8. KAPITEL

 

»Heute ist es voll hier«, meinte Maggie, als Vanda ihre Corvette ein Stück näher an den Eingang zu Romatech fuhr.

Vanda sah in den Rückspiegel. Sie konnte sich selbst nicht sehen, aber sie entdeckte mehrere Wagen in einer Reihe hinter sich. Zwei vor sich. Alle ansässigen Vampire schienen wegen Jacks Verlobungsfeier hier zu sein. »Ich hasse Partys.«

Maggie seufzte. »Es wird dir guttun. Du arbeitest zu viel.«

»Freitagnachts ist der Club immer am vollsten. Ich sollte dort sein.«

»Du wirst nur einige Stunden fehlen. Cora Lee und Pamela haben gerne den Dienst für dich übernommen«, beruhigte Maggie sie. »Außerdem brauchst du eine Pause. Du hattest eine harte Woche.«

Der Wachmann ließ einen weiteren Wagen durch das Tor, und Vanda fuhr ein Stück vor.

Maggie strich sich die Falten aus dem Rock ihres roten Taft-Cocktailkleides. »Macht es nicht Spaß, sich ausnahmsweise schick anzuziehen? Wenn ich heute Nacht zu Hause wäre, würde ich meinem Mann beim Düngerschaufeln helfen.«

»Klingt besser als das hier«, knurrte Vanda.

»Sei nicht so ein Spielverderber. Du siehst in dem Kleid hinreißend aus.«

Vanda stöhnte. Sie hätte sich nie einverstanden erklären sollen, eines von Pamelas Kleidern zu leihen. Maggie, Pamela und Cora Lee hatten sie in die Ecke getrieben und darauf bestanden, dass sie es trug. Aber sie war größer als Pamela. Also war das silberne Satinkleid zu kurz und ging ihr gerade bis zur Mitte des Oberschenkels. Das Oberteil saß zu tief. Sie zog an einem der Spaghettiträger. »Das Kleid ist zu offenherzig.«

»Und deine Overalls nicht?«

»Die sind bequem. Und ich habe gern meine Peitsche dabei.«

»Du brauchst keine Peitsche bei einer Verlobungsfeier.« Schelmisch sah die Freundin Vanda an. »Du hast nur Angst, dass Phil sieht, wie hübsch und mädchenhaft du sein kannst.«

»Ich habe keine Angst.« Letzte Nacht hatte Phil etwas von Angst gefaselt, und nun fing Maggie auch noch damit an. »Ich stolziere splitterfasernackt herum, wenn ich will. Mir macht nichts Angst.«

»Dann hast du auch Mut genug, mir zu sagen, was gestern bei DVN passiert ist.«

Vanda umklammerte das Lenkrad. »Nichts ist passiert.«

»Wie seltsam. Genau das hat Phil auch gesagt.«

»Wirklich?« Es erleichterte Vanda, dass er nicht von ihrer Begegnung gesprochen hatte. Schon wieder war sie in seinen Armen gelandet, hatte ihn geküsst, als hinge ihr Leben davon ab. Und sie war unglaublich nahe daran gewesen, sich vollkommen zu ergeben. Der Mann war einfach zu verlockend. Und zu verdammt neugierig auf ihre Vergangenheit.

Noch ein Auto fuhr durch das Tor, und Vanda manövrierte ihre Corvette bis an das Wächterhäuschen vor. Durch das offene Fenster reichte sie dem Wachmann ihre Einladung.

Er beugte sich vor, um ins Auto zu sehen. »Ihre Namen?«

»Ich bin Vanda Barkowski, das hier ist mein Gast, Maggie O'Callahan.«

Er sah auf sein Klemmbrett und reichte ihr dann die Einladung zurück. »Sie können rein.«

Langsam fuhr Vanda die lange Auffahrt zu Romatech hinauf. »Also, ich nehme an, du hast Phil letzte Nacht ins Stadthaus zurückteleportiert?«

»Ja. Ich habe ihm angeboten, ihn in den Club zu bringen, aber er dachte, du willst wahrscheinlich niemanden sehen.«

Maggie sah sie besorgt an. »Er scheint dich sehr gut zu verstehen.«

»Ich will nicht darüber reden.« Sie waren auf dem Parkplatz angekommen, und Vanda suchte nach einer freien Lücke. »Ich kann nicht glauben, dass du ihm das Interview aus der Realityshow gezeigt hast.«

»Es ist eine öffentlich zugängliche Aufzeichnung. Außerdem denkt Phil, du musst einige Probleme aus deiner Vergangenheit aufarbeiten.«

»Ich kenne seine blöde Theorie. Die ist Mist.« Sie entdeckte eine Lücke in der nächsten Reihe und trat aufs Gas, um sie vor allen anderen zu erreichen. »Und ich will nicht, dass er in meiner Vergangenheit herumwühlt. Es geht ihn verdammt noch mal nichts an!«

»Er will dir nur helfen, deine Wutattacken in den Griff zu bekommen.«

»Ich habe kein Wutproblem!« Vanda trat auf die Bremse, als ein Pärchen zwischen zwei Wagen auftauchte. Die Frau kreischte, als die Corvette mit quietschenden Reifen ein kurzes Stück vor ihnen zum Stehen kam.

Der Mann klopfte auf die Motorhaube. »Hören Sie auf, so zu rasen!«

»Ach ja?« Vanda öffnete ihr Fenster. »Passt ihr auf, wo ihr hingeht, ihr Armleuchter!« Sie zeigte ihnen den Mittelfinger.

Das Pärchen marschierte wütend davon.

Das war knapp gewesen.

»Kein Wutproblem?«, murmelte Maggie.

»Die haben es nicht anders gewollt.« Vanda bog endlich in die leere Parklücke ein und stopfte ihre Schlüssel in die silberne Abendhandtasche von Pamela, die sie eigentlich auch nicht hatte nehmen wollen.

Sie stieg aus dem Wagen und prüfte ihr Kleid. Das blöde Oberteil war wirklich tief ausgeschnitten und ließ die violette Fledermaus, die sie auf die rechte Brust tätowiert hatte, zum Vorschein kommen. Sie seufzte. Vor zehn Jahren fand sie das ganz toll. Es hatte ihr Spaß gemacht, die steifen, alten Vampire bei der jährlichen Gala zu schockieren. Aber nach einigen Jahren war es nicht mehr interessant gewesen.

Dann hatte sie sich die Haare abgeschnitten und sie lila gefärbt. Auch das hatte gut funktioniert. Schockierte Leute hielten sich normalerweise fern. Als Nächstes hatte sie die Peitsche als ihre ständige Begleiterin um ihre Hüfte ausgewählt. Die angedeutete Bedrohung hielt fast alle von ihr fern.

Bis auf Phil. Er hatte nie Angst vor ihr gehabt.

»Was weißt du über Jacks Verlobte?«, fragte Maggie sie, als sie auf den Eingang von Romatech zugingen.

»Sie heißt Lara.« Vanda rückte den Gurt der Abendhandtasche auf ihrer Schulter zurecht. »Ich habe gehört, sie ist aus Louisiana, und sie ist ein Cop.«

»Dann ist sie sterblich?«

»Wahrscheinlich.«

»Wie interessant.« Maggie beobachtete sie aus den Augenwinkeln. »Ist es nicht erstaunlich, wie viele Vampire ihre wahre Liebe und ihr Glück mit Nicht-Vampiren finden?«

»Es ist lächerlich.«

»Ich finde es romantisch.«

Vanda lachte auf. »Du hast einen Vampir geheiratet.«

»Ich habe aus Liebe geheiratet«, wendete Maggie ein. »Wenn mein Mann sterblich gewesen wäre, hätte ich keine Sekunde lang gezögert. Es gibt nichts Schöneres als die wahre Liebe.«

»Ich brauche einen Drink.«

»Auch Leugnen wird dich nicht retten, wenn Amors Pfeil sein Ziel findet.«

»Wenn ich Amor irgendwo hier in der Nähe sehe, reiße ich ihm die fetten kleinen Arme aus.« Vanda riss die Tür zu Romatech auf.

Einige Vampire standen im Foyer. Hinter einem Tisch sahen sie Connor stehen. Er trug einen schwarz-weißen Kilt und ein schwarzes Jackett und beendete gerade die Durchsuchung einer Handtasche, die er an die Besitzerin zurückgab.

Maggie eilte mit einem Lächeln auf ihn zu. »Hi, Connor.«

»Maggie, meine Hübsche.« Connor beugte sich vor, um sie zu umarmen. »Wie schön, dich wiederzusehen.«

Mit verschränkten Armen stand Vanda daneben. Connor nannte sie nie hübsch.

»Ich muss deine Handtasche durchsuchen, Maggie«, sagte Connor.

»Willst du meine Bilder sehen?« Maggie öffnete die Tasche und zog einen kleinen Stapel Fotos heraus.

Connor durchsuchte Maggies Tasche, während sie durch die Bilder sah.

»Das hier ist Pierce mit unserer Tochter, Lucy.« Maggie zeigte es Connor. »Und das hier ist letztes Halloween, als Lucy als Prinzessin gegangen ist. Ich habe das Kostüm selbst gemacht.«

»Sie ist ein hübsches kleines Ding.« Connor reichte ihr die Abendtasche. »Habt ihr sie adoptiert?«

»Nur ich«, erklärte Maggie eilig. »Ihre leibliche Mutter war eine Voodoo-Priesterin aus New Orleans, die Pierce einen Liebestrank eingeflößt hat, um ihn zu verführen. Nachdem sie schwanger geworden ist, hat sie sein Gedächtnis gelöscht und ihn verlassen. Und da hat man ihn in einen Vampir verwandelt. Aber er hatte Amnesie und erinnerte sich nicht daran, wer er war, oder dass er Vater eines Kindes geworden war. Und dann hat Corky Courrant ihn gefunden und zurück nach New York gebracht, wo er Don Orlando de Corazon wurde, der berühmte Seifenopern-Star aus ›As a Vampire Turns‹. Dort habe ich ihn kennengelernt, und Ian hat mir geholfen, seine wahre Identität aufzudecken. Es ist eigentlich alles ganz einfach.«

Connors Augen hatten sich schon nach der Hälfte von Maggies Geschichte glasig in die Ferne gerichtet. »Verstehe.«

»Die gute alte Amnesie-geheimes-Kind-Geschichte«, sagte Vanda trocken. »Kommt andauernd vor.«

Maggie warf ihr einen verärgerten Blick zu und stopfte die Fotos zurück in ihre Abendtasche. »Mir ist sie jedenfalls passiert, und wir könnten nicht glücklicher sein.«

»Dann freue ich mich sehr für dich.« Connor wendete sich Vanda zu. »Ich muss auch in deine Tasche sehen.«

»Ich dachte schon, du fragst nie.« Vanda warf ihre Tasche auf den Tisch. Dieses Mal war sie auf ihn vorbereitet.

Er öffnete ihre silberne Abendtasche. Seine Augen wurden groß.

Sie war ziemlich stolz, dass sie es geschafft hatte, ein Paar Handschellen, eine Augenbinde, ihr Nackenmassagegerät und eine Packung Viagra in eine so kleine Handtasche zu stopfen. Sie lächelte liebenswürdig. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Connor?«

»Wie ich sehe, bist du gut vorbereitet.« Er sah sie schief an und gab ihr die Tasche zurück. »Einen schönen Abend.«

»Werde ich haben.« Sie schritt auf den Ballsaal zu.

Maggie holte sie ein und flüsterte: »Was ist da drin?«

Nur zu gern reichte Vanda ihrer Freundin die Tasche.

»Mädchen, ich habe dich vermisst.« Mit einem Grinsen gab sie ihr die Tasche zurück. »Du hast vor, mit jemandem Sex zu haben. Ich frage mich, wer das wohl sein könnte?«

»Es war ein Scherz, Maggie. Interpretier da nichts rein.« Vanda betrat den Ballsaal.

Die High Voltage Vamps standen auf einem Podium und spielten gerade »That's Amore«. Auf der Tanzfläche bewegten sich Paare glücklich wiegend zur Musik. Vanda stöhnte.

Es hatte sich bereits eine Schlange gebildet, um Jack zu gratulieren und Lara kennenzulernen.

»Oh, sie ist so hübsch«, bemerkte Maggie. »Und sie sieht so glücklich aus. Komm, wir stellen uns auch an.«

Vanda sah sich im Saal um, während sie auf das Ende der Schlange zugingen. Kein Zeichen von Phil. Sie griff sich eine Champagnerflöte vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners. Sie war mit Bubbly Blood gefüllt, einer Mischung aus Champagner und synthetischem Blut. Vanda leerte sie in drei Schlucken.

»Alles in Ordnung?«, fragte Maggie sie misstrauisch.

»Sicher.« Sie tauschte ihr leeres Glas bei einem anderen Kellner gegen ein volles. »Ich habe nur Hunger.«

»Ich glaube, du bist nervös.«

»Warum wollen mich immer alle analysieren?«

»Ich weiß es nicht. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass du im letzten Jahr sieben Mal angezeigt worden bist«, murmelte Maggie sarkastisch. »Das könnte ein Zeichen sein, dass du gewisse Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen hast.«

»Ich könnte so zufrieden sein, wenn mich bloß endlich alle in Ruhe ließen.«

»Du hast Freunde, Vanda. Ob es dir gefällt oder nicht, es gibt Leute, denen du wichtig bist.«

Ohne es zu wollen, brannten plötzlich Tränen in Vandas Augen. »Sei nicht nett zu mir. Das... ertrage ich nicht.« Sie kippte noch mehr von ihrem Bubbly Blood hinunter.

»Liebes, du kannst nicht ewig so leiden. Du brauchst Hilfe.«

Es wäre besser, wenn sie sich zusammenreißen würde. »Es geht mir gut.« Sie war stark, verdammt noch mal. Sie wollte die Peitsche um ihre Hüfte enger ziehen und merkte dann, dass sie nicht da war. »Verdammt, ich komme mir vor wie in einem Nachthemd.«

»Du siehst wunderbar aus. Der silberne Satin lässt deine Haut wirken, als würde sie leuchten, und deine Augen sind strahlend. Phil sieht vollkommen erschlagen aus.«

»Was?« Vanda sah sich rasch um. »Wo ist er?«

»Er ist gerade von der Veranda hereingekommen.« Maggie zeigte auf die Glastür am Ende des Ballsaals, die auf das Gelände hinausführte. »Oh, jetzt kommt er auf uns zu.«

Vanda schluckte. Er sah unglaublich gut aus in seinem schwarzen Smoking, der sich an seine breiten Schultern und schmalen Hüften schmiegte. Die blonden und roten Strähnen in seinen Haaren leuchteten, und seine schönen blauen Augen waren ganz auf sie gerichtet. »Oh mein Gott.«

Maggie grinste. »Und da war Amors Pfeil. Mitten ins Schwarze.«

Vanda griff nach Maggies Arm. »Beschäftige ihn. Ich muss weg.«

»Feigling«, zischte Maggie, als die Freundin davoneilte.

Schnell huschte sie durch den Raum und versteckte sich dabei hinter einer Gruppe von Vampiren, damit man sie nicht sehen konnte. Es war keine Angst. Es war Panik. Ihre Nerven waren am Ende, seit Phil wieder in ihr Leben getreten war.

In einer weit entfernten, dunklen Ecke entdeckte sie einige Stühle, die halb hinter einigen großen Topfpflanzen und einer gigantischen Eisskulptur auf dem Tisch daneben versteckt waren. Sie verdrehte die Augen. Es war ein riesiger Amor, aus Eis geschnitzt. Sie hatte sich zu dem Buffet mit Nahrung für Sterbliche verirrt. Kein Wunder, dass diese Ecke so leer war. Die meisten Gäste waren Vampire, die dieser Art von Nahrung nichts abgewinnen konnten.

Sie trank ihr Bubbly Blood aus und stellte das Glas neben ein Tablett gekochter Shrimps. Eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit fiel ihr ins Auge. Zuerst sah es aus wie eine von Romans neuen Erfindungen aus der Fusion Cuisine, denn der Inhalt der Flasche war rot wie Blut. Sie las das Schild: »Louisiana Hot Sauce«. Scharfe Sauce. Wahrscheinlich war sie für Jacks Verlobte gedacht.

Sie schlenderte zu den Stühlen hinüber, hängte ihre Abendtasche über eine Lehne und setzte sich. Kein Anzeichen von Phil. Niemand war zu sehen. Sie atmete tief ein. Sie würde versuchen, ruhig zu bleiben, auch wenn ein Wirrwarr von widersprüchlichen Gefühlen in ihr tobte. Sie spürte den Schmerz der Einsamkeit, aber trotzdem saß sie hier, mitten auf einer Party, ganz allein herum. Sie sehnte sich danach, Phils Arme um sich zu spüren, und doch versteckte sie sich gerade vor ihm.

Er war einfach zu verlockend. Sie liebte es, wie sie sich in seinen Armen fühlte. Sie fühlte sich schön, begehrt, wertgeschätzt. Es war so lange her, seit sie für jemanden etwas Besonderes gewesen war.

Vertrau mir, hatte er gesagt. Sie wollte ihm vertrauen, aber wie konnte sie der Liebe vertrauen? Vor anderen hatte sie die Liebe immer als etwas Heiliges hingestellt. Sie glaubte mit ganzem Herzen daran, aber sie wusste tief in ihrem Innern auch, dass Liebe etwas für die anderen war, nicht für sie. Liebe hatte sie immer hintergangen, hatte ihr immer nur Schmerz und Leiden gebracht. Willst du dein Leben jahrhundertelang ertragen, immer voller Angst, jemand anderen zu lieben? Phils Worte durchbohrten ihre Gedanken.

»Hey, Vanda. Wie geht es dir?«

Die Worte holten sie aus ihren düsteren Gedanken, und vor ihr stand Shanna. »Hi.«

Roman Draganestis hübsche Frau trug ihr neugeborenes Baby in eine rosa Decke gewickelt. Sie nahm die Wickeltasche von ihrer Schulter, ließ sie auf einen Stuhl fallen und wendete sich dann dem Buffet zu. Mit dem Baby auf einem Arm benutzte Shanna ihre freie Hand, um Essen auf einen Teller zu häufen. »Ich schwöre dir, ich muss jede Stunde stillen. Davon werde ich so hungrig.«

»Ja.« Mit einem Mal spürte sie wieder den Schmerz. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sie es geliebt, ihre jüngeren Geschwister zu versorgen. Jetzt jedoch konnte sie nie mehr Kinder haben, denn als Vampir waren ihre Eizellen tot.

»Alles in Ordnung?« Shanna sah sie besorgt an, während sie sich Weintrauben auf den Teller legte.

Vanda wollte sich nichts anmerken lassen. »Prächtig.«

»Gut. Wenn es dir dann nichts ausmacht...« Shanna ging eilig zu ihr und legte Vanda das Kind in die Arme. »Ich danke dir so sehr.«

»Aber...«

»Es ist so schwer mit zwei kleinen Kindern.« Shanna eilte an den Tisch zurück und goss sich etwas Punsch ein. »Ich habe Radinka die Nacht freigegeben, weil sie so erschöpft ist. Und Roman hat mit irgendwelchem offiziellen Zeug für den Zirkel zu tun.« Sie deutete auf die Tanzfläche. »Tino hüpft zur Musik auf und ab. Hoffentlich wird er davon müde.«

Sie leerte den Punsch in einem Zug und goss sich einen weiteren Becher ein. »Ich brauche viel Flüssigkeit. Und du, hast du Spaß auf der Party?«

»Sicher«, murmelte Vanda. Sie senkte ihren Blick. Schon der Blick auf das Kind war fast eine Folter für sie. Der Säugling hatte einen erstaunlich festen, kleinen Körper in einem rosa Kleid, dessen Kragen mit pinkfarbenen Rosenblüten bestickt war. Volle rosige Wangen. Ein rosiger Mund, der sich öffnete und schloss wie bei einem kleinen Fisch. Große blaue Augen.

Erstaunlich. Friedas Augen waren genauso blau gewesen. Versetzt mit einem Hauch Grün, sodass sie fast türkisfarben aussahen. »Wie...« Ihre Stimme krächzte, und sie räusperte sich. »Wie heißt sie?«

»Sofia.« Shanna steckte sich eine Traube in den Mund. »Nach Romans Mutter, die gestorben ist, als er noch sehr jung war.«

Vandas Augen brannten. Nie würde sie ihre Mutter so ehren können. Mit zitternden Fingern strich sie die Decke von Sofias Kopf. Schwarzes Haar. Genau wie Jozef. Die alten Wunden in ihrem Herzen platzten noch weiter auf, und sie musste die Tränen zurückhalten. Sie konnte das nicht. Sie musste das Baby zurückgeben.

Sie sah Shanna an. »Ich...«

»Sie mag dich.« Shanna lächelte. »Sie fängt normalerweise an zu schreien, wenn sie nicht weiß, wer sie gerade hält.«

»Aber...« Sie sah zu dem Baby hinab. Wie kannst du mich mögen? Ich bin innerlich abgestorben.

Das kleine Mädchen streckte seine winzige Faust in die Luft und bewegte den Mund, als wollte es sprechen.

»Da bist du ja, Vanda.« Maggie spähte um die riesige Eisskulptur. »Ich habe überall nach dir gesucht.«

Vandas Herz tat einen Sprung, doch sie entspannte sich, als sie sah, dass Maggie allein war. Sie hatte Phil nicht mitgebracht. »Wo ist er?«

»Huch, ich frage mich, wen du meinst.« Maggie kam um den Tisch herum. »Hi, Shanna.«

»Maggie, wie geht es dir?« Shanna umarmte sie.

»Mir geht es gut. Und das muss dein Baby sein.« Maggie eilte zu Vanda, um sich das Kind anzusehen. »Heilige Maria und Joseph, was für ein hübsches kleines Mädchen.«

»Danke.« Shanna kam mit ihrem Teller voller Essen zu ihnen geschlendert.

»Wo ist Phil?«, flüsterte Vanda Maggie zu.

»Er hat gerade Wachdienst. Er hat gesagt, er sieht später nach dir.« Maggies Mundwinkel zuckten. »Ich wusste nicht, dass du so gut mit Kindern umgehen kannst.«

Gereizt sah Vanda sie an. »Kann ich nicht.«

Shanna knabberte an einem Cracker. »Sofia hat Vanda wirklich gern.«

»Sie ist zu jung, um es besser zu wissen«, murmelte Vanda.

Shanna lachte. »Ehrlich gesagt, hat sie sehr gute Instinkte, wenn es um Menschen geht. Sie spuckt immer, wenn Gregori sie hält, und Radinka behauptet, es liegt daran, dass sie weiß, was für ein Frauenheld und Schuft er ist.«

»Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe, Shanna.« Maggie zog ein Foto aus ihrer Abendtasche. »Ich wollte mit dir über meine Tochter Lucy sprechen. Sie ist jetzt sieben Jahre alt. Und sie ist sterblich, weil Pierce sie gezeugt hat, ehe er verwandelt worden ist.«

»Verstehe.« Shanna betrachtete das Foto. »Sie ist allerliebst.«

»Das Problem ist, dass Lucy jetzt zur Schule geht«, fuhr Maggie fort. »Und es ist schwer zu erklären, warum ihre Eltern bei Tag nie abkömmlich sind. Und wir machen uns Sorgen, dass sie sich verplappert und erwähnt, dass ihre Eltern Vampire sind und ihr Großonkel und ihre Tante Formwandler.«

Diese Eröffnung schockierte Vanda, und das Baby wimmerte.

Shanna beugte sich vor, um ihrer Tochter beruhigende Worte zuzuflüstern.

»Oh, es tut mir leid, Vanda«, sagte Maggie. »Ich habe dich wahrscheinlich erschreckt. Viele Vampire wissen nichts von Formwandlern.«

»Ich weiß von ihnen.« Ihre Muskeln spannten sich an, und ein schwarzes Loch der Panik drohte, sie zu verschlingen. Sie rang nach Luft.

»Alles in Ordnung?« Shanna stellte ihren Teller auf einem Stuhl ab. »Soll ich die Kleine wieder nehmen?«

»Ich...« Vandas Blick traf auf die blauen Augen des Babys, und sie erstarrte. Die Zeit verlangsamte sich, und ein sanftes Gefühl des Friedens breitete sich in ihr aus, süß und golden wie Honig. Der Panikanfall war vorbei. »Es geht mir gut.«

»Gut.« Mit einem Lächeln reichte Shanna Lucys Foto an Maggie zurück. »Deine Tochter ist der perfekte Kandidat für die Schule, die wir im Herbst eröffnen. Wir haben auch einige sterbliche Kinder dort, Kinder, die zu viel wissen, wie Bethany, die Tochter von Jean-Luc und Heather.«

»Das klingt wunderbar.« Maggie steckte das Foto zurück in ihre Abendtasche.

»Der Unterricht findet abends statt, damit die Vampireltern ihre Kinder zur Schule teleportieren können.« Shanna nahm ihren Teller wieder, doch sie hielt mit einem Stück Käse auf halbem Weg zu ihrem Mund inne. »Du meine Güte, ich hatte gerade eine großartige Idee. Du warst doch bei DVN Schauspielerin. Du könntest einen Schauspielkurs für unsere älteren Schüler unterrichten!«

Maggie sperrte den Mund auf. »Ich? Unterrichten?«

»Ja!« Shanna grinste. »Du könntest Lucy zur Schule teleportieren und bleiben, um einen Kurs anzubieten. Was meinst du?«

»Es klingt jedenfalls nach mehr Spaß, als jede Nacht Dünger zu schaufeln«, murmelte Maggie.

»Na also.« Shanna sah sie aufmunternd an. »Und dein Mann kann auch gerne bei uns unterrichten.«

Maggie nickte langsam. »Das zusätzliche Geld könnten wir gut gebrauchen.«

»Toll! Wir holen dir gleich ein paar Bewerbungsunterlagen und eine Registrierung für Lucy. Ich habe sie in meinem Büro.« Shanna stellte ihren Teller auf den Tisch und sah zu Vanda. »Kannst du ein paar Minuten auf Sofia aufpassen? Danke!«

»Aber...« Vanda sah verzweifelt zu, wie Shanna und Maggie davonrauschten. »Verdammt noch mal.« Sie sah zu dem Baby hinunter. »Tu so, als hättest du das nicht gehört.«

Das Baby sah mit großen, neugierigen Augen zu ihr auf.

»Ich glaube, du bleibst an mir hängen.«

Sofia gab ein gurgelndes Geräusch von sich.

Vorsichtig platzierte Vanda sie in ihrem Arm und wartete. Und wartete. Sie berührte die Wange des Babys. Die Haut fühlte sich so weich und neu an. 1927 hatte sie zuletzt ein Baby gehalten, als ihr Bruder Jozef geboren worden war. Sie hatte ihn immer als ihr Baby angesehen. Er war erst zwölf gewesen, als er mit seinem Vater und ihren Brüder davonmarschiert war, um gegen die Invasion der Nazis zu kämpfen.

Schon wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie hatte ihn angefleht, nicht zu gehen. Sie hatte ihn angefleht, mit ihr und ihren Schwestern zu fliehen. Aber er wollte beweisen, dass er kein Kind mehr war, sondern ganz erwachsen.

Er war zu jung, um zu sterben.

»Hi«, ertönte eine junge Stimme.

Vanda blinzelte durch ihre tränenfeuchten Augen. Ein kleiner Junge mit blonden Locken und blauen Augen stand neben dem Buffet. Er hatte einen marineblauen Anzug an, aber das Hemd war ihm aus der Hose gerutscht, und die Krawatte saß schief.

»Ich bin Tino.« Er nahm sich einen Keks vom Tisch und biss hinein.

Sie hatte Constantine Draganesti schon gesehen, aber noch nie mit ihm gesprochen. »Ich bin Vanda.«

Er aß seinen Keks auf und nahm sich noch einen. »Wusstest du, dass deine Haare lila sind?«

»Ja.« Anscheinend wussten kleine Kinder nicht, dass sie sich von Leuten mit lila Haaren lieber fernhalten sollten.

»Hast du meine Mommy gesehen?« Tino aß seinen zweiten Keks auf. »Sie hat mir gesagt, ich soll hierherkommen, wenn ich müde vom Tanzen bin.«

»Shanna musste kurz in ihr Büro gehen. Sie ist gleich wieder da.«

Tino ging auf Vanda zu und sah sie neugierig an. »Was machst du mit meiner kleinen Schwester?«

»Ich habe keine Ahnung.«

Er beugte sich vor, um in Sofias Gesicht zu sehen. »Ich glaube, sie mag dich. Wenn sie jemanden nicht mag, schreit sie.« Er streckte seine Brust stolz heraus. »Niemand kann so laut schreien wie meine Schwester.«

Du hast mich noch nicht gehört, dachte Vanda.

»Willst du sehen, was ich kann?«, fragte Tino und verschwand. »Ta-da!« Er erschien auf der anderen Seite ihres Stuhles wieder.

»Wow.« Vanda starrte ihn an. Sie hatte schon Gerüchte gehört, dass Romans Sohn besondere Fähigkeiten hatte, aber ihr war nicht klar gewesen, dass der kleine Junge sich tatsächlich teleportieren konnte. »Das ist unglaublich.«

»Ich weiß.« Er lächelte selbstzufrieden. »Meine Schwester kann das nicht.«

»Du bist wohl schon ganz erwachsen«, sagte Vanda trocken und erinnerte sich daran, wie schnell Jozef erwachsen werden wollte.

»Bin ich.« Tino setzte sich auf den Stuhl neben ihr. »Ich habe mehr Macht als Sofia.«

»Macht?«

Er nickte. »Sie will dir helfen, aber sie ist nicht stark genug. Soll ich es versuchen?«

Vanda sah ihn misstrauisch an. »Was versuchen?«

Tino legte seine kleine Hand auf ihren Arm. Seine Nase rümpfte sich, als er das Gesicht verzog. »Du hast ganz schlimme Schmerzen.«

»Ich bin ein Vampir. Ich werde nicht krank.«

»Es ist ein... alter Schmerz«, flüsterte er. »In deinem Herzen.«

An der Stelle, wo Tinos Hand lag, spürte sie ein Kribbeln. »Was machst du da?« Und woher zur Hölle wusste er von ihren Schmerzen?

Der kleine Junge zuckte zusammen. »Ich versuche, deinen Schmerz zu heilen, aber er ist so tief drinnen.«

»Nein!« Vanda rutschte einen Stuhl weiter und löste sich von dem Griff des kleinen Jungen. »Ich brauche meinen Schmerz. Er macht mich aus.« Verdammt. Sie hatte schon so lange damit gelebt, dass sie sich nicht vorstellen konnte, ohne zu sein. »Er... er beschützt mich.«

»Vor was?«

»Vor... noch mehr Schmerzen.«

Tino sah verwirrt aus. »Das verstehe ich nicht.«

»Das ist... wie mit einem gebrochenen Bein. Der Schmerz erinnert mich daran, aufzupassen, mir nicht noch das andere Bein zu brechen. Wenn du ein gebrochenes Bein hättest, würdest du dir das andere auch nicht brechen wollen, oder?«

Tino zog an seiner schiefen Krawatte. »Ich will gar keine gebrochenen Beine.«

Vanda lächelte ihn traurig an. »Du bist lieb, dass du helfen willst, aber ich bin vor langer Zeit... zerbrochen, und ich weiß nicht, wie ich heilen kann.«

»Du musst es wollen«, ertönte eine tiefe Stimme hinter einer Topfpflanze.

Vanda keuchte erschrocken auf, als Phil hervortrat. »Du... du solltest andere nicht ausspionieren.« Ihr Herz raste. Wie viel hatte er gehört? Glaubte er wirklich, sie wollte sich nicht besser fühlen? Sie war kein Masochist, verdammt. Sie versuchte nur, sich selbst zu schützen.

»Ich habe nur die Umgebung gecheckt.« Sein Blick wanderte langsam an ihrem Körper hinab, dann wieder an ihren Beinen hinauf, an dem Säugling in ihren Armen vorbei, und blieb auf dem Fledermaus-Tattoo an ihrer Brust hängen. Er musste lächeln.

Schauer liefen ihre Arme hinab. Sie musste sie unterdrücken und sah ihn nun zynisch an. »Und, ist alles in Ordnung?«

»Oh, ja.« Seine Augen leuchteten. »Sieht gut aus.« Er lächelte den Jungen an. »Hi, Tino.«

»Hi, Phil.« Tino rutschte von seinem Stuhl. »Willst du einen Keks? Die sind mit Schokostücken.«

Phil warf etwas Käse und einige Cracker auf einen Teller und gab ihn dem kleinen Jungen. »Vertrau mir. Das hier ist, was du willst.«

Tino nahm den Teller an und legte die Stirn in Falten. »Aber ich wollte...«

»Tino!«, rief Shanna ihn, als sie mit Maggie zurückkam. »Ich hoffe, du isst mehr als nur Kekse.«

»Mach ich! Siehst du?« Tino zeigte ihr seinen Teller und stopfte sich einen Cracker in den Mund.

»Das ist mein kleiner Schatz.« Shanna küsste ihn auf den Kopf und ging dann zu Vanda. »Danke, dass du auf Sofia aufgepasst hast.« Sie nahm das Baby, das mittlerweile eingeschlafen war. »Ich habe nie gemerkt, wie gut du mit Kindern umgehen kannst. Du solltest es wie Maggie machen und eines adoptieren.«

Vanda sperrte den Mund auf.

»Was für eine ausgezeichnete Idee!« Maggie klatschte in ihre Hände und grinste.

»Auf keinen Fall«, protestierte Vanda. Sie zuckte zusammen, als sie Phils amüsierten Blick bemerkte. »Ich leite einen Stripclub, wisst ihr noch?«

»Was ist das?«, fragte Tino mit vollem Mund.

»Und ich habe ein Problem mit meinen Wutausbrüchen«, fuhr Vanda fort. »Ganz zu schweigen davon, dass ich die halbe Zeit tot bin.« Sie sah den Jungen an. Hoffentlich war ihr Untotsein kein Schock für Tino. Er musste eigentlich wissen, dass sein Vater tagsüber tot war.

Sie fragte sich kurz, ob der kleine Junge je ungezogen war, wenn er wusste, dass sein Vater nicht da war, um einzuschreiten. Sie konnte es sich genau vorstellen, wie Shanna zu ihm sagte: »Warte nur, bis dein Vater von den Toten aufersteht. Dann bekommst du erst richtig Ärger.«

Erst jetzt bemerkte Vanda, dass alle sie schweigend anstarrten. »Was?« Sie sah an ihrem Kleid herunter. Vielleicht saß etwas nicht richtig.

»Du hast gerade zugegeben, ein Wutproblem zu haben«, sagte Phil mit blitzenden blauen Augen. »Das ist der erste Schritt zur Besserung.«

»Ganz genau.« Shanna nickte. »Man kann ein Problem erst lösen, wenn man zugibt, dass es existiert.«

»Na, ist das nicht wunderbar.« Vanda stand auf und warf sich ihre Abendtasche über die Schulter. »Ich habe genug für einen Abend. Gehen wir, Maggie?«

»Wir haben Lara noch nicht kennengelernt«, erinnerte Maggie sie.

»Und du hast dich noch nicht mit mir unterhalten«, sagte Phil.

»Ich will nicht...«

»Ausgezeichnet«, unterbrach Shanna sie. »Ich sage Roman, dass du dich an die Abmachung mit dem Gericht hältst und dich mit deinem Trainings-Sponsor triffst. Er wird so beeindruckt sein.«

Verdammt. Es gab keinen Ausweg. Aber das Letzte, was sie brauchte, war eine weitere Begegnung mit Phil. Sie hatte in seiner Gegenwart einfach keine Selbstkontrolle.

»Komm mit, Tino. Wir suchen deinen Vater.« Shanna griff sich die Wickeltasche und sah zu Maggie. »Ich rufe dich an.« Sie ging mit dem Baby davon. Constantine winkte zum Abschied und rannte dann seiner Mutter nach.

»Ich muss meine Runde zu Ende gehen«, sagte Phil. »Wir treffen uns hier in fünfzehn Minuten.« Er umarmte Maggie, lächelte Vanda zu und schlenderte davon.

Sein prächtiges Hinterteil war ein echter Blickfang. Wahrscheinlich war es lächerlich, aber sie fragte sich, warum Phil Maggie umarmt hatte und sie nicht.

Natürlich! Er bewachte sie im Stadthaus, und er war ihr Sponsor beim Anti-Aggressions-Training. Es war ihm verboten, eine Beziehung mit ihr zu haben, und die meisten Vampire, die hier waren, wussten das. Solange sie also hier im Ballsaal blieb, umgeben von allen anderen Vampiren, musste er seine Hände von ihr lassen.

Sie wäre sicher vor seinen Verführungskünsten. Und vor ihrer eigenen Schwäche. Vanda lächelte in sich hinein. Auf einmal kam ihr die Party nicht mehr so schlimm vor.