve schneller genommen habe als die Sklaventreiber, gewinne ich ein paar Sekunden Zeit.

Der Malcolm X Boulevard ist so schlimm wie die 125th: Zerstörung überall. Allerdings steht hier noch etwas anderes: Verlassene Panzer und Militärfahrzeuge. Ich entdecke einen Humvee, der auf der Seite liegt, nur noch eine Hülle, und ich frage mich, was für Schlachten hier stattgefunden haben. Eine riesige Bronzestatue liegt auf der Seite, mitten auf der Straße. Ich weiche ihr aus, dann einem Tank, fahre auf dem Bürgersteig, erwische  mit einem lauten Knall einen Briefkasten. Er fliegt über unser Dach und Ben duckt sich.

Ich steuere zurück auf die Straße und beschleunige wieder. Ich komme ihnen immer näher. Jetzt sind sie nur noch ein paar hundert Meter vor uns. Sie müssen auch Müllhaufen, Schlaglöchern und Autowracks ausweichen. Sie müssen jedes Mal langsamer werden, aber ich muss nur ihren Spuren folgen, so kann ich die Geschwindigkeit beibehalten. Dadurch komme ich ihnen näher, und ich beginne, wieder sicher zu sein, dass ich sie einholen kann.

„Zerstör ihre Reifen“, brülle ich Ben zu, über das Heulen der Motoren. Ich nehme die zusätzlichen Pistole aus meinem Hüftgürtel und presse sie Ben auf die Rippen, dabei nehme ich meine Augen keinen Moment von der Straße.

Ben hält die Pistole hoch, untersucht sie, und es ist klar, dass er nie zuvor eine verwendet hat. Ich kann seine Bedenken spüren.

„Ziel niedrig!“, sage ich. „Du musst sicher sein, dass Du nicht den Tank triffst!“

„Ich bin kein guter Schütze!“, sagt Ben. „Ich könnte meinen Bruder treffen. Oder Deine Schwester!“, schreit er zurück.

„Ziel einfach niedrig“, schreie ich. „Wir müssen es versuchen. Wir müssen Sie aufhalten!“

Ben schluckt hart, als er sein Fenster öffnet. Noch mehr furchtbarer Lärm und kalte Luft dringen in das Auto ein, als Ben sich aus dem Fenster lehnt und die Waffe heraushält.

Wir kommen ihnen näher, und Ben fängt gerade an, zu zielen – als wir plötzlich ein riesiges Schlagloch treffen. Wir werden beide erschüttert, und mein Kopf schlägt an die Decke. Ich schaue hinüber und sehe, wie die Pistole aus Bens Hand fliegt, aus dem Fenster – und dann höre ich das Geräusch, wie sie auf dem Pflaster hinter uns landet. Mein Mut schwindet. Ich kann nicht glauben, dass er die Pistole fallengelassen hat. Ich bin wütend.

„Du hast gerade unsere Waffe verloren!“, schreie ich.

„Es tut mir leid“, brüllt er zurück. „Du hast das Schlagloch getroffen! Warum hast Du nicht auf die Straße geschaut?“

„Warum hast Du sie nicht mit beiden Händen gehalten?“, schreie ich zurück. „Du hast gerade unsere einzige Chance verloren!“

„Du kannst anhalten und sie holen“, sagt er.

„Dafür ist keine Zeit!“, schnappe ich.

Mein Gesicht wird rot. Ich habe langsam den Eindruck, dass Ben völlig nutzlos ist, und bedauere, ihn überhaupt mitgenommen zu haben. Ich zwinge mich, daran zu denken, wie er das Auto repariert hat, wie er mir mit seinem Körpergewicht das Leben gerettet hat, auf der Brücke. Aber es fällt mir schwer, mich zu erinnern. Jetzt bin ich einfach nur wütend. Ich frage mich, ob ich mich auf ihn verlassen kann.

Ich fasse in mein Halfter, ziehe meine Pistole heraus und drücke sie ihm in die Rippen.

„Das hier ist meine“, sage ich. „Wenn Du die fallenlässt, werfe ich Dich raus.“

Ben hält sie fest, mit beiden Händen, als er sich wieder aus dem Fenster lehnt. Er zielt.

Aber genau in dem Moment taucht ein Park auf, und die Sklaventreiber verschwinden unmittelbar darin.

Ich kann es nicht glauben. Der Central Park liegt direkt vor uns, markiert durch einen riesigen, gefällten Baum, der den Weg blockiert. Die Sklaventreiber weichen ihm aus und fahren in den Park hinein, ich in letzter Sekunde ebenfalls. Ben lehnt sich im Auto zurück, seine Chance ist verloren – aber zumindest hält er die Pistole immer noch.

Der Central Park ist nichts mehr von dem, woran ich mich erinnern kann. Er ist hüfthoch mit Unkraut bewachsen, das aus dem Schnee herausragt. In den letzten Jahren ist er einfach wild gewachsen und sieht jetzt wie ein Wald. Bäume sporadisch an allen möglichen verschiedenen Stellen umgefallen. Die Bänke sind leer. Statuen wurden zerschlagen oder umgeworfen und liegen jetzt auf der Seite. Auch hier Kampfspuren: Panzer und Humvees liegen ausgebrannt, kopfüber, im ganzen Park herum. Das alles wird von Schnee bedeckt, so dass es sich wie eine surreale Winterlandschaft anfühlt.

Ich versuche, mir das alles nicht weiter anzusehen, sondern konzentriere mich stattdessen auf die Sklaventreiber vor mir. Sie müssen wissen, wo sie hinwollen, weil sie auf einer Servicestraße bleiben, die sich durch den Park schlängelt. Ich folge ihnen genau auf ihrer Zickzackstrecke. Wir passieren die Reste eines riesigen, leeren Pools auf der rechten Seite, in der Nähe der 110th Street. Kurz danach kommen wir an den Überresten einer Eislaufbahn vorbei, auch nur noch ein Gerippe, das kleine Außengebäude zerschlagen und geplündert.

Sie biegen scharf in eine enge Straße ein, die eigentlich nur noch ein Weg ist. Aber ich bin direkt hinter ihnen, als wir in das Herz eines dichten Waldes eindringen, knapp an Bäumen vorbei, auf Hügel hoch und wieder hinunter. Mir war nie klar, dass der Central Park so primitiv sein konnte. Ohne Sicht auf die Skyline fühlt es sich an, als könnte ich in irgendeinem Wald sein.

Unser Auto rutscht und schlittert auf dem verschneiten, schmutzigen Weg, aber ich schaffe es, hinter ihnen zu bleiben. Bald erreichen wir einen großen Hügelgipfel, und der Park öffnet sich, liegt vor uns. Wir fliegen über den Hügelgipfel, werden für ein paar Sekunden von der Luft getragen, bis wir mit einem Knall landen. Sie rasen hinab, und ich bin direkt hinter Ihnen, schließe die Lücke.

Wir rasen durch etwas, was früher riesige Baseballplätze waren. Wir fahren über einen nach dem anderen, direkt ins Zentrum der Plätze. Die Bases sind nicht mehr da – oder, wenn sie es sind, sind sie im Schnee versteckt, aber ich kann die Überreste der verrosteten Maschendrahtzäune sehen, die einst ihre Unterstände markiert haben. Jetzt ist es einfach ein weißes Feld, und unser Auto rutscht und schlittert, während wir ihnen folgen. Wir kommen ihnen auf jeden Fall näher, sie sind nur noch 30 Meter entfernt. Ich frage mich, ob ihr Motor beschädigt ist oder ob sie absichtlich langsamer werden. So oder so, das ist unsere Chance.

„Worauf wartest Du?“, brülle ich Ben an. „Schieß!“,

Ben öffnet sein Fenster und lehnt sich heraus, greift die Pistole mit beiden Händen und zielt.

Aber plötzlich biegen die Sklaventreiber scharf links ab. Und dann begreife ich, zu spät, warum sie langsamer geworden sind: Direkt vor mir ist ein Teich, kaum gefroren. Dass sie langsamer geworden sind, war eine Falle. Sie haben gehofft, ich würde direkt ins Wasser fahren.

Ich reiße das Lenkrad hart herum und wir schaffen es gerade noch, nicht ins Wasser zu fahren. Aber das Abbiegen war zu scharf und zu schnell, und unser Auto schleudert jetzt im Schneefeld, dreht sich wieder und wieder in großen Kreisen. Mit wird schwindlig, weil die Welt sich wie in einem Nebel um uns dreht, und ich bete, dass wir nicht in irgendetwas hineinfahren.

Was wir glücklicherweise nicht tun. Es gibt um uns herum keine Gebäude – gäbe es welche, wären wir sicher verunglückt. Stattdessen hören wir nach einigen weiteren 360°-Umdrehungen endlich auf, uns zu drehen. Ich sitze einen Moment da, das Auto steht, ich atme schwer. Das war knapp.

Diese Sklaventreiber sind intelligenter, als ich dachte. Das war ein gewagter Schritt und sie müssen dieses Terrain gut kennen. Sie wissen genau, wo die Reise hingeht. Ich denke, niemand sonst hat es geschafft, ihnen so weit zu folgen wie wir. Ich schaue zu Ben hinüber, dieses Mal hat er es geschafft, die Waffe festzuhalten. Ein weiterer Glücksfall. Ich schüttle die Gedanken ab, lege wieder einen Gang ein und gebe Gas.

Plötzlich ertönt ein lauter Piepton, und als ich nach unten sehe, blinkt ein rotes Licht auf dem Armaturenbrett: BENZINSTAND NIEDRIG.

Mein Mut schwindet. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben. Nicht, wenn wir so nah dran sind.

Lieber Gott, mach, dass wir genug Benzin haben, um sie einzuholen.

Das Piepen geht ununterbrochen weiter, laut in meinen Ohren, wie eine Todesglocke. Ich habe die Sklaventreiber aus den Augen verloren und muss mich darauf beschränken, ihren Spuren zu folgen. Ich fahre einen Hügel hinauf und komme zu einer Kreuzung, wo Fahrzeugspuren in alle Richtungen führen. Ich bin mir nicht sicher, welchen Abzweig ich nehmen soll, es fühlt sich an, als wäre es möglicherweise eine weitere Falle. Ich beschließe, auf Kurs zu bleiben, weiter geradeaus zu fahren, aber währenddessen habe ich das ungute Gefühl, dass diese Spuren alt sind und Brees Entführer möglicherweise woanders abgebogen sind.

Plötzlich öffnet sich der Himmel über uns und ich finde mich in einer schmalen Gasse wieder, neben dem, was einst der Stausee des Central Parks war, der jetzt, ohne Wasser und mit Schnee bedeckt, aussieht wie ein riesiger Krater in der Erde. Auf seinem Boden wachsen gigantische Unkräuter. Diese Gasse ist eng und mein Auto passt in der Breite kaum hindurch, auf meiner linken Seite fällt der Hügel steil ab. Auf der rechten Seite fällt der Hang noch steiler zum Boden des Stausees ab. Eine falsche Bewegung in eine von beiden Richtungen, und wir sind hin. Ich frage mich, warum die Sklaventreiber so eine gefährliche Route wählen würden, aber immer noch sind sie nicht zu sehen.

Plötzlich ein Aufprall, mein Kopf wird nach vorne geworfen. Zuerst bin ich verwirrt, und dann erkenne ich: Wir sind von hinten getroffen worden.

Ich schaue in den Rückspiegel und sehe, dass sie direkt hinter uns sind, beide lächeln sadistisch. Ihre Gesichtsmasken sind angehoben, und ich kann sehen, dass sie beide Bioopfer sind, mit grotesken und unnatürlich wirkenden Gesichter, missgeformt und mit riesigen krummen Zähnen. Ich kann den Sadismus sehen, die Freude, die sie daran haben, wieder zu beschleunigen und uns noch einmal von hinten zu rammen. Wieder wirft der Aufprall meinen Nacken nach vorn. Sie sind wesentlich intelligenter, als ich dachte: Irgendwie haben sie es geschafft, hinter uns zu kommen, und nun haben sie den Vorteil. Das hatte ich nicht erwartet. Ich habe keinen Spielraum, und ich kann nicht in die Bremsen treten.

Wieder rammen sie uns, dieses Mal aus einem kleinen Winkel heraus, und unser Auto rutscht zur Seite. Wir knallen in das Stahlgeländer des Stausees, dann auf die andere Seite und fallen fast von der Klippe. Sie haben uns in einer schlechten Position. Wenn sie uns noch einmal so rammen, rollen wir bergab und das war's.

Ich trete aufs Gas; der einzige Weg, um zu überleben, ist es, schneller zu sein als sie. Aber sie fahren genauso schnell und wieder treffen sie uns. Dieses Mal knallen wir in die metallene Leitplanke und rutschen weiter, fast die Klippe hinunter. Glücklicherweise treffen wir einen Baum, das rettet uns und hält uns auf der Straße.

Ich fühle mich immer verzweifelter. Ich schaue hinüber und sehe, dass Ben auch noch blasser als zuvor aussieht. Plötzlich habe ich eine Idee.

„Erschieß sie!“, schreie ich.

Sofort öffnet er sein Fenster und lehnt sich mit der Pistole heraus.

„Ich kann ihre Reifen von hier aus nicht treffen“, brüllt er über den Wind hinweg. „Sie sind zu nah! Der Winkel ist zu scharf!“

„Ziel auf die Windschutzscheibe!“, schreie ich zurück. „Nicht den Fahrer töten. Nimm den Beifahrer!“

Ich kann im Rückspiegel sehen, dass sie unsere Idee kopieren: Der Beifahrer senkt ebenfalls sein Fenster und nimmt seine Waffe heraus. Ich kann nur beten, dass Ben sie zuerst trifft, dass er keine Angst vorm Schießen hat. Plötzlich ertönen mehrere Schüsse, betäubend sogar noch über den Lärm.

Ich zucke zusammen, erwarte schon halb, dass mich eine Kugel am Kopf trifft.

Aber ich bin überrascht, festzustellen, dass es Ben ist, der geschossen hat. Als ich wieder in den Rückspiegel schaue, kann ich nicht glauben, was ich sehe: Bens Schuss war perfekt. Er hat die Beifahrerseite der Windschutzscheibe mehrfach getroffen – so oft auf derselben Stelle, dass er tatsächlich das Panzerglas punktiert hat. Ich kann die roten Spritzer auf der Innenseite der Scheibe sehen, und das kann nur eins bedeuten: Blut.

Ich kann es nicht glauben: Ben hat es geschafft, den Beifahrer zu erschießen. Ben. Der Junge, des es noch vor wenigen Minuten traumatisiert hat, eine Leiche zu sehen. Ich kann nicht glauben, dass er ihn tatsächlich getroffen hat, und das bei dieser Geschwindigkeit.

Es funktioniert. Ihr Auto wird plötzlich deutlich langsamer, und ich nutze die Gelegenheit, um zu beschleunigen.

Nur wenige Augenblicke später haben wir den Stausee verlassen und sind wieder zurück auf offenem Feld. Jetzt haben sich die Spielregeln geändert: Sie haben einen Mann verloren, und wir haben sie eingeholt. Jetzt, endlich, sind wir im Vorteil. Wenn nur die Anzeige „Niedriger Benzinstand“ aufhören würde, zu piepen, wäre ich tatsächlich optimistisch.

Das Auto kommt hinter uns angerast, und ich gehe vom aus, ziehe neben sie, und entdecke den besorgten Gesichtsausdruck des Fahrers. Das ist die Bestätigung, die ich brauchte: Ich bin erleichtert, zu wissen, dass der Beifahrer getroffen wurde und nicht Bree. Ich erhasche einen Blick auf Bree, am Leben, auf dem Rücksitz, und mein Herz füllt sich mit Hoffnung. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass ich es wirklich schaffen kann. Ich kann sie zurückbekommen.

Wir rasen jetzt Seite an Seite durch das offene Feld und ich reiße das Lenkrad hart herum, um sie wieder zu rammen. Ihr Auto fliegt über das Feld und wird wild hin- und hergeschleudert. Aber es hält nicht an. Ohne zu zögern, steuert der Fahrer direkt wieder auf mich zu und rammt uns wieder. Jetzt werden wir wild hin- und hergeschleudert. Dieser Kerl wird nicht einfach aufgeben.

„Schieß!“, brülle ich Ben wieder an. „Töte den Fahrer!“

Mir ist klar, dass ihr Auto verunglücken wird, aber wir haben keine andere Wahl. Und wenn es irgendwo verunglücken muss, dann ist dieses offene Feld, inmitten von Bäumen, der beste Platz.

Ben senkt sofort sein Fenster und zielt, dies Mal mit mehr Selbstvertrauen. Wir fahren daneben, in perfekter Position, der Fahrer ist direkt in unserer Schusslinie. Das ist unser Moment.

„SCHIESS!“, schreie ich wieder.

Ben drückt ab, und plötzlich höre ich ein Geräusch, bei dem sich mein Magen umdreht.

Das Klicken einer leeren Pistole. Ben drückt wieder und wieder ab, aber da ist nichts außer diesem Klicken. Er hat unsere gesamte Munition am Stausee verbraucht.

Ich entdecke ein bösartiges, siegesgewisses Lächeln auf dem Gesicht des Sklaventreiber, als er wieder ausschwenkt, um uns zu rammen. Er trifft uns hart, und dieses Mal werden wir quer über das verschneite Feld geschleudert, auf einen grasbewachsenen Hügel. Plötzlich sehe ich eine Glaswand. Zu spät.

Ich reiße mich zusammen, als wir in die Wand hineinfahren, Glas zersplittert wie von einer Bombe rund um uns herum, die Scherben regnen durch die Löcher in unserem Dach. Es dauert einen Moment, bis ich weiß, wo wir sind: das Metropolitan Museum of Art. Der ägyptische Flügel.

Ich kann auf den ersten Blick sehen, dass nichts mehr übrig ist von diesem Museum, dass es schon vor langer Zeit geplündert wurde – nichts außer dieser riesigen Pyramide im Raum. Schließlich kann ich ausweichen und aufhören, durch Glas zu fahren. Der andere Sklaventreiber hat etwas Abstand gewonnen und ist jetzt etwa 50 Meter weiter rechts. Noch einmal trete ich aufs Gas.

Ich folge ihm, wie er durch den Park rast, geschwungene Hügel auf und ab. Besorgt prüfe ich die Benzinanzeige, die nicht verstummt. Wir passieren die Reste eines Amphitheaters, neben einem Teich, im Schatten des Schlosses Belvedere, das jetzt als Ruine auf dem Gipfel des Hügels thront. Das Theater ist mit Schnee und Unkraut bedeckt, seine Tribünen sind verrostet.

Wir rasen durch das, was einmal der Great Lawn war, und ich folge der Spur des Sklaventreibers durch den Schnee, in Schlangenlinien an Löchern vorbei. Ich bedaure Bree so sehr, wenn ich mir überlege, was sie gerade durchmachen muss. Ich kann nur beten, dass es sie nicht zu sehr traumatisiert. Ich hoffe, dass ein Teil unseres Vaters bei ihr ist, ihr Kraft und Stärke für all das hier gibt.

Plötzlich habe ich Glück: Sie treffen ein riesiges Schlagloch. Das Auto wird erschüttert, dann wild durch die Gegend geschleudert, der Fahrer verliert die Kontrolle, er macht eine 360°-Drehung. Ich stelle fest, dass ich deswegen zusammenzucke, hoffe, dass Bree nicht verletzt wird.

Ihr Auto ist okay. Nach ein paar Umdrehungen gewinnt es wieder Bodenhaftung und der Fahrer beschleunigt wieder. Aber jetzt ist der Abstand kleiner geworden und ich hole schnell auf. Noch ein paar Sekunden, und ich werde direkt hinter ihnen sein.

Aber ich habe das Fahrzeug angestarrt und dabei dummerweise meine Augen von der Straße genommen. Ich schaue gerade noch rechtzeitig zurück und erstarre: Ein riesiges Tier ist direkt vor uns.

Ich weiche aus, aber zu spät. Es platzt genau gegen die Windschutzscheibe, zerplatzt und verteilt sich über das Dach. Auf dem Glas sind überall Blutflecken und stelle die Scheibenwischer an, dankbar, dass sie noch funktionieren. Aber das dicke Blut verschmiert, und ich kann kaum etwas erkennen.

Ich prüfe den Rückspiegel, frage mich, was zur Hölle das war, und sehe einen riesigen, toten Strauß direkt hinter uns. Ich bin verwirrt. Aber ich habe keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn plötzlich bin ich erstaunt, vor uns einen Löwen zu sehen.

Ich weiche aus, es klappt gerade so. Noch einmal sehe ich hin und bin erschrocken zu sehen, dass es wirklich ein echter Löwe ist. Er wirkt dünn und unterernährt. Jetzt bin ich noch verwirrter. Dann, schließlich, ergibt es einen Sinn: Dort, zu meiner Linken, befindet sich der Zoo des Central Parks, seine Tore und Türen und Fenster sind alle weit geöffnet. In der Nähe laufen einige weitere Tiere herum, und im Schnee liegen die Skelette von vielen anderen, schon vor langer Zeit abgenagt.

Ich trete aufs Gas, versuche, nicht hinzuschauen, sondern folge den Spuren der Sklaventreiber. Sie führen einen kleinen Hügel hinauf, dann einen steilen Hügel hinunter, direkt in einen Krater hinein. Ich erkenne, dass das einmal eine Eisbahn war. Auf einem großen, verbogenen Schild steht in ausgebleichten Buchstaben „Trump“.

In der Ferne ist der Park zu Ende. Der Sklaventreiber biegt scharf links ab, ich folge ihm, und wir rasen beide einen Hügel hinauf. Nur wenige Momente später verlassen wir beide den Central Park – gleichzeitig, Seite an Seite – wir kommen an der 59th Street und an der Fifth Avenue heraus. Ich fliege über den Hügel, und einen Moment lang wird mein Auto von der Luft getragen. Wir landen mit einem Knall, und einen Moment lang verliere ich die Kontrolle, als wir in eine Statue rutschen und sie umwerfen.

Vor uns ist ein riesiger runder Brunnen. Ich weiche ihm in letzter Sekunde aus und rase, dem Sklaventreiber nach, durch den Kreisverkehr. Der Sklaventreiber springt auf ein den Bürgersteig, und ich folge  ihm, er steuert direkt auf ein massives Gebäude zu. Das Plaza Hotel. Seine Fassade, einst makellos, ist jetzt mit Schmutz bedeckt. Alle Fenster sind eingeschlagen, es sieht wie eine Ruine raus.

Er fährt durch die verrosteten Stangen hindurch, die die Markise halten, die davon herunterfällt, an seiner Motorhaube abprallt. Ich weiche aus, folge ihm dann, als er scharf links abbiegt und die Fifth Avenue kreuzt, ganz offensichtlich versucht er, mich abzuschütteln. Er rast eine kleine Steintreppe hinauf, und ich folge ihm, obwohl jede Stufe unser Auto heftig erschüttert. Er steuert auf eine riesige Glasbox zu, die einst der Apple Store war. Verblüffenderweise ist seine Fassade nach wie vor intakt. Tatsächlich ist es die einzige intakte Sache, die ich seit Beginn des Krieges gesehen habe.

Jetzt nicht mehr. In letzter Sekunde weicht er aus, und es ist zu spät für mich, um noch abzubiegen. Unser Auto fährt direkt in die Fassade der Apple Box. Es gibt eine gewaltige Explosion von Glas, das durch die Löcher in unserem Dach regnet, während ich direkt durch den Apple Store fahre. Ich fühle mich etwas schuldig, dass ich das Einzige zerstört habe, das noch stand – aber dann erinnere ich mich, was damals ein iPad gekostet hat und fühle mich etwas weniger schuldig.

Ich gewinne die Kontrolle zurück, als der Sklaventreiber links abbiegt, auf die Fifth Avenue. Er hat noch etwa dreißig Meter Vorsprung, aber ich werde nicht aufgeben, wie ein Hund, der einem Knochen hinterherjagt. Ich hoffe nur, dass das Benzin reicht.

Ich bin verblüfft, was aus der Fifth Avenue geworden ist. Die berühmte Avenue, einst das Leuchtfeuer des Wohlstands und des Materialismus, ist jetzt wie alle anderen nur eine verlassene, zerfallene Hülle. Die Geschäfte sind geplündert, die Verkaufsräume zerstört. Riesige Unkräuter wachsen direkt in ihrer Mitte, so dass sie aussehen wie ein Sumpfgebiet. Zu meiner Rechten Bergdorf's, die Etagen komplett leer, keine Fenster mehr, wie ein Geisterhaus. Ich weiche Autowracks aus, und als auf die 57th Street treffen, entdecke ich, was einmal Tiffany's war. Dieser Ort, einst der Inbegriff von Schönheit, ist nur ein weiteres Spukhaus, wie alles andere auch. Nicht ein einziger Juwel ist in seinen leeren Fenstern übriggeblieben.

Ich trete aufs Gas, und wir überqueren die 55th, dann die 54th, dann die 53th Straße … Ich passiere eine Kathedrale, Saint Patrick's, auf meiner Linken, seine riesigen Gewölbetüren sind schon vor langer Zeit herausgerissen worden und liegen jetzt flach im Treppenhaus. Ich kann direkt in das offene Gebäude hineinsehen, direkt bis zu den Buntglasfenstern auf der anderen Seite.

Ich habe meinen Blick zu lange von der Straße genommen, und plötzlich biegt der Sklaventreiber scharf rechts in die 48th Street ab. Ich fahre zu schnell, und als ich versuche, die Kurve ebenfalls zu nehmen, mache ich eine 360°-Drehung. Glücklicherweise treffe ich nichts.

Ich folge ihm wieder, aber sein Trick hat ihm einen kleinen Vorsprung verschafft. Ich folge ihm über die 48th, Richtung Westen, quer durch die Stadt, vorbei an dem, was einmal das Rockefeller Center war. Ich erinnere mich, wie ich zur Weihnachtszeit mit Papa hergekommen bin, erinnere mich, als wie magisch ich diesen Ort empfunden habe. Ich kann nicht glauben, wie es jetzt aussieht: Überall Schutt, zerfallende Gebäude. Das Rock Center hat sich in ein riesiges Ödland verwandelt.

Wieder habe ich meinen Blick zu lange von der Straße genommen, und als ich zurückschaue, trete ich auf die Bremsen, aber es nicht mehr genug Zeit. Direkt vor mir liegt, auf der Seite, der riesige Rockefeller Weihnachtsbaum. Wir werden ihn treffen. Direkt vor dem Aufprall kann ich sehen, dass noch einige Lampen und Ornamente daran hängen. Der Baum ist braun, und ich frage mich, wie lange er hier gelegen hat.

Ich fahre mit 120 direkt hinein. Ich treffe ihn mit solcher Kraft, dass sich der ganze Baum im Schnee bewegt, und ich schiebe ihn weiter. Schließlich schaffe ich es, scharf nach rechts auszuweichen, um die schmale Spitze herumzukommen. Tausende von Kiefernadeln rieseln durch die klaffenden Löcher in unserem Dach. Das Blut, das noch auf unserer Windschutzscheibe klebt, wird noch weiter verschmiert. Ich kann mir nicht vorstellen, wie unser Auto inzwischen von außen aussieht.

Dieser Sklaventreiber kennt die Stadt zu gut: Dieser clevere Trick hat ihm einen weiteren Vorsprung verschafft, und jetzt ist er nicht mehr zu sehen. Aber ich sehe seine Spuren noch, sehe, dass er links auf die Sixth Avenue abgebogen ist. Ich folge ihm.

Die Sixth Avenue ist eine weitere Brache, die Straße voller verlassener Panzer und Humvees, die meisten kopfüber, bei allen fehlt alles, was irgendwie nützlich sein kann, einschließlich der Reifen. Ich weiche ihnen allen aus, als ich den Sklaventreiber wieder sehen kann. Zum millionsten Mal frage ich mich, wo er hinwollen kann. Fährt er nur kreuz und quer durch die Stadt, um mich abzuschütteln? Hat er ein Ziel vor Augen? Ich denke noch einmal nach, versuche mich zu erinnern, wo sich die Arena Eins befindet. Aber ich habe keine Ahnung. Bis heute war ich noch nicht einmal sicher, dass es sie wirklich gibt.

Er rast die Sixth hinunter und ich folge ihm, gewinne wieder an Geschwindigkeit. Als wir die 43rd kreuzen, erhasche ich zu meiner Linken einen Blick auf den Bryant Park und die Rückseite dessen, was einmal die New York Public Library war. Mein Mut schwindet. Ich habe dieses beeindruckende Gebäude geliebt. Jetzt ist das nur noch Schutt.

Der Sklaventreiber biegt scharf in die 42nd Street ab, und dieses Mal bin ich direkt hinter ihm. Wir schlittern beide etwas, dann fahren wir wieder geradeaus. Wir rasen die 42nd hinunter, Richtung Westen, und ich frage mich, ob er auf den West Side Highway will.

Die Straße öffnet sich, und wir sind am Times Square. Er rast auf den Platz und ich folge ihm auf die riesige Kreuzung. Ich erinnere mich, wie ich als Kind herkam und überwältigt war, von der schieren Größe des Platzes und von all den Menschen. Ich erinnere mich, wie schwindlig mich all die Lichter gemacht haben, die blinkenden Reklametafeln. Jetzt ist der Platz eine Ruine, wie alles andere auch. Natürlich funktioniert keines der Lichter mehr, und es ist kein einziger Mensch zu sehen. Die Reklametafeln, die einst so stolz hingen, baumeln jetzt entweder ziellos im Wind oder liegen falschherum auf der Straße unten. Riesige Unkräuter überwuchern die Kreuzung. In seiner Mitte, wo einst das Armee Recruiting Center stand, liegen jetzt ironischerweise die Überreste mehrerer Panzer, alle verbogen und gesprengt. Ich frage mich, welcher Kampf sich hier entsponnen hat.

Plötzlich biegt der Sklaventreiber scharf links ab, den Broadway hinunter. Ich folge ihm, und während ich das tue, bin ich schockiert über das, was ich vor mir sehe: eine riesige Betonmauer, wie die Mauer eines Gefängnisses, erhebt sich hoch in den Himmel, bewehrt mit Stacheldraht. Die Mauer erstreckt sich soweit, wie ich sehen kann, riegelt den Times Square von allem ab, was südlich von ihm liegt. Als wollte man etwas aussperren. In der Mauer befindet sich eine Öffnung, und der Sklaventreiber fährt direkt hindurch. Als er durch ist, schließt sich ein massives eisernes Tor hinter ihm und verschließt mir den Weg.

Ich trete auf die Bremsen, komme quietschend zum Stehen, bevor wir auf das Tor aufprallen. Dahinter fährt der Sklaventreiber weiter. Es ist zu spät. Ich habe sie verloren.

Ich kann es nicht glauben. Ich fühle mich wie betäubt. Da sitze ich, erfroren, in der Stille, und kann meinen Körper zittern fühlen, unser Auto hat das erste Mal seit Stunden angehalten. Das hatte ich nicht vorhergesehen. Ich frage mich, warum diese Mauer dort steht, warum sie einen Teil von Manhattan durch eine Mauer abtrennen würden. Wovor sie Schutz benötigen würden.

Und dann, einen Moment später, habe ich meine Antwort.

Ein unheimliches Geräusch erhebt sich um mich herum, das Geräusch von quietschendem Metall, und die Haare in meinem Nacken stellen sich auf. Leute erheben sich aus der Erde, tauchen aus Kanaldeckeln auf, aus allen Richtungen. Bioopfer. Auf dem ganzen Times Square. Sie sind ausgemergelt, in Lumpen gekleidet, und sehen verzweifelt aus. Die Psychos.

Sie existieren wirklich.

Sie erheben sich aus der Erde, überall um uns herum, und sie kommen direkt auf uns zu.