Kapitel 15
Die Kristallkugel begann zu leuchten, und meine Finger kribbelten.
»Blicke in die Kugel. Denke an Dredge, erinnere dich an jene Nacht.« Jareth stand hinter mir, die Hände auf meinen Schultern, und unterstützte mich mit seiner eigenen Energie.
»Dredge, wo zum Teufel steckst du?«, flüsterte ich. Ein Wirbel bildete sich in dem Kristall. Jareth stützte mich, und ich schaffte es, beide Hände an der Kugel zu halten. Wir waren immer noch miteinander verbunden. Wenn Dredge herausfand, dass ich ihm nachspionierte, wäre er im Vorteil. Was bedeutete, dass ich in seinen Geist hineinschlüpfen und wieder verschwinden musste, ehe er etwas merkte.
Der Nebel in der Kristallkugel wirbelte herum, ein Blendwerk aus roten und bronzefarbenen Bändern. Ich wurde tief in die schillernden Farben hineingesogen. Sie kreisten und hüpften wie Schlangen in einem Paarungstanz.
Der Raum verdunkelte sich, und ich wurde durch den Äther geschleudert, auf eine strahlend dunkelrote Gestalt zu. Als ich näher kam, spürte ich die gewaltige, tödliche Präsenz meines Meisters, und dann war er da – Dredge, im Zentrum des leuchtend blutroten Lichts. Aus diesem Blickwinkel verstand ich, warum er so viel Autorität ausstrahlte. Dredge war pure Macht, von der Gier und Lust, die im Lauf der Jahre in ihm gewachsen waren, in einem unsterblichen Körper gefangen gehalten. Das Chaos um ihn herum zielte auf die Welt wie hundert Pfeile in alle Richtungen, abgeschossen auf alles und jeden, der in seine Reichweite kam.
Ein tiefes Lachen aus nächster Nähe erschreckte mich. Ich wandte den Kopf, um nachzusehen, wer da war. Ein gewaltiger Wolf ragte über Dredges Schulter auf, aber das war kein Werwesen, kein Lykanthrop oder Naturgeist. Nein, ich erkannte sofort, wer das war – Loki, der Herr der Täuschung, Herr der Riesen, Herr des boshaften Unfugs. Und Loki hielt Dredges Seele fest in der Hand. Er hatte also einen Handel mit einem Gott des Lasters geschlossen und war zu seiner Hand geworden, die Chaos und Wahnsinn verbreitete.
Ich konnte das Band aus Feuer und Frost sehen, das Dredge mit dem Halbgott verband. Kein Wunder, dass der Vampir im Lauf der Jahre so mächtig geworden war. Seine Seele gehörte Loki, und Dredge fütterte ihn mit der Verwüstung, die Loki so gern säte. Was bedeutete... o ihr Götter! Loki war Dredges Meister. Kein Wunder, dass es Jareth nicht gelungen war, Dredge zu befreien. Und Dredge hatte einen Teil von Lokis Macht in sich aufgenommen.
Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf meine Aufgabe. Bisher hatte der Halbgott mich nicht bemerkt, und dabei wollte ich es belassen. Mit Dredge konnte ich es wohl aufnehmen, aber mit Loki? Kein Sterblicher forderte die Götter heraus und überlebte. Das galt auch für Vampire, und deshalb war Dredge noch an ihn gebunden.
Ich schlüpfte um ihn herum und starrte ihn an. Dredge blinzelte nicht einmal. Jareth hatte mir versichert, dass Dredge mich nicht wahrnehmen würde, außer er konzentrierte sich bewusst auf die Astralebene, und offenbar war seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet. Selbst wenn ich jetzt den Arm um seine Schultern legte, würde er mich nicht spüren, denn er war mein Meister, wir teilten dasselbe Blut.
Jetzt kommt der schwierige Teil...
Jareths Gedanken vermischten sich mit meinen, und mir wurde klar, dass er sich in meinem Kopf herumtrieb. Irgendwie hatte er es geschafft, sich in meinen Geist zu schleichen. Normalerweise würde mich das fuchsteufelswild machen, aber im Augenblick war ich nur froh, nicht allein zu sein.
Was soll ich tun? Ich richtete diesen fragenden Gedanken intensiv auf Jareth aus und machte meine Sache offenbar zu gut, denn ich spürte ihn zusammenfahren.
Ginge es auch etwas leiser, bitte?
Ich blinzelte. Hoppla. Entschuldigung, dachte ich, aber er winkte geistig ab.
Hör mir genau zu. Du musst in ihn hineintreten. Durch seine Augen schauen und sehen, was er sieht. Versuche, aus dem, was er gerade sieht, zu schließen, wo er sein könnte. Aber du hast nicht viel Zeit. Sobald du etwas findest, das dir seinen Aufenthaltsort verrät, zieh dich sofort zurück, und dann zertrennen wir das Band zwischen euch. Ich kann jetzt deutlich sehen, wo es ist. Spiel nicht die Heldin – du kannst nicht lange in ihm verweilen, er wird dich rasch bemerken. Verstanden?
Ja. Ich wollte das nicht tun, aber ich hatte verstanden.
Mein Magen verknotete sich, als ich an Dredges Seite trat. Selbst hier auf der Astralebene konnte ich ihn riechen, und dieser Geruch katapultierte mich in die Erinnerung zurück. Ich erlebte seine Berührung, sein Lachen, seinen Penis, der in mich eindrang und mich bis in die Tiefe meines Herzens erfrieren ließ. Und dann presste er das Handgelenk an meine Lippen, zwang mich zu trinken, und ich erfuhr, was es bedeutete, allein zu sterben, in Schmerz und Zorn...
Geh endlich. Bleib nicht in deinen Erinnerungen stecken. Jareths Gedanken klangen drängend. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und schmeckte noch immer Dredges Blut in meinem Mund.
Entschuldigung. Ich gehe ja schon. Ich schüttelte den Kopf. Die Vergangenheit war vergangen. Es war an der Zeit, vorwärtszugehen. Und das bedeutete, den Drecksack zu töten, der mich in diesen Alptraum hinabgezerrt hatte.
Ich sprang. Den Seelenkuckuck zu spielen, behagte mir nicht, aber wenn ich den Teufel selbst infiltrieren musste, dann würde ich das tun. Als ich in seinen Körper eintrat, durchfuhr mich ein Kraftstoß. Plötzlich dachte ich daran, seine Seele zu töten und diesen Körper zu übernehmen. Kyoka hatte es getan, und mit Dredges Körper besäße ich eine Macht, die ich mir in meinen wildesten Träumen nicht hätte vorstellen können. Doch dann erinnerte ich mich an das Band, das Dredge an Loki fesselte, und ließ diese Idee rasch wieder fallen. Einen degenerierten Meister gegen einen Herrn eintauschen, der noch zehnmal schlimmer war? Nein, danke.
Ich orientierte mich rasch und schaffte es gleich darauf, mich umzudrehen, so dass ich jetzt aus Dredges Augen schauen konnte.
Der Raum, in dem er stand, war recht groß und schön eingerichtet. Ich wollte mich nach Erin umsehen, aber Dredge starrte aus dem Fenster, und mir blieb nur der Blick auf die Aussicht.
Während ich auf das nächtliche Seattle hinausschaute, erhaschte ich einen Blick auf zwei wichtige Orientierungspunkte: Der eine war eine Statue drüben am Hafen, die erst kürzlich enthüllt worden war. Das Denkmal, The Deckhand, war ein Tribut an all die Hafenarbeiter und ihre Arbeit auf und an den vielen Schiffen, die den Hafen frequentierten. Der zweite Punkt war das Sushirama, ein Restaurant, von dem Camille einmal gesprochen hatte – es hatte erst neulich unten am Pier eröffnet. Das bedeutete, dass Dredge in einem der alten Lagerhäuser auf der anderen Seite des Alaskan Way sein musste, und wenn mich nicht alles täuschte, hielt er sich gerade im Halcyon auf, einem Hotel mit Nachtclub, das einem Erdwelt-ÜW gehörte. Das Hotel nahm selbstverständlich Übernatürliche auf, aber ich hatte das vage Gefühl, dass der Besitzer gar nicht wusste, dass Dredge ein Vampir aus der Anderwelt war.
Mit einem letzten Blick aus dem Fenster, bei dem ich versuchte, den Abstand zur Straße einzuschätzen – wir waren wohl im zweiten oder dritten Stock –, schlüpfte ich wieder aus seinem Körper.
Ich bin bereit.
Jareth führte mich weg von dort. Sobald wir uns von Dredges astraler Gestalt zurückgezogen hatten, wurden wir von einem mächtigen Sog wieder in das Pentagramm versetzt, und ich öffnete die Augen.
»Ich weiß, wo er ist. Bringen wir es hinter uns, damit Camille und ich nach Hause gehen und ihn erledigen können.« Ich warf meiner Schwester einen Blick zu und wusste, woran sie dachte. »Erin habe ich nicht gesehen. Ich weiß nicht, wo er sie gefangen hält, aber ich weiß ungefähr, wo er ist, und es wird nicht schwer sein, den genauen Standort zu finden.« Sie nickte.
»Um deine Verbindung zu ihm zu trennen, brauche ich nur ein einziges Werkzeug, und deinen festen Willen, frei zu sein.« Jareth zog einen kristallenen Dolch aus den Falten seiner Robe.
Ich starrte auf die Klinge. Sie bestand aus kunstvoll geschliffenem Quarz, glänzend poliert, und in den Griff war ein prächtig geschliffener Saphir eingelassen.
»Kommt Ihr aus dem Tygeria-Gebirge? Vom Orden des kristallenen Dolches?« Wenn er zu der Bruderschaft der Mönche gehörte, die die Quelle der Tygeria bewachten, wunderte es mich nicht mehr, dass er so mächtig war.
Jareth neigte den Kopf. »Mehrere Angehörige der Bruderschaft haben sich in der Stadt der Seher niedergelassen.« Sein Tonfall sagte mir, dass wir nicht mehr aus ihm herausbringen würden, was diese interessante Kleinigkeit anging. »Bitte leg deinen Kittel ab.« Er zögerte, als überlege er, wie er etwas formulieren sollte.
»Sagt es mir einfach. Was auch immer es ist, ich werde es schon aushalten.«
»Also schön. Die Spitze meiner Klinge muss in deinen Nacken eindringen, an der Stelle, wo das Band zu Dredge ansetzt. Die Klinge ist geheiligt. Sie wird dir zwar keinen körperlichen Schaden zufügen, weil du ein Vampir bist, aber sie wird jedes Band zertrennen, das dich durch einen Eid, einen Fluch oder auf andere Weise bindet.«
»Ihr besitzt eine Hexerklinge?« Camille zuckte sichtlich zusammen. Hexer – Warlocks oder Eidbrecher – waren Verräter... Magier der allerschlimmsten Sorte. Drüben in der Erdwelt hatten sie sich im Mittelalter als Kopfjäger in Dörfer eingeschlichen, auf der Suche nach Hebammen, Hexen und weisen Frauen, die sie dann der Inquisition auslieferten. In der Anderwelt waren Hexer echte, ausgebildete Magier, die ihren Pakt mit den Göttern gebrochen hatten und aus ihren Orden verstoßen worden waren.
Jareth warf ihr einen kühlen Blick zu. Sie hielt den Mund.
»Ich bin kein Hexer. Aber ich bin autorisiert, Eide zu brechen, die anderen gegen ihren Willen aufgezwungen wurden, wie bei deiner Schwester, oder solche, die durch Nötigung oder Täuschung zustande gekommen sind. Und für das Ritual ist nun einmal eine Hexerklinge erforderlich.«
Camille ließ den Kopf hängen. »Es tut mir aufrichtig leid. Diese Bedeutung der Klinge war mir nicht bewusst. Bitte nehmt meine Entschuldigung an.« Sie sah so reumütig aus, dass ich beinahe laut auflachte. Meine Schwester entschuldigte sich nur sehr selten, und es war offensichtlich, dass sie sich wie ein Esel vorkam.
»Es ist gut«, sagte Jareth. »Lass nur. Menolly, wie gesagt, ich werde die Spitze der Klinge in deinen Nacken stechen müssen. Ich gebe dir mein Wort, dass ich dich nicht mehr verletzen werde, als nötig ist, aber es wird weh tun. Die Trennung eines Vampirs von seinem Meister gehört zu den drastischsten Lossagungen, die es überhaupt gibt. Sie ist nur vergleichbar damit, von den Göttern verstoßen oder aus einem magischen Orden ausgeschlossen zu werden. Du bist seit zwölf Jahren an diese Bindung gewöhnt. Ich garantiere dir, dass du einen erheblichen Unterschied spüren wirst. Bist du bereit für diese Veränderung?«
Ich sah ihm fest in die Augen. »Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was mich da erwartet, aber ich bin bereit. Bringen wir es endlich hinter uns. Wenn ich Dredge vernichten will, muss ich dieses Band durchtrennen. Und ich ertrage es keine Minute länger, an ihn gekettet zu sein.« Ich zog meine Tunika aus.
Jareth starrte mich an, als meine Narben zum Vorschein kamen.
Camille zuckte zusammen. Das tat sie immer, wenn sie meinen Körper sah, aber jetzt wusste sie ganz genau, wie ich zu diesen Narben gekommen war. Ich konnte die Qual in ihren Augen sehen. Ich reckte ermunternd den Daumen in die Höhe, und sie lächelte gezwungen.
»Knie dich vor mich hin, hier neben der Kristallkugel, und streiche dir das Haar aus dem Nacken. Neige den Kopf, damit ich deinen Nacken gut sehen kann.« Er ging nach links um mich herum und murmelte ein paar Worte über seinem Dolch.
Ich schüttelte meine Zöpfe aus dem Weg, kniete mich auf den Marmorboden und senkte den Kopf. Ich war panisch vor Angst, denn ein kleiner Teil von mir war überzeugt davon, dass ich in dem Moment, wenn das Band zertrennt wurde, in Flammen aufgehen oder zu einem Aschewölkchen verpuffen würde. Dämlich, aber Angst nährte sich nun mal nicht aus Logik.
Während Jareth mit seiner Anrufung fortfuhr, baute sich Energie um uns herum auf wie ein Zyklon, der uns im Auge des Sturms einfing. Jareths Stimme hob sich. »Menolly D’Artigo, sagst du dich von deinem Meister los?«
»Ja.« Die Energie wechselte die Richtung und zog nun gegen den Uhrzeigersinn um uns herum.
»Entscheidest du dich dafür, einen einsamen Weg zu gehen, losgelöst von der Abstammungslinie, die dich mit Dredge verbindet und mit seinem Meister?«
»Ja.« Ein Wirbelwind begann gegen den Uhrzeigersinn um uns her zu brausen, und mit jedem vollendeten Kreis wehte er eine weitere Schicht des Bandes fort, das sich während der Tage, Wochen und Jahre meiner Bindung an Dredge gefestigt hatte. Ein Bestandteil dieser Verbindung nach dem anderen entwirrte sich, entknotete sich, löste sich.
»Menolly D’Artigo, entscheidest du dich dafür, durch die Reiche der Welten zu streifen, nur an dich selbst gebunden, und an die Götter, denen du einen Eid geleistet hast, und von dem Pfad abzuweichen, den dein Meister dir vorgegeben hat?«
»Ja.« Ein Kreischen wurde laut, und plötzlich spürte ich, wie Dredge sich regte. »Schnell, er hat etwas gemerkt!«
»Bleib, wo du bist. Er spürt nur irgendeine Störung. Nähre ihn nicht mit deiner Angst.« Jareth kniete sich hinter mich, die rechte Hand auf meiner Schulter, den Dolch in der linken. »Menolly D’Artigo, weist du den Anspruch zurück, den Dredge auf dich erhebt? Sagst du dich von deinem Meister los?«
Und das war das Ende. Ich konnte es spüren. Meine Antwort auf diese Frage würde mich unter traditionellen Vampiren zu einer Ausgestoßenen machen – sie würden wissen, dass ich meinen Meister verraten hatte. Aber wenn ich Dredge erst getötet hatte, würde ich in ihren Augen ohnehin verdammt sein – dann eben gleich doppelt.
»Ich sage mich von Dredge los. Ich weise seinen Anspruch auf mich zurück. Ich verbanne ihn aus meinem Leben. Ich spreche ihm auf ewig jedes Recht ab, über mich und meinen Weg zu bestimmen.«
Während ich sprach, stieß Jareth mir den Dolch in den Nacken, mitten in den Ansatzpunkt des Bandes, das mich mit dem Monster aus meinen Alpträumen verband – meinem Schöpfer und Meister.
Die Klinge drang glatt und sauber ein, doch der Schmerz, als das Band zerschnitten wurde, war schlimmer als alles, was ich seit jener Nacht mit Dredge erlebt hatte. All mein Zorn und Schmerz, all seine Lust und Gier schnellten hervor wie eine gereizte Schlange und fielen über mich her. Ich konnte sehen, wie die Schlange sich anspannte, bereit, zuzuschlagen, doch dann zeichnete Jareth irgendein Runensymbol in die Luft, zwischen mir und der Schlange. Das Geschöpf stieß ein ohrenbetäubendes Kreischen aus und explodierte in einer roten Wolke. Ich schwankte, und als Jareth die Klinge aus meinem Nacken riss, kippte ich zur Seite und fiel auf den kalten Marmor.
Jareth kniete sich hin und nahm mich in die Arme. Ich verzog das Gesicht. Zum ersten Mal seit Jahren spürte ich körperlichen Schmerz. Während er mich hochhob, mich aus dem Pentagramm hinaus und zu einer Bank trug, fragte ich mich, ob meine Kräfte geschwunden sein mochten, weil Dredge sie jetzt nicht mehr unterstützte.
»Graut bald der Morgen?«, flüsterte ich erschöpft.
»Nein, dir bleibt noch eine Weile bis zum Sonnenaufgang, aber du hast gerade etwas durchgemacht, das einer schweren Operation an deiner Psyche gleicht. Du musst erst wieder zu Kräften kommen. Ich werde dafür sorgen, dass ihr alle sicher nach Hause gelangt, aber bevor du gehst, musst du trinken.«
»Ich kann nicht jagen; ich bin zu müde«, erwiderte ich.
»Du brauchst frisches Blut. Konserven werden nicht ausreichen.« Jareth zog seine Robe über eine Schulter hinab und kniete sich neben mich. »Trink. Mir kann nichts geschehen. Nimm dir, was du brauchst. Ich habe das schon öfter getan.«
Ich starrte ihn an. »Ihr wollt, dass ich von Euch trinke?« Er hatte mir soeben den Arsch gerettet. Genau genommen hatte er vermutlich uns allen das Leben gerettet. »Nach allem, was Ihr für mich getan habt, kann ich nicht mit Euch umgehen wie mit einem Saftkarton.«
»Trink. Das wird dich stützen, bis du wieder bei Kräften bist. Wenn du dich jetzt nicht nährst, könntest du sterben.«
Diese Nebenwirkung hatte er bisher nicht erwähnt. Ich blinzelte und warf Camille einen Blick zu, die sagte: »Dieses eine Mal in deinem Leben gehorche einfach, ohne Fragen zu stellen. Jareth hat gesagt, du sollst trinken, also trink.«
Ich räusperte mich. »Aber nur, wenn du und Morio geht. Ich will nicht, dass ihr mir beim Trinken zuseht.«
Sie nickte schweigend. Jareth gab den beiden anderen Teilnehmern an unserem Ritual einen Wink. »Bringt sie in den Vorbereitungsraum. Ich rufe nach Euch, wenn wir fertig sind.«
Sobald die vier den Raum verlassen hatten, sagte ich: »Jareth, bitte setzt Euch zu mir. Ich bin zu schwach zum Stehen.«
Er ließ sich neben mir auf der Bank nieder, und die blasse Haut seines Halses schimmerte einladend. »Ihr geht nicht oft hinaus an die Sonne, nicht?«, fragte ich, um die Atmosphäre aufzulockern. Ich blickte zu ihm auf. »Ihr sagtet, Ihr wärt schon einmal der Blutwirt für einen Vampir gewesen.« Mönch vom Orden des kristallenen Dolches hin oder her, ich musste mich vergewissern, dass er wusste, worauf er sich da einließ.
Er seufzte tief. »Vor vielen Jahren, lange vor deiner Geburt, war ich mit einer Frau namens Cassandra verlobt. Die Bewohner eines Dorfes in der Nähe des Klosters haben sie vernichtet. Deshalb habe ich das Tygeria-Gebirge verlassen und bin hierhergekommen.« Ich hörte kein Zittern in seiner Stimme, sah keine Veränderung in seinem Gesichtausdruck, aber die feinen Falten, die sich um seine Lippen bildeten, als er ihren Namen aussprach, sagten mir alles.
Cassandra. Ich fragte mich, wie sie ausgesehen haben mochte, wer sie gewesen war, warum er sie so sehr geliebt hatte, dass er sie allen Gefahren zum Trotz hatte heiraten wollen. Aber ich stellte ihm keine dieser Fragen. Seine Erinnerungen gingen mich nichts an. Es stand mir nicht zu, seinen Schmerz auszugraben und ans Licht zu bringen.
»Dann versteht Ihr die Schönheit des Blutes.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
Jareth nickte. »Besser, als du glaubst. Trinke, damit du wieder zu Kräften kommst. Ich kann mich schützen, und ich vertraue darauf, dass du weißt, wann du aufhören musst.«
Sein Vertrauen war ein großes Geschenk. Ich würde es nicht missbrauchen. Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß und spürte seine Erektion, als ich ihm in die Augen blickte. Konnte ich das? Wagte ich das? Er hatte mir in gewisser Weise mein Leben zurückgegeben. Er hatte mir die Freiheit geschenkt. Das Mindeste, was ich tun konnte, war, ihm ein wenig Genuss zu verschaffen, wenn er mir schon das Leben rettete, indem er mich trinken ließ. »Jareth, hör mir zu. Ich werde jetzt von dir trinken. Lass mich deinen Hals küssen, Liebster.« Ich legte die ganze Macht meines betörenden Charmes in diese Worte.
Jareths Augen wurden glasig, und es war offensichtlich, dass er seine Barrieren fallengelassen hatte – sonst hätte ich ihn niemals hypnotisieren können. »Trink mich«, flüsterte er. »Trink mich, Menolly.«
Und ich tat es. Meine Lippen trafen auf die blasse Haut, die mich so geduldig erwartete. Ich leckte langsam und ausgiebig seinen Hals, und er stöhnte leise, als meine Reißzähne ausfuhren und die Spitzen ihn kitzelten. Ich konzentrierte mich auf Leidenschaft, darauf, so viel Sinnlichkeit dieses Augenblicks wie nur möglich an die Oberfläche zu locken.
»Spüre keinen Schmerz«, flüsterte ich. »Spüre nur Genuss.«
Er erschauerte, als meine Reißzähne durch seine Haut eindrangen, tief in sein Fleisch, und den Blutfluss anregten. Als die ersten Tropfen hervorquollen und seinen Hals hinabrannen, zog ich mich zurück und presste dann nur die Lippen an seinen. Hals. Ich saugte kräftig und trank von der Quelle des Lebens, die aus seinen Adern sprudelte.
Jareth schnappte nach Luft, als ich noch kräftiger saugte. Die heiße Flüssigkeit rann meine Kehle hinab, nährte mich und weckte mich aus der Benommenheit, in die ich gefallen war. Ich drückte ihn herunter, bis er auf der Bank lag. Seine Robe verrutschte und legte ihn bloß, hart und fest, blass und pulsierend.
Ohne die Lippen von seinem Hals zu nehmen, schlüpfte ich aus meiner Jeans und stieg auf seinen Schoß, um seine Begierde in mich aufzunehmen. Dies war das erste Mal seit Dredge, dass ein Mann in mir war, das erste Mal seit Dredge, dass ich mir auch nur vorstellen konnte, die Berührung eines Mannes irgendwie ertragen zu können.
Sein Körper vibrierte vor Magie. Jareth bewegte sich rhythmisch unter meiner Hüfte, während ich weiter trank. Rein wie das Leben, rein wie der Tod trafen sich Blut und Sex in leidenschaftlicher Umarmung, während wir uns liebten, und mit jedem Augenblick wuchs meine Kraft, floss mehr Energie durch meine Adern. Jareth umklammerte meine Hüften, führte mich, flehte mich an, nicht aufzuhören.
Wann immer Bilder in mir aufsteigen wollten – Dredge in mir, Dredge, der auf mich herabstarrte –, schob ich sie beiseite und konzentrierte mich auf Jareth. Jareth, der mir half, meine eigene Seele wieder in Besitz zu nehmen. Jareth, der mit mir durchs Feuer gegangen war. Jareth, der mir aus freien Stücken sein Blut angeboten hatte, damit ich überlebte. Und dann spürte ich, dass er seine Grenze als Blutwirt erreicht hatte, und zog mich zurück. Meine Zöpfe klapperten in dem Raum, der vollkommen still war, bis auf unsere Laute des Begehrens.
»Menolly, Menolly, lass mich nicht hängen, geh nicht weg... « Jareth drehte mich auf den Rücken, und ich wehrte mich nicht. Er spreizte meine Beine und ragte über mir auf, während er nach meiner Mitte suchte und sich verzweifelt bemühte, etwas zu finden, das er vor langer, langer Zeit verloren hatte. Ich ließ mich von ihm führen, aber mein Geist versuchte noch immer, Barrikaden zu bauen.
Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen, zwang mich, ihm in die Augen zu sehen, und richtete eine leidenschaftliche Bitte an mich. »Lass los, lass dich gehen. Lass alles los. Ich bin nicht Dredge. Gegen mich brauchst du keine Mauern zu errichten. Und du wirst nicht zu einem Monster werden, das verspreche ich dir. Hörst du mich? Du kannst ruhig loslassen, Menolly«, flüsterte er. »Du kannst all deine Ängste einfach loslassen.«
Zum zweiten Mal in nur zwei Tagen ließ ich meine Deckung sinken, gab die Kontrolle auf und wurde in das dunkle Nichts eines Orgasmus geschleudert, um dann in den Frieden zu fallen, der mit der Erlösung kam.
Nachdem ich mich angezogen hatte, war ich fast bereit zum Aufbruch. Camille und Morio vermieden höflich, mich zu fragen, wie es da drin gelaufen war. Eines musste ich Camille lassen – sie wusste, wann Diskretion angebracht war.
Ehe wir aufbrachen, erinnerte ich mich daran, dass ich mich nach dem Aqualin-Kristall für Iris erkundigen wollte. Jareth überreichte uns bereitwillig einen der spitzen himmelblauen Kristalle in einem schwarzen Samtbeutel.
»Wie viel schulden wir dir?«, fragte ich.
Er winkte ab. »Vergiss es. Du könntest ihn dir vermutlich sowieso nicht leisten. Wenn sie eine Priesterin der Undutar ist, wird sie ihn gut zu nutzen wissen. Ihr solltet jetzt gehen. Bald wird der Morgen grauen.«
Wir verloren kein Wort über unser Intermezzo. Manchmal waren Worte einfach unzureichend. Als wir auf die Haupthalle des Tempels zugingen, fragte ich mich, ob ich ihn je wiedersehen würde. Vielleicht... vielleicht auch nicht. Wir hatten ein paar so intensive Stunden miteinander verlebt – warum dieses Erlebnis verwässern?
Als wir die große Halle betraten, hielt Jareth uns auf. »Ich habe da jemanden, den ich euch mitgeben möchte, wenn ihr jetzt nach Hause geht. Ich warne euch – und das meine ich sehr ernst: Stellt keine Fragen, bis ihr wieder Erdseits seid. Es gibt überall Spione, und das Letzte, was ihr braucht, sind noch mehr Schwierigkeiten.«
»Kein Problem«, sagte ich. »Ich vertraue dir.« Dann überwältigte mich eine Woge der Dankbarkeit. Ganz entgegen meiner Natur fiel ich ihm um den Hals und umarmte ihn. »Wie kann ich dir je danken? Ich bin frei von Dredge. Jetzt kann ich ihm gegenübertreten.«
»Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte«, sagte Jareth leise. »Aber du darfst ihn niemals unterschätzen, Menolly. Er ist gefährlich. Und wenn er erkennt, dass du seine Fessel gesprengt hast, wird er furchtbar zornig sein.« Er küsste mich auf die Stirn. »Falls du jemals wieder hierherkommst, besuche mich. Glaub mir, hier in Aladril leben wir sehr, sehr lange. Ich werde hier sein. Aber jetzt ist die Zeit so knapp, dass ich euch alle zum Portal transportieren werde. Ich möchte euch bitten, die Augen zu schließen und euch an den Händen zu halten.«
Ich gehorchte, wenn auch ein wenig nervös. Camille war an Magie gewöhnt. Sobald sie sich auf die Energie des Tempels eingestimmt hatte, hatte sie sich hier offenbar ganz heimisch gefühlt. Aber mir war das Ganze immer noch nicht geheuer. Ein Brausen wie von starkem Wind rauschte an uns vorbei, und die Welt schien unter unseren Füßen zu schlingern. Ich drückte Camilles Hand so fest, dass sie nach Luft schnappte.
Noch ehe ich meinen Griff lockern konnte, beruhigte sich alles plötzlich wieder, und wir öffneten die Augen. Wir standen vor dem Portal im Wald und denselben drei Wächtern, die uns bei unserer Ankunft hier empfangen hatten.
Schweigend sammelten sie unsere Halsketten wieder ein und geleiteten uns in den Schrein.
»Meister Jareth sagte uns, ihr solltet diesen Mann mit euch nehmen. Stellt keine Fragen. Sprecht nicht einmal mit ihm, ehe ihr wieder zu Hause seid.«
Im Schrein erwartete uns der tief verhüllte Mönch, der während des Rituals im Tempel den Rubin übernommen hatte. Er blieb stumm. Wir bedrängten ihn nicht. Jareth stand auf unserer Seite, und wenn es einen Grund dafür gab, dass er diesen Priester mit uns in die Erdwelt schickte, dann würden wir dem Mann einfach vertrauen müssen. Schweigend betraten wir das Portal und kamen in Elqaneve wieder heraus, wo Trenyth uns bereits erwartete. Da das Morgengrauen nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, versprach er, sich bald unseren Bericht durch den Flüsterspiegel übermitteln zu lassen, und schickte uns nach Hause.
∗∗∗
Als wir in Großmutter Kojotes Wald aus dem Portal traten, blickte ich sofort zum Himmel auf. In nicht einmal einer Stunde würde die Sonne aufgehen. Trotz der Wolken und des dichten Schneefalls würde ihr Licht mich zu Asche verbrennen. Der schwere Sog des Morgengrauens war die Hölle – ich konnte kaum mehr die Augen offen halten, während wir zu Morios Jeep eilten.
Camille musterte unseren verhüllten Gast. »Wer seid Ihr?«
»Das ist jetzt egal«, warf ich ein. »Ich muss nach Hause.«
»Sie hat recht«, sagte Morio. »Keine Sorge, ihr werdet seinen Namen bald genug erfahren.«
Camille neigte den Kopf zur Seite und sah Morio neugierig an. »Du kennst ihn?«
Morio zuckte mit den Schultern. »Jareth und ich haben uns lange unterhalten, während du Menolly geholfen hast.« Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen, ganz egal, wie sehr wir uns bemühten. Schließlich stiegen wir ins Auto. Unser Gast starrte den Jeep einen Moment lang an, ehe er uns in den Wagen folgte. Wer auch immer er sein mochte, ich hatte das Gefühl, dass er noch nie in der Erdwelt gewesen war.
Zu Hause erwarteten uns Delilah, Chase, Iris und Nerissa. Sofort, nachdem ich die Haustür geschlossen hatte, wirbelte ich zu unserem neuen Freund herum. »Okay, ich habe nicht mehr viel Zeit, bis ich schlafen muss, und ich werde nicht bis heute Abend warten, um endlich zu erfahren, wer du bist. Runter mit dem Umhang.«
Der Mann hob langsam die Hand und zog seine Kapuze zurück. Camille schnappte nach Luft, und Delilah schrie laut auf.
»Also, wer ist er?«, fragte Chase ungeduldig.
»Shamas! Das ist unser Cousin Shamas!«, stammelte Camille. »Ich dachte, du wärst für immer verloren!« Sie stürzte sich auf den großen Mann, der ebenso blasse Haut, rabenschwarzes Haar und violette Augen hatte wie sie, und schlang die Arme um ihn.
Shamas, der für Tanaquar gegen die Opiumfresserin gekämpft hatte, war in Gefangenschaft geraten und vor einem Monat von Lethesanar zum Tode verurteilt worden. Er hatte es geschafft zu entkommen, als Tanaquar eine Triade von Mönchen ausgeschickt hatte, um ihn töten zu lassen, ehe er in der Folterkammer landete. So wäre er zumindest rasch und beinahe schmerzlos gestorben. Aber irgendwie hatte Shamas es geschafft, die Energie der Meuchelmönche anzuzapfen und für seine eigenen Zwecke einzusetzen – nämlich, um sich schleunigst zu verdünnisieren. Er war verschwunden, und niemand hatte seither etwas von ihm – oder über ihn – gehört.
»Shamas! Wie bist du... warum... wie kann das sein?« Ich wollte meinen Augen nicht trauen. »Als du Königin Lethesanar entkommen bist, dachten wir alle, du wärst implodiert oder so.«
Unser Cousin lachte, aber seine Stimme war heiser und klang sehr müde. »Camille, Delilah, Menolly... es tut so gut, eure Gesichter zu sehen. Ich wusste nicht, ob ich noch irgendjemanden aus meiner Familie wiedersehen würde, ehe ich zu unseren Ahnen gehe.« Er schlüpfte aus dem Umhang und enthüllte einen viel zu dünnen Körper mit blass schimmernden Narben an den Armen. Lethesanar hatte also doch schon mit der Folter begonnen, ehe die Triade der Mönche eingeschritten war.
»Lasst den Mann sich doch erst mal hinsetzen«, sagte ich. »Seht ihr nicht, dass er völlig erschöpft ist? Hast du Hunger, Shamas? Möchtest du etwas essen?«
Er rieb sich mit zusammengekniffenen Augen die Stirn. »Ich bin nur überwältigt, das ist alles. In den letzten paar Wochen ist so viel geschehen.« Als wir ihn ins Wohnzimmer führten, fügte er hinzu: »Aber ich hätte sehr gern eine Tasse Tee oder etwas Brühe.«
Iris nahm die Sache sofort in die Hand. »Suppe sollst du haben, und Tee, und frisches, heißes Brot. Du bist viel zu dünn. Und du siehst ja so müde aus. Mädels, holt ihm eine Decke und ein Kissen, damit er es sich im Liegesessel bequem machen kann. Ich nehme an, deine Wunden sind bereits verheilt und müssen nicht behandelt werden?« Iris nahm wie üblich kein Blatt vor den Mund.
Shamas nickte. »Die Mönche von Dayinye haben mir das Leben gerettet. Ich war so gut wie tot, als ich durch ihre Schilde brach und in ihrem Tempel landete.«
»Du hast die Schilde von Aladril durchbrochen?« Morio starrte ihn an. »Dann musst du ein sehr mächtiger Magier sein.«
»Ich wette zehn zu eins, dass Königin Asteria wusste, wo er ist«, sagte ich zu Camille. »Ich habe keine Ahnung, woher sie das wissen konnte, aber sie scheint höchstpersönlich an ein paar Strippen des Schicksals zu ziehen.«
Shamas sah Morio an. »Offenbar bin ich mächtiger, als mir selbst bewusst war, aber nur unter Druck, und selbst dann kann ich es noch nicht kontrollieren. Ich werde euch alles darüber erzählen, sobald ich mich ein bisschen ausgeruht habe.« Er blickte sich um, offensichtlich sehr erstaunt. »Ich war noch nie Erdseits. Ihr werdet mir alles erklären müssen.«
»Das können Delilah und Camille tun, ich muss jetzt ins Bett.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Am liebsten würde ich Dredge jetzt sofort die Tür einrennen, aber wenn wir das tun, bin ich Toast, ehe wir dort sind.«
Camille wies mit einem Nicken in Richtung Küche. »Dann geh und schlaf. Morio und ich werden alle auf den neuesten Stand bringen. Ach, Iris – hier ist dein Kristall.« Sie reichte der Talonhaltija den Samtbeutel, und Iris’ Augen blitzten.
»Oh, den werde ich gut gebrauchen können«, sagte sie. Ich fragte mich, wozu genau sie ihn haben wollte, beschloss aber, sie lieber nicht danach zu fragen.
Nachdem ich Maggie kurz an mich gedrückt hatte, stieg ich in meinen Keller hinunter. Würde ich ohne Alpträume schlafen können?
Ich wurde nicht enttäuscht. Zum ersten Mal seit meiner Verwandlung verbrachte ich eine ganze Nacht ohne Träume, ohne Sorgen, im vollkommenen Frieden eines ruhigen Herzens.