Jahr Zwei, 19. Oktober, Mittag I

»Ich werde dich ewig lieben.«

»Ja, ich weiß. Nun heul nicht, wir sehen uns ja bald wieder. Geh. Der Wagen wartet.«

Oleg weinte bitterlich. Dass Igor gelogen hatte, war ihm klar. Er würde seinen Geliebten niemals wiedersehen. Er hatte nicht die Absicht, Oleg zu folgen, sondern er würde im Kampf gegen den Diktator fallen. Rache und Heldentod. Das war von Anfang an sein Ziel gewesen. Oleg hatte stets gehofft, seine Liebe und Hingabe sei stark genug, um Igor umzustimmen, ihm ein neues Ziel zu geben, sein Leben mit einem anderen Sinn zu erfüllen als zu töten und Rache zu nehmen. Im Gegenteil, Igor war es gewesen, der ihm ein neues Ziel, einen neuen Weg gezeigt hatte, nämlich den Glauben.

Aber Oleg begann sich auch zu fragen, wie zwei Männer, die sich so nahestanden und an denselben Gott glaubten, dennoch so unterschiedlicher Meinung sein konnten. Oleg wollte dem fünften Gebot folgen, er wollte nicht töten. Alles, was er wollte, war ein ruhiges und zufriedenes Leben mit seinem geliebten Igor führen. Doch Gott hatte offensichtlich andere Pläne.

Oleg tat, wie ihm geheißen, wischte die Tränen mit dem Ärmel seiner dick gefütterten Armeejacke fort und ging wortlos. Draußen vor der Tür stand ein Militärtransporter mit großer Kabine. Oberst Ryschkow und sechs handverlesene Männer saßen bereits in der geräumigen Doppelkabine und Oleg stieg auf der Beifahrerseite ein. Der Oberst lenkte das Fahrzeug selbst, in seiner Brusttasche steckte ein sorgfältig gefälschter Marschbefehl.

Die Ladefläche des LKW war gut gefüllt mit Kisten, die Olegs Computeranlage beinhalteten, sowie Vorräte und Wasserkanister. Als Oleg die Beifahrertür zuschlug, legte der Oberst knarzend einen Gang ein und trat das Gaspedal durch. Der Sechszylinder-Diesel spie eine schwarze Wolke aus dem Auspuff, die neben der Beifahrertür in den Himmel blies. Die vier Räder der Hinterachsen drehten auf dem Schnee ein wenig durch, fassten dann aber, und das Gefährt bewegte sich.

In der Kabine versuchte Oleg, möglichst gefasst zu wirken. Keiner der Männer sollte sehen, wie nah ihm der Abschied ging.

Geplant war, auf der M05 die etwa vierhundert Kilometer bis Odessa zu fahren. Kurz vor der Stadt wollte der Oberst dann nach Süden abdrehen und auf Schleichwegen nach Oleksandriwka fahren, einem kleinen Ort mit Wirtschaftshafen, der ziemlich genau an der Eisgrenze lag. Hier sollte ein umgebautes Minensuchboot liegen, das noch am selben Abend von dort aus mit den Männern in See stechen sollte. Befreundete Widerständler hatten das Boot auf eine Fahrt von zweitausend Seemeilen vorbereitet.

Oleg saß vorn neben Oberst Ryschkow und betete still. Die anderen Männer waren raue Gesellen, sie sollten von Olegs Gebeten und seinen Wünschen nichts erfahren. Mit einem Mal unterbrach der Oberst seine Hinwendung nach innen.

»Wie alt bist du, Junge? Fünfundzwanzig? Was bringt einen Jungen wie dich dazu, mit einem Zottelbären wie Igor herumzuhängen?«

»Igor hat mich gerettet. Wir sind Freunde.«

»Und das ist alles?«

»Ja. Alles.«

»Hm.«

Die Straße, die mit einer dicken, festgefahrenen Schneedecke überzogen war, verlangte die gesamte Aufmerksamkeit des Oberst, so dass dieser Umstand das Gespräch erst einmal beendete. Die Männer auf den beiden hinteren Sitzbänken tuschelten und lachten derbe. Man rauchte, trank ein wenig Wodka und erzählte Männerwitze, um sich die Zeit zu vertreiben.

In der Dunkelheit erreichte das Fahrzeug gegen neunzehn Uhr die Stadtgrenze von Odessa; hier bog der Oberst auf die M27 ab, der sie bis in das Hafengebiet folgten. Als sie die Fernstraße verließen, fuhren sie zwischen einem riesigen Parkplatz und einem Ölverladeterminal hindurch.

Am Ende dieser Stichstraße lag an einem Kai vertäut ein Minenjagdboot der 266M-Akvamarin-Klasse mit dem Namen Kowrowez. Das Boot war etwa sechzig Meter lang und mit etwa fünftausend PS ausreichend seetüchtig. Normalerweise wurde es von etwa sechzig Mann gefahren, in diesem Falle mussten jedoch acht Personen reichen. Die Dieseltanks waren gefüllt und genügend Vorräte vorhanden; die Maschinen liefen bereits seit einer halben Stunde warm. Ryschkows Kontaktleute hatten den Anlegeplatz umstellt; in nächster Nähe lagen einige frisch eliminierte Zeds herum.

Der Oberst fuhr den LKW dicht an das Boot heran, und sofort begannen die Männer, die Fracht umzuladen. Angelockt durch Licht und Geräusche näherten sich immer wieder einige Zeds, doch die bestens ausgerüsteten Widerstandskämpfer erledigten sie mit gezielten Kopfschüssen aus ihren schallgedämpften AK107 routiniert und treffsicher.

Nach etwa einer halben Stunde waren sämtliche Kisten verladen und der Oberst offerierte den Kämpfern eine Mitfahrgelegenheit. Vier von ihnen nahmen das Angebot an, die anderen wollten lieber ihre Heimat verteidigen. Und so stach die Kowrowez schließlich mit einer Besatzung von zwölf Mann in See. Das heißt, es waren zehn Mann und zwei Frauen.

Gesteuert wurde das Schiff von einem ehemaligen Offizier, der in der Schwarzmeerflotte auf einem Raketenkreuzer als Dritter Offizier gedient hatte. Er kannte sich mit Navigation und Seefahrt genug aus, um das Schiff an sein Ziel zu bringen.

Vorsichtig manövrierte Hauptbootsmann Uraljew das schwerfällige Gefährt durch die geschützte Bucht, bis er freies Wasser erreichte und auf knappe siebzehn Knoten beschleunigte. Nach einer Viertelstunde Fahrt konnte man das Geräusch eines Helikopters deutlich vernehmen, und plötzlich wurde das Boot von einem Scheinwerfer grell beleuchtet. Ein Lautsprecher forderte die Besatzung in englischer Sprache auf, die Maschinen abzustellen.

»Was sollen wir tun?«, fragte Uraljew. Ryschkow überlegte kurz und sprach über den Bordfunk mit seinen Leuten.

»Juri, schick eine von den Frauen raus und dann besetzt ihr die Flak. Nicht schießen ohne meinen ausdrücklichen Befehl. Die anderen gehen auf dem Achterdeck in Deckung und warten ab.«

Er drehte sich wieder zum Rudergänger und sagte:

»Fahr die Maschine herunter auf zwanzig Prozent, Propellerleerlauf.«

Der Hauptbootsmann tat genau das und der Bug des Bootes sackte etwas nach unten; es wurde von den Wellen seines eigenen Fahrwassers überholt.

Eine der Frauen, Swetlana Irnikowa, trat auf das Vorschiff ins Scheinwerferlicht und gestikulierte, sie könne nicht verstehen, während gleichzeitig zwei der Männer im Schatten der Aufbauten die Backbord-Flugabwehr besetzten und vorsichtig, jede hektische Bewegung vermeidend, durchluden.

»Wie weit seid ihr?«, fragte Ryschkow über den Bordfunk.

»Feuerbereit, Oberst.«

»Swetlana, Deckung! Juri, Feuer!«

Die doppelläufige Zwanzig-Millimeter-Kanone bellte auf und spie dem Hubschrauber eine gehörige Ladung an Projektilen entgegen, die den Rumpf der Maschine an vielen Stellen perforierten und deren Bahn langsam zur Turbine wanderte.

Dort angekommen, verursachte der Beschuss eine grelle Explosion, die den Helikopter buchstäblich in der Luft zerriss. Ein orange-gelber Feuerball beendete die Existenz des Fluggerätes und hustete dem Boot einen Haufen Schrott und Schrapnelle entgegen, die glücklicherweise keine ernsthaften Schäden verursachten.

Swetlana hatte sich hinter dem Turm des Buggeschützes in Sicherheit gebracht und die Panzerglasscheiben der Brückenfenster hielten dem Metallregen stand.

Uraljew drückte den Hebel für die Maschinensteuerung mit aller Kraft nach vorn und die beiden Turbodieselmotoren im Heck brüllten auf. Langsam hob sich der Bug wieder und der Hauptbootsmann legte einen Südkurs an, Richtung Bosporus. Wenn sie es schafften, die Meerenge unbeschadet zu durchqueren, würde der Rest der Reise wohl etwas weniger aufreibend verlaufen.

Am frühen Morgen dann kam die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke in Sicht. Ryschkow ließ alle Besatzungsmitglieder bewaffnet an Deck antreten. Oleg blieb bei Uraljew auf der Brücke.

»Also«, sprach Oberst Ryschkow, »in etwa einer Viertelstunde erreichen wir die Sultan-Mehmet-Brücke. Ich möchte dort nur ungern Überraschungen erleben. Die Flak besetzen, ebenso das MG, und auf dem Achterdeck drei Mann mit Kalaschnikow. Eine halbe Stunde später erreichen wir die alte Bosporus-Brücke, dasselbe Spiel nochmal. Also los, Bereitschaft.«

Ryschkow selbst begab sich zur Backbordnock der Brücke und steckte dort ein MG auf die dafür vorgesehene Halterung. Er klinkte eine Munitionskassette ein und fädelte den Gurt in die Zuführung ein. Dann lud er durch und nickte dem Rudergänger zu.

Mit Höchstgeschwindigkeit lief das Minenjagdboot auf die Brücke zu, und man konnte bereits aus einiger Entfernung erkennen, dass dort oben nicht wenig Bewegung herrschte. Ryschkow setzte den Feldstecher ab und rief in das Mikrofon der Bordsprechanlage:

»Zeds auf der Brücke! Hunter und Walker! Maschinen stopp und aus! Wir lassen uns treiben!«

Und tatsächlich, auf der Brücke wimmelte es nur so von Zombies aller Art. Zwischen Hunderten Fahrzeugen, die auf den insgesamt acht Spuren der beiden Fahrbahnen kreuz und quer herumstanden, schlichen Walker umher, und nicht wenige Hunter hetzten dort herum.

Die Hunter- oder Jäger-Zeds konnte man gut an ihren abgehackten, hektischen Bewegungen erkennen. Immer wieder hielten sie inne, schnüffelten, horchten, um dann ein paar Meter weiter zu hetzen und es zu wiederholen. Die Walker wirkten völlig teilnahmslos und lethargisch, wenn etwas nicht nach Beute roch, dann gab es auch keine. Hunter-Zeds jagten jedoch auch nach Gehör und auf Sicht, und so wurden sie auf das von unten tönende Motorengeräusch aufmerksam.

Das Maschinengeräusch erstarb und das Sechzig-Meter-Boot wurde von der Trägheit in Richtung Brücke getrieben. Mit einem Mal herrschte Stille an Bord, nur das leise Plätschern der seichten Bugwellen war zu vernehmen. Gerade als der Bug der Kowrowez unter der vierundsechzig Meter hohen Brücke verschwand, kam Bewegung in die Horde auf der Fahrbahn oben.

Das Schreien und schrille Kreischen der Hunter-Zeds stach aus dem Gestöhne der Walker deutlich hervor, offensichtlich hatten sie das sich bewegende Schiff gesehen und gerieten nun in Ekstase. Immer mehr Hunter hechteten über die Fahrbahnbegrenzung auf die seitlich etwas tiefer liegenden Fußgängerwege.

Die ersten von ihnen liefen gegen das Absperrgitter, hangelten sich daran empor und ließen sich kreischend herunterfallen. Ihre Gier war derart gewaltig, dass sie sich kopfüber in die Tiefe stürzten, um der vermeintlichen Beute habhaft zu werden.

Ryschkow musste einsehen, dass seine Toter-Mann-Taktik versagt hatte. »Beide Maschinen AK voraus!«, brüllte er in das Brückenhaus.

Die Maschinen sprangen an und die Propeller gingen sofort auf volle Drehzahl. Hinter dem Minenjagdboot wurde das Wasser aufgewühlt und der Sog zog die ersten Zeds, die in der Nähe des Rumpfes ins Wasser gefallen waren, in das Schraubenwasser, das sich schmutzig braun verfärbte und aussah wie ein kochendes Cola-Getränk.

Andere Zeds prallten nun auf das Deck und die Aufbauten. Die Besatzungsmitglieder brauchten jedoch ihre Schusswaffen nicht einzusetzen, denn der Sechzig-Meter-Sturz zerschmetterte die Zeds förmlich, wenn sie auf das Deck aufprallten.

Die dumpfen Schläge und das widerliche Platschen der aufprallenden Zombies konnte man überall auf dem Boot hören. Sie fielen von der hohen Brücke wie überreifes Obst von einem Baum und knallten auf das Metall der Aufbauten, wo sie glitschige, stinkende Spuren hinterließen, bevor sie ins Wasser abrutschten.

Die Zeds, die nicht sofort ins Wasser glitten und deren Schädelinhalt nicht beim Aufprall in übelriechenden Brei verwandelt wurde, lagen mit grotesk verrenkten und vielfach gebrochenen Gliedern an Deck verstreut.

Die Besatzungsmitglieder hatten sich unter den Beibooten, in Luken und Schotten in Sicherheit gebracht, und Ryschkow war froh, dass die seitliche Brückennock, auf der er stand, mit Segeltuch überspannt war. Ein Zed fiel genau über ihm von der Brücke und wurde von der Segeltuchbespannung wie mit einem Trampolin empor geschleudert und landete im Wasser. Dreimal passierte das während der Passage der Brücke.

Es dauerte ungefähr drei Minuten, bis das Boot die Brücke hinter sich gelassen hatte. In dieser Zeit waren etwa einhundert mehr oder weniger gefährliche Zombies auf die Kowrowez herabgeregnet. Das Schiff sah aus wie der Fußboden einer Kopfschlachterei, überall klebten Blut, Fleisch und Gewebe, an vielen Stellen lagen abgerissene Gliedmaßen und zerfetzte Gedärme herum und auch zuckende, grässlich entstellte Torsos, die zum Teil sogar noch geifernde, gurgelnde Köpfe auf ihren verrenkten Hälsen trugen.

Ryschkow rief über das Deck:

»Alle Mann klar Schiff machen!«

Zwei Mann gingen mit Enterhaken über Deck und beförderten diverse Zombieteile ins Wasser, während zwei andere von Achtern mit Löschschläuchen das Schiff abspritzten.

Ruhig und gemächlich lief die Kowrowez der nächsten Etappe entgegen, der alten Bosporusbrücke.

Ryschkow stand inzwischen wieder im Brückenraum und hielt einen dampfenden Becher mit Tee in der Hand.

Hauptbootsmann Uraljew fragte:

»Wir erreichen bald die zweite Brücke. Dieselbe Taktik wie vorhin?«

Ryschkow schüttelte den Kopf.

»Nein, das funktioniert nicht. Halten Sie mit voller Kraft darauf zu, mitten im Fahrwasser.« Dann nahm er das Mikro der Bordsprechanlage und aktivierte es, was zunächst ein rollendes Pfeifen in den zahlreichen Lautsprechern an Bord erzeugte.

»Achtung! Buggeschütz besetzen und laden. Feuerleitlösung für das Zentrum der Brücke errechnen. Zweites MG auf die Steuerbordnock!«

Im Schiff kam Bewegung auf. Die beiden Frauen an Bord steckten ein zweites Maschinengewehr auf der rechten Brückenseite auf, versorgten es mit Munition und bereiteten sich für den Beschuss der Brücke, die nun in Sicht kam, vor.

Der Feuerleitstand auf der Brücke wurde besetzt, die Männer zogen die Wetterverkleidung von der doppelläufigen AK230-Maschinenkanone und legten die Munitionsgurte mit der durchschlagbewährten Dreißig-Millimeter-Sprengmantelgeschossmunition ein, so dass nun fünfhundert Schuss bereitlagen.

Langsam bewegte sich das Boot auf die 1973 errichtete Brücke zu, die mit nur drei Fahrspuren in jede Richtung schmaler als die vorhergehende Bosporusquerung ausfiel. Aber auch hier konnte man gewaltige Horden von Zeds ausmachen, die fuchtelnd und mit den Armen rudernd sich der Geräuschquelle zuwandten. Ryschkow erteilte den Feuerbefehl.

»Auf die Fahrbahn genau in der Mitte der Brücke zielen. Feuern nach eigenem Ermessen! Feuer frei!«

Zuerst bellte die AK230 auf und schleuderte einen gewaltigen Geschosshagel auf die Brücke. Die leeren Hülsen der Dreißig-Millimeter-Geschosse fielen klingelnd auf das Deck und rollten ins Wasser. Der Kanonier schickte kurze Feuerstöße im Abstand von drei Sekunden aus beiden Läufen, während Ryschkow auf der einen Seite der Brücke und die Frauen auf der anderen Seite mit ihren 7.65er MG-Salven auf die Front der Zeds schossen, die sich am Brückengeländer aneinander drängten.

Auf der Brücke platzte der Beton auf, die Explosivgeschosse perforierten die beiden Fahrbahnen und zogen sie derart in Mitleidenschaft, dass die Konstruktion schließlich nachgab und an einigen Stellen auseinanderbrach. Zwar hielten die stabilen Tragseile die Stahlkonstruktion in der Schwebe, doch die Fahrbahnen und mit ihnen die Zombies fielen auf einer Breite von etwa fünfzig Metern in das Wasser.

Mit donnerndem Getöse ging die Betonlawine ab und brachte das Wasser darunter förmlich zum Kochen. Hunderte von Zeds folgten kreischend und irrsinnig mit den Armen und Beinen rudernd den Bauteilen in die Tiefe, wo sie ebenso versanken.

Als der Hagel aus Fleisch und Beton endlich versiegte, konnte Uraljew die Kowrowez unbehelligt vorsichtig unter den stählernen Resten der Brücke hindurch steuern. Auf der Höhe des sogenannten Mädchenturms dann legte er den Gashebel nach vorn und beschleunigte das Boot auf die Reisegeschwindigkeit von etwa siebzehn Knoten. Am Ufer hinter dem Leuchtturm lagen drei Kreuzfahrtschiffe, die sicherlich auch schon bessere Tage gesehen hatten. Überall im Zulauf aus dem Marmarameer in den Bosporus sahen die Reisenden nun Boote und Schiffe vor Anker liegen, andere waren havariert und teilweise gesunken.

Man konnte den Eindruck gewinnen, dies sei ein großer, internationaler Schiffsfriedhof. Behutsam steuerte der Hauptbootsmann die Kowrowez zwischen den zum Teil von völlig zerfledderten Zeds besetzten Schiffswracks hindurch mit Ziel Dardanellen, um dort ins Mittelmeer zu gelangen.