13. Kapitel

Um Viertel nach drei erreichten wir die Aggertalsperre, deren dunkelgraues Wasser friedlich vor einer bewaldeten Landschaft glänzte. Die Straße führte über die Staumauer. Auf der anderen Seite lag ein Hotel-Restaurant mit Blick über das Tal. Mein Magen meldete sich plötzlich mit leichtem Ziehen. Jutta war Schleichwege gefahren, bei denen ich schon nach wenigen Kilometern die Orientierung verloren hatte. »Vertrau mir«, sagte sie immer wieder, als ich darauf hinwies, dass wir uns in all den kleinen Dörfchen, zwischen den Kuhweiden und in den Waldgebieten wohl hoffnungslos ver-fransen würden. »Ich kenne mich hier aus. Wir müssen den Wochenendverkehr umfahren. Sonst schaffen wir es nicht mehr, vor der Dunkelheit den Bruchberg auszukundschaften.«

»Hast du eine Taschenlampe in deinem Rucksack?«, fragte ich.

»Na klar. Aber mir liegt nicht viel daran, sie zu benutzen. Oder hast du große Lust, nachts im Wald rumzustolpern?«

»Nicht besonders. Vor allem nicht, wenn der Wald ein Hakenkreuz darstellt. Oder darstellen soll… Oder sollte …«

Nachdenklich blickte ich aus dem Fenster. Jetzt waren wir an dem Hotel vorbei. Der Stausee lag auf der rechten Seite der Straße. Er wirkte wie ein ruhiger schmaler Fluss. Am gegenüberliegenden Ufer erhob sich ein Hügel, der vollkommen mit Nadelwald bedeckt war. Die Straße folgte in weiten Kurven den Buchten des Sees. Während ich die Aussicht betrachtete, kamen wir an einem Schild vorbei. »Schnellrestaurant Alt-Aggersee« las ich.

»He, da kommt eine Imbissbude. Halt doch mal an.«

»Wir haben es eilig«, sagte Jutta, »wie oft soll ich das denn noch sagen?«

»Ach komm, nur ein paar Fritten. Ich habe nichts zu Mittag gegessen.«

»Remi!«

»Nur eine kleine Stärkung.«

»Also gut. Zehn Minuten. Dann geht's weiter.«

Links ging spitz eine Abzweigung ab. »Frömmeisbacher Straße« stand auf dem Schild. Genau in dem Dreieck befand sich eine Bude in nachgemachtem Fachwerkdesign. Außen standen ein paar Holztische und Plastikstühle, an die sich um diese Jahreszeit natürlich keiner setzte. Der Gastraum war eine Minikneipe inklusive Spielautomat mit Selbstbedienungstheke. Ein Wirt mit fülliger Figur fragte nach unseren Wünschen, und ich ließ meinen Blick über die Speisekarte schweifen, die die gesamte obere Wandbreite hinter der Theke einnahm. Jutta hatte ja Recht. Wir waren in Eile, und so bestellte ich nur eine Portion Fritten und eine Cola. Wir setzten uns an einen der wenigen Tische; und kaum stand das Essen da, stibitzte Jutta mir alle paar Sekunden eine Fritte vom Teller.

»Bestell dir doch selbst was, wenn du Hunger hast«, sagte ich.

»Keine Zeit«, sagte Jutta kauend.

»Ist es denn eigentlich noch weit?«

»Überhaupt nicht. Wir fahren weiter am Wasser entlang, dann kommt eine kleine Brücke oder ein Damm, das konnte ich auf der Karte nicht so genau sehen. Auf der anderen Seite liegt die Ortschaft Bruch. Dort können wir parken, und los geht's.«

»Hier ist doch gegenüber dieser bewaldete Hügel«, sagte ich. »Ist das der Wald, in den wir müssen?«

Jutta schüttelte den Kopf. »Er liegt noch dahinter. Du hast doch gesehen, welche Form die Aggertalsperre hat. Sie besitzt mehrere Arme, die jeweils wie breite Flüsse oder wie Fjorde aussehen. Da das Gelände hier sehr hügelig ist und aus mehreren Tälern besteht, hat sich das Wasser nicht zu einer großen Seefläche aufgestaut. Der Hügel da drüben«, sie deutete mit einer Fritte aus dem Fenster, »hat übrigens eine interessante Geschichte. Er wird ›Burg‹ genannt, weil es da früher mal eine Wallanlage gegeben haben soll.«

»Vielleicht von den Nazis?«

»Viel älter. Aus dem frühen Mittelalter oder so. Und die ragt heute aus dem Stausee raus. Man fragt sich, was das aufgestaute Wasser alles so verbirgt.«

»Willst du etwa in der Talsperre tauchen?«, fragte ich.

»Ich nicht. Aber vielleicht sollte das mal einer machen.«

»Da hat er im Bergischen Land ja eine schöne Auswahl. Talsperren gibt's hier massenweise. Ob es Zufall ist, dass dieser geheimnisvolle Wald gerade neben einem Stausee liegt?«

»Keine Ahnung.«

»Wann wurde die Aggertalsperre eigentlich angelegt?«

»Ich glaube, Ende der zwanziger Jahre. Auf jeden Fall vor dem Krieg.«

Die Fahrt ging am nördlichen Rand des Stausees entlang. Hier lagen die Ortschaften Bredenbruch und Deitenbach. Plötzlich stoppte Jutta den Golf ab und bog rechts in eine winzige Straße ein. Sie führte über eine niedrige Staumauer, die ein Vorbecken von der eigentlichen Talsperre trennte. Wir fuhren jetzt genau auf einen dunkel bewaldeten Hügel zu, der sich auf der gegenüberliegenden Seite erhob. Rechts führte ein Weg bergan in den Wald. »Da müssen wir gleich rauf«, sagte Jutta.

Die Straße machte eine Linkskurve, und nach einer Weile kam wieder Bebauung. Ich erkannte hübsch hergerichtete Häuschen -alle mit Blick aufs Wasser. Das waren wohl Wochenenddomizile. Wir waren im Gummersbacher Ortsteil Bruch.

Jutta parkte den Wagen und holte den Rucksack aus dem Kofferraum. Dann marschierten wir zurück zu der Stelle, wo der Wanderweg begann. Dort blieb Jutta stehen.

»Lass uns noch mal die Karte inspizieren«, sagte sie. Sie holte die stark vergrößerte Fotokopie der Wanderkarte heraus, in die sie die Kreuzformation eingezeichnet hatte. »Eigentlich ist es ganz einfach. Der Weg geht hier rauf in den Wald und bewegt sich immer am Hang entlang. Hier kommen mehrere weit geschwungene Kurven.«

Jutta tippte mit dem Finger auf das Blatt, und ich sah, was sie meinte. Der Weg sah aus wie ein großes Fragezeichen, und im Zenit der unteren Rundung ging ein Balken des von Jutta rot eingezeichneten Hakenkreuzes ab.

»Wenn wir zu der Kurve kommen, müssen wir genau in der Mitte der Biegung schauen, wo eine Linie mit einer anderen Baumart abzweigt. Dann haben wir den Anfangspunkt gefunden und müssen nur die schnurgeraden Baumreihen abgehen.«

»Und das führt dann mitten durch den Wald. Wahrscheinlich über Stock und Stein«, sagte ich.

»Eher durchs Unterholz«, korrigierte Jutta und betrachtete mich abschätzig. »Übrigens, du bist ja nicht gerade ideal für eine solche Tour ausgerüstet, das muss ich schon sagen.«

Ich blickte an mir herunter. An den Füßen trug ich Halbschuhe, ansonsten hatte ich meine Herbst-Normalausstattung am Leib. Jeans, Rollkragenpullover und ein Sakko. Ich hasse Mäntel, weil man darin immer so schwitzt. Außerdem war der Winter auch nicht mehr das, was er mal war.

»Ich kann mir nicht für diesen kleinen Ausflug extra eine Wanderausrüstung kaufen.«

»Vielleicht würdest du dann endlich begreifen, was für ein schöner Sport das Wandern sein kann«, sagte Jutta. »Naturerfahrung. Ruhe. Frische Luft. Bewegung.«

»Ich hasse Sport.«

»Es ist ja eigentlich kein Sport«, sagte Jutta und widersprach dem, was sie gerade gesagt hatte. »Aber was diskutieren wir hier eigentlich? Machen wir, dass wir da rauf kommen.« Sie nahm den Rucksack, und wir gingen los.

Es ging stetig bergan. Das Wasser, das rechts unten durch die Bäume schimmerte, entfernte sich immer weiter von uns. Zum Glück war der Weg recht breit und so richtig für Gelegenheitsspaziergänger wie mich geeignet. Außer uns war kein Mensch im Wald. Und es herrschte Totenstille. Ich hörte nichts als mein eigenes Atmen und das Knirschen unserer Schuhe auf dem sandigen Untergrund. Meine Füße schmerzten noch etwas von der vorgestrigen Lauferei, aber ich beschloss, mir nichts anmerken zu lassen.

»Im Sommer ist hier die Hölle los«, sagte Jutta. »Unten gibt's zwei Campingplätze und einen Bootshafen. Diese Halbinsel drüben, wo der alte Ringwall war, wird gerne als Badestrand genutzt. Und im Wald sind jede Menge Wanderer unterwegs.«

»Woher weißt du das denn so genau?«

»Och, man hat so seine Bekanntschaften. Und manche nehmen einen zu netten sommerlichen Ausflügen mit.«     

Juttas Bekanntschaften - ein Thema für sich. Ich ging nicht näher darauf ein.

»Dann ist es ja gut, dass wir im Herbst ermitteln«, sagte ich. »Stell dir mal vor, wir würden hier andauernd auf irgendwelche Wanderer stoßen, die uns stören.«

»Ich finde es jetzt ziemlich unheimlich hier. Lass uns mal ein bisschen schneller gehen.«

Ich spürte, wie mir der Schweiß ausbrach, während Jutta anscheinend ohne jede Anstrengung den Berg hinaufmarschierte. Plötzlich drosselte sie das Tempo wieder.

»Die Kurve fängt an«, sagte sie.

Ich sah es auch: Der Weg machte einen großen Bogen nach links.

»Wir müssen jetzt darauf achten, wo es wieder nach rechts geht.«

»Zeig mal die Karte«, sagte ich, und Jutta gab mir den kopierten Zettel. Sie hatte nicht nur den angeblichen Hakenkreuzwald rot eingezeichnet, sondern auch den Verlauf des Wanderwegs mit einem Stift nachgezogen - allerdings mit einem schwarzen.

»Was ist das denn hier für eine Linie?«, fragte ich.

»Wo?«

»Hier. Neben dem Strich, mit dem du unseren Weg markiert hast.« Auf der einen Seite ging der erste Balken talwärts in Richtung des Wassers ab, zum Berggipfel hin verlief etwas Schmales, dünn wie ein Haar, das sich kaum von den Höhenlinien unterschied. Es traf ebenfalls genau in der Kurve auf unseren Weg, nur eben auf der anderen Seite. »Das muss eine Wegabzweigung sein«, sagte ich. »Wenn wir dort ankommen, ist genau auf der anderen Seite der Anfang des Hakenkreuzwaldes.«

»Gut beobachtet. Ich hatte das vor lauter Kopieren und Vergrößern gar nicht mehr gesehen.«

»Gehen wir weiter.« Ich spürte, dass ich Feuer gefangen hatte. Ich wollte diesen ominösen Wald endlich sehen.

Die Abzweigung kam, wie es auf der Karte eingezeichnet war. Links, genau im Zenit der Kurve, tauchte sogar ein Holzschild auf, auf dem die Namen der Wege angegeben waren: Schlüterichweg und Bruchbergweg.

»Stellen wir uns mal so hin, dass wir den Schlüterichweg im Rücken haben«, sagte Jutta.

Ich tat, was sie gesagt hatte.

»Und - was siehst du ?«

»Nadelbäume. Ziemlich hohe.«

»Siehst du keine Unterschiede zwischen den Bäumen?«

Ich ging etwas näher heran. Und da erkannte ich es: Zwei der Bäume, die direkt am Weg standen, besaßen keine grünen, sondern gelbliche Nadeln. Das Gelände fiel hier ab. Die Reihe der Bäume mit den gelblichen Nadeln setzte sich in den Wald hinein fort - hinunter ins Tal, wo das Wasser des Stausees liegen musste.

»Es sind Lärchen«, sagte Jutta, die mir nachgekommen war. »Wir haben es geschafft, Remi. Wir haben den Hakenkreuzwald gefunden.«

Ich nickte. Es war eine Doppelreihe. Immer zwei Bäume standen nebeneinander, und diese Breite reichte aus, um von der Luft aus den Eindruck einer deutlichen Linie entstehen zu lassen.

»Und nun?«, fragte ich.

Sie zückte die Karte. »Jetzt gehen wir mal die Balken ab. Und lassen uns überraschen.«

Es krachte bei jedem Schritt, als wir quer durch den Wald marschierten. Ich musste Acht geben, dass ich nicht über das alte Holz stolperte, das massenweise herumlag.

»Schau mal«, sagte Jutta. »Die Lärchennadeln legen so was wie eine gelbe Spur durch den Wald.«

Es stimmte. Im Grunde brauchte man sich gar nicht mehr an den Bäumen selbst zu orientieren. Die herabfallenden Nadeln zeichneten den Verlauf der Formation auf den Waldboden.

Wir gingen weiter. Das Gelände wurde steiler und dunkler. Die Kiefern, Tannen oder Fichten, aus denen der Wald ansonsten bestand, nahmen das wenige Herbstlicht, das jetzt noch herrschte, fast ganz weg.

»Schau mal«, sagte Jutta. Sie strich mit der Hand über den Stamm einer Lärche. »Die Rinde ist viel rauer als bei den anderen Bäumen, siehst du? Auf diese Art kann man sie ganz einfach unterscheiden.«

»Was man doch nicht alles lernt, wenn man im Bergischen Land unterwegs ist.« Ich blieb stehen, suchte festen Tritt an dem jetzt schon recht steilen Abhang und sah mich um. Von dem Weg, der irgendwo da oben hinter uns verlief, war nichts mehr zu sehen. Ich hatte kalte Füße, und meine Beine schmerzten in den Kniegelenken. »Zeig mir noch mal deine selbst gezeichnete Karte.«

Jutta hielt sie mir entgegen.

»Wo willst du denn jetzt noch hin?«, fragte ich. »Nur, damit ich mich seelisch drauf einstellen kann.«

»Ganz einfach. Wie du hier ganz leicht erkennen kannst, stößt diese Baumreihe auf einen Querbalken, der da vorn kommen muss. Ich würde sagen, wir biegen ab. Dann kommen wir wieder auf den Weg. Die Baumreihe müsste den Weg dann ganz genau kreuzen, und dann gibt es weiter oben einen Knick nach rechts. Wenn man das Ganze als Hakenkreuz oder als Rest eines Hakenkreuzes ansehen will, dann müsste der Knick da oben das Zentrum sein.«

»Die Stelle, wo irgendwelche bekloppten Glatzen Thingfeste feiern.«

»Zum Beispiel. Da sollten wir auf jeden Fall noch hingehen. Findest du nicht?«

»Nur der Vollständigkeit halber. Ansonsten habe ich nämlich das Gefühl, dass es überhaupt nichts bringt, hier im Wald herumzustapfen.«

»Meine Güte, Remi. Du bist vielleicht launisch. Eben warst du noch so begeistert.«

»Jetzt haben wir den Wald ja auch gefunden. Nun ist wieder die Luft raus.«

Jutta schüttelte den Kopf. »Nix da. Weiter geht's.«

Kurz darauf erreichten wir tatsächlich die Stelle, an der die Baumreihen abknickten, und von dort aus arbeiteten wir uns wieder den Berg hinauf. Schließlich kamen wir erneut an dem Weg heraus.

»Hier sind wir vorhin entlanggelaufen«, sagte ich. »Warum ist uns die Stelle nicht aufgefallen?«

»Der Punkt in der großen Biegung war markanter«, sagte Jutta. »Jetzt, wo wir gelernt haben, worauf wir achten müssen, haben wir keine Probleme mehr. Schau, hier auf der anderen Seite zieht sich die Baumreihe weiter.«

Wieder ging es quer durch den Wald. Zum Glück war jetzt die Steigung nicht mehr so stark. Wir verließen den Weg in Richtung Norden, und kurz darauf standen wir an der Stelle, wo angeblich die Mitte des Hakenkreuzes war. Die Lärchenreihe ging jetzt links schnurgerade nach Osten ab; das Gelb der Nadeln verlor sich in der Ferne auf dem Waldboden.

»So, jetzt sind wir hier«, stellte ich fest. »Und - wo sind die Kultplätze?«

»Ich weiß es doch auch nicht«, sagte Jutta.

Ich seufzte und lehnte mich an den nächsten Stamm. »Ich glaube, wir sind wirklich auf dem Holzweg. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist kein Hakenkreuzwald, sondern irgendetwas anderes. Vielleicht hätte man mal einen Förster danach fragen sollen, was das zu bedeuten hat.«

»Das kannst du ja am Montag machen.«

»Und was jetzt? Zeig mir mal die Karte.« Ich nahm ihr das Papier aus der Hand. Die vor uns liegende Lärchenreihe wurde mehrmals von anderen Reihen gekreuzt - und zwar in immer gleichem Abstand. Es sah fast aus wie Straßenfluchten. »Vielleicht können wir noch ein Stück da raufgehen. Die Steigung scheint nicht sehr stark zu sein und …«

»Pst«, machte Jutta plötzlich.

»Was ist?«

»Da sind welche hinten auf dem Weg«, flüsterte sie.

»Na und?«, sagte ich. »Es wird noch mehr Spaziergänger geben, die den Herbstwald genießen wollen.«

Plötzlich duckte sich Jutta und riss mich am Arm. Ich ging in die Hocke. »Was ist denn?«, sagte ich leise.

»Da ist der eine von den Dückraths«, flüsterte sie.

»Das gibt's nicht.«

»Ist aber so. Ich bin ganz sicher.«

Ich erhob mich vorsichtig und starrte in Richtung des Weges, der keine fünfzig Meter entfernt war. Dort hinten war es noch recht hell - zumindest hell genug, um zu erkennen, dass ein langer Lulatsch mit einem Parka auf dem Weg unterwegs war. Die Figur wanderte langsam, aber stetig in Richtung der Abzweigung, von der aus wir den Lärchenwald erkundet hatten.

»Was macht der denn da?«, flüsterte Jutta.

»Bleib du hier. Ich schau mir an, wo er hingeht.«

»Ich habe ein komisches Gefühl…«

»Keine Sorge, ich bin gleich wieder da.«

Ich schlich mich so weit heran wie möglich. Ich beeilte mich, denn ich musste am Weg sein, bevor Dückrath um die Kurve war. Im Unterholz ging das nicht ohne Geräusch ab. Ich blieb stehen, als sich der Lulatsch plötzlich zu mir herumdrehte. Ich erkannte sein Gesicht, und er schien mich zu sehen - obwohl ich gedacht hatte, im dichten Wald für ihn unsichtbar zu sein. Er hob die Hand und gab einen Pfiff durch die Zähne ab. Schnell näherte sich eine zweite Gestalt. Klein und dick. Dückrath senior. Neben ihm lief ein großer schwarzer Hund. Sie trafen sich, und der Junior deutete in meine Richtung. Der Alte wandte den Kopf und starrte herüber. Ich duckte mich, sah aber zu, dass ich die beiden im Blickfeld behielt. Sie sprachen kurz miteinander; jetzt schüttelte Dückrath senior ungläubig den Kopf. Sein Sohn redete auf ihn ein, ich konnte seine Stimme bis hierher hören, verstand aber nicht, was gesprochen wurde.

Ich war nicht besonders daran interessiert, wann der Junge den Alten davon überzeugt haben würde, dass er uns gesehen hatte, und trat den Rückzug an. So schnell und so leise ich konnte, lief ich zu Jutta zurück. Es war dunkler geworden. Beinahe wäre ich an ihr vorbeigelaufen »Hier bin ich«, zischte sie. »Was ist da vorn los?«

»Es sind die Dückraths«, sagte ich. »Sie haben einen Hund dabei.«

Jutta blickte in die Richtung, aus der ich gekommen war. Sie sah besorgt aus. »Meinst du, die sind hinter uns her?«

»Der junge Dückrath hat mich wohl bemerkt oder irgendwas gehört. Jedenfalls hat er mit seinem Vater geredet und zu mir gezeigt.«

»Machen wir, dass wir wegkommen.«

»Aber wohin? Zum Weg zurück können wir nicht. Da laufen wir ihnen genau in die Arme.«

»Weiter in den Wald rein. Wir halten uns einfach an der Baumreihe, die nach Osten führt.«

»Wenn es nur irgendein Versteck gäbe. Eine Hütte oder so was.«

Jutta wies in die Richtung, in der sich die Bäume im Dunkel des Waldes verloren.

»Komm, schnell jetzt.«

Jutta lief los, und ich folgte ihr. Bei dem Gedanken an den Hund wurden meine Knie ganz weich.

»Was ist denn?«, zischte Jutta. »Weiter!«

»Glaubst du, dieser Hund kann uns finden?«

»Klar. Jetzt komm schon.«

Wir rannten, so schnell wir konnten. »Ich dachte …«, ächzte ich.

»Was denn?« Jutta war mal wieder supersportlich drauf. Kein Wunder. Sie joggte regelmäßig.

»Ich dachte, so ein Hund … muss irgendwas von seinem Opfer haben, um den Geruch zu erkennen …« Ich war plötzlich völlig fertig und musste mich an einen Baumstamm lehnen und tief durchatmen.     

»Darüber sollten wir uns jetzt keine Gedanken machen«, sagte Jutta. »Los!«

Ich riss mich zusammen. »Alles klar. Es geht schon wieder.«

»Hast du eigentlich deine Pistole dabei?«

Ich griff an die Stelle, wo ich gestern noch das Holster mit meiner Beretta getragen hatte. Meine Hand ging ins Leere.

Ich schüttelte den Kopf.

»Scheiße«, zischte Jutta.

»Und was hast du mit der Pistole von Dückrath gemacht?«

»Die liegt noch bei mir im Auto. Im Handschuhfach.«

Plötzlich sah ich etwas, was wirklich selten war. Jutta stoppte, und über ihr Gesicht huschte ein Ausdruck von Angst. Im selben Moment hörten wir weiter hinten, wo der Weg lag, ein krachendes Geräusch.

Wir rannten durch den Wald und folgten der Lärchenreihe, die schnurgerade am Hang entlang verlief.

»Da hinten ist ein Hochsitz«, rief Jutta keuchend und deutete auf die Hangseite. Ich konnte kaum etwas erkennen, so dunkel war es mittlerweile. Ich blieb stehen, das Atmen schmerzte. Die Umrisse der Stämme und Büsche waren zu unförmigen Schatten zusammengewachsen.

»Komm.« Jutta zog mich am Arm. Ich stolperte ihr nach, und es schien endlos zu dauern, bis sie anhielt und auf ein Gerüst aus dicken Ästen zeigte, das sich plötzlich direkt vor uns erhob.

Irgendwo hinter uns bellte der Hund, und ich hörte wieder das Brechen von Unterholz. Es klang ziemlich nahe.

Ich drehte mich um und erkannte zwei schwankende Kegel von Taschenlampen.

»Sie scheinen den Hund noch nicht von der Leine gelassen zu haben«, sagte Jutta leise. »Wollen wir da raufklettern? Vielleicht gehen sie vorbei.«

»Dann sitzen wir in der Falle.«

»Glaubst du wirklich, die sind wegen uns hier?«

»Weshalb sonst?«

»Aber woher wissen sie, dass wir hier sind?«

»Wahrscheinlich sind sie uns gefolgt.«

Wir beobachteten, wie die wackelnden Taschenlampen weiter talwärts langsam auf unsere Höhe kamen. Meine Beklemmung wuchs mit jeder Sekunde.

»Sie gehen die Baumlinie ab«, sagte Jutta. »Das kann wirklich kein Zufall sein.«

»Die folgen uns eben«, zischte ich. »Aber es ist mir auch egal. Ich will hier weg, verdammter Mist.«

»Wir könnten versuchen, uns zurück zu dem anderen Weg durchzuschlagen. Das ist wohl unsere einzige Chance.«

»Und wenn sie den Hund loslassen? Den haben sie sicher nicht zum Spaß dabei.«

»Fällt dir was Besseres ein?«

Ich versuchte fieberhaft nachzudenken, aber mein Kopf schien aus Beton zu sein. Allein im Wald, ohne Pistole, und zwei Typen waren mit einem Hund hinter uns her! Meine Gedanken versanken hinter einem Summen, das nach und nach mein ganzes Gehirn auszufüllen drohte.

»Achtung«, zischte Jutta plötzlich, und allein der Tonfall sorgte dafür, dass mein Herz einen fast stehen blieb.

Die Lichter bewegten sich plötzlich nicht weiter. Ich fragte mich gerade, was das bedeuten konnte, da hörte ich ein schweres Hecheln, das schnell näher kam.

»Pass auf, Remi!«, schrie Jutta.

Das Hecheln war plötzlich sehr nah, und ich vernahm ein tiefes Knurren. Der Hund war dicht bei uns stehen geblieben; er verschmolz vollkommen mit der Nacht, die jetzt hereingebrochen war.

»Beweg dich nicht, Remi«, sagte Jutta langsam. »Ganz ruhig.«

Das Knurren wurde lauter und entlud sich in einem kurzen Bellen.

»Ganz ruhig«, sagte Jutta.

Die Lichter der Taschenlampen begannen wieder zu schwanken; sie kamen Stück für Stück näher »Rex!«, rief jemand. »Rex. Fass!«

Der Hund bellte wieder; ich hörte ein Rascheln - wahrscheinlich wühlten seine Hinterläufe die Erde auf, als er zum Sprung ansetzte. Neben mir bewegte sich ein Schatten, und ich ging instinktiv in Abwehrhaltung.

»Fass!«, kam es wieder von den schwankenden Taschenlampen her, und ich erwartete, dass sich ein kräftiges Rottweilergebiss in meinen Arm oder in meine Beine schlug.

Doch plötzlich hörte ich ein Zischen und ein schmerzvolles Jaulen. Neben mir knackte trockenes Gesträuch, und ich spürte etwas am Arm. Es waren keine Hundezähne, sondern jemand packte mich. Der Hund jaulte wieder und bellte, aber diesmal klang das Bellen ängstlich und nicht aggressiv.

»Weg hier«, rief Jutta und zog mich mit sich. Wir rannten wieder durch den Wald, die Kegel der Taschenlampen verfolgten uns. Ich kam ins Straucheln, doch Jutta packte mich fest am Arm.

Im tanzenden Licht sah der Wald völlig fremd aus. Vor uns wuchs zwischen den Bäumen ein Feld aus niedrigen Pflanzen, und erst als wir mitten hindurchrannten, wurde mir klar, dass es Farn war. Die Bäume standen hier viel dichter, und die Lichtkegel verloren uns für einen Moment. Sie geisterten über eine Wand aus kleineren Bäumen, die sich direkt vor uns erhob. Es war eine dichte Schonung.

»Los, da rein«, rief Jutta.

Wir liefen auf die niedrigen Bäume zu. In dem Moment, als wir vor der Schonung ankamen und ich mir die Arme vor das Gesicht hielt, um es vor den Ästen zu schützen, peitschte ein Schuss durch die Nacht. Und noch einer. Und noch einer.

Ich ließ mich fallen und hörte, wie Jutta neben mir auf den Waldboden plumpste. Über uns irrlichterten die Kegel der Taschenlampen, und ich begann weiterzukriechen; die Bäume waren nur noch ein paar Meter entfernt. Der Geruch von modrigem Laub stieg mir in die Nase. Jutta musste neben mir sein. Sie stöhnte leise.

»Was ist?«, rief ich. »Hast du dir wehgetan?«

Sie sagte nichts. Ich tastete dorthin, wo ich sie vermutete. Die Dunkelheit war undurchdringlich. Ich fasste Juttas Hand. Sie war glitschig; schweißnass vermutete ich.

»Komm, wir kriechen da rüber.«

»Ich … kann … nicht…«, keuchte Jutta.

»Versuch es.«

»Ist… okay.«

Gemeinsam näherten wir uns der Schonung. Es ging enervierend langsam. Kaum waren wir zwei, drei Meter in die dichte Bepflan-zung eingedrungen, stöhnte Jutta wieder. »Kann … nicht… mehr«, brachte sie hervor.

»Was ist denn mit dir?«

Wir hatten zwar die Deckung erreicht, aber das genügte nicht. Hier würden sie uns jeden Moment finden.

»Ausruhen …«, murmelte Jutta, und plötzlich verstand ich, was los war.

»Was hast du?«, flüsterte ich und wunderte mich, wie hoch und belegt meine Stimme klang.

Jutta antwortete nicht. Weiße Flecken erschienen vor meinen Augen. Die Schatten der Bäume, die suchenden Lichter drüben außerhalb der Schonung - alles schien sich um mich zu drehen. Ich biss die Zähne zusammen und tastete hektisch nach dem Rucksack.

Ich brauchte schrecklich lange, um die Schnalle und den Knoten des inneren Haltebands zu öffnen und die Taschenlampe zu finden.

Jutta stöhnte wieder auf. Endlich hatte ich das Ding in der Hand, zögerte aber, es einzuschalten. Im Wald war es jetzt verdächtig still. Der geringste Lichtschein würde die Dückraths herlocken.

Ich deckte die Lampe mit der Hand ab und drückte den Knopf. Nur zwei Atemzüge lang beleuchtete ich Jutta, und was ich sah, versetzte mir einen Schock. Ihre gesamte rechte Körperhälfte war voller Blut, ihr rechtes Bein, das Hemd - ein einziger schwarz glänzender Fleck. Im Schein der Lampe sah Juttas Gesicht schneeweiß aus; ihre Augen waren angstvoll aufgerissen. Als ich die Lampe wieder ausschaltete, blieb das schreckliche Bild in meinem Gehirn haften - und dort ist es bis zum heutigen Tag.

Außerhalb der Lichtung raschelte etwas; es kam näher. Ich hörte unterdrückte Stimmen.

»Wir müssen hier weg«, flüsterte ich Jutta zu. Ich hatte keine Ahnung, ob sie mich hören konnte. Ich kroch hinter sie, packte sie unter den Armen und zog sie rückwärts durch den Wald, nur weg von den beiden Mördern, die jeden Moment ihre Lampen anschalten und uns ins Visier nehmen konnten.

Ich weiß nicht, wie lange ich Jutta durch das Unterholz schleifte. Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann einen heftigen Schmerz in den Armen spürte und viele Male das Gefühl hatte, keinen Millimeter mehr weiterzukönnen. Und irgendwann schaffte ich es auch nicht mehr. Ich blieb einfach liegen, atmete die eiskalte Nachtluft ein, die von einem fauligen Geruch begleitet wurde. Ich bemerkte plötzlich, dass ich am ganzen Körper zitterte, als hätte ich Schüttelfrost.

Wärme! Jutta brauchte Wärme!

Ich musste ihr meinen Pullover anziehen. Oder sollte ich die Wunde abbinden? Verdammt, vielleicht war es dafür schon zu spät! Ich richtete mich auf, tastete nach Jutta. Ihr Gesicht war eisig kalt.

»Jutta«, zischte ich. »Kannst du mich hören?«

Sie antwortete nicht, und plötzlich wurde der Geruch stärker.

Wo war die Taschenlampe?

Ein Schreck durchzuckte mich, als ich dachte, ich hätte sie verloren, doch dann fiel mir ein, dass ich sie in meinen Hosenbund gesteckt hatte.

Ich zog sie hervor und lauschte. Irgendwo raschelte etwas. War es der Wind? Ein Tier? Nein - da waren auch Stimmen! Die Dückraths unterhielten sich. Und der Hund jaulte wieder.

Was tun?

Die Polizei rufen. Klar.

Oder besser einen Krankenwagen.

Wie?

Handy!

Erst nach Jutta sehen!

Ich machte Licht, wieder mit der Hand als Schutz vor dem Lichtkegel. Jutta hatte die Augen geschlossen, sie lag friedlich wie im Schlaf. Ein aberwitziger Vergleich fiel mir ein, als ich sie so mitten in den Ästen und auf dem Boden liegen sah. Schneewittchen.

Die Nässe auf ihren Kleidern glänzte. Ich konnte nicht erkennen, ob sie immer noch blutete.

Ich wollte die Lampe gerade wieder ausschalten, da bemerkte ich keine drei Meter entfernt etwas Merkwürdiges. Etwas Dunkles lag da, schwarz und vertrocknet wie ein alter, verrotteter Baumstamm. Ein abstehender Ast war eigenartig geformt - er erinnerte entfernt an einen Stiefel oder einen Schuh.

Direkt daneben wurde das Holzstück sehr dünn und ging dann in eine dunkle Masse über. Ich leuchtete weiter hinüber. Der ekelhafte Geruch war jetzt viel stärker. Und dann traf die Taschenlampe auf das Grinsen eines Totenkopfs.

Was danach passierte, habe ich nur noch so in Erinnerung, wie man sich an einen Alptraum erinnert, der einen vor Jahren heimgesucht hat. Mitten in meinem Schreck löschte ich das Licht, und ich werde wohl noch einmal nach den Dückraths gelauscht haben, bevor ich nach dem Handy suchte.

Was ich dem Mann, der sich nach meinem Notruf meldete, vorstammelte, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich aber noch genau daran erinnern, wie mir von dem Moment an die Nacht wie die längste meines Lebens vorkam.

Ich versuchte verzweifelt herauszufinden, ob Jutta noch atmete. Wenn ich mein Ohr über ihr Gesicht hielt, war mir, als käme von ihr ein leises Keuchen. Dann wieder glaubte ich, mir das nur einzubilden und versuchte mich damit abzufinden, dass sie tot war. Es gelang mir aber nicht, auch nur einen Millimeter weiterzudenken. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Es konnte nicht sein.     

Alles wird gut, murmelte ich vor mich hin. Alles wird gut. Und dann meldete sich wieder die andere Seite in meinem Kopf, die mir klarmachte, dass ich mir das nur einredete. Finde dich damit ab, es ist vorbei. Und dann wieder: »Alles wird gut. Alles wird gut.«

Und das ging so, bis sich ganz von Ferne ein Martinshorn näherte und hinter den Bäumen, erschreckend weit von uns entfernt, ein Blaulicht durch den Wald geisterte.

Am schlimmsten war der Moment, in dem ich Jutta allein lassen musste, um aus der Schonung zu kriechen. Alles in mir wehrte sich dagegen, aber es musste sein. Die Sanitäter konnten uns nicht von allein finden, und das Furchtbarste wäre gewesen, wenn sie wieder unverrichteter Dinge fortgefahren wären.

Ich packte die Lampe, lief in geduckter Haltung zurück - dorthin, wo die niedrigen Büsche zu Ende waren. Erst hier schaltete ich das Licht an. Sollten die Dückraths jetzt auf mich schießen, wenn sie unbedingt wollten! Ich schickte den Kegel in alle Richtungen, aber nirgends war jemand zu sehen. Ich lief hinunter zum Weg. Dort kam langsam ein Rettungswagen heraufgefahren. Das Martinshorn war abgeschaltet, das blaue Licht kreiste durch den Wald.

Ich wies den Rettungshelfern den Weg zu Jutta. Als wir wieder an der Stelle angekommen waren, hatte ich das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden.

Irgendwann hatten sie Jutta auf einer Trage zum Wagen geschafft - begleitet von irgendwelchen Infusionsschläuchen. Sie ist also nicht tot, sagte ich mir immer wieder. Sie ist also nicht tot … Und einer von den Männern in diesen orangeweißen Anzügen sprach mit mir. »… müssen die Polizei rufen«, verstand ich nur, und wahrscheinlich nickte ich. Dann fand ich mich im hell beleuchteten Transportraum des fahrenden Wagens wieder.

Ich musste bei Jutta bleiben, durfte sie nicht allein lassen. Ohne mich würde sie sterben, da war ich ganz sicher.

Später saß ich auf einem Flur des Gummersbacher Krankenhauses, Juttas Rucksack in der Hand. Eine Schwester kam und sagte etwas von Notoperation. Als ich fragte, ob Jutta durchkäme, sagte sie nur leise: »Der Arzt wird mit Ihnen nach der OP sprechen. Beruhigen Sie sich.« Aber ich wusste nicht, wie ich das tun sollte - allein in diesem Flur mit Neonbeleuchtung, in der Hand ein Becher mit Automatenkaffee. Etwas später kam die Schwester wieder und gab mir ein paar Sachen, die sie in Juttas Jeanstasche gefunden hatten: ein Schlüssel und eine kleine Aluminiumdose. Reizgas. Damit hatte Jutta wahrscheinlich den Hund außer Gefecht gesetzt.

Ich saß da und starrte vor mich hin. Es musste schon ziemlich spät in der Nacht gewesen sein, als ich hörte, wie sich Schritte näherten.

Ich blickte auf und sah zwei Polizisten in Uniform, die auf mich zukamen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das, was da ganz in unserer Nähe in der Schonung gelegen und einen immer stärker werdenden Gestank verbreitet hatte, längst wieder vergessen.