El Raval
Details siehe Karte
Highlights
Auf dem bunten Mercat de la Boqueria
stöbern und dann in einer der munteren Marktkneipen schlemmen.
Das Antic
Hospital de la Santa Creu erkunden und eine Kaffeepause im
angeschlossenen Hofcafé einlegen.
Die Kunstsammlung des Macba
inspizieren und den Skatern vor dem Gebäude zuschauen.
In einer der alten Kneipen in El Raval
ein Gläschen Absinth kippen.
Durch den kunstvoll restaurierten Palau Güell schlendern.
Rundgang: El Raval
El Raval, lange Zeit Barcelonas raueste Gegend, entwickelt sich Stück für Stück zu einem Szeneviertel und ist so angesagt, dass die barcelonins sogar ein Wort für das Bummeln durch El Raval erfunden haben: ravalejar.
Den Streifzug durchs Viertel beginnt man am besten in der Nordhälfte von El Raval mit ihren Kunstläden am Carrer del Pintor Fortuny, dem bunten Mercat de la Boqueria und im faszinierenden Macba. Abends gesellt man sich zu den Hedonisten in den Bars an der Rambla del Raval. Nachts erwacht El Raval erst richtig zum Leben, nicht nur wegen all der illegalen Aktivitäten, die im Schutz der Dunkelheit vor sich gehen, sondern auch, weil hier einige der exzentrischeren, angesagteren und echt uralten Bars und Clubs zu Hause sind. In den Lokalen am Carrer de Valldonzella und Carrer de Joaquín Costa tummeln sich viele der rund 6000 Studenten der im Viertel angesiedelten Fakultäten.
Im Gebiet zwischen Carrer de l’Hospital und dem Wasser, auch bekannt als Barri Xino, hat sich El Raval sein altes zwielichtiges Gesicht erhalten. Bei Kneipentouren zu vorgerückter Stunde sollte man in dieser Gegend Vorsicht walten lassen: Um den Carrer de Sant Pau herum versammeln sich nach wie vor Junkies und Dealer. Das zentrale Filmarchiv der Stadt, die Filmoteca de Catalunya, ist kürzlich in das Gebiet zwischen der Rambla del Raval und dem Carrer de Sant Pau umgezogen, um diesen Teil der Stadt etwas aufzumöbeln. Mehrere schöne alte Bars haben hier die Zeiten überdauert.
Wer sich für den Alltag im multikulturellen Raval interessiert, sollte einen Nachmittagsbummel über den Carrer de l’Hospital machen. Freitags füllen sich die Straßen mit Muslimen auf dem Weg zum Freitagsgebet in der Moschee; zahlreiche Halal-Metzger, Cafés und Friseure bedienen die vielen Pakistaner und Nordafrikaner.
Lokalkolorit
Marktmittag Das Essen auf dem Markt La Boqueria sollte man sich nicht
entgehen lassen. Entweder man kauft Lebensmittel ein oder lässt
sich bekochen.
Kunstgeschäfte El Raval ist das
kreativste Viertel der Stadt; Kunstfreunde sollten sich in den
hiesigen Galerien und Kunstgewerbeläden umschauen.
Zuckerrausch Einheimische
schwören, dass Granja Viader die
beste Schokolade der Stadt hat.
Anfahrt
U-Bahn Durch El Raval fahren
die Linien 1, 2 und 3. Die Linie 3 hält am bequemen Ausgangspunkt
Liceu.
Top-Tipp
Wer den lauten Straßen von El Raval entfliehen möchte, sollte das Gartencafé des Antic Hospital de la Santa Creu aufsuchen.
Gut essen
Schön ausgehen
Kunstgewerbeläden
MICHAEL GEBICKI / LONELY PLANET IMAGES ©
HIGHLIGHTS
MERCAT DE LA BOQUERIA
Barcelonas zentralster Lebensmittelmarkt, der Mercat de la Boqueria, ist ein Fest der Farben, Düfte und Klänge. Hier reihen sich Obst- und Gemüsestände mit bunten Auslagen aneinander, dazu gesellen sich Stände mit einer schier endlos erscheinenden Auswahl an Meeresfrüchten, Wurst, Käse, Fleisch (auch feinster Jabugo-Schinken) und Süßigkeiten.
NICHT VERSÄUMEN
An einem Essensstand regionale
Spezialitäten probieren
Frische Zutaten für ein Picknick am
Strand kaufen
PRAKTISCH & KONKRET
93
412 13 15
La Rambla 91
Mo–Sa 8– 20.30 Uhr
Liceu
Einigen Chroniken zufolge existiert bereits seit 1217 ein Markt an diesem Ort. Die Einheimischen kommen also schon seit Urzeiten zum Einkaufen hierher.
Zwischen dem 15. und 18. Jh. bestand hier ein Schweinemarkt, der Mercat de la Palla (Strohmarkt). Er gehörte zu einem größeren Markt, der sich bis zur Plaça del Pi ausdehnte. Was heute als La Boqueria bekannt ist, entstand erst im 19. Jh. Damals entschlossen sich die städtischen Behörden, eine Markthalle für Fischhändler, Metzger, Obst- und Gemüsehändler zu bauen. Das eiserne Tor im Stil des Modernisme wurde 1914 errichtet.
Viele Top-Restaurants der Stadt kaufen hier ihre Lebensmittel ein, obwohl es heute nicht leicht ist, an den Touristenmassen vorbeizukommen, um eine gute Seezunge oder ein verlockendes Stück queso de cabra (Ziegenkäse) zu ergattern.
Auf dem Markt versteckt sich eine Handvoll anspruchsloser Lokale, in denen man gut essen kann. Es lohnt sich durchaus, einige katalanische Spezialitäten zu probieren: bacallà salat (Stockfisch), gewöhnlich serviert auf einer esqueixada, einem Salat aus Tomaten, Zwiebeln und schwarzen Oliven; calçots (eine Mischung aus Lauch und Zwiebel), die gegrillt und ganz gegessen werden; cargols (Schnecken), ein katalanisches Standardessen, am besten gebacken (a la llauna) zu essen; peus de porc (Schweinefüße), oft mit Schnecken gekocht; oder percebes, eine spezielle Muschelart, die in ganz Spanien beliebt ist und mit einer Knoblauch-Petersilien-Sauce gegessen wird.
HIGHLIGHTS
ANTIC HOSPITAL DE LA SANTA CREU
Hinter dem Mercat de la Boqueria (S.91) steht das Gebäude, in dem sich im 15. Jh. das wichtigste Krankenhaus der Stadt befand. Das restaurierte Antic Hospital de la Santa Creu (Altes Heilig-Kreuz-Krankenhaus) beherbergt heute die Biblioteca de Catalunya Google Maps (Katalanische Nationalbibliothek) und das Institut d’Estudis Catalans (Institut für katalanische Studien).
NICHT VERSÄUMEN
Lesesäle und Wechselausstellungen
Garten im Innenhof
Casa de Convalescència de Sant Pau aus
dem 17. Jh.
Die gotische Capella
PRAKTISCH & KONKRET
93
270 23 00
Carrer de l’Hospital 56
Liceu
Die Bibliothek
Das Krankenhaus wurde ab 1401 errichtet und
diente seiner Bestimmung bis in die 1930er-Jahre. In seiner
Blütezeit im Mittelalter zählte es zu den besten Krankenhäusern
Europas. Kommt man vom Carrer de l’Hospital zum Krankenhaus, findet
man sich in einem Garten wieder,
der von Obdachlosen und pausierenden Studenten bevölkert wird. Auch
eine freundliche Café-Bar hat hier ihre Tische stehen. Hinter dem
Garten liegt der Eingang zum renommierten Massana-Konservatorium,
ein paar Treppenstufen hinauf folgt die Bibliothek (Karte; Eintritt
frei; Mo–Fr 9–20, Sa 9–14 Uhr;
Liceu).
Sie hütet die vollständigste Sammlung von Dokumenten zur Geschichte
der Region – geschätzte 3 Mio. Dokumente. Am stärksten beeindrucken
die großen Lesesäle mit ihren gotischen Steinbögen; sie können ohne
Führung besichtigt werden. Zu sehen sind auch kleine
Wechselausstellungen zu diversen Themen – das Spektrum reicht von
alten Schallplatten bis zu Gesangbüchern aus mittelalterlichen
Klöstern.
Die gotische Kapelle des ehemaligen
Krankenhauses, La
Capella Karte
offline
Google Maps (93 442 71 71;
www.bcn.cat/lacapella;
Eintritt frei;
Di–Sa 12–14 &
16–20, So & Feiertage 11–14 Uhr;
Liceu),
lohnt wegen der hier häufig stattfindenden zeitgenössischen
Ausstellungen einen Blick.
Am 23. April (Tag des Sant Jordi) und an einem weiteren Tag Ende September (das Datum wechselt) finden Führungen durch das gesamte Gebäude statt. Dabei gelangen die Besucher nicht nur in den Publikumsbereich, sondern auch in Räumlichkeiten, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind, wie das Museu del Llibre Frederic Marès, eine ehemalige Privatstation des Krankenhauses. Deren helle Wandfliesen mit der Darstellung des Kreuzweges Jesu stammen aus dem 17. Jh. Der Bildhauer Frederic Marès (1893–1991) vermachte der Bibliothek insgesamt 1500 Dokumente und Bücher, von denen aber nur wenige ausgestellt sind. Er schuf auch die Wandmedaillons mit Personen, die in der katalanischen Kultur eine bedeutende Rolle spielten. Als Antoni Gaudí 1926 von einer Straßenbahn überfahren wurde, brachte man ihn in den Via-Crucis-Saal, wo er starb.
Das Institut für katalanische Studien
Vom Carrer del Carme bzw. den Jardins del
Doctor Fleming (einem kleinen Park mit Schaukeln) führt ein
schmaler Weg zum Eingang des Instituts (Karte; Liceu), das manchmal geöffnet ist, wenn
Ausstellungen stattfinden. Es handelt sich um die Casa de Convalescència de Sant Pau aus dem
17. Jh., die Patienten des Hospitals zur Genesung aufnahm. Zunächst
waren es nur sieben Männer und fünf Frauen, doch Ende des 17. Jhs.
bot das Haus Platz für 200 Betten und 400 Matratzen. Die Patienten
bekamen Fleisch und sogar Desserts – ein Luxus, auf den nur wenige
außerhalb dieses Hauses hoffen konnten. Bis ins frühe 20. Jh.
umsorgte man hier Patienten. Zahlreiche Keramiken schmücken das
Gebäude (vor allem das Vestibül). Es flankiert einen Kreuzgang, in
dessen Mitte eine Statue von San Pau (St. Paul) steht, nach dem das
Haus benannt ist. Die Orangerie im 1. Stock trägt den Namen der
katalanischen Schriftstellerin Mercè Rodoreda.
HIGHLIGHTS
MACBA
Das von Richard Meier entworfene und 1995 eröffnete Macba (Museu d’Art Contemporani de Barcelona) hat sich zum wichtigsten Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst der Stadt entwickelt und bietet Kunstliebhabern fesselnde Ausstellungen. Im Erdgeschoss befindet sich die ständige Sammlung, die spanische und katalanische Kunst ab der zweiten Hälfte des 20. Jhs. umfasst mit Arbeiten von u. a. Antoni Tàpies, Joan Brossa und Miquel Barceló; es sind aber auch ausländische Künstler wie Paul Klee, Bruce Nauman und John Cage vertreten.
NICHT VERSÄUMEN
Die ständige Sammlung mit spanischer
und katalanischer Kunst des 20. Jhs.
Die faszinierenden
Sonderausstellungen
PRAKTISCH & KONKRET
93
412 08 10
Plaça dels Àngels 1
Erw./erm. 7,50/6 €
Mo
& Mi 11–20, Do & Fr bis 24, Sa 10–20, So & Feiertage
10–15 Uhr
Universitat
Zwei Stockwerke sind Wechselausstellungen vorbehalten, die fast immer faszinieren und eine Herausforderung darstellen. Das Macba möchte mit dem traditionellen Museumsbild aufräumen, wonach das Kunstwerk ein Spektakel darstellt, und einen Raum schaffen, in dem Kunst kritisch betrachtet werden kann. Parallel zu den Ausstellungen werden daher gewöhnlich immer Vorträge und andere Veranstaltungen geboten. Wer intellektuelle Herausforderungen sucht, geht ins Macba!
Gegenüber vom Museum, auf der anderen Seite des
von Skatern heimgesuchten Platzes, steht der restaurierte, 400
Jahre alte Convent dels Àngels mit La Capella Macba Karte offline
Google Maps (Plaça dels
Àngels; Universitat), einer ehemaligen
Klosterkirche. Die in ihrer Substanz gut erhaltene gotische Kirche
wird vom Macba regelmäßig für Wechselausstellungen genutzt, um
Werke aus der eigenen Sammlung zu zeigen.
In der Bibliothek und im Auditorium finden regelmäßig Konzerte, Vorträge und andere Events statt, allesamt sehr preisgünstig oder sogar umsonst. Phantastisch ist zudem die große Kunstbuchhandlung, in der es auch originelle Mitbringsel und kleine Designartikel gibt.
HIGHLIGHTS
PALAU GÜELL
Das außergewöhnliche Palais, eines der wenigen modernistischen Gebäude, die in der Ciutat Vella erbaut wurden, hat im Mai 2010 nach fast 20 Jahren Restaurierung wiedereröffnet. Es ist ein prachtvolles Zeugnis aus der Frühzeit von Gaudís überschäumender architektonischer Phantasie und ermöglicht einen Einblick in das ungeheure Genie seines Schöpfers.
NICHT VERSÄUMEN
Das Musikzimmer
Die Familienzimmer
Das geflieste Dach
PRAKTISCH & KONKRET
93
317 39 74
www.palauguell.cat, auf
Spanisch
Carrer Nou de la Rambla 3–5
Erw./erm. 10/8 €
April–Sept. tgl. 10–20 Uhr, Okt.–März 10–17.30
Uhr
Drassanes
Gaudí erbaute den Palast in den späten 1880er-Jahren direkt an der Rambla für seinen reichen, großzügigen Gönner, den Industriellen Eusebi Güell. Auch wenn das Gebäude im Vergleich zu seinen späteren Entwürfen vielleicht etwas düster wirkt, zeigt es doch schon die charakteristische Mischung verschiedener Stilrichtungen (gotisch, maurisch, Jugendstil). Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs besetzte zunächst einmal die Polizei den Palau Güell und folterte im Untergeschoss politische Gefangene. Danach wurde das Gebäude aufgegeben und verfiel langsam.
Im zweiten Stock befindet sich der Hauptsaal mit seinen Nebenräumen. Den Mittelpunkt des Baus bildet das prächtige Musikzimmer mit der nachgebauten Orgel, auf der während der Öffnungszeiten jemand spielt. Die Eingangshalle erstreckt sich über drei Stockwerke; ihre hohen Bögen vereinen sich oben zu einer Kuppel. Die Familienräume sind teils sehr verwinkelt, teils üppig mit Buntglas geschmückt. Das Dach besteht aus einem Meer von Mosaiken und phantastischen Schornsteinen. Der im Eintrittspreis inbegriffene Audioguide bereichert das Bild durch Fotos und Musikstücke zum Familienalltag der Güells.
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SEHENSWERTES
MERCAT DE LA BOQUERIA MARKT
Google Maps (Klicken Sie hier).
ANTIC HOSPITAL DE LA SANTA CREU HISTORISCHES GEBÄUDE
Google Maps (Klicken Sie hier).
MACBA MUSEUM
Google Maps (Klicken Sie hier).
FILMOTECA DE CATALUNYA
KULTURZENTRUM
Karte offline
Google Maps (93 567 10 70;
www.filmoteca.cat; Plaça
Salvador Seguí 1–9; Tickets ab 2–4 €;
8–22 Uhr;
Liceu) Nach fast zehn Jahren Planung zog
die Filmoteca de Catalunya im März 2012 in dieses moderne 6000
m2 große Gebäude aus
Glas, Metall und Beton. Es steht inmitten des zwielichtigsten Teils
von El Raval – auf dem Platz sind Tag und Nacht Prostituierte
anzutreffen –, doch drinnen kündet das Haus mit viel Licht und
freiem Raum, riesigen Fenstern, Dachfenstern und Glaspaneelen,
durch die das Sonnenlicht in den katalanischen Farben Rot und Gelb
strömt, vom Aufwind.
Zusätzlich zu zwei Kinosälen mit insgesamt 555 Plätzen umfasst die neue Filmoteca einen Buchladen, ein Café, Büros und Ausstellungsräume. In erster Linie ist das Haus jedoch ein Filmarchiv; es soll einen kulturellen Wendepunkt für das ganze Viertel markieren. 2012 befasste sich das Programm der Filmoteca u. a. mit den Werken von Bigas Lunas und Jacques Tourneur.
DIE WIEDERBELEBUNG VON EL RAVAL
Der Umzug der Filmoteca de Catalunya aus dem Viertel Sarrià nach El Raval ist Teil der „Raval-Renaissance“, eines fortdauernden Projekts, mit dessen Hilfe das Viertel in eines der wichtigsten Kulturzentren Spaniens verwandelt werden soll. Im Rahmen des Projekts treffen sich Vertreter des Macba, des Gran Teatre del Liceu, des Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, der Biblioteca de Catalunya, von Arts Santa Mònica, des Virreina Centre de la Imatge, des Institut d’Estudis Catalans und der Filmoteca de Catalunya dreimal jährlich, um ein Kulturnetzwerk zu schaffen, in dessen Mittelpunkt El Raval stehen soll. Bei den geplanten Multimedia-Kooperationen soll der Film eine Vorreiterrolle spielen – ein Beispiel hierfür ist die Restaurierung von Fritz Langs Film Die Nibelungen durch die Filmoteca de Catalunya, die dafür beim Orchester des Liceu eine neue Filmmusik bestellte.
CENTRE DE CULTURA CONTEMPORÀNIA DE BARCELONA KULTURKOMPLEX
Karte offline
Google Maps (CCCB;
93 306 41 00; www.cccb.org; Carrer de Montalegre 5; 2
Ausstellungen Erw./Kind unter 16 J./Sen. & Stud. 6 €/frei/4,50
€, 1 Ausstellung 5 €/frei/3
€, Mi, Do 20–22, So 15–20 Uhr frei;
Di, Mi &
Fr–So 11–20, Do 11–22 Uhr;
Universitat) Das Zentrum für
zeitgenössische Kunst mit Vortrags-, Ausstellungs- und
Konferenzräumen eröffnete 1994 in der umgebauten Casa de la
Caritat, einem ehemaligen Krankenhaus aus dem 18. Jh. Ziemlich
spektakulär ist der Innenhof, der an einer Seite von einer riesigen
Glaswand begrenzt wird. Die in vier Bereiche unterteilten
Ausstellungsflächen umfassen 4500 m2. Das Zentrum bietet ein ständig
wechselndes Programm an Ausstellungen, Filmreihen und anderen
Veranstaltungen.
ESGLÉSIA DE SANT PAU KIRCHE
Karte offline
Google Maps (Carrer de Sant Pau
101; Kreuzgang Mo–Sa 10–13 & 16–19 Uhr;
Paral.lel) Der nette kleine Kreuzgang
dieser Kirche ist das schönste Beispiel romanischer Architektur in
der Stadt. Die in einem kleinen Garten stehende Kirche verfügt
außerdem am Haupteingang über einige westgotische
Architekturelemente.
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ESSEN
El Raval ist wahrscheinlich der gegensätzlichste und interessanteste Teil der Altstadt. Lange Zeit das ärmste Viertel Barcelonas, gibt es hier sowohl traditionelle Gaststätten als auch, seit Ende der 1990er-Jahre, eine Menge hipper neuer Lokale und Künstlerkneipen, die sich besonders um das Macba herum gruppiert haben. In den Straßen von El Raval bieten stimmungsvolle Lokale die zum Teil preisgünstigsten Gerichte der Stadt an, und zwar vom Carrer de Sant Pau aus nach Norden Richtung Carrer de Pelai sowie um die Universität und die Ronda de Sant Antoni herum.
BAR PINOTXO
TAPAS €€
Karte offline
Google Maps (Mercat de la
Boqueria; Mahlzeiten 20 €; Sept.–Juli Mo–Sa
6–17 Uhr;
Liceu) Die Bar Pinotxo ist vielleicht die
beste Tapasbar des Markts La Boqueria oder sogar von ganz
Barcelona. Sie ist eine von rund einem Dutzend Tapasbars in der
Markthalle. Der beliebte Betreiber Juanito serviert Kichererbsen
mit einer süßen Sauce aus Pinienkernen und Rosinen, eine
phantastisch weiche Mischung aus Kartoffeln und Spinat mit grobem
Salz, zarten jungen Tintenfisch mit Cannellini-Bohnen oder süßen
Schweinebauch.
CA L’ISIDRE
KATALANISCH
€€€
Karte
(93 441 11 39;
www.calisidre.com; Carrer de
les Flors 12; Hauptgerichte 20–70 €;
Mo–Sa, Ostern
& 3 Wochen im Aug. geschl.;
Paral.lel)
Das in einer wenig einladenden Seitenstraße gelegene Ca L’Isidre
ist ein altmodisches Juwel mit gepflegten, von dunklem Holz
geprägten Essbereichen. Die Karte selbst ist ein kleines Kunstwerk;
zu empfehlen sind z. B. mit Pilzen und Stopfleber gefüllte
Artischockenherzen, Thunfischsteak mit Tomatencoulis oder Lammhirn
mit schwarzer Butter. König Juan Carlos und Starkoch Ferran Adrià
lieben dieses Restaurant.
CASA LEOPOLDO KATALANISCH €€€
Karte offline
Google Maps (93 441 30 14;
www.casaleopoldo.com;
Carrer de Sant Rafael 24; Mahlzeiten 50 €; Festpreismenü 25 € Di
& Do mittags & abends, Mi nur mittags;
Sept.–Juli
Di–Sa mittags & abends, So mittags;
Liceu)
Verborgen in den Slums von El Raval, war dies das
Lieblingsrestaurant des Autors Manuel Vázquez Montalbán. Einige der
geräumigen Speiseräume des Klassikers aus dem Jahr 1929 haben
interessant gekachelte Wände und freiliegende Deckenbalken. Die
Karte führt eine große Auswahl an Meeresfrüchten, auch die
Weinliste ist gut. Zum sehr preiswerten Menú de la Fonda gehören
alle Spezialitäten des Hauses.
Spaziergang
Essen & Trinken in Gebäuden des Modernisme
START CASA ALMIRALL
ZIEL LONDON BAR
LÄNGE 2 KM
DAUER 45 MIN.
Die Familie Almirall eröffnete Mitte des
19. Jhs. am Carrer de Joaquín Costa die Casa
Almirall, die Casa zählt damit zu den ältesten Bars der
Stadt und begeistert bis heute mit ihren vielen Jugendstildetails,
vor allem den Fenstern, der Theke und den vielen Vitrinen.
Ein gemütlicher Ort, um in schönem
Jugendstil-Ambiente ganz in Ruhe ein Bierchen zu trinken und dazu
eine Kleinigkeit zu essen, ist die Bar Muy
Buenas auf dem Carrer del Carme. Im 19. Jh. als Milchbar
eröffnet, blieb in der Bar bis heute viel von der ursprünglichen
Ausstattung erhalten.
Die Bar La
Confitería taucht am Carrer de Sant Pau hinter der
romanischen Kirche auf. Früher hatte hier ein Frisör seine Räume,
dann lange Zeit eine Konditorei. Für die Umwandlung in eine Bar
wurden die Räume 1998 liebevoll renoviert. Die meisten
architektonischen Elemente wie die Fassade, der Tresen und die
Vitrinen sind original.
Das Hotel
España ist vor allem für seine beiden Speisesäle berühmt,
die Domènech i Montaner 1903 gestaltete. Der Entwurf für den
Alabasterkamin in der Sala Arnau stammt von Eusebi Arnau. Auf der
Speisekarte stehen traditionelle katalanische Gerichte zu moderaten
Preisen.
Beim Streifzug durch
El Raval sollte niemand den Star des Modernisme
auslassen: Gaudís frühes Auftragswerk, der Palau Güell
Google Maps, ist ein bemerkenswertes Gebäude, kürzlich perfekt
renoviert. Wer nachts bei seiner Zechtour durch die Bars hier
vorbeikommt, sollte sich eine Notiz machen, damit er nicht
vergisst, sich das Haus noch mal bei Tageslicht anzuschauen.
Seit über einem Jahrhundert ist die London Bar mit ihrer modernistischen
Einrichtung ein Klassiker des Nachtlebens der Stadt. Bis heute wird
sie von der Familie des Kellners geführt, der sie 1910 gründete. In
ihrer Blütezeit tranken hier Stammgäste wie Picasso und Miró
unzählige Male „ein Bier auf die Schnelle“.
GRANJA VIADER CAFÉ €
Karte offline
Google Maps (93 318 34 86;
www.granjaviader.cat;
Carrer d’en Xuclà 4;
Di–Sa 9–13.45
& 17–20.45, Mo 17–20.45 Uhr;
Liceu)
Seit über einem Jahrhundert suchen die Menschen diese Gasse auf, um
sich in der klassischen katalanischen Milchbar mit angeschlossenem
Feinkostladen ihre Tasse hausgemachte heiße Schokolade mit Sahne (suís) servieren zu lassen. Dazu gibt’s
eine große Auswahl an köstlichem Gebäck – ideal für Menschen, die
es zum Frühstück gerne süß mögen. Der Viader-Clan hat Cacaolat
erfunden, einen Vorläufer des modernen Kakaopulvers. Die
Einrichtung ist wunderbar altmodisch und die Stimmung immer
fröhlich.
ELISABETS KATALANISCH €
Karte offline
Google Maps (93 317 58 26;
Carrer d’Elisabets 2–4; Hauptgerichte 7–9 €;
Sept.–Juli
Mo–Sa;
Catalunya) Das ungezwungene Restaurant
ist bekannt für seine einfache einheimische Küche. Die Wände sind
mit alten Radios dekoriert; das menú del día (10,75 €)
wechselt täglich. A la carta gibt es u. a. ragú de
jabalí (Wildschweineintopf) und zum Nachtisch mel i mató
(einen katalanischen Nachtisch aus Käse und Honig). Hungrige
Nachtschwärmer können hier, wenn sie etwas Glück haben,
freitagabends bis 1 Uhr morgens eine warme Mahlzeit bestellen.
PLA DELS ÀNGELS MEDITERRAN €
Karte offline
Google Maps (93 329 40 47;
www.semproniana.net;
Carrer Ferlandina 23; Mittags-/Abendmenü 10/15 €, Hauptgerichte 20
€;
tgl. 13.30–16 & 21–23.30 Uhr;
Universitat) Das bunte und muntere kleine
Bistro neben dem Macba mit dicht beieinander stehenden Tischen im
Hinterzimmer bietet mehr Platz im Barbereich vorne, wenngleich es
da nicht so hübsch ist. Die Küche ist katalanisch-französisch und
italienisch und kann recht originell daherkommen, z. B. in Form von
Salaten mit Mango, Tofu, Minze und Oregano oder Suppe mit Birne,
Kastanien und Pinienkernen.
SESAMO VEGETARISCH €
Karte offline
Google Maps (93 441 64 11;
www.sesamo-bcn.com, auf
Spanisch; Carrer de Sant Antoni Abat 52; Mittagsmenü 7 €;
Mo, Di & Do–Sa mittags & abends, So
mittags;
Sant Antoni) Das relaxte vegetarische
Ecklokal lockt alle möglichen Gäste an. Zum Frühstück gibt’s Säfte
und Backwaren, ansonsten dreigängige Mittagsmenüs und Abendessen.
Für die akustische Untermalung sorgen Electronica-Klänge. Nett sind
auch das Brot und der Kuchen aus eigener Herstellung.
RESTAURANT EL CAFETÍ KATALANISCH €€
Karte offline
Google Maps (93 329 24 19;
www.elcafeti.com; Passatge de
Bernardí; Hauptgerichte 8–15 €, menú del día 12 €;
Di–Sa
mittags & abends, So mittags;
Liceu) Das
winzige Speiselokal ist mit alten Möbeln vollgestellt und bietet
traditionelle regionale Küche mit ein oder zwei unorthodoxen
Variationen. Es dominieren Paella und andere Reisgerichte. Das
Restaurant liegt an einer Arkade abseits des Carrer de Sant
Rafael.
BIBLIOTECA MEDITERRAN €€€
Karte offline
Google Maps (93 412 62 21;
www.bibliotecares
taurant.cat; Carrer de la Junta de Comerç 28; Mahlzeiten 35–40
€;
Mo–Fr abends, Sa mittags & abends;
Liceu) In der „Bibliothek“ dominieren
nackte Backsteinwände und Cremetöne. Die Karte versammelt Gerichte
aus ganz Spanien mit sorgfältigen kreativen Elementen und dazu
einer guten Auswahl an Weinen. Ein leckeres Gericht ist etwa
bacallà confitat amb suc d’escamarlans i llegums de
temporada (gepökelter Stockfisch in Langustensud mit Gemüse der
Saison).
CAN LLUÍS KATALANISCH €€€
Karte offline
Google Maps (Carrer de la Cera
49; Mahlzeiten 30–35 €; Sept.–Juli
Mo–Sa;
Sant Antoni) Seit 1929 führen drei
Generationen derselben Familie diesen blitzblanken Klassiker. Unter
den olivgrünen Balken im hinteren Speisesaal blickt man auf die
Stelle, an der 1946 die Bombe eines Anarchisten explodierte und den
damaligen Eigentümer tötete. Es gibt frischen Fisch und
Meeresfrüchte; die llenguado (Seezunge) wird im Ofen in
Whisky und Rosinen gebacken.
EN VILLE FRANZÖSISCH €€
Karte offline
Google Maps (933 02 84 67;
www.envillebarcelona.es;
Carrer del Doctor del Dou 14; Mittagsmenü 10 €, Hauptgerichte 10–12
€;
mittags & abends;
Universitat) Hier lockt eher die
phantastische Einrichtung als das
durchschnittliche Essen; das menú del día für 10 € ist mit
seinen üppigen Meeresfrüchteplatten, den großen Salaten und großen
Gläsern Wein jedoch sehr preisgünstig. Daher muss man mittags auch
früh da sein, möchte man nicht lange Schlange stehen. Einladend
sind die duftenden Blumensträuße auf den Tischen, die Gemälde an
den Wänden und die Antiquitäten überall.
MAMA I TECA KATALANISCH €
Karte offline
Google Maps (93 441 33 35;
Carrer de la Lluna 4; Hauptgerichte 8–10 €;
So, Mo &
Mi–Fr mittags & abends, Sa abends;
Sant
Antoni) Das winzige Lokal mit seiner Handvoll Tische ist
mehr Lifestyle als Restaurant. Mitten in El Raval liegt es in einer
Multikultistraße, in der es oft raubeinig zugeht. Anwohner halten
sich für einen kurzen Drink dort auf. Serviert werden (ganz ohne
Eile) frisch zubereitete katalanische Spezialitäten, z. B. Kabeljau
in Olivenöl frittiert mit Knoblauch und roter Paprika oder saftige
Sirloin-Steaks.
ORGANIC VEGETARISCH €
Karte offline
Google Maps (www.antoniaorganickitchen.com;
Carrer de la Junta de Comerç 11; Hauptgerichte 5–8 €;
12.45–24 Uhr;
Liceu) Vom
Eingang aus links befindet sich die offene Küche des weiträumigen
vegetarischen Lokals. Dort steht eine begrenzte Anzahl täglich
frischer Gerichte zur Auswahl. Die großzügigen Portionen sind
kreativ zusammengestellt. Auch das reichhaltige Salatbüfett und die
Desserts sind gut. Das Mittagsmenü des Tages kostet 9,50 € plus
Getränke.
DOS TRECE INTERNATIONAL €
Karte offline
Google Maps (93 301 73 06;
www.dostrece.net; Carrer
Carme 40; Mittagsmenü 11 €, Hauptgerichte 8 €;
Mo–Do 10–2,
Fr–So 10–3 Uhr;
Universitat) Das nette Dos Trece eignet
sich perfekt zum Essen am späten Abend und für einen
Sonntagsbrunch. Abends kann man einen Burger oder etwas anderes von
der vielseitigen Karte bestellen und sich nach dem Essen in
geselligem Ambiente noch den einen oder anderen Drink gönnen.
OLIVIA CAFÉ €
Karte offline
Google Maps (93 318 63 80;
Carrer Pintor Fortuny 22; Kuchen ab 3 €;
Okt.–Mai Mo–Sa
9–21, So 10–21 Uhr, Juni–Sept. Mo–Sa 9–21 Uhr;
;
Catalunya) Das relaxte kleine Café an
einer ruhigen Straße in El Raval bietet ausgezeichneten Kuchen
(Möhren, Ananas usw.) und guten Kaffee. Von den Plätzen im
Ladenfenster hat man einen tollen Blick auf die Straße – was im
quirligen El Raval schon eine Attraktion für sich ist. Die
Einrichtung ist einfach und minimalistisch mit einer einzigen Reihe
von Holztischen und im Hintergrund läuft immer guter Jazz.
Zurück zum Anfang des Kapitels
AUSGEHEN
& NACHTLEBEN
In den langen, etwas abgewrackten Gassen von El Raval haben in den letzten zwei Jahrzehnten Bars und Clubs eröffnet und die Gegend in eines der besten Ausgehviertel der Stadt verwandelt. Hier findet man neben den angesagten Läden auch noch einige herrliche alte Hafenkneipen, die immer noch bestens laufen – einige dieser Lokale sind schon seit Picassos Zeiten Treffpunkte der Bohème der Stadt. Das untere Ende von El Raval ist schon seit Urzeiten eher zwielichtig und das Gebiet um den Carrer de Sant Pau ist auch heute noch recht rau: Hier mischen sich Drogendealer, Taschendiebe und Prostituierte unter die Nachtschwärmer. Wer spät abends in dieser Gegend unterwegs ist, sollte auf der Hut sein.
BAR LA CONCHA BAR
Karte offline
Google Maps (Carrer de la
Guàrdia 14; 17–3 Uhr;
Drassanes)
Die Bar huldigt der Schauspielerin Sara Montiel: Das gesamte Lokal
ist mit über 250 Fotos des sinnlichen Stars gepflastert. Die 1928
geborene Montiel zeigte sich nackt auf der Leinwand, als dies noch
verpönt war – „la concha“ bedeutet eigentlich „die Muschel“, ist
aber auch ein spanisches Slangwort für die weiblichen
Genitalien.
Das La Concha war einst eher ein Tummelplatz von Schwulen und Transvestiten, doch sind hier alle willkommen und werden sicher ihren Spaß haben, besonders wenn die Transvestiten unterwegs sind. Die Musik reicht von Paso Doble (einem temperamentvollen Paartanz) bis zu spanischem Retropop.
LA CONFITERÍA BAR
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Google Maps (Carrer de Sant Pau
128; 11–2 Uhr;
Paral.lel)
Ein Besuch hier hat etwas von einer Zeitreise ins 19. Jh. Bis in
die 1980er-Jahre war das Lokal eine Confiserie – und auch wenn die einstigen Vitrinen heute mit Alkohol
gefüllt sind, hat sich das Ambiente seit dem Umbau in eine
gemütliche Bar kaum verändert. Gäste können am frühen Abend in
aller Ruhe einen vermut des
Hauses trinken (3 €), bevor sich die Bar am späteren Abend meist
mit Theaterbesuchern und Partygängern füllt.
INSIDERWISSEN
ALTE BARS IN EL RAVAL
33|45 BAR
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Google Maps (Carrer Joaquín
Costa 4; Mo–Do 10–1.30, Fr & Sa 10–3, So 10–24
Uhr;
Universitat) Die supertrendige
Cocktailbar am Carrer Joaquín Costa, auf dem das Nachtleben tobt,
bietet ausgezeichnete Mojitos – sogar rosafarbene mit Erdbeeren! –
und ein schickes Publikum. Im Hauptbereich legen DJs auf, im
Hinterzimmer stehen Sofas und Sessel zum Ausruhen nach dem
Tanzen.
NEGRONI COCKTAILBAR
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Google Maps (Carrer de Joaquín
Costa 46; Mo–Do 19–2, Fr & Sa 19–3 Uhr;
Liceu) „Klein, aber fein“, heißt es so
schön, und diese winzige Bar bestätigt die Regel. Das in Schwarz
und Beige gehaltene Ambiente lockt vor allem Studenten an, die hier
alle möglichen Cocktails probieren, z. B. den legendären Negroni.
Diese Erfindung eines Florentiners besteht aus einem Drittel
Campari, einem Drittel Gin und einem Drittel süßem Wermut.
BAR MUY BUENAS BAR
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Google Maps (Carrer del Carme
63; Mo–Do 9–2, Fr & Sa 9–3, So 19–2 Uhr;
Liceu) Die Bar nahm Ende des 19. Jhs. als
Tante-Emma-Laden ihren Anfang. Die Modernisme-Ausstattung und das
entspannte Publikum machen das Lokal zur idealen Adresse, um in
aller Ruhe einen Mojito zu schlürfen. Mit etwas Glück werden sogar
ein paar Takte Livemusik gespielt oder manchmal auch eine
Dichterlesung veranstaltet. Auf der kleinen Speisekarte stehen ein
paar Köstlichkeiten aus dem Nahen Osten.
BAR PASTÍS BAR
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Google Maps (93 318 79 80;
www.barpastis.com; Carrer de
Santa Mònica 4;
So–Fr 19.30–2, Sa
19.30–3 Uhr;
Drassanes) Die winzige, vollgestopfte Bar
im Stil eines französischen Kabaretts ist ein Klassiker mit jeder
Menge Piaf im Hintergrund. Sie ist mit einigen kurzen
Unterbrechungen schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gut im
Geschäft. Wer gern einen Sitzplatz hätte, in die Nähe der Bar
vordringen oder sich sonst irgendwie bewegen will, muss vor 21 Uhr
eintrudeln. An manchen Abenden wird Livemusik gespielt – in der
Regel französische Chansons.
BETTY FORD BAR
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Google Maps (93 304 13 68;
Carrer de Joaquín Costa 56;
So & Mo
18–1.30, Di–Do 14–1.30, Fr & Sa 14–2.30 Uhr;
Universitat) Die nette Eckkneipe zählt zu
den vielen guten Zwischenstopps am Carrer de Joaquín Costa, auf dem
sich die Studenten tummeln. Die Cocktails sind empfehlenswert – und
so füllt sich die Bar nach und nach mit Einheimischen und
Auswärtigen. In der Regel ist das Publikum selten über 30. Und wenn
der Magen knurrt, helfen die guten Burger.
MARMALADE BAR
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Google Maps (www.marmaladebarcelona.com;
Carrer de la Riera Alta 4–6; 19–3 Uhr;
Sant Antoni) Schon von der Straße ist der
goldene Lichtschein der Bar mit ihrer indirekten Beleuchtung zu
sehen – sie befindet sich ganz am Ende einer langen, von Lokalen
gesäumten Passage. Links von der Bar steht an einer unverputzten
Ziegelwand ein Billardtisch; er wird gern genutzt, wirkt in der
schicken, schummrigen Bar mit angeschlossenem Restaurant aber
dennoch irgendwie fehl am Platz. Happy Hour ist von 19 bis 21 Uhr
(Cocktails für 4 €).
LONDON BAR BAR
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Google Maps (Carrer Nou de la
Rambla 34–36; Di–So 19.30–4
Uhr;
Liceu) Die Jugendstil-Bar existiert schon
seit 1909 und war zunächst ein Treffpunkt der Zirkusartisten;
später ließen sich dann Größen wie Picasso, Miró, Hemingway und
Konsorten blicken. Auch heute noch ist die Bar sehr beliebt. Die
vielen Gäste bevölkern den langen Tresen im vorderen Teil oder
sitzen an den wackeligen alten Holztischen. An manchen Abenden
gibt’s auf der kleinen Bühne Livemusik.
BARRAVAL BAR
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Google Maps (93 329 82 77;
Carrer de l’Hospital 104;
Di–Do 19–2.30, Fr
19–5, Sa 12–5, So 12– 17 Uhr;
Liceu) Die
multifunktionale Bar erstreckt sich über zwei Etagen; der
Designerlook in Grau und Schwarz mit subtiler Beleuchtung lässt
sich schwer in ein Schema pressen. Am frühen Abend wird mediterrane
Fusionsküche serviert und ab 23 Uhr heizen die DJs mit einer
Mischung aus Jazz, Funk, R&B, Soul und
Latin ein.
BOADAS COCKTAILBAR
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Google Maps (Carrer dels Tallers
1; Mo–Do 12–2, Fr & Sa 12–3 Uhr;
Catalunya) Das Boadas zählt zu den
ältesten Cocktailbars der Stadt und ist für seine Daiquiris
berühmt. Seit Miguel Boadas den Laden 1933 eröffnete, servieren
Kellner mit Fliege einzigartige Kreationen. Schon Joan Miró und
Hemingway haben hier gebechert. Miguel wurde in Havanna geboren,
dort war er der erste Barkeeper im legendären La Floridita.
CASA ALMIRALL BAR
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Google Maps (Carrer de Joaquín
Costa 33; So–Do 17.30–2.30, Fr & Sa 19–3 Uhr;
Universitat) Die Eckkneipe ist schon seit
den 1860er-Jahren gut im Geschäft und hat sich seither nicht groß
verändert – sie ist noch immer dunkel und ansprechend im
katalanischen Jugendstil eingerichtet. Das Publikum ist gemischt.
Zu den tollen Originalstücken zählen der Marmortresen und die
gusseiserne Statue der Muse, die noch von der Weltausstellung 1888
in Barcelona stammt.
KENTUCKY BAR
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Google Maps (Carrer de l’Arc del
Teatre 11; Di– Sa 22–3 Uhr;
Liceu) Die
verrauchte Kneipe ist ein Treff von US-Marinesoldaten auf Landgang
und zugleich ein Lehrbuch amerikanischen Kitsches. Andererseits ist
das Kentucky ideal, um den Abend zu beschließen – sofern man sich
überhaupt noch in die Bar hineinquetschen kann. Denn hier amüsieren
sich verschiedenste schräge Vögel aus dem barri und Umgebung. Da die Bar oft bis in
der Früh um 5 Uhr offen hat, ist sie eine Institution der
Nachtschwärmer geworden.
MOOG CLUB
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Google Maps (www.masimas.com/moog; Carrer de
l’Arc del Teatre 3; Eintritt 10 €; 0–5 Uhr;
Drassanes) Der winzige, amüsante Club in
der Innenstadt ist bei Partygängern schon seit ewigen Zeiten sehr
beliebt. Auf der Haupttanzfläche legen die DJs House, Techno und
Electro auf; im Obergeschoss feiert das Volk mit einer gelungenen
Mischung aus Indie und Klassikern der Popmusik.
ZENTRAUS CLUB
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Google Maps (Rambla del Raval
41; 23–3 Uhr;
Liceu) Der
fröhliche, im Souterrain gelegene Tanzclub beginnt die Woche mit
Drum ’n’ Bass und steigert sich am Samstag zu einem
House-Crescendo, um die Woche am Sonntag mit sanften Tönen
ausklingen zu lassen. Was zu essen gibt’s auch. Das einzige
Problem: Wenn man sich warmgetanzt hat, macht der Laden zu.
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UNTERHALTUNG
CANGREJO SCHWULENCLUB
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Google Maps (93 301 29 78;
Carrer de Montserrat 9;
So, Mi & Do
21.30–1, Fr & Sa 21.30–3 Uhr;
Drassanes)
Dieser Tempel des Kitsches, ein schäbiger Tanzsaal, der schon seit
den 1920er-Jahren gegen die guten Sitten verstößt, wird von der
schillernden Untergrundvarietéfigur Carmen Mairena geführt und
verströmt ein wunderbar geschmackloses Flair, besonders mit den
mitternächtlichen Transvestitenshows am Freitag und Samstag. Da der
Laden auch bei Touristen sehr beliebt ist, kommt man eigentlich nur
rein, wenn man früh da ist.
JAZZ SÍ CLUB LIVEMUSIK
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Google Maps (93 329 00 20;
www.tallerdemusics.com;
Carrer de Requesens 2; Eintritt 8 €, inkl. 1 Getränk;
18–23 Uhr;
Sant
Antoni) Die volle kleine Bar unter der Regie der Taller de
Músics (einer Musikschule) bietet die Bühne für ein
abwechslungsreiches Programm von Jazz bis hin zu gutem Flamenco
(Fr). Am Donnerstagabend findet immer die kubanische Nacht statt,
sonntags wird Rock gespielt, die übrigen Tage sind Jazz- oder auch
Blues-Sessions an der Reihe. Das Lokal eignet sich bestens, um in
aller Ruhe in eine lange Nacht in El Raval zu starten. Die Konzerte
beginnen etwa um 21 Uhr, die Jamsessions allerdings oft bereits um
18.30 Uhr.
ROBADORS 23 LIVEMUSIK
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Google Maps (Carrer d’en Robador
23; Eintritt 2–3 €; 20–2 Uhr;
Liceu) Der Carrer d’en Robador ist eine
der verbliebenen typisch heruntergekommenen
Straßen in El Raval, in der allen Sanierungsbemühungen zum Trotz
Prostituierte, Junkies und anderes zwielichtiges Volk herumhängen.
Dennoch hat sich hier diese schmale kleine Bar durch ihre Konzerte
am Mittwochabend einen Namen gemacht – Jazz lautet das Zauberwort.
Die kostenlosen Konzerte beginnen immer um 20.30 Uhr; wer einen
Platz will, sollte aber erheblich früher kommen.
INSIDERWISSEN
DIE GRÜNE FEE
Bar
Marsella Karte offline
Google Maps (Carrer de Sant Pau
65; Mo–Do 22–2, Fr & Sa 22– 3 Uhr;
Liceu) Hier ist schon Hemingway bei
seinem absenta (Absinth) versackt – die Bar existiert seit
1820. Auch heute noch ist Absinth die Spezialität des Hauses, ein
Gesöff, das mit Vorsicht zu genießen ist. Zusammen mit dem Glas
werden ein Stück Zucker, eine Gabel und eine kleine Flasche
Mineralwasser serviert. Der Zucker kommt auf die Gabel, die man
über das Glas hält, dann wird Wasser über den Zucker gegossen,
damit er sich auflöst. Der Absinth nimmt durch das Wasser eine
gelbe Färbung an. Von dem Ergebnis wird einem so richtig schön warm
ums Herz ...
TEATRE GOYA THEATER
Karte offline
Google Maps (93 343 53 23;
www.teatregoya.cat; Carrer
de Joaquín Costa 68; Eintritt 23–30 €;
Kartenkasse 17.30
Uhr bis Vorstellungsbeginn;
Sant
Antoni) Die klassische Bühne war lange geschlossen, wurde
2009 jedoch mit viel Tamtam neu eröffnet. Das Programm gibt sich im
Allgemeinen gehoben bis hochgestochen und stellt somit eine gute
Ergänzung zu seinem Partnertheater dar, dem Teatre Romea. Zu den ersten hier aufgeführten Stücken
(auf Katalanisch) gehörten Ein idealer Gatte von Oscar Wilde
sowie November von David Mamet.
TEATRE LLANTIOL THEATER
Karte offline
Google Maps (93 329 90 09;
www.llantiol.com; Carrer de
la Riereta 7; Eintritt 6–10 €;
Sant
Antoni) In dem eigenwilligen Theater in El Raval kommt
Verschiedenstes zur Aufführung – Konzerte ebenso wie Balladen und
Zaubershows. Am Samstagabend findet um 0.30 Uhr regelmäßig eine
Aufführung mit Kabarett-Varieté statt, eine Art Reise in eine
vergangene Epoche. Einmal im Monat wird auch eine Comedyshow auf
Englisch gezeigt. Giggling Guiri
(www.comedyinspain.com)
verrät, welche Künstler – überwiegend aus Großbritannien – auf dem
Programm stehen (guiri ist übrigens Slang für
„Ausländer“).
TEATRE NOU TANTARANTANA THEATER
Karte offline
Google Maps (93 441 70 22;
www.tantarantana.com;
Carrer de les Flors 22;
Theaterkasse 1
Std. vor Vorstellungsbeginn;
Paral.lel)
Neben vielerlei zeitgenössischem und experimentellem Schauspiel –
von Harold Pinter bis zu einheimischen Stücken – bietet das
gemütliche Theater mit Platz für bis zu
150 Personen auch ein spezielles Programm für Kinder. Die
Kindervorführungen beginnen jeweils um 18 Uhr, sonntags schon um 12
Uhr. Die Theateraufführungen für Erwachsene finden von Mittwoch bis
Samstag um 21 Uhr statt, sonntags bereits um 19 Uhr.
TEATRE ROMEA THEATER
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Google Maps (93 301 55 04;
www.teatreromea.com;
Carrer de l’Hospital 51; Eintritt 17–28 €;
Theaterkasse
Mi–So 16.30 Uhr bis Vorstellungsbeginn;
Liceu) Das
Theater aus dem 19. Jh. liegt im Herzen von El Raval und wurde Ende
der 1990er-Jahre zu neuem Leben erweckt. Heute ist es eine der
besten Schauspielbühnen der Stadt. Die Auswahl an interessanten
Stücken ist groß. Oft werden Klassiker mit zeitgenössischem Bezug
gezeigt (mal auf Katalanisch, mal auf Spanisch).
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SHOPPEN
Rund um das Museum Macba haben sich einige Galerien niedergelassen, und der Carrer de la Riera Baixa ist ein Paradies für Freunde von Secondhandkleidung. Eine wichtige Adresse für Musikliebhaber ist der Carrer dels Tallers.
RAS
BÜCHER
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Google Maps (www.rasbcn.com; Carrer del Doctor del
Dou 10; Di–Sa 12–20 Uhr;
Universitat) In dieser Mischung aus
Buchladen und Galerie finden Ausstellungen einheimischer und
ausländischer experimenteller Künstler statt. Unter den Büchern
heben sich v. a. schöne Foto-, Architektur- und Kunstbände hervor.
Hier kann man stundenlang stöbern.
BARCELONA REYKJAVIK
LEBENSMITTEL
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Google Maps (www.barcelonareykjavik.com;
Carrer Doctor del Dou
12; Mo–Sa 10–21, So 10.30– 15 Uhr;
Catalunya) Ein Mekka für Brotfreunde!
Eigentlich gibt’s in Barcelona jede Menge gutes Brot, aber so gutes
wie hier doch eher selten. In dieser Bäckerei kommen nur Bio-Mehl –
Dinkel, Vollkorn, gemischt usw. – und Sauerteighefe zum Einsatz.
Außerdem produziert der Laden noch ausgezeichnete andere Backwaren.
Filialen in El Born und Gràcia.
COSTURA
KUNSTGEWERBE
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Google Maps (www.costuratienda.com; Carrer
Doctor del Dou 4; Mo–Sa 10–14 &
16–21 Uhr;
Catalunya) Der winzige Laden ist eine
Mischung aus Kurzwarenhandlung, Atelier und Kleiderladen und hat
sich der Herstellung von Kinderkleidung verschrieben. Es werden
fertige Kleidung und Muster (sowohl für Kinder als auch Erwachsene)
für Blusen, Hemden, Kleider, Hosen und Shorts sowie wunderbare
Stoffe verkauft. Die freundlichen Betreiber organisieren auch
Nähworkshops (Näheres im Geschäft).
FANTASTIK KUNSTGEWERBE
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Google Maps (www.fantastik.es; Carrer de Joaquín
Costa 62; Mo–Do 11–14 & 16–21, Fr & Sa 11– 21 Uhr,
So geschl.;
Universitat) In diesem bunten Laden
werden über 400 Produkte aus Mexiko, Indien, Bulgarien, Russland,
dem Senegal und 20 anderen Ländern verkauft wie etwa mexikanische
Totenkopfrasseln, kleine Monderkundungsroboter aus China oder
recycelte Plastikzebras aus Südafrika. Hier kann man wunderbar all
das einkaufen, was man nicht braucht, ohne das man aber nicht leben
kann.
LA PORTORRIQUEÑA KAFFEE
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Google Maps (Carrer d’en Xuclà
25; Catalunya) Das Erfolgsrezept des 1902
gegründeten Geschäfts sind Kaffeebohnen aus der ganzen Welt, die
vor den Augen der Kunden frisch gemahlen werden. Außerdem findet
man hier alle Arten von Leckereien aus Schokolade. In dieser Straße
finden sich auch viele altmodische Lebensmittelgeschäfte.
HOLALA! PLAZA MODE
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Google Maps (Plaça de Castella
2; Universitat) Die Rückseite dieser
Boutique liegt am Carrer de Valldonzella und nennt sich dort
Galerie für zeitgenössische Kunst. Die Mode stammt aus Ibiza und
besteht aus dem dort üblichen (inzwischen kommerzialisierten)
Hippie-Look. Neben Secondhand-Kleidung gibt’s Ausstellungen und
gelegentlich auch andere Events.
CASTELLÓ MUSIK
Karte
(Carrer dels Tallers 3 &
7; Catalunya) Die beiden Geschäfte gehören
zu einem großen, seit 1935 bestehenden Familienunternehmen, das ein
Fünftel der Plattenverkäufe in Katalonien abwickeln soll.
TERANYINA KUNSTGEWERBE
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Google Maps (Carrer del Notariat
10; Catalunya) Den Textilworkshop im Herzen
des Kunstviertels von El Raval betreibt die Künstlerin Teresa Rosa
Aguayo. Sie bietet Webkurse an und verkauft ihre selbst entworfenen
Teppiche und andere textile Kunstwerke.