Ausflugsziele rund um Barcelona

Girona

Eine tolle Kathedrale, ein Labyrinth aus engen Kopfsteinpflastergassen und das schönste mittelalterliche jüdische Viertel Kataloniens machen den Charme dieser Stadt am Fluss aus.

Figueres

Das Teatre-Museu Dalí ist eine Pilgerstätte für alle Dalí-Jünger sowie die letzte Ruhestätte des Meisters.

Montserrat

Das Bergkloster ist die wichtigste religiöse Stätte Kataloniens; sie wartet mit dem ältesten Chor Europas und wunderbaren Wanderwegen auf.

Sitges

Im schönsten Badeort der Costa Daurada erwarten Besucher einige ausgezeichnete Strände, ein tolles Nachtleben und ein ausgelassener Karneval.

Tarragona

Die sonnige Hafenstadt mit schönem mittelalterlichem Kern bietet die größten römischen Ruinen Spaniens und eine Unmenge verlockender Restaurants.

 

Girona

Detailansicht der Karte folgt

Rundgang

Die Hauptattraktion von Girona ist seine Altstadt, eine enge Ansammlung alter Arkadenhäuser, stattlicher Kirchen und steiler Kopfsteinpflasterstraßen. Die allerwichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt, die Kathedrale, erreicht man, indem man am trägen Río Onyar entlangspaziert oder über die mittelalterlichen Stadtmauern geht. Danach bietet sich ein Besuch im jüdischen Viertel El Call mit dem ausgezeichneten Museu d’Història dels Jueus de Girona an. In den Straßen der Umgebung hat man unter den vielen Restaurants die Qual der Wahl.

Nach dem Mittagessen kann man weitere Sehenswürdigkeiten in der Altstadt erkunden wie zum Beispiel die wunderbar erhaltenen Banys Àrabs oder den schönen Kreuzgang und die Grünanlage des Monestir de Sant Pere de Galligant. Schließlich kann man den Tag in einer der Bars an der Plaça Independencia ausklingen lassen.

Das Beste

Sehenswert La Catedral

Essen El Celler de Can Roca

Ausgehen Lola Cafe

Top-Tipp

Die besten Ausblicke auf die Stadt bieten sich von den mittelalterlichen Stadtmauern Gironas; sie sind gegenüber den Banys Àrabs oder in der Nähe der Plaça Catalunya zugänglich.

MUSEUMSPASS

Die GironaMuseus-Karte (www.gironamuseus.cat) gilt für die fünf wichtigsten Museen Gironas. Im ersten Museum zahlt man den vollen Eintrittspreis, in den anderen erhält man 50 % Ermäßigung. Die Karte ist sechs Monate gültig.

Anfahrt

Auto Autobahn AP-7 via Granollers.

Zug Mindestens 20 Züge pro Tag ab Barcelonas Bahnhof Sants (ab 9,70 €, bis 1½ Std.).

Gut zu wissen

Ortsvorwahl 972

Lage 85 km nordöstlich von Barcelona

Touristeninformation (972 22 65 75; www.girona.cat/turisme; Rambla de la Llibertat 1; Mo–Fr 9–20, Sa 9–14 & 16–20, So 9–14 Uhr)

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SEHENSWERTES

LA CATEDRAL      KIRCHE

(www.catedraldegirona.org; Plaça de la Catedral; Museum Erw./Kind 5/1,20 €, So frei; April–Okt. 10–20 Uhr, Nov.–März 10–19 Uhr) Die Wirkung der Barockfassade wird noch gesteigert, indem sich die Kirche am Ende einer majestätischen Treppe mit 86 Stufen oberhalb der Plaça de la Catedral erhebt. Der schöne romanische Kreuzgang stammt zwar aus dem 12. Jh., doch der größte Teil des Gebäudes ist im Verlauf der Jahrhunderte wiederholt umgebaut worden; so hat es etwa das zweitbreiteste Langschiff (23 m) aller christlichen Kirchen. Das Museum der Kathedrale beherbergt mehrere sakrale Schätze wie den meisterhaften romanischen Tapís de la Creació (Schöpfungs-Wandteppich) und eine mozarabische illuminierte Beatus-Handschrift von 975.

MUSEU D’HISTÒRIA DELS JUEUS DE GIRONA      MUSEUM

Google Maps (Carrer de la Força 8; Erw./Kind 2 €/frei; Museu d’Història dels Jueus de Girona Juli & Aug. Mo–Sa 10–20, So 10–14 Uhr, sonst kürzer) Das restaurierte Centre Bonstruc Ća Porta, benannt nach der glanzvollsten Persönlichkeit des jüdischen Girona, einem Kabbalisten und Mystiker des 13. Jhs., beherbergt das hervorragende Museu d’Història dels Jueus de Girona. Stolz präsentiert es das jüdische Erbe der Stadt, schreckt jedoch auch nicht vor den weniger angenehmen Aspekten der Geschichte zurück wie den Verfolgungen durch die Inquisition und den Zwangsbekehrungen. Weitere gute Ausstellungen widmen sich dem Beitrag der Juden von Girona zur Astronomie und Medizin des Mittelalters, der Synagoge, dem Alltag und den Ritualen der jüdischen Gemeinde. Die bedeutendsten Ausstellungsstücke sind Grabplatten und Originaldokumente über die Vertreibung der Juden aus Spanien.

BANYS ÀRABS      BADEHAUS

Google Maps (www.banysarabs.org; Carrer de Ferran Catòlic; Erw./Kind 2/1 €; April–Sept. Mo–Sa 10–19 Uhr, sonst kürzer, So & Feiertage 10–14 Uhr) Dies ist das einzige entdeckte öffentliche Bad aus dem christlichen Spanien des 12. Jhs. Vielleicht als Reaktion auf die muslimische Freude an Wasser und Reinlichkeit (und aufgrund des verbreiteten Glaubens, dass Wasser Krankheiten in sich trage) galt Waschen fast als gotteslästerlich. Zu den Bädern gehören ein apodyterium (Umkleideraum), ein frigidarium und tepidarium (mit kaltem bzw. warmem Wasser) sowie ein caldarium (eine Art Sauna).

MONESTIR DE SANT PERE DE GALLIGANTS      KLOSTER

Google Maps (www.mac.cat/cat/Seus/Girona; Carrer de Santa Llúcia; Erw./Sen. & Kind/16–18 J. 2,30 €/frei/1,61 €; Juni–Sept. Di–Sa 10.30–13.30 & 16–19 Uhr, Okt.–Mai Di–Sa 10–14 & 16–18 Uhr, ganzjährig So & Feiertage 10–14 Uhr) Das romanische Benediktinerkloster aus dem 11. und 12. Jh. verfügt über einen hübschen Kreuzgang mit merkwürdigen Tieren und mythischen Kreaturen an den Pfeilern. Im Kloster residiert das Museu Arqueològic Google Maps (Erw./Sen. & Kind 2,30 €/frei) mit Ausstellungen über prähistorische Zeiten bis zum Mittelalter.

MUSEU D’HISTÒRIA DE LA CIUTAT      MUSEUM

Google Maps (www.girona.cat; Carrer de la Força 27; Erw./Stud./Kind 4/2 €/frei; Di–Sa 10–14 & 17–19, So & Feiertage 10–14 Uhr) Das fesselnde und gut konzipierte Museum erzählt die lange und eindrucksvolle Geschichte der Stadt von den römischen Ursprüngen über die Belagerung Gironas durch napoleonische Truppen bis zur Tradition des katalanischen Volkstanzes Sardana und zu zeitgenössischer Kunst.

ESGLÉSIA DE SANT FELIU      KIRCHE

Google Maps (Plaça de Sant Feliu; Mo–Sa 9.30–14 & 16–19, So 10–12 Uhr) An der Plaça de Sant Feliu steht die zweitgrößte Kirche der Stadt Girona mit einer Hauptfassade aus dem 17. Jh. und ihrem Wahrzeichen, dem Turm. Das Kirchenschiff weist noch romanische Bögen aus dem 13. Jh. auf, die oberen Teile stammen aus der Zeit der Gotik (14. bis 16. Jh.), der Turm schließlich ist barock. Die nördlichste Kapelle schmückt eine hervorragende Steinskulptur im Stil der katalanischen Gotik, Aloi de Montbrais Crist Jacent, eine liegende Christusfigur aus Alabaster.

SCHLAFEN IN GIRONA

Casa Cúndaro Google Maps (972 22 35 83; www.casacundaro.com; Pujada de la Catedral 9; DZ 60–80 €; ) Mittelalterliches jüdisches Haus mit fünf großen Zimmern und vier Apartments für Selbstversorger, allesamt mit nackten Original-Steinwänden und modernem Luxus wie Satelliten-TV. Tolle Lage bei der Kathedrale.

Bed & Breakfast Bells Oficis Google Maps (972 22 81 70; www.bellsoficis.com; Carrer dels Germans Busquets 2; Zi. mit Frühstück 40–85 €; ) Sechs sehr beliebte Zimmer in einem Gebäude aus dem 19. Jh. Einige verfügen im Bad über ungewöhnliche Kieselsteinkunst; andere haben kein eigenes Bad, und einige bieten Ausblicke auf die Straße.

MUSEU D’ART      GALERIE

Google Maps (www.museuart.com; Plaça de la Catedral 12; Eintritt 2 €; März–Sept. Di–Sa 10–19 Uhr, Okt.–Feb. bis 18 Uhr, ganzjährig So & Feiertage 10–14 Uhr) Die Sammlung des Museu d’Art umfasst rund 8500 Kunstwerke aus der Region Girona, von romanischen Holzschnitzereien und Buntglastischen bis zu modernistischen Skulpturen des aus Olot stammenden Miquel Blay und Gemälden aus dem frühen 20. Jh. von Francesc Vayreda.

MUSEU DEL CINEMA      MUSEUM

Google Maps (www.museudelcinema.org; Carrer de Sèquia 1; Erw./Kind 5 €/frei; Juli & Aug. 10–20 Uhr, sonst kürzer & Mo geschl.) In der Casa de les Aigües residiert das einzige Filmmuseum Spaniens. Die Sammlung Tomás Mallol (ein Regisseur aus Girona) umfasst nicht nur Ausstellungen zur Geschichte des Films von den Gebrüdern Lumière bis heute, sondern auch Gegenstände zum Anfassen für Schattenspiele, die Erzeugung von optischen Illusionen u. Ä. – toll für Kinder!

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ESSEN & AUSGEHEN

L’ALQUERIA      KATALANISCH €€

Google Maps (972 22 18 82; www.restaurantalqueria.com; Carrer de la Ginesta 8; Hauptgerichte 18–22 €; Mi–Sa mittags & abends, Di & So nur mittags) Die schicke minimalistische arrocería (Restaurant, das auf Reisgerichte spezialisiert ist) serviert den besten arrós negre (in Tintenfischsud gekochten Reis) und arrós a la Catalan (katalanische Paella, im Tontopf ohne Safran gekocht) in der Stadt, außerdem rund 20 weitere hervorragend zubereitete Reisgerichte. Fürs Abendessen reservieren!

+CUB      TAPAS

Google Maps (Plaça Catalunya; 3 Tapas 10,40 €; tgl. mittags, Mo–Sa abends; v) Sehr zentral gelegene Café-Bar mit überaus freundlichem Service, innovativen Tapas – von Blutwurst mit Pistazien bis zu Salat mit Sorbet aus schwarzen Feigen –, frischen Obstsäften, Shakes und La-Moska-Bier aus einer Kleinbrauerei in Girona.

LOLA CAFE      BAR

Google Maps (Carrer de la Força 7; 18–3 Uhr) Die Bar sorgt mitten im mittelalterlichen Girona mit gelegentlichen Salsa- und Rumba-Konzerten für sinnliches Latino-Flair und ist besonders verlockend, wenn man eine Schwäche für Caipirinhas und Mojitos hat.

ABSTECHER

IM DREI-STERNE-HIMMEL

Ursprünglich war es eine einfache Bar mit Grillrestaurant auf einem Felsen hoch über dem kargen Mittelmeerstrand von Cala Montjoi und nur über einen unbefestigten Weg von Roses (6 km westlich) aus zu erreichen. Dann wurde El Bulli (www.elbulli.com) dank Starkoch Ferran Adrià, dem „Dalí der Gastronomie“, der traditionelle Aromen auf sehr untraditionelle Weise präsentierte, mit drei Michelin-Sternen und fünfmal mit dem Titel „Bestes Restaurant der Welt“ ausgezeichnet. Zwar schloss Adrià die Pforten des El Bulli 2011, um (wahrscheinlich 2014) die El-Bulli-Stiftung zu eröffnen, eine Akademie für fortschrittliches Kochen. Doch Gourmets brauchen nicht zu verzweifeln: Katalonien hat immer noch drei Restaurants mit drei Michelin-Sternen, darunter das beliebte El Celler de Can Roca, das schnell die Stellung des El Bulli eingenommen hat.

El Celler de Can Roca (972 22 21 57; www.cellercanroca.com; Carrer Can Sunyer 48; 5-/9-Gänge-Menüs 130/160 €; Di–Sa mittags & abends), 2 km westlich vom Zentrum von Girona in einem umgebauten Landhaus, wird von drei Brüdern geführt – Joan, Josep und Jordi –, die sich der „emotionalen Küche“ verschrieben haben: Sie wollen mit ihrer stets wechselnden Karte mit mediterraner Küche glückliche Kindheitserinnerungen heraufbeschwören. Der Stil ist sehr verspielt, z. B. beim „trockenen Gambini“, bei dem in einem trockenen Martini eine Garnele den Platz der Olive einnimmt, und die Preise für die fünf- bzw. neungängigen Menüs sind durchaus angemessen.

 

Figueres

Rundgang

Wer das unvergleichliche Teatre-Museu Dalí besuchen möchte, sollte sich früh auf die Socken machen – es ist das zweitbeliebteste Museum Spaniens und schon am Vormittag fallen die Touristen von der Costa Brava busweise ein. Auf jeden Fall sollte man hier den ganzen Vormittag verbringen und sich alles anschauen, von der Außenanlage bis zu den bizarren Dekorationen und Dalís einzigartigen Werken. Danach lockt gleich außerhalb der Stadt mit die beste Küche der Region, oder man isst in der Nähe des Museums etwas auf die Schnelle.

Aber Figueres hat noch mehr zu bieten als Dalí, sodass sich für Leute mit etwas Durchhaltevermögen nachmittags noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten anbieten: das riesige Castell de Sant Ferran und die beiden unterhaltsamen Museen im Zentrum.

ABSTECHER

IM DALÍ-DELIRIUM

Dalí wurde 1904 in Figueres geboren, doch führte ihn seine Karriere als Künstler nach Madrid, Barcelona, Paris und in die USA. Seinen Wurzeln ist er aber immer treu geblieben, und so hat er an mehreren Orten in Katalonien seine Spuren hinterlassen, vor allem in seinem Küstendomizil in Portlligat und seinem „Schloss“ im Hinterland, Castell de Púbol.

Portlligat liegt 1,25 km nördlich von Cadaqués und ist ein winziger Fischerort an einer ruhigen, bezaubernden Bucht. Dalí verbrachte zwischen 1930 und 1982 mehr als die Hälfte seines Erwachsenenlebens in einer ehemaligen Fischerhütte, die aber inzwischen zum Casa-Museu Salvador Dalí (972 25 10 15; www.salvador-dali.org; Erw./Kind 11 €/frei; nur n. V.) angewachsen ist, einem Komplex aus urigen Zimmern, engen Fluren und Terrassen, mit einer bizarren Einrichtung, die Dalís Charakter entspricht. Freiwillig war er allerdings nicht hierhergekommen. Sein Vater hatte ihm verboten, sein Elternhaus in Cadaqués wieder zu betreten, nachdem Dalí in Paris eine Zeichnung von Sacré Cœur präsentiert hatte, auf die er geschrieben hatte: Parfois je crache par plaisir sur le portrait de ma mère (Manchmal spucke ich aus Spaß auf das Bild meiner Mutter). Das verzieh ihm sein Vater nie.

Das Castell de Púbol (www.salvador-dali.org; Plaça de Gala Dalí; Erw./Stud. & Sen. 8/5 €; Mitte Juni–Mitte Sept. tgl. 10–20 Uhr, sonst kürzer) steht im Dorf La Pera, unmittelbar südlich der C-66 zwischen Girona und Palafrugell. Das Herrenhaus im Stil der Gotik und Renaissance kaufte Dalí 1968 für seine Frau Gala, die hier bis zu ihrem Tod 1982 im Alter von 88 Jahren lebte. Ein untröstlicher Dalí zog nach ihrem Tod selbst in die Burg ein, wurde von Freunden jedoch 1984 zum Auszug bewegt, nachdem er einen Brand verursacht hatte. Obwohl das Anwesen größtenteils nach Galas Geschmack eingerichtet war, finden sich auch Dinge, die eindeutig auf Dalí hinweisen: Im labyrinthartigen Garten stehen Statuen von Elefanten mit Giraffenbeinen, unter einem durchsichtigen Tisch ist ein Pferd zu sehen und in der Krypta blickt eine ausgestopfte Giraffe auf Galas Grab.

Das Castell de Púbol ist von Girona leicht mit den Bussen Richtung Palafrugell zu erreichen (2,50 €; 40 Min.). Man steigt an der C-66 an der zweiten Haltestelle in La Pera aus und geht dann 2 km zu Fuß zur Burg. Nach Portlligat nimmt man von Figueres (5,30 €, 1 Std., 3- bis 7-mal tgl.) oder Girona (3,50 €, 1 ¾ Std., 2- bis 3-mal tgl.) einen Sarfa-Bus Richtung Cadaqués.

Das Beste

Sehenswert Teatre-Museu Dalí

Essen El Motel

Ausgehen Sidrería Txot’s

Top-Tipp

Das Teatre-Museu Dalí besucht man am besten nicht am Wochenende oder an einem Feiertag. Im Frühjahr und Frühsommer sollte man gleich zur Öffnungszeit da sein und vielleicht vorher in Figueres übernachten.

Anfahrt

Auto Autobahn AP-7 via Granollers und Girona.

Zug Mindestens 18 Züge täglich vom Bahnhof Sants in Barcelona via Girona (9,40–12,80 €, 1½–2¼ Std.).

Gut zu wissen

Ortsvorwahl 972

Lage 139 km nordöstlich von Barcelona

Touristeninformation (972 50 31 55; www.figueresciutat.com; Plaça del Sol; Juli–Sept. Mo–Sa 9–20, So 10–14 Uhr, sonst kürzer)

HIGHLIGHTS
TEATRE-MUSEU DALÍ

Das rote burgähnliche Gebäude mit den für Dalí typischen riesigen Eiern, den stilisierten Statuen und den gipsüberzogenen Croissants ist eine wirklich passende letzte Ruhestätte für den Meister des Surrealismus; am Eingang wachen mittelalterliche Ritterrüstungen mit Baguettes auf dem Kopf.

Nicht versäumen

Das schrullige Äußere des Museums

Taxi Plujós

Gala Mirando el Mar Mediterráneo

Praktisch & Konkret

www.salvador-dali.org

Plaça de Gala i Salvador Dalí 5

Erw./Kind 12 €/frei

Juli–Sept. 9– 20 Uhr, März–Juni & Okt. 9.30–18 Uhr, sonst kürzer

Innen steht im Erdgeschoss in einem halbrunden Garten das Taxi Plujós (Regnerisches Taxi). Es besteht aus einem alten Cadillac; nach Einwurf einer Münze wird der Fahrer des Autos komplett mit Wasser übergossen. Die Sala de Peixateries (Saal der Fischgeschäfte) beherbergt eine Sammlung von Dalís Ölgemälden, darunter sein berühmtes Autoretrat Tou amb Tall de Bacon Fregit (Selbstporträt mit gebratenem Speck). Unterhalb der früheren Bühne des Theaters befindet sich die Krypta mit Dalís schlichtem Grab im „spirituellen Zentrum Europas“, wie er selbst bescheiden sagte.

Im gesamten Gebäude ist die Präsenz von Dalís Frau und lebenslanger Muse Gala zu spüren, von Gala Mirando el Mar Mediterráneo (Gala aufs Mittelmeer blickend) auf Ebene 2, das von Weitem wie ein Porträt von Abraham Lincoln aussieht, bis zur klassischen Leda Atómica (Atomare Leda).

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SEHENSWERTES

CASTELL DE SANT FERRAN      FESTUNG

(www.lesfortalesescatalanes.info; Eintritt 6 €; Ostern & Juli–Mitte Sept. 10.30–20 Uhr, Mitte Sept.–Okt. & April–Juni 10.30–18 Uhr, sonst bis 15 Uhr) Von der auf einem Hügel 1 km nordwestlich des Zentrums gelegenen, uneinnehmbar wirkenden Festung aus dem 18. Jh., der größten Europas, bieten sich weite Ausblicke über die Ebene. Die 1750 zur Abwehr französischer Eindringlinge erbaute Festung bot Platz für 16 000 Soldaten, wurde aber schließlich doch von den Franzosen eingenommen – 1794 und 1808. Während des Spanischen Bürgerkriegs trat die republikanische Regierung, nachdem sie aus Barcelona geflüchtet war, hier in einem Verlies am 8. Februar 1939 zum letzten Mal zusammen. Die gewaltigen Stallungen vermitteln einen Eindruck davon, wie groß die auf der Festung untergebrachte Kavallerie während der Blütezeit der Anlage gewesen ist. Ein Spaziergang außen um die Festung herum dauert etwa eine Dreiviertelstunde.

MUSEU DEL JOGUET      MUSEUM

(www.mjc.cat; Carrer de Sant Pere 1; Erw./Kind 5,80 €/frei; Juni–Sept. Mo–Sa 10–19, So 11– 18 Uhr, sonst kürzer) Das einzige Spielzeugmuseum Spaniens bietet über 3500 Spielzeuge aus allen Epochen, von den ersten Brettspielen mit bunten Steinchen und „Ball in den Becher“ – ein zeitloser Klassiker! – bis zu raffinierten Puppenhäusern, Puppen aus den 1920er-Jahren mit unheimlichem Gesichtsausdruck, Spielzeugautos und religiösen Prozessionen mit winzigen Figuren aus Katalonien und Valencia. Absolut faszinierend, und das nicht nur für Kinder!

MUSEU DE L’EMPORDÁ      MUSEUM

(www.museuemporda.org; La Rambla 2; Erw./Kind 2 €/frei; Mai–Okt. Di–Sa 11–20 Uhr, Nov.–April Di–Sa 11–19 Uhr, ganzjährig So & Feiertage 11– 14 Uhr) In diesem Museum findet sich neben griechischen, römischen und mittelalterlichen archäologischen Funden auch eine recht große Sammlung von Kunst vorwiegend katalanischer Künstler, einige Werke sind jedoch vom Madrider Prado ausgeliehen. Mit einem Ticket des Teatre-Museu Dalí ist der Eintritt frei.

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ESSEN & AUSGEHEN

EL MOTEL      KATALANISCH €€€

(972 50 05 62; www.elmotel.cat; Avinguda Salvador Dalí I Doménech 170, Hotel Empordá; Degustationsmenüs 35–55 €, EZ/DZ ab 93/109 €; mittags & abends) Jaume Subirós, Küchenchef und Eigentümer dieses Restaurants im Hotel Empordá an einer verkehrsreichen Straße 1 km nördlich des Zentrums, gilt gemeinhin als derjenige, der den Übergang von der traditionellen katalanischen Hausmannskost zur heutigen verfeinerten, innovativen Küche schaffte. Schon seit Jahrzehnten zieht es die Gourmets hierher, um Gerichte wie Seeigel aus Cadaqués, Kabeljau mit Trüffeln und Kalbsbäckchen in Rotwein zu probieren.

SCHLAFEN IN FIGUERES

Hotel Durán (972 50 12 50; www.hotelduran.com; Carrer de Lasauca 5; EZ/DZ ab 74/89 €; ) In dem Hotel von der Mitte des 19. Jhs. zu übernachten passt gut zum Thema Dalí, da der Meister und seine Frau hier gerne vorbeischauten. Die Zimmer sind modern und mit ihrer sanften Farbgestaltung in Beige, Braun und Weiß eher unspektakulär, das Restaurant hingegen ist wie ein königlicher Bankettsaal, mit exzellentem Service und einem phantastischen Mittagsmenü für 20 €, bei dem köstliche Leckereien wie scharf angebratenes Thunfischsteak und Kaninchenlende serviert werden.

Mas Pau (972 54 61 54; www.maspau.com; Avinyonet de Puigventós; EZ/DZ ab 80/100 €; ) Dieses reizende masia (Bauernhaus) aus dem 16. Jh. hat gediegene Zimmer und ein mit einem Michelin-Stern ausgezeichnetes Restaurant, das eine saisonale Karte bietet; der Schwerpunkt liegt auf frischen Zutaten aus der Region.

SIDRERÍA TXOT’S      BASKISCH €€

(www.sidreriatxots.com; Avinguda Salvadór Dalí 114; Hauptgerichte 12–20 €; mittags & abends) Wer auf einem der Holzstühle Platz nimmt, kann dabei zusehen, wie der Cidre aus einiger Entfernung direkt vom Fass ins Glas gezapft wird, und sich dann Wurst, Käse und Salate oder Gerichte wie Chorizo in Cidre oder L’Escala-Sardellen auf Toast schmecken lassen.

 

Montserrat

Rundgang

Der Klosterkomplex selbst ist zwar überschaubar, doch sollte man für den Ausflug hierher einen ganzen Tag einplanen, wenn man noch eine wunderbare Bergwanderung unternehmen möchte. Am besten fährt man mit der ersten cremallera (Zahnradbahn) oder Seilbahn hoch auf den Berg und beginnt mit der Erkundung des Klosterkomplexes, stattet der Jungfrau Maria einen Besuch ab und danach dem lohnenden Museu de Montserrat. Anschließend kann man in der Cafeteria ein frühes Mittagessen einnehmen. Je nach Jahreszeit singt in der Basilika vielleicht der älteste Knabenchor Europas.

Danach fährt man mit den Bahnen oder geht zu Fuß hinunter zur Santa Cova – der Stelle, an der die Jungfrau von Montserrat ursprünglich gefunden wurde – oder hoch zum Gipfel des Sant Jeroni mit einem tollen Ausblick aufs Tal.

Das Beste

Sehenswert Monestir de Montserrat

Essen Hotel Abat Cisneros

Spaziergang Sant Jeroni

Top-Tipp

Um allein mit der Jungfrau von Montserrat zu kommunizieren und die Stille der Berge zu genießen, bietet sich eine Übernachtung hier oben an: Dann ist man zur Öffnungszeit um 7 Uhr in der Kapelle.

Anfahrt

Zug, Zahnradbahn & Seilbahn Die von der FGC (www.fgc.net) betriebenen Züge der Linie R5 verkehren ab 8.36 Uhr stündlich vom Bahnhof Plaça d’Espanya (52– 56 Min.). An der Haltestelle Montserrat Aeri besteht Anschluss an die Seilbahn (93 835 00 05; www.aeridemontserrat.com, einfach/hin & zurück 5/7,90 €, 17 Min., März–Okt. 9.40–19 Uhr, Nov.–Feb. Mo–Sa 10.10–17.45, So & Feiertage 10.10–18.45 Uhr) und in Monistrol de Montserrat an die Zahnradbahn Cremallera (90 231 20 20; www.cremallerademontserrat.com, einfach/hin & zurück 6/9 €, 5 Min.).

HIGHLIGHTS
MONESTIR DE MONTSERRAT

Das Kloster, nach Santiago de Compostela die zweitwichtigste Pilgerstätte Spaniens, wurde im 9. Jh. gegründet und 1025 erweitert. Es erinnert an eine Marienerscheinung, die Schäfer auf dem Berg hatten. Im 12. Jh. wurde hier das Bildnis der Schwarzen Jungfrau entdeckt, der Legende nach vom hl. Lukas angefertigt und vom hl. Petrus in den Bergen vor den Mauren versteckt. Von nah und fern strömen Pilger hierher, um die Jungfrau von Montserrat anzubeten, die liebevoll La Moreneta („die kleine Braune“) genannt wird. Seit 1881 ist sie die Schutzpatronin Kataloniens, und insbesondere frisch vermählte Paare ersuchen ihren Segen. Der FC Barcelona widmet ihr seine Siege und während des Bürgerkriegs wurde sie von Franco angebetet.

Nicht versäumen

La-Moreneta-Schrein

Gesang der Montserrat-Chorknaben in der Basilika

Wanderung zum Gipfel des Sant Jeroni

Praktisch & Konkret

www.abadiamont​serrat.net

9–18 Uhr

Das zweiteilige Museu de Montserrat (Plaça de Santa Maria; Erw./Stud. 6,50/5,50 €; 10–18 Uhr) verfügt über eine ausgezeichnete Sammlung mit allem Möglichen von ägyptischen Mumien und gotischen Altarbildern bis hin zu Kunst von El Greco, Monet, Degas und Picasso sowie moderner Kunst und einigen russischen Ikonen aus dem 14. Jh. Von der Plaça de Santa Maria betritt man den Hof der Basilica (Eintritt 5 €; 7.30– 20 Uhr) aus dem 16. Jh. Von hier führen Treppen zum schmalen Schrein Cambril de la Mare de Déu (7–10.30 & 12–18.30 Uhr) mit der Moreneta.

Gut zu wissen

Ortsvorwahl 938

Lage 50 km nordwestlich von Barcelona

Touristeninformation (938 77 77 01; www.montserratvisita.com; Mo–Fr 9–17.45, Sa & So bis 18.45 Uhr)

MEHR KLOSTER FÜRS GELD

Das Tot-Montserrat-Ticket ab der Plaça d’Espanya umfasst Zug, Cremallera, Museum, Seilbahnen, ein dreigängiges Mittagessen in der Cafeteria und die audiovisuelle Show und kostet 39,95 €. Wer bei seinem Besuch am Montserrat alles mitnehmen möchte, spart so insgesamt ein paar Euro.

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SEHENSWERTES

SANT JERONI      BERG

Der Berg oberhalb des Klosters lässt sich dank einem Netz von Wegen erkunden, die zu den Gipfeln und zu 13 malerisch verfallenen Einsiedeleien führen. Die ersten 250 Höhenmeter vom Kloster überbrückt die Sant-Joan-Seilbahn (einfach/hin & zurück 5,05/8 €; 10–18.50 Uhr alle 20 Min., Jan. & Feb. geschl.). Wer lieber zu Fuß geht: Auf der Straße, die an der Talstation der Seilbahn entlangführt, gelangt man in etwa einer Stunde zur Bergstation der Bahn (3 km).

Von dort ist es ein 20-minütiger (ausgeschilderter) Spaziergang zur Sant-Joan-Kapelle mit schönen Blicken Richtung Westen. Interessanter ist jedoch die einstündige Wanderung Richtung Nordwesten zum höchsten Gipfel von Montserrat, dem Sant Jeroni, dessen Nordwand atemberaubend steil in die Tiefe stürzt.

SANTA COVA

(einfach/hin & zurück 2/3,20 €; 10–17.30 Uhr alle 20 Min.) Zur Kapelle an der Stelle, an der das heilige Abbild der Jungfrau Maria gefunden wurde – zurzeit ist hier eine Nachbildung der Moreneta zu sehen –, fährt die Santa-Cova-Seilbahn (einfach/hin & zurück 2/3,20 €; 10–17.30 Uhr alle 20 Min.) oder man geht einfach zu Fuß hinunter und folgt dann dem schwindelerregenden Bergpfad, von dem sich fabelhafte Ausblicke aufs Tal darunter eröffnen.

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ESSEN

CAFETERIA      FASTFOOD

(Mahlzeiten 15–20 €; Mittagessen 12–16 Uhr) Die zentral gelegene Selbstbedienungs-Cafeteria bietet neben belegten Broten auch größere Gerichte wie calamares a la romana (frittierte Tintenfischringe), Frikadellen, Hamburger – die üblichen Verdächtigen.

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UNTERHALTUNG

MONTSERRAT-KNABENCHOR

(www.escolania.cat; Darbietungen Ende Aug.–Ende Juni Mo–Fr 13, So 12 Uhr) Escolania, die älteste Musikschule Europas, unterhält einen Knabenchor, der täglich in der Basilika singt – ein seltenes (und kurzes) Vergnügen; gewöhnlich bringt er Virolai zu Gehör, geschrieben vom katalanischen Nationaldichter Jacint Verdaguer. Die 40 bis 50 escolanets im Alter von 10 bis 14 Jahren besuchen das Internat in Montserrat. Die Aufnahme in den Chor erfolgt nach einer zweijährigen Auswahlphase. Die aktuellen Zeiten der Darbietungen (die sich ändern können) stehen auf der Webseite.

SCHLAFEN IN MONTSERRAT

Hotel Abat Cisneros (93 877 77 01; EZ/DZ 60/104 €; ) Das einzige Hotel im Klosterkomplex bietet moderne, gemütliche Zimmer, teils mit Ausblick auf die Plaça de Santa Maria. Außerdem gibt’s hier ein gutes Restaurant mit kreativer katalanischer Küche (Mahlzeiten 36 €).

 

Sitges

Rundgang

Sitges eignet sich perfekt für einen Promenadenbummel und zum Faulenzen in der Sonne. Bei gutem Wetter sind die zentralen Strände daher voll. Glücklicherweise herrscht aber ein gutes Angebot an Stränden; wer möchte, kann am hiesigen FKK-Strand auch nackt baden. Nach dem Bad in Sonne und Meer sucht man sich in der Nähe ein nettes Fischrestaurant.

Wer sich für moderne Kunst und den Modernisme interessiert: Das Museu Cau Ferrat lohnt ebenso einen Besuch wie die Fundació Stämpfli Museu d’Art Contemporani (; nur Freitag bis Sonntag geöffnet). Anschließend kann man sich in einer Tapasbar im Zentrum einen Nachmittagsdrink genehmigen. Wer später noch weiterfeiern möchte, kann dies in einem der vielen Clubs am Stadtrand tun.

Das Beste

Sehenswert Strände

Essen eF & Gi

Ausgehen Sweet Pachá

Top-Tipp

Wer wissen möchte, welches die derzeit angesagtesten Nightlife-Hotspots für Schwule sind, sollte das Parrots Hotel ansteuern. Wer zum einwöchigen Carnaval im Februar/März nach Sitges kommt, sollte auf jeden Fall rechtzeitig im Voraus buchen.

Anfahrt

Auto Die beste Straße von Barcelona ist die mautpflichtige C-32. Die C-31, die hinter Castelldefels auf die C-32 trifft, ist landschaftlich schöner, aber oft sehr befahren und man kommt nur langsam voran.

Zug Zwischen 6 und 22 Uhr fahren pro Stunde vier rodalies der Linie R2 von Barcelonas Passeig de Gràcia und der Estació Sants nach Sitges (3,60 €, 27–46 Min. je nach Zahl der Stopps).

Gut zu wissen

Ortsvorwahl 938

Lage 32 km südwestlich von Barcelona

Touristeninformation (938 11 06 11; Passeig de la Ribera; 10–14 & 16–20 Uhr)

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SEHENSWERTES

FUNDACIÓ STÄMPFLI MUSEU D’ART CONTEMPORANI      GALERIE

(www.fundacio-stampfli.org; PlaĆa Ajuntament; Erw. 3,50 €; Fr & Sa 9.30–14 & 16–19, So 10–15 Uhr) Die ausgezeichnete neue Kunstgalerie mit Schwerpunkt auf der Kunst des 20. Jhs. ab den 1960er-Jahren eröffnete Ende 2010. Die Gemälde und Skulpturen von Künstlern aus der ganzen Welt sind auf zwei renovierte historische Gebäude verteilt, darunter Arbeiten von Richard „Buddy“ di Rosa, Oliver Mosset und Takis.

PLATJAS      STRÄNDE

Google Maps Sitges bietet insgesamt zwölf Strände: Der Hauptstrand mit der schönen Uferpromenade Passeig Maritim und chiringuitos (Strandbars) ist durch Wellenbrecher in neun unterschiedlich benannte Abschnitte unterteilt. Weitere Strände sind Sant Sebastiá, Balmins und D’Aiguadolç östlich der Landzunge mit einer Reihe von Museen und der auffallenden Església de Sant Bartomeu i Santa Tecla. Früher war Bassa Rodona der offizielle Schwulenstrand, heute jedoch verteilen sich die schwulen Sonnenanbeter ziemlich gleichmäßig auf alle Strände; Balmins ist eine geschützte Bucht, die v. a. FKKler anlockt.

MUSEU CAU FERRAT      MUSEUM

(Carrer de Fonollar) Das weiß getünchte Haus wurde in den 1890er-Jahren vom Künstler Santiago Rusiñol – einem Pionier der Jugendstilbewegung, dessen Statue am Hauptstrand steht – als Wohnhaus und Atelier erbaut. Drinnen befinden sich neben seiner eigenen Kunst auch Werke von Zeitgenossen, z. B. von seinem Freund Picasso, sowie ein paar El Grecos. Bezaubernd ist das Innere des Hauses mit seinen wunderschön gekachelten Wänden und weiten Bögen. Das Museum wurde zur Zeit der Niederschrift gerade renoviert, sollte aber inzwischen wieder geöffnet haben.

SCHLAFEN IN SITGES

Parrots Hotel (93 894 13 50; www.parrots-group.com; Calle Joán Torrida 16; EZ/DZ ab 96/106 € in der Hochsaison; ) Das strahlend blaue Schwulenhotel ist nur schwer zu übersehen; die ultramodernen Zimmer haben alle Kabel-TV und Klimaanlage (toll im Sommer!), von den Balkonen kann man sich das Treiben vorm Hotel anschauen und es gibt auch eine Sauna.

Hotel Romàntic (93 894 83 75; www.hotelromantic.com; Carrer de Sant Isidre 33; EZ/DZ ab 70/100 € in der Hochsaison; ) Die drei benachbarten Villen aus dem 19. Jh. präsentieren sich in sinnlichem modernistischem Stil und bieten einen schattigen Innenhof zum Essen und freundlichen Service. Die Zimmer sind allerdings eher klein und könnten eine Auffrischung vertragen. Gleich um die Ecke befindet sich das reizende Schwesterhotel, das Hotel de la Renaixença (93 894 06 43; www.hotelromantic.com; Carrer d’Illa de Cuba 45; EZ/DZ ab 70/100 € in der Hochsaison), das ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Pensió Maricel (93 894 36 27; www.milisa.com; Carrer d’En Tacó 13; DZ 60–70 € in der Hochsaison) Die Pension in einer schmalen Gasse nicht weit vom Strand ist eine der billigsten Unterkünfte am Ort. Die zehn einfachen Zimmer sind sauber und spartanisch. Einige Zimmer haben so gut wie gar keinen Ausblick, von anderen kann man das Meer erspähen, wenn man sich aus dem Fenster lehnt.

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ESSEN & AUSGEHEN

EF & GI      INTERNATIONAL €€

(www.efgirestaurant.com; Carrer Major 33; Mahlzeiten 35–50 €; Mitte Jan.–Mitte Dez. Di–Sa abends) Fabio und Greg (eF & Gi) haben keine Angst vor Experimenten und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Auf der vorwiegend mediterranen Karte mit asiatischem Einschlag stehen Köstlichkeiten wie Rind mit Zitronengras und Kaffernlimette vom Holzkohlengrill oder Thunfisch mit Erdnuss-Oliven-Kruste und Mango-Chutney. Auch die Desserts sind klasse.

EL POU      TAPAS €€

(www.elpoudesitges.com; Carrer de Sant Pau 5; Mahlzeiten 30 €; Mi–Mo mittags & abends) Die winzigen Wagyu-Burger in diesem freundlichen Gourmet-Tapaslokal sind absolut himmlisch und auch der Rest des Angebots steht dem in kaum etwas nach. Neben traditionellen Tapas gibt’s Gerichte wie mojama (gesalzener getrockneter Thunfisch) mit Mandeln oder gebratene Auberginen mit Zuckerrohrsirup. Umwerfend sind die Fleischklöße mit Tintenfisch.

SWEET PACHÁ CLUB      CLUB

(www.sweetpacha.com; Avinguda Port d’Aiguadolç 9) Die weißen Lederstühle eignen sich perfekt für eine Cocktail-Pause vom Tanzen. Wer es ruhiger mag, für den gibt’s auch ein gutes Fischrestaurant. Der Club liegt direkt bei der Aiguadolç Marina, 1,2 km östlich vom Museu Maricel del Mar an der Küste entlang.

L’ATLÀNTIDA CLUB      CLUB

(www.clubatlantida.com; Platja de Les Coves; Fr & Sa, Juni–Sept. außerdem zwei weitere Abende in der Woche) Nachtclub am Wasser im Ibiza-Stil mit großer Tanzfläche unter freiem Himmel, etwa 3,5 km westlich vom Zentrum.

 

Tarragona

Rundgang

Da es im Museu d’Història de Tarragona schon im Laufe des Vormittags sehr voll wird, beginnt man den Besuch am besten mit dem Amfiteatre Romà und der Stätte Pretori i Circ Romans oder mit dem ausgezeichneten Museu Nacional Arqueològic de Tarragona. Anschließend geht’s zur Kathedrale und dann zum Mittagessen in eines der vielen Gourmetrestaurants in der Nähe.

Die römischen Stätten liegen recht weit auseinander; am Nachmittag nimmt man daher am besten ein Taxi zur Necròpolis Paleocristians und besucht anschließend den eindrucksvollen Aquädukt Pont del Diable. Oder man hebt sich – besonders, wenn man die Tarrago!na Card hat – die restlichen römischen Ruinen für den nächsten Vormittag auf und gönnt sich stattdessen einen ruhigen Bummel über den Passeig Arqueològic Muralles, einen Weg zwischen den mittelalterlichen Stadtmauern, um danach im Fischerviertel Serallo Meeresfrüchte zu schlemmen.

Das Beste

Sehenswert Museu d’Història de Tarragona

Essen Arcs Restaurant

Ausgehen El Candil

Top-Tipp

Die 48 Stunden gültige Tarrago!na Card, die für 15 € in der Touristeninformation erhältlich ist, erlaubt freien Zutritt zu allen Museen der Stadt und bietet Ermäßigungen in ausgewählten Restaurants und Geschäften.

Anfahrt

Auto Auf der Mautstraße C-32 geht es entlang der Küste via Castelldefels; die Alternative ist die AP-7 (hierfür folgt man der Avinguda Diagonal stadtauswärts Richtung Westen).

Zug Mehr als 40 Nahverkehrs- und Fernzüge fahren pro Tag vom bzw. zum Bahnhof Estació Sants in Barcelona (ab 5,70–6,40 € für Regionalzüge und ab 19,80 € für schnelle Fernzüge; 55 Min. bis 1¾ Std.).

Gut zu wissen

Ortsvorwahl 977

Lage 96 km südwestlich von Barcelona

Touristeninformation (977 25 07 95; www.tarragonaturisme.es; Carrer Major 39; Juli–Sept. Mo–Sa 10–21, So 10–14 Uhr, Okt.–Juni Mo–Sa 10–14 & 16–19, So & Feiertage 10– 14 Uhr)

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SEHENSWERTES

MUSEU NACIONAL ARQUEOLÒGIC DE TARRAGONA      MUSEUM

(www.mnat.es; Plaça del Rei 5; Erw./Kind 3,50 €/frei; Juni–Sept. Di–Sa 10–20, So & Feiertage 10–14 Uhr, sonst kürzer) Das ausgezeichnete Museum wird dem kulturellen und materiellen Reichtum des römischen Tarraco sehr gut gerecht. In der Mosaiksammlung lassen sich die wechselnden Trends nachverfolgen, von den einfachen schwarz-weißen Designs bis zu den komplexen farbigen Schöpfungen; ein Highlight ist das große, fast vollständig erhaltene Mosaic de Peixos de la Pineda mit Fischen und anderen Meerestieren. In der Abteilung zur Alltagskunst werden u. a. antike Fruchtbarkeitshilfen ausgestellt, darunter ein übergroßer steinerner Penis – Symbol des Gottes Priapus.

Mit dem Ticket hat man auch Zutritt zum Museum bei der Necròpolis Paleocristians (www.mnat.cat; Avinguda de Ramón i Cajal 80; Juni–Sept. Di–Sa 9–20.30, So 10–14 Uhr, sonst kürzer), einer weitläufigen römisch-christlichen Totenstadt mit über 2000 Grabstätten. Zwar kann man sich die Gräber nur durch den Zaun anschauen, dafür sind im Museum interessante Grabbeigaben und Sarkophage zu sehen.

HIGHLIGHTS
MUSEU D’HISTÒRIA DE TARRAGONA

Die Bezeichnung „Museum“ ist etwas irreführend, da es sich hier um vier separate römische Stätten handelt, welche seit dem Jahr 2000 zusammen ein Unesco-Weltkulturerbe bilden.

Nicht versäumen

Pretori i Circ Romans

Amfiteatre Romà

Pont del Diable, die Teufelsbrücke

Praktisch & Konkret

www.museutgn.com

Erw./Kind pro Stätte 3 €/frei, alle MHT-Stätten 10 €/frei

Ostern–Sept. tgl. 9–21 Uhr, sonst kürzer

Los geht’s mit der Erkundung der Stätte Pretori i Circ Romans (Plaça del Rei). Dazu gehören Teile der Gewölbe des römischen Zirkus, wo einst Wagenrennen stattfanden, die am Pretori-Turm an der Plaça de Rei endeten.

Nicht weit vom Strand liegt das Kronjuwel unter den römischen Stätten Tarragonas, das Amfiteatre Romà (Plaça d’Arce Ochotorena; Ostern–Sept. Di–Sa 9–21, So 9–15 Uhr, Okt.–Ostern Di–Sa 9–17, So & Feiertage 10–15 Uhr). Ein Großteil des Amphitheaters wurde abgebaut, da mit den Steinen der Hafen befestigt wurde; was man heute sieht, ist also zum Teil ein Nachbau.

Die Nordwesthälfte des Fòrum Romà (Carrer del Cardenal Cervantes) nahm eine Gerichtsbasilika ein (in der rechtliche Dispute verhandelt wurden); von hier zog sich das restliche Forum bergab Richtung Südwesten. Die Stätte ist über eine Fußgängerbrücke mit einer weiteren Ausgrabungsstätte, die ein Stück römischer Straße umfasst, verbunden.

Der sogenannte Pont del Diable (Teufelsbrücke) ist eigentlich der Aqüeducte de les Ferreres aus römischer Zeit, ein Traum aller Bewässerungsingenieure. Zu seinen Glanzzeiten versorgte er über 200 000 Menschen mit Wasser aus dem Ríu Gayo.

LA CATEDRAL      KIRCHE

(Pla de la Seu; Erw./Kind 4/1,40 €; Juni–Mitte Okt. Mo–Sa 10–19 Uhr, sonst kürzer) Die Kathedrale von Tarragona wird schon seit geraumer Zeit umfassend restauriert und daher war ein großer Teil der Kirche zur Zeit der Niederschrift nicht zugänglich; das sollte sich aber inzwischen geändert haben. Dank der langen Bauzeit von 1171 bis 1331 weist die Kirche sowohl romanische als auch gotische Elemente auf, so auch in der Hauptfassade am Pla de la Seu. Das festungsartige Äußere lässt auf die Angst vor den Mauren schließen.

Der Kreuzgang wartet mit gotischen Gewölben und romanischen Kapitellen auf; eines der Kapitelle zeigt Ratten, die das Begräbnis einer Katze zelebrieren – bis die Katze wieder zum Leben erwacht! Dies ist eine Lektion über scheinbar ruhende Leidenschaften, die sich irgendwann doch wieder manifestieren können. Die vom Kreuzgang abzweigenden Räume beherbergen das Museu Diocesà; zur umfassenden Sammlung des Museums gehören etwa römische Haarnadeln sowie einige hübsche bunte Holzschnitzarbeiten der das Christuskind stillenden Jungfrau Maria aus dem 12. bis 14. Jh.

In der Kathedrale befindet sich der Arm der hl. Thekla, der Schutzpatronin von Tarragona. Der marmorne Hauptaltar aus dem 13. Jh. zeigt Szenen aus dem Leben der Heiligen.

SCHLAFEN IN TARRAGONA

Hotel Plaça de la Font (977 24 61 34; www.hotelpdelafont.com; Plaça de la Font 26; EZ/DZ 55/70 €; ) Einfache, blitzsaubere Zimmer mit Blick auf eine belebte Terrasse in sehr zentraler Lage direkt an der beliebten Plaça de la Font.

PASSEIG ARQUEOLÒGIC MURALLES      HISTORISCHE STÄTTE

(3 €; Ostern–Okt. Di–Sa 9–21, So 9–15 Uhr, sonst kürzer) Der Passeig Arqueològic ist ein ruhiger Spazierweg entlang eines Teils der alten Stadtbegrenzung und verläuft zwischen zwei Stadtmauern. Die innere Anlage ist hauptsächlich römischen Ursprungs und stammt aus dem 3. Jh. v. Chr., während die äußere 1709 von den Briten im Spanischen Erbfolgekrieg erbaut wurde. Faszinierend sind auch die riesigen von den Iberern errichteten Tore; vom Tor rechts vom Eingang kann man auf die Festungsmauern klettern und weite Ausblicke auf die Stadt genießen. Der Weg beginnt am Portal del Roser an der Avenida Catalunya.

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ESSEN & AUSGEHEN

ARCS RESTAURANT      MEDITERRAN €€

(977 21 80 40; www.restaurantarcs.com; Carrer Misser Sitges 13; Menü 23 €; Di–Sa mittags & abends) In einem durch bunte zeitgenössische Kunst aufgelockerten mittelalterlichen Gewölbe werden wunderbare Varianten mediterraner Gerichte serviert, von tartar de atún (Thunfisch-Carpaccio) und der tollen Kürbissuppe mit morcilla (Blutwurst) und Ziegenkäse bis zum geschmacksintensivsten salmorejo (ein dicker, herzhafter Gazpacho) außerhalb Andalusiens.

AQ      KATALANISCH €€

(977 21 59 54; www.aq-restaurant.com; Carrer de les Coques 7; Menüs ab 18 €; Di–Sa mittags & abends) Das Aq ist ein lebhaftes Designerlokal mit markanten Farbkontrasten (Tischdecken in Schwarz, Zitronengelb und Crème), klarer Einrichtungslinie und faszinierenden Varianten traditioneller Küche, wie z. B. ventresca de tonyina amb ceba caramelitzada, tomàquet, formatge de cabra i olives (Thunfischbauch mit karamellisierten Zwiebeln, Tomaten, Ziegenkäse und Oliven).

EL VARADERO      MEERESFRÜCHTE

(Carrer de Trafalgar 13; raciones 7–9 €; mittags & abends) Das El Varadero ist ein informelles, bei Einheimischen beliebtes Lokal, in dem einfache, aber köstliche Meeresfrüchte zubereitet werden wie tigres (gefüllte, panierte und gebratene Muscheln), ostrón (große Auster) und cigalas a la plancha (gegrillte Scampi).

EL CANDIL      CAFÉ

(Plaça de la Font 13; heiße Schokolade 3 €; 11–15 & 17–24 Uhr) In der höhlenartigen Café-Bar stehen über 30 verschiedene Sorten heißer Schokolade sowie eine gute Auswahl an Bier und Cava auf der Karte.

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Reiseführer Barcelona
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