Laszlo Dvorach

streifte seinen Talisman

vom Hals und warf ihn mit einem eleganten Schwung auf das dicke Buch. In immer kleiner werdenden Kreisen rollte das Schmetterlingsamulett über den Buchdeckel, bis es in der Mitte des braunen Ledereinbands in eine Vertiefung fiel. Das Buch begann von innen zu leuchten! Der Weißmagier lächelte, als er es aufschlug und den Namen des Kindes unter die lange Reihe seiner Vorfahren schrieb: Yasha Dvorach, sein Sohn. Die Dvorachs sind eine sehr alte und angesehene ungarische Zaubererfamilie. Der kleine Yasha schien das außergewöhnliche Talent seines berühmten Großvaters zu besitzen. Laszlo platzte fast vor Stolz, als er sich den Moment des Magierwettbewerbs in Erinnerung rief, in dem sein kleiner Sohn alle Anwesenden in Erstaunen versetzt hatte, und das ausgerechnet auf Kosten Olav Zürbans. Der Großmeister der dunklen Magie war, begleitet von einem Schwarm seiner schwarzen Schmetterlinge, erschienen. Jeder wusste, dass die flatternden Spione überall herumschnüffelten und ihrem Meister jedes noch so kleine Ereignis zutrugen. Natürlich benutzte Olav Zürban diese Informationen, um zu manipulieren und Ärger zu machen, wo immer er konnte. Laszlo Dvorach stand mit Yasha auf dem Arm am Rande des Turnierplatzes und beobachtete das Duell zweier älterer Magiere. Er freute sich über seinen kleinen Sohn, der an allem interessiert war, was um ihn herum vorging.

Olav Zürban drängte sich durch die Reihen der Zuschauer und blieb zu Laszlos Verdruss genau neben ihnen stehen. Der Weißmagier schauderte, als Olav Zürban ihn mit seinen stechenden Augen fixierte. Das eine Auge war braun, das andere blau. »Der zweifarbige Blick«, schoss es Laszlo Dvorach durch den Kopf. »Eigentlich ist der zweifarbige Blick ein Zeichen für eine ganz besondere Persönlichkeit. Im Fall Olav Zürbans liegt die Sache allerdings auf der dunklen Seite des Seins.«

Plötzlich deutete Yasha

mit seinen Fingerchen

auf einen schwarzen Schmetterling und lachte. Laszlo Dvorach runzelte die Stirn. Doch bevor er es verhindern konnte, ließ sich der Schmetterling auf Yashas kleiner Hand nieder. Mit großen Augen schaute das Baby auf das flatternde Etwas und brabbelte fröhlich vor sich hin. Olav Zürban starrte interessiert auf den Jungen. Plötzlich wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Der Talisman von Laszlo Dvorach begann zu leuchten. Der Schein beleuchtete die Hand des Kindes und den schwarzen Schmetterling – silberne Funken sprühten. Der Schmetterling wurde heller und heller, bis er schließlich ganz weiß geworden war und davonflog. Die Umstehenden starrten ungläubig auf Yasha. Wie konnte ein Kleinkind eines von Olav Zürbans schwarzmagischen Wesen entzaubern? Natürlich hatten alle gesehen, dass der Junge Hilfe von Laszlo Dvorachs steinernem Schmetterling bekam, aber trotzdem. Allein dass der Kleine mit einem magischen Talisman in Kontakt treten konnte, war eine schwierige Kunst, für die die meisten Zauberer lange und hart üben mussten.

Olav Zürban

war bis ins

Innerste getroffen. Er war von einem Kleinkind bloßgestellt worden. Die weißmagischen Kräfte des Bengels schienen den seinen ebenbürtig zu sein, es war kaum zu glauben. Herrisch rief er seine schwarzen Schmetterlinge zusammen und verließ fluchtartig den Magierwettbewerb. Die dunkle Seherin saß auf einer Baumwurzel neben der kalten Quelle der Zeit und sah ihren Bruder aufmerksam an: »Olav, ärgere dich nicht! Der Dvorach-Junge ist die Lösung für dein Problem. Du hast schon so lange nach einem Nachfolger gesucht! Der Junge hat Talent. Wenn du seine weißmagische Seele vernichtest und sie mit deinen dunklen Kräften füllst, gehört er dir. Noch ist er klein. Es wird leicht sein, Macht über ihn zu bekommen. Hol ihn dir, und zwar schnell!« Trotzig bemühte sich der Schwarzmagier ein ausdrucksloses Gesicht zu machen. Als jüngerer Bruder fühlte er sich in Gesellschaft seiner Schwester oft wie ein dummer Junge. Sie war die Einzige, die ihn immer durchschaute und keine Angst vor ihm hatte – ein Zustand, den die dunkle Seherin gnadenlos ausnutzte. Seit er denken konnte, fürchtete Olav Zürban ihre spöttische Art. Darum ging er seiner Schwester auch meist aus dem Wege. Aber in Fällen wie diesem, wenn er selber keinen Rat mehr wusste, war sie die Einzige, an die er sich wenden konnte. Und wie immer hatte sie Recht! Die Demütigung, die Yasha ihm auf dem Turnierplatz zugeführt hatte, war nicht von Bedeutung. Es kam einzig und allein darauf an, den Jungen auf die dunkle Seite der Magie zu ziehen. Um dieses Ziel zu erreichen, musste er Clara und Laszlo vernichten, denn freiwillig würden sie ihm Yasha gewiss nicht überlassen. Gemeinsam schmiedeten der Schwarzmagier und die dunkle Seherin einen bösen Plan. Erstaunt las Laszlo Dvorach den Brief. Wie kam der unangenehme Olav Zürban dazu, ihn und seine Familie einzuladen? Clara Dvorach zuckte mit den Schultern: »Warum sollen wir die Einladung ausschlagen? Die Baumruine liegt direkt auf unserem Weg und du bist sowieso neugierig, was der finstere Großmeister der schwarzen Magie von dir will!«

An diesem

denkwürdigen

Novemberabend hüllte sich der Halbdunkelwald in dichte Nebelschwaden. Es roch nach modrigem Laub und feuchter Erde. Die Familie Dvorach war an Olav Zürbans Baumruine angekommen. Die Behausung des Schwarzmagiers war eine riesige, hohle Eiche, die ihre vertrockneten Äste wie knochige Finger in den Himmel reckte. Clara Dvorach war zurückgewichen und drückte ihren Sohn fest an sich. Obwohl Yasha noch so klein war, schien er die Gefahr, in der er sich befand, zu spüren und lag ganz still in den Armen seiner Mutter.

Säbel klirrten. Die beiden Kämpfenden glichen großen schwarzen Raben. Ihre langen Umhänge wehten wie Flügel um sie herum und ihre Waffen glänzten im Mondlicht wie scharfe Schnäbel. Olav Zürban, Großmeister der schwarzen Magie, parierte den Hieb seines Gegners und ging zum Angriff über. Im letzten Moment duckte sich Laszlo Dvorach und die Klinge des Säbels zischte pfeifend an seiner Schulter vorbei. Es war ein furchtbarer Fehler gewesen, dass er der Einladung von Olav Zürban und der dunklen Seherin in den Halbdunkelwald gefolgt war.

Aber wie hätte er ahnen können, dass Olav Zürban es auf seinen Sohn abgesehen hatte? Ausgerechnet auf das Kind eines Weißmagiers!

»Touché!«,

brüllte Olav Zürban

triumphierend. Im selben Moment spürte Laszlo Dvorach einen harten Schlag und sank zu Boden. Olav Zürban blickte verächtlich auf seinen bewusstlosen Gegner hinab und gönnte sich ein böses Grinsen. Schnell bückte er sich und schnitt ein Stück von Laszlo Dvorachs Umhang ab. Das Gefühl von grenzenloser Macht stieg in Olav Zürban auf. Bisher war alles nach Plan gelaufen. Er hatte den Weißmagier verletzt und besaß ein Stück seines Umhangs. Das bedeutete, dass Laszlos Zauberkräfte ausreichend geschwächt waren. Nun wurde es Zeit, sich um den kleinen Yasha zu kümmern.

Laszlo Dvorach erwachte von einem brennenden Schmerz. Sein magisches Amulett, das er, seit er denken konnte, um den Hals trug, glühte und mahnte ihn, dass er sich in größter Gefahr befand. Die Hitze des Talismans hatte sein Hemd versengt und einen schmetterlingsförmigen Brandfleck darauf hinterlassen. Verzweifelt schaute sich der Weißmagier um, aber der Platz vor der Baumruine war leer. Von seiner Frau, seinem Sohn und Olav Zürban keine Spur. Voller Sorge lauschte Laszlo Dvorach in die Dunkelheit.

Clara Dvorach

lief so schnell

wie noch nie in ihrem Leben. Auf einer kleinen Lichtung blieb sie stehen. Zweige knackten und Blätter raschelten, der Verfolger kam immer näher. Ihr Herz raste, panisch sah sich die Frau des Weißmagiers nach einem Versteck um. Am Rand der Lichtung wuchs ein hüfthohes Farnfeld. Clara Dvorach kroch zwischen die dichten Farnwedel. Vorsichtig legte sie Yasha neben sich. »Uhu, uhu, uhu«, tönte ein Käuzchen. Das helle Mondlicht ließ die Wassertropfen an einem Spinnennetz im Dunkeln leuchten. Seine Baumeisterin, eine dicke Kreuzspinne, spann, ungerührt vom nächtlichen Besuch, weiter ihre Fäden. Leise Schritte näherten sich der Lichtung. Olav Zürban blieb direkt vor ihrem Versteck stehen. Er war ihnen so nahe, dass Clara Dvorach seine Augen im Mondlicht funkeln sah. Der Schwarzmagier starrte genau in ihre Richtung – hatte er sie gesehen?

Clara hielt den Atem an und versuchte sich noch flacher auf den feuchten Waldboden zu drücken. Yasha begann unruhig zu werden. Da lief tief im Wald ein Tier durchs Unterholz. Abrupt drehte sich der Schwarzmagier um und rannte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Yashas Mutter atmete auf. Lautlos schlich sie aus ihrem Versteck und lief mit Yasha auf dem Arm zurück in Richtung Baumruine, um nach ihrem Mann zu suchen. Laszlo Dvorach sah, wie seine Frau die Lichtung erreichte. Mit Entsetzen entdeckte er hinter ihr Olav Zürban. Im Laufen griff Laszlo nach seinem Talisman und rief:

»Gutes zu beweisen,

bestehen wir in Tat und auf Reisen.
Flucht aus den Fängen böser Macht,
in die Olav Zürban uns gebracht!«

Mit seinem Umhang Frau und Kind verhüllend, erhob sich Laszlo Dvorach in die Luft! Augenblicke später waren die drei im dichten Nebel verschwunden. Wütend machte Olav Zürban das Zeichen des Bösen. Er hielt den Fetzen von Laszlo Dvorachs Umhang in der Hand, zeigte auf die fliehenden Dvorachs und brüllte in die Novembernacht:

»Alles ich verändern kann,

die Familie Dvorach in meinem Bann.

Schwinden soll eure magische Kraft,

seht zu, wie ihr es ohne sie schafft.

Bis der Junge mir gehört,

ist die Heimkehr euch verwehrt.

Wenn ich das Kind nicht haben kann,

hex ich ihm die Sehnsucht an.

An die Suche werd ich Yasha ewig binden,

seine Eltern soll er niemals finden!«

Clara Dvorach hörte ihn aus der Ferne und weinte – das war ein schwarzmagischer Trennungsfluch. Sie mussten ihren kleinen Sohn in Sicherheit bringen, bevor der Bann seine volle Wirkung entfalten konnte. Der Talisman pulsierte vor Anstrengung, denn die magischen Kräfte des Weißmagiers ließen bereits nach. Nun musste der steinerne Schmetterling allein die bösen Kräfte des Fluchs abwehren, die versuchten, den kleinen Yasha von seinen Eltern wegzuzerren. Aber das ließ der Talisman natürlich nicht zu. Währenddessen überlegte Laszlo Dvorach fieberhaft, bei wem er Yasha in Sicherheit bringen könnte. Es musste jemand sein, der nichts, aber auch gar nichts mit den magischen Kreisen zu tun hatte. In Gedanken ging er seine Freunde durch. Die einzigen, die in Frage kamen, waren das Ehepaar Gössler, Schulfreunde von Clara. »Ich wünsche, ich wünsche, ich wünsche zu den Gösslers nach Deutschland zu gelangen. Sie werden für unser Kind sorgen, bis Yasha alt genug ist, um uns zu suchen und den Bann Olav Zürbans zu brechen!«, flüsterte Laszlo Dvorach dem Talisman leise zu.

So kam es, dass

Yasha bei

seinen Zieheltern, den Gösslers, in einem kleinen idyllischen Dorf im Schwarzwald wie ein ganz normaler Junge aufwuchs. Er ging zur Schule, tobte mit seinen Freunden herum, kurz, seine kleine Welt war für ihn ein riesiger Abenteuerspielplatz. Zauberei und Magie waren Dinge, die er nur aus den-Geschichten kannte, die sich Vater Gössler für ihn ausdachte. Frau Gössler stand im Badezimmer und sah in den Garten hinunter. Was machte Yasha da unten bloß? Energisch öffnete sie das Fenster: »Yasha, dein Badewasser ist eingelassen, komm schnell rein, sonst wird es kalt!« Herr Gössler kicherte leise. Im Moment war die liebste Beschäftigung seines Ziehsohns die Aufzucht von Kaulquappen im Gartenteich. Der Junge hatte den Froschlaich im Graben am Spielplatz entdeckt und mit nach Hause gebracht. »Vater Gössler! Was sind das für glibbrige Kugeln?«, hatte er neugierig gefragt. »Das ist Froschlaich, Yasha. Daraus werden einmal Frösche. Am besten, du legst die Eier in den Teich!« Nach kurzer Zeit wimmelte es in dem kleinen Gartenteich der Gösslers nur so von kleinen Kaulquappen. Ständig trieb sich Yasha am Teich herum. Mit einem Glas fischte er sich seine Zöglinge aus dem Wasser, um sie ganz genau betrachten zu können. Jeder Besucher, ob er nun wollte oder nicht, bekam die Tierchen gezeigt. Wer sich traute, durfte die Kaulquappen sogar kurz in die Hand nehmen.

Heute war Badetag

und Yasha wollte

dieses Vergnügen mit einer seiner Kaulquappen teilen. Darum hüpfte er, halb ausgezogen, noch schnell in den Garten, um einen seiner Lieblinge zu holen. Schon zum dritten Mal hatte Mutter Gössler ihn gerufen und mit kaltem Badewasser gedroht. Aber was half es – Mutter Gössler hatte eben keine Ahnung, wie schwierig es war, im Halbdunkeln eine der Kaulquappen zu erwischen.

»Brrr, igitt, ist das kalt!«, schimpfte Yasha leise, während er die kleine Kaulquappe vorsichtig in die Badewanne gleiten ließ und schnell hinterher kletterte. Es war ein Spaß, wie die Kaulquappe um ihn herum schwamm. Sie fand das Baden wohl genauso lustig wie er. Aber auch das schönste Vergnügen hat einmal ein Ende. Zum Glück war es Vater Gössler, der Yasha aus der Badewanne holte, denn Mutter Gössler hätte die Kaulquappe im Badezimmer sicher nicht gerne gesehen und vielleicht sogar geschimpft. Doch auf Vater Gössler war Verlass! Er brachte Yasha ins Bett und erzählte ihm eine Gutenachtgeschichte. Die kleine Kaulquappe in ihrem Wasserglas stand auf dem Nachttisch und durfte zuhören. Danach schmuggelte Vater Gössler sie zurück in den Gartenteich, ohne dass Mutter Gössler auch nur das Geringste davon bemerkte.

Die Jahre vergingen

und viel

zu schnell war die Zeit der Veränderung gekommen. Die Gösslers hatten sich umarmt und weinten. »Yasha ist bereit für seine große Aufgabe. Wir müssen ihn auf die Suche nach seinen Eltern schicken, das haben wir Clara und Laszlo versprochen!«, sagte Vater Gössler zu seiner Frau: »Hat das nicht noch ein wenig Zeit? Er ist noch so jung! Meinst du, unser Yasha ist Olav Zürban schon gewachsen?«, schluchzte Frau Gössler leise und große Tränen kullerten aus ihren Augen. »Vertrau dem Jungen! Er muss seine Eltern finden, das ist die einzige Möglichkeit, um den Trennungsfluch zu brechen. Wir dürfen ihn nicht aufhalten!«, antwortete Vater Gössler seufzend.

Yasha rutschte mit Schwung über das Treppengeländer nach unten. Er war heute früher aufgestanden als sonst und hatte sich schnell fertiggemacht. Sogar seine Schultasche stand schon gepackt neben der Haustür. Das hatte natürlich einen guten Grund, denn heute war sein zwölfter Geburtstag!

Nach dem

Frühstück ging

Mutter Gössler endlich ins Wohnzimmer und zündete die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen an. Wie immer raschelte sie geheimnisvoll mit den Geschenken und zupfte umständlich die Schleifen zurecht, bevor sie rief: »Yasha, Geburtstagskind! Du kannst reinkommen!« »Zwölf Kerzen sind schon eine Menge«, dachte Yasha und holte tief Luft, um sie mit einem Mal auszublasen. Dann nahm er das erste Geschenk vom Tisch. Yasha zerrte und zog vergeblich am Geschenkband, doch die kleine rote Schleife weigerte sich aufzugehen. Lächelnd reichte ihm Mutter Gössler eine Schere. Schnipp, schnapp – das Papier raschelte und ein kleines Taschenmesser kam zum Vorschein. Yasha strahlte übers ganze Gesicht. Genau so ein Messer hatte er sich schon so lange gewünscht! Er umarmte Mutter und Vater Gössler und gab jedem einen dicken Kuss, so sehr freute er sich.

Am Schluss lag nur noch ein kleines in blaues Seidenpapier eingeschlagenes Päckchen auf dem Tisch. Rasch wickelte Yasha es aus. Erstaunt nahm er den Gegenstand, der an einem dunklen Stoffband hing, in die Hand. »Das ist ja eine Schmetterlingskette!«, rief er erstaunt aus. Die Gösslers nickten: »Ja, Yasha, die hat dein richtiger Vater für dich hiergelassen. Dieser Talisman wird dir helfen, das Schicksal deiner Familie zum Guten zu wenden«, antwortete Vater Gössler und erzählte Yasha die Geschichte von Clara und Laszlo Dvorach. Andächtig band sich Yasha den Talisman um.

In der Nacht

hatte Yasha einen

seltsamen Traum. Der Talisman begann in sanften Rottönen zu leuchten. Leise knarrend öffnete sich die Tür zum Kinderzimmer und Laszlo Dvorach setzte sich auf die Bettkante. »Yasha, ich bin es, dein Vater. Wir haben dich damals bei unseren Freunden, den Gösslers, versteckt, als Olav Zürban den Trennungsfluch ausgesprochen hatte. Wenn es ihm gelingt, dich in seine Gewalt zu bekommen, wird er deine Seele zerstören. Dann wirst du aufhören zu existieren und eine willenlose Kreatur des Bösen sein. Pass gut auf den steinernen Schmetterling auf! Dieser Talisman ist seit ewigen Zeiten Beschützer, Freund und Ratgeber unserer Familie. Eines musst du wissen: Verwende den Talisman nur für gute Zwecke. Missbrauche ihn nicht! Es schwächt ihn, wenn er für selbstsüchtige, eigennützige und egoistische Zwecke benutzt wird.

Die weißmagischen Kräfte

des steinernen

Schmetterlings sind so stark, dass Olav Zürban ihn nicht einmal berühren kann. Der Schwarzmagier ist ein gefährlicher Gegner. Er kann jede Gestalt annehmen, aber an seinem zweifarbigen Blick wirst du ihn erkennen. Vertraue auf dich, Yasha! Du bist ein ganz besonderer Junge. Schon als Kleinkind bist du mit dem steinernen Schmetterling in Kontakt getreten. Du wirst uns finden und den Bann brechen. Deine Mutter und ich, wir lieben dich!«

Laszlo Dvorach erhob sich und strich seinem Sohn sanft übers Haar. Langsam wurde seine Gestalt durchsichtig, bis sie schließlich ganz verschwand. Dann wurde es ganz still im Kinderzimmer und der Talisman kühlte ab.

Der Talisman
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