35. Kapitel

 

CENTERPOINT-STATION

 

Seyah kam schlitternd zum Stehen und musterte eingehend die umliegenden Wände und Durchgänge, die Buchstaben und Zahlen, die die corellianischen Kartografen dort aufgemalt hatten, die Symbole, die von uralten Bauherren oder Gelehrten in das Metall geritzt worden waren. Er nickte. »Hier.«

Kyp trat neben ihn. »Hier was?«

»Hier führen wir meinen Masterplan zur Zerstörung der Centerpoint-Station durch.«

Kyp runzelte die Stirn. »Entschuldigen Sie, aber das haben Sie bereits vor einem halben Kilometer gesagt. Als Sie mich in diesen, wie Sie es nannten, Rotationsschubkontrollraum gegen all diese CorSic-Agenten kämpfen ließen.«

Seyah nickte. »Das war mein erster Masterplan. Dies ist der zweite. Machen Sie eine Räuberleiter.«

Kyp schlang sein GGA-Blastergewehr über die Schulter und tat wie geheißen. »Der zweite von wie vielen?«

»Nun, insgesamt habe ich drei. Außerdem bestellt die Hoffnung, dass die restliche Besatzung irgendeine Art Selbstzerstörungsprogramm installiert hat, seit ich fortgegangen bin, für den Fall, dass es der Allianz erfolgreich gelingt, die Kontrolle über diese Einrichtung zu übernehmen. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass das die beste Methode ist, um diese Station zu vernichten. Lass den Feind die Drecksarbeit erledigen.« Er setzte seinen linken Stiefel in Kyps Hände und stemmte sich in die Höhe. Kyp hielt ihn hoch genug, dass er die Decke des Gangs erreichen konnte. Rasch löste er mithilfe der Werkzeuge an seinem Gürtel eine Deckenpaneele und legte die Drähte darunter frei. »Im Rotationsschubkontrollraum habe ich ein Programm eingespeist, das der Station vorgibt, eine gewisse Zeit verstreichen zu lassen, bevor die Rotation umgekehrt wird, die Centerpoint seine künstliche Schwerkraft verschafft.« Aus einer anderen Tasche seines Gürtels holte er eine Datenkarte hervor und begann, sie mit den Kabeln an der Decke zu verbinden.

»Was die Station in Stücke reißen könnte, wenn es schnell genug geht.«

»Sehr gut. Für einen Jedi sind Sie ziemlich gescheit.«

»Wie hart möchten Sie gern fallen?«

»Ich nehme Sie bloß auf den Arm. Wissenschaftler machen so was. Das Problem ist, dass die Primärprogrammierung der Station, die zur Hälfte aus uraltem Kram besteht und zur anderen Hälfte von den brillantesten Köpfen Corellias zusammengeschustert wurde, die man zur Zusammenarbeit zwingen konnte, und sich zudem zur Hälfte aus den Verbindungen von beidem entwickelt hat ...«

»Das sind drei Hälften.«

»Ich wusste doch, dass Sie ein helles Köpfchen sind. Wie auch immer, das Programm widersetzt sich Änderungen. Möglicherweise lehnt es meinen Plan ab. den ich über Jahre hinweg vorbereite! habe. Genauso, wie ich jahrelang hieran gearbeitet habe.«

»Und was macht das Ding?«

»Ich klinke mich damit in die Datenströme ein, die die Sternenkartendatenbanken mit Informationen versorgen, auf die das Zielerfassungssystem zugreift. Ich definiere jeden Stern und Planeten in der Galaxis neu - angefangen mit denen in der Nähe, um dann schrittweise weiter und weiter in die Ferne zu schweifen und zwar alle mit denselben Koordinaten.«

»Mit welchen Koordinaten?«

»Mit diesen hier.«

»Genau diesen?«

»Technisch gesehen, nein. Eigentlich entsprechen die Daten exakt dem Zentrum von Hollowtown - der geografischen Mitte dieser Station. Allerdings sind die Auswirkungen des Hyperraumstrahls selbst im Hinblick darauf, wie knapp ich die Koordinaten definiere, gravierend genug, dass die Station und alles im Umkreis von mehreren Kilometern zur Größe einer Schüssel Ryshcate zusammengequetscht wird, auch wenn das Ganze am Ende nicht annähernd so süß sein dürfte.«

»Soso. Und wie viel Zeit verschafft uns dieser Plan?«

Seyah, der seine Arbeit erledigt hatte, brachte die Deckenpaneele wieder an. »Solange es von jetzt an bis zu dem Moment dauert, in dem sie das Geschütz abfeuern. Einen Tag... zwei Sekunden. Es sei denn, natürlich, die Primärprogrammierung widersetzt sich den Daten, die ich gerade eingespeist habe, in welchem Fall auch dieser Masterplan nicht funktioniert. Lassen Sie mich runter.«

Kyp ließ ihn fallen. Seyah landete unbeholfen, richtete sich jedoch unverletzt wieder auf.

»Und wie sieht Masterplan Nummer drei aus?«

»Wenn wir es bis zur Feuerleitstelle schaffen, können wir Daten ins Programm einschleusen, die mit etwas Glück eine Überlastung des Reaktors im Zentrum von Hollowtown herbeiführen und dafür sorgen, dass er in die Luft fliegt.«

»Der Explosionsradius?«

Seyah zuckte die Schultern. »Ein paar Tausend Kilometer? Da kann ich bloß raten.«

Kyp nickte mit fatalistischer Miene. »Fakten, genaue Zahlen, konkrete Angaben ... danach verlangt es einen Jedi nicht.«

»Ausgezeichnet! Kommen Sie, weiter geht's.«

 

 

AN BORD DER ANAKIN SOLO

 

Leia zog sich durch den rechtwinkligen, waagerechten Schacht. Er war einen Meter breit, nicht ganz so hoch und schien sich vor und hinter ihr endlos zu erstrecken. Die mit Flexibändern an der Oberfläche über ihr befestigten Kabelbündel waren dick genug, um ihren Rücken zu streifen, besonders, wenn sie auf einen Querschacht stießen, und einige - die eher aus Versehen denn von Natur aus nicht isoliert waren, da war sie sich sicher - führten Strom. Han hatte aufgeheult, als er mit dem Rücken flüchtig gegen eins davon gestoßen war, vor einem halben Kilometer.

Han war hinter ihr, Iella vor ihr, und trotz des Umstands, dass sie in beinahe jeder Hinsicht breiter als Leia war, bewegte sie sich mit relativer Leichtigkeit.

»Du hast so was schon mal gemacht. Iella.«

Leia konnte das Nicken ihrer Begleiterin spüren, aber nicht sehen. »Ein paar Mal. Seit ich CorSic den Rücken gekehrt habe, habe ich vermutlich ein Viertel meines Lebens in Lüftungsrohren, Kabelkanälen und Turboliftschächten zugebracht.« Sie hielt inne und drehte sich so. dass Leia ihr Gesicht ausmachen konnte - Rinnsale von Schweiß hinterließen interessante Muster auf ihren staubbedeckten Wangen, und Leia wusste. dass sie selbst genauso aussah. »Standortbestimmung. bitte.«

Leia hörte auf zu kriechen und schloss die Augen. .Noch auf Endor hatte Luke ihr das präzise Gefühl der Machtpräsenz übermittelt. nach der sie suchten, und kurz nachdem sie an Bord der Anakin Solo gekommen waren, hatte sie sie gefunden. Bei diesem ersten Kontakt hatte sie auch Jacen gestreift, doch anschließend war es ihr gelungen, ihn kein weiteres Mal durch die Macht zu berühren.

Sie konnte es nicht ertragen, ihren eigenen Sohn zu berühren.

Sie verdrängte den Gedanken. Das war eine Ablenkung, die sie momentan nicht brauchte.

Da war Allana, die Chume'da, eine helle, reine Präsenz. Das Mädchen schien sich nicht geregt zu haben, seit Leia sie das erste Mal wahrgenommen hatte. Leia hob einen Arm, um nach vorn zu zeigen, nach links oben.

»Was soll das Picknick?« Nicht weiter überraschend, klang Han ungeduldig.

»Bloß eine kleine Pause, während ich sichergehe, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Han«, sagte Iella. »Danke. Leia.« Als Leia ihre Augen öffnete, überprüfte Iella ihr Datapad. »ich bekomme gerade ein aktualisiertes Schaubild von Erzwo rein. Wenn ich die ursprünglichen Blaupausen dieser Schiffsklasse mit den Plänen übereinanderlege, die die Wartungsabteilung an Bord benutzt, finde ich mehrere Stellen, die einfach leer sind. Die offiziell nicht existieren. Line davon ist genau da, wo sich Meister Skywalker zufolge die Folterkammer befand.«

»Ist auch eine in der Richtung, in die Leia gezeigt hat?« Hans

Stimme, die von hinter Leias Füßen nach vorn drang, deutete darauf hin, dass er sein Bestes tat, so zu tun, als wäre er nicht gereizt ... und dass sein Bestes in dieser Hinsicht nicht gut genug war.

Iella nickte.

Han legte ein wenig gekünstelte Herzlichkeit in seinen Tonfall. »Ich habe einen Vorschlag. Lasst uns doch diesen Weg einschlagen.«

Iella warf Leia einen mitfühlenden Blick zu. »Warum hast du dir nicht einen netten Corellianer zum Heiraten gesucht? So wie ich.«

»Ich bin nett. Ich bin bloß auch ... entscheidungsfreudig.«

 

Caedus verfolgte auf seinem Monitor, wie sich Luke, Saba und Ben den Türen der Brücke durch den Korridor dahinter näherten. Einige Wachen taten dort Dienst - nicht, dass es eine Rolle spielte. Sie feuerten, die Jedi stürmten vor, Fäuste und Lichtschwerter wirbelten, und die Wachen gingen zu Boden.

Das war nicht gut. Beide Meister waren immer noch wohlauf.

Doch noch war nicht alles verloren. Caedus hatte noch einiges in der Hinterhand. Er war ausgeruht. Er hatte acht YVH- Droiden.

Auf dem Bildschirm erreichten die Jedi die Panzertür. Ben begann, die Spitze seines Lichtschwerts in das Metall zu rammen.

Caedus vollführte eine ungeduldige Handbewegung. »Öffnen.«

Die Panzertür glitt auf. Die Jedi standen in Dreieckskampfanordnung davor, Luke und Saba jetzt vorne, Ben dahinter. Caedus und seine YVH-Droiden sahen ihnen entgegen. Die Brückenoffiziere gaben vor, die Situation zu ignorieren; sie hielten die Augen auf ihre Bildschirme gerichtet und dirigierten die Raumschlacht, die rings um die Centerpoint-Station tobte.

Caedus schenkte ihnen ein Lächeln, das in keinster Weise das widerspiegelte, was er fühlte. »Onkel Luke. Ben. Meisterin Sabatyne. Wie wär's mit etwas Kaf?«

Die Jedi traten mit kampfbereiten Lichtschwertern ein und beobachteten aufmerksam die beiden YVH-Droiden, die sie flankierten.

Luke schüttelte den Kopf. »Wie wär's. wenn du dich ergibst?«

»Wenn ich das täte, könnte ich ja nie wieder solchen Spaß mit Ben haben, wie beim letzten Mal. als er hier war.« Caedus feuerte die Stichelei wie einen Blasterschuss ab - wie zwei davon, einen auf Luke, einen auf Ben.

Und doch nahm er in der Macht nicht das geringste Aufflackern von Wut wahr, von keinem von beiden. Das war ... überraschend. Bedauerlich. Eine Zeit lang von ihm getrennt gewesen zu sein schien all das Gute zunichtegemacht zu haben, das er Ben zuteilwerden ließ, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten.

Caedus seufzte. »In Ordnung. Tötet sie.«

Die Kampfdroiden setzten sich ruckartig in Bewegung. Alle acht feuerten gleichzeitig; ihre Blasterfeuersalven liefen bei den Jedi zusammen.

 

 

CORELLIA, CORONET, KOMMANDOBUNKER

 

Teppler betrat das Lagezentrum, wo über einem breiten dreieckigen Tisch eine holografische Darstellung der Schlacht schwebte, die im System tobte. Im Zentrum des Hologramms befand sich ein Abbild der Centerpoint-Station, umgeben von einer großen Zahl roter Allianz-Schiffe und einer schwindenden Anzahl corellianischer Einheiten.

Admiralin Delpin, die - umgeben von Beratern - an dem Tisch stand, sah ihn näher kommen. »Wo sind Sie gewesen?«

»Ich musste mich mit Verbündeten auseinandersetzen. Staatsgeschäfte, wissen Sie.« Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge an ihre Seite. »Bis Koyan hier ist, haben wir die Genehmigung, das Stationsgeschütz abzufeuern, sowie die vollständige Kontrolle über sämtliche Ressourcen des Systems.«

»Wo ist er?«

»Ich bin mir nicht sicher. Er sagte, er würde so schnell wie möglich nach Hause kommen ... Aber ich denke, womöglich hat er sein Shuttle verpasst.«

»Und die Verstärkung?«

»General Phennir schickt sie gerade her.«

Er hatte diese Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als das Hologramm aktualisiert wurde. Mit einem Mal waren da viel mehr grüne Schiffssymbole als noch vor einer Sekunde. Teppler nickte in Richtung Schaubild. »Freunde von Commenor.«

Die Admiralin stieß ein erleichtertes Seufzen aus. »Wenn wir diese Schlacht klar für uns entscheiden können, müssen wir das Geschütz womöglich gar nicht abfeuern. Noch nicht, jedenfalls.«

»Ganz Ihrer Meinung.«

 

 

CENTERPOINT-STATION, FEUERLEITSTELLE

 

Der Cheftechniker saß ruhelos da und lauschte dem heftigen Treiben des Feuergefechts draußen vor der offenen Tür des Raums. Der Krach wurde lauter und lauter.

Es hatte mit den Rufen von CorSic-Trupplern begonnen, die sich zu dieser Position zurückgezogen und im Korridor draußen einen Engpass errichtet hatten. Weitere hatten sich zu ihnen gesellt.

Der Feind war eingetroffen, von irgendwo weiter links. Jetzt lieferten sich die beiden Seiten einen Schusswechsel. Draußen blitzten in einem fort Blasterschüsse vorüber. Manchmal waren Schreie zu hören. Das war alles sehr unerfreulich.

Und der Techniker hatte ein Geheimnis. Eigentlich mehrere. Eins war. dass sein richtiger Name Rikel war und er ihn verachtete: sein Spitzname, Vibro, passte viel besser zu ihm, besonders nach seinem achten Becher Kaf heute. Ein weiteres Geheimnis war, dass er insgeheim verheiratet gewesen war. sie diese Neuigkeit jedoch vor ihren beiden Familien verheimlicht hatten, weil sie nicht damit einverstanden gewesen wären. Und noch eins war, dass er ebenso insgeheim zum Witwer wurde, als seine Frau zu Beginn des Krieges bei einer Sicherheitsrazzia auf Coruscant mitgenommen und nie wieder gesehen worden war... bis zu dem Tag, an dem endlich ihre Leiche identifiziert werden konnte.

Hass war sein größtes Geheimnis, nicht die oberflächliche Gleichgültigkeit für Schmerz oder Tod, mit dem er ihn verbarg. Hass auf die Allianz. Hass auf die Coruscanti.

Und sein jüngstes Geheimnis war erst wenige Minuten alt. Es war ihm nicht möglich gewesen, das Holokom-Gespräch zwischen Sadras Koyan und Denjax Teppler zu belauschen, doch mithilfe der Sicherheitskameras konnte er Koyans übereilte Flucht aus diesem Raum verfolgen.

Bis zu dem Moment, in dem das Allianz-Shuttle mit Koyan davonflog.

War Koyan übergelaufen? Hatte er einfach nur kolossales Pech gehabt? Oder war er bloß dämlich gewesen? Es spielte keine Rolle. Er war fort und hatte Vibro die Kontrolle über die Stationswaffe überlassen.

Außerdem hätte er Vibro irgendetwas gesagt haben können, bevor er sich aus dem Staub machte. Irgendetwas. So was wie:

Vernichte die Leute, die deine Frau umgebracht haben. Na los, danach wirst du dich besser fühlen. Vibro konnte die Worte beinahe hören, in Koyans plattem, nicht übermäßig intelligentem Tonfall.

Ruhig rief er die astronomischen Koordinaten des Planeten Coruscant auf, um sie - nicht minder gelassen - an die Zieleingabe des Primärwaffensystems der Station zu übermitteln.

Die Technikerin an der nächsten Station schaute zu ihm herüber. »Vibro. Was machst du da?«

»Befehle befolgen. Vom Obermotz. Die Dinge klarmachen, damit er den roten Knopf drücken kann. Er ist in einer Minute wieder da.«

Zufrieden damit, dass alle Vorschriften eingehalten wurden, nickte sie und wandte sich wieder ihrer eigenen Arbeit zu.

Jetzt zur Aktivierung der Energiequelle ...

Aus der relativen Deckung des Durchgangs zu einem dunklen Büro spähten Kyp und Seyah den Korridor hinunter, der zur Feuerleitstelle führte.

Ganz in ihrer Nähe, kaum dreißig Meter weit weg, befanden sich Reihen von GGA-Trupplern und Allianz-Kommandokräften, von denen sich viele mit tragbaren Schutzschilden abschirmten; weitere schossen mit ihren Blastergewehren über und um die Schilde herum und konzentrierten ihr Feuer auf einen weiter entfernten Feind.

Der Feind: Unmengen von CorSic-Trupplern und zwei schwebende Kampfdroiden mit bronzefarbener Metallhaut. Seyah stieß einen Daumen in ihre Richtung. »Ein Teil von Thrackan Sal-Solos Vermächtnis. Den Ypsilon-Vau-Has nicht ganz ebenbürtig, aber trotzdem ziemlich respekteinflößend. Zumindest hat man mir das erzählt.«

Die Luft begann zu vibrieren, begleitet von einem kontinuierlich zu- und abnehmenden Brummen, das aus Richtung der Feuerleitstelle weiter hinten drang. Seyah runzelte die Stirn und lauschte.

Kyp ließ den Blick über die beiden Kampftrupps schweifen. »Das könnte ein bisschen knifflig werden. Um dort hinzugelangen. muss ich mich um die CorSic-Trupps kümmern. Ich muss mein Lichtschwert einsetzen. Und während ich mich um die schwebenden Droiden kümmere, werden die CorSic-Trupps auf mich feuern. Sobald sie sehen, dass ich ein Jedi bin, werden die Allianz-Trupps ebenfalls das Feuer auf mich eröffnen. Es wird eine Weile dauern, die alle aus dem Verkehr zu ziehen.«

Seyah warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Wie lange?«

»Drei Minuten oder so. Warum?«

»Weil ich mir nicht sicher bin, ob uns so viel Zeit bleibt.«

»Warum nicht?«

»Dieses Geräusch, das Sie da hören, bedeutet, dass sie die Primärwaffe hochfahren.«

»Oh.« Kyp dachte nach. »Wie gut stehen die Chancen, dass Ihr Sabotageplan diese Station zerstören wird?«'

»Nun, der Rotationsschwerkrafttrick hat offensichtlich nicht funktioniert. Das war eine Programmänderung, von der wir wissen, dass das Hauptprogramm sie nicht akzeptiert hat. Über das Waffenzielsystem weiß ich wesentlich mehr. Ich bin ein Genie. Mit dem letzten Masterplan habe ich lediglich Daten eingespeist, keine Programmierung, und obgleich meine Ex-Frauen mir in diesem Punkt widersprechen werden, liege ich manchmal auch richtig. Sagen wir also, die Chancen stehen gut.«

»Neuer Plan.«

»Lassen Sie hören.«

»Wir vergessen Ihren dritten Masterplan und verschwinden von hier.«

Seyah nickte. »Gefällt mir.«

Er übernahm die Führung, lief den Weg zurück, den sie gekommen waren, und hob sein Komlink. »Seyah an Breitseite. Wir kommen zu euch. Der Rest der Mission wurde fallen gelassen. Bereitmachen zum sofortigen Start!«