3. Kapitel

Das »Luzifer« war zu buntem Leben erwacht. Die Neonreklamen leuchteten, und das rote Teufelchen mit den Flammenhaaren strahlte in die Nacht. Das Rollo war heraufgezogen, und als ich den Golf gegenüber auf dem Parkplatz abstellte, kam gerade ein Pulk junger Leute aus dem Lokal. Innen war durch die geöffnete Tür ebenfalls viel buntes Licht zu sehen.

Ich schloss den Wagen ab und lief hinüber. Die typische Kneipenatmosphäre aus Qualm, Biergeruch und einer Geräuschwolke aus Musik und dem Stimmengewirr der Gäste empfing mich.

Die Kneipe wirkte, als hätte der Besitzer früher mal einen Antiquitätenladen gehabt und sei nun auf die Gastronomie umgestiegen. Allerlei altmodische Dekorationselemente standen herum: auf der Bar eine weiße Marmorbüste, die wohl Cäsar darstellen sollte, eine der Wände war mit alten Schallplatten bedeckt, darunter stand eine antike Nähmaschine mit Pedal.

Das Publikum, das hier verkehrte, war deutlich jünger als ich, und auch der schlaksige, mit schwarzen Koteletten verzierte Barkeeper war höchstens Anfang zwanzig. Die Leute saßen in Grüppchen an den Tischen, die meisten der hohen Stühle vor dem Tresen waren leer. Ich setzte mich an die Bar und machte dem Jungen ein Zeichen. Er war gerade noch mit Bierzapfen beschäftigt, gab mir aber nickend zu verstehen, dass er mich gesehen hatte.

Ich sah mir derweil die Karte an, die als Fotokopie auslag. Der Mensch, dem die Kneipe gehörte, hatte nicht nur Sinn für Altertümchen, sondern auch Fantasie. Das Thema Luzifer setzte sich in den Angeboten fort. Da gab es ein »Truthahnfilet Transsilvanien«, ein »Rindersteak Donnerwetter« und einen Grillteller »Jack the Ripper«. Appetitlich, dachte ich.

»Wollen Sie was essen?«, fragte mich der junge Typ und sah mich auffordernd an. Ich entdeckte auf dem Faltblatt noch einen Hamburger »Onkel Beelzebub« und ein Schweineschnitzel »Mephisto« und schüttelte den Kopf.

»Und was soll's dann zum Trinken sein?«

»Ein Pils.«

»Welches darf's denn sein?«

Ich erinnerte mich an die Reklametafeln, die ich draußen gesehen hatte. »Versuchen wir's mal mit Brinkhoffs.« Der Junge nickte und wollte gehen. »Eigentlich bin ich hier, weil ich eine Auskunft brauche.«

» Nämlich?«

Sein Blick wurde misstrauisch. Vielleicht dachte er, ich wollte ihm einen Streich spielen oder so was. Wer den ganzen Abend Bestellungen von teuflischen Mahlzeiten entgegennahm, der musste mit so was rechnen. Mir wurde klar, dass ich in so einer Umgebung so seriös wie möglich auftreten musste.

Zum dritten Mal kramte ich heute meine Lizenz hervor. »Ich bin auf der Suche nach einem Zeugen.«

Er nahm das Kärtchen und musterte es interessiert. Der misstrauische Ausdruck blieb. Unterdessen redete ich weiter.

»Vor einem guten halben Jahr wurde in dieser Straße ein Kind überfahren. Ein Gast aus dieser Kneipe hat es gefunden. Ich möchte herausfinden, wer das war.«

Als ich nach der Lizenz gesucht hatte, waren meine Finger an meine Zigarettenschachtel gestoßen. Ich holte eine Camel hervor und zündete sie an.

Der Junge hinter der Bar hatte die Prüfung meines Ausweises beendet. Wie befürchtet hatte er mir gar nicht zugehört.

»Ist das ein Witz?«

»Wie kommen Sie darauf?«

»Remigius. So heißt doch kein Mensch.«

»Ich schon.«

Er verzog das Gesicht. »Ich hab keine Ahnung. Was wollen Sie noch mal wissen?«

Ich wiederholte mein Anliegen.

»Wann soll das gewesen sein?«

Ich atmete etwas Rauch aus. »Im April.«

Er schüttelte den Kopf. »Da habe ich hier noch nicht gearbeitet.«

Irgendwo auf der anderen Seite der Theke rief jemand und hob ein leeres Glas in die Höhe. Der Junge ging hinüber und kümmerte sich um den Gast. Kurz darauf kam er zurück und brachte das Bier mit.

»Und? Können Sie sich an ihn erinnern?«

»Ich kann Ihnen nicht helfen.«

»Es geht ja auch nicht unbedingt um Sie.«

»Wieso?«

Ich setzte zur Erklärung an. »Ich gehe mal davon aus, dass dieses Lokal viele Stammgäste hat. Möglicherweise ist heute Abend jemand hier, der auch vor sieben Monaten dabei war. Als das Kind gefunden wurde.«

»Ich weiß nichts von einem Kind.«

»Zeigen Sie mir einfach ein paar Stammgäste, mit denen ich reden kann«, fasste ich meine Bitte zusammen und trank. Das Ergebnis meines Pilsexperiments war deutlich: Ich würde bei Kölsch bleiben.

Mein Blick fiel auf einen alten Kinderwagen, der an der Decke hing. Weiter unten entdeckte ich eine alte Modelleisenbahn, die sich auf einem Sockel an der Wand entlangschmiegte, in einer anderen Ecke stand eine rostige Waage. Daneben stand eine Tafel: »Neue Speisekarte. Kein Essen teurer als 5,55 Euro«. Ich drehte den Kopf und bekam den Jungen wieder ins Blickfeld.

»Also, was ist nun?«

»Stella und Janine. Die sind immer da. Die können Ihnen vielleicht helfen.«

»Das klingt doch vielversprechend.«

Er ging einfach weg, und ich mutmaßte, dass ich ihm folgen sollte. Ich nahm das Bierglas, und er führte mich um die Bar herum in den hinteren Teil der Kneipe. Hier waren die Tische größer, und in einer Ecke befand sich ein Billardtisch.

Es durchzuckte mich wie ein elektrischer Schlag. Für eine Sekunde blieb mir die Luft weg. Da stand eine Frau mit roten Haaren. Sie hatte mir den Rücken zugewandt. Ich hätte schwören können, dass es Svetlana war. Der Eindruck ging sofort vorüber, doch er war so intensiv, dass er für Schweißperlen auf meiner Stirn sorgte.

Sie ließ die Kugeln klackern, erhob sich, und im selben Augenblick sah ich sie auf der anderen Seite des Billardtisches noch einmal. Schlank, langes kastanienrotes Haar. Schwindel erfasste mich.     

Reiß dich zusammen, rief ich mich zur Ordnung. Es sind nur Zwillinge, die hier Billard spielen und entfernt Svetlana ähnlich sehen.

»Das sind Stella und Janine«, sagte der junge Mann.

»Und wer bist du?«, fragte das Mädchen, das ich zuerst gesehen hatte und das mir jetzt das Gesicht zuwandte. Ihre Schwester blickte von der anderen Seite ebenfalls herüber. Die Ähnlichkeit war wirklich extrem - zumal sie auch noch die gleichen Klamotten trugen. Dunkler Pullover und Jeans. Und das Schummerlicht gaukelte mir immer noch vor, es seien zwei Svetlanas, die ich da vor mir hatte.

»Der Typ ist von der Polizei oder so was. Er will euch was fragen.«

»Das ist ja aufregend«, sagte die eine. »Worum geht's denn?«

»Können wir erst unser Spiel beenden?«, fragte die andere.

»Haben wir falsch geparkt?«, wollte die erste wieder wissen.

»Nur ganz kurz«, sagte ich und räusperte mich. »Waren Sie am 25. April hier?«

Die erste drehte sich um; sie war wieder dran. Ich habe keine Ahnung von Billard, aber was sie da mit einem einzigen Stoß veranstaltete, wirkte ziemlich gekonnt. Gleich zwei Kugeln verschwanden in den Löchern.

»Das Datum sagt mir nichts. Dir, Janine?«

Das Ebenbild schüttelte den Kopf.

»Es war der Abend, an dem das Kind draußen gefunden wurde. Alle Zeitungen waren voll davon.«

Stella richtete sich auf und sah mich an. »Das ist natürlich was anderes. Das weiß ich noch. Ja, an dem Abend waren wir hier.«

»Wie ist das abgelaufen? Ich meine - wer hat das Kind gefunden?«

Janine kam herüber, sie unterbrachen ihr Spiel und dachten beide angestrengt nach.

»Wir haben an dem Tag an der Bar gesessen«, sagte sie.

»Es war schon ziemlich spät«, warf ihre Schwester ein.

»Genau, es war Werktag. Und wir wollten eigentlich gerade gehen. Plötzlich kam ein Typ rein und war ganz aufgeregt. Er wollte telefonieren. Er hat die Polizei angerufen. Das hat sich ganz schnell in der Kneipe rumgesprochen. Fünf Minuten später sind die Ersten rausgegangen und haben sich das da draußen angeschaut. Dann kam die Polizei mit Blaulicht. Und der Rettungswagen.«

»Nachher kam auch noch der Leichenwagen«, fügte Stella hinzu.

»Seid ihr auch nach draußen gegangen?«

Beide nickten.

»Und? Habt ihr das Kind gesehen?«

»Ja. Es lag da - wie ein kleines Bündel«, sagte Stella.

»Wie eine Puppe.«

»Aber das haben wir der Polizei alles schon gesagt. Das ist alles in die Akten eingegangen. Wenn ich noch daran denke, was für ein Papierkrieg das war …«

»Die haben von jedem die Personalien aufgenommen und hinterher einzeln befragt.«

»Das ist so üblich«, sagte ich.

Beide Gesichter wirkten verwundert. »Und was soll dann diese Fragerei ein halbes Jahr später?«

»Es ist nichts dabei herausgekommen. Der Fall wird neu aufgerollt«, sagte ich großspurig. »Die Polizei hat keinen entscheidenden Hinweis. Und jetzt kümmere ich mich darum.«

Die Verwunderung im Doppelpack blieb.

»Aber Jan hat eben gesagt, Sie seien Polizist.«

Ich schüttelte den Kopf. »Da hat er was falsch verstanden. Ich bin Privatermittler.«

»Echt? Und wieso kümmert sich nicht die Polizei um den Fall?«

»Hat er gerade gesagt«, erklärte die andere. Ich wusste längst nicht mehr, welche welche war.

»Aber es steht doch alles in den Akten«, beharrte die erste.

»Ich vertraue den Akten nicht«, sagte ich. »Ich fange ganz von vorn an und mache mir selbst mein Bild. Also: Was hat euch die Polizei alles gefragt?«

»Ob uns was Besonderes aufgefallen wäre. Ob wir jemanden gesehen hätten und so weiter. Aber was hätten wir sehen sollen? Wir waren ja hier drin, als es passiert ist.«

»Wer war der Mann, der das Mädchen gefunden hat? Der hereingestürzt kam und die Polizei rief?«

Beide sahen sich nachdenklich an und schüttelten die Köpfe.

»War er ein Stammgast?«

Die eine zuckte mit den Schultern. »Das wäre zu viel gesagt. Er ist öfters hier gewesen, das schon. Aber Stammgast…«

»Wie heißt er?«

»Keine Ahnung. Das müsste nun aber wirklich in den Polizeiakten stehen.«

»Tut es nicht«, behauptete ich einfach. »Keiner weiß, wer er war.«

»Das ist ja merkwürdig.«

»Auch die Polizei macht Fehler«, sagte ich und erntete wieder zustimmendes Nicken. »Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, wie er heißt?«

Die beiden legten die Stirn in Falten und dachten intensiv nach.

»Ist er nach der Sache mit dem Kind hier wieder aufgetaucht?«

»Kann sein. Ich habe nicht darauf geachtet«, sagte die eine. »Und du?«

Die andere nickte. »Mir fällt was ein. Er ist noch mal da gewesen. Ich weiß es ganz genau. Er hat sich lange mit Eva unterhalten, und da ist es auch um die Sache mit dem Kind gegangen. Das war irgendwann im Sommer, als es so heiß war. Da wollten wir gerade gehen, und sie haben draußen gesessen.«

»Stimmt! Der Typ von Eva. Eva ist Arzthelferin in einer Praxis in Ohligs, und sie war eine alte Schulkameradin von uns. Sie kommt nur ganz selten her …«

»… und sie hat sich mit dem Typen über irgendwas Jobmäßiges unterhalten. Er ist nämlich Arzt oder so.«

»Und wie heißt er?«, hakte ich nach.

»Rufen wir doch Eva einfach mal an.« Eine von den beiden zog ein Handy aus der Tasche. »Ich geh mal eben nach draußen. Hier drin ist es so laut.«

Sie verschwand in Richtung Ausgang, und ich blieb mit ihrer Schwester am Billardtisch stehen.

»Na?«, fragte sie. »Spielen Sie auch Billard?«

»Ich hab's noch nicht probiert.«

»Wir könnten die Partie zu Ende spielen.«

Ich kämpfte immer noch gegen den Eindruck, mit einer Zweitausgabe von Svetlana zu reden, und das Mädchen deutete mein Zögern als Schüchternheit.

»Das lernt sich«, sagte sie und nahm meine linke Hand. »Erst mal eine Faust machen. So.«

Der Billardlehrgang ging langsam voran. Ich hatte gerade einmal die Kugel angetippt, da kam ihre Schwester zurück.

»Bingo«, rief sie. »Ich habe den Namen und sogar die Adresse von dem Typen. Eva hat sich damals alles aufgeschrieben. Den Kerl hat sie an dem Abend aufgerissen, dann aber nichts mehr von ihm gehört.« Sie lächelte ihre Schwester verschwörerisch an. »Dieser Roland soll ein ganz schönes Schnittchen sein. Eva wartet heute noch auf seinen Rückruf.« Und an mich gewandt: »Sie können ihn ja mal dran erinnern, wenn Sie mit ihm sprechen. Hier.«

Sie gab mir einen Zettel. »Roland Grundmann« las ich. Darunter stand eine Adresse: »Hildegardisstraße«.

»Das ist ganz in der Nähe«, sagte Janine oder Stella. »Man kann zu Fuß hingehen.«

Als ich das »Luzifer« verließ, überlegte ich einen Moment, ob ich Grundmann lieber erst anrufen sollte. Ich sah auf die Uhr; es war kurz vor neun. Entweder war er zu Hause oder nicht. Und wenn er zu Hause war, konnte ich auch gleich hingehen.

In ein paar Minuten war ich da. Es war eine dieser Gegenden, in denen sich Wohnhäuser mit alten Industriearealen abwechseln. Für mich besaßen solche Viertel immer etwas Trostloses.

Grundmann wohnte in einem Eckhaus, das gleich an der Straßenabzweigung auf der rechten Seite lag. Davor verlief, halb im Asphalt vergraben, eine alte Bahnschiene. Sie kam aus dem Nichts und führte ins Nichts.

Ich betrachtete die Fassade. Im dritten Stock war gedämpftes Licht zu erkennen. Dann sah ich mir die Klingelknöpfe neben der Tür an. Grundmanns Name stand in der vierten Zeile von unten. Da im Parterre auch Leute wohnten, passte das wohl zusammen. Ich drückte dreimal kurz hintereinander auf den Knopf und trat ein paar Schritte zurück.

Die Beleuchtung oben veränderte sich nicht. Ich stand eine Weile herum. Nichts tat sich. Ich klingelte erneut.

»Ja, was ist denn?«, kam es ärgerlich aus der Sprechanlage.

»Herr Grundmann?«

»Ja!«

»Rott. Privatermittlung. Ich hätte ein paar Fragen an Sie.«

»Was?«

»Es geht um Ihre Zeugenaussage vom April. Es dauert nur eine Minute.«

»Das gibt's doch nicht.« Er brummelte noch etwas, doch das ging in einem Knacken unter; dann ertönte der Summer.

Ich ging die Treppe hinauf; von oben wehte irgendwelche Schmusemusik herunter, die mit jeder Stufe, die ich näher kam, lauter wurde.

Grundmann, ein blonder Typ mit Dressman-Figur, stand in der Wohnungstür. Er trug ein Handtuch um die Hüfte. Die Wohnung hinter ihm war sanft beleuchtet. Es duftete nach Parfüm.

»Es tut mir Leid, dass ich Sie störe«, sagte ich, »aber ich muss Sie noch einmal zu Ihrer Aussage vom April befragen.«

»Welche Aussage?«

»Ich dachte, Sie hätten sich daran erinnert. Die Sache mit dem toten Kind …«

Er nickte nachdenklich. »Hat das nicht Zeit bis morgen? Ich meine …«

»Die Zeit drängt, Herr Grundmann. Darf ich reinkommen?«

Ich glaubte, in einem der hinteren Zimmer eine Bewegung wahrzunehmen. Grundmann drehte sich kurz um. »Ehrlich gesagt… es ist jetzt gerade sehr ungünstig.«

»Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Reden Sie mit Ihrem Besuch, und dann ziehen Sie sich was über. Ich warte unten vor der Tür auf Sie. Zwei Minuten, dann sind Sie mich wieder los.«

Er sah sich unsicher um und nickte dann. Die Tür ging wieder zu, und ich schlenderte die Treppe hinunter.

Als ich die Glastür aufstieß, wischte mir ein kalter Wind entgegen, dazu ein paar Regentropfen. Ich schloss die Tür wieder und wartete innen.

Die Beleuchtung ging aus. Ich drückte den rot leuchtenden Knopf und sah auf die Straße, bis das Licht wieder erlosch. Danach hatte ich keine Lust mehr auf das stechende Neonlicht.

Oben wurde es lebendig. Eine Tür wurde geöffnet, das Licht ging an. Grundmann wechselte noch ein paar Worte mit jemandem.

»… gleich wieder da«, hörte ich ihn sagen. Dann knallte die Tür zu, und eilige Schritte kamen herunter. Grundmann bremste ab, als er mich erreicht hatte. Er hatte einen Trenchcoat übergeworfen. Darunter sahen nackte Beine hervor; die Füße steckten in Tennisschuhen. Er sah durch das Glas der Haustür. »Ist das ein Mistwetter.«

»Dann unterhalten wir uns hier drin.«

Er nickte. »Aber nicht so laut. Sonst kriegen die Nachbarn alles mit.«

»Kein Problem.«

»Was wollen Sie denn nun wissen?«

»Wie gesagt. Es geht um den Fall mit dem toten Kind vor acht Monaten. Erzählen Sie mir doch bitte ganz genau, wie Sie das Kind gefunden haben.«

Grundmann atmete deutlich aus. »Tja, was soll ich da erzählen? Ich war im ›Luzifer‹. In dieser Kneipe in der Potsdamer Straße.«

»Ich kenne sie.«

»Und als es so zwölf Uhr war, wurde es langsam Zeit für mich. Ich verließ die Kneipe und sah das Kind da liegen. Etwas weiter weg.«     

»Und dann haben Sie die Polizei gerufen?«

»Ich hatte kein Handy dabei. Ich bin dann wieder ins ›Luzifer‹ und habe von da aus telefoniert.«

»Und was geschah dann?«

»Alle wollten wissen, was da los war. Manche standen direkt neben mir, als ich telefoniert habe, und haben es gleich mitgekriegt.

Ich bin dann wieder raus, um auf die Polizei zu warten. Da sind schon einige mitgekommen. Die Polizei war ziemlich schnell da.«

Es klickte kurz, und das Licht ging wieder aus. Er wollte auf den Knopf drücken, aber ich hielt ihn zurück. »Lassen Sie es aus.«

»Kann ich jetzt wieder raufgehen? Ich verstehe nicht, warum Sie mich dafür gestört haben.«

»Haben Sie den weißen Transporter gesehen?«, fragte ich.

»Was für einen weißen Transporter?«

»Das ist der Grund, warum die Ermittlungen wieder aufgenommen worden sind«, behauptete ich. »Jemand hat einen weißen Transporter beobachtet, der kurz vor Mitternacht von der Konrad-Adenauer-Straße in die Potsdamer einbog. Entgegen der Einbahnstraße. Es könnte sein, dass es da einen Zusammenhang gibt.«

»Ich habe ihn nicht gesehen.«

Ich versuchte, mir die Szene vorzustellen. Wie Grundmann aus der Kneipe kam, dann die hundert Meter ging …

»Und das Kind hat einfach so dagelegen?«, fragte ich. »Es war niemand in der Nähe?«

Grundmann nickte. »Ich habe erst gedacht, es sei ein Bündel. Aus Stoff oder so. Aber als ich kurz davor war, habe ich den Kopf gesehen und das viele Blut.«

»Und dann sind Sie sofort zurückgelaufen?«

»Ich habe das Kind noch kurz untersucht.«

»Können Sie das denn?«

»Ich bin Arzt. Ich mache gerade mein Praktikum im Städtischen Klinikum.«

Das hatte in der Zeitung gestanden. »Verstehe«, sagte ich. »Und? War das Kind tot, als Sie es gefunden haben?«

»Ich konnte keinen Puls finden.«

»Und während Sie sich mit dem Kind beschäftigt haben, war niemand auf der Straße? Niemand kam vorbei?«

Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Es war ja nur ganz kurz. Ich bin sofort zurückgerannt.«

Ich malte mir die Szene weiter aus. Wie das Kind einsam auf der nächtlichen Straße lag. Wie Grundmann sich darüber beugte. Eine Information fehlte mir.

»Tun Sie mir einen Gefallen?«, fragte ich.

»Noch einen? Hören Sie, ich möchte jetzt eigentlich ganz gerne wieder hinaufgehen.«

»Das verstehe ich. Aber geben Sie mir bitte noch fünf Minuten.«

»Wofür?«

»Ich will sehen, wo genau das Kind gelegen hat.«

»Aber das hat doch die Polizei aufgenommen. Es wurden Fotos gemacht.«

»Trotzdem. Es ist wichtig.«

»Soll das heißen, Sie wollen mit mir in die Potsdamer Straße fahren? Jetzt?«

»Wir müssen zu Fuß gehen. Ich habe den Wagen gegenüber vom ›Luzifer‹ geparkt.«

Grundmann stöhnte. »Lassen Sie uns das morgen machen, okay? Ich habe erst nachmittags Dienst, und wir könnten gleich morgens …«

»Bitte! Es sind keine fünfhundert Meter bis dahin. Ich bringe Sie auch im Auto zurück.«

Er blickte kurz nach oben. Wahrscheinlich überlegte er, ob er noch mal raufgehen und Bescheid sagen sollte. Vielleicht dachte er auch darüber nach, ob es nicht besser war, sich etwas Richtiges anzuziehen.

»Warten Sie einen Moment.«

Er ging kurz nach oben. Als er wieder herunterkam, trug er immer noch den Trenchcoat, aus dem die nackten Beine herausragten. Dafür hatte er einen Schirm dabei. Das wäre kaum nötig gewesen, denn als wir das Haus verließen, hatte der Regen schon wieder aufgehört.

Wir legten den Weg schweigend zurück. Grundmann stoppte genau an der Stelle, wo am Ende der Poststraße der Asphalt mit weißen Pfeilen für die Abbieger markiert war. Die Stelle wurde von Straßenlaternen beleuchtet.

»Hier hat das Mädchen gelegen«, sagte er. »Mitten auf der Straße.«

Ich sah weiter in die Straße hinein. Hinten waren die Leuchtschilder des »Luzifer« zu erkennen, und noch weiter weg sah man Lichter vorbeitreiben. Der Verkehr auf der Konrad-Adenauer-Straße.

»Gehen wir noch ein Stück«, bat ich Grundmann und erwartete eigentlich Widerstand, aber er folgte mir.

»Und dieser Fall ist wirklich bis heute nicht aufgeklärt worden?«, fragte er.

»Nein. Die Polizei ist keinen Schritt weitergekommen. Man hat noch nicht mal Verwandte oder Bekannte des Mädchens auftreiben können.«

»Das ist ja eigenartig. So ein Kind kann doch nicht aus dem Nichts kommen. Irgendjemand muss es doch vermissen.«

»Müsste. Aber es gibt keinen Hinweis.«

»Vielleicht war es das Kind von Einwanderern? Von illegalen Ausländern? Oder vielleicht haben es Menschenhändler hergebracht?«

»Kann sein.«

»Hat die Polizei irgendwie feststellen können, ob das Kind aus dem Ausland war?«

»Sie haben es ja gesehen. Es hatte weiße Hautfarbe und keine Schlitzaugen, wenn Sie das meinen. Ansonsten müssten Sie selbst wissen, dass die Medizin keine Möglichkeit hat herauszufinden, ob ein totes Kind die russische, französische, englische oder polnische Staatsbürgerschaft besitzt.«

»So habe ich das nicht gemeint«, sagte Grundmann, und ich bemerkte eine leichte Verärgerung. »Aber es gibt ja heute bei den genetischen Untersuchungen die tollsten Möglichkeiten.«

»So toll scheinen die nicht zu sein.«

»Na ja, sicher - wenn man keine Vergleichsdaten hat…«

Ich stoppte an der Ecke, wo das »Luzifer« lag.

»So, Herr Grundmann. Ich bitte Sie jetzt, sich den Abend vom April genau vor Augen zu führen. Jede Kleinigkeit ist wichtig. Jede.«

Er nickte. »Okay.«

»Tun wir so, als wäre es der bewusste Abend. Wiederholen Sie, was Sie damals getan haben. Sie sind aus dem ›Luzifer‹ gekommen. Wo haben Sie da drin gesessen?«

»An der Bar.«

»Eigentlich sollten wir jetzt reingehen, und das Ganze auch da anfangen.« Ich blickte auf seinen unvollständigen Aufzug. »Aber das lassen wir lieber.«

Er sah mich dankbar an.

»Gut. Sie sind also aus der Kneipe rausgekommen. Und dann?«

»Dann bin ich in Richtung Cronenberger gegangen. Wo wir gerade herkamen.«

Wir drehten uns um. Schon von hier aus konnte ich hinten die Einmündung sehen. Die Pfeile auf dem Asphalt waren im gelben Straßenlampenlicht zu ahnen.

»Was haben Sie gesehen, als Sie aus der Kneipe gingen?«

»Na, diesen Ausblick hier - was sonst?«

»Mir geht es darum, wo Sie genau waren, als Sie das Kind wahrnahmen, verstehen Sie? War es schon hier, dass Sie darauf aufmerksam wurden?«

Plötzlich ging die Tür des »Luzifer« auf, und ein paar junge Leute kamen heraus. Sie sahen uns abschätzig an; ein Mädchen grinste.

»Gehen wir wieder zurück«, sagte ich. »Nicht so schnell. Genau wie damals. Oder sind Sie losgerannt?«

»Nein, bin ich nicht.«

»Das heißt, Sie haben das Kind hier noch nicht gesehen? Oder noch nicht beachtet?«

Plötzlich blieb er stehen und schüttelte den Kopf.

»Was ist los? Was haben Sie?«

»Es waren Leute auf der Straße«, sagte Grundmann langsam.

»Leute? Was für Leute?«

Er holte tief Luft, auf seiner Stirn bildeten sich Falten. »Hier war eine ganze Gruppe von Leuten. Sie haben mir die Sicht versperrt. Und weil sie so langsam gingen, haben sie mich aufgehalten.«

»Wie viele Leute waren es?«

»Vier oder fünf vielleicht. Ich weiß es nicht genau.«

»Wie sahen sie aus?«

»Keine Ahnung. Ich habe ja im Grunde gar nicht auf sie geachtet.«

»Sind Sie hinter ihnen geblieben, oder was haben Sie gemacht?«

»Ich bin rechts an ihnen vorbei. Auf der Straße.«

»Und dann haben Sie das Mädchen gesehen?«

»Nein, ich habe noch über die Gruppe nachgedacht. Genau …

Einige hatten so komische Koffer dabei. Ich glaube, da waren Musikinstrumente drin. Einer war ziemlich groß. Ich bin an ihnen vorbei, dann ging ich weiter, und dann erst entdeckte ich das Mädchen. Von dem Zeitpunkt an habe ich natürlich an diese Leute nicht mehr gedacht.«

Wir kamen wieder an der Stelle an, an der das Mädchen gelegen hatte.

»Gut. Dann waren Sie also hier.«

»Genau. Ich habe das Mädchen gesehen; ich glaube, die letzten paar Meter bin ich gerannt, weil ich erst dann begriffen hatte, was da lag. Ich habe das Kind kurz untersucht, und dann …« Er stockte.

»Und was haben Sie dann gemacht?«

»Ich suchte nach meinem Handy. Ich wollte Hilfe holen. Aber ich hatte das Handy nicht dabei. Also bin ich zurück ins ›Luzifer‹.«

»Was war mit den Leuten, die auf der Straße waren? Konnten die Ihnen nicht helfen?«

Grundmann schüttelte den Kopf. »Die waren gar nicht mehr da.«

»Das heißt, sie sind entweder umgekehrt oder auf den Parkplatz gegangen. Oder in einem der Häuser verschwunden.«

»Wahrscheinlich.«

»Und sie gingen wohl nicht weit genug, um das Kind zu bemerken.«

Grundmann schwieg. Nachdenklich hockte er sich hin und sah genau in dieselbe Richtung wie damals. »Ein Auto.«

»Was?«

»Da kam ein Auto aus dem Parkplatz. Gleich hier vorn links.«

»Der weiße Transporter?«

»Nein, ein ganz normales Auto. Ein Pkw.«

»Wo fuhr es hin?«

»Nach hinten. Zur Konrad-Adenauer-Straße.« Er stand wieder auf. »Ich habe nicht richtig gesehen, wie das Auto aus dem Parkplatz bog. Ich sah aber, als ich aufblickte, die Rücklichter. Und es gibt ja keine andere Möglichkeit. Der Wagen ist nicht aus der Cronenberger eingebogen, denn da war ich ja mit dem Kind. Er muss aus dem Parkplatz gekommen sein.«

»Was für ein Auto war es?«

»Eine Limousine, glaube ich. Vielleicht auch ein Kombi. Dunkel.«

»Wissen Sie zufällig das Kennzeichen noch?«

»Was denken Sie denn? Natürlich nicht! In dem Moment habe ich nur darüber nachgedacht, wie ich schnell an ein Telefon komme. Ich bin selbst darüber verwundert, dass ich mich jetzt an die Leute erinnere.«

»Haben Sie das nicht der Polizei erzählt?«

»Nein. Die haben mich ja auch nicht hier befragt, sondern in einer öden Amtsstube. Und da ging es ziemlich hektisch zu.«

»War es vielleicht Hauptkommissar Mölich, der Sie befragt hat?«

»Kann schon sein.«

»So leicht können einem Zeugen durch die Lappen gehen.«

Fünf Minuten später lieferte ich Grundmann vor seiner Wohnung ab und fuhr zurück nach Wuppertal. Es war gegen halb elf, als ich dort ankam. Ich setzte mich in mein Büro und starrte die Wand an. Ich hatte keine Lust mehr, zu Jutta raufzufahren - Überraschung hin oder her. Ich versuchte, Grundmanns Aussage etwas abzugewinnen, das mich weiterbrachte.

Ich ging davon aus, dass es die Musiker gewesen waren, die in dem Auto saßen. Da sie offensichtlich nicht aus dem »Luzifer« kamen, waren sie schon vorher auf der Straße gewesen und hatten vielleicht etwas Wichtiges gesehen. Den weißen Transporter zum Beispiel. Den Unfall selbst hatten sie nicht beobachtet, sonst wären sie sicher zur Polizei gegangen.     

Wie auch immer - ich musste diese Leute finden. Aber wie?

Ich glotzte noch eine Weile nachdenklich auf mein Inventar -den bis auf einen aufgeschlagenen Kalender, ein paar Stifte im Becher und den Computerbildschirm völlig leeren Schreibtisch. Plötzlich fiel mir das Konzerthaus ein. Es befand sich auf der anderen Seite der Konrad-Adenauer-Straße. Und wo ein Konzerthaus war, da waren auch Musiker. Vielleicht waren sie an diesem Abend in Solingen aufgetreten?

Ich schaltete den Computer ein und sah ungeduldig zu, wie das Gerät hochfuhr. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich endlich das Desktop aufgebaut hatte. Ich wollte gerade auf die Internetverbindung klicken, da klingelte das Telefon. Es war Jutta.

»Mensch, Remi. Du meldest dich ja gar nicht. Wolltest du nicht noch hochkommen?«

Wollte ich gar nicht, dachte ich. »Ich bin noch an der Arbeit.«

»Was hat denn dein Besuch im ›Luzifer‹ ergeben?«

Ich fasste zusammen, was ich erfahren hatte. »Jetzt wäre es natürlich günstig, mit den Musikern sprechen zu können. Meine Theorie ist: Im Theater- und Konzerthaus hat es, wie der Name dieses Gebäudes schon sagt, an diesem Abend ein Konzert gegeben. Die Musiker gingen danach zu ihrem Wagen auf dem Parkplatz, um wegzufahren.«

»Vergiss die Theorie«, sagte Jutta. »Es haut nicht hin.«

»Warum das denn nicht?«

»Ich war schon oft nach Konzerten mit den Künstlern zusammen.«

»Ach?«

»Manchmal wird man zu so was eingeladen. Jedenfalls parken die Musiker nicht auf der anderen Seite der Hauptstraße. Sie haben reservierte Plätze hinter dem Konzertsaal.«

»Ich versuche sie trotzdem zu finden. Wer spielt denn so in diesem Konzerthaus?«

»Zum Beispiel die Bergischen Sinfoniker. Die habe ich dort schon oft gehört. Aber trotzdem«, Jutta wirkte immer noch unzufrieden, »irgendwas passt da nicht.«

»Na komm, das sieht doch ganz gut aus. Es wird zwar nicht einfach werden, jeden einzelnen Musiker von so einem Orchester zu befragen. Aber machbar ist das. Wenn du mir hilfst. Schauen wir doch erst mal nach, ob am Abend des 25. April überhaupt ein Konzert war. Als du anriefst, wollte ich gerade ins Internet gehen.« Ich startete die Verbindung, klickte mich zu einer Suchmaschine und gab ein paar Stichwörter ein: das Datum, außerdem »Solingen« und »Theater- und Konzerthaus«.

»Und?«, fragte Jutta.

»Da kommt unheimlich viel.«

»Grenz die Suche ein.«

»Und wie?«

»Die Stichwörter sind Streichquartett und Kammermusik.«

»Wie kommst du denn darauf?«

»Du hast gesagt, es seien vier oder fünf Musiker gewesen. Wie sahen denn die Instrumentenkoffer aus, die sie dabei hatten? Waren es Geigenkästen?«

»So genau hat Grundmann das nicht beschrieben. Woher will man überhaupt wissen, ob in einem Koffer eine Geige ist oder ein Saxofon?«

»Ignorant! Ein Kenner sieht das sofort.«

»Grundmann ist auf diesem Gebiet wohl kein Kenner. Und ich auch nicht.« Meine Worte klangen verärgerter als beabsichtigt. Es nervte mich immer, wenn Jutta von ihrer Nobelwohnung auf dem Brill aus gute Ratschläge erteilte, während die Arbeit an mir hing.

Ich versuchte es trotzdem mit Juttas Vorschlag, und plötzlich war die Liste der Internetseiten ganz kurz. Genauer gesagt - es gab nur noch zwei.

»Und, was ist dabei rausgekommen?«, fragte Jutta.

»Moment, das muss ich mir genauer ansehen.« Ich machte beide Seiten auf.

»Ich hab's«, sagte ich. »An dem Abend hat ein Streichquartett gespielt. Werke von Haydn, Beethoven und Dvorak«, las ich vor.

»Und wie hieß das Ensemble?«

»Immanuel Rosenberg Quartett.«

»Bist du auf der Seite vom Konzerthaus oder auf der Homepage von dem Quartett selbst?«

»Ich glaube, auf der vom Quartett.« Links sah ich ein Schwarzweißfoto von vier Typen, die dem Betrachter blasiert entgegensahen. Einer davon hatte eine seltsame Frisur. Winzige Locken standen dem Musiker störrisch vom Kopf ab. Trotzdem hatte er versucht, einen exakten Scheitel zu ziehen. Ich überflog, wo das Quartett schon überall gespielt hatte, und las dabei Städtenamen wie Paris, London und Tokio. Es war direkt ein Wunder, dass es diese Mordstruppe auch mal in die bergische Provinz verschlagen hatte.

»Bist doch dran?«, fragte Jutta.

»Allerdings. Ich informiere mich gerade über die Größen des internationalen Musikbetriebes.«

»Geh mal auf der Seite nach unten. Gibt's da nicht irgendeinen Hinweis auf einen Agenten?«

»Was meinst du denn damit? Agent 007 oder so was?«

Jutta seufzte. »Solche Künstler haben Agenturen, die für sie die Konzerte akquirieren und vorbereiten. So eine Agentur ist eine gute Chance, an die Leute ranzukommen.«

Ich rollte die Seite nach unten.

»Tatsächlich. Da steht was. ›Strings and more‹. Die Firma sitzt in Köln.«

»Na, siehst du. Da rufst du morgen früh an.«

»Super. Jutta, das hast du toll gemacht!«

»Dafür habe ich was bei dir gut, mein Lieber.«