Irgendwann endeten die Geräusche. Ohnmacht legte sich über die Wälder und das Tal und die ausgebrannte Festung an ihrem Grund. Die Welt schwieg, und auch Dea brachte keinen Ton heraus. Die Stille der Landschaft erfüllte ihren Kopf bis zum Bersten mit etwas, das Angst zu sein schien, in Wahrheit aber viel mehr war als das – völlige, absolute Leere, ein Nicht-begreifen-Wollen dessen, was gerade geschehen war.

Sehr behutsam löste Goten sie von seiner Brust.

»Es ist fort. Was immer es war, es ist verschwunden.«

Sie musste Tränen fortblinzeln, um sein Gesicht zu erkennen. Was sie sah, erschütterte sie bis ins Mark: Goten schien um Jahre gealtert. Dea fragte sich, ob es Eis war, das auf seinen Wangen schmolz, oder ob auch er weinte – um Männer, die ihn ohne Zögern erschlagen hätten und die doch einen Tod gestorben waren, den niemand auf der Welt verdient hatte.

»Komm«, sagte er schließlich sanft und drückte sie noch einmal an sich. »Wir müssen gehen.«

»Wohin?«, fragte sie mit einer Stimme, die schwach und kränklich klang, gar nicht mehr wie ihre eigene.

Goten schaute durch die Bäume zum schwarzen Festungswall.

»Zu Abakus«, sagte er. »Die Welt retten.«