Prolog

 

Das Kreuz schmerzte, die rechte Hand brannte wie Zunder, genau an der Stelle zwischen Mittelfinger und Handfläche. Weil die Blase aufgegangen war.

Das Wasser floss durchsichtig heraus und versickerte im trockenen Spatenstiel.

Die größte Arbeit war getan.

Das Loch ausgehoben.

Lang genug, zwei Schritte vielleicht.

Tief genug war es auch.

Es war schwer gewesen, wegen der Steine und der Wurzeln. Doch dafür fiel er ganz leicht hinein. Wie ein Mehlsack plumpste er herab und saß schließlich aufrecht in seinem Totenbett. Er sah aus wie ein Betrunkener am Wegesrand. Ein kleiner Tritt mit der Fußspitze, und er kippte hintenüber. Lag da, die schönen blauen Augen in den Morgenhimmel gerichtet.

Doch dann fiel Erde auf die schönen blauen Augen, schwarze Erde, Muttererde.

Die Stauden vom Frauenmantel würden sich hier gut machen, sie würden das Unkraut fernhalten.

Das Glockenspiel und die Trommeln hämmerten in der Ferne.

Zack, zack, zack, links, zwo, drei, vier – sie marschierten zum Schützenfest.

Doch heute mussten sie ohne ihn feiern.

Heute war ihm nicht danach.