5

Um zehn Uhr war ich wieder drüben bei Bucky. Ich klopfte an die Tür, aber als mehrere Minuten verstrichen und niemand reagierte, ging ich die Einfahrt entlang nach hinten. Das Sammelsurium von Pappkartons war auf eine Seite geräumt worden, um die Einfahrt passierbar zu machen. Die Garagentür zur Linken stand offen, und der Buick fehlte. Vielleicht waren die drei frühstücken gegangen. Die andere Hälfte der Doppelgarage war bis obenhin mit Gerümpel vollgestellt, ein undurchdringlicher Berg aus Schachteln, alten Möbeln, Haushaltsgeräten und Rasenpflegeartikeln.

Der Karton mit den Büchern über den Zweiten Weltkrieg stand zuoberst. Ich zerrte ihn zur Treppe hinüber und setzte mich bequem hin, während ich den Inhalt durchging. Schließlich fand ich das, was ich suchte, ganz unten in der Kiste in einem Buch mit dem Titel Jagdflieger! Die Geschichte des Luftkampfs 1936-1945, verfaßt von Robert Jackson.

Mit Datum des vierten Juli 1942. war das Amerikanische Freiwilligenkorps keine unabhängige Kampfeinheit mehr, sondern wurde der wieder ins Leben gerufenen China Air Task Force unter dem Oberbefehl der Tenth Air Force angegliedert. Der Oberbefehl der CATF wurde Claire Chennault übertragen, der seine chinesische Uniform gegen eine amerikanische eintauschte und in den Rang eines Brigadegenerals erhoben wurde.

Die Piloten des Freiwilligenkorps, die so lange gegen unvorstellbare Widrigkeiten die Stellung in Birma gehalten hatten, zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Wenige von ihnen entschieden sich dafür, in China zu bleiben. Sie bildeten den Kern der neuen 23. Kampffliegergruppe, die immer noch ihre kriegsmüden P-40er flog.

Ein paar Namen folgten: Charles Older, »Tex« Hill, Ed Rector und Gil Bright. Interessant fand ich die Tatsache, daß die Piloten des Freiwilligenkorps zwischen April und Juni 1941 von der Central Aircraft Manufacturing Company rekrutiert worden waren. Sie waren allesamt Soldaten im Dienst der U.S.-Armee und durch Einjahres Verträge an die CAMCO gebunden. Aber Bucky zufolge hatte sich Chester daran erinnert, daß sein Vater nach zwei Jahren in Übersee gerade rechtzeitig zu seinem vierten Geburtstag am 17. August 1944 nach Hause kam. Weil er es so genau wußte, war mir das Datum im Gedächtnis geblieben, und ich hatte es auf eine Karteikarte notiert. Das Problem war nun, daß das Freiwilligenkorps zu diesem Zeitpunkt seit zwei Jahren nicht mehr existierte. Wo lag also die Wahrheit? Hatte Johnny tatsächlich beim Freiwilligenkorps gedient? Und, was noch wichtiger war, hatte er überhaupt gedient? Chester würde die Diskrepanz in den Daten als Bestätigung seiner Theorie sehen. Ich konnte mir seine Reaktion lebhaft vorstellen. »Mann, das mit dem Freiwilligenkorps war nur ein Deckmantel. Das hätte ich Ihnen gleich sagen können.« Chester sah seinen Vater vermutlich hinter den feindlichen Linien mit dem Fallschirm abspringen und vielleicht eine Gefangennahme inszenieren, damit er mit dem japanischen Oberbefehlshaber ins Gespräch kommen konnte.

Wenn er aber andererseits nie Soldat gewesen war, dann hatte er die Bücher womöglich nur gekauft, um über das Thema schwafeln zu können. Und das könnte auch erklären, weshalb er nicht gern über den Krieg sprach. Es wäre stets ein Risiko, weil er durchaus an jemanden geraten könnte, der genau in der Einheit war, in der er gedient zu haben behauptete. Indem er den Eindruck hervorrief, die Regierung wolle etwas vertuschen, machte er seine Weigerung plausibel, über Einzelheiten zu sprechen, die ihn verraten könnten.

Ich ließ meinen Blick über den Garten schweifen und starrte auf den Ford Fairlane, der auf Betonblöcken aufgebockt war. Weshalb kümmerte es mich überhaupt? Der alte Knabe war tot. Wenn der Glaube, er sei ein Kriegsheld gewesen (oder, noch grandioser, ein Spion, dessen Tarnung mittlerweile über vierzig Jahre nicht aufgedeckt worden war), seinen Sohn und seinen Enkel tröstete, was sollte mich das scheren? Ich wurde nicht dafür bezahlt, daß ich Johnnys Geschichte zerfetzte. Ich wurde für rein gar nichts bezahlt. Also warum ließ ich die Sache nicht fallen?

Weil es gegen meine Natur ist, sagte ich zu mir selbst. Ich bin wie ein kleiner Terrier, wenn es um die Wahrheit geht. Ich muß meine Nase in das Loch stecken und graben, bis ich herausfinde, was darin ist. Manchmal werde ich gebissen, aber dieses Risiko gehe ich meistens bereitwillig ein. In mancher Hinsicht lag mir weniger das Wesen der Wahrheit am Herzen als vielmehr das Wissen darum, woraus sie bestand.

Ich spürte, wie sich der große, fünfzehn Zentimeter lange Schlüssel in meine Hüfte bohrte. Ich streckte mein Bein aus und schob die Hand in die Tasche meiner Jeans. Ich zog den Schlüssel heraus, legte ihn auf meine Handfläche und wog ihn. Ich rieb mit dem Daumen die nachgedunkelte Oberfläche auf und ab. Ich blinzelte das verfärbte Metall ebenso an, wie Babe es getan hatte. Der Name des Schloßherstellers schien undeutlich auf dem Schaft eingeprägt zu sein, aber bei diesem Licht konnte ich ihn nicht entziffern. Es schien keiner der Schloßhersteller zu sein, die ich kannte: Schlage, Weslock, Weiser oder Yale. Der Safe war von Amsec gewesen, ein reines Zahlenschloß, und so glaubte ich nicht, daß der Schlüssel irgendwie damit zusammenhing.

Ich erhob mich mühsam und steckte den Schlüssel wieder in die Hosentasche. Ich war unruhig und überlegte, was ich tun sollte, bis Chester nach Hause kam. Es war durchaus möglich, daß ihn sein Gedächtnis im Stich gelassen hatte. Ich hatte die Geschichte lediglich von Bucky gehört, und er könnte ja die Daten verwechselt haben. Ray Rawson hatte mir erzählt, er hätte kurz nach Kriegsbeginn mit Johnny auf der Werft gearbeitet, was irgendwann im Jahr 1942 gewesen sein muß. Es kam mir seltsam vor, daß jemand, der Johnny aus »alten Zeiten« kannte, plötzlich vor der Tür des alten Mannes aufgetaucht war. Trotz der lässigen Erklärung fragte ich mich, ob etwas anderes dahintersteckte.

Das Hotel Lexington stand in einer Seitenstraße einen Block von der unteren State Street entfernt am Strand. Es war ein wuchtiger fünfstöckiger Kasten aus matt wirkendem gelbem Backstein über einem Säulengang, der sich über das gesamte Erdgeschoß erstreckte. Auf der einen Seite des Gebäudes zog sich ein gezackter Riß, der aussah wie ein Blitz, vom Dach bis zum Fundament unregelmäßig durch den Stein und ließ auf einen Erdbebenschaden schließen, der vermutlich 1925 eingetreten war. Die Buchstaben des Wortes Lexington standen untereinander auf einem Schild, das an einer Hausecke angebracht war, ein surrender Neonstreifen, in dessen Biegungen tote Insekten lagen. Das Vordach offerierte • Tägliche Reinigung Telefon • Farb-TV in allen Zimmern. Der Eingang war flankiert von einem mexikanischen Restaurant auf der einen Seite und einer Bar auf der anderen. In jedem Lokal kämpfte eine plärrende Musikbox um Gehör, ein mißtönender Wettstreit zwischen Linda Ronstadt und Helen Reddy.

Ich betrat die Hotelhalle, die spärlich möbliert war und nach Bleichmittel roch. Zwei Reihen Fächerpalmen in Blumentöpfen waren auf beiden Seiten eines abgetreten wirkenden roten Teppichs aufgestellt, der den Weg zur Rezeption markierte. An der Anmeldung war niemand zu sehen. Ich nahm das Haustelefon ab und bat die Vermittlung, mich mit Ray Rawsons Zimmer zu verbinden. Er nahm nach dem zweiten Klingeln ab, und ich meldete mich. Wir sprachen kurz miteinander, dann erklärte er mir den Weg zu seiner Bleibe im vierten Stock. »Nehmen Sie die Treppen. Der Aufzug braucht ewig«, sagte er, bevor er auflegte.

Ich stieg die Treppen hinauf, indem ich jeweils zwei Stufen auf einmal nahm, um die Leistungsfähigkeit meiner Lungen zu testen. Zwischen zweitem und drittem Stock war ich außer Atem und mußte langsamer weitergehen. Auf der letzten Etappe klammerte ich mich ans Treppengeländer. Wenn man in einer Sportart trainiert ist, hat das offenbar keinerlei Auswirkungen auf andere. Ich kenne Jogger, die keine zwanzig Minuten auf einem Heimtrainer durchstehen würden, und Schwimmer, die nicht weiter als eine Meile joggen könnten, ohne zusammenzubrechen.

Ich verschnaufte ein wenig, bevor ich an die Tür von Zimmer 407 klopfte. Ray öffnete mit einem summenden, schnurlosen Rasierapparat in der Hand. Er war barfuß, trug Chinos und ein weißes T-Shirt, und sein kahl werdender Schädel war noch feucht vom Duschen. Der bereits kurz geschnittene Kranz grauen Haares war seit gestern nachgeschnitten worden. Er lächelte verlegen, und die Lücke zwischen seinen Vorderzähnen verlieh ihm einen Anstrich von Unschuld. Er winkte mich herein. »Sie sind zu schnell. Ich wollte das alles erledigen, bevor Sie den Weg hier herauf geschafft hatten. Bin gleich wieder da.«

Er ging ins Badezimmer, und das Summen des Rasierers verklang, als er die Tür schloß.

Sein Zimmer war geräumig und schlicht: weiße Wände, weiße Tagesdecke, grobe, weiße Baumwollvorhänge, die mit dicken Holzstäben aufgezogen worden waren. Es gab nur zwei Fenster, doch waren beide doppelt breit und gingen auf die Rückseite des Hauses auf der anderen Seite der Gasse hinaus. Der Teppich war grau und wirkte relativ sauber. Der Blick, den ich ins Badezimmer hatte werfen können, zeigte mir Wände mit glänzenden, weißen Keramikfliesen und einen Fußboden, der mit kleinen schwarzen und weißen Sechsecken ausgelegt war. Ray kehrte zurück und roch intensiv nach Rasierwasser.

»Gar nicht schlecht hier«, sagte ich und drehte mich halb um.

»Fünfzig Mäuse die Nacht. Ich habe nach Sonderpreisen für die ganze Woche gefragt, nur bis ich eine eigene Wohnung bekomme. Bucky hat vermutlich nichts über die Vermietung gesagt.«

»Zu mir nicht«, sagte ich. »Haben Sie gehört, daß bei ihnen eingebrochen worden ist?«

»Bei wem? Sie meinen, bei Bucky und denen? Wann denn?«

Ich liefere ihm die à la Reader’s Digest gekürzte Fassung der Geschichte und beobachtete, wie sein Lächeln von einem Ausdruck der Ungläubigkeit und dann der Besorgnis abgelöst wurde.

»Mein Gott. Das ist ja entsetzlich«, sagte er und bemerkte erst jetzt meinen Gesichtsausdruck. »Warten Sie mal. Warum sehen Sie mich so an? Ich hoffe, Sie glauben nicht, daß ich irgend etwas damit zu tun hatte.«

»Es kommt mir einfach nur seltsam vor, daß es keinerlei Probleme gab, bevor Sie aufgetaucht sind. Johnny ist vor vier Monaten gestorben. Sie schneien letzte Woche herein, und plötzlich hat Chester Ärger.«

»Kommen Sie. He. Ich bin gestern abend in der Bar gesessen und habe auf dem Großbildschirm ferngesehen. Sie können alle fragen.«

»Darf ich mich setzen?«

»Klar, nur zu. Nehmen Sie den guten Stuhl. Ich nehme den hier.«

Es gab einen harten, hölzernen und einen gepolsterten Stuhl. Ray steuerte mich auf letzteren zu und nahm sich den Holzstuhl. Er legte sich die Hände auf die Knie und rieb sie am Stoff, als schwitzte er an den Handflächen. »Ich bin wahrscheinlich der älteste und beste Freund, den Johnny je hatte. Ich würde seinem Sohn oder seinem Enkel nie irgendwelchen Ärger machen. Sie müssen mir glauben.«

»Ich beschuldige Sie ja nicht, Ray.«

»Klingt mir aber schon danach.«

»Wenn ich der Meinung wäre, daß Sie eingebrochen haben, wäre ich vermutlich nicht hier herauf gekommen. Ich wäre zur Polizei gegangen und hätte sie gebeten, nach Fingerabdrücken zu suchen.«

»Das haben Sie nicht getan?«

»Chester ist sich nicht sicher, daß etwas gestohlen wurde, was bedeutet, daß es in den Augen der Bullen gar kein Einbruch war. Die Spurensicherung nimmt nur an Tatorten richtiger Verbrechen Fingerabdrücke. Bei größeren Straftaten, nicht bei Kleindelikten. Auch grober Unfug fiele nicht darunter, es sei denn, es wäre ein Schaden in Höhe von Tausenden von Dollar entstanden, was in diesem Fall nicht zutrifft.« Was ich verschwieg, war, daß es eine langwierige Prozedur und die Abteilung ohnehin stets im Rückstand ist. Drei Wochen sind Standard. In eiligen Fällen könnten allerdings Fingerabdrücke genommen, fotografiert und aufgezeichnet und die fertigen Zeichnungen zur CAL ID nach Sacramento gefaxt werden. Das würde etwa einen oder zwei Tage dauern. In diesem Fall hatten wir nicht einmal einen Verdächtigen. Außer ihm vielleicht, dachte ich. Ich beobachtete ihn und mußte dabei ständig an den Schlüssel in meiner Hosentasche denken. Ich wollte nicht, daß er davon schon erfuhr. Er wirkte auf mich wie ein Mann, der etwas im Schilde führt, und ich wollte seine Geschichte hören, bevor ich ihm meine erzählte. »Was ist denn in Ashland?« fragte ich.

Es entstand eine Pause von einer Millisekunde. »Ich habe dort Verwandte.«

»War Johnny wirklich beim Militär?«

»Ich habe keine Ahnung. Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß ich ihn jahrelang aus den Augen verloren hatte.«

»Wie ist der Kontakt wieder aufgelebt?«

»Johnny hat sich gemeldet.«

»Woher wußte er, wo er Sie finden würde?«

Ungeduld blitzte über sein Gesicht, als würde er fotografiert. »Er hatte meine Adresse. Was soll denn das? Ich muß Ihnen diesen Kram nicht beantworten. Das geht Sie einen feuchten Kehricht an.«

»Ich versuche ja nur, dieser Sache auf den Grund zu gehen.«

»Tja, versuchen Sie’s woanders.«

»Chester glaubt, daß Johnny im Zweiten Weltkrieg Spion war, irgendeine Art Doppelagent für die Japaner.«

Ray rollte kurz die Augen und schüttelte dann hastig den Kopf. »Wo hat er denn das her?«

»Es ist zu kompliziert, um es zu erklären. Er sagt, der alte Knabe war völlig paranoid. Er glaubt, daß es damit zusammenhängt.«

Ray sagte: »Der alte Knabe war paranoid, aber das hatte nichts mit den Japsen zu tun.«

»Womit denn?«

»Warum soll ich Ihnen das verraten? Ich habe keinerlei Veranlassung, Ihnen mehr zu vertrauen als Sie mir.«

»Und dabei habe ich gedacht, daß wir so gute Kumpels wären«, sagte ich.

»Tja, sind wir nicht«, sagte er sanft.

Ich zog den Schlüssel aus der Hosentasche und hielt ihn gegen das Licht. »Sagt Ihnen der irgend etwas?«

Sein Blick schnellte zu dem Schlüssel. »Woher haben Sie den?«

»Er war in einem Safe, den Bucky in Johnnys Wohnung gefunden hat. Haben Sie ihn schon einmal gesehen?«

»Nein.«

»Wie steht’s mit dem Safe? Wußten Sie davon?«

Er schüttelte langsam den Kopf. Es war wie Zähneziehen.

»Ich begreife nicht, worum es geht«, sagte ich.

»Es geht um nichts. Um gar nichts.«

»Wenn es nichts ist, warum sagen Sie es dann nicht? Es kann nicht schaden.«

»Sehen Sie, ich weiß eventuell, wer eingebrochen hat. Wenn es derjenige war, an den ich denke, dann könnte mir jemand hierher gefolgt sein. Das ist alles, und auch da könnte ich mich irren.«

»Hinter was war er her?«

»Herrgott. Geben Sie nie auf?«

»Sie müssen doch irgendeine Ahnung haben.«

»Tja, habe ich nicht.«

»Natürlich haben Sie eine«, sagte ich. »Warum sollten Sie sonst den ganzen Weg von Ashland hierher fahren?«

Erregt erhob er sich und ging zum Fenster hinüber, wobei er seine Hände in die Taschen bohrte. »He, kommen Sie. Es reicht. Ich habe das langsam satt. Sie können mich nicht zwingen zu antworten, also können Sie es genausogut aufgeben.«

Ich stand auf und folgte ihm hinüber zum Fenster. Ich lehnte mich an die Wand, damit ich sein Gesicht beobachten konnte. »Ich sage Ihnen, wie ich es sehe. Für mich klingt es nach etwas Kriminellem.« Ich tippte mir an die Schläfe. »Ich denke mir, was, wenn Johnny nie bei der Air Force war? Ich habe immer noch Probleme mit diesem Teil der Geschichte. Wenn er nicht beim Militär war, dann sieht gleich alles anders aus. Weil man sich dann fragen muß, wo er die ganze Zeit war.«

Rays Blick begegnete meinem. Er wollte etwas sagen, überlegte es sich aber dann offenbar anders.

»Wollen Sie meine Theorie hören? Mir ist folgendes eingefallen«, sagte ich. »Er hätte im Gefängnis gewesen sein können. Vielleicht war diese Geschichte von der Air Force — dieser Schwachsinn vom Freiwilligenkorps — lediglich eine höfliche Erklärung für seine Abwesenheit. Der Krieg hatte damals schon begonnen. Es klingt wesentlich patriotischer, zu sagen, daß der Gatte nach Übersee gegangen ist, als daß er eingebuchtet wurde.« Ich wartete einen Moment, aber Ray reagierte nicht. Ich hielt mir eine Hand hinters Ohr. »Kein Kommentar?«

Er schüttelte den Kopf. »Das ist Ihre Theorie. Sie können denken, was Sie wollen.«

»Sie wollen mir also nicht weiterhelfen?«

»Nicht im geringsten«, sagte er.

Ich stieß mich von der Wand ab. »Nun gut. Vielleicht überlegen Sie es sich ja noch anders. Ich wohne bei Johnny um die Ecke fünf Häuser weiter unten auf der Albanil. Sie können vorbeikommen und plaudern, wenn Sie bereit sind.« Ich ging auf die Tür zu.

»Das begreife ich nicht«, sagte er. »Ich meine, was kümmert es Sie?«

Ich blickte zu ihm zurück. »Ich habe da so eine Ahnung, und ich wüßte gern, ob ich recht habe. In meinem Beruf ist das eine gute Übung.«

Beim Mittagessen gönnte ich mir einen Viertelpfünder mit Käse und verbrachte den Nachmittag gemütlich mit dem neuen Krimi von Elmore Leonard. Ich hatte mir immer wieder gesagt, wie schön es war, nichts zu tun zu haben, doch ich merkte, daß mich die Untätigkeit leicht irritierte. Eigentlich halte ich mich nicht für zwanghaft, aber ich hasse Zeitverschwendung. Ich räumte meine Wohnung auf und machte ein paar Schubladen sauber, setzte mich wieder an mein Buch und versuchte, mich zu konzentrieren. Am Spätnachmittag warf ich mich in meinen Blazer und ging vor an die Ecke, um einen Happen zu essen. Ich hatte eine Frühvorstellung im Kino im Sinn, falls ich mich für einen Film entscheiden konnte.

Die Umgebung war ruhig, und jede zweite Veranda hob sich im Licht hervor. Kühle lag in der Luft, und die Dunkelheit schien immer früher hereinzubrechen. Ich konnte das Abendessen riechen, das sich irgend jemand kochte, und sah anheimelnde Bilder vor mir. Hin und wieder weiß ich nichts Rechtes mit mir anzufangen, und dann spüre ich das Fehlen einer Beziehung. Liebe hat etwas, das dem Leben eine Art Mittelpunkt verleiht. Ich würde mich auch nicht über den Sex beklagen, wenn ich noch wüßte, wie das geht. Ich müßte mir das Handbuch bereitlegen, falls ich es jemals wieder schaffen sollte, mit jemandem ins Bett zu gehen.

Bei Rosie’s war es fast leer, doch kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, sah ich Babe und Bucky zur Tür hereinkommen. Ich winkte, und die beiden kamen nach hinten zu meiner Nische, Hüfte an Hüfte, die Arme um die Taille des anderen geschlungen.

Ich sagte: »Wo ist Ihr Vater, Bucky? Ich hatte gehofft, ihm zu begegnen. Wir müssen etwas besprechen.«

»Er hat eine Ladung Zeug zur Müllkippe hinübergefahren, aber er müßte bald zurück sein«, sagte Bucky. »Möchten Sie sich zu uns setzen? Wir wollten uns an der Bar niederlassen und die Sechs-Uhr-Nachrichten ansehen, bis Dad kommt.« Im Dämmerlicht der Kneipe sah er beinahe gut aus. Babe trug Stiefel, einen langen Jeansrock und eine blaue Jeansjacke.

»Danke, aber ich esse nur schnell etwas und gehe dann vielleicht ins Kino.«

»Tja, also wir sind dann da drüben, falls Sie es sich noch anders überlegen.« Sie schlenderten davon an die Bar.

Unterdessen war Rosie aus der Küche hervorgekommen, und ich sah ihr zu, wie sie zwei Bier zapfte, bevor sie zu mir an den Tisch kam. Sie hatte bereits Stift und Bestellungsblock hervorgezogen und kritzelte nun drauflos. »Ich habe ideale Essen für dich«, sagte sie, als sie mir die Speisekarte entriß. »Ist Schweinsleber in Scheiben mit Wurst und eingelegte Knoblauchgemüse, gekocht mit Speck. Dazu ich mach’ dir Apfel-Wirsing-Salat mit knusprige Brötchen.«

»Klingt anregend«, sagte ich. Ich sagte nicht, wozu.

»Dazu du trinkst Bier. Ist beser als Wein, der paßt nix gut zu eingelegte Knoblauchgemüse.«

»Allerdings nicht.«

Ich aß, das muß ich sagen, mit herzhaftem Appetit, obwohl ich später wahrscheinlich Verdauungsstörungen bekommen würde. Das Lokal füllte sich allmählich mit dem Happy-Hour-Volk aus der Nachbarschaft und mit Singles, die von der Arbeit kamen. Rosie’s war zu einem Lieblingstreff der hiesigen Sportler geworden und damit für diejenigen unter uns verloren, die sich nach Ruhe und Frieden sehnten. Wären meine Zuneigung zu Rosie und die Nähe zu meiner Wohnung nicht gewesen, hätte ich mir vielleicht schon ein anderes Lokal gesucht. Ich sah, wie sich Bucky und Babe an einen Tisch setzten. Chester kam wenige Momente später, und die drei berieten sich, bevor sie ihr Essen bestellten. Inzwischen war es in der Kneipe dermaßen laut, daß es mir nicht taktvoll erschien, mich zu ihnen zu setzen und ein Gespräch über Johnnys Vergangenheit anzufangen.

Um fünf nach halb sieben bezahlte ich meine Rechnung und ging zur Tür hinaus. Ich verlor langsam das Interesse an einem Film, aber es bestand immer noch die Chance, daß ich bei der »Sippschaft« Begeisterung wecken konnte.

Als ich nach Hause kam, überquerte ich den hinteren Innenhof und klopfte am Türrahmen. Ich hörte ein gedämpftes »Juu-huu!«, spähte durch die Fliegentür hinein und entdeckte Nell, die auf einem hölzernen Küchenstuhl direkt neben dem Herd saß. Sie blickte in meine Richtung, und als sie mich sah, winkte sie mich herein.

Ich machte die Tür auf und steckte den Kopf hinein. »Hi, Nell. Wie geht’s?« Der Herd war halb zerlegt worden — die Backofentür offen und die Roste entfernt — , offenbar als Vorbereitung auf eine gründliche Reinigung. Die Arbeitsplatte war mit Zeitungen bedeckt, auf denen die Grillroste lagen, die noch vom Backofenreiniger schäumten.

»Ganz wunderbar. Kommen Sie rein, Kinsey. Schön, Sie zu sehen.« Normalerweise trug sie ihr dickes, silberfarbenes Haar in einer komplizierten Frisur mit Schildpattkämmen nach hinten gesteckt, aber heute hatte sie es in die Falten eines Schals gehüllt, was sie ein wenig wie ein altes Aschenputtel aussehen ließ.

»Sie sind aber fleißig«, sagte ich. »Gerade erst angekommen und schon schwer am Arbeiten.«

»Tja, ich bin nicht glücklich, bis ich einen Herd auseinandernehmen und richtig gründlich putzen kann. Henry ist zwar äußerst begabt in Haushaltsdingen, aber ein Herd ist einfach etwas, das die Hand einer Frau braucht. Ich weiß, das klingt sexistisch, aber es ist die Wahrheit«, sagte sie.

»Brauchen Sie Hilfe?«

»Auf jeden Fall könnte ich Gesellschaft brauchen.« Nell trug eine Kittelschürze über ihrem baumwollenen Hauskleid, dessen lange Ärmel sie durch Manschetten aus Küchenkrepp schützte, die sie mit Gummibändern befestigt hatte. Sie war eine hochgewachsene Frau und in jungen Jahren sicherlich fast einen Meter achtzig groß gewesen. Sie hatte breite Schultern, schwere Brüste und stattliche Füße und Hände, obwohl ihre Knöchel mittlerweile unterhalb der Haut so knotig wie Schnüre waren. Ihr Gesicht war lang und knochig und in seinem Ausdruck nahezu geschlechtslos: dünne, weiße Brauen, stahlblaue Augen und die Haut vertikal von Furchen und Runzeln durchzogen.

Der Kühlschrank war vollkommen leergeräumt worden, und sämtliche Abstellflächen waren übersät mit Resten in abgedeckten Schüsseln, Gläsern mit Oliven und eingelegtem Gemüse, Gewürzen und frischem Gemüse. Die Kühlfächer waren herausgenommen worden, und eines davon stand in einem Spülbecken voller Seifenwasser. Sie hatte eine Reihe von Dingen in den Abfalleimer geworfen, und ich sah, daß sie etwas Glitschiges dem Müll überantwortet hatte.

»Sehen Sie nicht da hin. Ich glaube, es lebt noch«, sagte sie. Sie wrang den Lappen aus, mit dem sie die Kühlschrankroste abwischte. »Wenn ich damit fertig bin, nehme ich ein Schaumbad, und dann ziehe ich einen Bademantel und Pantoffeln an. Ich muß mit meinem Lesestoff nachkommen. Ich denke andauernd, daß meine Augen jeden Tag ihren Dienst versagen können, und ich will noch so viel wie möglich aufnehmen.« Sie hatte ein Glas aufgeschraubt und spähte hinein. Sie schnupperte, konnte aber den Inhalt nicht identifizieren. »Was um alles in der Welt ist das?« Sie hielt es gegen das Licht. Die Flüssigkeit war hellrot und sirupartig.

»Ich glaube, das ist die Glasur für die Kirschtorte, die Henry immer backt. Sie wissen doch, daß er den Kühlschrank erst vor zwei Tagen geputzt hat.«

Sie schraubte den Deckel wieder zu und stellte das Glas auf die Arbeitsplatte. »Das hat er behauptet. Zufälligerweise ist Kühlschrankputzen eine meiner Spezialitäten. Ich habe es Henry 1912 beigebracht. Sein Problem ist, daß er nicht rigoros genug ist. Das sind die wenigsten von uns, wenn es um unseren eigenen Dreck geht. Wenn ich schon einmal hier bin, kann ich gleich alles pieksauber schrubben.«

»War das Ihre Lebensaufgabe — sämtlichen Jungs beizubringen, wie man einen Haushalt in Ordnung hält?«

»Mehr oder weniger. Ich habe Mutter dabei geholfen, uns zehn aufzuziehen. Nach Vaters Tod fühlte ich mich zum Bleiben verpflichtet, bis sie ihren Lebensmut wiedergefunden hatte, was an die dreißig Jahre gedauert hat. Sie war am Boden zerstört, als sie ihn verlor, doch soweit ich mich erinnere, sind die beiden nie so besonders miteinander ausgekommen. Heidenei. Was hat sie nur um diesen Mann getrauert. Später kam ich darauf, daß sie ein bißchen übertrieben hat, nur um mich an der Kandare zu halten.«

»Zehn Kinder? Ich dachte, Sie wären nur fünf. Sie, Charlie, Lewis, William und Henry.«

Sie schüttelte den Kopf. »Wir waren die fünf überlebenden Kinder. Wir schlugen nach den Tilmanns mütterlicherseits. In unserer Familie gab es eine klare Trennung unter den Kindern, die unsere Mutter zur Welt gebracht hat. Die eine Hälfte schlug nach ihrer Seite der Familie und die andere Hälfte nach den Pitts väterlicherseits. Wenn Sie uns zum Fotografieren aufstellen würden, könnten Sie es klar und deutlich erkennen. Es ist unübersehbar. Alle aus Vaters Sippschaft sind einfach gestorben. Im Grunde ein jämmerlicher Stamm, wenn man sich’s genau besieht. Es waren kleine Leute mit winzigen Köpfen, und so fehlte ihnen auch der Grips, den unsere Seite der Familie besitzt, und außerdem hatten sie keinerlei körperliche Widerstandskraft. Die Mutter unseres Vaters war eine geborene >Mauritz<. Übersetzt heißt das >maurisch<, was auf eine Horde Mohren irgendwo weiter oben im Stammbaum schließen läßt. Sie waren allesamt dunkelhäutig und so schwächlich, wie man sich nur vorstellen kann. Unsere Großmutter Mauritz ist an Grippe gestorben, genau wie zwei meiner älteren Brüder. Es war ein Trauerspiel. Erst schied sie dahin, dann der eine und schließlich der andere. Unsere Schwester Alice war die nächste, die wir verloren. Dunkelhäutig und mit einem winzigen Köpfchen, starb sie einen Tag, nachdem sie krank geworden war, auch an der Grippe. Vier Cousins und Cousinen, eine Tante. Manchmal starben zwei am selben Tag, und es gab ein Doppelbegräbnis. Die gesamte Linie wurde in einem Zeitraum von fünf Monaten zwischen November und März ausgelöscht. Diejenigen von uns, die unserer Mutter nachschlugen, sind als einzige übriggeblieben, und wir haben vor, uns noch Jahre zu halten. Unsere Mutter wurde hundertdrei. Mit neunzig wurde sie so boshaft, daß wir drohten, ihr ihren Whiskey zu entziehen, wenn sie sich nicht zusammenriß. Sie verlangte nur sechs Eßlöffel am Tag, aber die hielt sie für absolut lebenswichtig. Wir stellten die Flasche auf das Regal, wo sie sie sehen, aber nicht erreichen konnte. Das beruhigte sie, und die nächsten dreizehn Jahre war sie lammfromm.«

Sie schloß einstweilen die Kühlschranktür und stellte sich wieder an die Spüle, wo das Abwaschwasser inzwischen so weit abgekühlt war, daß sie das Fleischfach spülen konnte. Sie öffnete das Schränkchen unter der Spüle, und ich sah, wie ein finsterer Blick über ihr Gesicht huschte.

»Was ist denn los?«

»Henry hat nichts mehr von dem Backofenreiniger, den ich immer für diese Grillroste nehme.« Sie spähte noch einmal in das Schränkchen. »Na, dann muß ich mich eben ein bißchen mehr ins Zeug legen.«

»Soll ich kurz zum Supermarkt gehen? Ich kann welchen besorgen. Das dauert keine zehn Minuten.«

»Nein, ist schon in Ordnung. Ich kann immer noch einen Scheuerschwamm nehmen. Das wird im Handumdrehen sauber. Sie haben etwas anderes zu tun.«

»Es macht mir überhaupt nichts aus. Ich habe mir zwar überlegt, ins Kino zu gehen, aber ehrlich gesagt, habe ich die Lust dazu verloren.«

»Sind Sie sicher, daß es Ihnen nichts ausmacht?«

»Pfadfinderehrenwort«, sagte ich.

»Ich wäre Ihnen wirklich dankbar. Und Milch haben wir auch fast keine mehr. Wenn die Knirpse heute abend erst einmal ihre Milch mit Plätzchen verdrückt haben, ist nicht mehr genug fürs Frühstück da. Das ist wirklich schrecklich nett von Ihnen.«

»Keine Ursache. Ich bin gleich wieder da. Was für eine Milch? Fettarme?«

»Zwei Liter Magermilch. Ich versuche, den Jungs das Fett abzugewöhnen, wo immer ich kann.«

Ich suchte in meiner Handtasche nach den Autoschlüsseln und schlang mir beim Hinausgehen den Trageriemen über die Schulter. Mein Auto hatte ich etwa zwei Häuser weiter geparkt. Ich ließ den Wagen an und fuhr los. An der Ecke Albanil und Bay bog ich rechts ab und fuhr an Buckys Haus vorbei, das zu meinem neuen Bezugspunkt in unserem Viertel geworden war. Vermutlich würde ich nie wieder an dem Haus vorbeikommen, ohne mich umzudrehen und einen Blick darauf zu werfen. Ich spähte die Einfahrt entlang zu der Wohnung über der Garage. Oben brannte Licht, und ich sah, wie sich ein Schatten an den Vorderfenstern vorbeibewegte.

Ich hielt an und äugte zu der Wohnung hinauf. Ich glaubte nicht, daß jemand von den Lees zu Hause wäre. Meines Wissens saßen die drei noch bei Rosie’s beim Abendessen. Das Licht ging aus, und ich sah jemanden auf den dunklen Treppenabsatz herauskommen. Na, das war aber interessant. Ich entdeckte einen Parkplatz und hielt am Randstein an. Dann stellte ich Motor und Scheinwerfer ab. Ich drehte den Rückspiegel so, daß er die Einfahrt abdeckte, und ließ mich dann auf dem Sitz nach unten gleiten.

Ein Mann kam mit einem schwer aussehenden Matchsack in der rechten Hand aus der Einfahrt heraus. Er ging mit gesenktem Kopf und gekrümmten Schultern in meine Richtung. Aufgrund des schwachen Lichtes der Straßenlampe konnte ich sehen, daß es weder Bucky noch Chester, noch Ray war. Dieser Typ hatte einen vollen, dunklen Wuschelkopf. Er war dunkel gekleidet, und er muß Schuhe mit Gummisohlen getragen haben, da seine Schritte beim Gehen kaum ein Geräusch auf dem Straßenbelag verursachten. Er schickte sich an, die Straße zu überqueren. Ich behielt ihn im Blick und sah neugierig zu, als er auf einen weißen Ford Taurus zuging, der auf der anderen Straßenseite in Gegenrichtung geparkt stand. Er nahm den Matchsack in die linke Hand, während er seine Autoschlüssel hervorzog und die Fahrertür aufschloß. Verwirrt blickte ich zurück zu Buckys Haus, aber das Anwesen lag nach wie vor ohne jeglichen Hinweis auf Bewohner im Dunkeln.

Der Mann öffnete die Tür, schob den Matchsack auf den Beifahrersitz, setzte sich hinters Lenkrad und schlug die Autotür zu. Ich beobachtete ihn dabei, wie er sein Konterfei im Rückspiegel betrachtete, sich das Haar zurückstrich und einen Stetson aufsetzte. Ich ließ mich außer Sichtweite gleiten, während er seinen Wagen startete, die Scheinwerfer einschaltete und davonfuhr, wobei seine Lichter meine Windschutzscheibe streiften. Sowie er um die Ecke gebogen war, startete ich meinen Wagen und fuhr los. Ich wendete rasch, machte hastig die Scheinwerfer an und bog vielleicht sechs Sekunden nach ihm um die Ecke. Ich sah seine Rücklichter gerade noch, als er auf der Castle rechts abbog. Ich mußte das Gaspedal durchtreten, um den Blickkontakt nicht zu verlieren. Binnen Minuten befand er sich auf der Autobahnauffahrt Richtung Norden und steuerte auf Colgate zu. Ich gliederte mich zwei Wagen hinter ihm in den fließenden Verkehr ein und hielt den Fuß fest aufs Gaspedal gedrückt.