14. Kapitel

Das Telefonklingeln ließ mich hochschrecken.

Ich lag in meinem Bett, verschwitzt und dreckig. Das Erlebnis der vergangenen Nacht hatte einen Schmerz in mir hinterlassen, der sich dumpf ausbreitete, noch bevor die schrecklichen Bilder selbst zurückkamen.

Es klingelte weiter, und ich tastete mich hinüber zum Büro. Der Morgen war angebrochen, aber es war noch nicht richtig hell.

»Krüger hier«, sagte eine Stimme am Telefon.

In meinem Kopf hämmerte es. Ich sah auf die Uhr: zwanzig vor acht. Ich versuchte, etwas zu sagen, brachte aber nur ein Krächzen zustande. Ich räusperte mich.

»Was ist mit Jutta?«, brachte ich schließlich hervor.

Die Erinnerung kam zurück. Die OP hatte furchtbar lange gedauert. Nach dem Gespräch mit den beiden Polizisten war der Arzt gekommen, noch im grünen Kittel.

»Wir müssen abwarten«, sagte er. »Sie hat viel Blut verloren.« Er hatte noch irgendwas von einer verletzten Schlagader erzählt und mich dann höflich, aber bestimmt nach Hause geschickt.

»Kann ich nicht zu ihr?«

Er hatte den Kopf geschüttelt. »Morgen vielleicht. Rufen Sie an.«

Ich hatte mich mit dem Taxi nach Bruch zu meinem Wagen bringen lassen. Als ich einsteigen wollte, bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. Die rechte Seitenscheibe war eingeschlagen, das Handschuhfach stand offen. Dückraths Pistole war verschwunden - genauso wie alles andere, was ich ihm abgenommen hatte. Ich war nach Hause gefahren, und die ganze Zeit war die eisige Luft durch das kaputte Fenster hereingeweht.

Ich versuchte, die Erinnerung zu verscheuchen, und knipste die Schreibtischlampe an. Das Licht war so hässlich wie dreckiges Eis.

»Wir wissen noch nichts«, sagte Krügers tiefe Stimme. »Ich rufe auch nicht deswegen an.«

Ich sank in meinen Bürosessel. Mir war kalt. Vielleicht sollte ich mir den Bademantel holen … Egal.

»Wir haben Ihre Aussagen von gestern Abend überprüft«, sagte Krüger.

Die beiden Polizisten. Ich hatte ihnen erzählt, was ich wusste. Alles. Von den Dückraths. Vom Hakenkreuzwald. Und dann war mir auch die Leiche wieder eingefallen. Das Grinsen des Totenschädels. Ein Alptraum.

»Rott? Sind Sie noch dran?«

»Ja, ja. Ich war nur noch nicht richtig wach.« Ich rieb mir mit der linken Hand durchs Haar. Reiß dich zusammen, sagte ich mir. »Wieso rufen Sie eigentlich an, Herr Krüger? Sie sind doch gar nicht zuständig!«

»Ist mir klar. Aber ich dachte, ich helfe meinem alten Freund Rott mal wieder auf die Beine.«

Meinem alten Freund? Was sollte das denn heißen? Wenn Krüger so was sagte, konnte nur ein Problem im Raum stehen. Ein Riesenproblem.

»Das klingt gar nicht gut«, sagte ich. »Bin ich in Schwierigkeiten?«

Krüger lachte freudlos. »Wie man's nimmt. Aber ich fange besser von vorn an.«

»Bitte nicht so umständlich. Ich will möglichst schnell im Krankenhaus anrufen.«

»Gut, ich mach's kurz. Sie haben ja den Kollegen gestern eine tolle Revolverstory geliefert, das muss ich schon sagen.«

»Was kann ich dafür? Sie ist wahr.«

»Wir haben sie ja auch ernst genommen.«

»Und?«

»Und wir sind dem nachgegangen. Sie wollen, dass ich es kurz mache. Also: Da oben hat tatsächlich eine Leiche gelegen. Und zwar schon ziemlich lange.«

»Sieben Monate?«

»Das kann hinkommen. Sie ist ziemlich … ich will mal sagen: entstellt. Wildfraß und so weiter. Sie verstehen.«

Ich verstand. »Ist es eine Frau? Vielleicht eine gewisse Maria aus Portugal oder Brasilien?«

»Es ist ein Mann. Wir arbeiten noch an der Identifizierung. Aber eins sage ich Ihnen: Wir haben einen bestimmten Verdacht.«

»Doch nicht Ratnik?«

»Wir prüfen es gerade.«

»Aber er ist in Kanada! Ihr Kollege Mölich ist der Sache nachgegangen. Es ist aktenkundig.«

»Aktenkundig? Wo?«

»Fragen Sie Mölich.«

»Das werden wir. Aber alles der Reihe nach. Zu Punkt zwei. Da Sie ja Ratnik im Zusammenhang mit der unbekannten Kinderleiche ermittelt haben, wollten wir feststellen, ob er der Vater des Kindes ist. Gut, wir haben noch nicht den Beweis, dass es wirklich Ratnik ist, der da im Gebüsch vor sich hinfaulte, aber wenn er es ist…« »Ja?«

»Dann war er nicht der Vater des Kindes. So viel wissen wir schon mal.«

»Wie haben Sie das denn rausgekriegt?«

»Wir haben DNA-Proben des toten Kindes sichergestellt und sie mit dem genetischen Fingerabdruck der Leiche am Bruchberg verglichen.«

»So schnell?«

»Sie können sich vorstellen, was wir für eine Nacht hinter uns haben.« Am anderen Ende der Leitung raschelte Papier. »Und jetzt kommen wir zum Thema Hakenkreuzwald«, sagte Krüger. »Als ich das hörte, habe ich auch erst gestutzt, und die Fantasie ist mit mir ziemlich durchgegangen.«

»Nicht nur Ihnen«, sagte ich.

»Trotzdem. Ich will keinesfalls die Neonazi-Szene verharmlosen und auch sonst nichts relativieren oder verwässern, was man über die Nazis weiß. Aber: Das da oben an der Aggertalsperre ist kein Hakenkreuzwald, und es ist nie einer gewesen. Ich habe heute Morgen mit dem zuständigen Förster gesprochen.«

»Aber wer pflanzt denn Lärchen in so einem Muster an? Das kann doch kein Zufall sein!«

»Ist es auch nicht. 1947 hat es am Brucher Berg einen Waldbrand gegeben. Man hat bei der Wiederaufforstung den Nadelwald mit so genannten Lärchenriegeln durchsetzt, weil das einen gewissen Brandschutz darstellt.«

»Brennen Lärchen nicht?«

»Doch, aber man hat mir das so erklärt: Sie werfen im Herbst ihre Nadeln ab, und der Nadelteppich sorgt dafür, dass sich das Unterholz entlang des Lärchenstreifens nicht so sehr ausbreiten kann wie anderswo. Und dadurch springt ein Waldbrand dort nicht so leicht über.«

»Aber auch wenn es kein wirklicher Hakenkreuzwald ist - wichtig ist doch, was man darüber denkt, was man hineininterpretiert.« Ich wiederholte Juttas Worte. Die Worte, die mich letztlich überzeugt hatten.

»Da mögen Sie Recht haben. Zumal es ein interessantes Phänomen gibt.«

»Nämlich?«

»Sagen Sie mir erst mal: Wie sind Sie auf den Wald gekommen? Ich meine, welche Unterlagen hatten Sie?«

»Jutta hatte Luftaufnahmen besorgt, und darauf konnte man das Muster ganz gut erkennen.«

»Sah der Wald auf diesen Aufnahmen wie ein Hakenkreuz aus?«

»Eigentlich nicht. Es sind einfach Baumlinien, die sich kreuzen, aber…«

»Es gibt noch etwas anderes, hat mir der Förster berichtet. Wenn man westlich der Aggertalsperre in Lantenbach auf die Höhe fährt und dann in Richtung des Bruchberges hinüberblickt, dann sieht man am Hang nur einen Teil der Linien, und von dort sehen sie tatsächlich wie ein Hakenkreuz aus. Es ist eine Art optischer Täuschung.«

»Das klingt, als wären Sie dort gewesen.«

»Nein. Ich halte mich an Fakten. Und was der Förster mir berichtet hat, dürfte ein Faktum sein. Und ein weiteres Faktum ist: Aktivitäten von Neonazis in diesem Wald sind nicht bekannt.«

»Und die Leiche? Wie kommt die dorthin?«

»Das werden wir herausfinden.«

»Wissen Sie schon die Todesursache?«

»Nein. Die Untersuchungen laufen noch.«

»Fragen Sie doch mal Vater und Sohn Dückrath. Ich bin sehr gespannt zu erfahren, was die damit zu tun haben.«

»Damit sind wir beim nächsten Punkt. Die beiden haben sich nichts zuschulden kommen lassen. Es liegt nichts gegen sie vor.«

Mir wurde schwarz vor Augen. »Das kann nicht sein.«

»Es ist so. Glauben Sie mir.«

»Wie bitte? Und wer verfolgt mich seit Tagen? Wer hat Jutta krankenhausreif geschossen? Wem habe ich eine garantiert ungenehmigte Waffe abgenommen?«     

Krüger senkte die Stimme. »Das mit Frau Ahrens tut mir wirklich sehr Leid, Rott. Das können Sie mir glauben.«

»Sparen Sie sich Ihre Sprüche!«

Krüger holte tief Luft. »Ich verstehe, dass Sie sauer sind. Aber ich habe das ernst gemeint. Und wir können gegen die Dückraths nichts unternehmen. Wir haben keinen Beweis. Angeblich haben sie den gestrigen Abend auf dem Geburtstag eines Freundes verbracht. Abgesehen davon: Es gibt zwischen den Dückraths und den anderen Fällen keine Verbindung. Keine zum toten Kind. Keine zu Ratnik. Und von einem Motiv will ich gar nicht erst reden.«

»Das kann nicht sein!«

»Kann es nicht sein, dass Sie sich geirrt haben? Vielleicht waren da Leute im Wald, die den beiden nur ähnlich sahen?«

»Das waren die beiden! Absolut sicher! Sie besitzen übrigens einen weißen Transporter, und so einer wurde im Zusammenhang mit dem toten Kind beobachtet.«

»Solche Autos fahren millionenfach herum.«

»Es muss dieses gewesen sein. Sie haben doch einen Zeugen, der den Wagen beobachtet hat! Hat denn der in der Nacht, als das kleine Mädchen umkam, kein Kennzeichen erkannt?«

»Nein.«

»Wer hat denn dieses Auto überhaupt gesehen? Mölich rückte nicht mit den Akten raus.«

»Es war ein Mann aus dem Altenheim, das gegenüber der Einmündung Potsdamer Straße liegt.«

»Und wenn man ihn noch mal befragen würde? Vielleicht kann er sich doch noch an ein Kennzeichen erinnern?«

»Der Mann war bei seiner Befragung siebenundachtzig Jahre alt. Und er ist seit drei Monaten tot.«

»Sie sind ja gut informiert. Ich meine dafür, dass Sie nicht zuständig sind.«

»Ich habe mir das alles heute Nacht mal genau angesehen. Als ich hörte, dass sie darin verwickelt sind, habe ich es einfach an mich gerissen.«

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich starrte vor mich hin, und ich spürte, wie es mir immer schwerer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen. Plötzlich fiel mir noch etwas ein.

»Was ist eigentlich mit Mölich?«, fragte ich. »Wo ist er?«

»Heute ist Samstag. Er hat frei.«

Eine eigenartige Verwandlung ging mit mir vor. Ich wurde innerlich ganz ruhig, und es war, als hätte ich keinen Körper mehr. Nur noch einen Kopf und einen Mund. Der Rest war wie betäubt. Abgestorben.

»Gut«, sagte mein Mund ruhig. »Das mit dem Auto geht nicht. Aber der junge Dückrath hat doch eine Waffe gehabt. Ich hatte sie selbst in der Hand.«

»Wo ist die Waffe jetzt?«

»Die beiden haben sie gestern Abend aus meinem Auto gestohlen.«

»Also futsch, was?«

»Verdammter Mist!« Plötzlich packte mich der Zorn, und ich schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte. Als ich das brennende Gefühl auf der Handfläche spürte, hätte ich am liebsten gleich weitergemacht und das gesamte Mobiliar zertrümmert.

»Ich weiß genau, wie Sie sich fühlen«, hörte ich Krüger sagen. »Man hat einen Fall praktisch bis zu Ende verfolgt, und dann zerrinnt einem alles zwischen den Fingern. Was glauben Sie, wie oft uns das so geht?«

»Was soll ich denn jetzt machen?«, schrie ich.

»Kümmern Sie sich um Ihre Tante. Sie braucht Sie jetzt. Und ansonsten tun Sie vor allem eines: Halten Sie sich endlich raus. Bitte! Sie sehen ja, wohin das führt.«

Als Krüger aufgelegt hatte, rief ich das Krankenhaus an. Meine Finger zitterten, als ich die Nummer eintippte, und es dauerte endlos lange, bis jemand dranging. Dann wurde ich von der Schwester zu irgendeiner Ärztin verbunden, die sich erst die Unterlagen holen musste.

»Sie ist noch nicht über den Berg«, bekam ich dann endlich gesagt.

»Kann ich zu ihr?«

»Sie liegt auf der Intensivstation. Sie können sie kurz sehen, wenn Sie wollen.«

»Bitte melden Sie sich unbedingt, wenn es etwas Neues gibt. Ich gebe Ihnen meine Handynummer.« Ich diktierte, nervös ratterte ich die Zahlen herunter. »Haben Sie sie auch genau mitgeschrieben?«, fragte ich.

»Keine Sorge«, sagte die Ärztin. »Sie steht sowieso in der Akte. Sie haben sie uns gestern Abend schon dreimal gegeben. Beruhigen Sie sich.«

Ich verabschiedete mich und ging unter die Dusche. Während das heiße Wasser auf meinen Körper prasselte, wanderten Fetzen von Fragen, Vermutungen und Erkenntnissen durch meinen Kopf. Vor allem Fragen. Wie kann man eine Auswanderung vortäuschen? Warum geht die Frau nicht zur Polizei, wenn der Mann und das Kind umkommen? Ist die Frau auch tot? Wenn ja, wer hat sie umgebracht und warum? Wo ist die Leiche? Wie kam das Kind nach Solingen?

Kinderhandel? Hatten sie das Kind verkauft, um die Auswanderung zu bezahlen?

Nach allem, was ich über Ratnik wusste, traute ich ihm so etwas nicht zu. Die Mutter?

Das Mosaik der Gedankensplitter ergab plötzlich ein furchtbares Bild: Die Mutter, vermutlich eine Brasilianerin, hatte versucht, ihr eigenes Kind zu verkaufen, um falsche Papiere für eine Auswanderung zu bezahlen. Ratnik hatte zwar schon ein ganzes Leben lang von einer Auswanderung geträumt, aber ihm ging das zu weit, und er drohte, zur Polizei zu gehen. Deswegen brachte sie ihn um, verkaufte das Kind und wanderte nach Kanada aus.

Allein? Ohne den Mann, der aus dem Nichts Hütten bauen und in der Wildnis überleben konnte?

Wenn das stimmte - wie passte ins Bild, dass Ratniks Flug nach Kanada aktenkundig war? Obwohl seine Leiche am Bruchberg lag? War das überhaupt Ratnik dort oben?

Hatte sich die Frau als Mann verkleidet und war an seiner Stelle geflogen?

Ich schüttelte den Kopf. Absurd.

Und die Dückraths? Wie passten die ins Bild?

Die handelten vielleicht mit gefälschten Papieren.

Und wer war der Vater des Kindes?

Das konnte jeder sein.

Und wenn der Tote im Wald nicht Ratnik war?

Ich drehte die Dusche ab, bearbeitete mich mit dem Handtuch und zog mich an.

Im Schlafzimmer lag das Holster mit meiner Beretta. Wenn ich das Ding heute Nacht gehabt hätte, wäre die Geschichte anders ausgegangen. Wenn mir diese Dückraths das nächste Mal über den Weg liefen …

Ich nahm die Pistole mit nach unten. Direkt neben meinem alten roten Golf mit der kaputten Seitenscheibe stand Juttas silbern glänzender Sportwagen. Ich unterdrückte einen heftigen Schmerz, der sich plötzlich in meiner Brustgegend ausbreitete, stieg in meinen Wagen und fuhr auf schnellstem Wege nach Gummersbach ins Krankenhaus. Irgendetwas in mir krampfte sich schmerzhaft zusammen, als ich Jutta hinter der Scheibe auf dem Bett liegen sah. Sie wirkte ganz klein zwischen all den Schläuchen und den Messgeräten.

Die Ärztin, eine große Blonde mit blauen Augen, legte mir die Hand auf die Schulter. »Wir rufen Sie an«, sagte sie leise. »Sie können hier nichts tun.«

Ich wollte ihr widersprechen. Ich wollte ihr sagen, dass ich eine Menge tun konnte. Ich konnte zum Beispiel bei ihr sein, wenn sie starb. Das war ja wohl das Mindeste.

Aber dann ging ich doch wieder. Ich fuhr mit dem Aufzug nach unten, stieg ins Auto und suchte im Atlas »Bergisches Land - Sauerland« die Aggertalsperre. Lantenbach lag westlich davon. Man erreichte den Ort, der zu Gummersbach gehörte, wenn man von der Innenstadt aus die L323 nahm. Die Straße traf im spitzen Winkel eine andere, die am Stausee entlang verlief. Und genau in diesem Winkel befand sich die Imbissstube Alt-Aggersee, wo ich mit Jutta Frit-ten gegessen hatte. Wie lange war das her? Eine Woche? Ich konnte nicht glauben, dass es gestern gewesen war.

Zehn Minuten später fuhr ich in Lantenbach den Berg hinauf. Die Straße hieß Steinweg und führte mitten durch Wohnsiedlungen in Hanglage. Oben machte der Weg eine scharfe Kurve und verlief auf der Höhe weiter. Ich stoppte den Wagen, als sich auf der rechten Seite eine große Weide öffnete. Dahinter lagen die Hügel des Bergischen Landes, ein Buckel hinter dem anderen und alle mit Nadelwald bewachsen. Ganz vorn gab es in gleichmäßigen Grün gerade gelbe Striche, als hätte jemand mit einem riesigen Stift in den Wald gezeichnet. Es waren die Spitzen der Lärchen. Es war nicht zu erkennen, dass hinter dem Hügel die Linien noch weitergingen.

Betrachtete man nur den Ausschnitt, den man von hier sehen konnte, dann war der Eindruck verblüffend. Hätte ich das Muster nie aus der Luft gesehen, sondern immer nur von dieser Stelle aus -ich hätte es sofort für ein Hakenkreuz gehalten. Jutta hatte vollkommen Recht gehabt.

Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort oben blieb und das bedrohliche Zeichen im Wald anstarrte. Irgendwann konnte ich meine Gedanken so weit ordnen, dass ich es schaffte, den Faden wieder aufzunehmen, wo ich ihn zusammen mit Jutta verloren hatte.