Kapitel 28:

Dunkelheit



Im Inneren der Verwaltung diktiert der Mainbrain. »Jetzt sind wir mit dem Angriff dran. Sie müssen begreifen, dass ich nicht der Einzige bin, der Strom braucht.«

Er befiehlt. »Stoppt die Stromversorgung in Sektor 2.«

Die Hochspannungsschalter in der Nähe der Kernfusionskraftwerke beginnen sich zu bewegen. Es sprüht Funken und Blitze beim Abschaltungsprozess.

Alles wird abgeschaltet in Sektor 2. Batterie betriebene Notlichter leuchten an einigen Stellen auf.

»Was passiert hier?« fragt Jenny.

Paul, der nach Steves verhängnisvollen Tod auf dem Weg zur Bibliothek ist, wird plötzlich gestoppt. Die Luken funktionieren nicht mehr. Ebenfalls ist das Radiosystem unterbrochen worden, weil es von Geräten abhängig ist, die in der Bibliothek installiert sind.

Der Widerstand realisiert nun, dass der Plan, den Sektor 2 zu isolieren, ein schwerwiegendes Manko hat: Die Kraftwerke befinden sich nicht in Sektor 2. Das macht sie abhängig vom Rest der Stadt und damit vom Mainbrain.

»Ich fasse es nicht, sie haben unsere Energieversorgung abgeschaltet! Ich kann es nicht fassen!« schüttelt Jenny den Kopf.

Sie weiß, dass ohne Energieversorgung die Kälte des Weltraums den Sektor 2 in kürzester Zeit einfrieren wird.

Die Bewohner sind nervös. Noch nie zuvor gab es eine Unterbrechung in der Energieversorgung.

Der Mainbrain stoppt die Energieversorgung zu Sektor 2 für fünf Minuten und reaktiviert sie anschließend wieder. Er möchte den Mitgliedern des Widerstands eine Chance zur Kontaktaufnahme geben.

Alle Bewohner von Sektor 2 sind über die Rückkehr der Energieversorgung erleichtert. Doch Jenny ist bewusst, dass sie weiterhin verwundbar sind.

Paul erreicht die Bibliothek. Er fragt Jenny atemlos. »Was ist passiert?«

»Ich glaube, dass wir einen großen Fehler gemacht haben.« äußert Jenny. »Wir sollten den Sektor 3 isolieren, weil dort eines der Kraftwerke liegt. Hier sind wir verwundbar.«

»Wieso hat niemand daran gedacht? Wie können wir etwas so Wichtiges vergessen?« ärgert sich Paul.

»Anfängerfehler.« entgegnet sie.

Der Mainbrain versucht mit dem Sektor 2 Kontakt aufzunehmen, doch niemand gibt Antwort. Die Kommunikationsleitung ist noch immer unterbrochen.

Er stoppt die Stromversorgung von Sektor 2 erneut. Diesmal für zehn Minuten.

Die Fenster in Sektor 2, die die Leere im Weltraum außerhalb zeigen, beginnen einzufrieren. Überall ist Lärm von berstendem Metall zu hören, das sich aufgrund der Kälte zusammen zieht.

Jenny hat keine Wahl. Nach dem Wiedereinsetzen der Stromversorgung reaktiviert sie den Kommunikationskanal mit dem Mainbrain. »Was haben Sie vor?« fragt sie.

»Ich werde die Stromversorgung endgültig unterbrechen, wenn Sie nicht die Notfallluken öffnen.« erwidert er.

»Dies wird tausende von Menschen umbringen. Sie können das nicht tun. Sie wurden dafür programmiert, uns zu beschützen.« jammert Jenny.

»Ich wurde dazu programmiert, den Fortbestand der Menschheit zu gewährleisten und Sie gefährden dies. Ich werde tun, was notwendig ist, um die Ordnung wieder herzustellen.«

Jenny weiß nicht, was sie tun soll.

Nun sagt Paul. »Wenn Sie uns töten, werde ich nicht in der Lage sein, den Gehirnscanner aufzubauen und Ihre Pläne werden zerstört.«

Der Mainbrain antwortet. »Herr Driefontein, Sie sind der einzige Mensch in der AstroTown, der nicht unersetzlich ist. Wir können einen weiteren Klon von Ihnen produzieren.«

Paul ist sprachlos.

Der Mainbrain befiehlt Jennys Eltern zu holen, um mit ihr zu sprechen.

Herr Hummer eilt zum Gefängnismodul und befiehlt den Eltern mit zu kommen.

»Wohin bringen Sie uns?« fragt Jennys Vater ängstlich.

»Sie haben nun die Möglichkeit Ihre Tochter zu retten. Sie müssen sie davon überzeugen, ihren Widerstand aufzugeben.« erläutert Herr Hummer.

Sie erreichen das Modul des Mainbrain. Dieses befindet sich aufgrund der vorangegangenen Explosion noch immer in Aufruhr. Sie sprechen mit Jenny über das Funkradio.

»Jenny meine Liebe.« bittet ihr Vater. »Gib auf. Ihr seid zu weit gegangen. Zu viele Menschenleben stehen auf dem Spiel. Tu das, was sie dir sagen. Öffne die Luken.«

Alle Mitglieder des Widerstands hören mit. Jenny hat keine andere Wahl. »Öffnet die Luken. Wir haben es nicht geschafft.« befielt sie weinend.

Alle Mitglieder des Widerstands schauen einander an und wollen nicht wahrhaben, was passiert ist.

Die jungen Männer, die während der gesamten Aktion die Luken kontrollierten, verbinden die durchgeschnittenen Kabel. Die 34 Luken, die den Sektor 2 isoliert hatten, sind nun wieder geöffnet.

Jenny ist zerstört und weint ununterbrochen. All Ihre Freunde sind ratlos. Aber ihnen ist bewusst, dass sie von nun an verfolgt und festgenommen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit.

»Lass uns fliehen.« rät Paul.

»Wohin?« fragt Jenny und zeigt deutlich, dass sie keine Wahl haben.

Die Soldaten der Sicherheitskräfte dringen durch die geöffneten Luken in Sektor 2 ein und hasten zur Bibliothek, wo sich die Mitglieder des Widerstands aufhalten. Sie wissen, dass sie nun festgenommen werden. Jenny fügt sich in ihr Schicksal. Sie fühlt sich schuldig wegen Steves Tod.

Die Bibliothek ist ohne großen Widerstand schnell unter Kontrolle gebracht. Die Leute an den öffentlichen Orten in Sektor 2 sehen tatenlos zu. Die Kandidaten, die sich um die Positionen beim demokratischen Prozess beworben hatten, sehen das Ende ihrer Träume gekommen. Sektor 2 ist wieder unter der Kontrolle des Mainbrain.

Er befiehlt. »Bringen Sie alle Rebellen ins Gefängnis. Sie werden wegen Verschwörung angeklagt.«

Die Mitglieder des Widerstands sind in einer Ecke der Bibliothek zusammengetrieben worden. Einige junge versuchen zu flüchten, aber werden verfolgt und schnell wieder verhaftet.

Jenny und Paul blicken sich gegenseitig fragend an. Und was jetzt? denken sie.

Alle werden hintereinander in einer langen Linie aufgereiht. Die Füße sind jeweils an die Hände der hinteren Person gefesselt, so dass eine Art schwebendes menschliches Kabel entsteht, welches direkt zum Gefängnis transportiert wird.

Die Leute sehen beim Abtransport dieses menschliche Kabel und sind geschockt.

Alle werden ins Gefängnis in der Nähe der Verwaltung gebracht. Dorthin, wo auch Sarah eingesperrt ist.





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AstroTown - Die Zukunft der Menschheit
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