19
Das Stehenbleiben schmerzte, wo die Stadt im Blickfeld war, so nahe, so qualvoll nahe – aber die Nacht war über ihnen, und Niun sah, daß Duncan sich abplagte: sein Atem ging hörbar. Und schließlich blieb Melein stehen, ließ einen Blick zu Duncan schweifen, der allein für Niun gedacht war, signalisierte damit ihre Absicht, nicht weiterzugehen.
»Am besten bleiben wir für die Nacht hier«, meinte sie.
Duncan akzeptierte die Entscheidung, ohne Melein auch nur anzublicken, und sie breiteten die Sitzmatten auf dem kalten Sand aus und betrachteten den Sonnenuntergang. Seine Strahlen verliehen den Türmen der Stadt vor dem Hintergrund der Hügel eine andere Färbung.
»Es tut mir leid«, sagte Duncan plötzlich.
Niun sah ihn an. Duncan blieb verschleiert – nicht aus dem Wunsch nach Zurückgezogenheit, dachte Niun, sondern weil ihn die Luft so weniger schmerzte. Er spürte die Stimmung hinter diesem Schleier, eine Absonderung, die in sich selbst eine Wunde war.
»Sov-kela«, grüßte Niun ihn sanft, Kel-Bruder, der freundlichste Ausdruck für Zuneigung nach Wahrbruder. »Komm, setz dich zu uns! Es ist kalt.«
Für die Mri war es weniger kalt, aber Duncan kam und schien sich darüber zu freuen, fühlte sich so vielleicht auch wohler, denn er hatte nicht soviel Körperhitze wie sie. Er und Niun lehnten sich Rücken an Rücken, da sie sich so am besten ausruhen konnten. Sogar Melein ließ sich schließlich dazu herab, den Rücken an Niuns Knie zu legen. Sie redeten nicht, sondern starrten nur zur Stadt hinüber, die jetzt in Dunkelheit versunken war, und hinauf zu den Sternen, die hier in geringerer Zahl vorhanden waren als an den Himmeln, die Duncan zuvor kennengelernt hatte, so daß er sich fragte, ob sie sich hier am Rand der Galaxis befanden, erstgeboren vielleicht, während Duncans Volk aus den weiter innen liegenden Bereichen kam. Es war eine sehr lange Reise gewesen, die des Mri-Volkes ins Innere der Milchstraße.
Fast wünschte er sich, daß ihr Marsch zur Stadt ewig dauern würde, daß sie für immer auf sie zugingen, immer weiter mit Hoffnung und ohne zu wissen, welche Wahrheit dort lag.
Und doch hatte Duncan behauptet, an jenem Ort Energieverbrauch festgestellt zu haben.
Niun biß sich auf die Lippe und verlagerte den Körper, so daß alle drei sich unbehaglich bewegten, und wußte tief im Innern, was ihn plötzlich beunruhigt hatte.
Dus-Gegenwart.
»Sie sind wieder da«, sagte er ruhig. »Ja«, sagte Duncan nach einem Moment.
Etwas schlurfte durch den Sand. Es gab ein schnaubendes Geräusch. Endlich tauchten die Tiere auf, hielten die Köpfe gesenkt und ließen die Blicke abwesend von einer Seite zur anderen schweifen, als ob sie jetzt auf einmal nicht mehr wüßten, was sie hier tun sollten. Und diesmal scheuten sie nicht, sondern kamen herbei. Melein wich aus, und Niun und Duncan empfingen die Tiere, die nach ihnen gesucht hatten.
Gedanken des Vergnügens. Niun liebkoste den massigen Kopf, der ihn gegen die Rippen stieß, und fuhr mit der Hand über einen Körper, der dünn und dessen Fell rauh geworden war. Jede Rippe stand vor.
»Es ist verändert!« rief Duncan aus. »Niun, beide sind dünner. Könnte es sein, daß sie Junge bekommen haben?«
»Niemand hat je bestimmen können, ob es sich bei einem Dus um ihn oder sie handelte.« Niun machte sich über die Veränderung bei ihnen Sorgen, war auch gereizt darüber, daß Duncan auf den Gedanken gekommen sein sollte, den er erst halb geformt hatte, Duncan, dem die Tiere neu waren. »Manche haben gesagt, sie wären beides. Aber das Volk hatte diese Veränderung bei ihnen noch nicht erlebt. Wir haben nie...«, fügte er wahrheitsgemäß hinzu, »junge Dusei gesehen.«
»Es ist möglich«, meinte Melein, »daß es keine jungen Dusei gibt, nicht wie wir uns Junge vorstellen. Wo sie herkommen, kann nichts überleben, das hilflos geboren würde.«
Niun stand auf und ließ den Blick über die mondhelle Landschaft schweifen, aber Dusei konnten sich gut verbergen, und falls es dort draußen Junge gab, konnte er sie nicht entdecken. Aber als er sich wieder setzte, den Kopf des Dus im Schoß, spürte er immer noch ein Gefühl des Unwohlseins um das Tier.
»Es ist gefährlich«, meinte Duncan, »eine neue Rasse auf einer Welt zu verlieren, besonders eine so empfindliche wie diese.«
Duncan hatte gesprochen. Niun hatte einen Gedanken und vermied es aus Liebe, ihn zu äußern.
Und auf einmal senkte Duncan den Kopf, und es zeigte sich Unruhe in den Dus-Gefühlen.
»So ist das«, sagte Melein freundlich, »aber ohne sie würden wir uns einsam fühlen.«
Duncan betrachtete sie schweigend, legte schließ- lich die Arme um den Nacken seines Tieres, senkte den Kopf und schlief. Niun machte zwischen ihnen Platz für Melein, und sie schliefen, zum erstenmal alle zusammen seit Verlassen des Schiffes, denn die Dusei waren bei ihnen und wachten über sie und spendeten ihnen mit ihrer Körperhitze Behaglichkeit.
* * *
Dusei vermehrten sich, erzeugten weitere Dusei, die als erwachsene Tiere geboren wurden und die Welt füllten, bis ganz Kutath ihnen gehörte, und sie belebten die Straßen der toten Städte und waren nicht auf Mri angewiesen.
Niun erwachte und war sogleich bestürzt über die Dus-Gedanken, die sich am Rande des Alptraums herumtrieben, spürte kalten Schweiß auf seinem Gesicht und daß die anderen in gleicher Weise bestürzt waren, verblüfft vielleicht über das, was sie geweckt hatte. Duncan ließ den Blick über die Hügel schweifen, als sei irgendein Nachtwanderer in ihre Nähe gekommen.
»Es ist nichts«, sagte Niun.
Er gestand seinen Traum nicht ein; der Schrecken war ihm noch gewahr. Er hatte sich nie zuvor im Leben den Dusei ausgesetzt gefühlt, sondern nur an ihnen teilgehabt. Menschliche Gegenwart – es war Duncans Gegenwart, die dergleichen genährt hatte, Verdacht, wie vorher keiner gewesen war.
Dusei , erinnerte er sich, haben kein Gedächtnis. Für diese beiden Dusei existierte Kesrith nicht mehr. Sie würden sich nie mehr daran erinnern, bis sie es wiedersahen, und das würde nie geschehen. Personen und Orte: das war alles, was in ihren dicken Schädeln blieb... und jetzt gab es für sie nur noch Kutath. Sie waren demzufolge Eingeborene, eins mit dem Land, eher als die Mri und der Mensch.
Niun schloß wieder die Augen, beschämt über den Traum, von dem – da war er sich sicher – zumindest Melein etwas ahnte, wenn sie auch fälschlich die Schuld Duncan zuschieben mochte und sich dadurch beschmutzt fühlte, daß sie an den dus-geborenen Nachtängsten eines Menschen teilgehabt hatte. Die Tiere strahlten jetzt Behaglichkeit aus. Niun ergab sich ihr, entspannte sich in dieser Wärme und wies die Angst von sich.
Das Dus würde sich in keiner Weise erinnern.
* * *
Am Morgen beeilten sie sich nicht sehr; sie kannten Duncans Grenzen in der dünnen Luft und wollten ihn nicht härter antreiben.
Und sie waren vorsichtig. Sie folgten bei ihrer Annäherung den Bodenwellen und zeigten sich nach Dus-Art der Stadt nicht offener, als sie mußten.
Aber je näher sie kamen, desto weniger nützlich schien solche Vorsicht zu sein.
Alt, sehr alt. Niun sah deutlich, was er vermutet hatte: zerfallene, nicht reparierte Turmspitzen, über allem der Schmutz des Verfalls. Keiner von ihnen sagte etwas darüber; das war nichts, was sie eingestehen wollten.
Und letztlich verzichteten sie auf Vorsicht. Der Wind, der seit Tagen freundlich an ihnen gezogen hatte, schwoll auf einmal an und peitschte Sandschleier auf, die ausreichten, sie abzuschirmen, und die Kraft des Windes erschöpfte sie. Die Dusei gingen mit zusammengepreßten Nasenlöchern und gesenkten Köpfen, schnaubten hin und wieder und stellten zweifellos die geistige Gesundheit derer in Frage, die auf dem Weitergehen beharrten. Niuns Augen brannten trotz des Schutzes durch die Membran, und er senkte das Visier des Zaidhe, wie es Duncan schon im ersten Moment getan hatte, als der Sand zu wehen begann. Melein senkte den gazeartigen inneren Schleier ihres Kopftuches, den Sarahe, der ihr ganzes Gesicht bedeckte und sie in eine gesichtslose Gestalt in Weiß verwandelte, wie es die Männer in Schwarz waren.
Unter anderen Umständen hätte die Klugheit sie getrieben, Schutz zu suchen. Es gab Stellen, die dafür geeignet waren. Aber sie gingen langsam weiter und wechselten sich an dem eigensinnigen Schlitten ab.
Sand ergoß sich in Strömen durch die Straßen der Stadt. Sie traten wie Geister zwischen die Ruinen, und während sie noch gingen, verschwanden bereits ihre Spuren hinter ihnen. Turmspitzen erhoben sich über ihnen, die Umrisse hinter rostroten Staubschleiern nicht ganz auszumachen, außer wenn sie sich vor der Sonne abzeichneten, die die Düsterkeit durchdrang. Und der Wind heulte wie die Stimme eines Dämonen die engen Straßen herab und ließ Sand gegen ihre Visiere prasseln.
Bögen spannten sich von spitzen Türmen zu Zylinderbauten; Zylinder, so breit wie hoch, türmten sich vor der sandverschleierten Sonne auf... nirgendwo in Niuns Gedächtnis waren derartige Bauten enthalten. Er blickte sich um und betrachtete sie und fand nichts Vertrautes an ihnen, nichts, das ihm sagte: hier hat das Volk gelebt. Furcht senkte sich auf ihn, eine tiefe seelische Depression.
Sie mußten sich eine Zeitlang ausruhen, geschützt im Inneren eines zerbrochenen Turmes, niedergedrückt durch das Heulen des Windes draußen. Duncan hustete, ein flaches und müdes Geräusch, das schließlich aufhörte, nachdem ihn die Mri überredet hatten, etwas von ihrem Wasser zu trinken. Er zog sich einen zweiten Schleier über das Gesicht, der für ihn das tat, was die Götter in ihrer Weisheit für die Mri getan hatten, der ihn davor schützte, den feinen Staub einzuatmen.
Von der Stadt jedoch, von dem, was sie sahen, sprach keiner von ihnen. Sie ruhten sich aus und gingen danach wieder in den Sturm hinaus. Duncan übernahm den Schlitten, der abwechselnd durch Sand zischte und über Stein scharrte. Obwohl er eine Last war, wollten sie nicht auf das verzichten, was er trug, als sich die Frage erhob.
Melein führte sie in Richtung auf das Stadtzentrum, in die Richtung, die Niun auch gewählt hätte: zum Herzen des Straßenlabyrinthes, denn die geheiligten Orte, die Schreine, befanden sich stets im Zentrum, und immer zur Rechten des Zentrums erhob sich der E'ed su-shepani, der angebaute Turm der She'pan. In jedem Mri-Bauwerk in der gesamten Schöpfung kannte ein Mri seinen Weg: so war es in der Zeit der Städte sicherlich auch gewesen.
Die Dusei verschwanden erneut. Niun sah sich um, und sie waren weg, obwohl er ihre Berührung noch spürte. Duncan wandte ein blindes, schwarz maskiertes Gesicht in dieselbe Richtung, blickte dann wieder in die Richtung, in die Melein ging, und warf sein Gewicht in die Seile. Das Kreischen der Kufen auf nacktem Stein übertönte einen Moment lang das Heulen des Windes, verklang, als sie wieder auf Sand gingen.
Und die Türme standen hier weniger dicht, und sie traten auf einen großen Platz.
Dort stand das Edun, das Haus, das sie gesucht hatten... schräge Wände, vier Türme mit einem gemeinsamen Fundament: das Haus, das sie aus Erde errichtet gekannt hatten, gedrungen und unfertig. Dieses jedoch bestand aus safrangelbem Stein, verhüllt durch die Sandschleier, und Bögen verliefen zu den oberen Gebäudeteilen, eine ehrfurchtgebietende Masse, die Niuns gesamte Erinnerungen grob und klein erscheinen ließ... das Lied, dessen Echo sein Alter war.
»Götter«, hauchte Niun, der jetzt wußte, was das Volk einmal hatte schaffen können.
Hier würde der Schrein sein, wenn es einen gab; hier würde das Herz des Volkes sein, wenn noch etwas davon lebte. »Kommt!« drängte Melein sie.
Mit Mühe begannen sie den Anstieg zu den Toren. Duncan plagte sich mit dem Schlitten ab, und Niun packte das Seil und half ihm. Die Tore waren geöffnet. Meleins weiße Gestalt trat als erste in die Dunkelheit, und Niun ließ Duncan stehen, alarmiert durch ihre Unbesonnenheit.
Das dunkle Innere enthielt keine Bedrohung; es war dort ruhiger, und die Wolken aus Sand und Staub verfolgten sie nicht weit hinein. In diesem fahlen Licht, das durch das Tor hereindrang, faltete Melein den Schleier über ihre Mähne zurück. Niun hob sein Visier und ging zurück, um Duncan zu helfen, der den Eingang erreicht hatte. Die Schlittenkufen kreischten kurz, als sie das Gefährt hineinzogen. Das Geräusch hallte von den im Schatten liegenden Wänden und der gewölbten Decke wider.
»Hütet eure Augen!« sagte Melein.
Niun drehte sich um und sah sie nach einer Schalttafel am Eingang langen. Licht flammte auf, kalt und plötzlich. Die Membran reagierte augenblicklich, und selbst durch ihren Schleier hindurch erkannte Niun schwarzes Netzwerk, das an den Wänden rings um sie aufragte. Eine Schrift, ähnlich und doch unähnlich der, die Melein angefertigt hatte – steif, eckig und mächtig. Selbst von Meleins Lippen löste sich ein Ausruf, Ehrfurcht über das, was sie bloßgelegt hatte.
»Die Böden sind sauber«, merkte Duncan mit verfremdeter Stimme an, wischte sich Tränen aus dem staubigen Gesicht und hinterließ Schmutzstreifen darin. Niun sah die Korridore hinab, die sich strahlenförmig von der Halle aus erstreckten und stellte fest, daß nur bis zum Rand dieses Raumes Staub lag; dahinter war der Boden sauber und glänzend. Ein Kribbeln machte sich in Niuns Nacken bemerkbar, wie ein Dus-Sinn. Dieser Ort hätte ihn mit Hoffnung erfüllen sollen. Es war eher eine Auffassung, das Bewußtsein, in dieser Halle fremd zu sein. Er fragte sich, wo die Dusei waren, warum sie weggegangen waren, und er wünschte sich, die Tiere jetzt bei sich zu haben.
»Kommt!« sagte Melein. Sie sagte es in gedämpftem Tonfall, und doch löste ihre Stimme immer noch Echos aus. »Bringt das Pan'en! Ihr müßt es tragen.«
Sie hoben es vom Schlitten, und Niun legte es vorsichtig in Duncans Arme. Es war eine Last, die zu tragen eine Ehre für ihn gewesen wäre, aber er dachte, daß es ihm zufiel, es zu verteidigen, und das konnte er nicht machen, wenn er es in den Armen hielt. »Kannst du es tragen, Sov-kela?« erkundigte er sich, denn das Ovoid war schwer und seltsam ausbalanciert, und Duncan atmete hörbar. Er neigte jedoch den Kopf nach Art der Mri, versicherte, es zu schaffen, und sie folgten Melein mit leisen Schritten in die erleuchteten und glänzenden Korridore.
Der Schrein des Hauses mußte zwischen den Anbauten des Kel und des Sen liegen. Das Kel, die Wächter der Tür, Das-Gesicht-das-nach-außengewandt-ist, kam immer zuerst; dann der Schrein, das Heilige; und dann der Anbau des Sen, der Turm für den Geist des Volkes, Das-Gesicht-das-nachinnen-gewandt-ist, das Unverschleierte. Solch einen Schrein gab es in der Tat, einen kleinen und schattigen Raum, in dem die Lampen kalt waren und das Glas der Gefäße vor Alter trübe geworden war.
»Ai«, seufzte Melein und faßte an die korrodierte Bronze des Pana-Schirms. Niun wandte die Augen ab, denn er sah dahinter nur Dunkelheit, und nichts, das im Heiligen verblieben war.
Sie zogen sich rasch von diesem Ort zurück und sammelten Duncan wieder auf, der aus Scheu vor dem Eintreten an der Tür gewartet hatte. Und Niun dachte, daß er Duncans besorgten Blick verstand: gä- be es hier noch Angehörige des Volkes, dann hätte der Schrein des Hauses Feuer enthalten. Niun faßte im Gehen an die kalte Oberfläche des Pan'en, eine Bekräftigung und Reinigung nach der Verlassenheit des Schreins.
Und doch waren da die Lampen mit ihrem kalten, klaren Licht; und überall makellose Fliesen, wo doch überall draußen dicker Staub lag. Dieser Ort lebte. Er bezog aus irgendeiner Quelle Energie. Melein blieb an einer weiteren Schalttafel stehen, und auch in anderen Korridoren ging das Licht an, in der Tiefe des Sen-Turmes und weiter rechts in dem, was einmal der Turm einer seit langem toten She'pan gewesen war.
Und am bittersten von allem war der Zugang zum Kath-Turm, der sie mit seiner Leere verspottete.
»Es könnte Verteidigungsanlagen geben«, meinte Duncan.
»Das trifft zu«, sagte Melein.
Dann jedoch drehte sie sich um und begann, den Aufgang zum Sen-Turm hinaufzusteigen, wohin ihr Kel'ein nicht folgen durften. Niun stand hilflos und ängstlich da, bis sie stehenblieb und ihm auffordernd zunickte, die Erlaubnis zur Übertretung gab.
Duncan folgte ihm schwer atmend mit dem Pan'en; und langsam stiegen sie die sich windende Rampe hinauf, kamen dabei an klobigen Markierungen vorbei, die den Zeichen des alten Edun ähnelten, jedoch seltsam und von maschineller Präzision waren.
Mehr Lichter: sie durchquerten den endgültigen Zugang zur Sen-Halle und traten hinter Melein in einen gewaltigen Raum, in dem ihre Schritte widerhallten. Er war kahl. Es gab keine Teppiche und keine Polster, nichts außer einem verrosteten Eßgeschirr aus Messing, das auf einem safrangelben Steinsockel stand. Es sah so aus, als würde es eine einzige Berührung zerstören.
Die Korrosion hatte Abfall aus ihm gemacht.
Es gab jedoch keine Spur von Staub, nichts, außer auf diesem Sockel, wo er so dicht lag, wie man es nach einer so langen Zeit auch erwarten würde.
Melein ging weiter, durch andere Eingänge in einen Bereich, der ihr, die sechs Jahre lang Sen'e'en gewesen war, sicherlich vertraut war; und erneut blieb sie stehen und befahl den Männern, bei ihr zu bleiben und Dinge zu sehen, die dem Kel auf ewig verboten gewesen waren. Vielleicht, dachte Niun traurig, spielte das alles keine Rolle mehr.
Lichter flammten unter ihrer Hand auf. Maschinen lagen vor ihnen, ein gewaltiger Raum voller Maschinen – hintereinander gestaffelt: er ähnelte dem Schrein von Sil'athen, war jedoch weit größer. Niun zögerte ehrfürchtig, blieb ungebeten hinter Meleins Rücken. Sie verbot es ihm nicht, und Duncan folgte.
Computer und Monitorbänke: er verglich Teile dieser Ansammlung mit den Kontrollpulten des Schiffes, andere konnte er überhaupt nicht identifizieren. Die Wände waren völlig weiß. Fünf Symbole prangten über dem Zentrum der Instrumentenbänke, so groß, daß sie nur die ausgebreiteten Arme eines Mannes messen konnten. Sie waren aus glänzendem und korrosionsfestem Metall geformt, wie das Material des Pan'en, das sie bei sich trugen.
»An-ehon«, sagte Melein laut, und der Klang ihrer Stimme tönte wie ein Donnerschlag in das lange Schweigen.
Flackernd erwachten die Maschinen zum Leben, mit einer Plötzlichkeit, die Niun ungewollt zusammenzucken ließ, und er hörte den Ansatz eines Aufschreies von Duncan, der jedoch sofort erstickt wurde. Der Mensch kniete neben ihm nieder, um das Pan'en abzusetzen, und stand wieder auf, die Hand an der Pistole.
»Ich empfange«, sagte eine tiefe und seelenlose Stimme. »Fahre fort!«
Melein hatte die Stimme beim Namen der Stadt gerufen. Niuns Haut kribbelte, zuerst wegen der Erkenntnis, daß er ein Symbol gesehen und es verbotenerweise ausgesprochen gehört hatte... und dann, weil eine solche Schöpfung ihnen antwortete. Er sah, wie selbst Melein einen Schritt zurückwich, die Hand auf dem Herzen.
»An-ehon«, redete sie die Maschine an, und selbst der Boden schien im Rhythmus mit dem dröhnenden Flackern der Lichter zu pulsieren. Es war tatsächlich die Stadt, die zu ihnen sprach, und sie hatte das Hal'ari benutzt, die Hohe Sprache, die unverändert durch alle Zeitalter der Mri hindurch weitergegeben worden war. »An-ehon, wo ist dein Volk?«
Ein helleres Lichterflackern lief an den Bänken entlang.
»Unbekannt«, verkündete die Maschine dann.
Melein holte tief Atem – stand reglos für mehrere Momente, in denen sich Niun nicht zu bewegen wagte. »An-ehon«, sagte sie dann, »wir sind dein Volk. Wir sind heimgekehrt. Wir sind Abkömmlinge des Volkes von An-ehon und von Zohain und Tho'e'ishai und Le'a'haen. Kennst du diese Namen?«
Wieder zeigte ein Flackern von Lichtern und Klängen äußerste Erregung in der Maschine an. Niun trat einen Schritt vor und streckte zur Vorsicht mahnend eine Hand zu Melein aus, aber sie stand fest und schenkte ihm keine Beachtung. Bis in die entferntesten Bereiche der Halle hinein erwachte Bank auf Bank zum Leben; Sektion auf Sektion leuchtete selbsttätig auf.
»Wir sind hier«, sagte eine andere Stimme. »Ich bin Zohain.«
»Nenne deinen Namen, Besucher!« sagte An-ehons tiefere Stimme. »Bitte nennt eure Namen! Ich sehe jemanden, der nicht vom Volk ist. Bitte belegt eure Autorisierung, uns anzusprechen, Besucher!«
»Ich bin Melein s'Intel Zain-Abrin, She'pan des Volkes, das von Kutath hinausging.«
Die Lichter pulsierten in zunehmendem Einklang. »Ich bin An-ehon. Ich gehorche den Befehlen der She'pan des Volkes. Zohain und Tho'e'i-shai und Le'a'haen sprechen jetzt durch mich. Ich nehme andere wahr. Ich erkenne jemandem vom Nicht-Volk.«
»Sie sind mit meiner Erlaubnis hier.«
Die Lichter pulsierten jetzt in völligem Einklang. »Darf An-ehon um Erlaubnis bitten, zu fragen?« begann die Maschine mit der rituellen Höflichkeit von jemandem, der etwas von einer She'pan wissen wollte; und der Ursprung dessen ließ kalte Schauer über Niuns Haut rieseln.
»Frage!«
»Wer ist diese Person des Nicht-Volkes? Sollen wir sie akzeptieren, She'pan?«
»Akzeptiert ihn! Er ist Duncan-ohne-eine-Mutter. Er kommt aus der Dunkelheit. Dieser Mann des Volkes ist Niun s'Intel Zain-Abrin, Kel'anth meines Kel; dieser andere ist ein Schatten-der-an-unserer-Türsitzt.«
»Andere Schatten haben die Stadt mit dir betreten.«
»Die Dusei sind ebenfalls Schatten in unserem Haus.«
»Da ist ein Schiff, dem wir erlaubt haben zu landen.«
»Es hat uns gebracht.«
»Es gibt ein Signal, jedoch nicht in der Sprache des Volkes.«
»An-ehon, laß es damit fortfahren!«
»She'pan«, kam die Antwort.
»Gibt es keine Angehörigen des Volkes in deinen Grenzen?«
»Nein.«
»Gibt es überhaupt noch welche?«
»Neu formulieren.«
»Hat sonst irgend jemand vom Volk überlebt, Anehon?«
»Ja, She'pan, viele leben.«
Die Antwort traf, blieb für mehrere Herzschläge unbegriffen, denn Niun hatte auf ein nein gewartet. Ja. Ja, viele, viele, VIELE!
»She'pan!« rief Niun aus, und Tränen brannten ihm in den Augen. Und doch bewegte er sich nicht, atmete tief, um seine Schwäche zu überwinden, spürte Duncans Hand auf der Schulter, die ihm anbot, was auch immer den Menschen bewegte, und nach einem Moment wurde er sich dessen bewußt. Freude, dachte er; Duncan freute sich für sie. Das rührte ihn, und gleichzeitig ärgerte ihn die menschliche Berührung. – Mensch.
Bevor er An-ehon sprechen gehört hatte, hatte er keine Abneigung gegen Duncans Menschsein verspürt; bevor er erfahren hatte, daß es noch andere Mri gab, hatte er den Unterschied zwischen sich und Duncan nicht so kraß empfunden.
Scham überkam ihn, daß er mit dem Menschen im Gefolge vor andere des Volkes treten sollte – selbstbezogene Scham, ehrlos und schmerzlich. Vielleicht erkannte Duncan sie sogar. Niun hob den Arm, legte ihn in gleicher Weise auf Duncans Schulter und drückte sie mit den Fingern.
»Sov-kela«, sagte er mit leiser Stimme.
Der Mensch sagte nichts. Vielleicht fand auch er keine Worte.
»An-ehon«, redete Melein die Maschine an, »wo sind sie jetzt?«
Eine Graphik blitzte auf dem Zentralschirm auf; Punkte blitzten.
Zehn, zwanzig Stellen. Der Globus formte sich, drehte sich im Blickfeld, und noch andere Stellen tauchten auf.
»Es gab keine Energiespuren an diesen Stellen«, murmelte Duncan. Niun verstärkte den Druck seiner Hand, mahnte ihn zum Schweigen.
Melein drehte sich zu ihnen um und wies sie mit geöffneten Händen fort. »Geht! Wartet unten!«
Vielleicht war es wegen Duncan; aber es war eher wahrscheinlich, daß jetzt Sen-Angelegenheiten begannen, die das Kel nichts angingen.
Das Volk hatte überlebt.
Melein würde es führen; es fiel Niun plötzlich ein, daß er all das Geschick brauchen würde, das ihn seine Meister gelehrt hatten – daß er als erstes, nachdem das Volk gefunden war, würde töten müssen; und das war bitterer, als das Töten je zuvor für ihn gewesen war.
»Komm!« sagte er zu Duncan. Er beugte sich herab, um das Pan'en selbst in die Arme zu nehmen, vertraute ihre Sicherheit jetzt der Stadt an, die Melein gehorchte.
»Nein«, sagte Melein. »Laß es hier!«
Er gehorchte, führte Duncan hinaus und wieder hinab, wo sie ihre anderen Sachen gelassen hatten; und dort bereiteten sie sich darauf vor, zu warten.
* * *
Die Nacht senkte sich auf sie herab. Nichts regte sich im Sen-Turm. Niun saß da und sorgte sich über Meleins langes Schweigen, und Duncan wagte es nicht, ein Gespräch mit ihm anzuknüpfen. Einmal überließ Niun ruhelos dem Menschen das Wachehalten und stieg zur Kel-Halle hinauf. Dort war nur Leere; der Raum war ungeheuer viel größer als die erdwandige Kel-Halle, die er zuvor gekannt hatte. An die Wände waren Bilder gemalt, Karten, vom Alter verblaßt, und sie zeigten eine Welt, die zu bestehen aufgehört hatte. Der Anblick bedrückte ihn.
Er verließ diesen Ort wieder, fürchtete um Duncan, allein in der Haupthalle, machte sich die gewundene Rampe hinab auf den Weg. Ein zwitscherndes mechanisches Ding stürzte hinter ihm hervor... er wirbelte herum und griff zur Pistole, aber es war nur ein Automat, ein Reinigungsgerät, wie es auch die Regul benutzten. Es beantwortete die Frage, was das Gebäude sauberhielt und die Reparaturen durchführte, die die alten Maschinen in Gang hielten.
Er zuckte die Achseln, ein halbes Schaudern, und ging zu Duncan hinunter – überraschte den Menschen, der sich dann wieder zurücklehnte, bekümmert und erleichtert zugleich.
»Ich wünschte, die Dusei kämen zurück«, meinte Duncan.
»Ja«, stimmte Niun zu. Ohne die Tiere waren sie eingeschränkt. Sie wagten es nicht, die äußere Tür unbewacht zu lassen. Er blickte in diese Richtung, in der nur die Nacht wartete, und fing dann an, ihre Bündel zu durchsuchen. »Ich möchte der She'pan etwas zu essen hinaufbringen. Ich denke nicht, daß wir heute nacht weitergehen. Und achte darauf, es treiben sich hier einige kleine Maschinen herum! Ich halte sie für harmlos. Beschädige keine!«
»Mir fällt ein«, sagte Duncan ruhig, »daß An-ehon gefährlich sein könnte, wenn sie wollte.«
»Das denke ich auch.«
»Sie sagte... daß sie dem Schiff erlaubt hat zu landen. Das bedeutet, daß sie es hätte verhindern können.«
Niun holte langsam Luft und ließ sie wieder fahren, nahm ein Essenspäckchen und eine Flasche, während Duncans Worte an ihm nagten. Der Mensch hatte es gut gelernt, seine Gedanken nicht auf dem Gesicht zu zeigen; er konnte es nicht mehr mit absoluter Sicherheit lesen. Die Implikationen bestürzten ihn; es war nicht die Landung ihres eigenen Schiffes, an die Duncan dachte.
Andere.
Die Menschen, die kommen würden.
Einen solchen Gedanken teilte Duncan ihm mit.
Er stand auf und ging, ohne zurückzublicken, stieg den Weg zur Sen-Halle hinauf, während Gedanken an Verrat in ihm wühlten; und doch nicht Verrat, wenn Duncan zu Melein stand.
Was war dieser Mensch wirklich?
Vorsichtig betrat er die äußere Halle des Sen, rief laut, denn die Tür stand offen; er konnte die Stimme der Maschine hören, die seine Worte vielleicht übertönte.
Aber Melein kam. Ihre Augen waren umschattet und hatten einen benommenen Blick. Ihre Müdigkeit erschreckte ihn.
»Ich habe dir etwas zu essen gebracht«, sagte er.
Sie ergriff das Angebotene mit den Händen. »Danke«, sagte sie und wandte sich ab, ging langsam in jenen Raum zurück. Er zögerte und sah, was er nicht sehen sollte, das offene und mit goldenen Blättern gefüllte Pan'en... sah, wie pulsierende Lichter Melein willkommen hießen, sterbliches Fleisch, das sich mit Maschinen unterhielt, die Städte waren. Sie stand dort, und Licht übergoß ihre weißgewandete Gestalt, bis sie blauweiß wie ein Stern flackerte. Das Essenspäckchen entfiel ihrer losen Hand und rollte über den Boden. Die Flasche entglitt ihrer anderen Hand und schlug auf dem Boden auf, ohne ein Geräusch zu machen. Sie schien es nicht zu bemerken.
»Melein!« schrie Niun und stürzte vor.
Sie drehte sich um, streckte die Hände aus, verbot es ihm, Panik auf ihrem Gesicht. Blaues Licht brach durch sein Blickfeld; er warf sich zurück, krachte gegen die Tür, halb benommen.
Stimmen hallten, und eine davon war die Meleins. Er rappelte sich auf ein Knie auf, als sie nach ihm langte und ihn anfaßte. Er kam wieder auf die Füße, obwohl sein Herz immer noch unter dem Schock hämmerte, der durch ihn hindurchgefahren war.
»Alles in Ordnung mit ihm?« fragte An-ehons Stimme. »Alles in Ordnung?«
»Ja«, sagte Melein.
»Komm weg von hier!« drängte Niun sie. »Komm mit! Verlaß dieses Ding, zumindest bis zum Morgen! Was ist Zeit für diese Maschine? Komm weg von ihr und ruh dich aus!«
»Ich werde hier essen und schlafen«, sagte sie. Ihre Hände liebkosten seinen Arm, ließen los, als sie von ihm zurücktrat und sich in den Raum mit der Maschine zurückzog. »Versuche nicht, hereinzukommen!«
»Ich fürchte dieses Ding.«
»Es soll gefürchtet werden«, nahm sie sich Zeit zu sagen, und ihre Augen drückten eine unbeschreibliche Müdigkeit aus. »Wir sind nicht allein. Wir sind nicht allein, Niun. Wir werden das Volk finden. Achte auf dich selbst, Kel'en der She'pan!«
»Wo werden wir sie finden und wann, She'pan? Weiß es die Maschine?«
»Es hat Kriege gegeben; das Volk ist zusammengeschmolzen, und Mri haben gegeneinander gekämpft. Die Meere sind ausgetrocknet; auf der Suche nach Wasser wurden die Städte verlassen. Nur Maschinen sind hier geblieben: An-ehon sagt, daß sie She'panei lehrt, wenn sie herkommen, um von ihr zu lernen. Geh hinaus! Ich weiß noch nicht alles. Und ich muß. Die Maschine lernt auch von mir; sie wird das Wissen mit allen Städten des Volkes teilen und vielleicht auch mit der Einen, die sie die Lebende Stadt nennt. Ich weiß es nicht, ich begreife noch nicht, welches die Verbindung zwischen den Städten ist. Aber ich habe An-ehon in der Hand. Sie hört auf mich, und durch sie werde ich Kutath in die Hand bekommen.«
»Ich bin die Hand der She'pan«, sagte er, betäubt durch die Tollkühnheit ihrer Vision.
»Schau nach Duncan!«
»Ja«, sagte er, folgte ihrer Geste der Entlassung und ging. Er spürte in seinen Knochen noch den Schmerz, den die Waffe der Maschine hinterlassen hatte. Auch war er immer noch benommen, und vieles von dem, was Melein gesagt hatte, wanderte durch sein Bewußtsein, ohne daß er es hätte halten können... er begriff nur, daß Melein vorhatte zu kämpfen und sie ihn demzufolge brauchen würde.
A'ani. Herausforderung. She'panei teilten nicht. Die She'pan überlebte, der der geschickteste Kel'en diente.
Melein bereitete sich vor.
Schweigend kehrte er in die untere Halle zurück, kauerte sich in einer Ecke zusammen und massierte sich die schmerzenden Arme, dachte besorgt daran, daß es zum Töten kommen würde.
»Geht es ihr gut?« drang Duncan unwillkommen in sein Schweigen ein.
»Sie will dort nicht weg. Sie spricht mit ihr, mit ihnen Sie spricht von Kriegen, Kel Duncan.«
»Ist das ungewöhnlich für das Volk?«
Niun betrachtete ihn, wollte wütend sein und erkannte, daß es nur um die falschen Worte ging. »Kriege. Mri-Kriege. Kriege ohne Fernwaffen.« Er griff zu dem verbotenen Mu'ara, und daraufhin schien Duncan ihn zu verstehen und schwieg sofort wieder.
»Ich wünschte, die Dusei kämen«, erklärte Niun plötzlich, zwang seine Gedanken weg von den eben besprochenen Aussichten; und in seiner Ruhelosigkeit ging er zum Tor und wagte es, die Tiere zu rufen, stieß diesen rhythmischen Ruf aus, der manchmal – aber nur manchmal – die Tiere herbeilockte.
Diesmal klappte es nicht. In dieser Nacht gab es keine Antwort, und in der nächsten auch nicht.
Aber in der dritten, als Melein immer noch im Sen Turm war und sich die beiden Männer unten in ihrer Isolation quälten, ertönte ein vertrautes Schnaufen und Klauenklappern auf den äußeren Stufen, und es erfolgte der eigentümliche Druck auf die Sinne, der die Dusei ankündigte.
Es war die erste Nacht, in der sie beide wagten, tief zu schlafen, in der Wärme ihrer Tiere und sich dessen sicher, daß sie gewarnt würden, sofern eine Gefahr auftrat.
Es war Melein, die kam; mit einem Händeklatschen schreckte sie sowohl die Männer als auch die Tiere auf, die entsetzt darüber waren, daß jemand sie im Schlaf überrascht hatte, auch wenn es einer der ihren war.
»Kommt!« sagte sie und fügte hinzu, sobald beide auf den Füßen standen und bereit waren, ihren Befehlen zu folgen: »Das Volk ist nahe. An-ehon hat ein Signalfeuer für sie angezündet. Sie kommen.«