Kapitel 10:
Rundgang
Paul will die Alltagsroutine der AstroTown kennenlernen. Er ist sehr neugierig auf die dortige Lebensart und nicht so sehr an der Rekonstruktion des Gehirnscanners interessiert. Er tut es nur aus Verpflichtung, weil er sich durch den Willen des Laborpersonals gezwungen fühlt. Er nimmt sich jeden freien Moment, um in der Stadt herumzugehen und den Alltag zu sehen.
Wer hätte gedacht, dass die Zukunft der Menschheit so aussehen würde? denkt Paul, während er die Leute beobachtet.
Aber er wird überall erkannt. Da alle Bewohner der AstroTown Albinos sind, erregt Paul Aufmerksamkeit durch seine ungewöhnliche Farbe. Einige Leute bitten ihn um Autogramme und wollen sich mit Paul fotografieren lassen, als ob er wie ein Pop Star wäre.
Aber andere reagieren aggressiv. Sie sehen ihn als ein seltsames Monster, das Chaos in die AstroTown bringen will. Paul ist ein weißer Mann mit schwarzen Augen und schwarzen Haaren. Dies führte in seiner ursprünglichen Gesellschaft zu keinen Problemen. Aber jetzt existieren Vorurteile ihm gegenüber, weil er anders aussieht. Die Leute greifen ihn mit Ausdrücken an, die Paul nicht verstehen kann. Ausdrücke, die nur die Bewohner der AstroTown kennen. Dieses Verhalten macht ihm Angst.
Paul entscheidet sich mit Herrn Sky zu sprechen. »Ich möchte in der Stadt unbemerkt sein. Die Leute sehen, dass ich anders bin. Das stört mich. Gibt es eine Möglichkeit, mich zu tarnen?«
»Ich will dir Herrn Truman vorstellen. Er ist ein Mitglied unseres Geheimdienstes und ist auf Tarnungen spezialisiert.« sagt Herr Sky.
Beim Treffen mit Herrn Truman erzählt Paul ihm von seinem Problem.
»Das ist leicht zu lösen.« sagt Herr Truman. »Sie können diese Kontaktlinsen verwenden, um Ihre Augen aufzuhellen, diese Perücke aufsetzen, um Ihre Haare weiß zu machen und lange Klamotten tragen, um die Aufmerksamkeit von Ihrer Hautfarbe abzulenken. Es wird schwierig werden, Sie so zu erkennen.«
Mit seinem neuen Aussehen geht Paul zum Marktplatz. Dieser ist ein Modul der Stadt, das mit vielen anderen verbunden ist. Es ist wie eine große Kugel, wo die Leute zu den Shuttles gehen, die für den Transport auf langen Strecken verwendet werden.
Die Shuttles funktionieren wie ein U-Bahn-System und werden von Supraleitern betrieben. Die Außentemperatur im Weltraum, die etwa 3 Grad Kelvin beträgt, also etwa 270 Grad Celsius, wird verwendet, um den Supraleiter zu kühlen. So ist eine hohe Energieeinsparung bei den öffentlichen Verkehrsmitteln der AstroTown möglich.
Es gibt keine privaten Transportmittel. Für kürzere Strecken werden die Luftkorridore verwendet, in welchen die Leute bei etwa 10 Km/h nach vorne gedrückt werden. Die Leute gelangen zu den Korridoren durch kleine Stationen, die über die AstroTown verteilt sind und verlassen sie am gewünschten Ziel. Die Luft dieser Korridore wird durch große Ventilatoren bewegt, die über die Anlage strategisch verteilt sind. Sie sind durch Gitter geschützt, um Unfälle zu vermeiden.
Auf dem Marktplatz ist auch die Akademie der Schönen Künste, die einer der beliebtesten Orte der Jugendlichen ist. Es finden immer einige Präsentationen von Künstlern statt. Ein großartiger Ort, um sich unerkannt in der Menge zu bewegen.
Das Fehlen der Schwerkraft in der AstroTown ist für Leute, die lange Haare haben, unangenehm. Praktisch hat jeder kurze Haare, auch Frauen. Aber einige rebellische Jugendliche lassen ihre Haare wachsen, so dass sie wie eine Kugel auf dem Kopf aussehen, wie ein Afro-Look. Selbst geglättete Haare haben keine Standard-Richtung, wo sie hätten hinfallen sollen. Einige Jugendliche genießen diesen visuellen Effekt.
Paul findet es auch interessant zu beobachten, wie sich die Leute unterhalten. Da es keine Bestimmung von Oberseite oder Unterseite gibt, reden die Leute miteinander in vielen seltsamen Positionen. Einige sind auf dem Kopf im Gegensatz zu anderen. Einige liegen auf der Seite. Es ist schwierig für Paul, mit einer Person kopfüber zu sprechen. Wenn er etwas fragt, versucht er, sich der Person anzupassen. Die Bewohner der AstroTown haben dieses Problem nicht. Sie sind bereits daran gewöhnt.
Auf dem Marktplatz gibt es auch ein großes Fitness-Studio, wo die Leute ihre freie Zeit nutzen können, um den Körper aufzubauen und die Probleme zu verringern, die durch die Schwerelosigkeit verursacht worden sind. Die meisten Leute haben auch Sportgeräte zuhause, aber es macht viel mehr Spaß mit anderen in der Gesellschaft zu trainieren.
Paul denkt sich während er die Szenerie betrachtet: Es ist erstaunlich, wie sich die Menschheit jeder Situation anpassen kann.
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