Noch mehr Stoff: die fünfzehn tollsten China-Bücher

Wer sich nach dem bestandenen China-Abitur noch weiterbilden will, dem seien diese Bücher hier empfohlen. Dabei handelt es sich eventuell nicht um die besten China-Bücher aller Zeiten, denn es ist eine sehr persönliche Auswahl. Sie ist auch nicht endgültig und wird sich in den folgenden Auflagen dieses Buches sicher wieder ändern. Diese Aufstellung gibt den Stand vom Frühjahr 2009 wieder. Einige der besten Bücher sind leider nur auf Englisch erhältlich. Ob an dieser Tatsache die deutschen Verlage schuld sind oder aber die deutschen Leser, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Zweifel natürlich immer die Verlage.

 

Dirk Baecker u. a.: Kontroverse über China. Sino-Philosophie. Berlin 2008. Zoff im Reich der Sinologie. Die Bonner gegen die Bochumer. Mit einer gepfefferten Attacke des Bonner Sinologieprofessors Wolfgang Kubin: «Nun ist es eine Tatsache, dass Sinologen in der Regel nicht denken können, weil sie nicht denken wollen, können oder dürfen. Ihnen fehlen für das große Geschäft des Denkens der Blick über den Tellerrand und die Methode.» Für Philosophiefexe.
Georg Blume: China ist kein Reich des Bösen: Trotz Tibet muss Berlin auf Peking setzen. Hamburg 2008. Trotz des bescheuerten Untertitels ein guter Essay des ehemaligen Zeit- und taz-Korrrespondeten in Peking über die Tibet-Politik der chinesischen Regierung und die deutschen Reaktionen.
Lucian Busse, George Lindt, Susanne Messmer: Beijing Bubbles. Punk and Rock in China’s Capital. Fly Fast Records 2008. Fast alles über Pekings Punk- und Rockszene auf DVD und in einem opulenten Begleitbuch. Auf Englisch und Deutsch und mit ganz viel Joyside.
Rob Gifford: China Road. Entlang der Route 312 quer durchs Land. München 2008. Das Konkurrenzprojekt zu meinem Buch «Allein unter 1,3 Milliarden»: Die Reise ist nicht ganz so kompliziert, die Straße zweitausend Kilometer kürzer, der Autor ist nicht ganz so lustig. Trotzdem lohnt die Lektüre für den, der allein durch China reisen mag.
Peter Hessler: River Town. Two Years on the Yangtse. New York 2001. Ein Amerikaner als einziger Ausländer zwei Jahre lang in einer chinesischen Provinzstadt. «If you read only one book about China, let it be this», schrieb der Historiker und Journalist Jonathan Mirsky. Da kannte er allerdings «Bliefe von dlüben» noch nicht.
Mark Leonard: What does China think? London 2008. Über welche Fragen diskutieren Chinas Intellektuelle und Politiker? Wer steht rechts, wer links? Was denken sie über Chinas künftigen Einfluss auf den Rest der Welt? Das sollte man wissen.
Yang Liu: Ost trifft West. Mainz 2007. Frau Liu wohnt in Berlin und Peking und reduziert in diesem schönen Buch die Unterschiede zwischen Deutschen und Chinesen auf sechsundachtzig Piktogramme. Besser als jeder «Culture Shock»-Reiseführer.
Lynn Pan: The Encyclopedia of the Chinese Overseas. Cambridge, Mass. 1999. Wer wirklich alles über alle Chinas dieser Welt wissen will, braucht diesen kiloschweren, reichbebilderten Ziegelstein. Kann auch als Waffe im Nahkampf verwendet werden.
Oliver Lutz Radtke: Welcome to Presence. Abenteuer Alltag in China. Mannheim 2008. Noch mehr über Chinglish, chinesische Popmusik oder die Standardeinrichtung einer chinesischen Wohnung von einem Mann, der perfekt Chinesisch kann.
Sidney Rittenberg/Amanda Bennett: The Man Who Stayed Behind. Duke University Press 2001. Ein Leben, das für drei reicht: Der US-Soldat Rittenberg blieb nach dem Zweiten Weltkrieg in China, wurde Mitglied der Kommunistischen Partei und während der Kulturrevolution ein berühmter Agitator. Später ging er zurück in die USA und wurde Millionär.
Stefan Schomann: Letzte Zuflucht Schanghai. Die Liebesgeschichte von Robert Reuven Sokal und Julie Chenchu Yang. München 2008. Mit seinen Eltern flüchtet Robert Sokal 1939 vor den Nazis von Wien nach Shanghai und lernt hier die Chinesin Julie kennen, die später seine Frau wird. Schomann erzählt diese außergewöhnliche Liebesgeschichte aus beiden Perspektiven und zeichnet dabei auch ein genaues Bild der jüdischen Emigrantenszene im Shanghai der vierziger Jahre.
Frank Sieren: Der China-Schock. Wie Peking sich die Welt gefügig macht. Berlin 2008. «Das koloniale Motto ‹Friss oder stirb› gilt nicht mehr. Die Kolonialzeit geht endgültig zu Ende. Die Asiaten übernehmen die Vorherrschaft.» Noch ein Buch, das besser ist als sein Untertitel.
Jonathan D. Spence: God’s Chinese Son. The Taiping Heavenly Kingdom of Hong Xiuquan. New York 1996. Die Geschichte von Jesus Christus’ jüngerem chinesischen Bruder, ausgezeichnet erzählt von dem besten Sinologen der USA.
Kai Strittmatter: Gebrauchsanweisung für China. München 2008. Der Klassiker unter den anderen Chinaführern, immer noch sehr angenehm zu lesen. Leider lebt der ehemalige Peking-Korrespondent der SZ seit 2005 in Istanbul. Da müssen eben andere ran.
Paul Theroux: Riding the Iron Rooster. By Train Through China. London 1989. Das zweitschönste, zweitlustigste und zweitcoolste China-Reisebuch aller Zeiten. Bester Satz: «The words ‹a Chinese city› had acquired a peculiar horror for me, like ‹Russian toilet›, or ‹Turkish prison›, or ‹journalist’s ethics›.» Und dann noch etwa zweihundert beste Sätze mehr. (Die vollständige Liste schicke ich Ihnen gerne gegen zehn Euro in Briefmarken zu.)
Bliefe von dlüben: Der China-Crashkurs
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