17. KAPITEL

 

Lara keuchte erschreckt auf, als Jack vor ihr auftauchte. Er sah sich rasch im Zimmer um.

»Was -« Ihre Kehle zog sich zusammen, als sie in seine Augen blickte, die wie heißes Gold glühten.

Eine Woge der Angst drückte sie auf die Couch. Jack war ein Mann mit übernatürlichen Fähigkeiten. Wozu war er wirklich in der Lage?

Unsinn. Sie schüttelte sich innerlich. Das war Jack. In der Nacht zuvor hatte er sie noch geliebt.

Venedig schien irgendwie ganz weit weg zu sein.

Er starrte sie immer noch wütend an, während er sein Handy zuklappte und in die Tasche steckte. Während er ihren Gürtel aus einer anderen Tasche zog und ihn auf den Couchtisch legte, murmelte er: »Vielleicht sollte ich dich wirklich auspeitschen.«

»Wie bitte?«

»Vergiss, was ich gesagt habe.«

Als könnte das je passieren. Sie stellte ihr Telefon aus und legte es auf den Couchtisch. »Ich habe das Gefühl, du bist ein wenig verärgert über die Situation.« Als ein leises Knurren aus seiner Kehle drang, hielt sie kurz inne. »Hör zu, ich lasse mich von deinen Männlichkeitsanfällen nicht einschüchtern. Wir können die Sache ruhig und vernünftig besprechen.«

»Vernunft hat damit nichts zu tun.« Er ballte seine Hände zu Fäusten. »Dich selbst als Köder einzusetzen ist lächerlich, leichtsinnig und verrückt!«

Ihr Atem ging erstaunlich ruhig und gleichmäßig. »Warum erzählst du mir nicht, was du wirklich denkst?«

Seine Augen schmälerten sich zu zwei golden leuchtenden Nadelspitzen. »Du wirst es nicht tun.«

»Das ist nicht deine Entscheidung, Jack. Tatsächlich geht dich nichts, was mit der Apollo-Sache zu tun hat, länger etwas an.«

»Du gehst mich etwas an, und du versuchst, dich umbringen zu lassen.«

Sie schnaubte. »Es mag dich überraschen, aber selbstmordgefährdet bin ich nicht. Es werden alle Vorkehrungen getroffen, die meine Sicherheit garantieren können. Ich werde einen Peilsender tragen -«

»Die kann man verlieren.«

Wütend starrte Lara ihn an. »Sobald die einen Anhaltspunkt auf Apollos Hotel haben -«

Ohne Vorwarnung beugte Jack sich plötzlich vor und schob mit nur einer Handbewegung den Couchtisch durch den Raum. Ihr stockte der Atem, als er mit einem Mal direkt vor ihr stand.

»Du wirst es nicht tun.« In seinen tiefen, abgehackten Worten stand Wut.

Verdammt, er versuchte, sie einzuschüchtern. Lara stand auf, ihr Gesicht nur ein Stückchen entfernt von seinem sturen Kinn. »Niemand sagt mir, was ich zu tun habe.«

Er packte sie an den Schultern. »Ich könnte dich an einen Ort teleportieren, der so weit ab von allem liegt, dass du nie deinen Weg hinaus findest.«

Sie drückte eine Hand gegen seine Brust. »Dann wärest du ein Entführer, genau wie Apollo.«

»Nein. Ich würde dir das Leben retten.« Sein Griff um ihre Schultern wurde fester. »Halt dich fern von Apollo. Du hast keine Ahnung, wozu er in der Lage ist.«

»Aber du weißt es?« Frustration gewann langsam die Oberhand. »Was weißt du, das du mir nicht verrätst, Jack?«

Er ließ sie los und trat zurück. Mit der Hand durch sein Haar fahrend, begann er, im Raum auf und ab zu gehen.

»Wenn Apollo dich sieht, wird er dich begehren.«

»Damit rechnen wir. Und mit dem Peilsender, den ich trage, können wir ihn ausfindig machen.«

Jack schüttelte den Kopf. »Er wird dich irgendwohin teleportieren. Vielleicht an mehrere Orte nacheinander. Du hast gesehen, wie schnell das geht. Sobald die Polizei herausgefunden hat, wo er ist, wird er... Verdammt, Lara, es wird zu spät sein!«

Sie musste schlucken. »Ich kann Zeit herausschinden. Ich stehe nicht unter seiner Kontrolle wie die anderen Opfer. Deshalb bin ich die beste Wahl für diesen Job. Ich bin immun gegen Gedankenkontrolle.«

»Du meinst, deswegen bist du sicher? Lara, sobald er merkt, dass er dich nicht kontrollieren kann, wird er dich umbringen.«

Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. Er versucht nur, dir Angst zu machen, damit du aufgibst. Vielleicht sollte sie wirklich aufgeben. Was, wenn sie sich mit der Sache völlig übernahm? Die Spezialeinheit hatte sie bereits gewarnt, dass sie keinerlei Waffen mitnehmen konnte. Das würde ihre Tarnung sofort auffliegen lassen.

»Gegen Apollo kannst du nicht überleben«, fuhr Jack leise fort. Er ging im Raum auf und ab und drehte sich dann zu ihr um. Sein Mund verzog sich, als würden die Worte ihm Schmerzen bereiten. »Er wird von dir trinken.«

Lara keuchte auf und presste eine Hand gegen ihre Brust. »Was?«

»Er wird seine Zähne in dir versenken und dein Blut trinken.«

Angeekelt verzog sie das Gesicht. »Das ist krank. Bei dir klingt er wie ein... ein...«

»Vampir«, flüsterte Jack.

Mein Gott, er meinte es ernst. »Jack, so etwas gibt es nicht. Er glaubt vielleicht, ein Vampir zu sein. Es gibt ein paar Wahnsinnige da draußen, die so tun, als wären sie Vampire. Aber jeder Typ, der versucht, mir in den Hals zu beißen, hätte mein Knie schneller zwischen den Beinen, als du Transsylvanien sagen kannst.«

»Du glaubst mir nicht.«

»Ich glaube, du versuchst einfach, mir Angst einzujagen, damit ich den Auftrag ablehne. Ich sollte eigentlich sauer sein, aber mir ist klar, dass du dir Sorgen um mich machst, weil ich dir so viel bedeute.«

»Ich liebe dich.«

Ihr Herz zog sich in ihrer Brust zusammen. Sie würde nie genug davon bekommen, ihn das sagen zu hören. »Ich mache mir auch eine Menge aus dir, aber -«

»Lara.« Er trat auf sie zu.

»Aber...« Sie hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten, »... ich werde nicht zulassen, dass du mich kontrollierst oder manipulierst.«

»Merda. Ich versuche, dein Leben zu retten. Er ist ein bösartiger Vampir.«

»So etwas gibt es nicht!«

»Das wollen sie dich glauben machen. Sie haben Gedankenkontrolle benutzt, um alle glauben zu lassen, dass es sie nicht wirklich gibt und dass sie nur ausgedachte Monster sind. Aber sie trinken von den Menschen, und sie löschen ihre Erinnerungen daran. Das geht schon seit Jahrhunderten so.«

Sie bekam eine Gänsehaut. »Woher weißt du von den Vampiren? Woher willst du wissen, dass Apollo einer von ihnen ist? Bist du ihm begegnet?«

»Nein, das nicht. Aber ich erkenne die Anzeichen. Apollo erscheint nur in der Nacht. Er kann die Gedanken der Menschen kontrollieren und ihre Erinnerungen löschen.

Er hat Superkraft und ist unmenschlich schnell. Er kann sich teleportieren.«

Erschreckt keuchte sie auf. »Du beschreibst dich selbst.«

Jack zuckte zusammen. Seine Augen leuchteten misstrauisch auf.

Lara stolperte rückwärts und fiel auf die Couch zurück. Oh Gott, er leugnete es nicht. Er war entweder vollkommen verrückt, oder er war wirklich...

»Nein«, flüsterte sie. »Nein. Vampire sind nicht echt.«

Nichts als Traurigkeit erfüllte seine Augen. »Warum sollte ich deswegen lügen? Was hätte ich davon, außer dass du dich ekelst?«

Sie atmete bebend ein und drückte ihre Hände gegen ihre Augen. Erinnerungen blitzten in ihrem Kopf auf. Sie hatte ihn noch nie essen sehen. Sie konnte ihn tagsüber nicht erreichen. In seinem Badezimmer gab es keinen Spiegel. An seinen Fenstern waren schwere Rollläden. Er war über zweihundert Jahre alt. Er arbeitete für eine Fabrik, die synthetisches Blut herstellte. Verdammt, das war ein Supermarkt!

Alle Puzzleteile waren da gewesen, aber Lara hatte sie nicht zusammensetzen können, weil sie nicht wusste, wie das Bild am Ende auszusehen hatte. Sie hatte einen Superhelden erwartet. Kein Monster.

Ihr Magen drehte sich um. Oh Gott. Sie hatte ihn geküsst. Sie hatte sich von ihm anfassen lassen, von ihm verführen.

Ein Stöhnen entfuhr ihr.

»Lara.« Er trat auf sie zu.

Ängstlich drückte sie sich in die Couch zurück.

Sein Gesicht wurde noch blasser. »Santo cielo. Hab keine Angst vor mir. Ich würde dir nie wehtun.«

»Ich glaube, du solltest lieber gehen.«

»Wir müssen uns immer noch unterhalten.«

»Nein.« In ihren Augen brannten Tränen. Worüber sollten sie noch reden? Sie hatte sich in ein Monster verliebt. Sie war so dumm gewesen.

Stirnrunzelnd versuchte er, sie zu überzeugen. »Jetzt weißt du die Wahrheit über Apollo. Das ist eine Sache, die nur die Vampire etwas angeht. Du musst ihn mir überlassen.«

Tief in ihr drinnen begann Wut zu brodeln. »Wie kannst du es wagen. Es geht nicht nur um Apollo. Alle seine Opfer sind menschlich, also erzähl mir nicht, ich soll mich raushalten. Und erwarte nicht von mir, dass ich glaube, es gibt Monster, die sich darum Gedanken machen.«

Er erstarrte. »Wir sind nicht alle schlecht, Lara.«

»Ich will, dass du gehst.«

»Du stehst unter Schock. In ein paar Tagen können wir uns unterhalten.«

»Geh!«

In Jacks Augen glommen Schmerz und Traurigkeit. Seine Gestalt verschwamm, und er verschwand.

****

Jack tauchte in den Wäldern, die Romatech umgaben, auf. Er schleppte sich auf den Seiteneingang zu. Wenn er bloß wüsste, wie man sich ohne Herz wieder materialisierte. Seine Brust tat so weh, dass ihm auch das Atmen Schmerzen bereitete.

Einen Unterarm gegen einen dicken Baumstamm gelegt, beugte er sich vor und bettete die Stirn gegen seinen Arm. Er schloss die Augen, und in seinem Kopf blitzten Bilder auf. Jedes zeigte einen der Ausdrücke auf Laras Gesicht. Schock, Horror, Ekel, Wut. Genau wie bei den Frauen in seiner Vergangenheit.

Er hatte Lara verloren.

Du musst Vertrauen haben, Giacomo. Vater Giuseppes Worte hallten sanft in seinen Gedanken nach.

Wie? Er war eine Kreatur der Dunkelheit, gefangen in einem Kreis der Hölle. Wie konnte er bloß Vertrauen finden? Er verlor Lara, genau wie die anderen. Wie viele Jahre hatte er gelitten, nachdem er sie verloren hatte? Und Beatrice - sie zu verlieren war die reinste Folter gewesen. Immer wieder hatte er sich gefragt, ob sie ihn akzeptiert hätte, aber sie war gestorben, ehe er es ihr sagen konnte. Sie war allein gestorben, in dem Glauben, dass er sie verlassen hatte.

Merda! Er schlug mit der Faust gegen den Baumstamm. Er würde Lara nicht im Stich lassen, selbst, wenn sie ihn hasste. Er würde nicht zulassen, dass sie starb.

Wenn Apollo sich an seinen gewohnten Zeitplan hielt, würde er am letzten Samstag im Juni ein weiteres Opfer entführen. Das ließ Jack jede Menge Zeit, den Bastard aufzuspüren und ihn zu eliminieren. Dann konnte er bei der Polizei und dem FBI großflächig Erinnerungen löschen, um keine Spuren zu hinterlassen, und dann wäre die ganze Qual endlich vorbei.

Lara wäre gerettet. Er musste einfach nur darauf vertrauen. Und er brauchte die Hilfe von ein paar guten Freunden.

Während er durch den Wald ging, holte er sein Handy aus der Tasche. Robby MacKay würde ihm helfen. Er war Robby zum ersten Mal 1820 begegnet, als sie auf Jean-Lucs Fecht-Akademie in Paris zu Partnern eingeteilt worden waren. Sie waren zu guten Freunden geworden, wenn sie nicht gerade versuchten, einander aufzuspießen.

Robby arbeitete jetzt als Jean-Lucs Bodyguard. Da Jean-Luc sich in Texas versteckt hielt, war auch Robby dort.

Robby ging gleich ans Telefon. »Hi, Jack. Wie geht es dir?«

»Es gibt ein Problem. Hast du ein paar Stunden Zeit? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen.«

»Gott sei Dank. Ich langweile mich hier zu Tode. Letzte Nacht hat Jean-Lucs Tochter mich gefragt, ob ich mit ihr und ihren Puppen spiele, und ich hätte fast Ja gesagt. So verzweifelt bin ich geworden.«

»Dann ist heute dein Glückstag«, erwiderte Jack. »Ich könnte dich nämlich gut für etwa eine Woche gebrauchen. Phil ebenfalls, wenn er kommen kann.«

»Ich frage bei Jean-Luc nach, aber ich bin mir sicher, er hat nichts dagegen. Bis bald.« Robby legte auf.

Jack steckte sein Telefon in die Tasche und trat auf den Eingang zu.

»Hey, Alter.« Phineas sauste auf ihn zu. »Ich war gerade auf Streife, als ich deine Stimme gehört habe.«

»Ich war am Telefon. Ist Connor schon da?«

»Ja, er ist im Büro.« Phineas warf einen Seitenblick auf Jack. »Alles in Ordnung, Alter? Du siehst irgendwie fertig aus.«

»Ich will, dass du und Carlos ungefähr eine Woche bei Romatech lebt. Es gibt ein paar Schlafzimmer im Keller, richtig?«

»Ja. Was ist los? Haben die Malcontents was vor?«

»Nein, aber die Polizei kommt vielleicht zum Stadthaus. Wir wollen dort nicht im Todesschlaf erwischt werden.«

»Verdammte Bullen.« Phineas stockte. »Mist. Hast du deiner Cop-Lady von uns erzählt?«

Irritiert sah Jack ihn an. »Hast du mir nicht genau das gerade erst geraten?«

»Ja, schon, aber seit wann hört irgendwer auf mich? Also, ist wohl nicht so gut gelaufen, was?«

Jack schüttelte den Kopf.

»Verdammt«, murmelte Phineas. »Ich dachte, Frauen stehen auf Vampire. Ich dachte echt, sie kommt damit klar, Alter.«

Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Jacks Brust. »Ist sie nicht.«

»Shit. Meinst du, sie erzählt ihren Bullenkumpeln von uns?«

»Ich weiß nicht. Vielleicht. Also pack, was immer du brauchst, im Stadthaus zusammen und bring Carlos her, okay?«

»Okay. Tut mir echt leid, Alter.« Phineas teleportierte sich davon.

Als er den Seiteneingang erreicht hatte, zog Jack seine Karte durch den Schlitz und benutzte den Handscanner. Er war auf halbem Weg den Flur hinab, als die Sicherheitstür sich öffnete und Connor sich herauslehnte.

»Ich habe gesehen, wie Phineas sich teleportiert hat«, sagte Connor, »wohin hast du ihn geschickt?«

»Ins Stadthaus, um Carlos abzuholen. Sie werden ungefähr eine Woche hier wohnen.«

Connor kniff die Augen zusammen. »Und warum ist es im Stadthaus nicht mehr sicher?«

»Wahrscheinlich ist es vollkommen sicher. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.« Ohne Umschweife schritt Jack an dem Schotten vorbei ins Büro. Er hörte, wie die Tür sich hinter ihm schloss.

»Mist«, flüsterte Connor leise.

Jack drehte sich zu ihm um.

»Du hast es ihr erzählt.«

Offensiv breitbeinig positionierte sich Jack und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe getan, was ich tun musste.«

Connor schnaufte. »Ich nehme an, es ist nicht sehr gut gelaufen.«

Jack zuckte mit einer Schulter.

»Du hast einer Polizistin von Vampiren erzählt«, murmelte Connor. »Hast du wirklich erwartet, dass es gut laufen wird?«

»Sie weiß, dass ich sie liebe.«

»Och, und das soll irgendeinen Unterschied machen?« In Connors blauen Augen blitzte Wut auf. »Glaubst du wirklich diesen Mist, dass Liebe über alles geht? Wie viele Sterbliche haben wir geliebt, nur um zuzusehen, wie sie dem Tod erliegen mussten. Alle Liebe der Welt hält sie nicht davon ab, zu sterben.«

»Das weiß ich.« Er hatte Beatrice verloren, als der Typhus in Venedig ausgebrochen war. »Liebe ist flüchtig. Das macht sie aber nicht wertlos. Es macht sie nur zu etwas Besonderem.«

Connor starrte ihn wütend an. »Es macht sie noch schmerzhafter. Das musst du doch wissen. Ich kann den Schmerz in deinem Gesicht erkennen.«

Jack musste schlucken. Das konnte er nicht leugnen.

»Hast du dir überhaupt überlegt, was deine sogenannte große Liebe ihr antut?«, fragte Connor ihn eindringlich. »Du schleifst sie in eine Welt, an der sie vielleicht gar nicht teilhaben will.«

Es stimmte, Lara hatte nicht gut reagiert. Aber trotzdem, auch andere sterbliche Frauen hatten sich an die Vampirwelt gewöhnt. »Shanna ist glücklich. Und Emma und Heather.«

»Du kannst nicht von jeder Frau erwarten, dass sie gerne mit den Untoten lebt«, knurrte Connor. »Ich habe Darcy Newhart in unsere Welt gebracht, und sie hat mich dafür gehasst. Mit diesen Schuldgefühlen würdest du nicht leben wollen.«

Ob Connor je mehr empfunden hatte als nur Schuldgefühle, war Jack nicht klar. »Darcy ist jetzt sehr glücklich. Und sie arbeitet immer noch mit uns zusammen.«

Connor winkte ab, während er auf den Schreibtisch zuging. »Kommen wir wieder zu deiner sogenannten Freundin. Wird sie ihren Vorgesetzten von uns erzählen?«

»Ich weiß es nicht. Vielleicht nicht.« Lara würde nicht wollen, dass man sie für verrückt hielt.

Immer noch wütend setzte Connor sich an den Schreibtisch. »Ich bin stark versucht, dir eine Kerbe in den Schädel zu hauen, aber so elend, wie du aussiehst, wäre das, als würde man einen Hund treten.«

»Vielen Dank auch.«

»Hat sie mit irgendetwas gedroht? Ich könnte sie irgendwohin teleportieren, wo sie niemandem von uns erzählen kann.«

»Nein.« Jack knirschte mit den Zähnen. »Du wirst sie in Ruhe lassen.«

Connor schnaufte. »Ich würde ihr nicht schaden. Es wäre allerdings besser, als wenn uns die ganze Polizei von New York auf den Fersen ist.«

»Ich glaube nicht, dass sie eine Gefahr für uns ist. Sie ist eher eine Gefahr für sich selbst. Sie hat alle meine Informationen über Apollo an ihre Vorgesetzten weitergeleitet.«

»Mist«, murmelte Connor.

»Die Polizei und das FBI haben eine Spezialeinheit gebildet, und sie haben Lara ausgesucht, für sie undercover zu gehen. Am vierten Samstag im Juni schleicht sich Apollo wieder an den Universitäten herum und hält auf der Suche nach dem perfekten Opfer sein Seminar ab. Wenn es nach der Polizei geht, ist dieses Opfer Lara.«

»Verdammt noch mal«. Connor sah angewidert aus. »Das müssen wir verhindern. Apollo könnte sie umbringen.«

»Deshalb habe ich ihr die Wahrheit gesagt«, erklärte Jack. »Ich wollte versuchen, sie davon abzuschrecken, den Auftrag anzunehmen.«

Verständnisvoll nickte Connor. »In Ordnung. Das kann ich verstehen.«

»Uns rennt die Zeit davon«, fuhr Jack fort. »Wir haben nur einen Monat, um Apollo zu finden und ihn umzubringen. Ich habe Robby um Hilfe gebeten.«

»Wir haben jede Menge Zeit.« Connor deutete auf einen der Überwachungsmonitore an der Wand. »Robby ist da. Und er ist nicht allein.«

Jack spähte auf den Monitor. Robby hatte sich auf das Grundstück teleportiert, und er hatte Phil mitgebracht. Als Tagwache konnte Phil sich nicht teleportieren. Aber als Formwandler hatte er andere Fähigkeiten, die ihn wertvoll machten.

»Da sind Phineas und Carlos.« Connor deutete auf einen weiteren Monitor.

Jack entdeckte Phineas, der mit der Tagwache Carlos vor dem Seiteneingang auftauchte. Robby und Phil schlössen sich ihnen an, und die vier Männer betraten gemeinsam das Gebäude.

Jack lächelte grimmig. Er hatte seine eigene Spezialeinheit zusammengerufen. Sich selbst und Connor mitgerechnet, hatte er vier Vampire, einen Werwolf und einen Werpanther zu seiner Verfügung. Lara dürfte in Sicherheit sein.

Apollo würde nicht lange genug überleben, um ihr etwas anzutun.