Der Kleiderständer steht vor dem Backofen, der geöffnet seine 220 Grad verbreitet. Mayas Kleidungsstücke hängen und trocknen langsam vor sich hin. Maya sitzt auf dem Stuhl am Tisch, die Beine angezogen, ihr Weinglas in der Hand. Draußen ist es dunkel, wir haben das Licht gelöscht. Die Kerze, die jetzt in der leeren Weinflasche steckt, flackert vor sich hin und spendet spärliches Licht in meiner Küche.

Ich sitze Maya gegenüber, spiele mit meinem Weinglas und denke nach. Das tue ich jetzt schon seit fast einer Stunde. Immer wieder mischen sich meine Gedanken zu einer verrückten Zukunftsvision: darin werfe ich alles in meiner Wohnung in einen Karton und kaufe mir ein One-Way-Ticket nach Barcelona. Dort hause ich dann auf der Straße zwischen meinen Kartons und hoffe darauf, von Maya in eine Wohnung (die wir kurze Zeit später „unsere“ Wohnung nennen) gebeten zu werden, wo wir uns stundenlang lieben und uns ewige Treue schwören. Aber das ist alles Schwachsinn. Ich lebe hier, habe mein Leben hier, meine Wohnung, meine Arbeit.

Maya scheint ihre Wäsche Stück für Stück studieren zu wollen, denn sie kann ihren Blick nicht mehr von meiner merkwürdigen Version eines Wäschetrockners nehmen. Wir haben kaum gesprochen, uns auch nicht mehr geküsst.

In der achten Klasse hatte ich ein Jahr Spanisch, weil es mir leichter fiel, als mich durch den Zusatzkurs in Physik zu quälen. Eigentlich hatte ich gehofft, damit vielleicht später einmal Frauen beeindrucken zu können. Aber alles, was mir einfallen will, ist das hier:

„La palabra es plata y el silencio oro.“

Maya dreht ihren Kopf wieder in meine Richtung und muss dabei lächeln. Vielleicht habe ich sie nicht beeindruckt, aber doch überrascht. Wenn sie lächelt, dann habe ich mein Ziel doch erreicht.

„Si.“

Oh, toll. Ich habe ein ganzes Wort geerntet. Da hätte ich auch eine physikalische Gleichung aufsagen können. Sie nimmt einen großen Schluck Wein, leert damit das Glas, stellt es zurück auf den Tisch, holt tief Luft und sieht mich an.

„Te echaré de menos.“

Großartig. Wir sprechen Spanisch und ich verstehe kein Wort. Ich weiß nicht, was sie da gesagt hat.

„Was heißt das?“

Eine kurze Handbewegung.

„Ist nicht wichtig.“

Sie macht Witze. Mir ist es vielleicht wichtig. Es könnte alles bedeuten. Zwischen „Du kannst mir mal gehörig den Buckel runterrutschen!“ bis hin zu „Ich will dich heiraten.“ Wenn ich wüsste was es bedeutet, würde mir mein nächster Schritt bestimmt viel leichter fallen.

„Eigentlich küsse ich nicht, weißt du?“

Ist das der Grund, wieso wir uns schon eine kleine Weile nicht mehr geküsst haben? Will sie mich einfach nicht mehr küssen?

„Ich meine, wenn ich arbeite.“

„Ach.“

Ihre Arbeit, die hatte ich doch gerade mit dem nächsten schmerzvollen Gedanken ersetzt: Barcelona.

„Ich stecke mir Grenzen.“

Ich will es nicht hören, ich kann es nicht hören. Aber solange sie mit mir spricht, bin ich glücklich. Ich nicke, was sie fälschlicherweise als Aufmunterung zum Weiterreden sieht.

„Es gibt Dinge, die lasse ich nicht zu, weißt du? Ich lasse nicht alles mit mir machen.“

Mein Kopf dreht sich. Manche Dinge würde ich gerne fragen, manche Dinge will ich lieber im Nebel der ewigen Unwissenheit verschwinden lassen. Wieso muss sie mir das sagen?

„Ich bin keine billige Nutte, wie du vielleicht denkst.“

Sie sieht weg, als ich hinschaue.

„Ich weiß.“

Maya ist nicht billig. Das weiß ich. Über Lucy will ich mir keine Gedanken machen müssen. Ich bin hier nicht mit Lucy, sondern mit Maya. So versuche ich mich selbst zu schützen.

„Du kannst damit auch nicht umgehen.“

Es klingt wie ein Vorwurf. Ich hole laut Luft und stehe auf. Ich brauche mehr Alkohol.

„Willst du was trinken?“

„Was hast du da?“

„Alles.“

Keine Lüge, ich habe viel Alkohol im Haus. Ich trinke nicht alles selbst, aber ich habe es da. Manchmal schaue ich mir nur die Flasche an; alleine der Gedanke, ich könnte es trinken reicht, um mich abzulenken. Ich könnte sofort den jugendlichen Komasäufern ernsthafte Konkurrenz machen, wenn ich wollte.

„Hast du Rum?“

Sicher habe ich Rum. Ich greife nach der Flasche im Regal und stelle sie laut vor uns auf den Tisch. Wieso ich plötzlich so wütend bin, weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht weil ich jetzt an nichts anderes mehr denken kann, als an Männerhände auf ihrem Körper.

Sie steht auf und drückt sich an mir vorbei, wobei sich unsere Körper berühren und ich diese Wärme auf meiner Haut spüre, geht dann zum Kühlschrank und holt eine Flasche Cola.

„Cuba Libre. Das hilft immer, oder?“

Ich hätte auch den Rum pur in mein Glas gefüllt, aber ihr Vorschlag passt mir besser. Sie verzichtet gänzlich auf Eis und die Zitronenscheibe, kippt eine großzügige Mischung in die Gläser und sieht mich an.

„Auf was trinken wir?“

„Auf die fünf Tage.“

Ich will es etwas positiver klingen lassen, aber es gelingt mir nicht. Es klingt jetzt schon wie ein Abschied. Aber sie willigt ein, unsere Gläser treffen sich klirrend, so wie unsere Blicke, dann nehmen wir einen Schluck. Ich spüre ihre Mischung in meiner Kehle brennen, aber es fühlt sich gut an. Vor allem aber lenkt es ab.

„Wieso stellst du keine Fragen?“

Wieder dieser Ton, der einen leichten Vorwurf erahnen lässt.

„Weil ich es nicht wissen will.“

„Wieso?“

Ich hasse solche Fragen. Ich habe es doch gerade gesagt. Sie macht mich wirklich wütend, und ich weiß nicht mal wieso.

„ Weil es mich nichts angeht. Weil es wehtut.“

„Weil du nicht damit umgehen kannst. Aber es ist ein Teil von mir. Du solltest wissen, auf was du dich einlässt.“

Ich nehme einen weiteren Schluck, will nicht mehr reden, schon gar nicht darüber. Mein Schweigen scheint sie wütend zu machen. Ihre Augen verdunkeln sich, genau wie ihre Mimik. Diese kleine Falte zwischen ihren Augenbrauen lässt mich wissen, gleich kommt es zum Ausbruch. Erschreckend, wie gut ich sie jetzt schon kenne.

„Wieso? Ich weiß doch, was du machst. Wie ich damit klarkomme, ist doch meine Sache.“

„Ich schlafe mit fremden Männern. Ich lasse zu, dass sie mich behandeln, wie sie wollen. Sie geben mir fremde Namen und holen sich, was sie zu Hause nicht bekommen.“

Wieso will sie mir wehtun? Was habe ich denn getan, um das zu verdienen? Langsam drehe ich mich weg und gehe auf den Flur, aber sie folgt mir.

„Kotzt es dich schon an? Dabei bin ich nicht mal ins Detail gegangen.“

Ich gehe weiter, aber sie greift nach meiner Schulter.

„Du denkst, du willst mich? Du denkst, du kannst das? Ich sag dir was, Jonas – einen Scheiß kannst du! Du kannst mich nicht mal ansehen!“

Sie schreit mich an, ihre Augen sind mit Tränen gefüllt, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie weinen wird. Ich bleibe stehen, will sie umarmen, aber sie schubst mich heftig weg.

„Du willst mich nicht mehr, wenn ich dir sage, was ich mit den Schwänzen anderer Männer mache!“

Wie gut, dass ihre laute Stimme diese Information nun fast allen Mietern dieses Hauses mitteilt. Was ist nur in sie gefahren? Wieso zum Henker will sie mir wehtun?

„Hör auf!“

Sie packt mein T-Shirt an der Schulter und schüttelt mich heftig, während sie mich weiter anschreit.

„Du willst mich nicht!“

Ich umschließe ihre Handgelenke und will sie beruhigen, aber sie flippt vollkommen aus, schubst mich weiter gegen die Wand. Ich bin von ihrer Kraft überrascht, wehre mich nicht, aus Angst, ihr wehzutun. Wir poltern gegen die Wand, ich stoße mir die Hüfte am Schrank neben mir, aber sie hört nicht auf.

„Du wirst mich hassen! Du wirst mich ansehen und all die Kerle sehen! Das wird dich wahnsinnig machen, und du wirst mich hassen!“

„Maya, hör auf!“

„Du wirst dich fragen, wie sie mich angefasst haben und ob ich gestöhnt habe!“

Inzwischen weint sie, was aber nur dazu beiträgt, dass sie mich noch lauter anschreit und auf meinen Brustkorb trommelt. Ich halte sie fest, drehe sie in meinen Armen und umarme sie von hinten so fest ich kann, ohne ihr wehzutun.

„Beruhige dich, verdammt noch mal!“

Sie zappelt wie ein Fisch an der Angel, will sich befreien, aber ich lasse es nicht zu. Ich halte sie fest, spüre die Wut in ihrem Körper und werde das Gefühl nicht los, sie richtet sich nicht gegen mich. Nur langsam beruhigt sie sich, vermutlich nur, weil sie müde wird. Jetzt weint sie nur noch, während sie schlapp in meinen Armen hängt. Sobald ich mir sicher bin, dass sie mich nicht mehr schlagen wird, drehe ich sie wieder um, betrachte ihr Gesicht, das so anders aussieht, und streiche ihr die Locken aus dem Gesicht. Sie sieht mich aus leeren, geschwollenen Augen an. Ihre Unterlippe zittert noch immer, während sie schluchzt und ich ihre Wange berühre.

„Du hasst mich.“

„Das ist Blödsinn. Ich hasse dich nicht.“

Sie schlingt die Arme um mich, und ich hebe sie leicht an, trage sie ins Wohnzimmer und setzte sie vorsichtig auf die Couch. Ob sie zittert, weil ihr kalt ist, oder ob sie einfach nur zittert, weiß ich nicht. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich sehe sie an, wie sie zusammengerollt auf meiner Couch liegt.

„Du wirst weggehen, stimmt‘s?“

Fast muss ich lachen. Ich gehe doch nicht weg! Sie steigt in fünf Tagen in den Flieger und verschwindet, nicht ich.

„Nein.“

Sie schließt die Augen und nickt langsam. Was war das gerade? Und wieso habe ich jetzt noch viel mehr das Bedürfnis, sie zu beschützen?

Maya, die viel lacht und scheinbar alles in ihrem Leben meistern kann, die weiß, was sie will, die auf alles eine Antwort hat, die immer gut drauf ist – das ist die Maya, die sie den Menschen zeigt. Was ich gerade gesehen habe, ist eine ganz andere Maya gewesen.

Langsam setze ich mich neben sie, lege meine Hand an ihre Wange und spüre, wie sie sich entspannt. Das Zittern ihres Körpers lässt nach, sie atmet ruhiger. Ich streiche sanft über die feuchte Haut in ihrem Gesicht und mein Herz zieht sich zusammen. Wieso meint sie, ich würde gehen wollen? Ich blöder Hund habe mich doch vor einer gefühlten Ewigkeit in sie verliebt.

 

„Und wo ist sie jetzt?“

Ich werfe einen Blick in mein Wohnzimmer. Maya liegt zusammengerollt auf der Couch und schläft noch immer.

„Sie schläft.“

„Mann, Jonas, was machst du nur!“

Patricks Stimme am anderen Ende der Leitung beruhigt mich sofort. Ich hatte einfach keine Ahnung, was zu tun war. Seine Nummer zu wählen fällt mir leicht, wenn ich Probleme habe.

„Du hast gesagt, wenn ich sie will, soll ich es versuchen.“

War das nicht sein Vorschlag, als wir am Buffet bei seiner Hochzeit standen?

„Sie ist eine Nutte! Das wusste ich doch nicht.“

„Macht das einen Unterschied?“

Patrick atmet tief ein. Jetzt kommt eine Moralpredigt, ich weiß es. Ich kenne ihn viel zu gut.

„Nein.“

Ich kenne ihn vielleicht doch nicht so gut. Oder aber ich unterschätze ihn.

„Ich will nur nicht, dass sie dir wehtut. Und ich befürchte, das wird sie.“

Man muss mir das nicht sagen, ich weiß das selbst. Aber ich kann jetzt nicht mehr bremsen. Die Ausfahrt habe ich schon lange verpasst, ich bin auf dieser Autobahn unterwegs und will auch gar nicht mehr weg.

„Also, was ist dein Tipp?“

Es entsteht eine Pause. Entweder er denkt nach, oder er hat keinen Tipp für mich. Ich warte, er denkt.

„Mein Tipp? Streng dich an. Ich werde dich schon wieder zusammenflicken, wenn sie in Spanien ist.“

Schwacher Trost, aber besser als gar nichts. Irgendwie ist es tröstlich zu wissen: Patrick würde tatsächlich mit einem Sixpack Bier und seiner Playstation bei mir auftauchen und sich all mein verliebtes und herzschmerzendes Gesülze anhören. Dafür sind Freunde da.

„Danke, Patrick.“

„Bitte nicht dafür.“

Er legt auf, ich starre den Hörer an und frage mich, was ich hier wirklich mache. Im Spiegel sehe ich den blauen Fleck an meiner Hüfte vom „Kampf“ im Flur. Langsam zupfe ich das T-Shirt zurecht und betrachte mein Gesicht im Spiegel. Ich kann Maya im Wohnzimmer über den Spiegel sehen. In der letzten Stunde hat sie sich nicht einmal bewegt. Sie schläft tief und fest, und das ist gut so. Es gibt mir die Möglichkeit, über sie nachzudenken.

Ich schleiche in die Küche, die Wäsche ist inzwischen trocken, oder zumindest so gut wie. Den Ofen stelle ich aus und fange an, ihre Sachen zusammenzulegen. Vielleicht möchte sie das nicht, aber so lerne ich sie ein kleines bisschen besser kennen. Ihre Slips sind schlicht und unspektakulär, reichen aber aus, um meine Fantasie ins Abenteuerland zu schicken. Einfarbiges Unterhemd, ein T-Shirt mit aufgedruckten Lippen, die einen Kussmund formen, Socken mit Snoopy-Stickerei. Nichts von dem Stapel, den ich liebevoll zusammenlege gibt Auskunft über ihren Beruf. Im Gegenteil, es scheint sie nur noch mehr davon zu distanzieren.

„Danke.“

Mein Herz bleibt fast stehen, als ich ihre Stimme in meinem Rücken höre und mich umdrehe. Sie wirkt noch etwas verschlafen, aber ein kleines Lächeln tanzt wieder um ihre Lippen, ihre Haare umranden ihr Gesicht. Das ist schon wieder viel mehr die Maya, die ich kennengelernt habe.

„Kein Ding.“

Langsam lege ich das letzte T-Shirt auf den Stapel und verfrachte alles in ihre Sporttasche. Sie verfolgt meine Bewegungen und mustert mich.

„Muss ich gehen?“

Ich ziehe den Reißverschluss der Tasche zu und lasse sie einfach auf dem Tisch stehen. Wieso fragt sie mich das? Denkt sie wirklich, ich würde sie wegschicken? Erwartet sie das von mir?

„Möchtest du denn gehen?“

Sie verschränkt die Arme vor der Brust, sieht mich lange an, aber ich werde ihr diese Entscheidung nicht abnehmen. Nicht mehr. Ich möchte sie hier haben. Für so viel länger als fünf Tage, aber diese Entscheidung liegt nicht mehr bei mir.

„Nein.“

Erleichterung macht sich in meinen Lungen breit. Sie setzt sich in Bewegung, kommt auf mich zu. Ich beobachte sie etwas unsicher. Wird sie mich schlagen oder umarmen? Genau vor mir bleibt sie stehen, legt ihre Hände an meine Wangen und streicht sanft über mein Kinn.

„Tut mir leid.“

„Okay.“

„Ich wollte dich nicht so anschreien. Ich weiß nicht, was los war.“

Ich weiß es, will es aber nicht sagen. Es reicht, dass ich es weiß. Und natürlich weiß sie es auch.

„Willst du hier übernachten?“

„Darf ich auch bleiben, wenn ich nicht mit dir schlafe?“

Langsam wird mir alles klar. Sie hat Angst, ich würde sie wegschicken, wenn sie nicht mit mir schläft. Sie fragt so oft danach, sie scheint Angst vor Sex mit mir zu haben.

„Sicher.“

Oft scheint sie das nicht gehört zu haben, denn sofort nimmt sie mich fest in den Arm und murmelt ein Dankeschön gegen meinen Hals. Ich umarme sie ebenfalls und bin einfach nur zufrieden, sie hier haben zu dürfen.

Das Klingeln eines Handys reißt mich aus dieser Traumstarre, an die ich mich durchaus gewöhnen könnte. Maya hebt den Kopf und lauscht. Es muss ihr Handy sein, denn meines klingelt nicht mit der Anfangsmelodie vom „Denver Clan“. Ohne ein Wort löst sie sich von mir, verschwindet im Flur, und ich warte.

„Hallo? … Ja ... ja ... Ach so ... heute? ... Es ist mein freier Tag ... Verstehe ... okay ... ja ... Okay.“

Sie kommt zurück in die Küche und sieht mich an. Ich weiß, was sie sagen wird. Wieso eine Vorahnung so viel Schmerzen im menschlichen Körper verbreiten kann, weiß ich nicht. Es muss eine chemische Reaktion sein oder etwas in der Art. Ihr Blick sagt alles, ich muss es nicht noch hören, und sie weiß das. Ich will nicht, dass sie geht. Sie will nicht gehen. Aber ich kriege keine Worte aus meinem Mund, sehe zu, wie sie die Jacke anzieht und mich dabei nicht aus den Augen lässt. In mir sterben gerade Teile meines Herzens ab. Sieht sie das nicht? Sieht sie nicht, wie ich leide?

„Soll ich danach wieder kommen?“

Natürlich erwartet sie eine Absage und ich bin versucht, hier und jetzt alles zu beenden – weil es nicht geht! Patrick hat recht, sie wird mir wehtun, sie tut es schon jetzt. Und sie weiß es, aber sie ändert nichts daran. Sie könnte doch absagen, es beenden und einfach mit mir auf der Couch kuscheln. Wir würden eine DVD schauen und lachen. Stattdessen zieht sie sich an und will gehen. Wohin? Zu einem anderen Mann. Mein Herz schlägt unendlich langsam.

Maya nickt, will nach ihrer Tasche greifen, aber ich bin schneller und halte sie fest. Ich will nicht, dass es heute das letzte Mal ist, dass ich sie sehe.

„Bist du sicher?“

Sie spricht, weil ich es nicht mehr kann. Sie sieht mich lange an, nickt schließlich und verlässt meine Wohnung. Die Tür fällt ins Schloss und in mir fällt alles zusammen. Ich hatte es mir zugegebenermaßen etwas leichter vorgestellt. Aber jetzt geht es mir schlecht. Körperlich schlecht. Vielleicht hat sie recht, vielleicht kann ich das alles wirklich nicht.

Ich bin nicht ihr Freund. Soweit haben wir das, was wir haben, noch nicht definiert, aber ich fühle mich wie ihr Freund. Weil ich es mir wünsche und weil ich denke, ich könnte sie beschützen. Weil ich ihr zeigen könnte, wie schön es sein kann, mit einem Mann zusammenzusein, und eben nur mit einem. Noch nie ist mir meine Küche so groß vorgekommen. Alles scheint plötzlich größer als ich. In Momenten wie diesen verfluche ich mich für das Entsorgen aller Drogen in meinem Besitz. Ich könnte jetzt nämlich einen kleinen Nervenberuhiger nur zu gut gebrauchen.

Stattdessen setze ich mich auf den Stuhl und starre in mich hinein, wo mein Kopfkino schon mal eine Preview bringt ...

Ich sehe Maya mit einem gut gebauten südländischen Typen im Bett. Er zieht ihr das Oberteil aus und schält ihre Brüste aus dem BH. Sie küsst seinen Hals, zieht ihm das T-Shirt aus und lässt ihre Hand in seiner Hose verschwinden.

An diesem Punkt schlage ich zu ersten Mal mit der Faust auf den Tisch.

Als er sie aus den Jeans und dem Slip hebt (es ist einer von denen, die ich vor wenigen Minuten noch liebevoll zusammengelegt habe), und er sie im Bett in eine bessere Position rücken will, tritt die Ente in meinem Magen fast die Rückreise an, doch ein großer Schluck abgestandener Cuba Libre hindert sie daran. Ich stehe auf und laufe in der Küche auf und ab, während die beiden sich in meinem Kopf immer näherkommen, er sie zwischen den Beinen berührt und ihre Brüste streichelt. Ihre Lippen sind leicht geöffnet, sie hat die Augen geschlossen und genießt seine Berührungen.

An dieser Stelle schleudere ich das halb leere Glas wütend gegen die Wand und trete einen Stuhl um.

Ich kenne mich so nicht. Ich werde von Zeit zu Zeit wütend, aber ich raste nicht aus. Ich werfe keine Gegenstände durch die Wohnung. Ich fluche vielleicht, aber so kenne ich mich nicht.

Nur um sicher zu gehen, stapfe ich in den Flur und betrachte mein Gesicht im Spiegel. Noch ist es nicht grün, aber ich sehe die Adern an meinem Hals deutlicher als sonst.

In meinem Kopf höre ich Maya stöhnen und nach mehr verlangen, eine Bitte, die der Südländer mit einem breiten Grinsen gerne erfüllt. Er dringt in sie ein, sie stöhnt lauter, ihr Gesicht ist eine Maske aus Erregung und Genuss.

Wütend schlage ich mit der Faust gegen die Wand und will am liebsten schreien. Vermutlich vor Schmerz, weil ich mir bei diesem Schlag wehgetan habe. Wieso halte ich mich jetzt auch noch für eine schwäbische Version von Wladimir Klitschko? So bin ich doch gar nicht!

Es klingelt an der Tür.

Meine Nachbarn kennen mich so wohl auch nicht. Ich war zu laut, das weiß ich. Zuerst Mayas Geschrei, dann mein hulk-ähnlicher Wutausbruch. Ich sehe meinen Nachbarn, Herr Renner, schon mit dem Telefon in der Hand vor meiner Tür stehen, die Stirn in Sorgenfalten gelegt.

Aber als ich die Tür öffne und bemerke, wie sehr meine Hand schmerzt, sehe ich nicht in Renners Gesicht.

„Ich kann nicht.“

Maya nimmt mein Gesicht in ihre Hände und küsst mich. Sie küsst mich so, wie sie mich noch nie geküsst hat. Um ehrlich zu sein, so hat mich noch nie eine Frau geküsst. Während wir uns küssen, schlage ich die Tür mit einem festen Fußtritt zu und hebe sie hoch, während wir rückwärts durch meinen Flur torkeln. Ihre Hände wandern über meinen Rücken, auf der hektischen Suche nach Haut. Ich halte sie einfach nur in meinen Armen, hocherfreut, aber doch überrascht.

Wir poltern gegen meine Schlafzimmertür, der einzige Raum in meiner Wohnung, den sie nicht sehen wollte. Ich stelle sie zurück auf ihre Füße, löse mich für nur einen kurzen Moment von ihr und sehe sie an. Ihre Hand greift hinter meinem Rücken nach der Klinke, schiebt die Tür auf und mich hindurch in ein dunkles Zimmer. Für den Bruchteil einer Sekunde unterbrechen wir unser Tun, sie sieht sich um, geht auf mein Bett zu und schaltet die blaue Lavalampe ein. Sofort wird mein Zimmer in ein dumpfes Licht gehüllt. Ich schließe die Tür und folge ihr.

Mein Herz pocht laut und schnell, meine Hände sind feucht und meine Augen müssen strahlen wie Polarlichter. So, als hätte ich doch noch Drogen im Haus. Ich sehe zu Maya, die langsam ihre Jacke auszieht und sie auf den Stuhl neben sich legt. Ich kann die Leidenschaft in ihren Augen erkennen, doch mischt sich jetzt etwas anderes dazu. Ist es Unsicherheit? Langsam komme ich näher, berühre ihr Haar und küsse ihren Hals, sie legt die Arme um meinen Nacken, lässt mich gewähren.

Meine Hände wandern zu ihren Hüften, ich schiebe sie langsam unter ihr Oberteil, berühre ihre Haut und warte dann ab. Sie zittert ein wenig. Ich will keine Grenzen überschreiten, hebe meinen Kopf, um sie anzusehen. Mayas Blick macht mich stutzig. Bin ich zu schnell? Habe ich die Zeichen falsch gelesen? Ich höre auf.

„Mach weiter.“

Ihr Flüstern trifft mich wie tausend Nadelstiche, und so lasse ich meine Hände langsam ihren Rücken nach oben wandern, spüre ihre zarte Haut unter meinen Fingern und ihren Atem an meinem Ohr. Sie hält mich fest an sich gedrückt.

Ich höre ihre Worte, die sie vor ein paar Minuten in der Küche gesagt hat, laut in meinem Kopf hallen. „Darf ich auch bleiben, wenn ich nicht mit dir schlafe?“ Will sie nur deswegen mit mir schlafen? Wieso zähle ich zu den Männern, die selbst jetzt noch mit einem ganz bestimmten Körperteil denken, nämlich dem Kopf?

Maya küsst mich, streichelt meinen Rücken. Ich kann nur daran denken, dass sie vielleicht mit mir schlafen wird, weil sie sonst gehen muss. Und nicht, weil sie es so sehr will wie ich.

„Jonas?“

„Es ist okay. Du musst das nicht.“

Der Versuch, etwas Abstand zwischen uns zu bringen scheitert, als sie mich wieder zu sich zieht. Diesmal sind ihre Augen nur auf mich gerichtet. Draußen irgendwo hupt ein Auto.

„Ich will es aber. Ich möchte es. Ich möchte dich so sehr.“

Sie nimmt meine Hand und legt sie auf ihre Brust, meine Knie werden verdächtig weich, andere Körperteile verdächtig hart.

Sie küsst meine Wange.

„Ich möchte dich, Jonas.“

Sie küsst meinen Hals.

„Ich möchte dich so sehr.“

Sie küsst meine Lippen, ich küsse ihre. Diesmal bin ich es, der ihr zeigt, wie sehr ich sie möchte. So fühlt es sich an, wenn Träume überraschend in Erfüllung gehen. Meine Arme heben sie an, legen sie auf mein Bett, ich ziehe ihr langsam das T-Shirt aus. Oben ohne habe ich sie schon gesehen, aber diesmal fühlt es sich ganz anders an. Meine Blicke streicheln sie, ebenso meine Hände. Mayas Augen sind geschlossen, ihre Lippen leicht geöffnet. Von ihrem Körper geht eine Wärme aus, die mich magisch anzieht. Ich küsse ihr Dekolleté, streichle ihren Bauch. Ihre Hände greifen nach dem Bund meines T-Shirts und ziehen es mir langsam über den Rücken. Mir schießen tausend Gedanken durch den Kopf. Wie viele Männer hat sie wohl genau so schon gesehen und wie viele von ihnen sahen besser aus? Ich hatte mal einen guten Körper, aber der Bierkonsum hat in den letzten paar Monaten doch verdächtig zugenommen. Wird sie enttäuscht sein?

Bevor ich etwas unternehmen kann, spüre ich ihre Hand auf meinem nackten Rücken und habe eine neue Dimension der Erotik entdeckt. Ich küsse ihren Hals, bin vernarrt in ihn und könnte die ganze Nacht nichts anderes mehr machen. Wären da nicht meine Hände, die sich am Knopf ihrer Jeans zu schaffen machen. Nichts in ihren Bewegungen lässt darauf schließen, dass sie möchte, dass ich aufhöre. Ihre Atmung führt mich, und ich kann mich nicht erinnern, wann ich eine Frau so vor mir liegen hatte, bei der mein Herz aus der Brust springen und am liebsten den Jakobsweg hin und zurück in Bestzeit hetzen wollte, ohne Pause, bevor es in Santiago di Compostela angekommen war ...

Solange ihr Atem schneller wird, so wie jetzt, tue ich das Richtige. Ihre Beine sind perfekt, ihre Brüste, das wusste ich schon, ebenfalls. Sie trägt einen roten Slip mit einer kleinen Schleife am Bund. Ich lächle, während mein Finger mit der Schleife spielt. Ein fast schon süßer Slip. Sie bemerkt mein Gesicht, greift nach meiner Hand und zieht sie und mich zu ihren Lippen. Mayas Lippen sind unendlich weich, ihre Küsse sanft und zärtlich.

„Was ist mit deiner Hand?“

Eine leicht bläuliche Färbung ziert meine Hand. Das Ergebnis meiner Auseinandersetzung mit der Wand.

„Ein Unfall.“

Sie küsst meine Hand erneut, ihre Augen sehen mich an.

„Besser?“

Ich nicke nur, das Sprechen wird mit der Zeit schwerer, das Atmen übrigens auch. Langsam führt sie meine Hand über ihre Brüste (ein unglaublich schönes Gefühl), über ihren Bauch (der sich mit ihrer Atmung hebt und senkt) und schließlich zurück zu ihrem Slip. Diesmal wird die Schleife gänzlich ignoriert. Sie schiebt meine Finger unter den Bund des Slips, mein Gehirn schaltet sich aus, ich muss die Augen schließen.

Ihre Lippen streifen meinen Hals, küssen meine Brust, ihre Hände berühren den Bund meiner Boxershorts, meine Atmung ist zu schnell und zu laut.

In diesem Zimmer, in diesem Bett habe ich seit einer sehr langen Zeit nicht mehr mit einer Frau geschlafen.

Maya setzt sich auf und sieht mich an, mein Blick huscht über ihren Körper zurück zu ihrem Gesicht. Unsicherheit liegt in ihren Augen, als wäre es für sie das erste Mal, und so sehr ich mir wünsche, es wäre so, ganz so blöde bin ich dann doch nicht. Liebe mag meinen Blick verschleiert haben, aber ihr „Beruf“ pocht wie ein Buntspecht gegen meinen Hinterkopf.

Ihre Hände greifen nach meinen und legen sie auf ihre Brust, begleitet von einem schüchternen Lächeln. Meine Lippen sind von ihren magisch angezogen, und so küsse ich sie erneut, während meine Hände sich selbstständig machen und sie streicheln.

Sie legt die Arme um meinen Hals und hält sich fest, genießt meine Haut auf ihrer und scheint, wenn auch nur für jetzt und hier, loszulassen. Ich habe in meinem Leben mit einigen Frauen geschlafen. Es würde mir leicht fallen, zu beschreiben, wie es war, wie es sich angefühlt hat und was ich genau getan habe. Aber diesmal, hier und jetzt mit Maya, da wollen mir die Worte für diese Gefühle nicht einfallen. Ich habe das Gefühl, sie erst erfinden zu müssen. Nur leider setzt mein Gehirn an dieser Stelle immer mal wieder aus. Blutarmut, befürchte ich.

Maya liegt unter mir, sieht mich genau an, als wolle sie mein Gesicht für immer auswendig lernen. Oder ist sie unzufrieden? Bei so vielen Männern in ihrem Leben sollten sich einige Vergleichsmöglichkeiten bieten. Würde ich gut genug abschneiden?

Ihre Hand berührt meine Wange.

„Nicht denken.“

Sie küsst meine Lippen, nimmt alle Gedanken mit einer Berührung weg, führt mich zurück an diesen geheimen Ort, den ich schon einige Male besucht habe, doch war er noch nie so schön wie jetzt. Mit ihr ...

Ich küsse ihren Hals, lausche ihrem Atem, nehme ihren Duft auf und entsinne mich ganz entfernt an den Spruch: „Sex ist eine unglaublich schöne Sache, wenn es mit dem richtigen Partner passiert.“

Ich höre sie meinen Namen flüstern und befürchte, etwas Falsches gemacht zu haben, aber ich irre mich. Offensichtlich habe ich etwas genau richtig gemacht. Ich beobachte Mayas Gesicht mit einem Lächeln. Ihre Hände wandern über meinen Rücken zu meinem Nacken, sie hält sich fest, als würden wir gemeinsam von einer Klippe springen. Obwohl ich vor einem solchen Sprung panische Angst habe, ich würde mit ihr springen. Sofort und ohne Zweifel.

So wie jetzt in genau diesem Moment. Vielleicht hatten schon andere Männer diesen Moment, aber ich glaube, nicht so. Ihre Augen, ihr leichtes Lächeln, ihre Bewegungen, ihr Atem, der Duft, der sie umgibt. All das, da bin ich mir sicher, erlebe ich als einziger Mann mit ihr zusammen. Natürlich belüge ich mich hier selbst, aber ich muss es tun, sonst würde ich aufspringen, ins Bad hetzen und mich hemmungslos übergeben. Das ist meine erste Lektion. Aber das Gefühl in meinem Bauch, nachdem ich mich neben sie rolle, lässt mich erahnen, es wird wohl nicht die letzte Lektion sein, die ich lernen muss, wenn ich das hier mit Maya wirklich durchziehen will.

Sie hat die Augen geschlossen, lächelt und hält meine Hand in ihrer, fest an ihre Brust gedrückt. Ich spüre wie ihr Herz Morsesignale in meine Handfläche abschickt und konzentriere mich auf nichts anderes mehr.

Maya schlägt die Augen auf, sieht kurz an die Decke, bevor sie sich zu mir rollt, so nah, dass es mich überrascht.

„Das ist verrückt. Wir sind verrückt.“

Vermutlich hat sie Recht, aber ich schiebe diesen Gedanken auf die schwarze Liste. Sie darf es einfach nicht bereuen. Wenn sie es bereut, werde ich für immer ein Fehler in ihrem Leben sein. Ich räuspere mich kurz. Im Laufe meines Lebens habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich kurz nach dem Sex eher beschissen klinge.

„Meinst du?“

„Sicher. Ich könnte meinen Job verlieren wegen dieser Aktion.“

Zumindest scheint sie sich nicht, so wie ich, mit romantischen Gedanken nach dem Sex zu befassen. Das ist doch mal was.

„Okay.“

Das habe ich gebraucht. Einen Reality-Check. Den Beweis dafür, dass alle um mich herum vermutlich recht behalten werden. Es ist ein Fehler. Maya ist eine Traumgestalt, die ich niemals behalten darf.

„Aber es ist mir scheißegal!“

In meinem Kopf hallen die Wörter immer noch. Ich spüre ihre Hand, die nach meiner greift und sie etwas genauer inspiziert. Inzwischen sieht man eine leichte Schwellung an meinen Fingerknöcheln. Ich ziehe sie weg, aber Maya ist hartnäckig.

„Was ist mit deiner Hand wirklich passiert?“

„Ich hatte eine Auseinandersetzung mit der Wand.“

Es entsteht eine kleine Pause. Sie weiß, wieso ich das getan habe. Man muss kein Genie sein um zu erahnen, wie ich reagiert habe, kaum dass sie aus der Tür war.

„Wurde sie frech?“

„Ziemlich.“

Ich sehe die Lichter der Stadt, die sich durch mein Zimmerfenster ins Innere schleichen und eine Beleuchtung überflüssig machen. Wenn ein Auto vorbei fährt, verfolge ich die Scheinwerfer an meiner Zimmerdecke. Wer auch immer dieses Klischee in die Welt gesetzt hat, dass man nur schönen Sex haben kann, wenn Kerzenlicht den Raum in eine perfekte Stimmung taucht – das ist Unsinn. Kompletter Unsinn. Genau jetzt, mit Maya in meinen Armen, mit tanzenden Scheinwerfern an der Decke und dem Blau meiner Lavalampe, genau jetzt ist es perfekt.

Sie zieht die Decke über uns, als wolle sie uns vor der Außenwelt verstecken. Ich meine, ihr Herz noch immer schlagen zu hören, aber vielleicht ist das auch nur mein Puls, den ich in meinem Kopf höre wie den Beat einer Techno-Party.

„Jonas ... ?“

„Hm?“

Wir flüstern, so als würden meine Eltern durch die Tür kommen, obwohl ich doch schon längst alleine wohne.

„Danke.“

Ich möchte lächeln, so breit und groß. Aber ich nicke nur, versuche wenigstens etwas von der Coolness zu behalten, auf die Frauen bei Männern ja angeblich so sehr stehen.

„Für alles heute.“

Dann schließt sie die Augen, und es passiert das Wunderbarste, was mir seit langer Zeit passiert ist. Maya schläft nackt in meinen Armen ein.

5 Tage Liebe
titlepage.xhtml
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_000.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_001.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_002.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_003.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_004.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_005.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_006.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_007.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_008.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_009.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_010.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_011.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_012.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_013.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_014.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_015.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_016.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_017.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_018.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_019.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_020.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_021.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_022.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_023.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_024.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_025.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_026.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_027.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_028.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_029.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_030.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_031.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_032.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_033.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_034.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_035.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_036.html
CR!45PKB5D51S6TSE4VWBAFD2ERMKFP_split_037.html