Kapitel 21

Deine Mum beobachtet uns vom Küchenfenster aus«, warnte Dan Fifi, als sie sich auf ihrem Stuhl umdrehte, um ihn zu küssen.

Es war ein Sonntagnachmittag Mitte November, und sie saßen unten im Garten vor dem Sommerhaus, wo die Sonne auf sie herabschien. Während der beiden vergangenen Wochen hatte es unablässig geregnet, aber da es heute trocken und sonnig war, hatten Fifi und Dan sich nach dem Mittagessen erboten, das Laub zusammenzuharken, das wie ein dicker orangegelber Teppich auf dem Rasen lag. Doch nachdem sie die Hälfte geschafft hatten, war ihnen langweilig geworden, und sie hatten sich zu einer Pause vor das Sommerhaus gesetzt.

»Soll sie uns doch beobachten!«, murmelte Fifi. »Mir ist es egal.«

Dan erwiderte den Kuss und wünschte, er hätte sie ins Haus tragen und den Rest des Nachmittags mit ihr im Bett verbringen können. Aber damit wäre er in Claras Augen gewiss einen Schritt zu weit gegangen.

»Wenn wir doch nur eine eigene Wohnung hätten«, murmelte er, ohne sie loszulassen. »Sollen wir noch einmal nach einer Mietwohnung Ausschau halten?«

»Ich glaube nicht, dass ich dir diesen Job ein weiteres Mal anvertrauen kann«, witzelte Fifi.

Dann lachten sie beide, denn hier, in der Sicherheit und Abgeschiedenheit des Brown’schen Gartens, schienen die jüngsten Ereignisse in London nur noch ein böser Traum zu sein.

Dan hatte während ihrer ersten Woche in Bristol eine Stellung gefunden. Er arbeitete bei einer örtlichen Baugesellschaft, die neben der Erbauung neuer Häuser auch Reparaturen und Renovierungen übernahm. Dan gefiel diese Beschäftigung erheblich besser als eine Arbeit, bei der er ausschließlich als Maurer gefragt war. In dieser Woche hatte er ein Badezimmer installiert und auch die Leitungen sowie die Kacheln verlegt, und am Montag würde er mit dem Bau einer Garage anfangen. Sein Lohn war fast so hoch wie der in London, und die Firma hatte so viele Aufträge, dass sie einige ablehnen musste.

Fifi war im Moment als Sekretärin bei einer Zeitarbeitsagentur beschäftigt, hielt jedoch nach einer dauerhaften Anstellung Ausschau. Sie war inzwischen in jeder Hinsicht vollkommen genesen, aß wie ein Scheunendrescher, schlief wie ein Baby ohne jedwede Albträume und war sehr glücklich, wieder in der Geborgenheit ihres Elternhauses zu leben. Es war Dan, der an bösen Träumen und Paranoia litt.

Er lebte gern hier. Es war schön, zu einer warmen Mahlzeit von der Arbeit zurückzukommen, und Clara war eine fantastische Köchin. Er verstand sich gut mit Robin, Peter und Patty, und Harry war für ihn zu dem Vater geworden, den er nie kennen gelernt hatte. Selbst Clara mit ihren strikten Essenszeiten war ihm sehr teuer geworden, auch wenn sie sich noch immer nicht darauf verließ, dass er sich unaufgefordert auf der Veranda die Arbeitsstiefel auszog oder auch nur vor dem Essen die Hände wusch. Aber so angenehm das Leben hier war – Dan kam es so vor, als sorgte er nicht wirklich für den Unterhalt seiner Frau, und ihn plagten noch immer Schuldgefühle, weil er Fifi an einen Ort gebracht hatte, an dem sie solcher Gefahr ausgesetzt gewesen war.

Nach ihrer Ankunft in Bristol hatten sie miteinander gestritten, weil Fifi an ihre alten Freunde in der Dale Street schreiben wollte. Dan hielt es für gefährlich, irgendjemandem ihren neuen Aufenthaltsort mitzuteilen.

Fifi wandte ein, dass Truemans Leute sie ohnehin finden würden, wenn sie es unbedingt wollten. »Außerdem haben Frank, Stan und Nora Diamond alle genug eigene Probleme, ohne unsere Adresse an irgendjemand anderen weiterzugeben«, sagte sie, »sie werden bestimmt traurig sein, wenn wir sie einfach fallen lassen, als hätten sie uns nichts bedeutet.«

Sie hatte Recht, das wusste Dan, doch er vermochte die Bilder der Verbrechen, die in der Dale Street begangen worden waren, nicht aus seinen Gedanken zu verbannen. Ebenso wenig konnte er vergessen, was er in jener Scheune empfunden hatte, als er geglaubt hatte, Fifi sei tot. Er konnte nur hoffen, vielleicht endlich vergessen zu können, sobald all diese schrecklichen Menschen vor Gericht gestellt und für schuldig befunden worden waren.

Detective Inspector Roper hatte gewartet, bis Dan und Fifi daheim in Bristol gewesen waren. Erst dann hatte er sie besucht und ihre Aussage aufgenommen. Seither rief er gelegentlich an, um sie über die Einzelheiten des Falles auf dem Laufenden zu halten.

Man hatte die Leiche des Jungen in der Nähe der Scheune vergraben gefunden, und obwohl die Spurensicherung mit ihrer Untersuchung noch nicht fertig war, vermutete man, dass es sich um David Harvey handelte, einen Fünfzehnjährigen, der von zu Hause weggelaufen und im November 1962 als vermisst gemeldet worden war.

Gegen Jack Trueman war Anklage erhoben worden: Man legte ihm den Mord an dem Jungen zur Last, die Vergewaltigung einer Minderjährigen, Entführung und eine ganze Palette geringfügigerer Verbrechen, die bei der Untersuchung seines Geschäftsimperiums ans Tageslicht gekommen waren. Inzwischen saß er in Untersuchungshaft, um auf seine Verhandlung zu warten, und obwohl er versucht hatte, seine alten Freunde und Angestellten zu mobilisieren, hatten sie alle ihm den Rücken gekehrt, und er bezog im Gefängnis regelmäßig von Mitgefangenen Prügel.

Alfie hatte selbstgefällig geglaubt, mit nur einer geringen Strafe davonzukommen, weil er als Kronzeuge auftrat und der Polizei einen ungeschönten Bericht über alle Verbrechen gegeben hatte, die in Nummer elf begangen worden waren. Aber als Molly erfahren hatte, dass er als Zeuge der Anklage auftreten wollte, war sie so außer sich geraten, dass auch sie zu reden begonnen hatte. Sie hatte Einzelheiten zu mehreren Raubüberfällen preisgegeben, hinter denen Alfie steckte, außerdem den Überfall auf Dan und Unzucht mit seinen beiden älteren Töchtern. Die letztere Anklage wurde durch eine Aussage der Töchter gestützt.

Roper war inzwischen davon überzeugt, dass sowohl Alfie als auch Molly den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen würden, denn neben ihren weniger schweren Verbrechen waren sie Komplizen bei einem Mord gewesen und hatten junge Menschen zur Prostitution gezwungen und deren Leben gefährdet. Kein Richter würde Nachsicht bei einem Paar walten lassen, das keine Rücksicht auf seine eigenen Kinder genommen und keine echte Reue gezeigt hatte.

Man hatte inzwischen auch mehrere andere Männer verhaftet, die an den Geschehnissen in Nummer elf beteiligt gewesen waren. Einer davon war der Gangster Tony Lubrano, der gestand, John Boltons Leiche in die Themse geworfen zu haben. Er behauptete, Bolton sei bereits tot gewesen, als Trueman ihm befohlen habe, den Leichnam abzuholen. Aber die Menge an Wasser in Boltons Lungen bewies, dass er ertrunken war. Lubrano hatte ihn mit einem Schlag auf den Kopf betäubt, bevor er ihn ins Wasser geworfen hatte, daher würde man auch ihn wegen Mordes vor Gericht stellen.

Es hatte Dan keineswegs überrascht, von der Verbindung zwischen seinem Kollegen Chas Bovey und Trueman zu erfahren. Aber es war dennoch für ihn ein Schock gewesen zu hören, dass Chas bei mehreren von Alfies Kartenpartien zugegen gewesen war, dass er den Wagen mit dem toten Jungen nach Bexley gefahren hatte und dass er ebenfalls eine Vorliebe für Knaben hatte. Auch für den Überfall auf Dan hatte Chas Alfie offensichtlich einen Tipp gegeben.

Die übrigen fünf Männer waren entweder in der Nacht von Angelas Vergewaltigung oder bei dem Tod des Jungen in Nummer elf gewesen. Sie alle behaupteten, ihre Angst vor Jack Trueman habe sie daran gehindert, aus freien Stücken zur Polizei zu gehen, aber nachdem sie verhaftet worden waren, waren sie nur allzu erpicht darauf, Einzelheiten über die fraglichen Abende preiszugeben. Sie alle würden wegen Beihilfe, Begünstigung und Vertuschung eines Verbrechens angeklagt werden.

Auch George O’Connell, der Vormann von Stan bei der Müllabfuhr, stand auf Truemans Lohnliste. Er behauptete, Trueman habe die Absicht gehabt, Alfie im Gefängnis töten zu lassen, wobei sein Tod als Selbstmord hatte getarnt werden sollen. Diesen Plan hatte er jedoch nicht umsetzen können, da Alfie zu seiner eigenen Sicherheit in Einzelhaft saß. O’Connell hatte Frieda Marchant bestochen, falsche Anschuldigungen gegen Stan zu erheben, um die Aufmerksamkeit von Alfie Muckle abzulenken. Er hatte gehofft, dass Alfie daraufhin wieder mit den anderen Gefangenen zusammengelegt werden würde und der ursprüngliche Plan umgesetzt werden konnte.

Yvettes Entführer waren gefunden und angeklagt worden; ebenfalls Delroy Williams und Martin Broughton, die Fifi in die Falle gelockt hatten. Aber man hatte Broughton versprochen, bei der Urteilsfindung die Tatsache zu berücksichtigen, dass er der Polizei geholfen hatte.

Mike Muckle war von anderen Gefangenen in Brixton halb totgeschlagen worden; ironischerweise hatten sie ihn mit seinem Onkel Alfie verwechselt. Er hatte sich noch immer im Gefängniskrankenhaus befunden, als Roper erfahren hatte, dass es Yvette gewesen war, die Angela getötet hatte. Infolgedessen war die Anklage wegen Beihilfe zum Mord fallen gelassen worden, und man hatte Mike in ein ziviles Krankenhaus verlegt.

Wie Dan und Fifi von Roper gehört hatten, hatte Mike bei den Kartenabenden anscheinend nicht mitgemacht, und da der junge Mann nicht allzu intelligent war, hatte er Ropers Meinung nach wohl weniger Strafe als Mitleid verdient, weil er mit Menschen wie Alfie und Molly verwandt war.

»Mike wird sich von jetzt an wohl kaum mehr in kriminelle Machenschaften verstricken, da die Zeit im Gefängnis ihn das Fürchten gelehrt hat«, hatte Roper gemutmaßt.

»Können Sie herausfinden, wie es den drei verbliebenen Kindern der Muckles geht, Alan, Mary und Joan?«, hatte Fifi den Detective Inspector gefragt.

Einige Tage später erhielten sie von Roper Nachricht: Die Kinder waren in einem Kinderheim in East Anglia untergebracht und machten sich dort überraschend gut. Zu Anfang waren sie wohl sehr schwierig gewesen, aber nachdem sie eine Weile draußen auf dem Land verbracht hatten – mit gutem Essen, Freundlichkeit und ohne Erinnerungen an ihr früheres Leben –, waren sie schließlich ruhiger geworden und schienen jetzt recht glücklich zu sein. Alan verstand sich sehr gut auf den Umgang mit Tieren und wollte später einmal auf einem Bauernhof arbeiten.

Aus all dem Grauen war zumindest ein Gutes erwachsen, fand Fifi, nachdem sie diese Neuigkeiten gehört hatte. Sie hoffte, dass die arme Dora jetzt ebenfalls glücklicher war, wo immer sie auch sein mochte.

Sowohl Dan als auch Fifi war vollauf bewusst, dass die Gerichtsverhandlung sie wahrscheinlich noch einmal aus dem Gleichgewicht bringen würde. Bis zur Urteilsverkündung lebten sie in einer Art Vakuum. Das war auch der Grund, warum sie noch nicht versucht hatten, ein eigenes Heim zu finden.

»Wenn wir tatsächlich eine Wohnung mieten würden, würde es noch länger dauern, um die Anzahlung für ein Haus zusammenzubekommen«, meinte Fifi nachdenklich. »Also lass uns bis nach der Verhandlung hier ausharren, es sind ohnehin nur noch sechs Wochen.«

»Hauptsache, wir gehen dann auch.« Dan grinste. »Meine Vorstellung von einem perfekten Sonntag sieht ein wenig anders aus. Statt Laub zu rechen, würde ich den Tag lieber mit dir im Bett verbringen. Und jetzt sollten wir uns wohl des restlichen Laubs erbarmen, sonst macht deine Mum wieder so ein verkrampftes Gesicht.«

Fifi kicherte. Clara war beinahe zu nett, und langsam ging es ihr auf die Nerven. Wenn sie ihr »verkrampftes Gesicht« machte, wie Dan es nannte, hoffte Fifi jetzt insgeheim, dass daraus ein Streit resultieren würde. Zu viel Ruhe und Heiterkeit waren einfach unnatürlich.

Doch die Entdeckung, wie sehr ihr Verschwinden ihre Familie mitgenommen hatte, machte großen Eindruck auf Fifi. Sie hatte immer geglaubt, weniger geliebt zu werden als Patty und die Jungen, und oft hatte sie sich wie eine Außenseiterin gefühlt.

An ihrem ersten Abend daheim hatte sie ihren Eltern ihre Aufzeichnungen zu lesen gegeben, die sie in der Scheune angefertigt hatte. Sie hatten erfahren sollen, was sie in jener Zeit gedacht hatte.

Beide hatten unverhohlen geweint; es war das erste Mal gewesen, dass Fifi ihren Vater jemals hatte weinen sehen.

»Nur weil du als Kind schwieriger warst als Patty, heißt das nicht, dass wir dich weniger geliebt hätten«, schluchzte ihre Mutter. »Du warst diejenige, die uns zum Lachen gebracht hat, du hattest eine ganz eigene Persönlichkeit. Rückblickend frage ich mich oft, ob einige deiner Probleme darauf zurückzuführen waren, dass ich nicht genug Zeit mit dir allein verbringen konnte. Es war schwer, vier Kinder in sechs Jahren zu bekommen. Vielleicht habe ich dich nicht lange genug Baby sein lassen, außerdem war ich sehr ängstlich. Es war ja Krieg, und dein Vater musste so oft fort sein. Aber das älteste Kind hat es immer am schwersten in der Familie, weil es Neuland betritt.«

»In der Scheune habe ich einen geistigen Frühjahrsputz gehalten«, hatte Fifi noch im Krankenhaus Dan gegenüber bemerkt. All die alten Kümmernisse waren durch schöne Erinnerungen verdrängt worden, und sie hatte begreifen können, wie groß ihre Liebe zu ihren Eltern war und wie wenig Rücksicht sie in der Vergangenheit auf die Gefühle ihres Vaters und ihrer Mutter genommen hatte. Bevor Dan und sie zu ihnen gezogen waren, war Fifi sich nicht sicher gewesen, ob der allgemeine Sinneswandel von Dauer sein würde; sie hatte den Verdacht gehabt, beim ersten Streit wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.

Aber die Tatsache, dass ihre Eltern Dan voll und ganz akzeptierten und ihm sogar Zuneigung entgegenbrachten, machte Fifi so glücklich, dass ihr ein Rückfall unmöglich war. Außerdem versuchte sie ganz bewusst, die Beziehung zu ihrer Mutter zu verbessern.

Sie hatte aufgehört, ihre Schuhe einfach in den Flur zu werfen, sie hielt das Gästezimmer in Ordnung, und sie erledigte eine ganze Palette von Hausarbeiten, ohne darum gebeten werden zu müssen. Fifi hatte ihre Mutter sogar überredet, ihr Kochunterricht zu geben, etwas, das Clara ihr schon seit Jahren angeboten hatte.

Trotzdem wünschte Fifi sich wieder ein eigenes Heim. Es war schön, umsorgt zu werden und sich sicher zu fühlen, doch sie konnte hier nicht ungehemmt mit Dan schlafen, weil ihre Eltern in der Nähe waren. Sie wollte für Dan kochen, wollte sich wieder mit ihren eigenen Besitztümern umgeben, wollte laute Musik spielen, wenn ihr danach zu Mute war, und Zeit für sich allein haben.

Dann war da noch etwas anderes, etwas, das Fifi bisher noch nicht einmal Dan erzählt hatte. Sie war wieder schwanger.

Es musste kurz nach ihrer Rückkehr nach Bristol geschehen sein. Sie hatten zwei oder drei Mal vergessen, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Fifi war über das Ausbleiben ihrer Periode nicht im Geringsten besorgt gewesen, da der Arzt im Krankenhaus gesagt hatte, dass der Schock ihrer Erlebnisse ihren normalen Zyklus wahrscheinlich stören würde. Aber dann waren ihre Brüste mit einem Mal überempfindlich, und gewisse Gerüche verursachten ihr Übelkeit, geradeso wie während ihrer ersten Schwangerschaft, und sie wusste plötzlich, was der Grund dafür war.

Sie hatte ihre Schwangerschaft bisher aus vielen Gründen für sich behalten: Aus der Angst vor einer neuerlichen Fehlgeburt oder weil ihre Eltern es vielleicht für verantwortungslos halten würden, da sie und Dan zurzeit nicht einmal ein eigenes Zuhause hatten. Aber vor allem sollte Dan sich nicht schon so bald wieder um sie sorgen müssen. Seitdem sie in Bristol waren, ließ er sie kaum noch aus den Augen.

Vor zwei Tagen hatte der Arzt es dann bestätigt – ihr Baby sollte Ende Juni zur Welt kommen. Fifi wollte bis Freitag warten, bevor sie es Dan erzählte. An diesem Abend sollte eine ganz besondere Familienfeier stattfinden, und wenn sie es ihm kurz vorher erzählte, konnten sie später gleich alle anderen ebenfalls einweihen.

»Dass ihr mir diese Blätter nicht verbrennt!«

Als er Clara von der Küchentür rufen hörte, drehte Dan sich um. Er schob gerade die voll beladene Schubkarre auf den Verbrennungsofen zu. »Wo willst du sie denn haben?«, rief er zurück und zwinkerte Fifi zu.

»Auf dem Komposthaufen natürlich«, antwortete Clara. »Aber pass auf, dass du ihn danach wieder abdeckst!«

Dan machte sich daran, die Blätter von der Schubkarre auf den Komposthaufen zu befördern, aber in dem Moment frischte der Wind auf und wehte sie durch die Luft. Fifi lief kichernd zu ihm hinüber, um ihm zu helfen.

»Ich hätte doch wissen sollen, dass sie mir nicht zutrauen würde, ein Feuer zu entzünden«, bemerkte er düster. »Dabei hatte ich mich gerade darauf schon gefreut. Ist sie vielleicht eine heimliche Pyromanin? Wird sie warten, bis wir morgen alle verschwunden sind, und das Ganze mit Benzin tränken?«

»Sei nicht dumm«, lachte Fifi. »Sie verteilen das ganze Zeug im Garten, sobald es verwest ist. Das solltest du eigentlich wissen. Ich dachte, du wärst ein Junge vom Land?«

»Nur wenn es um Sex geht«, meinte er grinsend. »Zum Beispiel um ein Schäferstündchen im Heu oder um wilde Liebe im hohen Gras.«

»Wo wir gerade beim Thema sind«, erwiderte sie und grinste ihn viel sagend an. »Wenn wir uns beeilen, können wir vor dem Tee vielleicht noch für ein Weilchen nach oben verschwinden. Ich werde Mum erzählen, dass wir eine Kleiderprobe fürs nächste Wochenende machen.«

Das war die Party, bei der sie ihre Schwangerschaft verkünden wollte. Alle, eingeschlossen Harrys Bruder und Claras zwei Schwestern mitsamt ihren Familien, wollten im »Grand Hotel« zu einer Feier zusammenkommen. Weder Fifi noch Dan waren im Stande gewesen, ihren ersten Hochzeitstag im September zu feiern, aber Clara hatte beschlossen, dass sie später eine große Party geben sollten, um Dan in der Familie willkommen zu heißen.

Es sollte eine elegante Feier werden, die Männer im Smoking und die Frauen in Abendkleidern. Fifi hatte sich ein rosafarbenes, rüschenbesetztes Chiffonkleid gekauft, das sie während der vergangenen Wochen schon ein Dutzend Mal anprobiert hatte, aber Dan hatte den Anzug, den er sich geliehen hatte, gestern erst bekommen.

»Eine geniale Idee«, pflichtete er ihr bei. Seine dunklen Augen tanzten, und er beeilte sich, den letzten Haufen Blätter einzusammeln. »Sorg nur dafür, dass sie nicht alle hereingeplatzt kommen, um festzustellen, wie wir aussehen«, rief er ihr nach.

Plötzlich musste Fifi Dan einfach von ihren Neuigkeiten erzählen. Sie fühlte sich genauso wie all diese Blätter, die im Wind umhertanzten, zu aufgeregt, um stillzustehen, geschweige denn, ihr Geheimnis noch weitere fünf Tage für sich zu behalten.

Sie lief zu ihm hinüber, bückte sich, um mit beiden Händen Blätter aufzuheben, und warf sie ihm über den Kopf. Er lachte, als sie davonrannte, und jagte sie zum Sommerhaus hinüber. Dort bekam er sie zu packen, hob sie in seine Arme und drohte, sie auf den Komposthaufen zu werfen.

»Nein, das darfst du nicht«, entgegnete sie und zappelte in seinen Armen. »Das ist nicht gut für schwangere Frauen!«

»Für … was?«, rief er und zog sie fester an sich. »Hast du wirklich gesagt, was ich glaube, dass du gesagt hast?«

Fifi kicherte, weil seine dunklen Augen sich vor Freude geweitet hatten. »Ja, habe ich. Klein-Reynolds wird Ende Juni hier sein.«

Er stellte sie wieder auf den Boden, schlang aber die Arme fest um sie und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. »Das ist die beste Neuigkeit meines Lebens«, erklärte er. »Warum hast du es mir nicht schon früher erzählt?«

»Ich habe gerade erst Gewissheit bekommen, und ich wollte auf einen besonderen Anlass warten. Ich hatte vor, es dir nächsten Freitag zu erzählen.«

»Jeder Tag mit dir ist ein besonderer Anlass«, erwiderte er, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre kalte Nase. »Aber dies ist ein ganz besonderer Tag.«

»Wir werden bis Freitagabend niemandem etwas davon erzählen«, warnte sie ihn. »Vielleicht haben wir bis dahin irgendeinen Plan geschmiedet, wo wir leben und wie wir zurechtkommen werden.«

»Wenn ich Überstunden mache und vielleicht auch samstags arbeite, können wir die Anzahlung auf ein Haus zusammenkratzen«, sagte er. »In den Wintermonaten gibt es immer Notfälle, bei denen ein Installateur gebraucht wird.«

»Fang nicht wieder an, dir Sorgen zu machen«, entgegnete Fifi energisch. »Es wird sich schon alles finden, ich weiß es einfach.«

Am Freitagabend kam Fifi gerade aus dem Badezimmer zurück in ihr Schlafzimmer, als sie eine Art Wehklagen von ihrer Mutter unten im Erdgeschoss hörte. »Was ist los, Mum?«, rief sie über das Geländer. »Du hast dir doch nicht dein Kleid verbrannt, oder?«

Ihr Vater trat in den Flur hinaus und blickte zu Fifi auf. Er trug bereits seinen Smoking und wartete nur noch darauf, dass seine Frau ihm die Krawatte band. Er wirkte zutiefst erschüttert. »Es ist Präsident Kennedy«, sagte er. »Er ist getötet worden, erschossen von einem Attentäter.«

Fifis erster Gedanke galt ihr selbst: Warum musste es heute und unsere Party verderben? Aber sie konnte sich gerade noch rechtzeitig zusammenreißen, bevor sie mit ihrem Gedanken herausgeplatzt wäre, denn sie wusste, dass ihr Vater eine hohe Meinung von dem Präsidenten hatte. »Oh Dad, wie schrecklich!«, rief sie aus. »Sollen wir das Essen absagen?«

»Nein, natürlich nicht«, erwiderte er. »Unsere Familie ist mir wichtiger als ein Staatsmann, wie sehr ich ihn auch geschätzt haben mag.«

Nachdem ein Kellner zwei Stunden später alle Bestellungen aufgenommen hatte, erhob Harry sich. Alle redeten über das Attentat in Dallas und davon, dass Präsident Kennedy in dem offenen Wagen in den Armen seiner Frau gestorben war.

»Ich weiß, wir sind alle schockiert von John F. Kennedys Tod«, begann er und sah sich in der Runde um. »Es ist schrecklich, eine Tragödie, die sich auf die ganze Welt auswirken wird. Aber ich möchte vorschlagen, dass wir das für heute Abend beiseite schieben. Diese Feier, mit der wir Dan in unserer Familie willkommen heißen, ist lange überfällig. Dans und Fifis erster Hochzeitstag ist wegen der Taten abscheulicher Menschen ohne jedwede Feier verstrichen. Wir sollten nicht zulassen, dass eine weitere Schreckenstat unsere Freude an einer Zusammenkunft der Familie trübt.«

Sein Bruder Ernest applaudierte, und Robin bemerkte leise zu Peter, dass es ihn ohnehin nicht allzu sehr interessiere, was in Amerika geschehe. Patty legte warnend einen Finger an die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen – sie wusste, dass ihr Vater seine Trauer lediglich mühsam beherrschte.

Es waren fünfzehn Personen um den großen Tisch versammelt. Ernest und seine Frau Anne, die in Cambridge lebten, und ihre beiden Söhne, Robert und Michael, die im Teenageralter waren. Claras jüngere Schwestern, Rose und Lily, die beide in Somerset wohnten, hatten sich dagegen entschieden, ihre vier Kinder mitzubringen – sie waren noch zu jung, um sich darauf verlassen zu können, dass sie sich ordentlich benahmen. Ihre beiden Männer, Geoff und Fred, waren jedoch mitgekommen. Harry, Clara, ihre Kinder und Dan vervollständigten die Familie.

Alle Männer wirkten sehr kultiviert in ihren Smokings, und die Frauen waren schlicht umwerfend. Besonders Clara sah zauberhaft aus in einem mitternachtsblauen Kleid aus Seide, und Patty war überraschend chic in schwarzem Samt.

Als die Kellner den Hauptgang abräumten, erhob Dan sich und klopfte mit einer Gabel an ein Glas, um die Aufmerksamkeit der anderen zu erringen. Sie hatten zum Essen eine Menge Wein getrunken und waren alle in gehobener Stimmung.

»Ich würde gern einige Worte sagen, wenn ihr das ertragen könnt«, begann Dan. Er blickte Fifi an, die das Gesicht zu ihm emporgewandt hatte, und lächelte. »Dass ich heute Abend mit euch allen hier sein kann, bedeutet mir mehr, als ich in Worte zu fassen vermag. Durch euer Erscheinen zu diesem Anlass akzeptiert ihr, dass ich Fifis Mann bin, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich weiß, bisher haben wir nur schlechte Zeiten gehabt, aber die Dinge werden besser – Clara hat sogar aufgehört, mich als Halbstarken zu betrachten!«

Alle lachten, Clara eingeschlossen, denn sie wussten, dass dies in der Vergangenheit der Ausdruck gewesen war, mit dem sie Dan bevorzugt herabgesetzt hatte.

Dan sah Clara voller Zuneigung an. »Diese Halbstarken gibt es seit etwa acht Jahren nicht mehr. Wenn du mit der Zeit gehen willst, Ma, wirst du den Leuten erklären müssen, ich sei ein Rocker.«

Weiteres Gelächter erklang, vor allem von den jüngeren Familienmitgliedern.

»Fifi und ich haben ein ereignisreiches erstes Jahr hinter uns, aber es war keineswegs alles schlecht«, fuhr Dan fort und betrachtete der Reihe nach die Gesichter all der Menschen, die jetzt auch seine Familie waren. »Wir haben geheiratet, weil wir es nicht ertragen konnten, voneinander getrennt zu sein, und nach gut einem Jahr empfinden wir noch immer so. Ich hoffe, es wird noch so sein, wenn wir unsere goldene Hochzeit feiern.« Er griff in seine Tasche und holte ein kleines, in rosafarbenes Seidenpapier gewickeltes Päckchen hervor. »Unser eigentlicher Hochzeitstag kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt, und ich hatte keine Gelegenheit zu einer großen Geste. Fifi hat mir erklärt, der erste Hochzeitstag werde der ›papierene‹ genannt, daher habe ich ihr eine Karte geschenkt. Aber das lässt mich als üblen Geizkragen dastehen. Nun, dieses Geschenk ist ebenfalls preisgünstig, aber ich habe erheblich mehr Mühe darauf verwandt, es anzufertigen.«

Er gab Fifi das Geschenk, das sie hastig auspackte.

»Oh Dan!«, rief sie, als sie ein kleines Herz aus Pappmaché fand. Es hing an einem rosafarbenen Band und war mit winzigen ebenfalls rosafarbenen Blumen geschmückt. »Es ist wunderschön. Das kannst du unmöglich selbst gebastelt haben!«

»Oh doch«, erklärte er und wurde ein wenig rot. »Wenn du mir nicht glaubst, kannst du morgen in den Schuppen deines Dads schauen. Dort liegen noch immer all die Exemplare, die mir nicht gut genug waren.«

Als Fifi genauer hinschaute, sah sie, dass jede der winzigen Blumen ausgeschnitten worden war, vielleicht aus einem Saatkatalog. Dan hatte sie aufgeklebt und das Ganze lackiert, sodass es aussah wie ein Erbstück aus viktorianischen Zeiten. Es war mit Abstand das exquisiteste Geschenk, das sie je bekommen hatte, und umso kostbarer, da er es ohne ihr Wissen gebastelt hatte.

»Warte, bis du nach Hause kommst«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Dann werde ich dir meine Wertschätzung zeigen. Aber jetzt solltest du den anderen erst einmal von unseren Neuigkeiten erzählen!«

Dan klopfte abermals an sein Glas. »Da wäre noch etwas!« Er blickte mit einem breiten Lächeln in die Runde. »Fifi und ich haben wunderbare Neuigkeiten für euch. Wir bekommen ein Kind!«

Während Dan gesprochen hatte, hatte Fifi ihre Eltern beobachtet. Sie sah Überraschung auf ihren Gesichtern und fragte sich, ob es vielleicht eine unangenehme Überraschung für sie war. Aber Harry sprang mit für ihn gänzlich untypischer Erregung auf, während Clara sich die Hände über den Mund schlug und Tränen in ihre Augen schossen.

»Yippie!«, jubelte Patty. »Ich werde Tante!«

»Allein dafür hat es sich beinahe gelohnt, all diese schlimmen Dinge zu durchleben«, flüsterte Dan Fifi ein wenig später zu. Die ganze Familie hatte mit so viel Freude reagiert, und es hatte angeregte Gespräche über mögliche Namen für das Baby und über die Frage gegeben, ob ein Mädchen oder ein Junge besser wäre.

»Ich werde bestimmt einen besseren Großvater abgeben, als ich ein Vater gewesen bin«, meinte Harry, und Clara lächelte einfach glückselig, als wäre ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen.

Niemand fragte danach, wo sie leben würden oder ob sie wüssten, was Kinder wirklich bedeuteten. Sie alle hatten die Neuigkeit so aufgenommen, wie Fifi es gehofft, aber nicht erwartet hatte: Für sie alle war ein Kind, das in die Familie kam, ein großes Geschenk.

Nach einer weiteren Stunde waren alle ein wenig betrunken. Das Essen war wunderbar gewesen, und da Harrys Bruder und Claras Schwestern einander Jahre nicht mehr gesehen hatten, waren sie vollauf damit beschäftigt, von ihrem Leben zu erzählen. Selbst Robert und Michael, die Vettern, die zuerst den Eindruck gemacht hatten, als wären sie auf den langweiligsten Abend ihres Lebens gefasst, plauderten und lachten mit ihren Verwandten, als wären sie unter Freunden.

Der Kellner brachte Kaffee und Petit Fours, und nachdem er wieder gegangen war, erhob sich Harry abermals von seinem Stuhl, diesmal ein wenig unsicher.

»Keine Angst, das wird keine Rede«, begann er. »Ich wollte lediglich sagen, dass Clara und ich Dan viel verdanken. Er hat uns nicht nur Fifi abgenommen, sondern es auf eine Art und Weise getan, die es uns erspart hat, das Geld für die Hochzeit auszuspucken.«

Clara sog entrüstet die Luft ein. »Wie kannst du so etwas nur sagen, Harry!«, rief sie.

»Es war ein Scherz, Liebes«, erwiderte Harry mit einem Seufzen. »Kannst du die anderen nicht lachen hören?«

Dan prustete vor Lachen; er liebte Harrys trockenen Humor.

»Wenn ich dann weitersprechen dürfte?«, bat Harry, nachdem er die Familie mit geheucheltem Tadel über seine Brillengläser hinweg gemustert hatte. »Nun, was ich eigentlich sagen wollte, ist durch die Neuigkeit, dass ich Großvater werde, geradezu nebensächlich geworden. Also werde ich es kurz und schmerzlos machen und euch allen noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass der erste Hochzeitstag der papierene ist.« Er überreichte Dan einen großen weißen Umschlag.

»Was um alles in der Welt ist das?«, fragte Fifi und sah ihren Vater neugierig an.

»Macht das Kuvert auf und seht selbst«, erwiderte er.

Dan öffnete den Umschlag und zog einen Hochglanzprospekt von einer neuen Siedlung heraus.

»Unser Geschenk ist die Anzahlung für eins dieser Häuser«, erklärte Harry und ließ sich dann ziemlich schwerfällig wieder auf seinen Stuhl fallen.

Dan wirkte wie vom Donner gerührt, aber Fifi begriff sofort, dass es sich um die kleine Siedlung handelte, mit deren Bau man etwa zur Zeit ihrer Heirat begonnen hatte. Die Siedlung lag ungefähr eine Meile von ihrem Elternhaus entfernt.

»Ihr könnt euch ein Haus aussuchen, das euch gefällt«, erklärte Clara. »Seht nur zu, dass ihr eins mit einem Garten nach Süden nehmt.«

Noch vor einem Jahr hätte Fifi ein solches Geschenk mit großem Argwohn betrachtet. Gewiss hätte sie es als einen Trick gesehen, sie zu kontrollieren. Aber heute war sie älter und erheblich klüger. Ihr war klar, welchen Grund ihre Eltern für dieses Geschenk hatten: Sie wussten, dass Dan und sie ein eigenes Heim brauchten. Außerdem wollten sie Tochter und Schwiegersohn glücklich sehen, in einem Haus mit reichlich Platz für Kinder. Das gleiche Geschenk hatten Clara und Harry damals von seinen Eltern erhalten. Und da Clara sehr hohe Ansprüche und einen hervorragenden Geschmack besaß und sich mit Sicherheit über alle wesentlichen Fragen informiert hatte – Bushaltestellen in der Nähe, Schulen und sogar den nächsten Arzt –, konnte Fifi davon ausgehen, dass diese Häuser genauso gut waren, wie sie in dem Prospekt aussahen.

Keine Küche im Flur mehr, kein Badezimmer, das sie sich mit Fremden teilen mussten. Sie konnte sogar eine Fischpastete anbrennen lassen, ohne dass sich jemand darüber beschweren würde!

»Das ist so lieb von euch«, sagte sie mit Freudentränen in den Augen. Sie stand auf und lief um den Tisch herum, um ihre Eltern zu küssen. »Und umso wunderbarer, weil wir jetzt ein Baby bekommen werden.«

»Ihr werdet sehr vernünftig sein und gut haushalten müssen, um die Hypothek abzahlen zu können«, erwiderte Clara ein wenig gereizt, aber ihre Augen waren voller Glück, und Dan wusste, dass diese Reizbarkeit nur gespielt war.

»Das ist so großzügig und nett von euch«, sagte Dan und stand ebenfalls auf, um seine Schwiegereltern zu umarmen. »Ich werde dafür sorgen, dass ihr es niemals bereut.«

Jetzt wollten auch die anderen am Tisch den Prospekt sehen, und alle redeten aufgeregt durcheinander.

»Mir gefällt der Entwurf einiger der Häuser überhaupt nicht«, bemerkte Clara in einem scharfen Tonfall, der schon eher typisch für sie war. »In manchen davon geht die Küche zur Straße hinaus. Ich bitte euch! Wer möchte schon, dass einem die Leute in die Küche sehen können?«

Dan griff nach dem Prospekt und betrachtete ihn eingehend. »Ich denke, für Fifi wäre das ideal«, meinte er.

»Warum?«, fragte Clara.

»Nun, sie könnte den Abwasch erledigen, während sie die Nachbarn beobachtet«, erklärte er.

»Dan!«, rief Fifi. »Du weißt doch, ich habe versprochen, nie wieder neugierig zu sein!«

»Ein Leopard wird seine Flecken nicht los.« Er lachte. »Und ich glaube nicht, dass ich dich gar so sehr mögen würde, wenn du keine Lust mehr hättest, Leute zu beobachten.«