Die ihm vertraut gewordene liebe Wolke trug Yasha sanft schaukelnd aus dem Schreckensreich des Sultans von Suzibo fort, weiter und weiter in Richtung Granada. Sie schwebten über Landschaften, Städte und Dörfer hinweg, die von oben so klein wie Spielzeug aussahen.

Yasha lag

gemütlich auf der Wolke

und betrachtete den Himmel über sich durch den großen Diamanten des Sultans. Dabei dachte er an seinen Freund, den kleinen Prinzen: »Schade, dass er nicht hier ist. Zu zweit wäre diese Reise sicher viel lustiger.«

Auf einmal wurde es eiskalt, denn die Wolke stieg immer höher in den Himmel hinauf. Plötzlich stieß Yashas Schulter an etwas ganz Hartes, der Diamant rutschte ihm aus der Hand. »Aua!«, schrie der Junge auf und wischte die Wolkenschleier unter sich zur Seite. Dabei sah er, dass sich die Wolke an einem hohen Berg verheddert hatte. Weil es hier oben so bitter kalt war, gefror sie und verwandelte sich in tausende dicke weiße Schneeflocken. Schnell hüpfte Yasha von der Wolke herunter. Während er sich die schmerzende Schulter rieb, beobachtete er erstaunt, wie seine liebe Wolke immer kleiner wurde. Nur ein winziger Zipfel der Wolke blieb übrig, der es endlich schaffte, sich vom Berg loszureißen.

»Halt!«, schrie Yasha dem Wolkenstückchen hinterher. »Halt, du hast noch den großen Diamanten des Sultans! Bitte lass ihn hier!« Aber Wolken hören nicht, sie haben ja keine Ohren.

Vergeblich versuchte Yasha das Wölkchen einzufangen, doch die kleine Wolke mit dem großen Diamanten wehte einfach davon. Yasha tröstete sich über den Verlust hinweg, schließlich hatte er noch seinen Talisman – er würde ihm schon helfen, nach Granada zu kommen. Aber vorher musste der Junge von diesem hohen Berg herunter. Yasha runzelte die Stirn und sah sich um. Hier oben am Gipfel war kein Weg zu erkennen. Weiter unten entdeckte er einen vereisten Ziegenpfad und in der Ferne, am zerklüfteten Hang des Berges, lag ein kleines Dorf.

Der Weg würde furchtbar anstrengend werden, befürchtete Yasha und begann, sich leise fluchend durch den tiefen Schnee zu kämpfen. Erst als er den schmalen, vereisten Pfad erreichte, kam er besser voran. Als Yasha endlich die Schneegrenze hinter sich ließ, hüpfte er fröhlich den ausgetretenen Pfad zwischen Oleanderbäumchen und herrlich duftenden Kräutern zum Dorf hinunter. Schon von weitem hörte er an der fröhlichen Musik, dass man unten im Dorf ein Fest feierte.

Als Yasha die ersten Häuser erreichte, drehte er sich noch einmal um. Dort, ganz oben auf dem hohen Berg, hatte er gestanden. »Toll, Yasha, das hast du wirklich gut gemacht und es war gar nicht so schwer!«, lobte er sich selber und strahlte vor Stolz beim Blick zurück auf den Weg.

Gut gelaunt

erreichte Yasha den bunt

geschmückten Dorfplatz. Hier herrschte fröhliches Treiben. Die Menschen drängten sich um einen gebratenen Ochsen, der gerade in appetitliche Portionen zerlegt wurde. An der Sprache der Leute erkannte Yasha erfreut, dass er in Spanien angekommen war. Jetzt hieß es nur noch die Stadt Granada zu finden! Plötzlich entdeckte er in der Menge ein bekanntes Gesicht, das ihn erfreut anstrahlte. Ja! Es war Graf Gregorio, der wie immer den kleinen roten Samtkasten unter seinem Arm trug. Beglückt über ihr Wiedersehen fielen sich die beiden Freunde in die Arme. »Mein Freund! Yasha! Was machst du hier in El Albayzín?«

Auf den Berg zeigend erzählte Yasha kurz von seinen Erlebnissen und dass er hoffte, hier in Spanien, in der Stadt Granada, endlich seine Eltern zu finden. Graf Gregorio schüttelte belustigt den Kopf und lachte: »Weißt du noch, Yasha? Der Abend im Pilisgebirge, erinnerst du dich an die Geschichte von der Prinzessin und dem Bauernsohn? ›Suchst du jemanden, den du liebst, musst du auf den höchsten Berg klettern.‹ Das sagte ich dir, als du mir von deinen Eltern erzähltest. Aber die Sierra Nevada ist nicht der höchste Berg der Welt. Hahaha!«

Das wusste Yasha natürlich, aber ihm war viel wichtiger, zu erfahren, wie weit es noch bis Granada war. Darum ließ er sich auf keine Diskussion über die höchsten Berge der Welt ein, sondern fragte: »Wie weit ist es noch bis Granada?« Graf Gregorio setzte eine geheimnisvolle Miene auf und führte Yasha zum Rand des Dorfes. Dramatisch deutete Graf Gregorio auf eine elegante Stadt, die sich weit unter ihnen ins Tal erstreckte und deren Randbezirke sich bis in die Hänge der Sierra Nevada zogen. »Das ist Granada, mein Freund! Hier, von El Albayzín aus, hast du den schönsten Blick auf diese Stadt der Städte!«, schwärmte er begeistert.

Am meisten beeindruckte Yasha die große Befestigungsanlage aus rotem Stein. »Die Alhambra besteht aus der befestigten Oberstadt und der extra gesicherten Zitadelle, in der die Herrscher Granadas lebten!«, erzählte Graf Gregorio. »320 Sultane haben an dieser Burg gebaut. Spanien war nämlich vor 700 Jahren im Besitz der Mauren. Vor etwa 500 Jahren musste der letzte Sultan Granada verlassen und weinte bittere Tränen … Sein Name war Boabdil. Er hatte die Stadt an den spanischen König verloren. Südlich von Granada auf einem Bergrücken, von dem aus man einen allerletzten Blick auf die wunderschöne Stadt erhaschen kann, hat der unglückliche Boabdil noch einmal zurückgeblickt und seinen Verlust beklagt. ›Betrauere nicht wie ein Weib, was du zuvor nicht wie ein Mann hast verteidigen können!‹, wies ihn seine Mutter streng zurecht. Dieser Ort wird seitdem ›Der Seufzer des Mauren‹ genannt.«

Yasha

und Graf Gregorio

beschlossen, am nächsten Morgen gemeinsam nach Granada zu reiten. Graf Gregorio hatte dort einen Auftritt. Er und seine kleine Geige waren gebeten worden, Granada zu besingen. Die Sonne brannte glühend heiß vom Himmel, als die beiden Freunde das Eingangstor zur Alhambra erreichten. Sie stellten ihre Pferde in einem Stall an der Stadtmauer unter. Dann begannen Yasha, Graf Gregorio und die kleine Geige ihre Wanderung durch die schmalen Gassen der Altstadt. Die kleine Geige spielte dazu – mal froh, mal liebevoll, mal grausam, mal traurig, je nachdem, was dort geschehen war. Die kleine Geige erzählte fast vergessene Geschichten über Liebe, Mord und Verzweiflung. Graf Gregorio ließ durch die kleine Geige jeden Turm, jeden Palast, jeden geheimen Garten und jeden gruseligen Kerker seine eigene Geschichte erzählen.

»Oh selig, Auge zu sein in diesem Garten der Schönheit!«, sang die kleine Geige im Löwenhof mit seinen 124 wunderschönen Säulen und 12 wasserspeienden Löwen. In einem herrlichen Gewölbe weinte die kleine Geige: »Hier hatte Sultan Abdul Hassan 36 junge Männer töten lassen – aus Eifersucht.«

Die Menschen folgten Graf Gregorio und seiner kleinen Geige durch duftende schattige Gärten, über steinerne Terrassen und vorbei an kristallklaren Bädern. Graf Gregorio wurde umjubelt, man warf ihm Blumen zu. Ja, einer küsste sogar die kleine Geige und das hatte sie sich auch verdient! Dann öffnete Graf Gregorio den kleinen roten Samtkasten und legte die völlig erschöpfte Geige zärtlich hinein.

»Und jetzt, Yasha, gehen wir zu einer großen Corrida, einem Stierkampf. Heute tritt der bekannteste Torero Spaniens auf, er ist Zigeuner und heißt Olero. Ganz Granada wird sich an der ›Plaza de Toros‹ versammeln. Vielleicht sind deine Eltern auch dort!«, verkündete Graf Gregorio unternehmungslustig.

Und so eilten

die beiden Freunde zur

Plaza de Toros. In den kleinen Gassen rund um die Arena herrschte emsige Betriebsamkeit. Die kleinen Buden, an denen erfrischende Getränke und lecker duftende Speisen angeboten wurden, machten heute gute Geschäfte. In einer wahren Flutwelle von Menschen, dicht gedrängt, gelangten die beiden Freunde in die Arena. Graf Gregorio klemmte den roten Samtkasten ganz fest unter seinen Arm, mit der anderen Hand hielt er Yasha fest.

Glücklich erreichten die beiden ihre Sitzplätze, direkt gegenüber einem knallroten, doppelflügeligen Tor. »Durch dieses Tor kommt der Stier in die Arena«, flüsterte Graf Gregorio dem Jungen zu. Und da erschien auch schon ein riesiger schwarzer Stier. Er donnerte wie ein Monster in die Arena, scharrte mit seinen Hufen und wirbelte dabei eine riesige Staubwolke auf. Die Hörner glänzten in der Abendsonne wie Stahl. Gefährlich schnaubend hielt er inne. Große Schaumflocken flogen von seinen Nüstern. Die Zuschauer hielten den Atem an. Ein Picador schritt in die Arena. In einer Hand hielt er eine lange Lanze, mit der anderen ließ er geschickt seinen blutroten Umhang durch die Luft wirbeln, um den Stier zu reizen. Wütend scharrte das mächtige Tier im Sand der Arena. Mit gesenktem Kopf griff der Stier den Picador so heftig an, dass fast die Lanze zerbrochen wäre. Zwei weitere Picadores eilten zu Hilfe. Es war ein blutiges Schauspiel. Yasha und Graf Gregorio wechselten kurze Blicke. Was sie sahen, gefiel ihnen ganz und gar nicht.

Es war zu grausam! Aber die Menschen in der Arena tobten und brüllten vor Begeisterung. Dann erschien Olero, der Torero, der Held des Tages, um dem blutüberströmten Stier den so genannten »Gnadenstoß« zu versetzen. Die begeisterten Zuschauer überschütteten den eleganten Mann in dem gold glänzenden Kostüm mit donnerndem Applaus.

Stolz deutete

Olero mit seinem Degen

auf den Stier, der tot im Sand der Arena lag. Dann riss er seine Arme in die Höhe und drehte sich selbstgefällig lächelnd im Kreis herum, damit man ihn von allen Seiten bewundern konnte. Yasha rutschte unbehaglich auf seinem Sitzplatz herum, am liebsten hätte er die Arena verlassen. Und weil er den armen toten Stier nicht ansehen wollte, musterte er die Reihen der Zuschauer. Plötzlich stockte ihm der Atem. Zwischen den vielen Menschen entdeckte er, schöner denn je, Panna. Sie lächelte strahlend und warf Olero eine Blume zu. Der Torero hob sie auf, eilte zu Panna und gab ihr die Blume mit einem Handkuss zurück. Yasha fühlte die Eifersucht wie Gift in sich aufsteigen. Er war so eifersüchtig, dass er wie von Sinnen seinen Talisman anflehte: »Ich will auch Torero sein! Ja! Ich wünsche, ich wünsche, ich wünsche ein Torero wie Olero zu sein!« Es war unglaublich, aber der Talisman reagierte auf diesen Wunsch. Es funkelte und blitzte und schon saß Yasha in einem gold bestickten Anzug auf seinem Platz neben Graf Gregorio.

Mit eiskaltem Blick beobachtete Yasha, wie der tote Stier aus der Arena gezogen wurde und Olero begleitet von lautem Applaus der Zuschauer die Kampffläche verließ.

Gleich würde er,

Yasha, der

gefeierte Held sein und Panna würde nur noch Augen für ihn haben. Den Gedanken, dass er noch vor wenigen Minuten mit Graf Gregorio die Arena verlassen wollte, weil ihnen dieses grausame Schauspiel nicht gefiel, verdrängte Yasha schnell. Und um sein schlechtes Gewissen zum Schweigen zu bringen, begann er, sich über seinen Freund zu ärgern. Graf Gregorio mit seiner Babygeige kam ihm plötzlich lächerlich vor.

In diesem Moment ertönte lautes Rufen von den Rängen, denn der nächste Stier wurde in die Arena getrieben. Yasha straffte die Schultern und stand auf. Er war plötzlich stolz, eitel und eingebildet. Graf Gregorio war entsetzt. »Bitte tu das nicht! Es ist brutal und gefährlich!«, rief er und griff nach Yashas Ärmel.

Wütend riss Yasha sich los und brüllte laut: »Du Schwächling, ohne deine alberne Geige bist du ein Nichts. Fass mich nicht an!« Der rote Samtkasten mit der kleinen Geige darin fiel krachend zu Boden. Verächtlich schubste Yasha seinen Freund zur Seite und versetzte dem unschuldigen Samtkasten einen heftigen Tritt. Der Streit der beiden war nicht unbemerkt geblieben. Immer mehr Zuschauer sahen neugierig zu ihnen herüber. Geblendet von seiner eigenen Wichtigkeit betrat Yasha die Arena. Vor ihm schnaubte der riesige Stier. Das massige Tier hatte Hörner wie Dolche. Die Picadores

hatten gute Arbeit geleistet. Der Stier war schon sehr schwach und blutete aus vielen Wunden. »Jetzt werde ich dich töten!«, zischte Yasha und reckte sich in seinem goldenen Kostüm in die Höhe. Dann federte er schwungvoll auf die Zehenspitzen und hob den Degen, um dem Stier den Todesstoß zu versetzen.

Für den Bruchteil einer Sekunde sah er im Hintergrund auf der Tribüne die bestürzten Gesichter von Panna und Graf Gregorio. Einen Augenblick, nur einen winzigen Augenblick war er dadurch abgelenkt! In diesem Moment senkte der Stier den Kopf und raste auf Yasha zu.

Von der Tribüne tosten Angstschreie auf. Yasha spürte einen scharfen Schmerz und sah, wie sich ein riesiger Blutfleck auf seiner Brust ausbreitete. Er röchelte: »Panna, Panna!« Dann verlor er das Bewusstsein.

Ganz weit entfernt, wie durch einen Nebelschleier vernahm Yasha die Stimme des Arztes: »Das überlebt der Junge nicht, tut mir leid. Ach Schwester, bitte lassen Sie den schwarzen Schmetterling raus, bevor Sie gehen!« Yasha hörte leise Schritte an seinem Bett, ein Fenster wurde geöffnet und wieder geschlossen. Dann fiel die Tür ins Schloss und er war wieder allein.

Tief im Unterbewusstsein

hörte er die Stimme

seines Vaters: »Yasha, mein Sohn, du wirst viele Abenteuer bestehen müssen, aber wir wachen über dich und irgendwann werden wir uns in den Armen halten! In der Welt gibt es viel Not und Leid. Deine Erfahrungen dürfen nicht verloren gehen. Sie können für andere Kinder wichtig sein. Die Zeit kommt und du wirst alles in unser Familienbuch schreiben, was du erlebt hast!« Yasha schämte sich: Er hatte in seinem Größenwahn seine Eltern vergessen. Die magischen Kräfte des Talismans hatte er aus reiner Angeberei benutzt und auch noch für einen schlechten Zweck! »Und nun ist es zu spät, ich werde sterben«, dachte er kläglich. Dann versank Yasha in einen langen, tiefen Schlaf.

Die Nachtschwester eilte mit einem Tablett voller Medikamente zu Yashas Zimmer. Verwundert schüttelte sie den Kopf, als sie die glitzernden Staubteilchen bemerkte, die im schwach beleuchteten Korridor langsam zu Boden schwebten und griff nach der Türklinke. »Ach, ich wünschte, ich hätte heute frei und könnte Fernando besuchen!«, murmelte sie. Die Wexelstaubwolke und die Nachtschwester begannen zu glühen und erleuchteten für einen winzigen Moment die hagere Gestalt eines Pflegers, der reglos im dunklen Zimmer stand.

Es kam selten vor, dass der Schwarzmagier Olav Zürban lächelte, noch seltener kam es vor, dass er einem anderen Menschen etwas gönnte. Aber dieser Zufall war einfach zu zauberhaft. Mit dem Wexelstaub wechselte man den Ort und sein Aussehen. Vor wenigen Minuten hatte der Schwarzmagier selber vor Yashas Tür gestanden und eine großzügige Portion Wexelstaub in die Luft geworfen, um sich in einen Pfleger zu verwandeln. Es musste noch genug magischer Staub in der Luft geschwebt haben, um den Wunsch der hübschen Krankenschwester zu erfüllen. Und in diesem Augenblick war Olav Zürban sehr milde gestimmt.

Er war erfreut gewesen,

als einer seiner schwarzen

Schmetterlinge Yasha in Granada aufgespürt hatte. Das war ein ganz klares Zeichen dafür, dass der Junge endlich den verdammten Talisman verloren hatte. Denn die schwarzen Schmetterlinge konnten Yasha ja nicht sehen, wenn er seinen magischen Glücksbringer trug.

Aber als Olav Zürban erfuhr, dass Yasha sich in Lebensgefahr befand, hatte er sich mit großer Sorge auf den Weg gemacht und nun stand er hier im Krankenhaus am Bett des Jungen. In einem Winkel seiner schwarzen Seele hatte er gehofft, dass er Yasha aus dem Krankenhaus entführen könnte, aber der Junge war viel zu krank.

Leise quietschten

die weißen

Gesundheitssandaletten des Schwarzmagiers über den Linoleumboden, als er das Zimmer nach dem Talisman durchsuchte. Zum zweiten Mal an diesem Tag huschte ein breites Lächeln über sein Gesicht: Seine Vermutung hatte sich bestätigt, hier war kein Talisman. Zufrieden sah Olav Zürban drei seiner schwarzen Schmetterlinge im Krankenzimmer herumflattern und befahl ihnen, Yasha zu überwachen. Dann legte er vorsichtig einen zerknitterten Zettel auf Yashas Nachtschrank und verließ leise das Zimmer.

Als Yasha zu sich kam, stand ein Arzt an seinem Bett und schaute ihn lange und freundlich an: »Nun, mein Junge, du kannst von Glück reden, dass du noch lebst. Du bist ein medizinisches Wunder.« Er setzte sich auf die Bettkante und sagte: »Deine Verletzungen waren so schwer, dass wir dachten, du stirbst. Du lagst lange im Koma. Dann, nach mehreren Wochen, hast du angefangen zu schreien. Ich kann, ich kann, ich kann, sagtest du immerfort. Und du hast vom Fliegen mit Mönchen und vielen anderen unglaublichen Dingen gesprochen. Als ich das gehört habe, wusste ich, dass du gesund wirst. Aber erzähl mir bitte, was hat es mit all diesen Geschichten auf sich?«

Yasha erzählte dem

Arzt, was er bisher

erlebt hatte. Der Arzt hörte sehr genau zu, dann stand er auf und überreichte Yasha den Talisman und einen zerknitterten Zettel: »Den hat jemand auf deinen Nachttisch gelegt.« Auf dem Zettel stand nur: Trennung des Wassers.

Yasha verabschiedete sich von dem freundlichen Arzt und verließ sehr erleichtert das Krankenhaus. Übrigens erfuhr der Junge viele Jahre später, dass dieser Arzt eine Therapie entwickelt hatte. Sie wird »Ich kann, ich kann, ich kann« oder auch »Positives Denken« genannt und wurde weltberühmt. Das tröstete Yasha ein wenig, denn für seine Zeit als Torero schämte er sich noch lange.

Der Talisman
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