Kapitel 24

 

 

Das Plakat für das Straßenfest in Morrisville hatte er fertig. Er fuhr nach Hardwick und gab es Louis, zusammen mit seiner Werbebotschaft. Louis Gustavsson war begeistert und sagte: Da wäre ich nie draufgekommen. Tom lächelte nach dieser Antwort.

Er bekam das Versprechen, nun frei tanken zu dürfen. Sie einigten sich auf drei Tankfüllungen. Seine rote Viper war kein Sparmodell, doch er war nicht nach Vermont gekommen, um mit dem Auto sinnlos herumzufahren. Er wollte die Natur erleben, zu Fuß.

Tom verdrängte die Gedanken, warum sich Donna nicht bei ihm meldete. Ihr Leben bestand natürlich nicht nur aus ihm. Was würde ihn, bis er endlich ihre Stimme wieder vernehmen durfte, über Wasser halten? Die Bilder! Donna, wie sie wie ein scheues Reh auf seinem Sofa saß.

 

Tom fuhr mit seiner Viper los. Die Sonne versteckte sich immer mehr hinter dunklen Wolken. Während der Nacht hatte ein stürmisches Gewitter getobt. Laut Radionachrichten sollen sogar einzelne Bäume entwurzelt worden sein.

Es gab keine Gründe, warum Donna ihn nicht anrufen sollte. Er sah auf den Beifahrersitz. Dort lagen die Fotos, die er von Donna gemacht hatte. Er hat sie sich heute, bevor er zu Louis Gustavsson gefahren war, auf die Schnelle ausgedruckt. Nur die zwei Bilder mit Donnas träumerischem Antlitz. Ihr Lachen schallte aus dieser Momentaufnahme heraus, so als ob es ein Video gewesen wäre. Tom hörte es immer wieder, wenn er kurz auf den Beifahrersitz sah. Sie hatte die Beine zur Brust gezogen. Ihre künstlerischen blond-braunen Rastalocken fielen auf beiden Seiten gleichmäßig von ihr ab. Und in der Mitte, da lachten einem ihre Sommersprossen entgegen. Donna hatte etwas weniger Make-up aufgetragen. So entstand ein Bild voll grandioser Einzigartigkeit.

 

Tom schrieb wie aus einem Guss. Er hatte kurz vor seiner Heimfahrt aus Hardwick einen weisen Mann mit Indianerblut zum Mittagessen eingeladen. Dieser erzählte ihm viele interessante Dinge seiner noch lebenden Verwandten und Vorfahren. Viele Informationen konnte er bereits in seinem zweiten Kapitel verarbeiten. Zwei Bücher über die indianische Medizin und das Leben einer indianischen Großfamilie in drei Generationen von 1900 – 1995 komplettierten sein Recherchematerial für den ersten Teil seines Romans. Nach jedem Absatz sah er in Donnas Augen. Das Bild, auf dem sie ein Gesicht wie ein Engel zeigte, hatte er sich an den Rand des Notebooks angeklebt. Sie war ihm nahe. Tom sprudelten die Ideen für seinen Roman nur so heraus. Die vielen Schmetterlinge im Bauch spornten ihn an. Er war glücklicher als er es wahrhaben wollte.

Blätter treiben im Wind
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