Kapitel 26

 

 

Die sich im finsteren Gewand präsentierenden Wolken passten sich der Stimmung an. Die letzten Tage waren dunkel und verhangen gewesen. Toms Erschütterung über Coopers plötzlichen Tod ließ ihn kaum mehr ruhig schlafen. Jede Nacht wurde zum dunklen Tag. Alpträume ließen ihn schweißgebadet erwachen, wenn er denn mal eingeschlafen war.

Für ihn war Cooper zugleich Freund und Ersatzvater. Auch wenn er ihn nur einige Monate erleben und kennen durfte, so war es doch eine Begegnung, die er nie wieder vergessen wird. Wenn er Coopers Geschichten hörte, fühlte er sich danach als besserer Mensch. Er würde versuchen, viele Dinge für sein weiteres Leben von Cooper zu übernehmen. Leider wird er von Cooper nie wieder eine Antwort bekommen. Nur er konnte ihm noch Zeichen und Deutungen in den Himmel senden.

Drei Tage waren vergangen. Nun stand die Beerdigung an.

Tom war einer der wenigen aus Mackville, die zu Cooper Cheetwoods Beerdigung kamen. Die Einwohner verachteten den abseits lebenden Mann auch noch im Tode. In Tom kam innerlich Wut hoch. Doch auch Cooper hätte nicht gewollt, dass die Leute nur aus Mitleid auf seine Beerdigung kamen. Sein Stolz wäre sogar jetzt noch gekränkt worden. Dann sollen sie lieber wegbleiben, wären sicher seine Worte gewesen.

Der Friedhof lag idyllisch. Wenn ein solcher Ort überhaupt idyllisch liegen konnte. Auf einem Hügel etwas außerhalb des kleinen Städtchens. Der Pastor fand tröstende Worte für die wenigen Anwesenden. Tom interessierte sich nur wenig dafür. Er dachte während der Rede immer wieder an Donna. Er versuchte damit seine Trauer zu bekämpfen. Doch sie hatte sich immer noch nicht gemeldet. War ihr etwas zugestoßen? Er könnte es nicht verkraften.

Nach zwanzig Minuten verließen die paar Alten aus dem Städtchen, die um Coopers Grab standen, den Friedhof. Der Pastor hatte sich vor zwei Minuten verabschiedet. Auch der Doc schritt von dannen.  Tom stand alleine vor Coopers ins Grab gesenkten Sarg. Vor einigen Minuten hatte es heftig zu regnen begonnen. Er hatte keinen Schirm mitgenommen. Seine Kleidung wurde immer schwerer durch den Regen. Seine Tränen vermischten sich mit den Regentropfen. Er war klatschnass. Doch ihm machte das nichts aus. Er wollte noch einige Minuten bei seinem Freund bleiben.

»Cooper, du wirst wenigstens nicht nass«, flüsterte er in Richtung des Sarges. Doch auch der Selbstversuch einer Aufmunterung versiegte mit dem Regen in der Erde.

Tom betete für Cooper. Minutenlang zitierte er ihn. Einige Passagen aus der Bibel, die er auswendig wusste, schrie er laut in den Regen von Mackville.

»Du wirst es dort oben gut haben, Coop. Ich passe auf dein Haus auf, das verspreche ich dir.« Das waren Toms letzte Worte, dann verließ auch er den Friedhof.

 

Sein Holzbriefkasten, verziert mit einem eingeschnitzten lachenden Gesicht, zeigte, dass er gefüllt war. Denn das Lachen war zu sehen, und man konnte es nur gut erkennen, wenn Post darin war.

Es musste also ein Brief darin liegen. War er von Donna? Tom legte einen Schritt zu. Beinahe hätte er auf dem glatten Holzboden vor seinem Haus das Gleichgewicht verloren. Er stützte sich mit der Hand am Geländer der Veranda ab. Er griff in den Schlitz über dem lachenden Gesicht. Er hielt den Brief in Händen. Es war Donnas Handschrift.

 

Tom!

 

Jetzt bin ich noch verwirrter, als ich es schon war. Ich führe einen seelischen Kampf mit mir selbst. Wie ich schon sagte, bin ich wieder mal „Donna auf der Flucht“. In mir ist ein ganz dummes und unbehagliches Gefühl, dass mich in Panik geraten lässt. Leider weiß ich nicht, wie ich mich konkret ausdrücken soll, weil ich diesen Vorgang in mir nicht kenne. Es macht mir Angst und sowohl auch Angst vor dir. Bin mir meiner Gefühle für Dich nicht im Klaren. Weiß nicht, ob ich verliebt bin oder nicht. Ich will es irgendwie und will es doch wieder nicht. Bin eben so verdammt widersprüchlich. Will, dass Du mich in Ruhe lässt – will Dich nicht missen müssen. Was ist nur los mit mir?

Sicherlich verwirre und verletze ich Dich jetzt damit. Will Dich nicht verletzten – will aber auch ehrlich sein. Will Dich spüren – will Dich wegstoßen. Will Dir nahe sein – will dich hassen. Der Dämon und der Engel in mir sind dieses Mal kein Team. Was schreibe ich da nur? Ich bin nur Gift für Deine Seele. Also rette Dich lieber. Deine „Liebenswürdigkeit“ kann ich nicht annehmen. Der Teufel ist nicht fair, aber sehr raffiniert und überzeugend. Er ist das Gegenüber, das Du Dir wünschst. Sei vorsichtig!

Ich meine es WIRKLICH nur gut mit Dir, deshalb sollten wir uns NIE wieder sehen.

 

Es tut mir unendlich leid!

 

Donna

 

Du wirst mich jetzt sicher hassen, aber das ist besser als wenn Du mich liebst. Es tut mir so leid. Es tut mir selbst so weh. Finde ich einen Engel, dann schicke ich ihn zu Dir. Es tut mir so leid!

 

Tom hatte den Brief sofort geöffnet und ihn im Haus, mit dem Rücken an der Haustür angelehnt, gelesen.

Der Brief war auf einem taschenbuchgroßen karierten Zettel geschrieben. Donnas Hand musste gezittert haben, als sie diesen Brief schrieb. Unruhig musste sie gewesen sein. Hastig musste sie ihn geschrieben haben. Eine fremde Macht musste sie angetrieben haben. Was war es nur? Wieso schrieb sie ihm solch einen Brief?

Tom setzte sich aufs Sofa. Er legte den Brief auf den Tisch vor sich und vergrub sein Gesicht in den Händen.

»Warum tut sie das«, flüsterte er vor sich hin.

Er ließ sich seitlich aufs Sofa fallen und vergrub das Gesicht nun in den Kissen. Es dauerte einige Minuten, bis er wieder normal atmen konnte. Was hatte sie nur dazu getrieben?

Er streifte schnell seine durchweichten Schuhe ab und hob seine Beine auch aufs Sofa. Die aufgeweichte Kleidung ließ er an.

Es vergingen Minuten. Es vergingen Stunden. Die Ströme, die der Himmel nach unten aussandte, nahmen kein Ende. Der Regen peitschte gegen die Fenster seines Hauses. Er setzte die saftigen Wiesen und Wälder in nur wenigen Stunden unter Wasser. Selten hatte es in der Gegend um Mackville so viel geregnet wie an diesem Tag.

Sollte es tatsächlich stimmen, dass der Regen die Tränen von den Seelen über uns darstellt, dann war heute ein sehr trauriger Tag. Alle weinten sie mit ... Tom ... Cooper ... Donna?

Tom bekam von alle dem nichts mit. Er verharrte in der Stellung, in die er sich nach dem Niederlegen des Briefes gelegt hatte. Die Worte des Briefes waren wie Hammerschläge in sein Bewusstsein vorgedrungen.

Was hatte er falsch gemacht? Eine simple Frage, die sich ihm aufwarf. Eine weitere Stunde verging. Er war nur er selbst gewesen. Das war das Problem. Ein Mann, der viel Liebe zu schenken hatte. Nun wurde er abgewiesen. Er war zu zuvorkommend und zu liebevoll. Was für ein offensichtliches Problem das doch war! Er hatte es bis jetzt nur nicht erkannt.

 

Das Feuer knisterte in dem offenen Kamin. Es waren einige Minuten nach zehn Uhr abends. Er hatte sich erst kurz vor neun vom Sofa erhoben. Seine Kleidung klebte an seinem Körper. Wie paralysiert ging er unter die Dusche und versuchte die traurigen und wirren Gedanken wegzuspülen. Es gelang ihm nicht. Er sah das Handtuch, mit dem sich Donna bei ihm abgetrocknet hatte in seinem Regal liegen. Es war noch nicht gewaschen. Würde er es jetzt, nach diesem Brief, jemals wieder waschen? Er nahm es heraus und sog den verbliebenen Duft von Donna ein letztes Mal auf. Wirklich ein letztes Mal? Er nahm das Handtuch vom Gesicht weg und starrte es an. Er überlegte nur kurz und warf es dann in die Wäschetonne.

Im Hintergrund liefen Balladen, die auch Donna gefallen hätten. Weiche Töne waren jetzt bitter nötig. Schmerz mit Schmerz bekämpfen. Er versuchte in diesen unüblichen Kontrast zu seiner Situation einen Brief zu schreiben. Nur wenn er jetzt mit Donna sprach, konnte er vielleicht ihre Worte verstehen. Aber nur vielleicht. Plötzlich verstand er auch Coopers Worte, ihre Augen.

 

An den Engel, den ich niemals hassen kann!!!

 

 

 

Was soll ich Dir auf Deinen Brief antworten? Das wirst du Dir auch denken. Aber kann ich fünfundzwanzig Stunden meines Lebens und viele Stunden, die ich so intensiv an Dich dachte, wie an keine Frau jemals zuvor, einfach so vergessen und für immer aus meinem Herz löschen? Nein, sicher nicht.

 

Deine Entscheidung scheint fest zu stehen. Mein Leben – mit ebenfalls sehr vielen negativen Ereignissen – hat mich gelehrt, die Meinung eines jeden zu akzeptieren.

 

Egal, wie unsinnig, hart und verletzlich sie ist.

 

Doch mein Herz schreit danach, Deine Zeilen nicht für immer unverstummt verklingen zu lassen. Du bedeutest mir zu viel – als Mensch –, als dass ich dir jetzt nicht mehr antworten könnte.

 

Wenn Du es mir auch jetzt nicht glaubst, aber Deine Augen, als Du wegfuhrst, haben Dich verraten. Es war Dein leerer Blick, der weder Himmel noch Hölle aussagte. Nun wissen wir ja beide, was er sprach. Ich glaube, in nur fünfundzwanzig Stunden habe ich Dich besser kennen gelernt, als viele deiner Verflossenen in den Beziehungen mit Dir. Doch viel hilft mir das nun auch nicht.

 

Der letzte Kuss und mein Klaps auf Deinen Po, das war das letzte Mal, dass ich Dich spüren durfte.

 

Du verwirrst mich. Und wie. Du hast mich vom ersten Augenblick an verwirrt.

 

Du weißt nicht, ob Du mich lieben sollst – oder nicht?

 

Du weißt nicht, ob ich Dich in Ruhe lassen soll – oder nicht?

 

Du weißt nicht, ob Du mich nie wieder missen möchtest – oder nicht?

 

Du weißt nicht, ob Du mich ganz nah spüren willst – oder nicht?

 

Du weißt nicht, ob Du mich wegstoßen willst – oder nicht?

 

Alles das sagt mir, dass Deine Gefühle mehr den je in Deinem Leben in Zwiespalt stehen. Sonst wären Deine Worte klarer gegen oder für mich gerichtet.

 

Ich erinnere mich zurück an den Satz von Dir: ... vielleicht für die Ewigkeit!

 

Bis heute Mittag, als ich den Brief öffnete, war ich noch der Meinung: für die Ewigkeit. Der Anfang dieses Bandes wurde letztes Wochenende geknüpft.

 

Ist es tatsächlich so, dass alles, was feine Gefühle Dir befehlen, von einer stärkeren Macht in Dir verdrängt wird? Deinen ersten Engel, so wie Du ihn bezeichnetest, wurde Dir von Gott gestohlen und den, der sich in Dich verliebt hat – unsterblich, wie es scheint – raubst Du Dir nun selbst.

 

Wie kannst Du mir nur schreiben, dass Du meine „Liebenswürdigkeit“ nicht verdienst und annehmen kannst?

 

Ich bin so traurig!

 

Ich versuche dem Brief noch ein Ende zu geben. Aber nachdem Du meine Seele nicht vergiften willst, weißt Du sicherlich, wie ich mich im Moment fühle.

 

Das muss ich dir jetzt auch noch sagen, da es für mich verdammt wichtig ist. Ich will es nicht für immer alleine mit mir herumtragen, ohne dass Du es je erfährst.

 

Als du am Sonntag gefahren bist, habe ich abends sofort mit Shawn gesprochen, da ich meine Eindrücke von Dir einfach jemandem mitteilen musste.

 

Ich erzählte ihm sehr lange von Dir, ohne einmal zu unterbrechen. Du hast mich so fasziniert. Noch nie habe ich von einem Menschen so geschwärmt wie von Dir. Ich sagte ihm noch, Shawn, ich glaube ich habe die Frau meines Lebens gefunden. Das Warten hat sich gelohnt. Einunddreißig Jahre Warten haben endlich ein Ende. Sie hat wohl viel mitgemacht und ist eine verletzte Seele, aber ich werde mich bemühen, ihrer Tochter Julia ein guter Freund und später auch mal Vater zu werden. Es fällt mir nicht leicht, aber die Frau ist so ein Glücksfall in meinem Leben, dass ich einfach alles dafür tun werde, um diesen nie wieder „loszulassen“.

 

Alles das, und noch viel mehr, sagte ich ihm. Aber jetzt ...

 

Kann das alles falsch gewesen sein?

 

Auf den Fotos, die ich von Dir gemacht habe, siehst du einfach zauberhaft aus. Ich klebte mir eines davon an mein Notebook. Und das, welches Du mir am Samstag im Moffit’s geschenkt hast, trage ich immer nahe bei mir.

 

Du wirst es nicht glauben, die ersten Seiten meines Romans schrieben sich praktisch im Schlaf. Ich schwebte wie auf einer Traumwolke. Mein Magenkribbeln wollte kein Ende nehmen. Ich freute mich schon auf das kommende Wochenende, wenn ich Dich Wiedersehen und Deine Tochter das erste Mal treffen würde.

 

Ich werde nie vergessen, was Du mir in der Nacht sagtest, was Du wirklich fühlst, über Dein jetziges Leben und Deine Gefühle zu Deiner Tochter.

 

Ein Mensch, der Dir helfen will, versuchte ich in diesen Minuten und Stunden zu sein, und der wollte ich auch in Zukunft sein. Alles nur noch Makulatur?   

 

Der Satz mit dem Teufel spricht deutlich Worte!

 

Was mich schockiert muss Dich nicht schockieren. Aber Du bist die dritte Frau in meinem Leben, die mir schreibt: Du bist zu lieb und deine Seele zu verletzlich, lass es uns beenden, da ich Dich sonst noch viel mehr im Leben verletzen werde.

 

Ich bin einfach gewillt Liebe zu schenken und das einzige was ich erwarte, ist Gleiches zu empfangen. Nichts sonst. Einfach nur Liebe!

 

„Ich meine es wirklich nur gut mit Dir, deshalb sollten wir uns nie Wiedersehen“.

 

Ein Satz, den mich mein Leben gelehrt hat zu verstehen. Doch es fällt sehr schwer, es wahr zu haben. Einfach aus dem Grund, was sage ich den weit über hundert Gründen – oder waren es noch mehr? – die wir herausfanden, dass sie uns verbinden. Ich darf nicht an deine Briefe zurückdenken, sonst vergieße ich noch weitere Tränen während ich diesen Brief schreibe. Oder doch? Der Schmerz muss raus.

 

„Ich kreische und springe vor Freude, wie auch Erleichterung ... so sehnsüchtig auf Deine Antwort gewartet habe ... Du machst mich süchtig – süchtig nach Dir ... der besondere Mensch in meinen Träumen, wie Fantasie hat nun ein Gesicht ... ich will Dich ganz tief in mein Herz lassen ... bin so verrückt nach Dir ... wir sind ein unschlagbares Team, die Blicke werden unser sein.

 

Noch so vieles was Du mir schriebst oder auch am Wochenende sagtest, waren es wirklich nur Worte; Worte, die sich vor andere Worte gedrängt haben; Worte, die nicht aus Deinem Herzen kamen? Die nicht Deine innerste Seele mir schrieb?

 

Gerade läuft im Hintergrund „Mysterious Girl“. Ein Song, das seit Samstag eine andere Bedeutung hat. Du streicheltest mir das erste Mal die Wange und den Nacken. Ein Gefühl von purem Glück strömte durch meinen Körper. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Nur einfach glücklich. Das war der Anfang von etwas ganz besonderem. Unglaublich, dachte ich – damals.

 

Deine Augen. Was für Augen! Deine Blicke. Ich werde jetzt noch schwach dabei, auch nach deinem Brief, der wie eingebrannt vor mir auf dem Schreibtisch liegt.

 

Du mein Engel, der mehr Dämon als Engel ist. Lass doch Dein Herz und Deine Gefühle einmal in Deinem Leben den Vorrang. Nur dieses eine Mal! Wenn dir dieses, und nur dieses Gefühl sagt, ich will von Tom und seiner Liebe, die er mir schenken will, nie wieder etwas wissen, dann ist dein Brief, den Du mir schriebst, die Wahrheit. Aber nur dann! 

 

Wie kann ich mich Dir noch mehr offenbaren, als in diesem Brief?

 

Das Schicksal hatte uns zwei für immer zusammengeführt, und ein Dämon soll uns nun für immer trennen?

 

„Du wirst mich jetzt sicher hassen ...“. Hassen? Dich und hassen? Einen Menschen, dem ich die liebevollsten und interessantesten fünfundzwanzig Stunden meines Lebens verdanke? Kann ich solch einen Menschen hassen? Andere vielleicht – aber ich nicht. In meinem Herzen ist der Platz für Dich frei. Mehr kann ich nun nicht mehr sagen. Wenn das Gefühl siegen sollte, und ich Dich sehen oder auch hören sollte, dann ... ich glaube diesen Satz brauche ich nicht zu beenden.

 

Sollte nicht dein Lebenswunsch siegen, sondern ...

 

Eines habe ich vergessen zu sagen. Ich mache es kurz und schmerzlos. Cooper ist am Dienstagnachmittag gestorben. Mein väterlicher Freund ist nun bei seiner großen Liebe, die er von dem Zeitpunkt an geliebt hatte, als er sie sah. Die letzten Tage verbrachte ich in tiefer Trauer. Er starb, nachdem er mir seinen letzten Satz sagte. „Du sollst mein Haus bekommen. Nur du kennst die Magie.“ Cooper meinte die Magie der Liebe, die für immer in diesem Haus gefangen sein wird. Magie kann nicht vergehen, die Magie der Liebe reicht bis über den Tod hinaus. Wenn man sie zulässt!

 

 

 

Tom

 

 

Die Tage zogen wie Nebelschwaden über Vermont hinweg. Sie beachteten weder Schmerz noch Hoffnung. Sie vergingen einfach schnell und ohne zu fragen. Tage, die einem nicht den Schlaf gönnten, der so wichtig wäre. Tage, die ohne Rücksicht die schwarzen Seiten des Lebens aufzeigten und geschehen ließen. Tage, die nichts gaben außer Schmerz und Trauer, ohne auch nur ein Zeichen der Hoffnung.

Fünf Tage waren vergangen. Es war kein Wort gefallen. Kein geschriebenes. Kein gesprochenes. Kein übermitteltes. Nichts war geschehen. Außer, dass Toms Herz mit jeder Minute Schweigen einen weiteren Stich versetzt bekam. Das Blut der Liebe – welche so nah zu spüren war – wird vergossen aus Gründen, die nicht zu verstehen waren. Tom verstand sie zumindest nicht.

Er schrieb nur wenige Seiten von seinem Roman. Sein Kopf explodierte förmlich von den dauerhaften Gedanken an Coopers Tod und Donnas Schweigen. Als er diese Nacht wieder nur wenige Minuten Schlaf fand, beschloss er Donna zu sehen.

Blätter treiben im Wind
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